Historischer Rückblick aus dem Jahr 1973

Zusammenfassungen von Meldungen der Rathauskorrespondenz

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April 1973

April

2.4.1973: Erste Kontakte Wien - Prag

Nach dem Besuch Bundeskanzler Dr. Kreiskys in Budapest sollen nun auch die Kontakte mit der Tschechoslowakei verstärkt werden. Der erste Schritt zur Verbesserung der nachbarlichen Beziehungen erfolgt auf kommunaler Ebene: Bürgermeister Felix Slavik nahm eine Einladung der Prager Stadtverwalung an und informiert sich vom 13. bis 16. April über die Probleme und kommunalen Einrichtungen der tschechoslowakischen Hauptstadt. An dem Besuch nehmen auch die Stadträte Dr. Otto Glück, Kurt Heller und Hubert Pfoch teil.

2.4.1973: Ausstellung: vom Schreibapparat zur Kugelkopfmaschine

Der Entstehung der Schreibmaschine ist eine Ausstellung gewidmet, die im Wiener Rathaus eröffnet wurde. Sie gibt einen Überblick von der Erfindung des ersten Schreibapparates, wie Peter Mitterhofer sein Modell nannte, bis zum modernen Kugelkopfschreibmaschinenmodell. In der Ausstellung werden die Maschinen von Mädchen in den Trachten der entsprechenden Zeit präsentiert, nämlich mit Kleidermodellen aus den Jahren 1910, 1973 und 2000.

3.4.1973: Erfolg der Wiener U-Bahn-Architekten

Die in der Arbeitsgemeinschaft zur Gestaltung der Wiener U-Bahn-Anlagen zusammengeschlossenen Wiener Architekten haben beim Wettbewerb für die Bonner U-Bahn einen großen Erfolg errungen: die Wiener Architektengruppe - Wilhelm Holzbauer, Heinz Marschalek, Georg Ladstätter und Bert Gantar - haben einen der drei gleichrangigen zur Vergabe gelangten ersten Preise errungen. Die weiteren Preisträger sind die Architekten Alexander Freiherr von Branca (München) und Hanno Schimmel (Köln). Zudem wurde eine Arbeit angekauft. An dem Wettbewerb nahmen insgesamt acht Architekten beziehungsweise Arbeitsgruppen teil. Von denen zwei - darunter die Wiener Gruppe als einzige Ausländer - eingeladen gewesen sind. Der Vorsitzende der Jury, der insgesamt acht Fachpreisrichter und sieben Sachpreisrichter (also Techniker) angehört haben, war der Züricher Architekt Prof. Max. Bill.

3.4.1973: Neue Wasserspeicher in Favoriten

Mitte April werden die neuen Wasserbehälter in Favoriten in Betrieb gehen. Da sie mit einer Drucksteigerungsanlage ausgerüstet sind, wird es möglich sein, jene Gebiete, die bisher gelegentlich unter zu niederem Wasserdruck litten, ebenfalls ausreichend zu versorgen.

Die neuen Wasserbehälter, die so geplant sind, dass sie ohne weiteres an die dritte Wasserleitung angeschlossen werden können, verfügen auch über einen Prozessrechner, der die Wasserversorgung automatisch steuert und jeweils entscheidet, wieviel Wasser in die einzelnen Versorgungsleitungen gepumpt wird. Auf den Wasserbehältern werden Tennisplätze angelegt.

4.4.1973: Erdgas-Umstellung: 4.000 Geräte pro Woche

Die Leistung bei der Erdgas-Umstellung wurde weiter erhöht: Es werden nun wöchentlich bei mehr als 2.000 Kunden insgesamt rund 4.000 Geräte umgestellt. Seit Beginn der Umstellaktion im September 1970 wurde die Umstellung bei rund 130.000 der insgesamt rund 780.000 Kunden der Wiener Gaswerke vorgenommen. Das gegenwärtige Tempo ermöglicht es, die Umstellung 1978 abzuschließen.

Mit der Erdgas-Umstellung ist die Firma Integral beauftragt.

4.4.1973: Versicherung für U-Bahn-Bau

Auf "Nummer sicher" geht die Gemeinde Wien auch bei den neuen U-Bahn-Bauabschnitten, die nun in Angriff genommen werden. Der Abschluss einer Bauwesen- und Haftpflichtversicherung für den 3. und 5. Bauabschnitt der Wiener U-Bahn wurde heute genehmigt. Bei einem Selbstbehalt von 20.000 Schilling beträgt die Versicherungssumme für den Abschnitt 3 (Stephansplatz - Nestroyplatz) 65 Millionen und für den Abschnitt 5 (Schwedenplatz - Rossauer Lände) 20 Millionen Schilling.

4.4.1973: 1.000 Kinder lernten "jiu"

Mehr als 1.000 Kinder haben in diesem Schuljahr an der Aktion "jiu-jitsu - Schule der Selbstverteidigung" teilgenommen, die vom Landesjugendreferat Wien in Zusammenarbeit mit dem jiu-jitsu-Landesverband durchgeführt wird. Diese Art der sportlichen Betätigung wird nicht nur von den Kindern selbst begeistert aufgenommen, sie hat auch insofern Bedeutung, als Wien im Jahr 1975 Austragungsort der Judo-Weltmeisterschaften sein wird.

5.4.1973: Wiens neuer Karlsplatz wächst in Kopenhagen - Detailprojekt bereits fertiggestellt, Etappenplan vorgelegt

Der neue Wiener Karlsplatz entsteht in Kopenhagen. Im Vorort Lyngby befindet sich das "Atelier Karlsplatz": dort arbeiten drei Architekten - der Schwede Professor Sven-Ingvar Andersson, der Norweger Professor Odd Brochmann und der dänische Professor Peter Brogaard - an der Gestaltung des Platzes, den derzeit noch die Baugrube der U-Bahn beherrscht. Diese drei Architekten haben im Wettbewerb um die Neugestaltung des Karlsplatzes den ersten Preis zugesprochen erhalten. Dieses Team stellt nun das Detailprojekt fertig und hat einen Etappenplan für die Realisierung ausgearbeitet. Die Entwürfe wurden dem Wiener Magistrat bereits übermittelt.

Die drei skandinavischen Architekten wollen die notwendigen Verkehrsflächen derart vom übrigen Teil der Grünanlagen trennen, dass der große Park im Zentrum der Stadt zu einer Oase für die Fußgänger wird. Sie wollen Teiche anlegen und Ruheplätze schaffen, sie wollen Bildhauern die Möglichkeit der künstlerischen Gestaltung von Schutzmauern geben, sie wollen die von Otto Wagner stammenden Stationsgebäude als Pavillon bewahren und sie wollen den U-Bahn-Ausgang so gestalten, dass man von der unterirdischen Station direkt ins Freie kommt, ohne eine Stiege oder eine Rolltreppe benützen zu müssen. Sie lassen dann das Gelände langsam und harmonisch aufwärts verlaufen.

9.4.1973: Neue Neuroradiologische Station am Rosenhügel - Zentrum für Schlaganfälle geplant

Im Neuroradiologischen Krankenhaus Rosenhügel wurde heute die neuinstallierte neuroradiologische Station ihrer Bestimmung übergeben.

Vor 60 Jahren wurde die Nervenheilanstalt Rosenhügel, wie das Neurologische Krankenhaus früher genannt wurde, durch den Philanthropen Freiherr von Rothschild in Form einer Stiftung gegründet. Der Widmung entsprechend, sollten vor allem psychisch Kranke Aufnahme finden. Weltbekannte Gelehrte, wie Prof. Dr. Wagner-Jauregg, Prof. Forel aus Zürich und Prof. Moebius aus Leipzig, trugen wesentlich zur Entwicklung des Krankenhauses bei. 1939 wurde die Nervenheilanstalt von der Gemeinde Wien übernommen. Lag früher der medizinische Schwerpunkt vor allem in der Behandlung psychisch Kranker, so überwiegt heute der Schwerpunkt in der Behandlung organneurologisch Kranker.

Apoplexiezentrum in Planung

Die derzeit häufigste Erkrankung weltweit - so auch in Österreich - ist der Schlaganfall mit seinen Folgen. Die Stadt Wien plant daher im Rahmen des Neurologischen Krankenhauses Rosenhügel die Errichtung eines eigenen Zentrums zur Behandlung solcher Fälle.

10.4.1973: Österreich an europäischen Gasverbund angeschlossen - Österreichische Gaswirtschaft erhält direkten Zugang zum Mittelmeer

Die Austria Ferngas GmbH., die bayerische Ferngas GmbH., die Gasversorgung Süddeutschland GmbH., die österreichische Mineralölverwaltung AG, die Ruhrgas AG und die italienische Snam haben in München eine Vereinbarung über die gemeinsame Durchführung des Monfalcone-Projektes unterzeichnet.

Im Rahmen dieses Projektes ist vorgesehen, dass die von der bayrischen Ferngas GmbH. und der Gasversorgung Süddeutschland GmbH. eingekauften und von der Austria Ferngas GmbH. in Aussicht genommenen algerischen Flüssiggasmengen in Monfalcone bei Triest angelandet, gelagert, wiedervergast und per Pipeline über Gemona und Plöckenpass in die österreichischen, süddeutschen und schweizerischen Versorgungsgebiete transportiert werden. Bei Gemona wird das von Frankreich frei Baumgarten eingekaufte sowjetische Gas in das System eingespeist und über Plöckenpass, Kiefersfelden zur deutsch-französischen Grenze im Raum Karlsruhe transportiert. Eine entsprechende Vereinbarung wurde kürzlich in Paris mit der Gas de france beschlossen.

Im Rahmen des Monfalcone-Projektes werden somit etwa sechs Kubikmeter Algeriengas sowie 2,5 Milliarden russisches Erdgas im Jahr abgewickelt. Die Partner der Vereinbarungen von Paris und München werden die dazu notwendigen Anlagen gemeinsam errichten und betreiben.

11.4.1973: Neue Wohnbauvorhaben

Die Errichtung einer neuen städtischen Wohnhausanlage mit 66 Wohneinheiten und einer Tiefgarage an der Erdbergstrasse 12-14 wurde heute mit voraussichtlichen Kosten von ca. 30,5 Millionen Schilling genehmigt. Die Planung für das Wohnbauprojekt erfolgte durch Architekt Ernst Huss.

11.4.1973: Nach Wiener Vorbild: Bern stellt sich vor

Seit 1956 gibt es in Wien die Aktion "Wien, eine Stadt stellt sich vor". 200 Sehenswürdigkeiten der österreichischen Bundeshauptstadt werden auf Tafeln näher erläutert. Nun hat die Schweizer Hauptstadt Bern diese Idee von Wien übernommen. Die erste "Vorstellungstafel" wurde in Bern beim Bärengraben angebracht. Inzwischen hat man an 77 Stellen Hinweistafeln montiert.

Die Anregung zu der Aktion "Bern stellt sich vor" wurde 1971 aufgegriffen, als eine Berner Delegation zur Vorbereitung der Veranstaltungsreihe "Wien grüßt Bern" in Wien weilte.

11.4.1973: Weitere Zwischenberichte zur Stadtentwicklung: Sozialwesen, Kultur und Wohnen

Die Leiter dreier Arbeitskreise aus der Stadtentwicklungs-Enquete legten heute ihre soeben fertiggestellten Zwischenberichte vor. Es handelt sich um den Arbeitskreis 4 (Wohnen), den Arbeitskreis 5 (Jugend, Bildung, Freizeit) und den Arbeitskreis 6 (Dienste des Sozial- und Gesundheitswesens). Leiter Arbeitskreis "Wohnen" ist Dr. Erhart Weinberger, den Arbeitskreis 5 - "Jugend, Bildung, Freizeit" leitete Univ.-Prof Dr. Marian Heitger und Leiter des Arbeitskreises 6 - Dienste des Sozial- und Gesundheitswesens ist Univ.-Prof Dr. Hans Strotzka.

13.4.1973: Verein "wien international" betreut diplomatische Corps

Im Wiener Rathaus konstituierten sich die leitenden Gremien des Vereines "wien international", der damit gegründet wurde. Zum Präsidenten wurde Bürgermeister Felix Slavik gewählt, zur ersten Vizepräsidentin Vizebürgermeisterin Gertrude Fröhlich-Sandner, zum zweiten Vizepräsidenten Gemeinderat Dkfm. Dr. Erich Ebert. Es wurde auch ein Komitee der Freunde des Vereins "wien international" gegründet, dem neben Vertretern österreichischer Institutionen auch Repräsentanten des diplomatischen Corps - an ihrer Spitze der apostolische Nuntius Opilio Rossi - und der in Wien ansässigen internationalen Organisationen - darunter UNIDO-Exekutivdirektor Abdel Rachman und IAEO-Generaldirektor Eklund - angehören.

Der Verein "wien international" soll der Entwicklung der Beziehungen zwischen Wien und den in dieser Stadt lebenden Vertretern anderer Staaten und internationaler Organisationen dienen. Indirekt soll der Verein damit auch dazu beitragen, Wiens Stellung als internationales Zentrum weiter auszubauen. Wien ist derzeit Sitz von zwei UN-Organisationen, der UNIDO und der Atomenergie-Organisation, ferner des Internationalen Instituts für angewandte Systemanalyse und anderer wichtiger internationaler Organisationen, wie der OPEC, der Organisation erdölexportierender Länder.

13.4.1973: Kohlmarkt und Naglergasse werden Fußgängerzone

In einigen Tagen werden der Kohlmarkt und die Naglergasse (beide 1. Bezirk) zunächst probeweise für vier Wochen in eine Fußgängerzone umgewandelt.

14.4.1973: Großfeldsiedlung hat bereits 51 Spielplätze, dazu Bauplätze als willkommene "Lückenbüßer"

In der Großfeldsiedlung im Nordosten Wiens wurden bisher acht Jugendspielplätze, acht Kinderspielplätze und 35 Kleinkinderspielplätze - insgesamt 51 Spielplätze - geschaffen. Mehr als 63.000 Quadratmeter macht allein die Fläche der großen Kinder- und Jugendspielplätze aus.

16.4.1973: Seit 18 Jahren gab es keinen Schnee mehr im April

Seit 18 Jahren hat es das in Wien nicht mehr gegeben: winterliche Temperaturen um Null Grad und Schneegestöber Mitte April. Vor allem am südlichen und westlichen Stadtrand feierte der Winter wieder seinen Einzug: Dort fielen bis zu 20 Zentimeter Schnee, die zum Großteil liegenblieben, sodass rund 60 Fahrzeuge der Wiener Stadtreinigung und über 400 städtisches Personal im Einsatz waren.

18.4.1973: Auslosung für den Davis-Cup

Vizebürgermeisterin Gertrude Fröhlich-Sandner nahm heute die Auslosung für die Davis-Cup-Begegnung Monaco gegen Österreich vor. Sie zog als erstes Paar Borfiga und Pokorny, wonach die zweite Paarung am ersten Tag van der Pol - Kary lautet. Den Auftakt am dritten Tag besorgen van der Pol und Pokorny, das letzte Spiel bestreiten Borfiga und Kary. Die beiden Doppel, die am zweiten Tag gegeneinander antreten, wurden noch nicht nominiert.

19.4.1973: Caritas-Plakat ausgezeichnet

Als bestes Plakat des ersten Vierteljahres 1973 wurde im Rahmen der Plakatwertungsaktion des Kulturamtes der Stadt Wien das Caritas-Plakat "Wir schnorren, wo es geht und helfen, wo es nicht mehr geht" ausgezeichnet. Die grafische Gestaltung dieses Plakats stammt von Bertram Castell-Rüdenhausen, der Text von Helga Ucik.

24.4.1973: Wiener Delegation in Belgrad

Über Einladung des Belgrader Stadtpräsidenten Branko Pesic stattete unter Führung von Bürgermeister Felix Slavik eine Delegation der Bundeshauptstadt Wien, der auch die Stadträte Maria Jacobi und Dr. Hannes Krasser angehörten, in der Zeit vom 18. bis 23. April Belgrad, einen Besuch ab.

Die Wiener Delegation besichtige mehrere kommunale Einrichtungen, darunter das Institut für Stadtplanung, die Direktion für den Ausbau und die Rekonstruktion von Belgrad, neue Wohnsiedlungen, Sozial- und Gesundheitseinrichtungen sowie Sport- und Erholungszentren.

Abschließend lud Slavik eine Delegation des Belgrader Stadtparlaments unter Leitung seines Präsidenten zum einem Besuch nach Wien ein.

25.4.1973: "Amsterdam"-Rosen aus Amsterdam

Eine nette Überraschung bereitete die Ehefrau des Bürgermeisters von Amsterdam, Frau Olga J. Samkalden-Meijers, dem Wiener Bürgermeister Felix Slavik: Zur Auffrischung der Erinnerung an viele Beziehungen und gemeinsame Interessen der beiden Städte schickte Frau Samkalden-Meijers per Luftfracht eine größere Anzahl von Rosenstöcken einer neuen Art - die Zucht wurde von der Frau des Bürgermeisters vor kurzem bei der "Floriade" in Amsterdam auf den Namen dieser Stadt getauft - nach Wien. Die Rosenstöcke werden auf Wunsch von Bürgermeister Slavik auf dem Gelände der WIG 74 gepflanzt.

26.4.1973: Städtebaulicher Wettbewerb über den Wiener Donauraum

Einer der bedeutendsten städtebaulichen Wettbewerbe Österreichs in den letzten Jahren wird im Juni ausgeschrieben: Das Wettbewerbsgebiet umfasst den Wiener Donauraum, eine etwa 60 Quadratkilometer große Fläche entlang des Stromes zwischen Lang-Enzersdorf und Albern sowie bedeutende Teile der Stadt an beiden Donauufern.

So gehören noch die Zentren von Floridsdorf und Kagran sowie am rechten Donauufer das Areal bis zum Praterstern und Nordwestbahnhof zum Wettbewerbsgebiet. Die künftige Donauinsel selbst ist also nur ein relativ kleiner Teil - ein Fünfzehntel - der Gesamtfläche. An der Konkurrenz, die in einer zweistufigen Form durchgeführt wird, können sich alle österreichischen Architekten beteiligen.

Die Entscheidung über die Modalitäten dieses Wettbewerbs ist von den Mitgliedern der internationalen Jury unter Vorsitz von Prof. Jakob Maurer aus Zürich nach einer zweiten Beratungsphase gefallen. Die Jury hat nicht nur einvernehmlich die Ausschreibungsunterlagen überarbeitet, sondern sich auch bereits auf die Beurteilungskriterien geeinigt.

Die Erlangung städtebaulicher Konzepte für den Wiener Donauraum ist das erklärte Ziel dieses Wettbewerbes, der von der Stadt Wien und dem Bund gemeinsam durchgeführt wird.

27.4.1973: "Dachgleiche" unterm Karlsplatz

Die Arbeiten im Bereich des ersten Bauloses der Wiener U-Bahn sind so weit fortgeschritten, dass man praktisch von einer "Dachgleiche" sprechen können: Der Rohbau sei im Abschnitt Stock im Eisen-Platz - Paulanergasse zu rund 90 Prozent vollendet, die laufenden Arbeiten dienten überwiegend bereits dem Innenausbau, erklärte Stadtrat Kurt Heller im Verlauf einer Presseführung.

27.4.1973: Volksbefragung kostet 2,5 Millionen Schilling

Die geplante Volksbefragung über die Errichtung eines zoologischen Institutes der Universität Wien auf dem Sternwartegelände in Währing wird 2,5 Millionen Schilling kosten. Die Volksbefragung soll im Mai durchgeführt werden.

28.4.1973: U-Bahn-Station Taubstummengasse: Lüftung mit CO-Warnanlage

Die als Musterstation im Bau befindliche U-Bahn-Station Taubstummengasse mit angeschlossener Tiefgarage erhält hochqualifizierte Heizungs- und Lüftungsanlagen, die nun mit Kosten von 10,65 Millionen Schilling vom zuständigen Ausschuss bewilligt wurden. Diese Anlagen müssen 365 Tage störungsfrei funktionieren und werden - eine besondere Sicherheitsmaßvorschrift der Baupolizei - mit einer CO-Warnanlage ausgestattet.

Auch wurde ein weiteres Baulos für die Wiener U-Bahn ausgeschrieben. Es handelt sich dabei um den rund 1,2 Kilometer langen Abschnitt der U2 zwischen Deutschmeisterplatz und der Landesgerichtsstraße im Zuge der Maria-Theresien-Straße - Universitätsstraße. Für die Fertigstellung des Rohbaues sind 30 Monate vorgesehen.