Historischer Rückblick aus dem Jahr 1973

Zusammenfassungen von Meldungen der Rathauskorrespondenz

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Juni 1973

Juni

1.6.1973: Nach 13 Monaten alle Tunnelwände hergestellt

Zwischen dem Columbusplatz und der Gellertgasse sind im Verlauf der Äußeren Favoritenstrasse praktisch alle Seitenwände des künftigen U-Bahn-Tunnels und darüber hinaus auch bereits 70 Prozent der Decken fertiggestellt. Und dies in nur 13 Monaten, derzeit macht die Unterschreitung des Terminplanes rund zwei Monate aus.

Noch heuer im Sommer kann daher mit der ersten Etappe der Ausgestaltung der Favoritenstraße in eine Fußgängerzone im Abschnitt Gudrunstraße - Quellenstraße begonnen werden.

1.6.1973: Ehrenring der Stadt an Prälat Univ.-Prof. DDr. Messner überreicht

In Anwesenheit zahlreicher Ehrengäste, unter ihnen Kardinal Dr. Franz König, der päpstliche Nuntius, Monsignore Dr. Opilio Rossi, überreichte Vizebürgermeisterin Gertrude Fröhlich-Sandner den Ehrenring der Stadt Wien an Prälat emer. Univ.-Prof. DDr. Dr. hc.mult. Johannes Messner, der ihm für seine außerordentlichen Verdienste auf dem Gebiet der Sozialwissenschaft vom Wiener Gemeinderat verliehen worden war.

In der Laudatio würdigte Fröhlich-Sandner Lebensweg und Lebenswerk des hochbetagten Gelehrten, der mit seinen sozial-ökonomischen und sozial-ethnischen Werken "die soziale Frage" und "das Naturrecht" internationales Ansehen errang.

1.6.1973: Aus dem Wiener Gemeinderat

Zu Beginn des heutigen Wiener Gemeinderatssitzung informierte Bürgermeister Felix Slavik über den Briefwechsel, den er nach der Volksbefragung über den Neubau des Zoologischen Insituts auf dem Sternwartegelände mit Bundeskanzler Dr. Bruno Kreisky geführt hat.

Auf der Tagesordnung standen danach eine Subvention für eine Großveranstaltung des Landesverbandes Niederösterreich der Trachten- und Heimatvereine in Wien mit 250.000 Schilling. Hier werden sieben österreichische und fünfzehn ausländische Volkskunstgruppen für zwei Tage nach Wien kommen. Sie werden am 25. August in Spitälern und Altersheimen auftreten und am 26. August auf verschiedenen Plätzen in Wien. Die Subvention wurde einstimmig genehmigt.

Gleichfalls einstimmig angenommen wurde der Antrag, für die Durchführung einer Maulbertsch-Ausstellung im kommenden Jahr den Betrag von 4,5 Millionen Schilling zu genehmigen. Die Ausstellung anlässlich der 250. Wiederkehr des Geburtstages des Barockmalers wird vom Ministerium für Unterricht und Kunst, vom Ministerium für Wissenschaft und Forschung sowie von den Bundesländern Burgenland, Niederösterreich und Wien gemeinsam veranstaltet. Mit der Durchführung der Ausstellung wird aufgrund eines von einem internationalen wissenschaftlichen Komitee erarbeiteten Konzepts der Kunstverein Wien beauftragt.

Danach legt Stadtrat Dkfm. Alfred Hintschig eine der umfangreichsten Grundtransaktionen in der Geschichte Wiens vor: Um rund 100 Millionen Schilling sollen von den Bundesforsten die 1.038 Hektar der Unteren Lobau und 3.570 Hektar Quellschutzgebiete in Niederösterreich und der Steiermark gekauft werden. Zugleich verkauft die Stadt Wien an die Bundesforste 864 Hektar Forstland, das außerhalb der Quellschutzgebiete liegt, um 18,9 Millionen Schilling. Der Grundvertrag wurde einstimmig genehmigt.

1.6.1973: Jury für Wettbewerb "wohnen morgen - wien" konstituiert

Im Rahmen der Aktion "wohnen morgen" veranstaltet das Bautenministerium in allen Bundesländern Architektenwettbewerbe. Nun ist Wien an der Reihe: Die Vorarbeiten für den Architektenwettbewerb "wohnen morgen - wien" sind abgeschlossen und die Jury hat sich konstituiert.

Das Wettbewerbsgebiet, für das Bebauungsvorschläge gesucht werden, umfasst das Areal der alten Hauptwerkstätte der Wiener Verkehrsbetriebe im 15. Bezirk. Dieses Gelände im Bereich Weiglgasse-Siebeneichengasse-Anschützgasse-Iheringgasse steht nach Absiedlung der Hauptwerkstätte nach Simmering zur Verfügung. Im Gegensatz zu den übrigen Bundesländern, wo Projekte für die "grüne Wiese" am Stadtrand erarbeitet wurden, handelt es sich in Wien um die Neubebauung eines innerstädtischen Sanierungsgebietes.

Im Jänner 1974 soll es eine Entscheidung der Jury über die abgegebenen Vorschläge geben, der Baubeginn für das Wohnbauvorhaben ist für nächstes Jahr vorgesehen.

Als Vorsitzender der Jury wurde Professor Dipl.-Ing. Dr. Aigner, als sein Stellvertreter der Präsident der Bundesingenieurkammer, Dipl.-Ing. Herbert Müller-Hartburg und als Schriftführer Senatsrat Ingenieur Kolowrath gewählt.

Weiterere Hauptpreisrichter: Ministerialrat Dipl.-Ing. Englisch, Ministerialrat i.R. Dr. Dr. Friza, Stadtbaudirektor Professor Dipl.-Ing. Dr. Koller, Ministerialrat Dipl.-Ing. Köstlbacher, Ingenieur Peichl, Präsident Architekt Dipl.-Ing. Rollwagen, Obersenatsrat Dipl.-Ing. Seda, Ministerialrat Dipl.-Ing. Stuckart, Senatsrat Dipl.-Ing. Wimmer und Prof. Mag. Wörle.

4.6.1973: Neue Aufbahrungshalle für Südwestfriedhof

Der Südwestfriedhof in Meidling wird derzeit auf das Doppelte seiner bisherigen Fläche erweitert. Die Erweiterungsfläche liegt jenseits der Wundtgasse. Die Halle (Entwurf Architekt Josef Strelec, Städtische Friedhofsverwaltung) umfasst zwei Zeremonienräume, einen gekühlten Beisetzungsraum und die erforderlichen Nebenräume. Die architektonische Silhouette zeigt ein schräg ansteigendes Dach, das am Scheitelpunkt zur Hauptfront leicht abfällt. Kostenpunkt: 17,2 Millionen Schilling.

5.6.1973: Landesregierung und Stadtsenat

Bürgermeister Felix Slavik, der sein Mandat als Landeshauptmann von Wien und als Bürgermeister der Bundeshauptstadt Wien am 2. Juni seiner Partei zur Verfügung gestellt hat, wird ab sofort von seinen bisherigen Stellvertretern Gertrude Fröhlich-Sandner und Hans Bock vertreten werden.

In der Sitzung der Wiener Landesregierung und des Wiener Stadtsenats gab Obersenatsrat Dr. Machtl, der in Vertretung des auf Urlaub befindlichen Magistratsdirektors Dr. Ertl teilnahm, vor Eingang in die Tagesordnung bekannt, dass Bürgermeister Felix Slavik in einem Schreiben an Landeshauptmann-Stellvertreterin Gertrude Fröhlich-Sandner und an Vizebürgermeister Hans Bock diese mit sofortiger Wirksamkeit bis auf weiteres mit der Vertretung in seiner Funktion als Landeshauptmann beziehungsweise als Bürgermeister betraut hat.

5.6.1973: Das Konzertcafe lebt wieder auf

Die Aktion des Wiener Kulturamtes zur Förderung des traditionellen Wiener Konzertcafes erweist sich als voller Erfolg. Bisher haben sich zehn Inhaber von Cafes und Restaurants dieser Aktion angeschlossen. Die Stadt Wien fördert mit 40 Prozent die Musikergagen.

6.6.1973: Im Interesse des Umweltschutzes: Chemikalienvernichtung in der Versuchsanstalt

Die städtische Versuchs- und Forschungsanstalt der Stadt Wien (MA 39) erhält eine Neutralisationsanlage zur Vernichtung von nicht weiter verwendbaren Chemikalien und Giftstoffen. Damit kann die Anstalt in Zukunft eine wichtige Umweltschutzaufgabe erfüllen.

Die Anlage wird im Kellergeschoss der Abteilung (11., Rinnböckstraße) eingerichtet und stellt bereits einen Teil des künftigen Chemie-Laborgebäudes dar.

6.6.1973: Erster Betrieb auf Trabrennvereinsgründen eröffnet

Der erste Betrieb auf einem der größten von der Stadt Wien erschlossenen Betriebsbaugebieten, den Trabrennvereinsgründen, im 22. Bezirk an der Wagramer Straße, wurde offiziell eröffnet: Die Firma Knoblich-Licht errichtete auf einem 26.000 Quadratmeter großen Grundstück eine 8.000 Quadratmeter große Produktionsstätte und ein Bürogebäude mit einer Nutzfläche von rund 1.200 Quadratmeter in der Rekordzeit von rund elf Monaten.

Knoblich-Licht hat sich in den letzten Jahren von einem winzigen Unternehmen mit zwei Arbeitnehmern im Jahre 1950 zu einem modernen zukunftsträchtigen Betrieb mit 200 Arbeitern und Angestellten entwickelt. Die Firma hat - wie eine Besichtigung zeigte - auf die Interessen der Arbeitnehmer beim Neubau besonders Rücksicht genommen: 800 Quadratmeter des neuen Werkes sind für soziale Zwecke vorgesehen. Ein Betriebskindergarten und Spielplätze ergänzen diese Einrichtungen.

7.6.1973: Nobelpreisträger hält Vorlesungen in Wien

Ein Nobelpreisträger, der berühmte amerikanische Physiker T.D. Lee, hält Vorlesungen in Wien. Professor Dr. Lee hat bereits vor längerer Zeit die Schrödinger-Gastprofessur der Institute für theoretische Physik angenommen.

7.6.1973: "Freizeitatlas Wien" wurde präsentiert

Der "Freizeitatlas Wien", die neueste Publikation des Presse- und Informationsdienstes der Stadt Wien (Autor: Alfred Kölbel), wurde heute präsentiert. Fritz Muliar zog alle Register seines komischen Talentes, um die Freizeitmöglichkeiten in der Bundeshauptstadt ins rechte Licht zu rücken. Der "Freizeitatlas Wien" bringt eine Fülle von Vorschlägen, Fakten, Zahlen, Anregungen und Hinweise über Freizeit und Erholung in Wien. Das Werk ist in allen Buchhandlungen für 68 Schilling erhältlich.

13.6.1973: Projektierung der Rossauer Brücke

Die Projektierung der geplanten Rossauer Brücke wurde beschlossen und diese Arbeiten an den Ziviltechniker Dr. Hermann Neukirchen um 330.000 Schilling vergeben.

Die Rossauer Brücke wird, als gegenläufige Einbahn zur Augartenbrücke, die Verbindung zwischen der Rembrandtstraße im 2. zur Türkenstraße im 9. Bezirk herstellen. Nach den Verkehrsprognosen wird die neue Donaukanalbrücke, die rund 120 Meter flussaufwärts der Augartenbrücke situiert sein wird, rund ein Viertel des gesamten Individualverkehrs zwischen dem 2. und dem 9. Bezirk aufnehmen. Bei der Erstellung des generellen Projektes müssen auch die Arbeiten für die Linie U4 - Umbau der Stadtbahn zur U-Bahn - berücksichtigt werden.

15.6.1973: Thomas und Sabine führen - die häufigsten Vornamen des Jahres 1972

Das Statistische Amt der Stadt Wien gibt in der Nr. 1/1973 seiner "Mitteilungen" einen Überblick über die häufigsten Vornahmen des Jahres 1972 in Wien. Von den 8.356 Buben, die 1972 geboren wurden, wurden 556 Thomas genannt, 462 heißen Michael, 452 Christian und 380 Andreas. Es folgen 362 Martin, 332 Alexander, 281 Markus, 247 Peter, 226 Robert, 187 Wolfgang, 177 Roman, 163 Stefan, 150 Harald, 123 Gerhard, 115 Christoph, 107 Roland, 104 Georg, 104 Manfred, 100 Johann und 96 Oliver.

Unter den 7.933 Mädchen sind 435, die Sabine heißen, dann folgen 346 Claudia, 257 Petra, 256 Barbara, 248 Karin, 230 Martina, 228 Alexandra, 205 Michaela, 197 Susanne, 191 Andrea, 183 Manuela, 172 Sonja, 166 Elisabeth, 159 Daniela, 142 Gabriele, 140 Doris, 133 Monika, 123 Sandra, 120 Birgit und 102 Silvia.

15.6.1973: Das Wiener Ferienspiel hat Premiere

Vom Kulturamt der Stadt Wien und dem Landesjugendreferat wird heuer erstmals ein Wiener Ferienspiel für alle Kinder zwischen sechs und vierzehn Jahren veranstaltet, damit soll den Kindern während der Ferien die Möglichkeit einer aktiven, sinnvollen Freizeitgestaltung gegeben werden.

Zur Teilnahme an dem neuen Ferienspiel erhalten die Kinder einen Spielpass. An Hand dieses Passes hat das Kind sechs von zehn gestellten Aufgaben zu erfüllen. Es sind dies bestimmte Stationen, wo bei jeder Station eine Marke erhältlich ist, die in den Spielpass zu kleben ist. Mit der vollgeklebten Teilnahmekarte nimmt das Kind dann an einer Verlosung teil, bei der schöne Preise zu gewinnen sind.

Zu den Stationen gehört zum Beispiel die Teilnahme an einer "Fahrt zum Spiel" oder der Besuch eines "Sportplatzes der offenen Tür", der Besuch eines städtischen Kinderfreibades oder Sommerbades, einer städtischen Bibliothek oder eines Museums. Eine Station ist mit einer Wanderung im Wienerwald verbunden, eine andere mit einem Verkehrsquiz, bei dem Polizeibeamte der Bezirkskommissariate mithelfen. Im Rahmen des Spiels können das Planetarium, ein Kasperltheater, ein Kino besucht werden. Aber auch ein Erste-Hilfe-Kurs oder die Ablegung der Freischwimmerprüfung stehen auf dem Programm. Der Bogen der Aktivitäten ist also sehr weit gespannt.

Das Wiener Ferienspiel ist eine echte Weltpremiere, da es bisher in keiner Stadt ein vergleichbares Vorbild gibt.

Rund 140.000 Wiener Kinder haben die Möglichkeit, an dem Spiel teilzunehmen.

18.6.1973: Grundstein für Wiens drittes Kraftwerk gelegt

Auf dem ehemaligen Kohlengelände des Gaswerkes Leopoldau legte Vizebürgermeister Hans Bock den Grundstein zum dritten Kraftwerk auf Wiener Boden, einem der modernsten Kraftwerke der Welt: dem Gasturbinen-Kraftwerk Leopoldau. Es wird mit einer Höchstleistung von 100 Megawatt im Herbst nächsten Jahres in Betrieb gehen.

19.6.1973: Präsident Senghor im Rathaus

Der Staatspräsident von Senegal, Leopold Sedar Senghor, traf heute zu einem Besuch im Wiener Rathaus ein und trug sich in das Goldene Buch der Stadt Wien ein.

19.6.1973: Stadtsenat: Slavik dankte für Zusammenarbeit

In der Sitzung des Wiener Stadtsenates dankte Bürgermeister Felix Slavik den anderen Stadtsenatsmitgliedern für die gute Zusammenarbeit und wünschte ihnen, der Stadt Wien und der gesamten Wiener Bevölkerung viel Erfolg für die Zukunft.

Die Wahl des neuen Bürgermeisters wird in der Gemeinderatssitzung am 5. Juli vorgenommen.

20.6.1973: Olga Tschechowa zu Besuch bei Vizebürgermeisterin Fröhlich-Sandner

Die bekannte Schauspielerin Olga Tschechowa besuchte heute Vizebürgermeisterin Gertrude Fröhlich-Sandner im Wiener Rathaus, um ihr ein Exemplar ihres eben erschienenen Buches "Meine Uhren gehen anders" zu überreichen.

25.6.1973: Vorlage des Rechnungsabschlusses der Wiener Stadtwerke 1972

Stadtrat Franz Nekula legte dem Gemeinderatsausschuss für die Städtischen Unternehmungen den Rechnungsabschluss der Wiener Stadtwerke für 1972 vor, der vom Ausschuss einstimmig gebilligt wurde.

Erträge von 6.038 Millionen (1971: 5.193 Millionen) stehen Aufwendungen von 5.918 Millionen (1971: 5.288 Millionen) gegenüber. Das ergibt einen Überschuss von 120 Millionen (1971: Abgang 95 Millionen).

Dieses günstige Ergebnis ist vor allem auf die Übernahme von Pensionslasten durch die Hoheitsverwaltung und auf Tariferhöhungen bei den Verkehrsbetrieben ab 1. Jänner 1972 und bei den E-Werken ab 1. Juni 1972 zurückzuführen.

26.6.1973: Der schwedische Innenminister im Wiener Rathaus

Der schwedische Innenminister Eric Holmquist wurde von Vizebürgermeister Hans Bock im Rathaus empfangen. Der schwedische Gast trug sich in das Goldene Buch der Stadt Wien ein.

Bayerns Finanzminister im Rathaus

Namens der Stadtverwaltung begrüßte auch Vizebürgermeisterin Gertrude Fröhlich-Sandner einen ausländischen Gast im Wiener Rathaus. Bayerns Staatsminister für Finanzen, Dr. Ludwig Huber, weilt derzeit in Österreich, um wirtschaftliche Fragen überregionaler Art zu besprechen.

27.6.1973: 1.233 neue Wohnungen für Kagran

Die Errichtung einer neuen Großwohnanlage auf den Trabrenngründen (22., östlich der Wagramer Straße) mit 1.233 Wohnungen, zwölf Geschäften und einer dreigeschoßigen offenen Garage für 440 Pkw wurde heute beschlossen. Die Wohnhausanlage wird von dem Architektenteam Mayr, Vasa und Wiedmann entworfen und wird aus einem Zentrum und zwei sieben- bis 16-geschoßigen Wohnblöcken bestehen. Die veranschlagten Baukosten betragen 642 Millionen Schilling.

Die Wohnhausanlage wird neuartige Wohnungstypen wie Splitlevel-, Laubengang- und Mittelwohnungen enthalten. 755 Wohnungen oder 61 Prozent sind C-Typen (82 Quadratmeter einschließlich Loggia). Ein öffentlicher Platz, der als Markt- und Festplatz dienen soll, Kinderspiel- und Ruheplätze ergänzen das Neubauprojekt.

28.6.1973: Fußgängertunnel zum Kurzentrum Ober-Laa

Beim künftigen Kurzentrum Ober-Laa am Rand des WIG-Geländes wird die Donauländebahn durch einen Fußgängertunnel unterquert. Die Projektierungsarbeiten für den Tunnel - Kostenpunkt: rund 390.000 Schilling - werden von Zivilingenieur Dr. Wilhelm Gutmannsthal-Krizanits durchgeführt.

29.6.1973: WIG-Werbebus zurückgekehrt

Der WIG-Werbebus, der am 26. März zu einer Europa-Werbereise gestartet war, ist wieder nach Wien zurückgekehrt. Er war 8.000 Kilometer auf Fahrt, sein nördlichstes Ziel war Kopenhagen, sein östlichstes Prag, sein südlichstes Rom und sein westlichstes Bristol. Insgesamt sind 34 Städte besucht worden, und in allen diesen Städten waren die Oberbürgermeister und Bürgermeister Ehrengäste der Busbesatzung. Der WIG-Werbebus ist als original Wiener Kaffeehaus für Empfänge ausgestattet, auch Filmvorführungen können abgehalten werden.

Im September wird der Werbebus zu seiner nächsten Europatour starten, als erstes Nachbarland steht Bayern auf dem Programm.

29.6.1973: Gruft des "Presse"-Gründers restauriert

Beim zweiten Tor des Zentralfriedhofes befindet sich die monumentale Gruft des Gründers der "Presse", August Zang, die in Form eines Bergwerkstollens gestaltet wurde. Eine Männergestalt trägt eine Bronzetafel mit der Aufschrift "Die Presse, Motto: Gleiches Recht für alle!. Gegründet von August Zang 1848". Die Arkadengruft Nr. 23 wurde nun von der Friedhofsverwaltung gründlich instandgesetzt.

Wie Stadträtin Dr. Maria Schaumayer dazu ausführte, sei dies als "bescheidener Beitrag" der Stadtverwaltung zum 125jährigen Jubiläum der "Presse", das dieser Tage begangen wird, zu werten.

August Zang gilt als der erste Businessman der österreichischen Zeitungsgeschichte. Er war eine vielseitige Persönlichkeit. Nach dem Studium am Politechnikum übersiedelte der Sohn eines Wiener Chirurgen nach Paris, gründete dort die "Boulangerie Zang", die das Wiener Gebäck in Paris einführte. Die Anregung, ab Juli 1848 in Wien die "Presse" herauszugeben, erhielt Zang von Emile de Girardin, dem Herausgeber von Frankreichs erstem Massenblatt "la presse". Die "Presse" hatte im Jahr 1848 in Wien mit einer Auflage von 10.000 Exemplaren gleich einen großen Erfolg, wurde aber bald verboten, dann eine Zeit lang in Brünn herausgegeben. 1864 entstand durch Redaktionsspaltung die "Neue Freie Presse".