Historischer Rückblick aus dem Jahr 1973

Zusammenfassungen von Meldungen der Rathauskorrespondenz

Zurück

Mai 1973

Mai

2.5.1973: Detailprojekt für Donaudüker

Die Ausarbeitung des Detailprojektes für den im Zusammenhang mit dem Hochwasserschutzprojekt vorgesehenen Donaudüker bewilligte heute der zuständige Ausschuss des Gemeinderates und vergab den Auftrag in Höhe von 1,85 Millionen Schilling an das Zivilingenieurbüro Dr. August und Dipl.-Ing. Hermann Zottl.

So sollen die im linken Donausammelkanal abfließenden Abwässer von Floridsdorf und Donaustadt mit Hilfe eines Dükers unter dem Donaustrom hindurch in die Hauptkläranlage Simmering geleitet werden.

2.5.1973: Eröffnung einer Intensivpflegestation für Neugeborene

Die erste Intensivpflegestation in Österreich für Neugeborene in der Kinderklinik der Stadt Wien in Glanzing wurde heute eröffnet. Klinikvorstand ist Professor Dr. A. Rosenkranz.

In Österreichs größter Frühgeburten - beziehungsweise Neugeborenenstation, in der Kinderklinik Glanzing, wurde mit dieser Einrichtung für Neugeborene eine neue Institution zur Bekämpfung der Säuglingssterblichkeit geschaffen. Die dort vorhandenen Geräte ermöglichen es, sofort nach der Geburt mit der Intensivbehandlung eines Risikobabys zu beginnen.

Prof. Rosenkranz nannte die Eröffnung dieser ersten Intensivstation in Österreich als einen ersten Schritt im Kampf gegen die Säuglingssterberate in Österreich.

Laut Mitteilung des Statistischen Zentralamtes starben im Jahre 1972 in Österreich von 104.033 geborenen Kindern 2.622 - das sind 25,2 Promille - im ersten Lebensjahr.

Die Eröffnung fand in Anwesenheit zahlreicher Ehrengäste mit Bundeskanzler Dr. Bruno Kreisky und Gesundheitsministerin Dr. Ingrid Leodolter an der Spitze statt.

3.5.1973: Österreichs größter Autobunker im Rohbau fertig - AKH-Tiefgarage fasst bis zu 2.600 Pkw

Österreichs größter Autobunker, die bis zu 2.600 Pkw fassende Tiefgarage für den Neubau des Allgemeinen Krankenhauses am Währinger Gürtel, ist im Rohbau fertig. Bei der Gleichenfeier der Arge Parkgarage hob Hochbaustadtrat Hubert Pfoch hervor, dass damit der zweite Bauabschnitt zu Ende gehe, während gleichzeitig die Arbeiten für das Kerngebäude des neuen AKH - die dritte Bauetappe - voll und planmäßig laufen. Die Tiefgarage wird bereits bis Ende 1973 fertiggestellt sein, wobei Teile schon zur Inbetriebnahme der Gebäudegruppe Kinderklinik-Psychiatrie im Herbst zur Verfügung stehen werden.

Zivilschutzräume für 4.300 Personen

Ein Teil der Tiefgarage ist als Zivilschutzbereich für 4.300 Personen vorgesehen. Es sind dies sechs Brandabschnitte in drei übereinanderliegenden Geschoßen. Der Schutzbereich erforderte wesentliche Verstärkungen der Konstruktion, schwere Panzertore für die Durchfahrten und den Einbau einer Notstromanlage, die aber auch in Friedenszeiten zur Verfügung steht.

4.5.1973: Erholungsgebiet "Roter Berg" wird vergrößert

Die Wiener Stadtverwaltung kaufte ein rund 20.000 Quadratmeter großes Grundstück an der Veitingergasse in Hietzing. Dieses Areal soll in das Erholungsgebiet "Roter Berg" einbezogen werden. Kaufpreis: rund eine Million Schilling.

4.5.1973: Aus dem Wiener Gemeinderat

Im heutigen Wiener Gemeinderat stand die bevorstehende Volksbefragung über den Bau des Zoologischen Instituts auf dem Gelände der Sternwarte in Währing im Mittelpunkt der Debatte.

Einstimmig angenommen wurde der Antrag auf Sachkrediterhöhung (um 9,5 Millionen auf 542,4 Millionen) für den ersten und zweiten Bauabschnitt des Fernwärmewerkes Spittelau.

Mit Stimmenmehrheit wurde der Antrag auf eine Vertragsänderung mit der Austria-Wochenschau, wodurch die wöchentlichen Bildberichte ausgeweitet werden sollen, angenommen. Einstimmig angenommen wurde der Antrag auf Einführung der Aktion "Fahrt ins Grüne" für ältere Wienerinnen und Wiener.

5.5.1973: Renovierungen am Krematorium und Zentralfriedhof

Für Erneuerungsarbeiten an der Einfriedungsmauer beim Haupteingang des Krematoriums Simmering (Kosten: eine Million Schilling), für Straßen- und Wegereparaturen im Zentralfriedhof und bei der Feuerhalle (Kosten: 1,5 Millionen Schilling) und für die Einrichtung einer Ölheizung - anstelle der bisherigen Koksfeuerung - mit automatischer Steuerung und elektronischer Warnanlage in der Städtischen Gärtnerei am Zentralfriedhof (Kosten: eine Million Schilling) erteilte nun der zuständige Ausschuss die Bewilligung.

7.5.1973: Basketball-Europameisterschaft in Wien

Aufgrund des 25jährigen Bestandes des Österreichischen Basketballverbandes wird erstmals in Wien eine Basketball-Europameisterschaft ausgetragen. Auch in Steinamanger in Ungarn finden Basketball-Wettkämpfe im Rahmen der Europameisterschaft statt. In Wien sind sieben Nationen angetreten, und zwar Dänemark, Frankreich, Israel, Schottland, die Niederlande, die DDR und Österreich.

In Steinamanger sind es acht Nationen. Es sind dies Portugal, Belgien, die Bundesrepublik Deutschland, Großbritannien, Finnland, Griechenland, die Türkei und Ungarn.

8.5.1973: Broda-Vortrag im Rathaus

Justizminister Dr. Christian Broda hielt im Wiener Rathaus vor der Verwaltungsakademie der Stadt Wien über "Die Gesamtreform des Strafrechts -Fortsetzung österreichischer Kodifikaitonstradition" einen Vortrag.

8.5.1973: Mehr Mittel für Übersiedlung von Großhandelsunternehmungen

Die Kreditaktion, mit der die Übersiedlung von Großhandelsunternehmen aus dem dicht verbauten Gebiet gefördert wird, wurde vom Wiener Stadtsenat auf Antrag von Stadtrat Otto Schweda um 50 Millionen auf 150 Millionen Schilling aufgestockt.

Diese Aktion wurde am 9. Dezember 1971 vom Gemeinderat beschlossen. Die Stadt Wien gewährt bei der Übersiedlung von Großhandelsbetrieben auf geeignetere Standorte drei Jahre lang Kreditzuschüsse von jährlich zwei Prozent für bauliche Investitionen von mindestens 2,5 Millionen Schilling, wobei 30 Prozent der Investitionssumme aus Eigenmitteln aufgebracht werden müssen. Bisher wurden zehn Anträge in der Gesamthöhe von 97,3 Millionen Schilling bewilligt. Der ursprünglich beschlossene Kreditrahmen von 100 Millionen ist also nahezu ausgeschöpft. Es liegen derzeit weitere Ansuchen in einer Gesamthöhe von 29,5 Millionen Schilling vor.

9.5.1973: Salvatorkirche: Altäre und Orgel werden restauriert

In der Salvatorkirche im Alten Rathaus (1. Bezirk) werden zwei große Altäre, die Kanzel und die Orgel restauriert. Der Wiener Gemeinderat hat für die umfangreichen baulichen Instandsetzungen der künstlerisch wertvollen Kirche 24,5 Millionen Schilling bereitgestellt.

9.5.1973: Hohe Wiener Auszeichnung für Oberst Podhajsky

Dem ehemaligen Leiter der Spanischen Reitschule, Hofrat Oberst a. D. Alois Podhajsky wurde heute das Große Silberne Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien überreicht.

11.5.1973: Kohlmarkt bleibt Fußgängerzone

Das Experiment, den Kohlmarkt in eine provisorische Fußgängerzone umzuwandeln, hat sich voll bewährt. Auch haben sich die Wohnbevölkerung und die Geschäftsleute für eine Beibehaltung mehrheitlich ausgesprochen. Der Wiener Kohlmarkt bleibt somit eine Fußgängerzone.

11.5.1973: Karlsplatz: Der "Maulwurf" hat ausgewühlt

Heute wurde ein Markstein für das U-Bahn-Baulos Karlsplatz erreicht: Der letzte Meter Tunnelvortrieb wurde fertiggestellt. Mit Reisig und einer Tafel geschmückt "Glück auf zum Vortriebsende" rollte der letzte Materialtransport aus der Druckluftschleuse. Damit sind allein im Bereich Karlsplatz rund 2.700 Meter Tunnelstrecke mit Hilfe des Maulwurfs beziehungsweise mit bergmännischer Methode hergestellt worden. Den Löwenanteil steuerte freilich die vollmechanische Schildmaschine bei. Sie hat allein 2.360 Meter des Streckentunnels zwischen Paulanergasse und Stock im Eisen-Platz gebaut. Die gesamte Vortriebsarbeit hat damit im Baulos Karlsplatz weniger als zwei Jahre in Anspruch genommen.

Der Tunnel zwischen Karlsplatz und Stock im Eisen-Platz ist unter Druckluft aufgefahren worden und bleibt noch einen weiteren Monat unter Druck. Es werden nämlich noch insgesamt vier sogenannte Querschläge, je zwei bei der Oper und knapp vor dem Stephansplatz in bergmännischer Methode hergestellt. Diese Verbindungsstollen zwischen den beiden Streckenröhren sind Teil jenes Systems, mit dessen Hilfe der Luftschwall gleichsam vernichtet wird.

Der "Maulwurf" wird in den nächsten Wochen im Tunnel demontiert und kommt zu einem "großen Service" in die Werkstatt. Diese Schildmaschine wird dann beim Bau der Tunnelröhren zwischen Nestroyplatz und Stephansplatz im kommenden Jahr wieder eingesetzt.

15.5.1973: Heuer: 20.787 neue Bäume in Wien

Von der Wiener Stadtverwaltung werden heuer 20.787 neue Bäume gepflanzt, davon 1.784 auf Straßen, 1.900 in Parkanlagen, 1.480 bei Wohnhausanlagen, 123 bei Schulen und Kindergärten sowie 15.500 auf dem WIG-Gelände.

16.5.1973: Hoher Wiener Orden für Bundesrat Eckert

Der Stellvertretende Vorsitzende des Bundesrates Kommerzialrat Dr. hc. Fritz Eckert erhielt heute, in Würdigung seiner wirtschaftlichen und politischen Verdienste um die Bundeshauptstadt Wien, das Große Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien überreicht.

18.5.1973: 188.000 Quadratmeter öffentliche Grünflächen mehr

Im vergangenen Jahr wurde die öffentliche Grünfläche in Wien um 188.000 Quadratmeter auf 16.568.000 Quadratmeter erhöht. Diese Steigerung entfällt zur Gänze auf öffentliche Gartenanlagen in der Verwaltung der Stadt Wien, die nun 13.600.000 Quadratmeter ausmachen.

Der Wald- und Wiesengürtel einschließlich Lainzer Tiergarten und Lobau und die Grünanlagen bei Wohnhäusern sind hier nicht mitgerechnet. Die größten öffentlichen Gartenanlagen sind Schönbrunn mit 160 Hektar, Donaupark mit 85 Hektar, Augarten mit 52 Hektar, Türkenschanzpark mit 15 Hektar und Stadtpark mit 11,4 Hektar.

Die Angaben stammen aus dem "Statistischen Jahrbuch der Stadt Wien 1972".

18.5.1973: Allgemeines Krankenhaus: Anerkennung aus Amerika

Eine Ehrung nicht alltäglicher Art wurde dem Allgemeinen Krankenhaus der Stadt Wien zuteil. Capitain Lawrence Mc Connel, Präsident einer amerikanischen Seniorenvereinigung aus Los Angeles, überreichte dem ärztlichen Leiter des Krankenhauses, Hofrat Dr. Ritschl, namens seiner Organisation in Anerkennung der medizinischen Leistungen der Krankenanstalt eine Urkunde. Die Vereinigung - in den USA vor allem durch ihre zahlreichen Sozialaktionen bekannt - hat es sich zur Aufgabe gestellt, in aller Welt Institutionen, die sich durch besondere Leistungen auf dem humanitären Gebiet auszeichnen, zu ehren. Das Allgemeine Krankenhaus ist in Europa die erste Institution der diese Auszeichnung überreicht wurde.

21.5.1973: Odescalchi-Erbschaft: Errichtung einer Stiftung

Das der Stadt Wien im Erbwege zugefallene Vermögen der im Jahre 1962 verstorbenen Fürstin Louise Odescalchi wird deren testamentarischem Wunsch zufolge in Form einer Stiftung angelegt werden.

Der in Liegenschaften und wertvollem Schmuck bestehende Nachlass wurde veräußert und brachte einen Reinerlös von 14.774.099 Schilling. Widmungsgemäß werden die Hauptaufgaben der "Odescalchi-Stiftung" vor allem bei folgenden Hilfsleistungen liegen: Förderung bedürftiger Kinder und Jugendlicher durch einmalige oder laufende Zuwendungen, Hilfe für arbeitende Behinderte, insbesondere für Querschnittsgelähmte, um ihnen die Berufsausübung zu erleichtern sowie Hilfe für Eltern kinderreicher Familien.

21.5.1973: Minigolfanlage bei der Votivkirche

Auf dem Rooseveltplatz neben der Votivkirche wurde eine neue Minigolfanlage eröffnet. Als "Insel der Entspannung" steht die von Gustav Mauler geschaffene Anlage nun der Bevölkerung zur Verfügung.

21.5.1973: Start der 1. Wiener (Volks-)Befragung vom 21. bis 26. Mai 1973

Text: "Sind Sie damit einverstanden, das 3.615 Quadratmeter, das sind 6,14 Prozent des 58.891 Quadratmeter großen Sternwartegeländes in Wien-Währing, für den Neubau eines Zoologischen Instituts der Universität Wien verwendet werden, wobei auch ein Teil des bisher abgeschlossenen Gebietes als Park gestaltet und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wird?"

22.5.1973: Finnlands Ministerpräsident Sorsa im Wiener Rathaus

Finnlands Ministerpräsident Kalevi Sorsa - derzeit zu einem offiziellen Besuch in Österreich besuchte heute Bürgermeister Felix Slavik im Wiener Rathaus und trug sich in das Goldene Buch der Stadt Wien ein.

22.5.1973: Stadt Wien baut neue Jugendherberge

Um den Betrag von 33, 5 Millionen Schilling wird die Stadt Wien den Bau einer modernen Jugendherberge in Wien-Mauer, 23, Ecke Dr. Barilits-Gasse/Ölzeltgasse errichten. Sie wird über einen dreigeschoßigen Bettentrakt sowie über einen eingeschoßigen Trakt verfügen, in dem Eingangshalle, der Speisesaal, die Wirtschaftsräume sowie die Wohnung des Verwalters untergebracht sind. Mit dem Bau soll noch heuer begonnen werden.

23.5.1973: Döbling erhält großen "Naturspielplatz"

Döbling (19. Bezirk) erhält einen großen "Naturspielplatz" und zwar in der Nähe der neuen städtischen Wohnhausanlage in der Krottenbachstraße. Er soll möglichst "naturbelassen" ein Maximum an Spielwert bieten. Das 7.500 Quadratmeter große Gelände umfasst einen Südhang, der heute schon als Rodelhügel verwendet wird.

Die Wiesenfläche soll weitgehend belassen werden, doch werden auch Rad-, Roller- und Rollschuhbahnen angelegt. Ein überdachter Bereich unter einem Flugdach, Malwände, ein fix montierter Tischtennistisch, ein Sprossenwand und Sitzgelegenheiten für ruhige Spiele kommen unter anderem dazu.

24.5.1973: Kulturamt unterstützt wissenschaftliche Forschung - 3,2 Millionen Schilling Subvention für die Ludwig Boltzmann-Gesellschaft

Die Ludwig Boltzmann-Gesellschaft zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung in Österreich erhält heuer von der Stadt Wien 3,2 Millionen Schilling Subvention. Die Forschungstätigkeit der Ludwig Boltzmann-Gesellschaft genießt internationales Ansehen. Zur Zeit unterhält die Gesellschaft zwölf Forschungsinstitute und drei Forschungsstellen. Acht der Institute sind in Wiener Gemeindespitälern tätig. Sie tragen zur Verbesserung der Krankenpflege und vor allem der Forschungsinfrastruktur bei. Es sind dies unter anderem die Institute für Hirnkreislaufforschung, für Neurochemie, für Erforschung der Infektionen des Harntrakts, für Erforschung kindlicher Hirnschäden und neuerdings das Institut für Akupunktur.

25.5.1973: Nun rollt ein Umweltschutz-Labor durch Wien

Die Spezialisten der Versuchs- und Forschungsanstalt der Stadt Wien können nun mit einem bestens ausgerüsteten fahrbaren Labor ihre Prüfaufgaben im Interesse einer technisch einwandfreien Baudurchführung und zum Schutz der städtischen Umwelt durchführen. Der neue Umweltschutz- und Straßenbau-Laborwagen wurde in Eigenregie durch die Versuchsanstalt eingerichtet und ausgerüstet. Er repräsentiert einen Wert von rund 900.000 Schilling.

Das Einsatzprogramm des rollenden Labors entspricht dem breiten Spektrum seiner Aufgaben, die sich die Städtische Versuchs- und Forschungsanstalt (Magistratsabteilung 39) mit den drei Sparten für mechanische, chemische und physikalisch-technische Untersuchungen gestellt hat. Das Spezialfahrzeug ist auf die Einsatzgebiete mechanische Technologie (Straßenbau, Tiefbau insgesamt, Hochbau) und Umweltschutz (Messung von Lärm und Erschütterungen, der Luftverunreinigung und der Wasserqualität, Betreuung von Dauermessstellen) ausgelegt.

25.5.1973: Oberst a. D. Alois Podhajsky gestorben

Der langjährige Leiter der Spanischen Reitschule Oberst a. D. Alois Podhajsky ist gestorben. Podhajsky wird in einem von der Stadt Wien ehrenhalber gewidmeten Grab auf dem Zentralfriedhof bestattet.

28.5.1973: 1.600 Architekten zum Wettbewerb "Wiener Donauraum" eingeladen

Einer der bedeutendsten städtebaulichen Wettbewerbe Österreichs wird nun gemeinsam vom Bund der Stadt Wien veranstaltet. Die genauen Details wurden heute bekanntgegeben.

Auslösendes Moment für diesen Ideenwettbewerb, der allen österreichischen Architekten offensteht, war die Verbesserung des Hochwasserschutzes für Wien beziehungsweise die Schaffung der rund 20 Kilometer langen Donauinsel. Die städtebauliche Entwicklung im Donaubereich ist dabei durch zwei einander widersprechende Zielsetzungen charakterisiert: einerseits wird seit langem eine Integration des Donauraums mit dem übrigen Stadtgefüge - "Wien an der Donau" - gefordert, andererseits wird die Erhaltung der noch vorhandenen Aulandschaft und ihre Aktivierung als Erholungsgebiet anvisiert.

Der Ideenwettbewerb wird in zwei Stufen abgewickelt. Ziel der ersten Phase ist die Erlangung städtebaulicher Konzepte und deren Einbindung in die Stadtstruktur. Diese erste Wettbewerbsstufe wird mit der Prämiierung von mindestens zehn, höchstens jedoch 20 Arbeiten abgeschlossen. Jeder dieser gleichrangigen Preise ist mit 100.000 Schilling dotiert. Für die zweite Stufe des Wettbewerbs wird die Jury dem Auslober mindestens fünf Preisträger der ersten Stufe zur Teilnahme empfehlen. Die Aufgabe in der zweiten Phase wird es sein, Vorschläge für eine Realisierung der in der ersten Wettbewerbsstufe vorgelegten Konzepte auszuarbeiten. Grundsätzlich haben Bund und Gemeinde Wien die Absicht, einen oder mehrere Preisträger dieser zweiten Wettbewerbsstufe mit den weiteren Planungsarbeiten für den Donauraum zu betrauen.

Ein Prospekt mit dem Vorprogramm der Wettbewerbsbedingungen - und damit praktische eine Einladung - ist an alle 1.600 in Österreich zugelassenen Architekten bereits geschickt worden. Die Arbeiten müssen bis spätestens 17. Dezember 1973 abgegeben werden.

28. Mai 1973: Slavik informierte Bundesregierung über Volksbefragung

Bürgermeister Felix Slavik teilte mit, dass er in einem Brief der Bundesregierung das Ergebnis der Volksbefragung der Wiener Bevölkerung über die Errichtung eines Zoologischen Institutes auf dem Gelände der Universitäts-Sternwarte mitgeteilt habe. Von den 410.848 abgegebenen Stimmen lauteten 174.294 auf JA und 235.364 auf NEIN.

Aufgrund dieses Ergebnisses der Volksbefragung richtete der Bürgermeister an die Bundesregierung das Ersuchen, von dem beabsichtigten Bau Abstand zu nehmen. Gleichzeitig ersuchte Wiens Bürgermeister die Bundesregierung, eine umfassende Überprüfung der vorhandenen Grundstücke und Objekte zu veranlassen, damit dem Wunsch der Zoologen nach einem eigenen Institut nach Möglichkeit im Raum Wien Rechnung getragen werden könne. Abschließend ersuchte Slavik die Bundesregierung, die Möglichkeit einer teilweisen Öffnung des Geländes der Universitätssternwarte in Währing für die Bevölkerung überprüfen zu lassen.

30.5.1973: Befragungsaktion für ältere Wienerinnen und Wiener

Die Stadt Wien startet eine Befragungsaktion für alle älteren Wienerinnen und Wiener. Sinn und Zweck der Aktion soll es sein, zu erheben, inwieweit ihnen die derzeit bestehenden sozialen Dienste der Stadtverwaltung überhaupt bekannt sind, wie diese Einrichtungen von ihnen eingeschätzt werden, ob sie diese in Anspruch nehmen beziehungsweise ob sie die Einrichtung neuer Dienste begrüßen würden.

30.5.1973: Eröffnung des achten Pensionistenheimes

Im 11. Bezirk, in der Rhezakgasse 4 (nahe dem Haeckel-Platz) wurde heute das achte Wiener Pensionistenheim seiner Bestimmung übergeben.

Das neue Pensionistenheim, das den Namen "Haidehof" trägt, bietet Platz für 274 Personen. Die Baukosten für dieses nach Plänen der Architekten Gottfried Fickl und Dipl.-Ing. E. Dusl errichteten Pensionistenheimes betrugen 69,2 Millionen Schilling.