Historischer Rückblick aus dem Jahr 1975

Zusammenfassungen von Meldungen der Rathauskorrespondenz

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Jänner 1975

Jänner

2.1.1975: Statistisches Jahrbuch 1973 erschienen: Wien in 140.000 Zahlen

Das soeben erschienene Statistische Jahrbuch der Stadt Wien für das Jahr 1973 bringt auf 400 Tabellenseiten etwa 140.000 Daten über das wirtschaftliche, soziale und kulturelle Geschehen in der Stadt. In den gegliederten 25 Abschnitten, von "meteorologische und geographische Verhältnisse" bis "Finanzen und Steuern", sind zahlreiche Daten über die Bevölkerungsbewegung, das Gesundheitswesen, das Wohnungswesen, die Lebensmittelversorgung, das kulturelle und sportliche Leben, die Rechtspflege und die Ergebnisse der letzten Wahlen enthalten.

Auch die Sozialoffensive der Stadt Wien kommt in den Statistiken zum Ausdruck: seit 1969 stieg die Zahl der Kindergartengruppen von 782 auf 929. Die Zahl der betreuten Kinder stieg in diesen fünf Jahren von 21.000 auf fast 24.000. Noch eindrucksvoller ist die Statistik der Pensionistenheime: 1969 gab es zwei Pensionistenheime mit 301 Plätzen, Ende 1973 bereits acht mit 1.927 Plätzen.

3.1.1975: 40 Studenten- und Hobby-Straßenbahner

Die Wiener Verkehrsbetriebe beschäftigen derzeit vierzig KBVB - kurzbeschäftigte Verkehrsbedienstete. 16 von ihnen sind Studenten, 24 sind Hobbyfahrer, die nebenberuflich Straßenbahn fahren.

Wegen des Mangels an Straßenbahnfahrern begannen die Wiener Verkehrsbetriebe von eineinhalb Jahren mit der Werbung von Studenten und Hobbyfahrern. Die Arbeitszeit dieser Mitarbeiter beträgt 21 Stunden, ab 1. Jänner 1975 zwanzig Stunden pro Woche. Fast ein Drittel der Kurzbeschäftigten ist schon seit eineinhalb Jahren bei den Verkehrsbetrieben.

Studenten und Hobbyfahrer haben natürlich eine abgeschlossene Fahrerausbildung erhalten und sind sozialrechtlich den anderen Mitarbeitern der Verkehrsbetriebe gleichgestellt.

3.1.1975: Prof. Karl Dönch zum 60. Geburtstag

Der Direktor der Wiener Volksoper, Kammersänger Prof. Karl Dönch, feiert am 8. Jänner seinen 60. Geburtstag.

Dönch wurde in Hagen/Westfalen geboren. Er absolvierte sein Musikstudium am Konservatorium in Dresden und folgte anschließend einem Engagement an das Stadttheater in Görlitz. Nach Verpflichtungen in die Theater in Reichenberg, Bonn und Salzburg wurde Dönch an die Wiener Staatsoper berufen, wo er ungefähr 25 Jahre tätig war. Als Bariton entwickelte sich Dönch in dieser Zeit zu einem der geschätztesten Sänger im komischen und grotesken Charakterfach. Vor allem seine Gestaltung des Dr. Bartolo im "Barbier von Sevilla" und des Beckmesser in den "Meistersingern von Nürnberg" erregte Aufsehen. Von 1959 bis 1971 war Dönch darüber hinaus regelmäßiger Gastsänger an der Met. 1972 wurde Dönch Direktor der Wiener Volksoper. Für sein Wirken wurde Prof. Karl Dönch der Titel Kammersänger, das Goldene Ehrenzeichen für Wissenschaft und Kunst sowie das Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien verliehen.

4.1.1975: Wien hat 22.000 Fremdenbetten

In Wien gab es am Stichtag 31. August 1974 in Hotels und Pensionen 22.082 Fremdenbetten. Fast die Hälfte davon, nämlich 10.067, entfällt auf die Luxuskategorie A! oder die erstklassigen A-Hotels. 6.184 Betten gibt es in der "gutbürgerlichen" B-Kategorie, 5.831 in den Kategorien C und D.

Die Zahl der Betten ist gegenüber 1973 um 8,7 Prozent gestiegen.

7.1.1975: Mehr Pferde in Wien

Die Viehzählung am 3. Dezember 1974 hat ergeben, dass die Zahl der Pferde in Wien weiter steigt. Vor zwei Jahren war ihre Zahl unter 1.200 gesunken und hatte damit den Tiefstand erreicht. 1973 wurden 1.219 Pferde gezählt und nun bereits 1.333. Der Anstieg ist vor allem auf den Ausbau von Reitstallungen im 22. und 23. Bezirk zurückzuführen. Die meisten Pferde allerdings, nämlich fast zwei Drittel des Gesamtbestandes, gibt es nach wie vor im 2. Bezirk, wo sich die Stallungen des Galopprennvereins in der Freudenau und des Trabrennvereins in der Krieau befinden. Es folgen der 3. Bezirk mit einer Reitstallung und den Patienten der Tierärztlichen Hochschule sowie der 1. Bezirk mit den 65 Lipizzanerhengsten der Spanischen Reitschule.

8.1.1975: Wiener Festwochen: Sonderpreis für Alsergrund

Im Rahmen der Wiener Festwochen 1974 wurde zum ersten Mal ein Sonderpreis für das beste Bezirksprogramm ausgeschrieben. Der Sonderpreis in Höhe von 10.000 Schilling wurde dem 9. Bezirk (Alsergrund) zuerkannt. Er gilt als Hilfe für die Gestaltung des nächsten Festwochenprogramms.

9.1.1975: Beethoven und Ravel gegen einen Weihnachtsbaum

Werke von Beethoven, Einem und Ravel in der Präsentation der Wiener Symphoniker sind das Gegengeschenk Wiens an das Land Tirol für den letzten Weihnachtsbaum. Das vom Kulturamt der Stadt Wien vorbereitete und finanzierte Geschenkkonzert der Wiener Symphoniker unter der Leitung ihres Chefdirigenten Carlo Maria Giulini wird im Kongresshaus in Innsbruck stattfinden.

10.1.1975: Kraftwerk Donaustadt - Block 2 im Rohbau fertig

Im Kraftwerk Donaustadt sind die Bauarbeiten für den Block 2 abgeschlossen worden. Der Block wird termingerecht noch heuer in Betrieb gehen, um die Stromversorgung im nächsten Winter zu sichern.

Die Heizfläche in der Kesselanlage ist bereits montiert, die Stromanlagen für den Eigenbedarf des Kraftwerks sind betriebsbereit. Auch die zentrale Steuerungsanlage ist bereits zum großen Teil fertiggestellt. Derzeit werden die Rohrleitungen verlegt.

Der Block 2 wird ebenso wie der erste Block im Kraftwerk Donaustadt eine Leistung von 150 Megawatt haben. Mit seiner Fertigstellung wird der Ausbau dieses zweiten Kraftwerkes auf Wiener Boden abgeschlossen sein.

13.1.1975: 10.000 Bücher für die Großfeldsiedlung

Im Haus der Begegnung in der Kürschnergasse im 21. Bezirk (Floridsdorf) stehen den Bewohnern der Großfeldsiedlung ab sofort 10.000 Buchbände in Form einer Freihandbibliothek zur Verfügung. Das umfassende Sortiment der städtischen Bücherei Großfeldsiedlung enthält neben Standardwerken der Literatur, populärwissenschaftlichen Büchern und Belletristik auch ein umfangreiches Angebot an modernen Fachbüchern, Kriminalromanen, Science Fiction und anderer Literatur.

14.1.1975: RK-International: Sondersteuer für Londons Autofahrer

Die Stadtverwaltung von London will von allen Autofahrern, die in das Stadtzentrum wollen, künftig eine Sonderabgabe einheben. Die Genehmigung für die Einfahrt in die City soll pro Tag ein Pfund (rund 40 Schilling) kosten. Der Cityverkehr, der sich in den letzten zehn Jahren verdoppelt hat, soll damit radikal eingeschränkt werden. Zugleich soll etwa die Hälfte der rund 50.000 Genehmigungen für firmeneigene Parkplätze in der City rückgängig gemacht werden.

14.1.1975: Neue Jugendsportaktion der Stadt Wien: "Turntalent 1975"

Das Sportamt der Stadt Wien wird in Zusammenarbeit mit dem Wiener Fachverband für Turnen eine Aktion "Turntalent 1975" durchführen.

Im Universitätssportzentrum Schmelz, der Bundesanstalt für Leibeserziehung im 15. Bezirk, Possingergasse, wird unter Leitung von Prof. Franz Nowak vom Fachverband für Turnen und Diplomsportlehrer Franz Gastgeb vom Sportamt der Stadt Wien, ein Turnkurs durchgeführt, bei dem Turntalente gefunden werden sollen.

Der Kurs "Turntalent 1975" wird ein halbes Jahr dauern und 18 Trainingstage umfassen. Es ist ein Modellkurs und wird vorerst nur für Knaben von acht bis fünfzehn Jahren durchgeführt. Sollte diese neue Jugendsportaktion Anklang finden, wird sie später auch für Mädchen zugänglich sein. Sie wird kostenlos für die Kinder durchgeführt und soll Turntalente entdecken, die schließlich auch Spitzensportler werden sollen. Der Kurs wird Geräteturnen, wie Reck, Ringe, Barren und Bodenturnen umfassen.

15.1.1975: Pioniere sanieren Fußgängersteg

Etwa 30 Pioniere aus Klosterneuburg werden im Rahmen einer Übung gemeinsam mit der städtischen Brückenbauabteilung den hölzernen Fußgängersteg über die Schwechat im Zuge Kaiser Ebersdorfer-Straße - Mannswörther Straße sanieren. Die Joche des Holzsteges sind im Bereich der Schwechat - dieser Steg übersetzt auch die parallel verlaufenden Gleisanlagen - bereits vermorscht, sodass diese Brücke im vergangenen Herbst aus Sicherheitsgründen gesperrt werden musste. Die Pioniere des Bundesheeres werden nun die Joche auswechseln. Die Arbeiten werden etwa 14 Tage in Anspruch nehmen.

16.1.1975: RK-International: Kompliment für Wiener Tramway

Im Hamlyn-Verlag (London, New York, Sydney, Tokio) ist unter dem Titel "Buses, trolleys and trams" ein Buch über die Entwicklung der städtischen Massenverkehrsmittel erschienen. Der Textteil befasst sich vor allem mit dem englischsprachigen Raum, andere Länder sind nur kurz gestreift, wobei die Großraumtriebwagen der Wiener Verkehrsbetriebe hervorgehoben werden. Noch klarer ist das im Bildteil der Fall. Auf dem farbigen Umschlag des Buches ist zwei älteren britischen Modellen, einer Pferdetramway und einem Doppeldecker, als Beispiel eines modernen Straßenbahnwagens ein Großraumzug der Wiener Verkehrsbetriebe mit dem Liniensignal 58 und der Zieltafel "Unter St. Veit" gegenübergestellt. Eine andere Farbaufnahme des gleichen Zuges wird im Innern einem alten Heidlberger Zug gegenübergestellt. Im Bildtext wird die Stromlinienform des Wiener Zuges hervorgehoben. Auf weiteren Bildseiten werden besonders moderne Autobusse vorgestellt, darunter der Wiener Gelenkbus.

16.1.1975: Fünf Jahre "Haus des Buches"

Das Haus des Buches im 8. Bezirk, Skodagasse 20, ist bereits fünf Jahre alt: Im Jänner 1970 wurde es vom damaligen Bürgermeister Bruno Marek eröffnet.

Die Zentrale der städtischen Büchereien wurde mit einem Kostenaufwand von 23,5 Millionen Schilling auf dem Areal des Wiener Stadttheaters errichtet.

Wien besitzt derzeit 55 städtische Büchereien. Die letzte wurde vor wenigen Tagen im Haus der Begegnung in der Großfeldsiedlung eröffnet. In diesen Leihbibliotheken waren 1974 90.000 Leser eingeschrieben, über zwei Millionen Bücher wurden entlehnt.

16.1.1975: Dr. Jurcik leitet Sankt Marx

Zum Leiter der neugestalteten Magistratsabteilung 55, Markt- und Schlachtbetrieb Sankt Marx, wurde Senatsrat Dr. Waltr Jurcik berufen.

17.1.1975: Prämie für "Im Dickicht der Städte" im Kärntnertortheater

Eine Prämie von 21.000 Schilling hat die Kleinbühnenjury des Kulturamtes der Stadt Wien im Rahmen ihrer Entscheidung über die besten Kleinbühnen-Inszenierungen im 4. Quartal 1974 dem Ensemble Theater im Kärntnertor für die Aufführung von Brechts "Im Dickicht der Städte" zugesprochen.

18.1.1975: Neues Umspannwerk auf der Schmelz

Die erste Ausbaustufe des neuen Umspannwerkes Schmelz ist abgeschlossen. Nun wird das alte Werk weggerissen und an seiner Stelle im Frühjahr mit dem Bau der zweiten Etappe des neuen Werkes begonnen.

In Heiligenstadt wurde mit dem Bau eines neuen 110 kV-Umspannwerkes begonnen, das 1976 in Betrieb gehen soll. In der Gurkgasse in Penhing sind die Bauarbeiten für das neue Umspannwerk fertig, die Elektromontage wird derzeit durchgeführt. In der Arnethgasse in Ottakring, anschließend an das derzeitige Umspannwerk Degengasse, beginnt heuer der Neubau. Erweitert wurden im vergangenen Jahr die Umspannwerke 16, Kendlerstraße, Süd (12, Pottendorfer Straße), Leopoldau, Liesing und Südost (Unter-Laa).

Alle diese Arbeiten sind im langfristigen Ausbauprogramm der Wiener E-Werke zur Erhöhung der Versorgungsleistung entsprechend dem steigenden Bedarf vorgesehen.

Um die Stromversorgung der Straßenbahn und Stadtbahn zu verbessern und noch sicherer zu gestalten, wurden voriges Jahr sieben Gleichrichterstützpunkte gebaut, bei denen auch schon die künftige Belieferung der U-Bahn berücksichtigt wurde.

18.1.1975: 15 Millionen Schilling für Volksbildung

Eine Subvention in der Höhe von 15 Millionen Schilling gewährte der zuständige Ausschuss dem Verband Wiener Volksbildung für 1975.

20.1.1975: Erstmalig Mutter-Kind-Turnen im Kindergarten

Im Kindertagesheim 19, Obkirchergasse 8, findet erstmalig ein Mutter-Kind-Turnen im Kindergarten statt. 25 Mütter werden unter der Leitung einer besonders ausgebildeten Kindergärtnerin mit ihren Kindern turnen. Die Teilnahme ist sowohl für die Mütter als auch für die Kinder kostenlos.

21.1.1975: RK-International: Paris plant Fußgängerzonen und überall Parkgebühren

Die Pariser Stadtverwaltung hat eine Sonderkommission für Verkehrsfragen gebildet, die den Autoverkehr im Stadtgebiet eindämmen soll. Die derzeitige Verkehrssituation wird als nicht mehr tragbar bezeichnet. Es fehlen 340.000 Parkplätze. Die Sonderkommission hat nun zwei weitgehende Vorschläge ausgearbeitet: Erstens soll das Parken künftig in ganz Paris gebührenpflichtig sein, zweitens sollen Fußgängerzonen festgelegt werden. Diese Vorschläge werden derzeit geprüft, bis Ende Juni soll darüber entschieden werden.

22.1.1975: Wiener Stadtbibliothek erwarb "Grüne Insel"

Das Protokollbuch der Gesellschaft "Die grüne Insel" konnte die Wiener Stadtbibliothek bei einer Versteigerung erwerben. Die "Grüne Insel", nach der im Vormärz gegründeten "Ludlamshohele" die wohl prominenteste Vereinigung von Künstlern, Schriftstellern und Wissenschaftlern, diente gemäß ihrem Wahlspruch "Der Freundschaft, Kunst und Menschlichkeit". Begründet wurde sie am 15. Februar 1855 neben anderen vom Theaterdichter Friedrich Kaiser, dem Schriftsteller Ludwig August Frankl und dem Dichter Ignaz Castelli. Später gehörten ihr unter anderem auch Rudolf von Alt, Franz Grillparzer, Anastasius Grün, Friedrich von Flotow, Alexandre Dumas der Ältere, Theophil Hansen und Franz von Suppe an. Das nun von der Stadtbibliothek ersteigerte Protokollbuch enthält ein handschriftliches Verzeichnis aller Ereignisse von März 1855 bis Juni 1857 sowie beiliegende Autographe Castellis und anderer Autoren.

24.1.1975: Zwei neue Stadtbahnstationen

Die Gürtellinie der Wiener Stadtbahn erhält zwei neue Stationen: Im Bereich der Thaliastraße wird eine Station gebaut, um eine gute Verknüpfung mit der stark frequentierten Straßenbahnlinie 46 herstellen zu können. Diese Haltestelle wird mit Rolltreppen ausgerüstet werden und voraussichtlich 22,1 Millionen Schilling kosten. Eine weitere Station betrifft den Bau eines zweiten Aufganges von der Station Burggasse gegen die Kandlgasse hin. Rund 17 Millionen Schilling sollen hier aufgewendet werden, um den Benützern der Stadtbahn bessere Umsteigemöglichkeiten zur Linie 49 bieten zu können. Der zweite Aufgang der Station Burggasse wird ebenfalls Rolltreppen und ein eigenes Gebäude am Urban Loritz-Platz aufweisen.

Die beiden neuen Stationen werden von der Hoheitsverwaltung und nicht von den Verkehrsbetrieben selbst finanziert, weil es sich dabei um einen Vorgriff auf die Verwirklichung der U-Bahn-Konzeption handelt. Die Gürtellinie der Stadtbahn soll in die U6 umgewandelt werden, doch wird die Stadtbahn nach Adaption der Waggons und auch einiger Stationsanlagen noch bis in die Mitte der Neunzigerjahre ihren Dienst versehen.

25.1.1975: 125 Jahre evangelische Pfarre Gumpendorf

Eine historische Ausstellung ist zum 125jährigen Bestand der evangelischen Kirche Gumpendorf in Arbeit und wird in einigen Tagen eröffnet werden.

Die baulich überaus interessante Kirche wurde von dem damals tonangebenden Baumeister Ludwig Christian Förster erbaut. Bei der Planung und bei der Ausführung stand ihm Architekt Theophil Hansen zur Seite.

27.1.1975: Fünf Millionen Schilling für die Badner Bahn

Im Zuge der Bemühungen um die Förderung des öffentlichen Verkehrs erhielt die AG der Wiener Lokalbahnen eine Subvention in der Höhe von fünf Millionen Schilling für die Badner Bahn. Das Unternehmen befördert jährlich etwa 3,9 Millionen Fahrgäste mit der Badner Bahn und weitere 1,8 Millionen Fahrgäste mit Autobussen. Die Subvention ist für die Modernisierung des Wagenparks bestimmt.

28.1.1975: RK-International: Erstes Kernkraftwerk Jugoslawiens

Bei Krsko in Slowenien baut die Westinghouse Electric Corp., Pittsburg, bis 1979 das erste Kernkraftwerk Jugoslawiens. Kosten: 9,8 Milliarden Schilling.

30.1.1975: Konduktwagen auf dem Zentralfriedhof

Die Städtische Bestattung hat in Zusammenarbeit mit der Firma Ford-Hinteregger einen Konduktwagen entwickelt, der auf dem Zentralfriedhof eingesetzt wird. Es wurden acht Konduktwagen - die weitaus größer sind als die alten Bahrwagen - um den Preis von je 290.000 Schilling angeschafft.

Die Konduktwagen bedeuten nicht nur eine Verbesserung des Kundendienstes gegenüber den Trauergästen, sondern auch eine personalsparende Rationalisierungsmaßnahme. Für die früheren Bahrwagen waren vier Mitarbeiter der Bestattung nötig, für den Konduktwagen sind es nur mehr zwei.

31.1.1975: RK-International: Iran bestellte vier Atomkraftwerke

Der Iran hat in der Bundesrepublik Deutschland und in Frankreich je zwei 1.200 Milliwatt-Druckwasserreaktor-Anlagen bestellt. Die Kernkraftwerke werden schlüsselfertig von den Herstellerfirmen übergeben werden. Die deutsche Kraftwerksunion hat noch keine genauen Liefertermine vereinbart, die französische Framatom soll ihre Werke 1982 und 1983 fertigstellen. Ein langfristiger Regierungsvertrag sieht den Bau von fünf Atomkraftwerken durch Frankreich vor.

Iran möchte aber 1993 etwa 15 Prozent seines Energiebedarfs durch Kernenergie decken, damit die Reserven an Mineralöl und Erdgas länger reichen. Der Iran will sich außerdem mit zehn Prozent an der Eurodif beteiligen, die bei Tricastin in Mittelfrankreich eine Urananreicherungsanlage baut.

Auch Kuwait will Atomstrom. 1985 soll das erste Kernkraftwerk des Landes in Betrieb gehen. (Quelle: "Zeitung für kommunale Wirtschaft", München 1/75).