Historischer Rückblick aus dem Jahr 1976

Zusammenfassungen von Meldungen der Rathauskorrespondenz

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Juli 1976

Juli

1.7.1976: Gratz: "Viel Freude mit Radio Wien"

In der ersten Sendung des selbständigen Wiener Rundfunksenders erinnerte Bürgermeister Leopold Gratz an die Persönlichkeiten, die Radio Wien einst populär gemacht haben - den Bastelonkel Grissemann, den Sänger Franz Boros, das Orchester Bert Silving, den Englischlehrer Mccallum, den Sportreporter Willy Schmieger, Willy Trenk-Trebitsch mit seiner wöchentlichen Sendung und viele andere. Am 14. März 1938 war es mit Radio Wien vorbei, der Reichssender Wien wurde dem Reichspropagandaministerium in Berlin unterstellt.

Am 29. April 1945 konnte sich wieder der selbständige Sender mit einem österreichischen Programm melden.

Aber auch im österreichischen Rundfunk ist Radio Wien nicht wiedererstanden. Während jedes der südlichen und westlichen Bundesländer sein eigenes Programm hatte, blieben die Bundesländer Wien, Niederösterreich und Burgenland in einem Block vereinigt. Jetzt ist endlich die Gleichstellung der drei Bundesländer mit den anderen sechs erreicht.

Gratz unterstrich, dass die Sendertrennung keine Trennung Wiens von seinen Nachbarn bedeutet. Die Zusammenarbeit kann nun im Rundfunk auf eine neue, gesunde Basis gestellt werden.

1.7.1976: Gratz in Bulgarien

Auf Einladung der Stadt Sofia fuhr Bürgermeister Leopold Gratz zu einem offiziellen Besuch nach Bulgarien. Auf Wunsch der Gastgeber wird der Wiener Bürgermeister von Wiener Experten der elektronischen Datenverarbeitung und des U-Bahn-Baus begleitet. Sofia bereitet den Bau einer U-Bahn und den verstärkten Einsatz von Computern vor und ist an den Wiener Erfahrungen auf diesen beiden Gebieten interessiert.

1.7.1976: Finale der Schülerliga im Weststadion - Testspiel auf "Superanlage"

Das Finalspiel der ersten Schülerliga endete mit einem Sieg der jugendlichen Kicker des BRG Linz. 6.000 begeisterte Zuschauer erlebten ein packendes Match, das als Testspiel für das Sportzentrum West ausgetragen werden konnte. Die Anlage entspricht allen Anforderungen, auch internationale Spiele auszutragen. Rund um die Anlage sind noch eine Reihe weiterer Trainingsplätze vorgesehen.

Das Weststadion verfügt über 20.000 zum Teil überdachte Sitzplätze. Eine besonders praktische Neueinführung: Die verschiedenen Sitzplätze werden farblich mit den Eintrittskarten übereinstimmen. Der Besucher kann auf einen Blick seinen Platzsektor erkennen und erspart sich mühevolles Umherirren.

Die geplante Inbetriebnahme ist für den Spätherbst 1976 vorgesehen.

Die deutschen Fußballstars Jupp Heynckes und Berti Vogts, als zusätzliche Betreuer für die Finalmannschaften eingeflogen, stellten einhellig fest, dass auf einem idealen Fußballplatz gespielt wurde, mit dem in Deutschland nur die Anlagen in Dortmund und Mönchengladbach vergleichbar seien.

2.7.1976: Neurologische Universitätsklinik - Neues Supergerät zur Gehirnuntersuchung

Einfacher, schneller und vor allem ohne Belastung des Patienten kann man ab sofort mittels eines Computertomographen in der Neurologischen Universitätsklinik im Allgemeinen Krankenhaus Untersuchungen des Schädels vornehmen. Bei dem neuen Supergerät, das von Gesundheitsstadtrat Dr. Alois Stacher und Klinikvorstand Univ.-Prof. Dr. Herbert Reisner heute vorgestellt wurde, handelt es sich um das "Siretom", ein zunächst im anglo-amerikanischen Raum entwickeltes, später von Siemens weiterentwickeltes und in der Bundesrepublik Deutschland bereits erprobtes Gerät zur Diagnose von Erkrankungen des Gehirns. Die Kosten für dieses erstmals in Österreich in Betrieb genommene Gerät beliefen sich auf rund 10 Millionen Schilling, die zu 40 Prozent vom Bund und zu 60 Prozent von der Gemeinde Wien getragen wurden.

3.7.1976: RK-International - Leningrad: Straßenbahn als Hochzeitskutsche

Statt im Fiaker oder im geschmückten Auto können die Jungvermählten Leningrads mit einem altmodischen, bereits ausrangierten und jetzt wieder in den Dienst gestellten Straßenbahnwagen eine "Hochzeitsreise" durch die Stadt machen. Der innen und außen festlich geschmückte Wagen trägt natürlich keine Linienbezeichnung, die Nummer wird durch zwei ineinander verflochtene Ringe ersetzt.

5.7.1976: Neues Jugendwohnheim in Ober Sankt Veit

In der Amalienstraße im 13. Bezirk wurde ein neues Jugendwohnheim des Kuratoriums Wiener Jugendheime eröffnet.

Das neue, zehnstöckige Jugendwohnheim wurde in nur 21 Monaten mit einem Kostenaufwand von 65 Millionen Schilling errichtet. Es bietet insgesamt 320 Jugendlichen - je zur Hälfte Burschen und Mädchen - Wohnplätze.

Jugendwohnheim für Rudolfsheim-Fünfhaus

Auch im 15. Bezirk (Rudolfsheim-Fünfhaus) wird in etwa einem halben Jahr mit den Bauarbeiten für ein multifunktionales Jugendwohnheim begonnen werden. In diesem Haus soll auch ein Jugendzentrum der Stadt Wien untergebracht werden.

6.7.1976: 3. Zentralberufsschule soll nach Hans Mandl benannt werden

Die Bezirksvorstehung Meidling hat sich einhellig für einen Vorschlag der Magistratsabteilung 7 ausgesprochen, die 3. Zentralberufsschule in Wien 12, Längenfeldgasse 13-15, nach dem ehemaligen Vizebürgermeister Hans Mandl (1899 - 1970) zu benennen. Diese Zentralberufsschule war der größte und bedeutendste Schulbau, der während der Amtszeit Mandls errichtet wurde.

Hans Mandl wirkte seit 1919 zunächst als Volksschullehrer in Wien. Ab 1926 war er Leiter des Städtischen Jugendheimes Sandleiten, 1929 bis 1934 Dozent am Pädagogischen Institut. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Mandl Bezirksschulinspektor. Im September 1945 wurde ihm der Aufbau des Wiener Berufsschulwesens übertragen, 1946 wurde er zum Leiter der Abteilung 3 des Stadtschulrates berufen.

Als Landesschulinspektor für Berufsschulen (seit 1949) organisierte Mandl das Berufsschulwesen neu und gliederte es in die Städtische Schulverwaltung ein. Er war auch Gründer der Schulgemeinde in den Berufsschulen und führte in ihrem Namen zahlreiche Sozialaktionen durch.

Im Dezember 1949 wurde Hans Mandl zum Amtsführenden Stadtrat der Geschäftsgruppe III, Kultur und Volksbildung, berufen, der ab 1954 auch die Schulverwaltung angegliedert wurde. Von 1959 bis 1964 war Mandl Vizebürgermeister und bis zu seinem Ausscheiden im Jahre 1965 Landeshauptmann-Stellvertreter. Aufgrund seiner Verdienste erhielt er zahlreiche Auszeichnungen.

7.7.1976: Neues Einsatzfahrzeug für die Feuerwehr

Der Wiener Feuerwehr steht nun ein supermodernes Löschfahrzeug für die Bekämpfung von Großbränden zur Verfügung. Das neue Großtanklöschfahrzeug mit einem Fassungsvermögen von 7.800 Liter Wasser und 1.000 Liter Schaummittel ist besonders für die Brandbekämpfung in wasserarmen Gebieten gedacht. Weitere technische Vorrichtungen ermöglichen die wirkungsvolle Eindämmung der schwer zu bekämpfenden Mineralölbrände. Da der Tank aus rostfreiem Stahl angefertigt ist, kann das Einsatzfahrzeug im Katastrophenfall auch zur Trinkwasserversorgung herangezogen werden.

Das Großlöschfahrzeug kostet 2,6 Millionen Schilling.

8.7.1976: Das neue Wohnungsberatungszentrum hat den Betrieb aufgenommen

Das neue Wohnungsberatungszentrum der Stadt Wien in Wien 1, Doblhoffgasse 6, hat seinen Betrieb aufgenommen. Damit wurde einem Wunsch von Bürgermeister Leopold Gratz entsprochen, der sich für eine verbesserte und umfassende Serviceleistung auf dem Gebiet der Wohnungsberatung für die Wiener Bevölkerung eingesetzt hat.

Alle Fragen, die im Zusammenhang mit dem Erwerb einer neuen Wohnung oder der Verbesserung einer Altwohnung auftauchen, können nun in den verschiedenen Abteilungen des neuen Wohnungsberatungszentrums gestellt werden.

In dem Beratungszentrum sind fünf Abteilungen zusammengefasst:

  • eine Informationsstelle für Gemeindewohnungen
  • eine Informationsstelle für Genossenschafts- und Eigentumswohnungen
  • eine Abteilung Wohnungsverbesserung, wobei sowohl rechtliche als auch technische Auskünfte gegeben werden
  • eine Stelle für Finanzierungsberatung für Wohnungsankauf und Wohnungsverbesserung
  • eine Beratungsstelle für Wohnbeihilfen

9.7.1976: "Spielpark 9" eröffnet

Der neue "Spielpark 9" im Liechtensteinpark im 9. Bezirk wurde heute durch Bundespräsident Dr. Rudolf Kirchschläger eröffnet.

Der neue Spielpark weist Bereiche für Kleinkinder, 10 bis 18jährige und ältere Menschen auf. Bereits seit längerer Zeit hat man sich bemüht, eine weitgehende Öffnung eines Teils des Liechtensteinparks für die Bevölkerung des Alsergrunds zu erreichen. Das Haus Liechtenstein, dem der Park gehört, hat schließlich das Areal zur Verfügung gestellt. Der "Spielpark 9" konnte mit Hilfe vieler Firmen, die Arbeitskräfte und Material unentgeltlich zur Verfügung stellten, errichtet werden.

9.7.1976: Helmut Schmidt im Wiener Rathaus

Der deutsche Bundeskanzler Helmut Schmidt besuchte heute das Wiener Rathaus und trug sich in das Goldene Buch der Stadt Wien ein.

10.7.1976: RK-International - Bundesrepublik Deutschland: Taxis im öffentlichen Personenverkehr

Taxis sollen in der Bundesrepublik Deutschland stärker als bisher in den öffentlichen Personennahverkehr einbezogen werden. In acht Großstädten - Berlin, Bremen, Dortmund, Frankfurt, Karlsruhe, München, Pforzheim und Stuttgart - gehören Taxis bereits zum Angebot der öffentlichen Verkehrsunternehmen, in der Hansestadt Hamburg wird derzeit ein entsprechender Großversuch vorbereitet.

Die deutsche Bundesregierung hat außerdem ein Gutachten über den verstärkten Einsatz von Taxis im öffentlichen Nahverkehr ausarbeiten lassen. Die Gutachter gingen davon aus, dass in schwachen Verkehrszeiten das im Linienverkehr eingesetzte Taxi günstiger sei als Bus oder Straßenbahn. Sie schlugen in ihrer Untersuchung verschiedene Modelle für eine Verknüpfung des Linien- und Taxiverkehrs vor, die von der deutschen Bundesregierung nach und nach erprobt werden sollen. (Quelle: ap)

11.7.1976: "Zauberhaftes" im Wiener Rathaus

Er zauberte ausnahmsweise nicht, sondern tanzte: der derzeit in Wien tagende 13. Weltkongress der Magie, für dessen 1.800 Delegierte in den Festräumen des Wiener Rathauses ein Empfang stattfand. Eine besonders zauberhafte Auszeichnung erhielt dabei der Hausherr des Abends, Vizebürgermeister Hubert Pfoch: Der Wiener Magier Peter Heinz Kersten, Präsident des internationalen Dachverbandes der Magiervereinigungen und des Magischen Klubs Wien, überreichte Pfoch als Dank für die Bemühungen um den Kongress die Goldene Ehrennadel mit Brillanten des Magischen Klubs Wien.

12.7.1976: 5.000 feierten das Ottakringer Bad

Zum Geburtstag kamen über 5.000 Besucher: Das Ottakringer Bad feierte mit einem großen Fest bei freiem Eintritt sein 50jähriges Bestandsjubiläum. 1926, als Steinhofer Bad eröffnet, wurde es im Laufe der Jahre immer wieder modernisiert und erhielt 1971 eine Schwimmhalle mit Damen- und Herrensauna. Seither ist das Ottakringer Bad auf Ganzjahresbetrieb umgestellt und zu einem beliebten Freizeitzentrum geworden.

15.7.1976: Neue Aufbahrungshalle auf dem Südwest-Friedhof

Auf dem neuen Teil des Südwest-Friedhofes in Meidling (12. Bezirk) wurde eine neue Aufbahrungshalle ihrer Bestimmung übergeben. Der Bau der neuen Halle war notwendig geworden, weil die beiden Friedhofsteile durch die Wundtgasse voneinander getrennt werden, sodass praktisch zwei Friedhöfe entstanden sind. Die Aufbahrungshalle im alten Teil des Friedhofes muss renoviert werden. Während der Dauer dieser Arbeiten werden alle Trauerfeierlichkeiten in der neuen Halle stattfinden. Anschließend wird dann jedem Friedhofsteil eine eigene Aufbahrungshalle zur Verfügung stehen. Für die Ausgestaltung der neuen Halle - Gesamtkosten: 28 Millionen Schilling - wurden namhafte Künstler herangezogen. Das Bauwerk entspricht daher nicht nur den modernsten technischen und hygienischen Anforderungen, sondern ist auch von hoher, der Würde seiner Bestimmung entsprechender, ästhetischer Qualität.

17.7.1976: RK-International - New York: Taxi mit Hybrid-Antrieb vorgestellt

Ein neues, umweltfreundliches City-Taxi stellte das Volkswagenwerk vor kurzem in New York vor: Das in Wolfsburg entwickelte Fahrzeug mit Hybrid-Antrieb, einer Kombination aus Elektro- und Verbrennungsmotor, wird im Rahmen einer Ausstellung des Museum of Modern Art gezeigt. Bei dieser Exposition sollen verkehrs- und umweltgerechte Verkehrsmittel für innerstädtische Ballungsräume vorgestellt werden.

Das neue Volkswagen-Taxi wurde auf der Basis des VW-Busses entwickelt, bietet vier Fahrgästen Platz und kann zusätzlich einen Rollwagen oder Kinderwagen aufnehmen. Ein- und Aussteigen ist durch zwei, vom Fahrer elektrisch fernbediente, Schiebetüren möglich. Schusssichere Glaswand zwischen Fahrer und Passagierraum, Klimaanlage und Zusatzheizung gehören ebenfalls zur Ausstattung.

Besonders interessant: Der Hybrid-Antrieb des VW-City-Taxis. Im Stadtkern kann das Fahrzeug allein vom umweltfreundlichen Elektromotor angetrieben werden, auf freien Strecken wird der Otto-Motor dazu geschaltet. Die Abgasentwicklung dieses Verbrennungsmotors wird jedoch durch die Mitwirkung des elektrischen Antriebs erheblich verringert. (Quelle: dpa)

19.7.1976: Wiederaufbau der Otto Wagner-Pavillons beginnt noch im heurigen Herbst

Im September wird auf dem Karlsplatz mit dem Wiederaufbau der im Zuge der Arbeiten an der U-Bahn abgetragenen beiden Otto Wagner-Pavillons begonnen werden. Vorarbeiten in den Werkstätten wurden jetzt schon begonnen. Die für die Durchführung der Wiederinstandsetzungs- und gleichzeitiger umfangreicher Sanierungsarbeiten an den Pavillons benötigten Geldmittel in der Höhe von 30 Millionen Schilling stehen zur Verfügung.

Davon werden etwa vier Millionen Schilling noch heuer verbaut werden, insgesamt rechnet man mit einer Wiederaufbaudauer von etwa zwei Jahren. Der westliche der beiden Pavillons (näher zur Secession gelegen) wird in das U-Bahn-Gesamtbauwerk als Abgangs und Aufgangshalle miteinbezogen werden, der östliche ist zumindest für die Sommermonate für einen Kaffeehausbetrieb vorgesehen.

20.7.1976: Baumuntersuchungen vom Flugzeug aus

Vom Flugzeug aus werden die Bäume am Gürtel und in Teilen des Wiener Praters einer genauen Untersuchung unterzogen werden. Mit Hilfe eines neuen, erstmals in Österreich angewendeten Verfahrens - wissenschaftliche Bezeichnung: "Multispektrale Scanner-Aufnahme" - können nicht nur der Gesundheitszustand der Bäume sondern auch sämtliche Umwelteinflüsse von kleinsträumigen geringen Temperaturschwankungen bis zu UV-Strahlen registriert und ausgewertet werden. Diese umfassende "Vitalitätsinventur" des Baumbestandes stellt eine wesentliche Voraussetzung für die Durchführung geeigneter Maßnahmen zur Erhaltung und Erneuerung des Baumbestandes dar.

23.7.1976: Bauwirtschaft in Wien - guter Auftragsstand

Die Auftragsbücher sind in der Wiener Bauwirtschaft voller als in den anderen Bundesländern. Das zeigt die halbjährlich durchgeführte Erhebung des Statistischen Zentralamtes. Während im österreichischen Durchschnitt mit Stichtag 31. März die Aufträge gegenüber dem Vorjahr um 6,9 Prozent stiegen, waren es in Wien 16,9 Prozent.

Die Aufträge der öffentlichen Hand schlagen sich besonders wirksam zu Buche. Gegenüber dem Vorjahr ergibt sich eine Steigerung von 18,6 Prozent, während die privaten Aufträge um 14,1 Prozent stiegen.

Die einzelnen Hauptsparten entwickelten sich unterschiedlich. Der Hochbau stieg insgesamt um 15,8 Prozent. Innerhalb des Hochbaus erreichte der Wohnbau mit einer Steigerung von 35,1 Prozent einen neuen Höhepunkt. Sonstige Hochbauten, darunter fallen UNO-City, Allgemeines Krankenhaus und die Postverwaltungszentrale Arsenal, verlieren am Auftragsbestand wegen des Baufortschrittes um 11,6 Prozent.

Der Tiefbau stieg insgesamt um 19,1 Prozent. In diesem guten Ergebnis spiegeln sich die umfangreichen Arbeiten für die Wiener U-Bahn wieder. Ebenfalls gut ist das Ergebnis bei den Adaptierungen. Dieser Bereich expandierte um 15,3 Prozent.

Die tatsächlich im Bauwesen erzielten Umsätze ergeben nach der letzten veröffentlichten Monatsstatistik für April 1976 folgendes Bild: In Wien wurden insgesamt rund 985 Millionen Schilling umgesetzt, das sind um 7,6 Prozent mehr als im Vergleichsmonat des Vorjahres. Der entsprechende Wert für Österreich beträgt dagegen 3,6 Prozent. Die Beschäftigtenzahl im Bauwesen nahm in Wien im April um 4,8 Prozent zu, in Österreich dagegen um 2,9 Prozent ab.

24.7.1976: Neues Schwesternheim für die Rudolfsstiftung

Wohnraum für 64 Schwestern wird ein neues Gebäude auf dem Anstaltsareal Rudolfsstiftung bieten: Die Errichtung eines zweiten Schwesternheimes im Bereich Kaisergartengasse - Barmherzigengasse wurde genehmigt.

Das neue Heim sieht 64 Wohneinheiten zu je 30 Quadratmeter vor, außerdem Gemeinschafts- und Hobbyräume für den Heimbetrieb, eine vollautomatisierte Waschküche sowie Depots und Räume für technische Belange. Für den Kostenaufwand wurden 24 Millionen Schilling veranschlagt.

27.7.1976: Zubau Amtshaus Hietzing - neuartiger Fassadenverputz

Der Zubau des Amtshauses Hietzing mit einer verbauten Fläche von 1.200 Quadratmeter schreitet aufgrund eines bautechnischen Spezialverfahrens zügig voran. Der Rohbau des fünfgeschoßigen Hauses am Hietzinger Kai 1-3 ist fertiggestellt, mit der Aufhängung von Fassadenelementen wurde bereits begonnen. Bei diesen Elementen handelt es sich um Stahlbetonfertigteile besonderer Art. Um die Struktur der neuen Fassade dem normalen Fassadenverputz des alten Amtsgebäudes anzupassen, wurde ein eigenes Verfahren angewendet: Die Oberfläche der Stahlbetonelemente wurde mit Sandstrahlgebläsen behandelt. Dadurch konnte optisch die Einheit der beiden Amtshäuser gewahrt bleiben.

Mit den Fertigteilen im Ausmaß von 6,4 Meter Länge und einem Gewicht von 6,2 Tonnen handelt es sich außerdem um die größten Elemente dieser Art, die bisher in Wien angebracht wurden. Aufgrund des Größenausmaßes wird die Fassadenmontage der 200 Fertigteile bereits Anfang September beendet sein können.

In dem neuen Amtshaus ist die Unterbringung des Bezirksgerichtes Hietzing, des Standesamtes Penzing sowie von Büroräumen und Registraturen des Magistrates vorgesehen.

28.7.1976: Stadthalle - "Candide" mit Broadway-Perfektion

Als "Produktion des Jahres" bezeichnen Fachleute die Aufführung des Leonard Bernstein-Musicals "Candide" in der Wiener Stadthalle. Die Proben, die derzeit auf vollen Touren laufen, lassen erkennen, dass die Broadway-Perfektion auch in Wien erreicht werden kann. Die von Marcel Prawy besorgte Übersetzung des Textes ist außerordentlich einfühlsam. Das Ensemble mit Clance Aubry, Heinz Ehrenfreund, Melanie Holliday, Peter Lindner, Heinz Marecek und Christina Simon erweist sich als Glanzbesetzung. Regisseur Larry Fuller bezeichnet die Aufführung als eine Verbindung höchster Musikalität mit technischer Perfektion.

Vor der Premiere am 5. August sind mehrere Vorpremieren zu ermäßigten Eintrittspreisen vorgesehen.

29.7.1976: Wiener Verkehrsnachrichten jetzt auch auf Ö3

Das Hörer-Service, das seit Mitte Februar täglich um 7.10 Uhr und 7.40 Uhr von Studio Wien über eine Direktleitung von der Verkehrsleitzentrale der Wiener Polizei gesendet wird, fand bei den Wienerinnen und Wienern so großen Anklang, dass es, einem Wunsch der Bevölkerung entsprechend, jetzt auch von Ö3 ausgestrahlt wird. Ab 30. Juli wird nun Ö3 alle wichtigen Ereignisse, wie Umleitungen, Unfälle, verstopfte Straßen usw. stündlich - wenn notwendig wird auch das Programm unterbrochen - durchsagen. Die Kontakte zwischen Magistrat, Polizei und ORF werden weiter verstärkt, sodass sowohl die Autofahrer als auch die Benützer öffentlicher Verkehrsmittel über die Verkehrssituation laufend im Bilde sein werden.

Einmalig in Europa ist ein Experiment, das die Wiener Polizei nun an den Wochenenden durchführt: Ein Polizeihubschrauber wird von Freitag bis Sonntag die neuralgischen Punkte in Wien überfliegen. Bei Bedarf wird sich die Besatzung sofort über Funkt in die Ätherwellen einschalten, um den Autofahrern Kolonnenbildung und Ausweichmöglichkeiten durchzusagen.

31.7.1976: Meidling: 53 Millionen Schilling für Schulneubau am Schöpfwerk

Für die Errichtung des Schulneubaus 12, Am Schöpfwerk, wurden 53 Millionen Schilling genehmigt. Die neue Schule wird im Rahmen des großen Wohnbauprojektes der Stadt Wien, Am Schöpfwerk, das mehrere hundert Wohnungen umfasst, gebaut.