Historischer Rückblick aus dem Jahr 1976

Zusammenfassungen von Meldungen der Rathauskorrespondenz

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Juni 1976

Juni

1.6.1976: "Maulwürfe" in der Brigittenau

Im heurigen Sommer werden in der Brigittenau (20. Bezirk) größere Straßenbauarbeiten in Angriff genommen. Es wird die komplette Erneuerung des Straßenzuges Hellwagstraße - Pappenheimgasse - Dammstraße mit einem starken, witterungsfesten und gut belastbaren Belag versehen, dies erfolgt über dem alten Kopfsteinpflaster. Auch in anderen Bezirksteilen des 20. Bezirkes sind die "Maulwürfe" am Werk.

4.000 neue Telefonanschlüsse

Im Zusammenhang mit den Neubauten und der damit verbundenen Mehrbelastung des Stromnetzes müssen auch Leitungen und Schaltungen ausgebaut werden. Bei diesen Tiefbauarbeiten wird auch die überaus große Nachfrage nach neuen Telefonanschlüssen - es sollen 4.000 sein - im Bezirk berücksichtigt werden.

1.6.1976: Radarüberwachung in Wien

Ab sofort wird die Polizei zur Geschwindigkeitsüberwachung auf Wiens Straßen zwei Radargeräte einsetzen, die ihr von der Stadt Wien zur Verfügung gestellt wurden.

1.6.1976: Festwochenausstellung: "Win's Prominenten-Galerie"

Eine sehr interessante Festwochenausstellung wurde im Amtshaus Neubau eröffnet: "Win's Prominenten-Galerie" mit einer bunten Palette von satirischen Zeichnungen.

Die im 7. Bezirk wohnhafte Künstlerin Winnie Jakob, bekannte Buchillustratorin und Pressezeichnerin, zeigt in dieser Ausstellung hervorragende, stilistisch verschiedenartige Persönlichkeitsbilder von Karajan, Schuricht, Böhm, Furtwängler, Klemperer, Orff, Strawinsky, Hörbiger, Moser, Kortner, Helene Thimig und Qualtinger, Dali, Kokoschka und Handtke, Grass und anderer. Die faszinierenden Feder-, Tusch- und Stiftzeichnungen der Künstlerin geraten über das Karikaturistische und Satirische hinaus.

2.6.1976: Ernst Häussermann zum 60. Geburtstag

Der Regisseur und Theaterdirektor Prof. Dr. Ernst Häussermann feiert seinen 60. Geburtstag.

1916 in Wien als Sohn des Burgschauspielers Reinhold Häussermann geboren, absolvierte er in Wien das Schottengymnasium und ging anschließend an die Staatsakademie für Musik und Darstellende Kunst. Bereits 1933 debütierte er am Burgtheater und war in der Folge in einer Reihe von Rollen des Faches "jugendlicher Liebhaber" zu sehen. Bald trat er mit Max Reinhardt in Verbindung, dem er 1939 nach Hollywood folgte. Hier arbeitete er als Reinhardts Regieassistent bei verschiedenen Filmen.

1946 kehrte Prof. Häussermann nach Wien zurück und übernahm die Programmleitung der Sendergruppe rot-weiß-rot. Ab 1949 leitete er auch das "Kosmos-Theater" der amerikanischen Film- und Theatersektion. 1953 übernahm er gemeinsam mit Franz Stoss die Direktion des Theaters in der Josefstadt. Unter seiner Direktion wurde das "Kleine Theater in der Josefstadt" im Wiener Konzerthaus als Experimentiertheater gegründet. Ebenfalls 1953 wurde er Lehrbeauftragter an der Akademie für Musik und Darstellende Kunst. 1959 bis 1967 stand Häusserman dem Burgtheater als Direktor vor, seit 1969 ist er wieder Direktor des Josefstädter Theaters.

Neben dieser Tätigkeit für Theater und Film machte sich Häussermann auch als Publizist einen Namen: 1964 erschien sein Burgtheaterbuch "Die Burg - Rundhorizont eines Welttheaters" und heuer zum 200 Jahr-Jubiläum wieder ein Buch über das Haus am Ring. 1957 wurde Häussermann mit dem Professorentitel ausgezeichnet.

3.6.1976: "Ja zu Wien"-Ausstellung im Wiener Rathaus

Im Wiener Rathaus findet eine Informationsschau über die Aktion "Ja zu Wien" statt. Plakate und Fotos weisen auf die Lebensqualität in der Stadt, auf die vielfältigen Möglichkeiten des Wohnens, des Arbeitens, der Bildung und der Freizeitbeschäftigung hin.

Von den bekannten Künstlern Brauer, Eisler, Hausner, Hundertwasser und Hutter liegen Kunstdrucke auf, die mit dem handschriftlichen Bekenntnis "Ja zu Wien" und der Unterschrift des jeweiligen Künstlers signiert sind. Auch kommen "Ja zu Wien"-T-Shirts zum Verkauf.

4.6.1976: Wiener Trachten vor der Hermesvilla

Vor der Hermesvilla im Lainzer Tiergarten, in der die große Ausstellung "200 Jahre Mode aus Wien" gezeigt wird, sind nun auch historische und zeitgemäße Trachten aus Wien und seiner unmittelbaren Umgebung zu besichtigen. Täglich werden nun auch Tanzdarbietungen von Trachten- und Volkstanzgruppen auf dem Programm stehen.

5.6.1976: RK-International - BRD: Verkehrslärm ist das größte Ärgernis

Der Verkehrslärm stört die Bürger der Bundesrepublik Deutschland unter allen Lärmbelästigungen am meisten: Das geht aus einer Auswertung einer 1972 durchgeführten Wohnungsstichprobe hervor. Über Verkehrslärm klagen vor allem Menschen, die an Hauptstraßen, in Innenstädten oder in Häuserschluchten wohnen. Bei besonders dichter Verbauung fühlen sich in diesen Gebieten mitunter bis zu 50 Prozent der Anwohner zeitweise oder dauernd vom Verkehrslärm belästigt.

Seltener geklagt wird über andere Lärmquellen: Selbst in Gewerbe- und Industriegebieten fühlen sich nur zwischen 18 und 28 Prozent der Bewohner vom Gewerbe- und Industrielärm betroffen, 27 bis 33 Prozent dagegen stört der Verkehrslärm. (Quelle: dpa)

8.6.1976: Große Silberne Ehrenzeichen für Wiens Konzertmanager

Den Generalsekretären der Gesellschaft der Musikfreunde Wien und der Wiener Konzerthausgesellschaft Professor Albert Moser und Peter Weiser wurde heute das Große Silberne Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien überreicht.

8.6.1976: Großbrand im Nordwestbahnhof

Schauplatz eines Großbrandes war heute das Gelände des Nordwestbahnhofes. Eine Lagerbaracke im Ausmaß von 25 mal 20 Meter geriet in Vollbrand. Da sich über der Brandstelle ein riesiger, weithin sichtbarer Rauchpilz gebildet hatte, löste die Wiener Feuerwehr Alarmstufe II aus. Die Feuerwehr bekämpfte die Flammen im Außen- und Innenangriff, außerdem wurden Wasserwerfer über Drehleitern eingesetzt. Mehrere Explosionen von Dissousgasflaschen, die in Brand geraten waren, erschwerten den mehrere Stunden dauernden Einsatz.

9.6.1976: Seniorenwoche 1976 unter dem Motto "Begegnung der Generationen"

Die Wiener Stadtverwaltung wird - heuer bereits zum dritten Mal - in der Wiener Stadthalle eine Seniorenwoche durchführen. Das Motto der diesjährigen Seniorenwoche lautet "Begegnung der Generationen" und ist den Problemen des Zusammenlebens der älteren und jüngeren Generation gewidmet. Dazu ist eine Reihe von Diskussionsveranstaltungen vorgesehen. Aus diesem Anlass hat das Sozialamt auch einen Fotowettbewerb mit dem Thema "Jung und alt in Wien" gestartet.

9.6.1976: Sozialmedizinisches Zentrum Ost: forcierte Planungs- und Bauarbeiten

Die Planungs- und Bauarbeiten für das Sozialmedizinische Zentrum Ost im 22. Bezirk in der Langobardenstraße werden forciert vorangetrieben. Das Zentrum wird in mehreren Etappen gebaut. Erster Bauabschnitt ist zunächst das Personalwohnheim. Das nach Plänen der Arge der Architekten Fleischer, Machart, Moebius, Münch und Schuster ausgearbeitete Projekt ist mit dem Erreichen der Kellerdecke in seiner ersten Bauphase beendet. Mit der zweiten Bauphase, der Errichtung der Gebäude, wird nunmehr begonnen. Das Projekt wird nach seiner Fertigstellung etwa Mitte 1978 über 500 Wohneinheiten mit je 30 Quadratmeter verfügen und voraussichtlich 236,4 Millionen Schilling kosten.

Die Bauarbeiten für die Krankenpflegeschule und das Internat wurden ebenfalls bereits begonnen. Die erste Bauphase - die Kellergeschoße - wird Ende Juni abgeschlossen sein. Mit der Errichtung des Gebäudes wird voraussichtlich noch im Juli begonnen werden. In dem fünfgeschossigen Bauwerk werden 180 Wohneinheiten, Gemeinschaftsräume, zwei Hörsäle, acht Klassenräume, ein Turnsaal und ein Krankenrevier untergebracht sein. Die Baukosten dafür werden 190,4 Millionen Schilling betragen.

Die Planung für den zweiten Bauabschnitt - das Pflegeheim, das über 405 Betten verfügen wird - konnte vor kurzem abgeschlossen werden, mit den ersten Probebohrungen wird noch im Juli begonnen werden. Die voraussichtliche Bauzeit wird dreieinhalb bis vier Jahre betragen. Im Rahmen des Pflegeheimes wird es auch ein geriatrisches Tagezentrum geben.

Der dritte Bauabschnitt, das Krankenhaus, befindet sich derzeit noch im Planungsstadium.

10.6.1976: Planungskommission beriet über 2. Bauphase der U-Bahn

Unter dem Vorsitz von Bürgermeister Leopold Gratz trat heute die Gemeinderätliche Planungskommission zu einer Sitzung zusammen. Auf der Tagesordnung standen der weitere Ausbau des U-Bahn-Netzes, Fragen der Stadtgestaltung und ein Bericht über die Festlegungen der Jury - Donaubereich Wien zur Gestaltung der Traisenbrücke.

11.6.1976: Siedlungsprogramm - Neuer Einfamilienhaustyp

Von der Stadt Wien wird derzeit eine Siedlungsaktion vorbereitet. In Zusammenarbeit von Architekt Harry Glück, Gesiba und Vöst-Alpine wurde ein neuer Einfamilienhaustyp entwickelt und anhand eines ersten Musterhauses in Linz präsentiert. Stadtrat Ing. Hofmann kündigte an, dass im Herbst zwei solcher Häuser auch in Wien zu besichtigen sein werden. Gleichzeitig soll auch die Siedlungsaktion beginnen. Zunächst ist der Bau von rund tausend Einfamiliensiedlungshäusern vorgesehen, die auf Grundstücken der Stadt Wien von der Genossenschaft errichtet werden sollen. Die Bewohner werden die betreffenden Grundstücke erwerben können. Die erste Siedlung soll an der Carabelligasse im 21. Bezirk entstehen.

12.6.1976: Wasserrettungsstation für Hirschstettener Badeteich

Der Hirschstettener Badeteich im 22. Bezirk, Spargelfeldstraße, ein überaus beliebtes Erholungsgebiet, hat nun eine erste Hilfe- und Wasserrettungsstation bekommen. Die Station wurde von der Stadt Wien errichtet. Die Betreuung der Station hat der Arbeiter-Samariter-Bund Österreichs, Gruppe Floridsdorf-Donaustadt, übernommen. Samariter, Taucher, Rettungsschwimmer sowie Zivildiener werden nun regelmäßig am Badeteich ehrenamtlich Dienst versehen.

14.6.1976: Neues Wohnviertel am Schöpfwerk - Beginn am Nord-Ring

Die Errichtung von sechs neuen städtischen Wohnhausanlagen mit insgesamt 418 Wohnungen wurde heute genehmigt. Bedeutendstes Vorhaben: Beginn am sogenannten Nord-Ring des neuen Wohnviertels in Wien-Meidling (12. Bezirk) am Schöpfwerk.

Am Süd-Ring wurden die Wohnbauarbeiten schon im vorigen Jahr begonnen, nun soll am Nord-Ring ein Wohnhochhaus - 17geschoßig - samt niedrigen Abschlusstrakten entstehen. Diese Etappe umfasst 269 Wohnungen und reichhaltige Infrastruktur. So sind unter anderem Dienststellen des Gesundheitsamtes und des Fürsorgeamtes, drei Arztordinationen und eine Gruppenpraxis, Pensionistenklub und Jugendklub, mehrere Hobbyräume und eine Sauna, ein Gasthaus und ein Kaffeehaus vorgesehen. Die Auto-Abstellplätze werden zum überwiegenden Teil in einer Tiefgarage untergebracht sein. Die Kosten dieses Projektes werden voraussichtlich 243,5 Millionen Schilling betragen.

16.6.1976: Neuer Sozialdienst - Einführung eines "Reparaturdienstes" für Senioren

Das derzeitige Angebot an sozialen Diensten der Stadtverwaltung wird durch eine neue Einrichtung - einen "Reparaturdienst" für Senioren - erweitert.

Der zunächst probeweise eingeführte Dienst wird vom Verein "Wiener Volkshilfe" organisiert werden. Beabsichtigt ist die Behebung von einfachen Haushaltsgebrechen beziehungsweise Durchführung notwendiger Instandsetzungsarbeiten.

Die Durchführung erfolgt durch die Mitarbeiter der "Volkshilfe", die über die notwendigen handwerklichen Fähigkeiten verfügen.

16.6.1976: König Hussein im Wiener Rathaus

König Hussein I. und Königin Alia wurden heute im Wiener Rathaus von Vizebürgermeisterin Gertrude Fröhlich Sandner, in Vertretung des erkrankten Bürgermeisters, empfangen.

16.6.1976: Flugzeugabsturz bei Süßenbrunn

An der Wiener Stadtgrenze bei Süßenbrunn, in der Nähe des Entseuchungsbahnhofes, stürzte heute ein Flugzeug ab. Es handelt sich dabei um eine Cessna-Commodore mit fünf Personen an Bord, die alle ums Leben kamen.

Die Bergungs- und Sicherungsarbeiten wurden von der Wiener Feuerwehr durchgeführt.

18.6.1976: Lungenheilstätte Baumgartner Höhe wird Pulmologisches Zentrum

Die Umwandlung der Lungenheilstätte Baumgartner Höhe in ein Pulmologisches Zentrum zur Früherkennung und Behandlung von Lungenerkrankungen kündigte heute Gesundheitsstadtrat Dr. Alois Stacher an.

In Wien sind innerhalb der letzten Jahre die Erkrankungen an Tuberkulose durch eine systematisch aufgebaute Fürsorge stark zurückgegangen. Während im Jahre 1945 in Wien noch 4.213 Menschen an Tuberkulose starben, betrug diese Zahl 1974 nur noch 196. Dagegen treten andere Erkrankungen der Atmungsorgane, vor allem krebsartige Geschwüre immer mehr in den Vordergrund. So starben allein 1974 1.144 Personen - der Anteil der Männer betrug 75 Prozent - an Lungenkrebs. Mit der Umwandlung der Baumgartner Höhe in ein Pulmologisches Zentrum werde, wie Stacher betonte, der Entwicklung der modernen Medizin rechtzeitig Rechnung getragen und die Voraussetzungen für eine möglichst frühzeitige Diagnose und damit auch rechtzeitige Behandlung geschaffen werden.

19.6.1976: Nestroy-Notizbuch für die Wiener Stadtbibliothek

Im Nestroy-Jahr 1976 - am 7. Dezember jährt sich Nestroys Geburtstag zum 175. Mal - ist es der Wiener Stadtbibliothek gelungen, ein in ausländischem Besitz befindliches Notizbuch Johann Nestroys bei einer Aktion zu ersteigern. Das Notizbuch enthält zahlreiche eigenhändige Eintragungen des Dichters und zusätzliche lose Blätter, auf denen er die Ausgaben während seiner Sommerreisen eintrug. Sie dürften aus den Jahren 1857 bis 1861 stammen. Von besonderem Interesse sind die Eintragungen über einen sonst in der Nestroy-Literatur nicht belegten Aufenthalt des Dichters in Scheveningen im Jahre 1861.

21.6.1976: Generalrenovierung des Haydn-Sterbehauses

Eine Baurate von 1,5 Millionen Schilling für 1976 genehmigte heute der zuständige Ausschuss für die Generalrenovierung des Haydn-Sterbehauses im 6. Bezirk (Mariahilf). Insgesamt werden für die Generalrenovierung Geldmittel in der Höhe von 4,2 Millionen Schilling nötig sein. Das Haus, in dem Haydn von 1793 bis 1809 lebte, wird in seinem Straßentrakt nach einem Originalplan aus jener Zeit wiederhergestellt werden. Ebenfalls verändert wird die Dachform des hofseitigen Traktes. Außerdem werden aufgrund der Originalpläne die Dachgraupen und eine historische Kamingruppe wiederhergestellt. Im Zuge der Generalrenovierung wird außerdem das gesamte Gebäude trockengelegt sowie mit neuen elektrischen Leitungen und einer Elektroheizung versehen. Außerdem solle ein Pawlatschengang eingebaut werden.

Gleichzeitig wird das Josef Haydn-Denkmal an der Mariahilfer Straße instandgesetzt. Für die Steinmetzarbeiten wurden 320.000 Schilling genehmigt.

22.6.1976: Neue Aktion beginnt - "Senioren sicher unterwegs"

Unter dem Titel "Senioren sicher unterwegs" beginnt eine gemeinsame Aktion der Wiener Verkehrsbetriebe, der Polizei und der Landesorganisation Wien des Pensionistenverbandes Österreichs. Ältere Personen sollen auf die Gefahren des Straßenverkehrs aufmerksam gemacht und über richtiges Verhalten - namentlich bei Benützung öffentlicher Verkehrsmittel - informiert werden. Dies wird nicht nur in Form theoretischer Kurse, sondern durch praktischen Anschauungsunterricht im Rahmen von Autobus- beziehungsweise Straßenbahnsonderfahrten erfolgen.

Im Herbst soll in Zusammenarbeit von Verkehrsbetrieben, Polizei und Stadtschulrat eine ähnliche Aktion für Schüler durchgeführt werden.

24.6.1976: Ausbau der Schnellbahnstation Großfeldsiedlung

Einstimmig genehmigte der zuständige Gemeinderatsausschuss ein Übereinkommen zwischen der Stadt Wien und den Österreichischen Bundesbahnen über die Errichtung eines Fußgängertunnels im Bereich der Schnellbahnstation Großfeldsiedlung. Der bisherige Fußgängersteg ist nicht mehr zu sanieren und wird abgetragen. An seiner Stelle wird eine Fußgängerunterführung mit Aufgängen zum Bahnsteig errichtet. Aus technischen und wirtschaftlichen Gründen erfolgt die Baudurchführung Hand in Hand mit dem Stationsausbau durch die Österreichischen Bundesbahnen. Die Kosten für den Bau des Tunnels werden allerdings von der Stadt Wien getragen.

24.6.1976: Explosion im E-Werk Simmering

Im E-Werk Simmering kam es zu einem schweren Explosionsunglück, das einen Toten und einen Schwerverletzten forderte. Fünf E-Werks-Angestellte und drei Feuerwehrmänner erlitten Rauchgasvergiftungen.

In dem etwa 75 Quadratmeter großen Schalterraum war ein Arbeiter mit Reinigungsarbeiten beschäftigt. Zu diesem Zweck war die Anlage abgeschaltet worden. Vermutlich durch einen Stromüberschlag kam es zu einer Explosion im Schalterraum.

25.6.1976: Mehr Sicherheit - Weitere 100 Sprechfunkgeräte für die Polizei

Mit einem Kostenaufwand von drei Millionen Schilling kauft die Stadt Wien zum zweiten Mal 100 Sprechfunkgeräte, um sie der Polizei zur Verfügung zu stellen. Damit wird eine Zusage von Bürgermeister Gratz an Polizeipräsident Reidinger im Rahmen des Sicherheitsplanes erfüllt.

26.6.1976: Subvention für Bibliothek der Gesellschaft der Ärzte

Eine Subvention in der Höhe von 575.000 Schilling wurde heute für die Gesellschaft der Ärzte, zur Erhaltung und zum Ausbau ihrer Bibliothek, genehmigt.

Bei der Bibliothek handelt es sich um die zentrale medizinische Bibliothek für sämtliche wissenschaftlichen Kliniken und Institutionen. Sie wird fortlaufend auf den neuesten Stand gehalten und dient unter anderem auch den städtischen Ärzten zur allgemeinen medizinischen Fortbildung und bei der Durchführung von wissenschaftlichen Arbeiten. Es ist dies die einzige Bibliothek Österreichs, in der sich Ärzte über medizinische Neuerungen zentral informieren können.

28. 6.1976: Wiener Gemeinderat

Der Wiener Gemeinderat tagte vom 28. bis 30. Juni über den Rechnungsabschluss der Stadt Wien.

30.6.1976: Gratz bildet Beirat von Berufskraftfahrern

Bürgermeister Leopold Gratz hat eine Reihe von Berufskraftfahrern eingeladen, die Stadtverwaltung in Verkehrsfragen zu beraten. In dieser Kommission sind sowohl Kraftfahrer des öffentlichen Dienstes - Rettung, Feuerwehr, Müllabfuhr, Polizei, Bundesdienst - als auch Vertreter privater Firmen mit großem Fuhrpark, der Taxifahrer und der Gewerkschaft "Handel, Transport, Verkehr" repräsentiert.

Die beratende Funktion der Berufskraftfahrer wird im Herbst ihre Arbeit aufnehmen.

30.6.1976: Allgemeines Krankenhaus - Computer ermittelt Blutgruppe

Blutuntersuchungen werden am Institut für Blutgruppenserologie der Universität Wien am Allgemeinen Krankenhaus künftig mit Computer durchgeführt. Das Gerät, der Groupamatic 360, ist ein von der Firma Kontron-Roche entwickelter Vollautomat, der gleichzeitig Blutgruppe und Rhesusfaktor bestimmt. Außerdem können noch irreguläre Antikörper, Immunantikörper sowie Syphiliserreger bestimmt werden. Der Vorteil des neuen Gerätes, das nun in Betrieb genommen wurde, ist vor allem die Schnelligkeit, mit der die Werte ermittelt werden. Die Kapazität liegt bei 360 Proben in eineinhalb Stunden. Die Kosten für dieses Gerät - das zweite in Österreich - beliefen sich auf rund 4,3 Millionen Schilling, wovon vom Jubiläumsfonds der Österreichischen Nationalbank eine Million, vom Wissenschaftsministerium 1,3 Millionen und von der Gemeinde Wien rund zwei Millionen getragen wurden.