Historischer Rückblick aus dem Jahr 1976

Zusammenfassungen von Meldungen der Rathauskorrespondenz

Zurück

Mai 1976

Mai

3.5.1976: 1,6 Millionen Schilling für das Wiener Volksbildungswerk

Eine Subvention in der Höhe von 1,6 Millionen Schilling erhält das Wiener Volksbildungswerk, der Dachverband von rund 200 auf dem Gebiet der Freizeitgestaltung tätigen Vereinigungen, von der Stadt Wien für das Jahr 1976.

Neben vielen Veranstaltungen plant das Wiener Volksbildungswerk die Einrichtung eines "Kulturwanderweges". Hier sollen im Rahmen eines Wettbewerbes Teilnehmer auf zwei verschiedenen Routen zu Spaziergängen mit kulturellen Zielpunkten animiert werden.

3.5.1976: "Vater" der Wiener U-Bahn-Schildmaschine gestorben

Direktor Franz Bade, der geistige Vater, der beim Wiener U-Bahn-Bau verwendeten Schildmaschine, ist bei seiner Ankunft am Flughafen Wien-Schwechat einem Herzinfarkt erlegen. Bade hatte sich als Besitzer und Leiter eines Maschinenbaubetriebes in Lerthe bei Hannover große Verdienste um die technische Durchführung von U-Bahn-Bauvorhaben in zahlreichen Städten in Europa und Übersee, darunter Hamburg und Sao Paulo, erworben. Er war nicht nur maßgeblich an der Entwicklung des in Wien verwendeten Schildmaschinentyps, sondern auch an der Modifizierung der eingesetzten Maschinen im Hinblick auf die ungewöhnlich schwierigen Wiener Bodenverhältnisse beteiligt gewesen.

4.5.1976: Gratz in Frankreich

Bürgermeister Leopold Gratz, der Österreich mehrere Jahre lang beim Europarat vertreten hat, nimmt an der Feier anlässlich der zwanzigjährigen Zugehörigkeit Österreichs zum Europarat in Straßburg teil. Danach reist er nach Paris weiter, wo er bei einer Kundgebung anlässlich des Europarates, die vom Rat von Paris veranstaltet wird, die Festrede im Namen der Bürgermeister der Hauptstädte der Mitgliedsstaaten des Europarates hält.

4.5.1976: Das Burgtheater als Bühne der Schauspielerpersönlichkeiten

Zum Jubiläumsjahr des Burgtheaters hat sich das Historische Museum der Stadt Wien am Karlsplatz vorgenommen, das Haus am Ring in einer Sonderausstellung als Bühne der Schauspielerpersönlichkeiten vorzustellen. Entstanden ist daraus eine Dokumentation der 200jährigen Geschichte des Burgtheaters anhand von 50 Burgschauspielern, die im besonderen Maße das Ansehen dieses Hauses geprägt haben. Für die Gegenwart beschränkt man sich - durch die räumlichen Gegebenheiten dazu gezwungen - allein auf die Ehrenmitglieder.

Als Zielgruppe wünschten sich die Ausstellungsorganisatoren einerseits die alten Burgtheaterfreunde, andererseits möglichst viel Jugend.

Die gezeigten Objekte stammen nicht nur aus den Beständen der Theatersammlung des Historischen Museums selbst, sondern auch von 27 verschiedenen Leihgebern, viele davon selbst Angehörige des Burgtheaters. Die wohl prominenteste Leihgabe steuerte Josef Meinrad mit dem "Iffland-Ring" bei. Attila Hörbiger borgte ein Bild von Paula Wessely, Paul Hoffmann eine Urkunde, Vilma Degischer eine Kohlezeichnung von Hermann Thimig, Heinrich Eis einen Bühnenring seiner Mutter, Käthe Gold Briefe von Berthold Viertel und Hilde Wagener eine Zeichnung und ein Bühnenkostüm. Eines der künstlerisch interessantesten Objekte stellte die Österreichische Galerie zur Verfügung: Ein Ölgemälde von Gustav Klimt, das Josef Levinsky als "Carlos" in Clavigo darstellt. Miniaturen, Grafik, Statuetten, Bühnenkostüme, Fotografien und Briefe ergänzen diese Vielfalt noch.

Sehr viele Schauspieler haben an der Gestaltung des Ausstellungskataloges mitgewirkt.

5.5.1976: Urlaub für vorbildlichen Einsatz

Der Besitzer eines Appartementhauses in Lignano hat Bürgermeister Leopold Gratz für den Monat Mai zwei Appartements gratis zur Verfügung gestellt. Er wollte damit für die Treue von Wiener Urlaubern danken. Gratz hat die Appartements an Mitarbeiter der Feuerwehr, der Polizei, des Bundesheeres und der MA 48 weitergegeben, die sich beim Großbrand in Floridsdorf durch besonderen Einsatz ausgezeichnet haben. Diese Männer verbringen nun in Lignano vierzehntägige Sonderurlaube.

5.5.1976: Wiener Straße in Ankara

In der türkischen Hauptstadt Ankara wurde die Straße, in der sich die Österreichische Handelsvertretung befindet, in "Wiener Straße" umbenannt - auf türkisch: "viyana sokak".

7.5.1976: 20 Schilling aus Amerika

Bürgermeister Leopold Gratz erhielt einen anonymen Brief aus der amerikanischen Stadt Cleveland, Ohio. Inhalt: eine 20-Schilling-Note und ein kurzes Schreiben, in dem der unbekannte Absender mitteilte, dass er mit seiner Gattin bei einem Wien-Aufenthalt in einem schaffnerlosen Straßenbahnwagen fuhr, keine Fahrkarten kaufen konnte und nun auf diesem Weg das Fahrgeld entrichtet.

Der letzte Satz des Briefes lautet: "Die Ehrbegriffe in der heutigen Welt sind abgewertet, ich lege Wert darauf, Ihr Verkehrsunternehmen nicht zu übervorteilen".

7.5.1976: 100 Jahre Pflegeheim Liesing: "Z" spendete drei Farbfernsehgeräte

Drei Farbfernsehgeräte spendete die Zentralsparkasse der Gemeinde Wien dem Pflegeheim Liesing anlässlich des 100jährigen Bestandsjubiläums.

8.5.1976: Theresia Angerer-Erinnerungsalbum von Stadtbibliothek erworben

Der Wiener Stadtbibliothek ist es gelungen, das lange Zeit als verschollen gegoltene Erinnerungsalbum der Theresia Angerer zu erwerben. Theresia Angerer gehörte dem Kreis um Franz Grillparzer an. Das Album enthält zahlreiche Dichterzitate von der Hand Theresia Angerers und darüber hinaus fast 100 Eintragungen aus dem Kreis ihrer Bekannten und Verwandten. Unter anderem finden sich eigenhändige Eintragungen von Franz Grillparzer selbst, von den drei Schwestern Fröhlich, ein achtzeiliges Gedicht Anastasius Grüns und ein ebenso langes von Karl von Holteis.

10.5.1976: Die U-Bahn fährt

Wiens erste U-Bahn-Teilstrecke zwischen Heiligenstadt und Friedensbrücke ist in Betrieb.

Die U-Bahn legt die rund 2,4 Kilometer lange Strecke in nur drei Minuten zurück. Vorerst wird in Zehn-Minuten-Intervallen gefahren, sobald der Betrieb zweigleisig geführt werden kann (in sechs bis acht Wochen), werden die Intervalle auf siebeneinhalb Minuten verkürzt. Das nächste Teilstück der Linie U4, das in Betrieb genommen wird, wird der Abschnitt Friedensbrücke - Schottenring sein. 1978 wird die U4 dann bereits zwischen Heiligenstadt und Karlsplatz verkehren.

10.5.1976: Internationaler Journalistenkongress im Rathaus

Delegierte aus 22 Ländern und von sieben internationalen Organisationen sind zum 13. Weltkongress der Internationalen Journalistenföderation gekommen, der von Bundespräsident Dr. Rudolf Kirchschläger im Wiener Rathaus eröffnet wurde.

Der Präsident der Journalistengewerkschft, DDr. Günther Nenning, verwies darauf, dass Österreichs Journalisten seit 1918 eine einheitliche Organisation besitzen, die seit 1946 ein Teil des Österreichischen Gewerkschaftsbundes ist. Von den rund 2.000 hauptberuflichen Journalisten gehören 92 Prozent dieser Organisation an - ein Grad der Organisiertheit, der nur noch von den Eisenbahnern übertroffen wird.

10.5.1976: Appell des Städtebundes: Hilfe für die Erdbebenopfer in Italien

Der Österreichische Städtebund richtete einen Appell an seine Mitgliedsgemeinden:

"Die schwere Erdbebenkatastrophe, die das Gebiet der Region Friaul in Italien getroffen hat und deren Umfang an Opfern und Sachschäden derzeit noch nicht völlig abzusehen ist, macht eine Solidaritätsaktion der österreichischen Gemeinden erforderlich. Unsere Anteilnahme angesichts des großen Ausmaßes an Menschenopfern und der Zerstörung sollte auch in einem Höchstmaß an materieller Hilfe zum Ausdruck kommen.

Wir rufen daher die Mitgliedergemeinden des Österreichischen Städtebundes auf, im Rahmen ihrer Möglichkeiten Hilfe zu leisten."

Der Appell wurde vom Städtebund-Obmann Bürgermeister Leopod Gratz und vom Generalsekretär Otto Schweda unterzeichnet.

11.5.1976: Eine Million Schilling für Erdbebenhilfe

In Anbetracht des großen Ausmaßes der Erdbebenkatastrophe hat die österreichische Bundesregierung zur Finanzierung der Hilfsmaßnahmen beschlossen, ein eigenes Konto zu schaffen. Die Bundesregierung hat sich verpflichtet, die dort einlangenden Beträge in gleicher Höhe einzuzahlen und somit zu verdoppeln. Bürgermeister Leopold Gratz teilte mit, dass das Land Wien auf dieses Konto eine Million Schilling für die Erdbebenhilfe einzahlen wird.

11.5.1976: Ein neuer Bezirksvorsteher für Hietzing

Die Hietzinger Bezirksvorstehung wählt einen neuen Bezirksvorsteher. Eduard Popp, der seit 1969 Bezirksvorsteher des 13. Bezirkes war, legt sein Amt zurück. Sein Nachfolger wird Eugen Gutmannsbauer junior.

11.5.1976: Todorov im Rathaus

Der Vorsitzende des Ministerrates der bulgarischen Volksrepublik Stanko Todorov besuchte heute Bürgermeister Leopold Gratz im Wiener Rathaus und trug sich in das Goldene Buch der Stadt Wien ein.

12.5.1976: EDV im Spitalsbereich - erste Tests laufen an

Im Rahmen der stufenweisen Realisierung der Zielsetzungen des Krankenanstaltenplanes wird es auch mit Hilfe des Einsatzes von EDV-Mitteln zu einer Reihe von Rationalisierungsmaßnahmen im Bereich der städtischen Spitalsverwaltung kommen. Vorgesehen ist unter anderem die Einführung einer modernen Patientendatenerfassung sowie eines rationellen und kostensparenden Spitalsinformationssystems. Durch den Computereinsatz soll dabei vor allem eine Diagnostikhilfe, eine Koordination beziehungsweise Kontrolle der therapeutischen Maßnahmen aber auch eine verbesserte Information der Verwaltung im Hinblick auf Leistungserfassung und Abrechnung ermöglicht werden.

Mit der Durchführung eines sogenannten Testlaufes für die Patientenerfassung durch die Firma ibm wurde kürzlich im Sophienspital begonnen. Nunmehr soll dieser Testlauf auch auf eine andere, mittelgroße Anstalt - vorgesehen ist die Allgemeine Poliklinik - erweitert werden. Die für die Weiterführung des Testlaufes im Sophienspital beziehungsweise für die Einführung in der Allgemeinen Poliklinik erforderlichen Kosten in der Höhe von 1,5 Millionen Schilling wurden heute genehmigt.

12.5.1976: Zweiter österreichischer Kulturmarkt auf dem Rathausplatz eröffnet

Auf dem Wiener Rathausplatz wurde heute der zweite österreichische Kulturmarkt eröffnet. Er bietet Kulturinteressierten und solchen, die es noch werden wollen, Gelegenheit bei zahlreichen Kulturstandeln preisgünstige Bücher, Platten, Druckgraphiken, Poster etc. zu erwerben. Darüber hinaus wird ein attraktives Rahmenprogramm, wie zum Beispiel eine Kulturtombola, Autogrammstunden, Dichterlesungen, Theateraufführungen und ein Sonderpostamt, geboten.

14.5.1976: "Run" auf Krankenpflegeschulen hält an - Steigendes Interesse für "männliche Krankenschwestern"

Der vor zwei Jahren eingesetzte Run auf die städtischen Krankenpflegeschulen hält unvermindert an. So haben für den Schulbeginn Herbst 1976 bereits 1.110 Bewerberinnen und 46 Bewerber um Aufnahme in eine der Krankenpflegeschulen (allgemeine, Kinderpflege und Psychiatrische Krankenpflege) der Stadt Wien angesucht. In manchen Schulen ist es dadurch bereits zu einer Verknappung der Internatsplätze gekommen. Erfreulich ist auch die Tatsache, dass sich immer mehr Burschen um eine Aufnahme bemühen.

Derzeit werden in den Krankenpflegeschulen der Stadt Wien insgesamt 1.171 Schülerinnen und Schüler für den Krankenpflegeberuf ausgebildet.

15.5.1976: Zwei neue Wohnhausanlagen mit 200 Wohnungen

Die Errichtung von zwei neuen Wohnhausanlagen mit insgesamt rund 200 Wohnungen genehmigte heute der zuständige Ausschuss. Das eine städtische Wohnhaus mit vier Stiegen wird in Simmering (11. Bezirk), Eisteichstraße 17/Fuchsröhrenstraße 36, mit einem Kostenaufwand von rund 50 Millionen Schilling errichtet. Nach Plänen der Architekten Pontiller und Swienty wird die Wohnhausanlage 70 Wohnungen sowie eine Tiefgarage mit 66 Autostellplätzen haben. Die zweite Wohnhausanlage stellt den dritten Bauabschnitt auf den ehemaligen E-Werks-Gründen in der Leopoldstadt (2. Bezirk), Engerthstraße/Wehlistraße, dar: Er umfasst nach den Plänen der Architekten Eder, Holtermann und Potyka 134 Wohnungen samt einer eingeschossigen Tiefgarage mit 56 Stellplätzen. Es sind Behindertenwohnungen und daher auch spezielle Garagierungsplätze für Behinderte vorgesehen. Die Kosten dafür: rund 108 Millionen Schilling.

17.5.1976: Konstituierung des Verkehrsbeirates

Im Rathaus tritt der Beirat für Verkehr zu seiner konstituierenden Sitzung zusammen. Dem Beirat gehören Vertreter der Wissenschaft, der Handelskammer, der Arbeiterkammer, der Polizei, des Kuratoriums für Verkehrssicherheit und der Autofahrerorganisationen, politische Mandatare (Bürgermeister Leopold Gratz, Stadtrat Ing. Fritz Hofmann, Gemeinderat Ing. Ernst Nedwed, Gemeinderätin Hermin Fiala und Gemeinderat Dr. Peter Mayr) sowie hohe Beamte des Wiener Magistrats an. Der Verkehrsbeirat soll die Aufgabe erfüllen, durch eine möglichst umfassende Diskussion der verschiedenen Standpunkte den verantwortlichen Organen Entscheidungshilfen und -grundlagen in Fragen der Verkehrspolitik und Verkehrsorganisation zu liefern. Die Initiative zur Schaffung eines solchen Gremiums war von Bürgermeister Leopold Gratz ausgegangen.

Als Geschäftsstelle für den Verkehrsbeirat fungiert die Magistratsabteilung 18 (Stadtstrukturplanung).

17.5.1976: Egger-Lienz in der Secession

Eine Ausstellung der bedeutendsten Werke von Albin Egger-Lienz veranstalten das Kulturreferat der Tiroler Landesregierung, das Landesmuseum Ferdinandeum und das Kulturamt der Stadt Wien aus Anlass des 50. Todestages des Künstlers. Die Ausstellung wird in der Wiener Secession und anschließend im Ferdinandeum zu sehen sein. Für die Durchführung dieser Exposition, die 63 Gemälde des Künstlers aus dem Zeitraum zwischen 1890 und 1926 umfasst, genehmigte heute der zuständige Ausschuss einen Förderungszuschuss in der Höhe von 200.000 Schilling.

18.5.1976: Neue Orgel für das Wiener Konservatorium

Im Wiener Konservatorium in der Johannesgasse wurde heute die neue Orgel in Betrieb genommen. Diese Orgel, eine dreimanualige mechanische Schleifladenorgel, stammt aus der Werkstatt des bekannten Kremser Orgelbauers Gregor Hradetzky. Sie wurde von der Stadt Wien um einen Betrag von 1,15 Millionen Schilling in Auftrag gegeben. Das Wiener Konservatorium ist damit die einzige öffentliche Musiklehranstalt in Europa, die über eine Orgel dieses Typs verfügt.

19.5.1976: Stadtbahnstation Alser Straße wird renoviert

Nach den Stadtbahnstationen Nussdorfer Straße und Währinger Straße - Volksoper wird nunmehr mit der Renovierung der Station Alser Straße begonnen. Die Renovierungsarbeiten beschränken sich nicht auf die Erneuerung der Fassade, sondern beinhalten auch eine Reihe von Verbesserungen und Modernisierungen in den Stationen selbst. So werden in Zukunft die Fahrgäste über Lautsprecher sofort über auftretende Störungen und Verspätungen informiert werden können.

20.5.1976: 450.000 Schilling für Klassenlesestoff

Im Rahmen der im vergangenen Schuljahr gestarteten Aktion, die Wiener Pflichtschulen mit über die Schulbuchaktion hinausgehenden interessantem Klassenlesestoff auszustatten, wurden heute vom zuständigen Ausschuss 450.000 Schilling dafür genehmigt. Insgesamt werden 34 verschiedene Buchtitel je nach Altersstufe zusätzlich zu den bereits im vergangenen Schuljahr angekauftem Lesestoff angeschafft werden. Auf dieser "Literaturliste" scheinen unter anderem "Robinson Crusoe", "Mogli, das Dschungelkind", "Tom Sawyers Abenteuer", aber auch Werke der Weltliteratur wie Stifters "Bergkristall", "Der arme Spielmann", Anzengruber- und Jack London-Erzählungen auf.

20.5.1976: Bildungszentrum für Margareten

Vizekanzler Ing. Rudolf Häuser und Bürgermeister Leopold Gratz nahmen heute die Grundsteinlegung für das Bildungszentrum Margareten in der Stöbergasse 11-15 vor.

Das Bildungszentrum wird im März 1978 fertig sein. Parterre, 1. und 2. Geschoß des neuen Gebäudes werden dem Wiener Volksbildungsverein (Volkshochschule Margareten), das dritte und vierte Stockwerk wird dem Berufsförderungsinstitut zur Verfügung stehen. Das fünfte Stockwerk ist für gemeinsame Nutzung vorgesehen. Im Bildungszentrum wird es auch einen großen Veranstaltungssaal und einen Gymnastikraum geben.

Die Finanzierung des Neubaus erfolgt zu 55 Prozent durch den Bund und zu 45 Prozent durch die Stadt Wien.

21.5.1976: Aus dem Wiener Gemeinderat

Der Antrag, für die Gewährung von Krediten zur Förderung der Niederlassung praktischer Ärzte in Wien Geldmittel bis zur Höhe von 50 Millionen Schilling zur Verfügung zu stellen, wurde einstimmig angenommen.

Gesundheitsstadtrat Prof. Alois Stacher gab dem Wiener Gemeinderat einen Bericht über das Allgemeine Krankenhaus, der anschließend ausführlich diskutiert wurde.

22.5.1976: Auszeichnung für den "Johann Nestroy-Film"

Mit dem Prädikat "wertvoll" hat die gemeinsame Filmprädikatierungskommission beim Bundesministerium für Unterricht den im Auftrag des Kulturamtes von der Firma cine-coop hergestellten Dokumentarfilm "Johann Nestroy" ausgezeichnet. Dieser aus Anlass des 175. Geburtstages von Nestroy in Auftrag gegebene Film, der aus zwei Teilen zu je 35 Minuten besteht und vor allem für den Einsatz in Schulen und in Volksbildungshäusern bestimmt ist, ist bereits der zweite vom Kulturamt der Stadt Wien 1975 in Auftrag gegebene Film der das Prädikat wertvoll erhielt. Mit dieser Auszeichnung war bereits Titus Lebers Film "Kindertotenlieder" versehen worden.

24.5.1976: Eröffnung der Wiener Festwochen

Auf dem Wiener Rathausplatz fand heute die Eröffnung der Wiener Festwochen 1976 durch Bundespräsident Dr. Rudolf Kirchschläger statt.

Umfassend ist, abgesehen von den Bezirksprogrammen, das kulturelle Angebot auch in diesem 26. Jahr der Wiener Festwochen. Es reicht von vier Uraufführungen österreichischer Autoren und Musikern über internationale Schauspielpräsentationen aus Anlass des 200-Jahr-Jubiläums des Wiener Burgtheaters, über ein künstlerisch anspruchsvolles Konzertprogramm, über Ballettgastspiele und die Eigenproduktion einer selten gespielten Mozart-Oper bis zur Arena '76 und bis zu Kabarett und Straßentheater.

25.5.1976: Stadtrat Mayr besuchte Siemens

Die Standortvorteile Wiens - gute technische und soziale Infrastruktur, vielseitiges Arbeitsplätze-und Arbeitskräfteangebot - standen im Mittelpunkt der Besprechungen, die bei einem Betriebsbesuch von Wirtschaftsstadtrat Hans Mayr in den Wiener Siemensbetrieben geführt wurden.

Die Siemens AG beschäftigt in Österreich rund 10.000 Personen, davon allein 7.600 in Wien. Die Siemens-Gruppe mit einigen Tochtergesellschaften hat einen Belegschaftsstand von rund 13.500.

26.5.1976: Schwierige U-Bahn-Bauarbeiten unter Franz Josefs-Kai beendet

Eine der schwierigsten Etappen des gesamten Wiener U-Bahn-Baues, der Vortrieb der beiden je 416 Meter langen Streckenröhren vom Stephansplatz zum Schwedenplatz, konnte erfolgreich beendet werden.

Die Verhältnisse im Bereich des Franz Josefs-Kais sind deshalb so schwierig, weil hier im Boden ein schroffer Wechsel von Tegel und lockerem Sand erfolgt. Umfangreiche Injektionsmaßnahmen zur Verfestigung des Bodens mussten vorgenommen werden.

27.5.1976: Eigener Sender für das Landesstudio Wien des ORF

Einem langgehegten Wunsch der Stadt Wien und einer vehementen Forderung des Bürgermeister Leopold Gratz trägt der ORF vom 1. Juli dieses Jahres an Rechnung. Wie der Intendant des ORF-Landesstudios Wien Gundomar Eibegger erklärte, wird vom 1. Juli an das Wiener Landesstudio über einen eigenen Sender verfügen. Damit erhält das Landesstudio Wien die Möglichkeit, die Sendezeit des Wiener Regionalprogramms um jährlich 333 Stunden zu verlängern.

Das Regionalprogramm des Senders Wien wird von diesem Zeitpunkt an auf 89,9 MHz, zu hören sein. Mit der Inbetriebnahme des Senders Wien erfolgt eine wesentliche Verbesserung des Regionalprogramms, weil ein großer Teil der bisher für Niederösterreich und Burgenland bestimmten Regionalsendungen nunmehr dem Studio Wien zur Verfügung steht.

28.5.1976: Ein neuartiges Kunst- und Kulturlexikon von Wien

Die bedeutendsten, historisch und architektonisch interessantesten Sehenswürdigkeiten Wiens bilden den Inhalt eines soeben im Münchner Süddeutschen Verlag erschienenen Wien-Führers, den Dr. Felix Czeike vom Wiener Stadt- und Landesarchiv verfasst hat. Das Buch (207 Seiten, viele Bilder und ausführliches Personen- und Sachregister) wendet sich gleichermaßen an den Wien-Besucher wie an den Wiener selbst, der sich über Schlösser, Palais und Bürgerhäuser, Kirchen, Kapellen und Klöster, Straßen, Plätze und Parkanlagen, Denkmäler, Statuen und Brunnen seiner Heimatstadt informieren möchte.

Der neue Wien-Führer bietet eine Reihe echter Überraschungen: Grundrisse zu vielen Kirchen, Palais und Museen, auf denen Ziffern und Buchstaben alle wesentlichen Sehenswürdigkeiten (Bilder, Plastiken, Deckengemälde) bezeichnen, sodass die Erläuterung im Text mühelos aufgefunden werden können, neueste Forschungsergebnisse (etwa bei Bauphasendarstellungen), die bisher in dieser Form noch nirgends veröffentlich wurden, systematische Darstellung, geordnet nach Baugeschichte, Außen- und Innenbeschreibung sowie Bedeutung jedes einzelnen Objekts.