Historischer Rückblick aus dem Jahr 1976

Zusammenfassungen von Meldungen der Rathauskorrespondenz

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November 1976

November

2.11.1976: Neuer Direktor der Städtischen Büchereien

Die Städtischen Büchereien haben einen neuen Leiter. Zum Direktor wurde der bisherige Volksbildungsreferent im Kulturamt der Stadt Wien, Magistratsrat Dr. Franz Pascher, bestellt.

Dr. Pascher, 1937 in Wien geboren, absolvierte nach dem Pflichtschulbesuch eine Feinmechanikerlehre, erwann dann an der Arbeitermittelschule die Matura und studierte an der Universität Wien Geschichte und Germanistik. Nach der Promotion zum Dr. phil. war er zuerst in der außerschulischen Jugendbetreuung tätig, dann als pädagogischer Mitarbeiter der Volkshochschule Favoriten und ab 1967 als Volksbildungsreferent des Kulturamtes der Stadt Wien. Im Rahmen dieser Tätigkeit war Dr. Pascher bereits in vielfältiger Weise mit den Problemen der Volksbüchereien konfrontiert, da er etwa mit der Koordinierung der Bauplanungen für die kulturelle Infrastruktur, also auch die Büchereien, betraut war.

3.11.1976: Wiener Dachbodenausbau-Aktion

Die Stadt Wien stellt vorerst 40 Millionen Schilling bereit, um den Ausbau von Dachböden für Wohnzwecke zu fördern, gab heute Finanzstadtrat Hans Mayr bekannt.

Die Mittel werden in Form nichtrückzahlbarer Baukostenzuschüsse ausbezahlt. Außerdem übernimmt die Stadt Wien für Kredite, die von Kreditinstituten oder anderen Unternehmen nach den in dieser Aktion festgelegten Bedingungen gewährt werden, die Haftung.

5.11.1976: Ausstellung über gutes Spielzeug

Vizebürgermeisterin Gertrude Fröhlich-Sandner als Vorsitzende der UNESCO-Arbeitsgemeinschaft Wien eröffnete heute im Wiener Rathaus die große Ausstellung "Spiel - Baustein des Lebens", die in Zusammenarbeit mit dem Bundesministerium für Unterricht und Kunst zustande kam. Die Ausstellung gibt einen Überblick über gutes, dem jeweiligen Alter des Kindes entsprechendes Spielzeug, bietet fachliche Beratung und für die Kinder eine Spielecke.

5.11.1976: Simmering - Ausstellung zu "85 Jahre Bezirksvertretung Simmering"

Probleme der Vergangenheit und Projekte für die Zukunft des 11. Wiener Gemeindebezirkes bilden den Inhalt einer Ausstellung, die unter dem Titel "85 Jahre Bezirksvertretung Simmering" im Bezirksmuseum Simmering zu sehen ist.

Nach der am 21. Dezember 1891 rechtswirksam durchgeführten Eingemeindung Simmerings zu Wien trat der aus den ehemaligen Mitgliedern des Simmeringer und Ebersdorfer Gemeinderates konstituierte Bezirksausschuss am 5. Jänner 1892 zu seiner ersten Sitzung zusammen. In der aus diesem Anlass veranstalteten Ausstellung werden mit zahlreichen Exponaten - wie etwa Urkunden und Fotos - Probleme aus den Anfangstagen des damals jungen Bezirkes gezeigt. Darüber hinaus wird dem Besucher aber auch ein Blick in die Zukunft des Bezirkes ermöglicht.

6.11.1976: Grundstücksverkauf für zentrale Autobusgarage

Ein Grundstücksverkauf, der vom Gemeinderatsausschuss für Wohnen genehmigt wurde, ermöglicht eine Betriebsansiedlung in Wien-Liesing. An der Sterngasse nahe der Autobahnmeisterei. Die Stadt Wien verkauft dem privaten Autobusunternehmen Dr. Richard, das im Auftrag der Stadt Wien zahlreiche Autobuslinien führt, ein mehr als 11.000 Quadratmeter großes Areal zwecks Errichtung einer zentralen Autobusgarage mit Servicestelle.

8.11.1976: Mehr Platz für den Mist

Nicht der ganze Mist, den die Wienerinnen und Wiener verursachen, kann in den Müllverbrennungsanlagen verwertet werden. Nach wie vor ist es notwendig, Müll auf sogenannten Planien zu deponieren. Dies geschieht so umweltfreundlich wie möglich, außerhalb von Wohngebieten, sodass keine Staub- und Geruchsbelästigung eintritt. Es wird aber immer schwieriger, solche Ablagerungsplätze zu finden. Durch einen Liegenschaftskauf kann nun eine Mülldeponie am Rautenweg in Wien-Donaustadt weiter genützt werden. Das neu erworbene Areal umfasst mehr als 26.000 Quadratmeter.

Die gesamte Planie wird übrigens später zu einem großräumigen Erholungsgebiet umgestaltet werden. Die Ablagerungsstätten werden humusiert, durch Aufschüttungen und Bepflanzungen soll eine neue Landschaft "modelliert" werden, die im Zusammenhang mit einem Schotterteich, der ein Badesee werden kann, vielfältige Erholungsmöglichkeiten bieten soll.

10.11.1976: Jungfilmer-Förderung durch das Kulturamt

225.000 Schilling für Zwecke der Förderung von Jungfilmern wurde beschlossen. Mit diesen Mitteln wird das Kulturamt der Stadt Wien vier von einer Jury ausgewählte Projekte von Jungfilmern unterstützen. Es sind dies folgende Projekte: der Kurzspielfilm "Die Bilder des Joe Troller" von E. J. Lauscher, die Verfilmung der "Todesfuge" von Paul Celan und Adolf Opel, "Rotation-Visionen" der Versuch einer filmischen Umwandlung von Malerei und Musik durch Heinz Günther Schermann und der sozialkritische Kurzspielfilm "Der Vinzenz".

11.11.1976: Reichsbrücken-Jury unter Vorsitz von Prof. Leonhardt - Ausschreibungsbedingunen in fünf Arbeitskreisen vereinbart

Seit heute berät die Jury "Projektwettbewerb Reichsbrücke" in fünf Arbeitskreisen über die Ausschreibungsunterlagen des Wettbewerbs unter dem Vorsitz des international angesehenen Brückenfachmanns Prof. Leonhardt aus Stuttgart. Als Vertreter wurden Prof. Müller-Hartberg, Präsident der Bundesingenieurkammer, und Ministerialrat Dipl.-Ing. Walbina vom Bundesministerium für Bauten und Technik gewählt. Prof. Maurer bleibt weiterhin Vorsitzender der Jury "Donaubereich", die nach Beendigung der Planung Reichsbrücke noch einmal in einer Abschlusssitzung über die Donauinsel konferieren wird.

11.11.1976: APA-Mitarbeiter erhielt Wiener Orden

Stadtrat Peter Schieder überreichte heute an neun APA-Mitglieder Wiener Orden. Die Ausgezeichneten sind:

Der Generaldirektor der Austria Presse Agentur, Andreas Berghold, technischer Direktor Johann Polzer, Chefredakteur Dr. Otto Schönherr, die Redakteure Kurt Kirszen, Karl Mlacnik, Heinz Tomek und die Techniker Josef Lembacher, Ludwig Schabes und Konrad Tretter.

11.11.1976: Eröffnung einer Damensauna im Jörgerbad

Im Zuge der Modernisierung des Jörgerbades wurde nun auch eine Damensauna - parallel zur schon bestehenden Herrensauna - eröffnet.

Das Jörgerbad, das älteste Hallenbad Wiens, wurde 1914 eröffnet. Die Modernisierung wurde 1967 beschlossen und bei Aufrechterhaltung des Betriebes in Etappen durchgeführt. Es wurden die Wasserbehälter im Dachgeschoß erneuert, die Wannenbäder renoviert und auf dem Dach ein Sonnenbad errichtet. Die technisch bedeutendste Neuerung ist der umweltfreundliche Anschluss an das Fernheizwerk Spittelau. Die Kesselanlagen, sie wurden mit Braunkohle beheizt, wurden abgetragen.

Noch ist die Modernisierung des Bades nicht beendet. An der neuen Eingangshalle, in der ein öffentlich zugängliches Buffet entsteht, wird derzeit gearbeitet. Bis zur Fertigstellung des neuen Jörgerbades im kommenden Jahr werden die Kosten etwa 60 Millionen Schilling betragen.

12.11.1976: Reichsbrückenreste werden aus dem Strom gezogen

Aus der Fülle der Vorschläge, auf welche Weise das die Fahrringe der Donau sperrende Haupttragwerk der eingestürzten Reichsbrücke entfernt werden soll, wurde nun eine Bergungsmethode gewählt, die eine rasche und wirtschaftliche Durchführung der Arbeiten erwarten lässt. Danach soll das Tragwerk als ganzes mit Hilfe hydraulischer Pressen aus dem Donaubett gezogen werden.

Mit der Herstellung des Widerlagers für die Zugpresse ist auch die MA 29, Brücken- und Wasserbau, befasst. Die MA 29 ist gegenwärtig in Zusammenwirken mit der MA 28, Straßenverwaltung und Straßenbau, bei der Errichtung der Straßen-Behelfsbrücke tätig und war auch in Zusammenarbeit mit den Verkehrsbetrieben am Bau der Straßenbahn-Behelfsbrücke beteiligt, darüber hinaus war sie mit allen jenen Räumungsvorgängen befasst, die an Land erfolgt sind.

Das eingestürzte Haupttragwerk der Reichsbrücke ist 240 Meter lang, sein Gewicht wurde mit 7.000 Tonnen angenommen. Nach Bildung einer Arbeitsgemeinschaft, bestehend aus dem österreichischen Bergeunternehmen Lestin und Co., der ungarischen Bergefirma Tesco, der deutschen Taucherfirma Dahmen und der Donauräumung des Bundesstrombauamtes, wurden bis Ende Oktober rund 1.400 Tonnen Stahl und 1.800 Tonnen Beton geräumt. Durch weiteres Räumen wird das Gewicht der Restkonstruktion auf etwa 3.500 Tonnen verringert werden können.

Um diese gewaltige Last ans Ufer ziehen zu können, wurde eine Zugkraft von 7.000 bis 9.000 Tonnen errechnet. Zur Vorbereitung dieses Vorganges wird gegenwärtig am rechten Donauufer ein schweres Widerlager errichtet, das 10.000 Tonnen Zug aufnehmen kann. Ende November wird dann damit begonnen, die Restkonstruktion mit einer Geschwindigkeit von drei Meter pro Sekunde an Land zu ziehen. In drei Tagen wird der Brückenrest als Ganzes in einer Länge von etwa 30 Meter am rechten Ufer aufliegen, worauf dieser Teil abgeschnitten werden muss. Nach dem "Umhängen" der Zugorgane - dieser Vorgang wird vermutlich eineinhalb Wochen dauern - folgt ein weiterer Zugabschnitt. Insgesamt wird man acht Zugabschnitte benötigen. Bei günstigen Wasserständen und ohne Eisbehinderung ist damit zu rechnen, dass die Reichsbrückenreste bis Ende Februar oder Anfang März 1977 zur Gänze geräumt sein werden. Die Kosten wurden mit rund 120 Millionen Schilling veranschlagt.

12.11.1976: Gestaltung der Fußgängerzone "Innere Stadt": Bevölkerung soll entscheiden

Vom 16. November bis Ende Dezember wird die Wiener Bevölkerung die ersten Gestaltungsvorschläge zur geplanten Fußgängerzone Kohlmarkt - Graben - Stephansplatz besichtigen und beurteilen können. Die Ausstellung der Pläne und Lösungsvorschläge von insgesamt sechs Architektenteams findet in der Hauptanstalt der Ersten Österreichischen Spar-Casse, Wien 1, Graben 21, statt. Die Pläne werden anschließend noch bis Jahresende in den Schaufenstern der Anstalt gezeigt.

Alle Ideen können schriftlich an das Wiener Rathaus, Büro Planungsstadtrat Univ.-Prof. Dr. Rudolf Wurzer, gerichtet werden.

Der Bereich Kohlmarkt, der historisch direkt auf das römische Straßensystem zurückgeht, soll als weiterer City-Bereich definitiv als Fußgängerzone ausgestaltet werden. Auch der Michaelerplatz wurde in die gestalterischen Überlegungen bereits miteinbezogen. Das Bearbeitungsgebiet Graben - Stephansplatz erstreckt sich auf den gesamten Graben, auf die angrenzenden Straßenräume, den Petersplatz, den Stock im Eisen-Platz sowie auf den Anschluss an den Stephansplatz.

Für alle drei Bereiche wurden Gestaltungsvarianten gewählt, die

  • der Bedeutung des Stadtzentrums entsprechen
  • auf historische Zusammenhänge und kunsthistorische Einzelelemente Bedacht nehmen
  • bereits bestehende Fußgängerzone Kärntner Straße und Naglergasse berücksichtigen.

Die Gestaltung umfasst nicht nur den Straßenraum, sondern wird auch den verschiedenen städtischen Funktionen, wie der Einrichtung von Schanigärten, Straßencafes, Kiosken, Vitrinen und Sitzgelegenheiten gerecht. Auch bei der Bodengestaltung werden wirtschaftliche und verkehrstechnische Aspekte, zum Beispiel die Ladetätigkeit der Zustelldienste, miteinbezogen.

12.11.1976: Ehrengrab für Dichterin der Bundeshymne

Die Dichterin der österreichischen Bundeshymne "Land der Berge, Land am Strome", Paula Preradovic, wird ein Ehrengrab der Stadt Wien erhalten und auf den Zentralfriedhof umgebettet. Paula Preradovic, die vor 25 Jahren in Wien gestorben ist, war bisher in einem ehrenhalber gewidmeten Grab bestattet.

An den Feierlichkeiten anläßlich der Umbettung werden Bundeskanzler Dr. Bruno Kreisky und Bürgermeister Leopold Gratz teilnehmen. Kardinal Dr. Franz König wird die Einweihung der neuen Grabstätte vornehmen.

13.11.1976: Wiener Altstadterhaltungsfonds fördert die Erhaltung der Wiener Kirchen

Obwohl seine Hauptaufgabe vor allem die Erhaltung der Bürgerhäuser - und nicht der profanen oder sakralen Monumentalarchitektur ist, hat der Wiener Altstadterhaltungsfonds auch in seiner letzten Sitzung wieder beträchtliche Geldmittel für sakrale Bauten oder Bauten religiöser Gruppen zur Verfügung gestellt. Insgesamt wurden für solche Zwecke Subventionen in der Höhe von mehr als zwei Millionen Schilling zur Verfügung gestellt. Unter anderem werden damit Beiträge zur Sanierung der Minoritenkirche, der Asperner Pfarrkirche, der Votivkirche sowie des dem Malteser Ritterordens gehörigen Mailberghofes in der Annagasse geleistet. Außerdem erhalten die Stephanskirche und die Karlskirche jährlich eine Mindestsubvention von je 400.000 Schilling, wobei diese Regelung auf zehn Jahre festgesetzt wurde.

16.11.1976: Start der "wir"-Sendereihe über Hausmedizin

Im Rahmen des ORF-Magazins "wir" beginnt eine neue Sendereihe, die dem Thema "Hausmedizin" gewidmet ist. Sie ist der Beginn einer von Univ.-Prof. Dr. Alois Stacher initiierten gemeinsamen Aufklärungskampagne der Wiener Landesarbeitsgemeinschaft für Volksgesundheit mit der Zentralsparkasse und dem ORF. Sinn und Zweck dieser siebenteiligen Sendereihe ist es, über bewährte Mittel der Hausmedizin und deren Anwendung zu informieren.

16.11.1976: Karamanlis im Rathaus

Der griechische Ministerpräsident Konstantin Karamanlis besuchte heute Bürgermeister Leopold Gratz im Wiener Rathaus und trug sich in das Goldene Buch der Stadt Wien ein.

16.11.1975: Zwei Millionen Schilling zur Revitalisierung des Franziskanerhauses

Mit Geldmitteln in der Höhe von zwei Millionen Schilling wird sich der Wiener Altstadterhaltungsfonds an der Revitalisierung des sogenannten Franziskanerhauses durch Leherb-Profohs beteiligen.

18.11.1976: Fotowettbewerb - Zum ersten Mal Farbfoto prämiiert

Der Fotowettbewerb "Wiener fotografieren Wien" war ein voller Erfolg: Jetzt wurde zum ersten Mal ein Farbfoto von der Jury als Bild des Monats prämiiert. "Novemberstimmung" wurde es genannt.

Der Fotowettbewerb, den die Stadt Wien in Zusammenarbeit mit der Gesellschaft zur Förderung der Fotografie und der Zentralsparkasse veranstaltet, geht noch weiter.

19.11.1976: Orden für "eha"

In einer geradezu familiären Feier überreichte Bürgermeister Leopold Gratz heute dem Wiener Schauspieler, Kabarettisten, Schriftsteller und Journalisten Ernst Hagen das Silberne Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien. Seine mit "eha" gezeichneten Artikel, seine Bücher und Theaterstücke haben Ernst Hagen einer breiten Öffentlichkeit bekanntgemacht. Den Höhepunkt seiner Popularität erreichte er mit seiner Fernsehsendung "Seniorenklub", die zu den beliebtesten ORF-Produktionen zählt. Bei der Überreichung der Auszeichnung, bei der auch andere Seniorenklub-Darsteller, wie Hilli Reischl anwesend waren, spielte Prof. Norbert Pawlicki Melodien aus Nestroy-Stücken.

19.11.1976: Prototyp des Wiener Bezirkshallenbades vorgestellt

Im Frühjahr 1977 wird mit dem Bau eines kombinierten Hallen- und Sommerbades begonnen. Im Herbst 1977 folgt der Bau von zwei weiteren Hallenbädern in Simmering und auf der Hohen Warte. Für diese drei Bezirkshallenbäder wurde ein Prototyp entwickelt, dessen Modell heute vorgestellt wurde. Mit den Wiener Bezirkshallenbädern soll der Bevölkerung eine neue Erholungsmöglichkeit ohne allzu lange Anfahrtswege geboten werden.

Der Bau eines Bezirkshallenbades wird etwa 55 Millionen Schilling kosten. Die Bauzeit beträgt etwa 14 Monate. Das Bezirkshallenbad besteht aus einem Erdgeschoss und aus einem darüber liegenden Hallengeschoß. Im Erdgeschoß befinden sich eine komplette Damen- und Herrensaunaanlage, ein Frischlufthof und ein gemeinsamer Aufenthaltsraum mit einem Buffet.

Im ersten Stock befinden sich drei Schwimmbecken, die Umkleidekabinen und ein Restaurant. Die Schwimmhalle wurde in den ersten Stock verlegt, damit durch die großen Glasfenster eine optische Verbindung mit dem Garten und den Grünanlagen hergestellt wird.

20.11.1976: 2,2 Millionen Schilling für das Haus der Wiener Bäckerinnung

Eine Subvention in der Höhe von 2,2 Millionen Schilling hat der Wiener Altstadterhaltungsfonds für die Generalsanierung des Hauses der Wiener Bäckerinnung beschlossen. Das in der Florianigasse 13 im 8. Bezirk gelegene Haus zählt zu den bedeutendsten barocken Bürgerhäusern der ehemaligen Vorstadt.

22.11.1976: Aus dem Wiener Gemeinderat

Behindertenplan: Im heutigen Wiener Gemeinderat teilte Stadtrat Univ.-Prof. Dr. Alois Stacher mit, dass in den letzten Jahren die Hilfe für behinderte Menschen zu einem Schwerpunkt der Sozialarbeit geworden sei und dass zahlreiche Behinderteneinrichtungen existieren. Das Sozialamt sei Ende 1975 vom Bürgermeister beauftragt worden, die Behindertenhilfe in Wien zu koordinieren. Das Ergebnis liege nun in Form der "Behindertenhilfe für Wien" vor. In dieser Broschüre seien Aufgabenstellung und Prioritätenvorschläge in ausführlicher Form dargelegt. Unter dem Vorsitz von Stadtrat Stacher werde eine Landes-Koordinierungs-Kommission eingerichtet werden, aber auch des Bundes, der Sozialversicherungsanstalten und der Arbeitgeber und Arbeitnehmer zusammenarbeiten werden. Die Prioritätenliste umfasse eine Vielzahl von Vorschlägen, die vom medizinischen über den schulischen bis zum Bereich des Wohnens reichen.

Der Antrag über die Anmietung eines Bürohauses in der Lange Gasse 30 im 8. Bezirk wurde mit Stimmenmehrheit angenommen.

Der Antrag für den Bau der neuen Reichsbrücke einen mehrstufigen Projektwettbewerb auszuschreiben und dafür Kosten in der Höhe von 38 Millionen Schilling zu genehmigen, wurde mit Stimmenmehrheit angenommen.

24.11.1976: Karl Waldbrunner - 70. Geburtstag

Karl Waldbrunner, einer der großen "alten" Männer der Sozialistischen Bewegung Österreichs, länger als ein Jahrzehnt als Minister verantwortlich für die verstaatlichten Betriebe, länger als ein Vierteljahrhundert Abgeordneter zum Nationalrat und rund ein Jahrzehnt lang dessen Zweiter und dann Erster Präsident, feiert am 25. November seinen 70. Geburtstag.

25.11.1976: Subvention der Eishockeyweltmeisterschaft 1977

Neben der Ausfallshaftung, die gemeinsam mit dem Bund übernommen wurde, subventioniert die Stadt Wien mit 700.000 Schilling die Eishockeyweltmeisterschaft 1977 in Wien.

27.11.1976: Eine Million Schilling für das Haydn-Haus

Eine weitere Million - 1975 wurde bereits einmal eine Subvention in dieser Höhe vergeben - wird für die Generalsanierung des Haydn-Hauses in der Haydngasse im 6. Bezirk von der Stadt Wien zur Verfügung gestellt. In diesem 1793 bis 1795 erbauten Haus hat Joseph Haydn von der Erbauung bis zu seinem Tod 1809 mit seinem Diener Josef Elssler, dem Vater der Fanny Elssler, gelebt. Unter anderem entstanden hier "die Schöpfung" und "die Jahreszeiten".

29.11.1976: Wien erhält Zentrum für Bluterkrankungen im Kindesalter - Österreichs erste Infektionsschutzabteilung

Mit einem Kostenaufwand von voraussichtlich 15 Millionen Schilling - wovon der Hauptteil von der Stadt Wien und vom Gesundheitsministerium getragen werden wird - wird im St. Anna-Kinderspital des Wiener Roten Kreuzes (Leiter Prof. Dr. Paul Krepler) zur Zeit ein Zentrum für Bluterkrankungen im Kindesalter errichtet. Der Neubau, der im Frühjahr 1976 in Angriff genommen wurde und eben die Dachgleiche erreichte, soll Ende 1977 fertiggestellt sein.

Die neue Infektionsschutzabteilung - die erste dieser Art in Österreich - wird neben einer Krankenstation auch über zahlreiche Räume für ambulante Behandlungen verfügen.

30.11.1976: Neue Bäume für die Ringstraße

Die Ringstraßenallee wird derzeit einer Verjüngungskur unterzogen: Seit einigen Tagen ersetzt das Stadtgartenamt im gesamten Bereich des Rings alte, abgestorbene Bäume durch neue Linden und Ahornbäume. Rund 70 Bäume, die ihre physiologische Altersgrenze bereits erreicht haben, müssen ausgetauscht werden.

Die Allee der 1858 bis 1865 unter Kaiser Franz Joseph angelegten Ringstraße bestand ursprünglich aus sogenannten Götterbäumen (Ailanthus). Sie starben jedoch im Lauf der Zeit ab - nur ein besonders zäher Ailanthus steht noch heute am Ring, gegenüber dem Stadtpark. Die verdorrten Bäume wurden durch Linden und Ahorn ersetzt, einige Platanen haben sich ebenfalls in die Allee "hineingeschmuggelt". Da aber auch diese jüngeren Bäume einmal alt werden und verdorren, müssen jedes Jahr Neupflanzungen durchgeführt werden. Dabei werden allerdings nicht junge, schwache Bäume sondern bereits große Linden und Ahornbäume mit Wurzelballen - für rascheres Wachstum - eingesetzt.