Historischer Rückblick aus dem Jahr 1976

Zusammenfassungen von Meldungen der Rathauskorrespondenz

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Oktober 1976

Oktober

1.10.1976: Schwedenbrücke wird für den Verkehr freigegeben

Die Schwedenbrücke, die wegen der U-Bahnbauarbeiten seit eineinhalb Jahren gesperrt war, wird Mitte Oktober - zwei Monate früher als geplant - wieder für den Verkehr freigegeben. Vorerst werden dem Verkehr drei Fahrspuren in Richtung 1. Bezirk zur Verfügung stehen.

In Richtung 2. Bezirk wird die Schwedenbrücke - voraussichtlich im Frühjahr 1977 - nach Verlegung der Straßenbahngleise auf die Decke der U4 - freigegeben.

2.10.1976: Forstschutzorgane für den Schutz der Wälder

Die Wälder vor Beschädigung und Zerstörung bewahren sollen die Forstschutzorgane: Personen mit entsprechender forstwirtschaftlicher Ausbildung, die auf Antrag eines Waldeigentümers als Forstschutzorgane vereidigt werden und die Forste vor Schäden durch gedankenlose Waldbesucher schützen. Bisher Bundessache, ist die Bestellung der Forstschutzorgane mit dem Forstgesetz 1975 in die Kompetenz der Länder übergegangen. Das entsprechende Landesgesetz wurde am 30. Juni 1976 vom Wiener Landtag beschlossen.

2.10.1976: "Reichsbrücken-Jury" - Konkrete Ergebnisse zum Projektwettbewerb

Das Ziel, im Projektwettbewerb Reichsbrücke möglichst rasch zu generellen, sofort ausführungsreifen Entwürfen für den Neubau der Brücke zu gelangen, wird unbürokratische Entscheidungen und unkonventionelle Methoden erfordern. Dies ist die einvernehmliche Meinung von Bautenminister Josef Moser und Planungsstadtrat Univ.-Prof. Dr. Rudolf Wurzer sowie der neukonstituierten "Jury Projektwettbewerb Reichsbrücke".

Unter dieser Grundeinstellung brachte der zweite Sitzungstag bereits folgende konkrete Ergebnisse: Der Projektwettbewerb wird als einstufiger, offener Wettbewerb ausgeschrieben. Bei der Bearbeitung der Entwürfe sind insbesondere vier Gesichtspunkte zu beachten:

  • die Gestaltung - hinsichtlich des Stadtentwicklungsplanes, der Stadtgestaltung, der Brückenköpfe sowie der eigentlichen Brückengestaltung
  • die Konstruktion - hinsichtlich der konstruktiven Lösungsmöglichkeiten
  • die Kosten - unter Angabe eines verbindlichen Pauschalofferts bei gleitenden Preisen
  • die Termine - durch Vorlage eines Zeitplans, der durch ein Pönalebestimmung abgesichert ist

Die Entwürfe sollen in Teamarbeit von Architekten, Zivilingenieuren und bauausführenden Firmen vorgelegt werden. Die eingelangten Projekte werden auf der Grundlage einer stichhaltigen Vorprüfung von der Jury beurteilt und gereiht. Die erstgereihten Teams sollen einen Spesenersatz von mindestens 350.000 Schilling bis maximal 500.000 Schilling erhalten. Die Jury behält sich vor, den Erstgereihten für die Ausführung vorzuschlagen.

Nach einem ersten "Fahrplan" sind Anmeldungen zur Teilnahme bis einschließlich 28. Oktober 1976 zulässig. Die Laufzeit des Wettbewerbs wird etwa fünf Monate betragen, für die Vorprüfung ist eine Frist von sechs Wochen angesetzt. Fest steht, dass das Urteil der Jury bis spätestens Ende Juni 1977 vorliegen wird.

Großen Wert wird von der Jury auf die Vielfalt von Gestaltungsmöglichkeiten gelegt. Um die Gestaltungsvarianten auszuschöpfen, werden neben Stahlbaukonstruktionen jedenfalls auch Stahlbetonlösungen in Betracht gezogen. Im Hinblick auf eine mögliche Stahlbetonlösung wurde die Frage geklärt, ob die Brücke auf den alten Caissons errichtet wird beziehungsweise ob eine weitere Pfeilerfundierung möglich ist.

Die Brückenbauexperten wiesen auf die Schwierigkeiten einer neuen Fundierung aufgrund der unterschiedlichen Bodenverhältnisse hin. Sie empfahlen, die alten Caissons als Fixpunkte in Erwägung zu ziehen und bei Bedarf eine weitere Pfeilerfundierung im Bereich knapp neben dem alten Pfeiler der Kronprinz Rudolf-Brücke vorzusehen.

Ein weiterer Entwurfspielraum bleibt den Teams hinsichtlich der U-Bahn-Lage offen. Zur Gestaltung des Projekts stehen vier Alternativen - U-Bahn in Mittellage, in Seitenlage, auf getrennter Brücke und unter der Fahrbahn - frei.

Die städtebauliche Auswirkung der neuen Brücke auf den Donaubereich wird als nächster Punkt zur Diskussion stehen.

2.10.1976: Stadtrat Nittel eröffnete neues US-Konsulat

Stadtrat Heinz Nitel eröffnete die neuen Raume des amerikanischen Konsulats am Friedrich-Schmidt-Platz. Wie der amerikanische Botschafter Wiley Buchanan erklärte, soll es in den neuen Konsulatsräumen ermöglich werden, Blitzvisa auszustellen. Die Wartezeiten sollen auf ein Minimum verkürzt werden.

4.10.1976: Personenstands- und Betriebsaufnahme

Mit Stichtag, Sonntag, 10. Oktober 1976, wird in ganz Österreich die Personenstands- und Betriebsaufnahme durchgeführt. Nach dem Ergebnis der Erhebung werden von den Gemeinden die Lohnsteuerkarten für die nächsten drei Jahre ausgefüllt.

4.10.1976: 200.000 Schilling für die Orgel der Michaelerkirche

Einen Zuschuss in der Höhe von 200.000 Schilling zur Renovierung der Orgel in der Michaelerkirche beschloss der zuständige Ausschuss. Bereits 1972 hatte der Wiener Gemeinderat 300.000 für die Renovierung der 1730 von Siebert erbauten Orgel bewilligt, sodass sich die Stadt Wien an den Renovierungskosten insgesamt mit einer halben Million Schilling beteiligt hat.

4.10.1976: Salomon-Kleiner-Zeichnungen für das Historische Museum

Im Historischen Museum der Stadt Wien nach Direktor Dr. Waissenberger zwei Zeichnungen des Vedutenzeichners und Kupferstechers Salomon Kleiner für das Museum entgegen. Die beiden Zeichnungen, die das ehemalige Gartenpalais Harrach in der Ungargasse im 3. Bezirk darstellen, wurden dem Museum vom Österreichischen Kreditinstitut zum Geschenk gemacht. Salomon Kleiner, ein gebürtiger Augsburger hat seit 1721 in Wien gewirkt und sich als Zeichner von Wiener Veduten, die sehr oft auch als Kupferstiche reproduziert wurden, einen Namen gemacht. Eines seiner berühmtesten Arbeiten ist seine Mitwirkung an den Illustrationen der "monumenta Augustae domus Autriacae", die 1750 erschienen sind.

5.10.1976: Wien bekommt ein Johann Strauss-Museum

Ein Johann Strauss-Museum wird Wien demnächst bekommen. Die zu seiner Errichtung nötigen Geldmittel in der Höhe von 1,14 Millionen Schilling, davon 300.000 noch für 1976, wurden heute im zuständigen Ausschuss genehmigt. Untergebracht wird das Johann Strauss-Museum in jener Wohnung in Wien 2, Praterstraße 54, in der Johann Strauss von 1863 bis 1870 lebte.

7.10.1976: Neues Personalwohnheim für Preyer'sches Kinderspital

Den Neubau eines zusätzlichen Personalwohnheimes im Preyer'schen Kinderspital 10, Schrankenberggasse 31, beschloss heute der zuständige Ausschuss. Das neue sechsgeschossige Personalwohnheim wird nach seiner voraussichtlichen Fertigstellung im Jahr 1978 über 98 Wohneinheiten mit je 30 Quadratmeter, Gemeinschafts- und Hobbyräume verfügen und rund 37,4 Millionen Schilling kosten. Das derzeitige Personalwohnheim im Preyer'schen Kinderspital verfügt über 32 Wohneinheiten mit je 20 Quadratmetern.

7.10.1976: Bau eines Landstraßer Zentrums

In Wien - Landstraße (3. Bezirk) entsteht ein modernes Marktzentrum. Die derzeitigen Detailmärkte in der Viktualienhalle entsprechen weder baulich noch funktional einem zeitgemäßen Standard. Nach einem Verbauungsvorschlag der Ekazent Realitätengesellschaft werden in Zukunft die beiden Detailmärkte, Viktualien- und Fleischmarkt, in einem Objekt zusammengefasst. Über den zwei Marktgeschoßen sind je drei Garagen und Bürogeschoße, im Keller ein Ladegeschoß vorgesehen.

8.10.1976: Neuer Glanz für alte Wohnsiedlung - 52 Millionen Schilling für Generalinstandsetzung von Wienerfeld-Ost

Vom Fenster bis zum Dach, von den Elektroinstallationen bis zum Rauchfang wird die städtische Siedlung "Am Wienerfeld"-Ost in Wien-Favoriten (10. Bezirk) auf neuen Glanz gebracht. Damit wird dem Verlangen der Mieter entsprochen, die selbst an einer Generalinstandsetzung interessiert sind und sich einhellig bereit erklärt haben, daran zu partizipieren. Mit den Arbeiten wird noch heuer begonnen. Veranschlagte Kosten: 51, 420.000 Schilling.

Die Siedlung Wienerfeld-Ost stammt aus den Jahren 1939 bis 1942. Die rund 600 Mietobjekte haben drei- bis vier-Zimmer-Wohnungen mit einer Durchschnittsgröße von nur 35 Quadratmetern. Es wurde lange Zeit darüber diskutiert, ob ein Abbruch und Neubau nicht zweckmäßiger wäre als eine Generalinstandsetzung. Diese Entscheidung wurde letztlich in einer Mieterversammlung diskutiert. Dabei kam die einheitliche Auffassung zustande, dass die Siedlung erhalten und saniert werden soll.

8.10.1976: Margareten ist 115 Jahre alt

Der 5. Bezirk verdankt seinen Namen einem ehemaligen Gutshof, dem Margaretenhof, der sich später zum Schloss wandelte. Im 18. Jahrhundert entstanden rund um den Margaretenhof Ansiedlungen, die sich schließlich zur Vorstadt entwickelten. Graf von Sonnau, der letzte private Grundherr verkaufte 1727 seinen ganzen Besitz an die Gemeinde Wien, wodurch die Verbauung der weitreichenden Gartengründe gefördert wurde.

Erst im Jahre 1861 wurde Margareten eigener Gemeindebezirk und von dem seit 1850 bestehenden 4. Bezirk abgetrennt. Die Teilung erfolgt, entgegen den Vorschlägen der Opposition des Gemeinderates, nicht der Länge nach, sondern parallel zum Ring. Damals griff der neue Bezirk noch auf den heutigen 10. und 12. Bezirk über. Die Grenze zu Favoriten wurde 1873 fixiert, die heutige Grenze zum 12. Bezirk erst 1907, als dieser, "Neumargareten" genannt, jenseits der Gürtelstraße gelegene Bezirksteil vom 5. Bezirk gelöst wurde.

Das heutige Margareten umfasst die ehemaligen Vorstädte Margareten, Hundsturm, Laurenzergrund, Matzleinsdorf, Nikolsdorf und Reinprechtsdorf.

Bis zur Jahrhundertwende vollzog sich der Wandel der ländlichen Vorstädte zum immer dichter verbauten Gemeindebezirk. Margareten erhielt 1864 ein Waisenhaus, ein Jahr später ein Armenhaus und das Hartmannspital. 1867 wurde das neue Amtshaus in der Schönbrunner Straße seiner Bestimmung übergeben. Es wurde das Margaretner Bad errichtet und 1899 die Gasbeleuchtung eingeführt. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde der "Draschegürtel" von der Stadt Wien angekauft und mit Gemeindewohnhausbauten verbaut.

9.10.1976: Sensationeller archäologischer Fund in Stammersdorf - Zwei bis fünf Millionen Jahre alter "Urbaum" gefunden

In Stammersdorf wurde eine sensationelle archäologische Entdeckung gemacht. Bei dem Fund handelt es sich um den 1,20 Meter langen Mittelteil eines Baumes, der aus der Urzeit stammt. Er wurde dank der Initiative eines Mitarbeiters des Floridsdorfer Bezirksmuseums geborgen. Der Fundort war eine Schottergrube am Rendezvousberg, wo der Baumstamm in etwa 15 Meter Tiefe entdeckt wurde. Von einem Sachverständigen des Naturhistorischen Museums wurde das Alter des Fundgegenstandes auf zwei bis fünf Millionen Jahre geschätzt.

11.10.1976: Wohlfahrtsstadträtin a.D. Maria Jacobi gestorben

Wiens ehemalige Stadträtin für das Wohlfahrtswesen, Maria Jacobi, ist nach längerer Krankheit verstorben. Maria Jacobi war von 1959 bis 1973 für das Wohlfahrtsressort verantwortlich.

Maria Jacobi wird in einem Ehrengrab der Stadt Wien beigesetzt.

12.10.1976: Hamburg für Wiener Feuerwehrmänner

Bedienstete der Wiener Feuerwehr werden nach Hamburg fahren, um die Einrichtungen ihrer Hamburger Kollegen kennenzulernen. Dafür werden Mitarbeiter der Hamburger Feuerwehr nach Wien kommen, dies vereinbarte Wiens Feuerwehrdirektor Dipl.-Ing. Anton Sanytr mit dem Chef der Feuerwehr der Stadt Hamburg, Oberbranddirektor Dipl.-Ing. Manfred Gebhardt.

Der Hamburger Feuerwehrdirektor, derzeit auf Besuch in Wien, wurde heute von Stadtrat Peter Schieder empfangen.

13.10.1976: Der Rathaus-Weihnachtsbaum ist heuer ein Wiener

Ein "einheimischer" Weihnachtsbaum wird heuer auf dem Rathausplatz stehen: Der große Christbaum, der den Wienerinnen und Wienern jedes Jahr von einem anderen Bundesland geschenkt wird, stammt nach neun Jahren wieder aus Wien.

Aufgewachsen ist die 28 Meter hohe Fichte allerdings in Niederösterreich, in den Städtischen Quellschutzforsten bei Byrg im Schneeberg-Gebiet.

18.10.1976: Aus dem Wiener Gemeinderat

Im heutigen Wiener Gemeinderat referierte Stadtrat Schieder (SPÖ) den Antrag, die Magistratsabteilung 17 - Anstaltenamt ab 1. Jänner 1977 als Betrieb zu führen. Der Antrag wurde einstimmig angenommen.

18.10.1976: Zum Weltspartag - eine Million Schilling für Wiener Naturschutz

Für den Naturschutz in Wien, für die Erhaltung der Naturdenkmäler stellt die Erste österreichische Sparkasse anlässlich des Weltspartages 1976 der Stadt Wien mindestens eine Million Schilling zur Verfügung. Um diesen Betrag soll in Zusammenarbeit mit der Stadt Wien und dem Ludwig Boltzmann-Instiut für Umwelt, Wissenschaft und Naturschutz in allen Wiener Bezirken Naturdenkmäler gerettet, saniert oder verschönert werden.

19.10.1976: 300 Millionen Schilling für Schnellstraßenbahn nach Alt-Erlaa

Den Bau der Schnellstraßenbahnlinie 64 zwischen der Philadelphiabrücke und dem Wohnpark Alt-Erlaa mit einem Kostenaufwand von 300 Millionen Schilling beschloss der Wiener Gemeinderat einstimmig ohne Debatte. Voraussichtlicher Fertigstellungstermin: Ende 1978/Anfang 1979.

Die Straßenbahnlinie 64 wird so gebaut, dass später eine Umstellung auf U-Bahn-Betrieb möglich sein wird. Bis zur Unterführung der Donauländebahn benützt sie zunächst die Trasse der Badner Bahn und verläuft dann weiter auf einem neu zu errichtenden Bahnkörper. Ab der Zanaschkagasse bis zur Haltestelle Anton Baumgartner-Straße wird sie auf einem Brückentragwerk geführt. Anschließend folgt eine Rampe zur Wendeschleife in Höhe der Rösslergasse, wo sich die vorläufige Endstation befindet.

19.10.1976: Wien schenkt Kärnten eine wertvolle Skulptur

Eine wertvolle Skulptur wird das Bundesland Wien dem Bundesland Kärnten aus Anlass von dessen 1000. Geburtstag schenken. Für diesen Zweck wird von der berühmten Plastik "Atlantis" von Herbert Böckl im Auftrag des Landes Wien ein Abguss hergestellt. Die Kosten für die Herstellung des Abgusses belaufen sich auf 688.000 Schilling.

20.10.1976: TV-Film über Willy Boskovsky

Gemeinsam mit dem ORF wird das Kulturamt der Stadt Wien einen Film über den vor allem durch seine Neujahrskonzerte weltberühmt gewordenen Dirigenten Willy Boskovsky machen. Als Regisseur- des Einstunden-sechzehn-Millimeter-Streifens fungiert Dr. Hermann Lanske. Hergestellt wird der Film von der wds-Helmut Pfandler-Film. Die Herstellungskosten belaufen sich auf 1,49 Millionen Schilling, von denen die Stadt Wien 600.000 übernimmt.

21.10.1976: Berliner Stadtälteste in Wien

Die Berliner Stadtältesten sind zu einem einwöchigen Besuch nach Wien gekommen und wurden heute von Bürgermeister Leopold Gratz im Rathaus begrüßt. "Stadtältester" ist in Westberlin ein Ehrentitel, der an verdiente Politiker nach ihrem Ausscheiden aus der aktiven Laufbahn verliehen wird. Den Titel kann nur bekommen, wer mindestens zwanzig Jahre lang in politischen Wahlämtern für das Land Berlin oder in Ehrenämtern von allgemeiner Bedeutung verdienstvoll tätig war und das 65. Lebensjahr vollendet hat.

22.10.1976: 1.100 Autographe für die Wiener Stadtbibliothek

Rund 1.100 Autographe zeitgenössischer österreichischer Komponisten machte der Wiener Musikverlag Doblinger der Wiener Stadtbibliothek zum Geschenk. Anlass zu dieser wertvollen Schenkung ist das 100jährige Bestandsjubiläum dieses Verlages.

25.10.1976: Orden für Sekanina

Bürgermeister Leopold Gratz überreichte heute dem Obmann der Wiener Gebietskrankenkasse, Nationalratsabgeordneten Karl Sekanina, das Große Silberne Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien.

29.10.1976: St. Marxer Friedhof nun auch im Winter geöffnet

Die Parkanlage des St. Marxer Friedhofes steht den Wienerinnen und Wienern nun auch im Winter zur Verfügung. Der unter Denkmalschutz stehende ehemalige Friedhof - er ist heute ein ruhiger Park - wird heuer erstmals auch im Winter geöffnet bleiben.

Auf dem St. Marxer Friedhof werden schon seit langem keine Beerdigungen mehr durchgeführt. Eröffnet wurde er 1784, unter Josef II., bekannt ist der St. Marxer Friedhof als jener Friedhof, auf dem Wolfgang Amadeus Mozart in einem Schachtgrab bestattet wurde. Der Komponist Josef Strauss, die Schauspielerin Therese Krones und Alois Negrelli, Miterbauer des Suezkanals, wurden ebenfalls auf dem St. Marxer Friedhof beerdigt, später jedoch in Ehrengräber auf dem Zentralfriedhof überführt. Die Gebeine Mozarts dagegen befinden sich nach wie vor in einem Schachtgrab auf dem St. Marxer Friedhof und wurden nie gefunden.