Historischer Rückblick aus dem Jahr 1977

Zusammenfassungen von Meldungen der Rathauskorrespondenz

Zurück

Juli 1977

Juli

1.7.1977: Bürgermeister von Loewen im Rathaus

Im Zusammenhang mit dem städtebaulichen Wettbewerb "Loewen 2.000", bei dem der Wiener Architektengruppe Christoph im Sommer 1976 der erste Preis zuerkannt wurde, besuchte der Bürgermeister von Loewen, Vansina, im Begleitung einiger Stadträte das Wiener Rathaus. Die Gruppe wurde von Planungsstadtrat Univ.Prof. Dr. Rudolf Wurzer begrüßt, der in seiner Rede die historische Tradition der alten Universitätsstadt bei Brüssel - Maria Theresia ließ das Straßennetz von Loewen ausbauen - betonte. Dieser Ausbau wird nun von Wiener Architekten fortgesetzt.

1.7.1977: Überreichung von Ehrenmedaillen der Stadt Wien

Bürgermeister Leopold Gratz überreichte heute im Wiener Rathaus der Schauspielerin Marte Harell, dem Journalisten Prof. Alfred Magaziner und der Dichterin Dr. Maria Neuhauser-Loibl die Ehrenmedaille der Stadt Wien in Silber.

Marte Harell debütierte als Schauspielerin am Josefstädter Theater in Wien und startete dann eine erfolgreiche Filmkarriere (erster Film "Opernball"). Sie hat in insgesamt 30 Filmen mitgewirkt.

Prof. Alfred Magaziner, schon in jungen Jahren in der Arbeiterbewegung tätig, ist ein erfolgreicher Journalist. Als er nach 1934 nach Jugoslawien emigrierte, war er Korrespondenz von prominentesten Zeitungen in den USA. Als Emigrant kam er schließlich nach England, wo er in der dortigen Sozialdemokratischen Bewegung der emigrierten österreichischen Sozialisten führend mitarbeitete, und nach Australien, nach dem Krieg wurde er als Redakteur in die "Arbeiter-Zeitung" und schließlich als Chefredakteur der Zeitschrift "Zukunft" berufen.

Dr. Maria Neuhauser-Loibl trat vor allem als Lyrikerin hervor. Sie erhielt 1969 den Kulturpreis des Landes Niederösterreich.

4.7.1977: E-Kabel mit Wasserkühlung - Arbeiten an der 380 KV-Leitung machen gute Fortschritte

Die Arbeiten an der 380 KV-Hochspannungsleitung der Wiener E-Werke vom Kraftwerk Simmering zum Umspannwerk Kendlerstrasse haben voll eingesetzt. Begonnen wurde mit den Arbeiten an vier Baustellen in zwei Bereichen im 3. und im 15. Bezirk. Die Baustellen arbeiten schrittweise aufeinander zu. Noch heuer wird der Gürtel auf der einen, die Schnellbahntrasse auf der anderen Seite erreicht werden. Das Mittelstück der 380 KV-Leitung - mit der Querung von Wienfluss und Mariahilfer Straße - wird 1978 verlegt werden. 1979 wird dann der Großteil der elektrischen Montagearbeiten durchgeführt werden. Die Inbetriebnahme der 380 KV-Leitung ist für den Winter 1979/1980 vorgesehen.

Der Bau dieser Hochspannungsleitung ist notwendig, weil mit höherer Spannung größere Leistungen übertragen werden können und weil die Grenzen der Übertragungsmöglichkeiten des bestehenden 110 KV-Trägernetzes bereits absehbar sind.

Für die zwölf Kilometer lange 380 KV-Verbindung zwischen Simmering und dem Verbrauchsschwerpunkt im Westen Wiens werden zwei voneinander unabhängige sogenannte "Niederdruck-Ölkabelsysteme" verlegt, sodass die Versorgungssicherheit gewahrt bleibt, wenn ein System - etwa aus Wartungsgründen - abgeschaltet werden muss.

4.7.1977: Heinrich Harrer - 65. Geburtstag

Der Forschungsreisende Prof. Heinrich Harrer feiert seinen 65. Geburtstag.

Heinrich Harrer wurde 1912 in Hüttenberg in Kärnten geboren. Nach dem Besuch der Mittelschule studierte er an der Universität Graz Geographie und Turnen und legte die Lehramtsprüfung für beide Gegenstände ab. Schon als Student hatte er große sportliche Erfolge aufzuweisen. 1937 wurde er Weltmeister der akademischen Skimeisterschaften, 1938 österreichischer Meister für Golf. Als Hochschüler hatte Harrer auch seine großen Wanderungen und Klettertouren begonnen. Mit 20 Schilling Anfangskapital machte er auf seinem Rad eine große Europareise. 1938 überraschte er die Öffentlichkeit mit der Besteigung der Eiger-Nordwand. Im Jahre 1939 wurde er als Mitglied der Deutschen Nanga-Parbat-Expedition, die im Frühjahr 1939 nach Indien fuhr, dort auch den Nanga-Parbat bezwingen konnte, auf der Rückreise in Karachi jedoch vom Krieg überrascht. Die Engländer internierten die gesamte Expedition, doch Harrer gelang es, sich im Jahre 1943 zu befreien. Nach abermaliger Gefangennahme neuerlich auszubrechen und gemeinsam mit seinem Bergkameraden Peter Aufschnaiter die tibetanischen Pässe zu überqueren und unter den größten Hindernissen die Heilige Stadt Lhasa zu erreichen. Danach war Harrer einige Jahre am Hofe des Dalai Lama und dessen Berater für europäische Fragen. 1952 nach Österreich zurückgekehrt, veröffentlichte er sein erstes Buch "Sieben Jahre im Tibet". Das Buch wurde in 25 Sprachen übersetzt und war ein Welterfolg.

Harrer begab sich danach noch auf zahlreiche Forschungsfahrten durch Süd- und Nordamerika, die ihn zu den wichtigsten Gipfeln der Kordilleren und bis hinauf zu den noch nicht erstiegenen Bergen von Alaska führten.

1957 unternahm er eine große Forschungsreise nach Ostafrika, die ihn bis zum Gipfel des Ruwenzori führte. Eine weitere Expedition führte ihn nach West-Neuguinea.

In den letzten Jahren schrieb er u.a. die Bücher "Entstehungsgeschichte aus erster Hand", "Die Götter sollen siegen. Wiedersehen mit Nepal", Huka-Huka. Bei den Xingu-Indianern im Amazonasgebiet".

5.7.1977: Vom Herrenhaus zum Gemeinschaftszentrum

Mit einem Volksfest wurde das 16. Jugendzentrum der Stadt Wien in der sogenannten Mautner-Villa, dem ehemaligen Herrenhaus der St. Georgs Brauerei in Floridsdorf, eröffnet.

6.7.1977: Spittelberg: erste Etappe vor Abschluss

Die erste Etappe der Revitalisierung des Spittelberges steht vor dem Abschluss. Noch im Herbst wird die Gesiba die ersten sanierten und innen völlig neu gestalteten Häuser in der Spittelberggasse zur Besiedlung übergeben. Auch das Amerlinghaus, in dem ein Kommunikationszentrum und das Bezirksmuseum untergebracht werden sollen, kann noch heuer fertiggestellt werden und soll im nächsten Jahr beziehbar sein.

Saniert wurden die Häuser Spittelberggasse 7 bis 17 und 24. Der Gesiba ist es gelungen, die Fassaden historisch genau zu restaurieren und stilgetreu wieder zu errichten, dahinter aber moderne und allen Anforderungen entsprechende Wohnungen mit Bad, Zentralheizung usw. zu schaffen. Die Wohnungsgrößen reichen von 58 bis 126 Quadratmeter.

Insgesamt werden in den revitalisierten Häusern auf dem Spittelberg etwa hundert Wohnungen zur Verfügung stehen, auch 40 Geschäftslokale sind vorgesehen. Für die Sanierung der Häuser wurden beträchtliche Mittel aus dem Altstadterhaltungsfonds aufgewendet.

6.7.1977: Wien in Montreal

Auf dem Montrealer Expo-Gelände präsentiert sich Wien mit der Ausstellung "Schatzkammer Wien" noch bis Ende September.

7.7.1977: Gelenkfahrzeug als Bücherbus

Seit 17 Jahren steht nun der erste Bücherbus der Städtischen Büchereien in Verwendung. Nun soll er durch einen neuen modernen Gelenkbus ersetzt werden. Mit der Neuanschaffung wird auch von der bisher im Bus möglichen "Thekenausleihe" zu leserfreundlicheren "Freihandbücherei" umgestellt werden können. Der neue Bus wird Platz für 2.000 bis 2.500 Besucher bieten.

7.7.1977: Krapfenwaldlbad wird erweitert

Eine Erweiterung und Modernisierung des beliebten Sommerbades Krapfenwaldl wurde heute vom zuständigen Ausschuss beschlossen.

Im Rahmen dieses Vorhabens werden unter anderem zwei neue Badebecken mit 25 x 12,5 Meter und 8 x 10 Meter Größe eingebaut, dazu die erforderlichen Anlagen zur Badewasseraufbereitung und zur Aufheizung für kühle Tage. Das Projekt wird fast elf Millionen Schilling kosten.

8.7.1977: Wien-Ausstellung in Innsbruck

Im Rahmen des Tiroler Sommers 1977 veranstaltet das Kulturamt der Stadt Wien die Ausstellung "Das Wiener Stadtbild im Spiegel der bildenden Kunst" im Kongresshaus Innsbruck. Die Exponate stammen zum großen Teil aus dem Besitz der Stadt Wien. Die Zentralsparkasse der Gemeinde Wien hat zur Vervollständigung der Ausstellung mit einigen Leihgaben beigetragen.

Unter anderen sind Johannes Wanke, Arnulf Neuwirth, Ferdinand Stransky, Gustav Hessing, Kurt Moldovan, Alfred Karger und Anton Lehmden vertreten.

12.7.1977: "Maiglöckchen"-Beleuchtung am Graben

Dass das Maiglöckchen nicht nur eine beliebte Frühjahrsblume, sondern auch eine spezielle Form von Beleuchtungskörpern und zwar ein Kadelaber mit einem Ausleger in Bogenform ist, davon konnten sich viele Schaulustige, die zur Probebesichtigung der Lampen für die Fußgängerzone am Graben eintrafen, überzeugen. Die Frage, ob hohe Bogenlampen oder "Maiglöckchen" am Graben aufgestellt werden, wurde am 11. Juli im Einvernehmen mit Stadtrat Univ.-Prof. Dr. Rudolf Wurzer, Bezirksvorsteher Techn. Rat Ing. Heinrich Anton Heinz, Vertretern des Bundesdenkmalamtes und der zuständigen Magistratsabteilung für die Maiglöckchenleuchten entschieden. Diese sind wesentlich zierlicher als die hohen Bogenlampen und konkurrenzieren die historischen Baudenkmäler am Graben und die schönen Häuserfassen nicht. Sie werden in einem Abstand von 18 Metern an beiden Straßenseiten aufgestellt.

Die hohen Bogenlampen sollen am Stock-im-Eisen-Platz Verwendung finden. Gegen die Altstadtlampen, wie sie etwa in Grinzing stehen, spricht einerseits die städtebauliche Bedeutung des Grabens, weil derartige Laternen zu einer Verniedlichung führen und andererseits das praktische Argument, dass die niedrigen Altstadtlampen mit der Reklamebeleuchtung der Geschäfte konkurrenzieren würden.

13.7.1977: Moore-Plastik: Kirche und Skulptur sollen nicht konkurrieren

"Kirche und Skulptur sollen nicht konkurrieren, die Skulptur soll daher nicht genau vor der Kirche stehen", erklärte Henry Moore, als er heute mit Vertretern der Stadt Wien und dem dänischen Gartenarchitekten Sven Andersson am Karlsplatz einen Standort für seine Skulptur "Hill-Arches" aussuchte. Von einem Gerüst aus, das die künftige Höhe des Standbodens beim Teich vor der Karlskirche fixierte, bestimmte Henry Moore den - durch ein weiteres Gerüst gekennzeichneten - Platz für seine Plastik. Sie wird, wenn man vor dem Teich steht und direkt auf das Portal der Karlskirche blickt, im linken vorderen Viertel des Teichs im Wasser aufgestellt werden.

13.7.1977: Straßenbahn-Auffahrunfall bei der Oper

Vier Verletzte forderte heute ein Straßenbahn-Auffahrunfall der Linie B auf einen Zug der Linie D zwischen Akademiestraße und Kärntner Straße. Die verletzten Personen mussten sich in Spitalspflege begeben.

14.7.1977: Wiener Wappen für Militärkommando Wien

Der Wiener Stadtsenat erteilte heute dem Militärkommando Wien das Recht, das Wappen der Stadt Wien in einem eigenen Wappenzeichen zu verwenden. Dieses Wappenzeichen wird von den Angehörigen des Stabs und der Stabskompanie des Militärkommando Wiens am Ärmel der Uniform getragen. Es soll die Verbundenheit des Militärkommandos mit der Stadt Wien unterstreichen und dokumentieren.

15.7.1977: Schule in Wien 22 wird Ganztagsschule

Im Schulgebäude 22, Anton Sattler-Gasse 93 werden derzeit eine 17-klassige integrierte Gesamtschule und ein 8-klassiger polytechnischer Lehrgang geführt. Nun wird der polytechnische Lehrgang verlegt und die integrierte Gesamtschule soll ab dem Schuljahr 1977/78 als Ganztagschule betrieben werden. Die für den Betrieb einer Ganztagsschule notwendigen Umbauten, deren Kosten mit 5,5 Millionen Schilling veranschlagt sind, wurden heuten vom zuständigen Ausschuss genehmigt.

15.7.1977: Stadtinformation statt Rathausinformation

Unter der Nummer 43 89 89 meldet sich nun statt "Rathausinformation": "Stadtinformation".

Die Bezeichnung "Rathausinformation", die auf den Standort in der Schmidthalle des Wiener Rathauses hinweist, stimmt nämlich bald nicht mehr: Die Stadtinformation befindet sich zwar weiterhin am alten Platz, sie wird aber in nächster Zeit zahlreiche, über die ganz Stadt verstreute Außenstellen erhalten. Bereits im heurigen Herbst wird eine derartige Außenstelle der Stadtinformation in der Fußgängerpassage am Karlsplatz eröffnet, weitere Außenstellen in den Wiener Bezirken sollen folgen.

16.7.1977: Neue Straßenbenennungen

Die städtische Wohnhausanlage südlich der Aderklaaer Straße wird nach dem Kommunalpolitiker Dr. Josef Bohmann in "Josef Bohmann-Hof" benannt.

Fünf Verkehrsflächen in dieser Anlage sollen nach österreichischen Künstlern unseres Jahrhunderts benannt werden: "Herbert Boeckl-Weg", "Andreas Urteil-Weg", "Kurt Absolon-Weg", "Kurt Ohnsorg-Weg" und "Georg Ehrlich-Weg". Der Platz im Zentrum der Anlage soll "Alfred Kubin-Platz" heißen.

18.7.1977: Riesen-Reisegruppe in Wien

Halbzeit ist für Wiens Fremdenverkehrsmanager derzeit bei der Betreuung einer der größten Reisegruppen, die jemals über den "Teich" nach Wien gekommen ist. Die State farm insurance company, die größte Versicherungsgesellschaft der Welt, hat als Belohnung für alle Mitarbeiter, die die gesteckten Verkaufsziele erreichen, Reisen nach Wien ausgeschrieben. In dem kurzen Zeitraum vom 22. Juni bis 13. August kommen so nicht weniger als 5.000 US-Amerikaner zusätzlich nach Wien, und zwar jeder für eine ganz Woche. Die Versicherungsagenten kommen in Gruppen von rund 350 Personen, wobei - das sich die Termine überschneiden - ständig rund 700 Teilnehmer gleichzeitig, oft sogar mit ihren Familien, im Wiener Hilton-Hotel logieren. Diese sogenannten incentive (Belohnungs-)reisen erfreuen sich bei Großfirmen in aller Welt zunehmender Beliebtheit, weshalb das Werbeteam des Wiener Fremdenverkehrsverbandes neben den Kongressveranstaltern laufend auch den "Incentivemarkt" bearbeitet.

21.7.1977: Gewitter über Wien: Feuerwehr im Großeinsatz

Heute gegen drei Uhr früh brach über Wien in Zusammenhang mit dem Kälteeinbruch ein Gewitter aus, bei dem wolkenbruchartige Regenfälle Keller, Wohnungen und Bahnunterführungen überschwemmten. Die Feuerwehr musste während des stundenlangen Gewitterregens rund 200 Mal ausrücken, vor allem um Wasser aus Wohnungen und Keller zu pumpen. Im 22. Bezirk mussten Ostbahnunterführungen freigepumpt werden.

Großeinsatz auch für die Kanalabteilung

Die starken Niederschläge führten auch zu einem Großeinsatz der Kanalabteilung der Stadt Wien. So langten beim Einsatzdienst der Kanalabteilung an die hundert Meldungen über Verstopfungen von Hauskanälen ein. Weiters kam es zu zahlreichen Vermurungen.

Sofort nach Einlangen der ersten Schadensmeldungen begann auch der Einsatz der Straßenreinigung mit allen verfügbaren Spezialfahrzeugen. Hier wurden auch viele private Unternehmer eingesetzt.

25.7.1977: "Dokumentationsstelle 20. Jahrhundert"

Einen neuen Aufgabenbereich hat das Wiener Stadt- und Landesarchiv übernommen: die neu eingerichtete "Dokumentationsstelle 20. Jahrhundert".

Aufgabenstellung dieser neuen Einrichtung ist es, Daten und Unterlagen über die Wiener Stadtentwicklung in unserem Jahrhundert zu sammeln, zu dokumentieren und zu erschließen. Mit diesem Instrument werden Zusammenhänge der Stadtentwicklung leichter analysiert werden können und wichtige Beiträge zur Lösung von Gegenwartsproblemen geleistet werden. Daher versteht sich die Dokumentationsstelle vor allem als Servicestelle und Entscheidungshilfe für Politik und Verwaltung. Darüber hinaus sollen natürlich auch der historischen Forschung zeitgeschichtliche Quellen zur Verfügung gestellt werden.

Für die nächste Zeit sind als erster Schritt die Ausarbeitung eines Konzepts zur Erschließung der Sitzungsprotokolle des Gemeinderats durch einen Sach- und Personenindex und der Beginn der Erschließungsarbeiten vorgesehen. Weiter sollen in der ersten Aufbauphase der Dokumentationsstelle Kommunalprogramme beziehungsweise programmatische Äußerungen zur Stadtentwicklung vor allem durch Parteien und Interessengruppen gesammelt und dokumentiert werden.

26.7.1977: APA-Mitarbeiter haben gute Augen

Als Begleitmaßnahme zur geplanten Umstellung des Redaktionsbetriebs der Austria-Presse-Agentur auf Bildschirm führte das Gesundheitsamt der Stadt Wien kürzlich bei mehr als hundert Redakteuren und Angestellten der APA Augenuntersuchungen durch. Diese erstmals in derartigem Ausmaß vom Gesundheitsamt vorgenommenen Untersuchungen sollen vor allem der Vorbeugung dienen und helfen, Augenfehler zu korrigieren, bevor Schwierigkeiten bei der künftigen Bildschirmarbeit auftreten.

Die Untersuchungen zeigten, dass die meisten APA-Redakteure gute Augen haben. Zehn Mitarbeiter der APA wurden allerdings wegen ihnen selbst unbekannter Augenfehler zu speziellen Untersuchungen an Augenfachärzte weitergeleitet. Die großangelegte Augenuntersuchung wird in rund einem Jahr wiederholt.

27.7.1977: Israelische Malergruppe zu Gast in Wien

22 junge Amateurmaler der Gruppe Chovevei Omanut aus Jerusalem unter Leitung von Emanuel Zismann und David Soussana halten sich derzeit als Gäste des Kulturamtes der Stadt Wien in der Bundeshauptstadt auf. Die Studienreise dient kulturhistorischen Impressionen Wiens. Werke der Malergruppe sind in den Jugendgästehäusern der Stadt Wien zu sehen.

29.7.1977: Stadt Wien experimentiert: Super-Mistbeseitigung mit "Deodorant"

Neuartige Müllzerkleinerungsanlagen werden in der städtischen Wohnhausanlage 20, Klosterneuburger Strasse 99, eingebaut, von denen man sich nicht nur ein Rationalisierung, sondern auch eine wesentliche Verminderung der Geruchsbelästigung erwartet. Die beiden Anlagen in der Brigittenau werden einem einjährigen Test unterzogen. Bei Bewährung will man später auch andere städtische Wohnhäuser mit dem Müllzerkleinerer ausstatten. Heute genehmigte der zuständige Ausschuss dafür 640.000 Schilling.

Die Müllzerkleinerungsanlagen werden an der Unterseite der vorhandenen Müllschächte eingebaut. Mit einer elektronisch gesteuerten Walze wird der Müll zerkleinert und in 1.100 Litermülltonnen gepresst. Der Müllzerkleinerer kann pro Stunde 500 Kilo Müll - Papier, Holz, Metall, Glas, usw. - verarbeiten und ist mit Sicherungsanlagen ausgestattet. Durch die Drehbewegung der Zerkleinerungswalze wird künftig eine Mülltonne dreimal so viel Mist aufnehmen als bisher. Der neue Müllzerkleinerer wird nicht nur Kostenersparnis durch Rationalisierung bringen, sondern er wird auch durch eine eingebaute Sprühanlage die Geruchsbelästigung auf ein Minimum einschränken.