Historischer Rückblick aus dem Jahr 1977

Zusammenfassungen von Meldungen der Rathauskorrespondenz

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Juni 1977

Juni

1.6.1977: Egon Seefehlner - 65. Geburtstag

Der Direktor der Wiener Staatsoper Prof. Dr. Egon Seefehlner feiert seinen 65. Geburtstag.

Egon Seefehlner wurde 1912 in Wien geboren, wo er im Jahre 1933 die Konsularakademie absolvierte und 1937 an der Universität zum Dr. jur. promoviert wurde. Bis 1945 bedeutete die Beschäftigung mit den Künsten für Dr. Seefehlner eine Liebhaberei. Dies änderte sich, als er nach dem Krieg als Generalsekretär zur Leitung der Österreichischen Kulturvereinigung berufen wurde. Durch die Gründung der österreichischen Sektion der "Federation internationale de Jeunesses Musicales", deren Präsident er für die Saison 1950 wurde, sowie durch die Übernahme der öffentlichen Verwaltung der Universal-Edition im gleichen Jahr wusste er seine Position im Wiener Musikleben weiter zu festigen. Im Jahre 1954 zog Prof. Seefehlner als stellvertretender Direktor in das seiner Vollendung entgegengehende wiederaufgebaute Opernhaus am Ring ein. Dr. Seefehlner, der 1958 für seine kulturpolitischen und organisatorischen Verdienste mit dem österreichischen Professorentitel ausgezeichnet wurde, schied 1961 aus der Wiener Staatsoper und ging als Vizedirektor an die von Intendant G. R. Sellner geleitete Deutsche Oper nach Berlin. Später dort zum stellvertretenden Generalintendanten ernannt, verstand er es, seine Vorliebe für die fortschrittliche Gegenwartsproduktion mit den eher traditionsbehafteten Ansprüchen des breiten Opernpublikums in Übereinstimmung zu bringen.

Nach dem Ausscheiden von Sellner rückte Dr. Seefehlner im Herbst 1972 in die Position des Generalintendanten vor. Mit Wirkung vom 1. September 1976 wurde Prof. Dr. Egon Seefehlner zum Direktor der Wiener Staatsoper ernannt. Heuer wurde ihm die Ehrenmitgliedschaft der Deutschen Oper Berlin und das Deutsche Bundesverdienstkreuz 1. Klasse verliehen. Bereits im Jahre 1973 erhielt er das Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien.

2.6.1977: UdSSR-Besuch von Stadtrat Kurt Heller

Auf Einladung des russischen Soportministers wird Wiens Sportstadtrat und OEOC-Präsident Kurt Heller im Juni die Stätten der Olympischen Sommerspiele 1980, Moskau und Tallin besichtigen, um sich dabei, dem Wunsch des Gastgebers entsprechend, persönlich vom Baufortschritt zu überzeugen.

In Begleitung von Kurt Heller werden der Generalsekretär des OEOC, Dr. Pilsl, und der Generalsekretär des ASKOE, Spiola, an der Reise teilnehmen.

3.6.1977: Trauersitzung für Hubert Hladej

Im Amtshaus Leopoldstadt (2. Bezirk) findet die Trauerfeier für den verstorbenen langjährigen Bezirksvorsteher der Leopoldstadt, Hubert Hladej, statt.

Hladej war geborener Leopoldstädter. Er hat in den mehr als 27 Jahren als Bezirksvorsteher sehr viel für "seinen" Bezirk geleistet. Die Phase des Wiederaufbaus (auch des Volkspraters), die Errichtung von neuen Wohnhausanlagen und Sportstätten, die Ausgestaltung von Erholungsgebieten und die Schaffung einer ganzen Reihe von wertvollen Einrichtungen für die Bevölkerung fielen in seine Amtszeit.

3.6.1977: Zentralsparkasse: Wettbewerb "Die Umwelt Großstadt"

Einen Wettbewerb zum Thema "Die Umwelt Großstadt" veranstaltet die Zentralsparkasse der Stadt Wien gemeinsam mit zwei deutschen Sparkassen - der Stadtsparkasse Frankfurt am Main und der Stadtsparkasse Köln - anlässlich des UNO-Umwelttages am 5. Juni. Dieser für Publizisten ausgeschriebene Wettbewerb soll, wie Z Generaldirektor Dr. Karl Vak betonte, zur stärkeren Propagierung des Umweltschutzes beitragen.

Zur Teilnahme an dem Wettbewerb sind Schriftsteller, Publizisten, Journalisten, Wissenschaftler usw. eingeladen.

Eine eigene Jury, zu deren Mitgliedern Prof. Dr. Iring Fetscher (Frankfurt), Werner Höfer (Köln), Prof. Dr. Alexander Mitscherlich (Frankfurt), Rüdiger Proske (Hamburg) und die beiden Wiener Dr. Günther Nenning und Dr. Reinhard Urbach zählen, wird die besten Arbeiten auswählen.

4.6.1977: Aspernplatz wird Julius Raab-Platz

Bürgermeister Leopold Gratz nahm heute die Umbenennung des Aspernplatzes in Julius Raab-Platz vor. Er würdigte dabei Julius Raab als eine der großen Persönlichkeiten der jüngeren Geschichte Österreichs und als einen Repräsentanten jener Generation, die Österreich aus dem Trümmerhaufen des Jahres 1945 geführt hat. Die Ehrung Raabs ist daher auch zugleich ein Zeichen des Dankes gegenüber dieser Generation.

4.6.1977: Verein Niederösterreich-Wien: Spatenstich für neues Erholungszentrum in Langenzersdorf

Ein neues Erholungszentrum entsteht im Norden Wiens, in Langenzersdorf: der niederösterreichische Landeshauptmann-Stellvertreter Siegfried Ludwig und Stadtrat Peter Schieder nahmen heute gemeinsam den Spatenstich für das vom Verein Niederösterreich-Wien, gemeinsame Erholungsräume., und der Marktgemeinde Langenzersdorf finanzierte Freizeitgebiet im Bereich Seeschlacht vor. Das Erholungszentrum Seeschlacht wird nach seiner Fertigstellung eine Fläche von mehr als 224.000 Quadratmeter umfassen. Es entsteht bei einem alten Schotterteich, der ausgebaggert und saniert wird und den Erholungssuchenden als Badesee zur Verfügung stehen wird. Neben der Sanierung und Erweiterung dieses Teiches ist auch die Schaffung von Liegewiesen, Spielflächen, sanitären Anlagen und Umkleidegelegenheiten vorgesehen.

Die Ausgestaltung dieses Erholungszentrums wird etwa fünf Millionen Schilling kosten.

6.6.1977: U-Bahn-Baugrube am Stephansplatz ist zu

Die U-Bahn-Baugrube am Stephansplatz ist - mit Ausnahme eines kleinen Stücks im Bereich Brandstätte - Schulerstraße, des sogenannten Weichenschachtes, - geschlossen. Vor wenigen Tagen wurde das letzte Deckenfeld betoniert.

Heute fand die Gleichenfeier statt. Der Rohbau der U-Bahn-Station Stephansplatz wird im August abgeschlossen sein, schon jetzt sind aber auch die Innenausbauarbeiten voll im Gang. Die U-Bahn wird Mitte 1979 bis zum Stephansplatz fahren.

An der Oberfläche werden derzeit die Einbautenverlegungen durchgeführt, die Ausgestaltung der Oberfläche wird im Sommer beginnen. Im August kann die große Bauhütte zwischen Churhaus und dem Dom abgetragen werden. Die U-Bahn-Bauhütte unmittelbar neben dem Dom muss noch bis 1979 bleiben.

6.6.1977: Gratz in der Schweiz

Bürgermeister Leopold Gratz befindet sich nun einige Tage in der Schweiz. Gratz hält in Genf auf Einladung des internationalen Sparkassenverbandes einen Vortrag über "Die Zukunft der Städte" und nimmt anschließend am Europäischen Gemeindetag in Lausanne teil.

8.6.1977: Zwei neue Projektleiter

Für die generelle Planung von Verkehrsprojekten im Donaubereich wurde der Verwaltungsoberkommissär Gerhard Gilnreiner als Projektleiter bestellt.

Zu den Verkehrsprojekten gehören vor allem die Reichsbrücke, die Floridsdorfer Brücke, die Verlängerung der U-Bahn-Linie U 1 nach Kagran und die Donauuferautobahn A 22.

Gilnreiner ist Referatsleiter in der MA 18 - Stadtstrukturplanung.

Zum Projektleiter für den Umbau des Karlsplatzes wurde der Technische Oberamtsrat Ing. Josef Demel bestellt.

Dieser Projektbereich umfasst den Karlsplatz, den Resselpark sowie die angrenzenden Gebiete, wie die Wiedner Hauptstraße bis zur Waaggasse, die Operngasse, Resselgasse und der Bereich neben dem Künstlerhaus.

Ing. Demel ist in der Stadtbauamtsdirektion als Referent einer Gruppenleitung tätig.

8.6.1977: Neuer Flächenwidmungs- und Bebauungsplatz für Ballhausplatz - Minoritenplatz

Im Wettbewerb zur Errichtung des Niederösterreichischen Amtshauses am Minoritenplatz hat sich die Jury im vergangenen Jahr für das Projekt der Architekten Marschalek-Ladstätter entschieden. Bevor mit der Projektplanung im Sinne der Empfehlung der international anerkannten Fachleute begonnen wird, soll ein neuer Flächenwidmungs- und Bebauungsplatz für dieses Wettbewerbsgebiet festgesetzt werden.

Die neuen Fluchtlinien sollen so verlaufen, dass der Ausblick vom Ballhausplatz zum Minoritenplatz und dadurch zur wertvollen Fassade am Minoritenplatz Nummer 8, dem derzeitigen Amtsgebäude der Niederösterreichischen Landesregierung, gegeben ist.

Unter Berücksichtigung der festgesetzten Schutzzone für den 1. Bezirk werden gleichzeitig mit diesem Antrag die Gesimshöhen entsprechend dem Bestand ausgewiesen, wodurch das Erscheinungsbild der Straßenfronten auch künftig erhalten bleibt.

Der Flächenwidmungs- und Bebauungsplan setzt die Baufluchtlinien fest, auf das Material und die Fassadengestaltung wird daher durch diesen Antrag kein Einfluss genommen.

10.6.1977: 3. österreichischer Kulturmarkt

Zum dritten Mal findet auf dem Wiener Rathausplatz der österreichische Kulturmarkt statt. Wie in den beiden vergangenen Jahren werden Buchhandlungen, Galerien und Schallplattengeschäfte ihre Produkte anbieten, werden Informationsstände aus dem Bereich der Kulturverwaltung und des Kulturservices Auskünfte erteilen und eine Fülle von künstlerischen Gruppen ein durchlaufendes Programm bieten. Der Kulturmarkt wird heuer sechs Tage geöffnet sein.

13.6.1977: Bürgermeister Gratz präsentiert "Hietzing-Buch"

Bürgermeister Leopold Gratz präsentierte das von Christine Klusacek und Kurt Stimmer herausgegebene Bezirksbuch "Hietzing - Bezirk im Grünen".

14.6.1977: Waldlehrpfad in Währing eröffnet

Der Initiative einer Währinger Schule verdankt der 18. Bezirk einen neuen Waldlehrpfad: der 2,5 Kilometer lange Naturlehrpfad Schafberg - am Ende der Pötzleinsdorfer Straße wurde heute eröffnet.

Die Idee zur Errichtung dieses Waldlehrpfades in Währing hatte der Schulbeteiligungsausschuss des Gymnasiums Klostergasse, der Wanderweg selbst wurde vom Forstamt der Stadt Wien mit Unterstützung einer Wiener Sparkasse angelegt.

Der Naturlehrpfad Schafberg beginnt beim Parkplatz Michaelerwiese. Insgesamt vierzig Lehrtafeln sollen den Wanderern helfen, einheimische Bäume und Sträucher genauer kennenzulernen. Für die Schüler steht ein Waldklassenzimmer mit regelmäßig wechselnden Erläuterungstafeln - derzeit mit Abbildungen der häufigsten Singvögel - und Schmetterlingsarten Österreichs - zur Verfügung.

14.6.1977: Im Schwarzenbergpark, beim Parapluiteich, wird ein für den verstorbenen Bezirksvorsteher Karl Panek geschaffener Gedenkstein enthüllt

Panek, der schon in frühester Jugend mit der Arbeiterbewegung verbunden war, trat in der Zwischenkriegszeit in den Dienst der Stadt Wien und war schon vor 1934 bei der Rathauswache tätig. In den darauffolgenden Jahren wurde Panek aufgrund seiner politischen Gesinnung mehrmals inhaftiert.

Nach 1945 stellte er sich sofort dem Wiederaufbau der Stadt Wien zur Verfügung. Zwei Jahre später wurde Karl Panek in die Hernalser Bezirksvorstehung berufen und 1949 zum Bezirksvorsteher gewählt. In diese Zeit fiel der Aufbau des Bezirks und die Beseitigung der Kriegsschäden. Aufgrund seiner Bemühungen entstanden neue Wohnhausanlagen sowie neue Parkanlagen. Paneks größtes Werk war die Errichtung eines Erholungsparadieses Schwarzenbergpark in Neuwaldegg. Dieser Park wurde auf seine Initiative von der Stadt Wien um mehr als 15 Millionen Schilling angekauft. Panek ist 1956 krankheitshalber aus seiner Tätigkeit ausgeschieden.

14.6.1977: "Wienschliff" aus der Taufe gehoben

In der Alten Schmiede wurde heute der neue "Wienschliff", eine besondere Art der Hohlglasveredelung, vorgestellt.

Der von Walter Steininger, einem Absolventen der Glasfachschule Kramsach in Tirol, entworfene "Wienschliff" besteht aus vielen in sich geschliffenen Sternen, wobei pro einzelnem Stern 32 bis 128 Schnitte notwendig sind. Die handwerkliche Schwierigkeit liegt darin, dass die einzelnen Sterne sich genau überschneiden müssen. Schon bei der geringsten Abweichung ist der angestrebte Effekt nicht mehr vorhanden. Da es sich hier um Kunsthandwerke handelt, müssen die entsprechende Einteilung der Sterne sowie alle Schnitte mit freiem Auge durchgeführt werden, wobei als Arbeitsbehelf nur das dazu notwendige Kuglerwerkzeug verwendet werden kann. Es handelt sich daher bei jedem Stück um eine Einzelanfertigung, was die Echtheit von handgeschliffenem Bleikristall bestätigt und besonders wertvoll macht.

15.6.1977: Bürgermeister von Sofia im Wiener Rathaus

Der Bürgermeister von Sofia, Iwan Panev, der sich zur Zeit auf Einladung von Bürgermeister Gratz zu einem offiziellen Besuch in Österreich aufhält, besuchte heute das Wiener Rathaus und trug sich in das Goldene Buch der Stadt Wien ein.

17.6.1977: Tenniszentrum in Favoriten

Mit Unterstützung der Stadt Wien konnte in der Absberggasse in Favoriten (10. Bezirk) ein neues Tennis-Sportzentrum seiner Bestimmung übergeben werden. Auf 15 Plätzen bietet sich hier die Möglichkeit zu einer weiteren Freizeitgestaltung. Wiens Sportstadtrat Kurt Heller weihte diese Anlage ein: Er bestritt mit Staatsmeister Franz Sajko ein Doppel gegen ein Team des Gastgebers.

19.6.1977: Brand auf Bahnhofsgelände Verbindungsbahn - Alarmstufe 5 der Wiener Feuerwehr

Auf einem Gleis des Bahnhofs Maxing, Wien 12, der Verbindungsbahn geriet heute Nacht ein stehender Güterzug in dem in kurzen Abständen hintereinander zwei Kesselwaggons eingeordnet waren - aus ein der Kesselwaggons floss eine Flüssigkeit brennend aus - in Brand. Es handelte sich dabei - wie später festgestellt wurde - um Benzol, die gesamte Menge betrug 50.000 Kilogramm. Als die Feuerwehr eintraf, standen rund 60 Meter der Bahnkörper in Flammen und entlang des gesamten überschaubaren Bahnhofsbereiches kam es in kurzen Abständen zu wiederholten Explosionen mit Stichflammen. Durch die große Überhitzung der Waggone bestand auch dort akute Explosionsgefahr. Vorerst musste der Einsatz vorwiegend zur Kühlung des am stärksten betroffenen Kesselwaggons eingesetzt werden. Der gesamte Bahnkörper wurde mit Mittelschaum beschäumt, zusätzlich wurden zwei Schwerschaumrohre zur Kühlung eingesetzt. Erst nach Kühlung beider Kesselwaggons konnte die Explosionsgefahr gebannt werden.

Kurze Zeit später wurde bekannt, dass brennender Treibstoff in die Kanäle gelangt war. Die Feuerwehr löste Alarmstufe 5 aus. Es kam zum größten Einsatz der Wiener Feuerwehr seit dem Kriegsende. Weitere Löschzuge wurden im Bereich der Kläranlage Inzersdorf - Gelbe Heide - eingesetzt. Bereits während der Anfahrt der Feuerwehr in der Hetzendorfer Straße, schlugen meterhohe Flammen aus den Kanalschächten. Unterwegs zur Kläranlage entfernte die Feuerwehr zahlreiche geparkte Fahrzeuge aus der Gefahrenzone und spülte die Kanäle durch. Aus den Kanalschächten schlugen bis zur Kläranlage hohe Flammen, die mit Schaumrohren beflutet wurden. Durch das in die Kanäle geflossene Benzol bestand in der Kläranlage Blumental in Inzersdorf höchste Explosionsgefahr. Der Betrieb der Kläranlage wurde eingestellt und das explosive Benzol-Wassergemisch in den Hauptsammelkanal-Liesingbach umgeleitet. Messungen ergaben zu diesem Zeitpunkt an der Straßenoberfläche 20 Prozent der unteren Explosionsgrenze, im Kanal selbst wurden 100 Prozent gemessen.

Entlang der Verbindungsbahn entstand auf einer Gesamtlänge von rund sechs Kilometer eine Reihe von Bränden.

Gegen Mittag konnte die Feuerwehr "Brand aus" melden, die Durchspülung der Kanäle wurde weiter fortgesetzt. Die Feuerwehr war mit über 50 Fahrzeugen und rund 240 Mann im Einsatz.

20.6.1977: Reichsbrücken-Jury empfiehlt Betonbrücke "Johann Nestroy" zur Bauausführung

Die Jury-Entscheidung über die neue Reichsbrücke ist gefallen: Erstgereihter und Sieger wurde das Projekt "Johann Nestroy", das von den Firmen Hamberger, Hofmann und Maculan, Bau-AG Negrelli, Stuag AG Ed. Zueblin AG, den Architekten Norbert Kotz und dem Ziviltechniker Alfred Popper entworfen wurde.

20.6.1977: Sambias Präsident im Rathaus

Der Präsident der Republik Sambia David Kaunda wurde heute von Bürgermeister Gratz im Wiener Rathaus begrüßt. Der Gast trug sich in das Goldene Buch der Stadt Wien ein.

20.6.1977: Kläranlage Blumental und Kanalnetz in vollem Betrieb

Trotz der Kesselwagenkatastrophe von gestern ist die Kläranlage Inzersdorf-Blumental in vollem Betrieb. Wie von der Abteilung für Kanalisation festgestellt wurde, hat das Werk keinen Schaden erlitten.

Auch das Wiener Kanalnetz wurde in dem Bereich, den die Katastrophe erfasste, bereits begangen und seine Funktionstüchtigkeit festgestellt. Es wird nun vom Ruß, der durch die Brand- und Rauchentwicklung entstand, gereinigt. Nur die Kreuzung Zanaschkagasse - Gutheil Schoder-Gasse musste vorläufig gesperrt werden, da die Kanaldecke an dieser Stelle einen Schaden aufweist.

21.6.1977: Große Straßenbahn-Modellausstellung im Wiener Rathaus

In der Schmidthalle des Wiener Rathauses wurde eine große Straßenbahn-Modellausstellung eröffnet. 40 verschiedene Modelle aus der interessantesten Geschichte dieser traditionsreichen Wiener "Institution" werden hier ausgestellt und zwar in Form präzis originalgetreuer Modelle im Maßstab 1:25. Ein eindrucksvoller Querschnitt durch insgesamt 440 bekannte Wagentypen.

22.6.1977: Preise der Stadt Wien für Bildende Kunst überreicht

Die Preise der Stadt Wien 1977 für Bildende Kunst wurden heute an die beiden Maler Maria Lassnig und Wolfgang Hutter, den Graphiker Erich Sokol und den Architekten Anton Schweighofer überreicht.

Maria Lassnig ist für ihre bildliche Darstellung seelischer Erlebnisse bekannt geworden, Professor Wolfgang Hutter ist Mitbegründer des Art-Clubs und der Wiener Schule des Phantastischen Realismus, Erich Sokol ist der wohl bekannteste österreichische Karikaturist und Chefgraphiker des ORF, Anton Schweighofer wurde vor allem durch seine Bauten für Kinder und Jugendliche, wie der Stadt des Kindes berühmt.

29.6.1977: Neue Sportanlage für Fußballklub Elektra - Weitere 23 Millionen Schilling für Sportförderung

Der Fußballklub Elektra bekommt eine neue, moderne Sportanlage in der Nähe des Stadions. Auf dem derzeitigen Klubareal ist nämlich der Bau einer neuen Wohnhausanlage der Stadt Wien mit 560 Wohnungen vorgesehen. Die neue Sportanlage wird nun mit Kosten in der Höhe von 16,720.040 Schilling aus der Sportförderung gebaut.

Weitere 6,602.247 Schilling sind zur Unterstützung von Sportverbänden und -klubs vorgesehen. Neben dem Betrag von 4,5 Millionen Schilling - eine Subvention der Stadt Wien für den Wiener Fußballverband - stehen für Sportzwecke heuer 23,322.287 Millionen Schilling zur Verfügung.

30.6.1977: Ehrenmedaille für Karl Mantler

Bürgermeister Leopold Gratz überreichte heute dem in Ruhestand tretenden Generaldirektor der Zentralsparkasse der Gemeinde Wien Dr. Karl Mantler die Ehrenmedaille der Bundeshauptstadt Wien in Gold.

Mantler, der 192 in Wien geboren wurde, stand seit dem 1. Juni 1969 an der Spitze der Zentralsparkasse. In dieser Zeit stieg die Bilanzsumme des Instituts von 18 auf 55 Milliarden Schilling, die Einlagen wuchsen von 17 auf 50 Millionen Schilling. Die Zentralsparkasse der Gemeinde Wien entwickelte sich in dem Zeitraum, in dem Mantler als Generaldirektor wirkte, zu einer der größten Sparkassen der Welt.