Historischer Rückblick aus dem Jahr 1977

Zusammenfassungen von Meldungen der Rathauskorrespondenz

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September 1977

September

1.9.1977: Kostenvergleich Floridsdorfer Brücke - Reichsbrü >1 Millionen Schilling = ursprüngliches Anbot der Baufirmen

  • 6 Millionen Schilling = Kosten für eine notwendige Uferkorrektur
  • 51 Millionen Schilling = Kosten für den Knoten Mexikoplatz
  • 130 Millionen Schilling = für den Knoten Schüttau
  • 30 Millionen Schilling = Kosten aufgrund von Verbesserungsvorschlägen der Jury
  • 800 Millionen Schilling = Gesamtkosten.

Neue Reichsbrü>2.9.1977: Ehrenring für Paul Hörbiger

Bürgermeister Leopold Gratz überreichte heute Kammerschauspieler Paul Hörbiger den ihm einstimmig vom Gemeinderat verliehenen Ehrenring der Stadt Wien.

Mit Paul Hörbiger wurden noch weitere Persönlichkeiten aus dem Wiener Theaterleben geehrt: Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien erhielten Kammerschauspieler Erich Auer, Professor Otto Kerry und Kammerschauspieler Professor Fritz Lehmann, das Goldene Verdienstzeichen wurde Karl Navratil, dem Betriebsratsobmann des künstlerischen Personals des Burgtheaters, verliehen.

2.9.1977: Institut für Stadtforschung neu organisiert

Zum neuen Vorstandsmitglied des Institutes für Stadtforschung wurde Planungsstadtrat Univ.Prof. Dr. Rudolf Wurzer in der Vorstandssitzung am 1. September gewählt. Gleichzeitig wurde der Stadtrat mit der wissenschaftlichen Leitung für ein koordiniertes Forschungsprogramm und mit der Reorganisation des Institutes betraut.

Der Zweck des Institutes für Stadtforschung, ein Bild der Stadt und ihrer gesamten Entwicklung zu schaffen, soll nunmehr in stärkerem Ausmaß auf den Bereich der Stadtplanung ausgedehnt werden. Die Forschungsschwerpunkte sollen in Untersuchungen über kommunale Entwicklungen und Umweltfragen, über Sozial- und Gesundheitswesen, Wohnungswesen und Stadterneuerungsfragen liegen.

3.9.1977: "Essen auf Rädern": Bereits 20.000 Sonntags-Menüs

Die Aktion "Essen auf Rädern" zählt zu den beliebtesten sozialen Serviceeinrichtungen der Stadt Wien. Dem großen Interesse und der steigenden Bezieherzahl Rechnung tragend wurde die Aktion daher im Februar dieses Jahres auch auf Sonntag ausgeweitet. Seit 6. Februar waren es bereits mehr als 20.000 Sonntags-Menüs, die von den vier mit der Durchführung betrauten privaten Organisationen - "Die Frau und ihre Wohnung", "Caritas", "Wiener Volkshilfe" und "Soziales Hilfswerk" zugestellt wurden.

Gegenwärtig werden in Wien rund 5.000 Wienerinnen und Wiener wochentags täglich mit einem warmen Mittagessen versorgt.

6.9.1977: U-Bahn-Bau: Tausendste Kontrollmessung am Steffl - der Turm senkte sich um zwei Millimeter

Auf ein Jubiläum besonderer Art könne die Beamten der Wiener Stadtvermessung (Magistratsabteilung 41) verweisen: Sie führten die tausendste Kontrollmessung zum Wohl des Stephansdoms durch. Schon lange bevor dem Stephansplatz beim U-Bahn-Bau ein Riesenloch verpasst wurde, hatten die Techniker der Stadtvermessung begonnen, das "Leben" des Steffls zu erforschen. Man musste schließlich genau wissen, wie sich der "alte Herr" im Normalfall, ungestört von besonderen Einwirkungen, wie zum Beispiel durch den U-Bahn-Bau, verhält.

An verschiedenen Stellen wurden am und im Dom Messpunkte eingerichtet und mit Präzisionsinstrumenten beobachtet. Die Einwirkung verschiedener Faktoren (Sonne, Wind, Verkehr und sogar Erdbeben) auf das Bauwerk wurde überprüft. In den beiden Heidentürmen waren elektronische Libellen angebracht, die zum Beispiel Erdbeben in Wien, Oberösterreich und Griechenland registrierten. Die Schwankungen der Türme waren dabei wesentlich kräftiger als später bei der stärksten Erschütterung durch den U-Bahn-Bau.

Mit diesen grundlegenden Messergebnissen ausgerüstet, konnten von Beginn an die entsprechenden baulichen Massnahmen beim U-Bahn-Bau vorgenommen werden. So wurde zum Schutz des Wiener Wahrzeichens vor der Westfassade (Riesentor) eine aus 50 Bohrpfählen bestehende unterirdische Schutzwand errichtet. Durch zahlreiche Bodeninjektionen wurde diese Wand abgestützt. Erschütterungsarme Baumethoden im Dombereich ergänzten die Maßnahmen.

Gleichzeitig mit der Kontrolle des Doms durch die Stadtvermessung wurden von der Versuchs- und Forschungsanstalt der Stadt Wien (Magistratsabteilung 39) Erschütterungsmessungen durchgeführt. Beim späteren Vergleich konnte festgestellt werden, dass der normale Verkehr auf den Steffl stärker einwirkte, als dann die U-Bahn-Bauarbeiten.

Die Messungen der Magistratsabteilung 41 wurden zunächst wöchentlich vorgenommen, bei den Probebohrungen schon öfter und während der Bauarbeiten und vor allem während sich der "Maulwurf" (Schildmaschine) im an den Dom angrenzenden Bereich durch die Erde wühlte, zweimal täglich. Die Messungen waren deshalb von besonderer Bedeutung, weil man jederzeit eine mögliche Gefährdung des Doms erkannt hätte und rechtzeitig Maßnahmen hätte setzen können. Im Durchschnitt gab es während der Bauarbeiten 50 Messpunkte, in den wichtigsten Bauphasen sogar mehr als 100.

Dank der genauen Messungen und der vorgenommenen technischen Maßnahmen ist es zu keinen großen Setzungen gekommen. Freilich, Senkungen der Bauten rund um große Aufgrabungsstellen und besonders bei solchen, wie es das Riesenloch auf dem Stephansplatz war, sind unvermeidlich. Deshalb stand ja der Steffl unter strengster Beobachtung. Jeder Zehntelmillimeter Setzung wurde registriert. Der Dom hat sich während der U-Bahn-Bauarbeiten auf der Seite des Riesentores um elf Millimeter, der Turm selbst um nur zwei Millimeter gesenkt. Diese Werte liegen weit unter der Toleranzgrenze.

Da nun die Bauarbeiten vor dem Dom abgeschlossen sind, ist es nur noch notwendig, alle 14 Tage eine Kontrollmessung durchzuführen, später können die Messungen auf monatliche Abstände reduziert werden.

Von der Stadtvermessung wurden seit 1950 alle zwei Jahre präzise Messungen des Setzungsverhaltens des Stephansturmes durchgeführt. Der Turm ist relativ seicht fundiert. Er senkte sich in einem Zeitraum von 20 Jahren um etwa einen Millimeter.

7.9.1977: Wieder Kirtag in Mauer

Der früher traditionsreiche und gut besuchte "Maurer Kirtag" wird nach Jahren wieder abgehalten. Der Lions Club "St. Stephan" veranstaltet zugunsten der Blutspendezentrale des Roten Kreuzes den Kirtag auf dem Maurer Hauptplatz.

7.9.1977: Ausstellung"Airport 77" auf dem Rathausplatz eröffnet

Einen Blick hinter die Kulissen des Flugwesens bietet die Ausstellung "Airport 77", die auf dem Rathausplatz eröffnet wurde. Pistengeräte, Enteisungs- und Feuerwehrfahrzeuge, elektronische und technische Geräte veranschaulichen das komplizierte Innenleben eines modernen Flughafens. Gleichzeitig hält die International Civil Airport Association einen Kongress mit dem Thema "Der Flughafen in seiner menschlichen Umwelt" in Wien ab, der ebenfalls dem besseren Verständnis zwischen Flugwesen und Bevölkerung dient.

9.9.1977: Wiener fotografieren Wien: Fotowettbewerb - ein toller Erfolg

Die Qual der Wahl hatte die Jury bei der Auswertung des Fotowettbewerbs "Wiener fotografieren Wien", der von der Stadt Wien in Zusammenarbeit mit der Gesellschaft zur Förderung der Fotografie und der Zentralsparkasse von Juli 1976 bis Juni 1977 durchgeführt wurde: denn insgesamt haben 3.381 Fotofreunde mit 21.900 Bildern am Wettbewerb teilgenommen. Dreimal musste die Jury zusammenkommen, um aus den tausenden Bildern die besten herauszusuchen und die Preise vergeben zu können. Erfreulicherweise haben sich nicht nur Wiener, sondern auch viele Wien-Besucher vor allem aus den Bundesländern, aber auch aus der Bundesrepublik Deutschland, der Schweiz und den USA am Wettbewerb beteiligt.

Den 1. Preis teilte sich ein Vorarlberger mit einem Wiener.

9.9.1977: Bürgerservice-Tafeln: erste Information für Ankommende

Eine erste, wichtige Information für alle in Wien ankommenden Personen bieten die großen Bürgerservice-Tafeln, die beim West- und Südbahnhof sowie bei allen wichtigen Stadteinfahrten aufgestellt werden. Auf diesen großen Tafeln mit der Überschrift "Willkommen in Wien" sind die Notrufnummern von Feuerwehr, Polizei und Rettung sowie die Telefonnummern der Touristeninformation und der Stadtinformation verzeichnet.

10.9.1977: Grundsteinlegung für drittes Hallenbad in diesem Jahr

In Wien-Döbling (19. Bezirk) auf dem Areal Geweygasse-Stürzergasse wurde heute der Grundstein zum dritten Bezirkshallenbad gelegt, das im heurigen Jahr begonnen und im Laufe des nächsten Jahres bereits seiner Bestimmung übergeben werden wird: das Bezirkshallenbad auf der Hohen Warte in Döbling.

12.9.1977: Wiener Wappen für Holding und Zuwandererfonds

Der Wiener Stadtsenat unter dem Vorsitz von Bürgermeister Leopold Gratz hat heute beschlossen, der Wiener Allgemeinen Beteiligungs- und Verwaltungsgesellschaft (Holding) und dem Wiener Zuwandererfonds das Recht zur Verwendung des Wappens der Bundeshauptstadt Wien einzuräumen. In der Wiener Holding sind 28 Gesellschaften zusammengeschlossen, weiters werden drei Gesellschaften aus dem Bereich der kommunalen Wirtschaft verwaltet. Der Wiener Zuwandererfonds ist eine Gründung der Stadt Wien, der Kammer für Arbeiter und Angestellte für Wien, der Kammer der gewerblichen Wirtschaft für Wien, des Österreichischen Gewerkschaftsbundes und der Vereinigung österreichischer Industrieller. Seine Aufgabe ist es, Zuwanderer nach Wien zu beraten und zu betreuen.

12.9.1977: Rettungspolster für Sprünge aus großer Höhe

Für die leichtere Rettung von Menschen aus höheren Stockwerken ist ein neues Sprungrettungsgerät der Wiener Feuerwehr bestimmt: das vierzig Quadratmeter große, 2,50 Meter hohe Luftkissen kann Sprünge aus einer Höhe bis 60 Meter auffangen.

Der Kauf des Sprungpolsters um 225.000 Schilling sowie der Ankauf einer Rettungsschere um 195.000 Schilling, die vor allem bei Verkehrsunfällen verwendet werden soll, wurden heute genehmigt.

13.9.1977: "Planquadrat"-Ausgestaltung beginnt

Für die Ausgestaltung der Gartenhöfe im sogenannten "Planquadrat" auf der Wieden, zwischen Margartenstraße, Pressgasse, Mühlgasse und Schikanedergasse, wird noch heuer eine Million Schilling zur Verfügung gestellt. Insgesamt werden für die Begrünung und für die Einrichtungen der Innenhöfe 2,4 Millionen Schilling ausgegeben.

Die Gartenhöfe im "Planquadrat" Margaretenstraße 30-40 werden nicht nur Rasenflächen, Sträucher und Bäume erhalten. Ein Kleinkinderspielplatz, Sandkisten, Spielgeräte, ein Spielplatz für größere Kinder und eine Ballspielwand sind ebenso vorgesehen, wie Tische und Bänke, Sitzplätze für ältere Personen, Brunnen, eine Radrollerbahn, ein Schachbrett und Möglichkeiten zum Tischtennisspielen.

Die Gartenhöfe im "Planquadrat" werden von den Bewohnern der angrenzenden Häuser selbst betreut und erhalten werden.

14.9.1977: Hohe Auszeichnung für Karl Czernetz

Der Abgeordnete zum Nationalrat Karl Czernetz erhielt heute das Große Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien verliehen.

15.9.1977: Weststadion offiziell eröffnet

In Anwesenheit von Bürgermeister Leopold Gratz sowie zahlreicher Ehrengäste wurde das Weststadion im 14. Bezirk (Penzing) offiziell seiner Bestimmung übergeben. Vor dem Uefa-Cup-Spiel zwischen Rapid und Inter-Bratislava besuchten Bürgermeister Gratz und Sportstadtrat Heller die Spieler der gastgebenden Mannschaft in den Kabinen. Kapitän Hans Krankl (Rapid) übergab dem Bürgermeister ein Blumengebinde, gehalten in den Farben des Wiener Traditionsklubs.

16.9.1977: 37,5 Millionen Schilling für die Modernisierung von Krankenzimmern

Die Modernisierung der städtischen Spitäler und Pflegeheime zählt zu den vordringlichsten Aufgaben der Stadtverwaltung. Zu den Schwerpunkten der Sanierungsmaßnahmen zählen unter anderen die Verkleinerung der Krankenzimmer, die Erneuerung bzw. der Ausbau der sanitären Anlagen, sowie die Modernisierung der Krankenzimmer. Für diese Vorhaben wurden 37,5 Millionen Schilling genehmigt.

17.9.1977: Neue Verkehrsflächenbenennungen: Felix Braun-Gasse

Ein unbenannter Weg im 22. Bezirk, der den Zinnienweg mit dem Fuchsienweg verbindet, wird in Hinkunft "Geranienweg" heißen. Nach dem alten Flurnamen wird nunmehr die Steinspornbrücke über das Entlastungsgerinne beim Biberhaufen auch offiziell so benannt. Die in der Verlängerung der Klabundgasse gelegene Durchfahrt durch den Karl Marx-Hof, die die Heiligenstädter Straße mit der Boschstraße verbindet, wird nach dem Dichter Felix Braun, der in unmittelbarer Nähe gewohnt hat, "Felix Braun-Gasse" genannt.

19.9.1977: Brand im Pressehaus

In der Anzeigenabteilung der "Wochenpresse, im achten Stock des Pressehauses in Döbling, brach heute früh ein Brand aus, dem zwei Büroräume zum Opfer fielen.

Da es sich beim Pressehaus um ein Hochhaus handelt, wurde, wie bei Hochhäusern vorgesehen, eine verstärkte Löschbereitschaft, das sind sechs Fahrzeuge eingesetzt.

20.9.1977: Neuer Präsident der IULA

Der Rat der IULA hat Tom Moody, Bürgermeister von Columbus, Ohio, einstimmig zum neuen Präsidenten der IULA gewählt. Moody,löst damit Bürgermeister a. D. Felix Slavik, der sechs Jahre die Geschicke der IULA leitete, ab. Felix Slavik wurde einstimmig zum Ehrenpräsidenten der IULA gewählt.

21.9.1977: Kunsthandwerk aus dem Biedermeier im Historischen Museum

Eine lange Zeit hindurch vergessene und weiten Publikumskreisen wenig bekannten Wiener Künstler stellt derzeit das Historische Museum der Stadt Wien vor: Balthasar Wigand mit Bildern und Kunsthandwerken aus Empire und Biedermeier.

Balthasar Wigand (1770 bis 1846) war in seiner Zeit der bedeutendste Wiener Feinmaler von Stadtansichten und historischen Ereignissen (Paraden, Manövern und feierlichen "Einzügen"). Er beherrschte die Malerei in Gouachetechnig (Deckfarbenaquarell) in kleinstem Format und malte dekorative Miniaturen, die sich harmonisch in verzierte Wände von Möbeln und Kassetten einfügen ließen oder auch als Einzelblätter bestehen konnten. Seine enge Verbindung zur "angewandten" Kunst, deren Wertschätzung nach der Zeit von Empire und Biedermeier abzusinken begann, war die Hauptursache seiner ungerechtfertigten Vergessenheit, ebenso wie das erneute Interesse am Kunsthandwerk in der Spätzeit des vorigen Jahrhunderts zu seiner teilweisen Wiederentdeckung führte.

22.9.1977: U-Bahn-Keramik-Ausstellung in der Villa Wertheimstein

In den Schauräumen des Bezirksmuseums Döbling in der Villa Wertheimstein wurde eine Keramik-Ausstellung eröffnet.

Im Rahmen der Ausstellung werden Keramikarbeiten gezeigt, die von Enrico Agudio als Maler, Hedwig Lesigang als Batikerin, Margarete Pohl als Keramik-Bildhauerin sowie Renate Köhler als Töpferin geschaffen wurden. Bemerkenswert bei den vielen Exponaten ist die erstmalige und einmalige Verwendung von über fünf Millionen Jahre alten Ton aus dem Boden von Wien. Bei dem Material handelt es sich um Tonproben, die bei den verschiedenen bei der U-Bahn freigelegten Fundstellen entdeckt wurden. Eine der "Fundstelle" befand sich in 30 Meter Tiefe unter dem Stephansplatz.

23.9.1977: Neues Partizipationsmodell: Mieter planen ihre Wohnung gemeinsam mit dem Architekten

Ein neues Partizipationsmodell wird in einem städtischen Wohnhaus in Wien-Ottakring /16. Bezirk, Festgasse 12-14, verwirklicht: die Mieter können Größe und Raumeinteilung ihrer künftigen Wohnung gemeinsam mit dem Architekten planen.

24.9.1977: "Tag der offenen Tür" im Wiener Rathaus

Unter großer Teilnahme der Wiener Bevölkerung fand heute im Wiener Rathaus der "Tag der offenen Tür" statt.

Zahlreiche Besucher fanden sich auch an den Außenstellen wie zum Beispiel im Reservegarten Hirschstetten und vor allem bei der Wiener Feuerwehr ein.

Einen wahren Sturm auf den Verkehrsbetriebebasar beim Rathaus und auf die U-Bahn gab es schon in den frühen Vormittagsstunden. 8.200 Personen erstanden im Basar Schaffnerkappen und -taschen, Zwickzangen, Pfeiferln, Rotuenschilder und vieles andere. Den Reinerlös aus diesen Käufen erhält die Gesellschaft österreichischer Kinderdörfer.

26.9.1977: Aus dem Wiener Gemeinderat

Im heutigen Wiener Gemeinderat standen u.a. folgende Punkte auf der Tagesordnung:

Für den Ausbau der Fußgängerzone Reumannplatz wurden einstimmig weitere 13,8 Millionen Schilling genehmigt, ebenfalls einstimmig angenommen wurde der Antrag der Internationalen Amtssitz- und Konferenzzentrum Wien AG den Bau der Anbindungsstraßen an das öffentliche Straßennetz mit Gesamtkosten von 181.500.000 Schilling zu übertragen. Für 1977 ist eine Baurate von 170 Millionen Schilling vorgesehen.

Der Antrag für den Bau der Fußgängerzone Graben mit angrenzenden Straßen 19 Millionen Schilling, davon sollen noch heuer 600.000 Schilling verbaut werden, wurde einstimmig angenommen.

Der eingebrachte Antrag auf Gründung der "Wiener Hafen- und Lagerbetrieb, Planungs-, Ausbau und Koordinationsges.m.b.H." mit einem Kapital von zehn Millionen Schilling als Lösung für die Aufgabe, neue Lebensmöglichkeiten für den Wiener Hafen zu schaffen, bestehende Mängel sollen saniert, neue Betriebe angesiedelt, Grundflächen verwertet werden, wurde einstimmig angenommen.

28.9.1977: Reges Interesse für "6.000 Jahre Brot"

Das Interesse für die im Rahmen der internationalen Bäcker- und Konditorausstellung in der Wiener Stadthalle gezeigte Großausstellung ist überaus groß. Bereits am ersten Tag konnten mehr als 1.000 Besucher verzeichnet werden.

Mehr als 250 wertvolle Exponate führen den Besuchern sehr anschaulich die Bedeutung des Brotes für die Geschichte der Menschheit vor Augen. Der Bogen der Ausstellung spannt sich von den ersten Brotsorten in Mesopotamien und Ägypten bis über die griechischen und römischen Hochkulturen in die heutige Zeit. Neben diversen Urkunden und Handwerksverordnungen, die bis in das 15. Jahrhundert zurückreichen, sind auch zahlreiche Fahnen und alte Gerätschaften zu sehen. Aus jüngerer Zeit stammen Brotmarken aus dem I. und II. Weltkrieg.

28.8.1977: Betriebsarzt jetzt auch im Rathaus

Die Sanitätsstation im Wiener Rathaus wurde jetzt zur betriebsärztlichen Station erweitert. Die neu adaptierte Station wird mit einem Arzt und einer Krankenschwester besetzt.

Zu den Aufgaben des Betriebsarztes gehören ärztliche Beratung, die Leistung Erster Hilfe sowie die ärztliche Behandlung - einschließlich der Verschreibung von Medikamenten. Eine Krankschreibung kann allerdings durch den Betriebsarzt nicht erfolgen.

30.9.1977: Brand am Parkring

In einem Hochhaus am Parkring brach ein Brand aus, der zwei Menschenleben und sieben Verletzte gefordert hat. 60 Personen konnten von der Feuerwehr unverletzt in Sicherheit gebracht werden.