Historischer Rückblick aus dem Jahr 1978

Zusammenfassungen von Meldungen der Rathauskorrespondenz

Zurück

Dezember 1978

Dezember

1.12.1978: Ottakringer Gemeindebau bekommt den Namen "August Scholz-Hof"

Einer der attraktivsten neuen Gemeindebauten in Wien-Ottakring (16. Bezirk), Panikengasse 12-16, der mit seinen 99 familiengerechten Wohnungen und seinem schönen Wohnhof als gelungenes Beispiel für Stadterneuerung gilt, erhält den Namen "August Scholz-Hof".

August Scholz war jener Ottakringer Bezirksvorsteher, der nach dem Zweiten Weltkrieg am Wiederaufbau des traditionellen Wiener Arbeiterbezirkes in hervorragender Weise beteiligt war.

August Scholz - er wäre in wenigen Tagen, am 6. Dezember, 80 Jahre alt geworden - entstammte einer alten sozialdemokratischen Familie. Sein Vater, von Beruf Buchdrucker, war Mitstreiter von Schuhmeier und Sever. Ab 1914 gehörte August Scholz der Sozialdemokratischen Partei an. Nach dem 12. Februar 1934 verlor er nicht nur seinen Arbeitsplatz bei den Bundesbahnen, er wurde auch aus seiner Wohnung im Ottakringer Arbeiterheim hinausgeworfen.

Nach dem Krieg stellte er sich sofort als Mitarbeiter von Wilhelmine Moik und Karl Kysela für die Ottakringer Bevölkerung zur Verfügung. Im März 1946 zum Bezirksvorsteher gewählt, war er 18 Jahre lang mit all seiner Energie bemüht, die Lebensbedingungen in seinem Heimatbezirk zu verbessern. Sein Name wird vor allem mit der Verbesserung der Wohnverhältnisse in Ottakring und der Errichtung des Franz Novy-Heimes verbunden bleiben.

1.12.1978: Eröffnung eines Zentrums für Bluterkrankungen im Kindesalter

Im Sankt Anna-Kinderspital des Wiener Roten Kreuzes, 9, Kinderspitalgasse 4-6, wurde mit einem Kostenaufwand von 19,4 Millionen Schilling - wovon der Hauptteil von der Stadt Wien und vom Gesundheitsministerium getragen wurde - ein Zentrum für Bluterkrankungen im Kindesalter errichtet. Dieses Zentrum - das erste dieser Art in Österreich - wird über eine hämatologisch-onkologische Abteilung und eine Ambulanz verfügen.

1.12.1978: Überreichung der Kinder- und Jugendbuchpreise der Stadt Wien 1978

Im Haus des Buches fand heute die Überreichung der Kinder- und Jugendbuchpreise der Stadt Wien 1978 an folgende Personen statt:

Der Kleinkinderbuchpreis ging für "Dann rufen alle Hoppelpopp" an Mira Lobe (Verlag Jugend und Volk). Den Kinderbuchpreis erhielt Renate Welsh ".... und Terpsi geht zum Zirkus" (Verlag Jugend und Volk). Den Jugendbuchpreis erhielt Brigitte Peter für "Der schlafende Bumerang" (Verlag Jugend und Volk). Der Illustrationspreis ging für "Ein Vogel wollte Hochzeit machen" an Christine Oppermann-Dimow (Tirolia-Verlag).

2.12.1978: Eröffnung des Döblinger Hallenbades

Das neue Hallenbad Döbling wurde heute von Bürgermeister Leopold Gratz und Stadtrat Heinz Nittel eröffnet.

4.12.1978: Donaugrabendamm in Langenzersdorf wird umgebaut

Vom Bautenausschuss wurde heute der Umbau und stellenweise Neubau des Donaugrabendammes in Langenzersdorf genehmigt. Dieses Projekt ist für den verbesserten Hochwasserschutz in Wien notwendig.

Der Donaugrabendamm erstreckt sich zwischen der Bundesstraße B3 und der Donauuferautobahn A22 im Bereich von Langenzersdorf. Er stellt die westlichste Barriere des Donauhochwasserschutzes dar, da der Strom im Falle eines Hochwassers in das Korneuburger Becken ausufert. Der derzeit bestehende Schutzdamm entspricht weder in seiner Höhe noch in seinem Aufbau den Forderungen des verbesserten Hochwasserschutzes. Laut Wasserrechtsbescheid müssen der bestehende Damm und die neu anzulegenden Dammteile durch stählerne Spundbohlen, die bis fünf Meter unter das Gelände zu schlagen sind, gegen Durch- und Unterströmung abgedichtet werden.

Zirka 300 Meter vor der Bahnstation Bisamberg kreuzt die Nordwestbahn (Schnellbahn) niveaugleich den bestehenden Donaugrabendamm. Da nicht vorgesehen ist, die Bahngleise anzuheben, muss die Durchfahrtsöffnung der Bahn beim erhöhten Donaugrabendamm im Falle eines Hochwassers mittels eines einflügeligen Stahltores verschlossen werden. Dabei wurden zwei Varianten überprüft. Bei der Flachfundierung der Wangenmauern des Hochwasserschutztores besteht die Gefahr der Setzung, wodurch der Abschluss undicht würde. Gewählt wurde deshalb eine Pfahlfundierung bis zum felsigen Untergrund, die nicht nur setzungsfrei, sondern auch kippsicher ist.

Das Detailprojekt für den Umbau des Donaugrabendammes, erstellt von den Zivilingenieuren Dipl.-Ing. Zottl und Dipl.-Ing. Erber, wurde vom Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft am 5. April 1977 wasserrechtlich bewilligt. Das Bestangebot stammt von einer Arbeitsgemeinschaft, die praktisch ident ist mit der ausführenden Baufirma des zweiten Bauloses des Hochwasser-Entlastungsgerinnes, von wo das Dammschüttmaterial bezogen werden soll - ein Umstand, der sich auf die Koordinierung der Materialanlieferung günstig auswirken wird. Die Gesamtbaukosten werden voraussichtlich 41,5 Millionen Schilling betragen.

5.12.1978: "Der Lainzer Tiergarten" im Film

Das Naturschutzgebiet Lainzer Tiergarten ist Thema eines Films, der in der Volkshochschule Ottakring Premiere feiert. Die naturhistorische Dokumentation wurde in 27 Monate langer Arbeit von der Filmgruppe der Volkshochschule Ludo Hartmann-Platz gestaltet.

Der Film besteht aus drei Teilen: er beschäftigt sich mit der Geschichte des Lainzer Tiergartens von dem Babenberger Markgraf Leopold III. bis zum Verkauf der Hermesvilla im Jahr 1911 an den Hof-Ärar, behandelt das Naturschutzgebiet in der Gegenwart als Erholungs- und Freizeitparadies am Rand der Großstadt und zeigt auch die Jagd- und Forstwirtschaft.

5.12.1978: Wohnbauförderungsprogramm für fünf Jahre - 36.300 Neubauwohnungen

Auf Antrag von Wohnbaustadtrat Hubert Pfoch genehmigte die Wiener Landesregierung das fünfjährige Wohnbauprogramm von 1978 bis 1982. Demnach stehen in diesem Zeitraum rund 15 Milliarden Schilling für die Finanzierung von 36.300 Neubauwohnungen zur Verfügung. Aufgrund dieses detaillierten Programms konnte bereits heuer die Anzahl der geförderten Wohnungen angehoben werden. Statt 6.000, wie zu Jahresbeginn angenommen worden war, erhalten 7.491 Wohnungen die Zusicherung. Zusätzlich sind heuer bis jetzt 7.500 Wohnungsverbesserungen zuerkannt worden.

6.12.1978: Zukunft des Donaubereichs durch Computer berechnet

Die Gestaltung der 20 Kilometer langen Donauinsel mit ihren Ufergestaden ist im Wesentlichen durch die Empfehlungen der Donaujury festgelegt. Über die Zukunft des weiteren Donaubereichs, einer 60 Quadratkilometer großen Fläche zwischen Langenzersdorf und Albern, die weite Teile an beiden Stromufern einschließt, sollen Wissenschaft und Technik entscheiden. Ein sogenanntes Bilanzmodell soll Auskunft darüber geben, inwieweit der Donaubereich für die Gesamtstadt Bedeutung hat und umgekehrt, welche Anforderungen die Gesamtstadt an den Donaubereich stellt.

Mit derartigen Rechenmodellen kann man die negativen Einflüsse auf die Stadt frühzeitig erkenn. In Wien könnte man durch diese Methode jener Entwicklung zuvorkommen, die in anderen Großstädten wie beispielsweise in London zur Verslumung führte.

Der ehemalige Leiter der Donaujury und jetzige Konsulent des Donaubereichsbeirates, Professor Jakob Maurer, der jahrelang mit den Problemen des Donaubereichs befasst war, ist mit den Vorarbeiten für ein Bilanzmodell betraut. Das benötigte Datenmaterial für die Wohnungsbilanz, die Bevölkerungsbilanz und die Arbeitsplatzbilanz steht im Rahmen des Stadtentwicklungsplanes zur Verfügung. Lässt sich die Methode des Bilanzmodells tatsächlich auf den Donaubereich anwenden, so ist beabsichtigt, Professor Maurer mit der rechnerischen Ausarbeitung zu beauftragen.

7.12.1978: Weiterhin philippinische Krankenschwestern für Wiener Spitäler

Auch in den nächsten Jahren werden Krankenschwestern von den Philippinen nach Wien kommen, um hier in den städtischen Spitälern zu arbeiten. Die Verlängerung des diesbezüglichen Vertrages wurde heute von Personalstadtrat Kurt Heller und der Vertreterin des Arbeitsministeriums der Republik Philippinien Alcestis Abrera unterzeichnet. Der neue Vertrag gilt bis Ende des Jahres 1980 und sieht vor, dass im Rahmen der vorhandenen Möglichkeiten philippinisches Pflegepersonal die Gelegenheit erhält, in Wien zu arbeiten. Derzeit sind in den Spitälern 450 Krankenschwestern von den Philippinen beschäftigt.

10.12.1978: Großbrand bei Firma Schärdinger

In einem Kühlhaus-Neubau der Schärdinger Molkerei in der Linzer Straße 225 in Penzing (14. Bezirk) brach ein Brand aus, der sich rasch ausbreitete. Durch Funkenflug und starken Sturm bestand die Gefahr eines Übergreifens der Flammen auf andere Gebäude. Gegen Mitternacht wurde von der Feuerwehr Alarmstufe 3 angeordnet.

Die Feuerwehr bot zur umfassenden Brandbekämpfung 120 Mann mit 20 Fahrzeugen auf. Darunter befanden sich zwei Schlauchcontainer, drei Großtankfahrzeuge, ein Atemschutzfahrzeug und ein Pölzrüstfahrzeug. Mit elf Rohren wurden die Flammen bekämpft. Die Einsatzstelle wurde von einer Drehleiter aus mit Scheinwerfern der Feuerwehr beleuchtet. Währen der umfangreichen Löscharbeiten kam es zu zwei Explosionen von großen Lösungs- beziehungsweise Klebstoffbehältern. Durch die Druckwelle wurden zwei Löschmannschaften (zehn Mann), die sich in unmittelbarer Nähe befanden, zu Boden geschleudert, jedoch nicht verletzt. Eine Betonwand wurde durch die Wucht der Explosion in den Hof der Molkerei geworfen. Es gelang den Löschmannschaften, eine im Brandbereich abgeschmolzene und brennende Gasleitung und eine Leitung, die von den zwölf im Keller lagernden Butangasflaschen in die oberen Geschosse des Gebäudes führte, zu löschen. Nach drei Stunden konnte die Feuerwehr "Brand aus" melden.

Fachleute werden in den nächsten Tagen über die weitere Benutzbarkeit des mehr als 20 Meter hohen Gebäudes zu entscheiden haben. Verletzt wurde bei dem Großbrand niemand.

11.12.1978 Wiener Gemeinderat

Der Wiener Gemeinderat trat heute zu der Budgetdebatte zusammen, die bis 14. Dezember andauern wird.

12.12.1978: Hohe Auszeichnung für Dr. Pick

Bürgermeister Leopold Gratz überreichte heute dem Präsidenten der Israelitischen Kultusgemeinde Dr. Anton Pick das Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien.

Anton Pick wurde am 11. Dezember 1898 in Wien geboren. Er wurde an der Universität Wien zum Dr. jur. promoviert und war seit 1930 als Rechtsanwalt tätig. 1938 floh er in die Tschechoslowakei und dann mit einem der Schiffe, die nach wochenlanger Kreuzfahrt illegal landeten, nach Palästina. 1947 kehrte er nach Wien zurück und nahm seine Arbeit als Rechtsanwalt wieder auf. 1955 wurde er zum Vizepräsidenten, 1970 zum Präsidenten der Israelitischen Kultusgemeinde gewählt.

13.12.1978: Die Entwicklungsgeschichte des Wiener Walzers

Mit der Entwicklung des Wiener Walzers beschäftigt sich die 58. Sonderausstellung des Historischen Museums der Stadt Wien. Im Mittelpunkt der Dokumentation stehen die Rekonstruktion der Walzerchoreographie und das spezifische Wiener Milieu, das den Nährboden für die Entstehung des "Wiener Walzers" schuf. Der Zeitraum von 1750 bis 1850 war für Wien eine Zeit, in der nicht nur gern getanzt, sondern sich auch eine Reihe von neuen Tanzkreationen entwickelte. "Fasching in Wien" wird gleichgesetzt mit Wiener Walzer und Wiener Ballkultur zum Unterschied vom öffentlichen Faschingstreiben auf der Straße und Maskenumzügen, wie sie andernorts diesen Jahresabschnitt charakterisieren. Diese Hinneigung zu Bällen und Tanzveranstaltungen ist aber nur zum Teil eine Folge der "Wienerischen Mentalität": Entstanden ist sie vor allem als Reaktion auf die gesetzlichen Bestimmungen zur Zeit Maria Theresias.

Die Ausstellung will den Prozess der Entstehung des typischen Wiener Walzers dermaßen aufzeigen, dass alles, was unmittelbar oder mittelbar mit dem Tanzgeschehen im Zusammenhang steht, einbezogen wird. So ist die Ausstellung in sieben einander ergänzende Abschnitte geteilt, die den Themen Tanzmusik, Tanzlokale, Tanzlehrer, Choreographie, Bühnentanz, Ballkleider und Karikatur gewidmet sind. Die Palette der ausgewählten Gegenstände, die diese Entstehungsgeschichte des Walzers illustrieren helfen, reicht von Darstellungen auf Spielkarten bis zum sogenannten "Giraffenklavier" von Josef Lanner.

13.12.1978: Vizepräsident des Irak in Österreich

Der Vizepräsident des Irak, Taha Mohieddin Maaruf, besuchte heute das Wiener Rathaus, wo er von Bürgermeister Leopold Gratz empfangen wurde. Der Gast trug sich in das Goldene Buch der Stadt Wien ein.

15.12.1978: Fußballmeister Austria im Wiener Rathaus

Anlässlich der Erringung des österreichischen Meistertitels in der Saison 1977/78 haben Bürgermeister Leopold Gratz und Sportstadtrat Kurt Heller die Spieler und Betreuer des Fußballklubs "Austria Memphis" in das Wiener Rathaus eingeladen.

18.12.1978: Neues Laborgebäude für städtische Versuchs- und Forschungsanstalt

Der Wiener Gemeinderat hat die Errichtung eines Laborgebäudes für die Versuchs- und Forschungsanstalt der Stadt Wien (Magistratsabteilung 39) in Simmering (11. Bezirk), Rinnböckstraße 15, genehmigt.

Das Laborgebäude stellt den dritten und letzten Bauteil der Versuchs- und Forschungsanstalt dar, bereits in Verwendung sind die Bauteile I und II mit der Prüfhalle für Großbauteilprüfungen sowie Labors für mechanisch-physikalische und für chemische Untersuchungen. Die Baukosten wurden mit 29,5 Millionen Schilling errechnet.

Der Bauteil III umfasst ein zweistöckiges Gebäude. Im Keller sind Magazine für Säuren und Lösungsmittel vorgesehen, ein Chemie-Depot und der Traforaum. Das Erdgeschoß enthält einen Kunststoffprüfraum, eine Luftmessstelle, einen Eichraum sowie verschiedene Labors und Büroräumlichkeiten. Im ersten Stock sind unter anderem biologische Laboratorien, ein Anzuchtraum, die Bibliothek und das Archiv geplant, während im zweiten Stock die Datenzentrale, Mess- und Wiegeräume sowie organische Labors untergebracht werden.

18.12.1978: Beirat zum Wiener Altstadterhaltungsfonds neu konstituiert

In einer Sitzung konstituierte sich der Beirat zum Wiener Altstadterhaltungsfonds nach den Gemeinderatswahlen 1978 neu. Neue Beiratsmitglieder sind Dr. Jörg Mauthe für die ÖVP, Gemeinderat Franz Rosenberger für die SPÖ und Stadtbaudirektor Dipl.-Ing. Anton Seda. In beratender Funktion wurde außerdem Senatsrat Dipl.-Ing. Kurt Schwaller in den Beirat neu aufgenommen.

20.12.1978: Großes Ehrenzeichen der Wiener Ärztekammer für Stadtrat Stacher

Das Goße Ehrenzeichen der Ärztekammer für Wien erhielt Gesundheits- und Sozialstadtrat Dr. Alois Stacher. Die hohe Auszeichnung war Prof. Stacher, wie der Präsident der Wiener Ärztekammer, Univ.-Prof. Dr. Hermann Neugebauer bei der Überreichung betonte, vor allem für seine verdienstvolle Tätigkeit auf dem Gebiet des Gesundheitswesens in Wien und die damit verbundene Zusammenarbeit mit der Wiener Ärztekammer verliehen worden.

21.12.1978: Kreditaktion für Gasgebrechen beschlossen

Eine "Kreditaktion der Stadt Wien zur Finanzierung der Instandsetzung von Gas- und Lichtleitungen in Wiener Wohnhäusern" wurde heute im Wiener Stadtsenat beschlossen. Der Magistrat wird ermächtigt, im Rahmen dieser Kreditaktion bis zu einem Gesamtbetrag von 20 Millionen Schilling für Darlehensgewährungen der Zentralsparkasse an Hauseigentümer, Miteigentümer und deren Bevollmächtigte zur Finanzierung der Instandsetzung beziehungsweise allfälligen Erneuerung von Gas- und Lichtleitungen in Wiener Wohnhäusern, in denen die Energiezufuhr aufgrund von Gebrechen im Leitungssystem seitens der Versorgungsunternehmen abgesperrt werden musste, eine Ausfallsbürgschaft zu übernehmen.

Aufgrund der Vereinbarungen mit der Zentralsparkasse werden faktisch sofort zinsengünstige Darlehen mit einer Laufzeit von zehn Jahren gewährt.

22.12.1978: Goldenes Boefl-Ehrenzeichen für Sportstadtrat Heller

In seiner Eigenschaft als Präsident des Bundes österreichischer Fußball-Lehrer (Boefl) überreichte Karl Decker Wiens Sportstadtrat Kurt Heller das Goldene Ehrenzeichen. Ex-Internationaler Karl Decker: "Der Boefl will mit dieser Auszeichnung die großen Verdienste von Stadtrat Kurt Heller würdigen, die er sich in den letzten Jahren um den Sport in Wien erworben hat."

27.12.1978: Ehrengrab für Otto Probst

Bürgermeister Leopold Gratz hat angeordnet, dass der plötzlich verstorbene Dritte Präsident des Nationalrates Otto Probst in einem Ehrengrab der Stadt Wien beigesetzt wird.

Otto Probst war durch einstimmigen Beschluss des Wiener Gemeinderates zum Bürger der Stadt Wien ernannt worden.

27.12.1978: Nestroy-Manuskript für Stadtbibliothek

Knapp vor Ende des Jahres 1978 ist der Wiener Stadt- und Landesbibliothek ein Ankauf gelungen, der eine kleine wissenschaftliche Sensation darstellt. Es handelt sich dabei um bisher unbekannte Szenarien, Entwurfskizzen und erste Ausarbeitungen zu Johann Nestroys Posse "Theaterg'schichten durch Liebe, Intrige, Geld und Dummheit", die 1853/54 entstanden ist. Das Manuskript umfasst insgesamt 34 teilweise sehr eng beschriebene Folioblätter von Nestroys eigener Hand und ist das größte und umfangreichste Manuskript, das seit 1959 angekauft werden konnte. Zudem waren die Vorstudien bis jetzt der Wissenschaft völlig unbekannt und daher auch in der großen Gesamtausgabe der Werke Nestroys von Otto Rommel und Fritz Brukner nicht berücksichtigt. Wie bei einer ersten Durcharbeitung der Neuerwerbung festgestellt werden konnte, handelt es sich bei dem Großteil der vorliegenden Blätter um den Entwurf und die erste Ausarbeitung des 2. Aktes, die die unmittelbare Ergänzung zu einem bereits im Besitz der Handschriftensammlung der Wiener Stadt- und Landesbibliothek befindlichen Bestand an Vorarbeiten darstellt.

Der Nachlass Johann Nestroys war 1923 aus dem Besitz der Schwiegertochter Nestroys, Frau Stefanie Nestroy-Bene, über Vermittlung des Antiquars und Schriftstellers Peter Huppert-Sturmbusch und eines Komitees von Mäzenen, die das Geld für den Ankauf aufgebracht hatten, in den Besitz der Stadt Wien gekommen. Danach stellte sich heraus, dass komplette Manuskripte, aber auch Einzelblätter und Korrekturseiten entnommen worden waren, die in den folgenden Jahren - hauptsächlich über Vermittlung Huppert-Sturmbuschs - der Wiener Stadt- und Landesbibliothek angeboten wurden. Auch die nunmehr erworbenen Blätter tragen einen auf Huppert-Sturmbusch hinweisenden Vermerk. Das Berliner Antiquariat Wolfgang Bräcklein vermittelte in Kenntnis der Geschichte des Nachlasses in sehr entgegenkommender Weise nunmehr das aus den USA kommende Manuskript der Wiener Stadt- und Landesbibliothek als bedeutendste Nestroy-Sammlung der Welt.