Historischer Rückblick aus dem Jahr 1978

Zusammenfassungen von Meldungen der Rathauskorrespondenz

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Juni 1978

Juni

1.6.1978: Eröffnung des 15. Kindergartens für den 23. Bezirk

Im Wohnpark wurde heute das 15. Kindertagesheim des 23. Bezirkes eröffnet. Diese Anlage, die drei Kindergarten- und zwei Hortgruppen umfasst, bietet 160 Kindern Platz. Der Kindergarten verfügt neben den Gruppenräumen und einem überdachten Bewegungsraum für das Spiel im Freien, über einen Robinson-Spielplatz, ein Watbecken, Sandgruben und einen Ascolon-Spielplatz. Ein Teil dieser Gesamtspielfläche ist allen Kindern des Wohnparks Alt-Erlaa während der betriebsfreien Zeit des Kindergartens zugänglich. Der Wohnpark wird noch im heurigen Herbst ein zweites Kindertagesheim erhalten.

2.6.1978: Für bessere Zusammenarbeit bei Arbeitsmedizin und Unfallverhütung - Landeskoordinierungskommission gebildet

"Diese Kommission soll zur besseren gegenseitigen Information beitragen, soll feststellen, welche Probleme es in den Bereichen Arbeitsmedizin und Unfallverhütung gibt, wer helfen könnte und welche Stellen zur Zusammenarbeit bereit sind", erklärte Gesundheitsstadtrat Univ.-Prof. Dr. Alois Stacher bei der ersten Sitzung der Landeskoordinierungskommission für Arbeitsmedizin und Unfallverhütung.

Dieser auf Initiative des Wiener Gesundheitsstadtrat gebildeten Kommission gehören alles Institutionen an, die - von Gesundheits- beziehungsweise Sozialministerium über das Arbeitsinspektorat bis zu den städtischen Dienststellen und Betriebsärzten privater Firmen - in den Bereichen Arbeitsmedizin und Unfallverhütung arbeiten. Die Landeskoordinierungskommission soll nicht nur zur besseren Information aller Mitglieder eine Dokumentation über Arbeiten und Probleme bei der Arbeitsmedizin und der Unfallverhütung schaffen, sondern auch im Rahmen kleiner Arbeitsgruppen die einzelnen Probleme bearbeiten und beseitigen.

Zu den Forderungen, die bei der ersten Sitzung der neuen Landeskoordinierungskommission gestellt wurden gehörten Pflichtuntersuchung für Schüler des Polytechnischen Lehrganges im Hinblick auf ihre künftige berufliche Laufbahn.

3.6.1978: Schubert-Gedächtnisfeier

Im Rahmen der Wiener Festwochen fand heute im Schubertpark - dem ehemaligen Währinger Ortsfriedhof - eine Kranzniederlegung an der ursprünglichen Begräbnisstätte Franz Schuberts statt.

5.6.1978: Österreich-Rundfahrt - DDR-Erfolg am Rathausplatz

Mit einem zweifachen Erfolg der DDR durch Martin Götze und Thilo Fuhrmann endete die neunte Etappe der Österreich-Rundfahrt von Linz nach Wien - 181 Kilometer - auf dem Rathausplatz.

5.6.1978: Grundsteinlegung - Klärschlammbeseitigung durch neue Verbundanlage

Handelsminister Dr. Jose Staribacher nahm heute die Grundsteinlegung für die Klärschlamm- und Sonderabfallverbrennungsanlage der Entsorgungsbetriebe Simmering vor. In dieser Anlage werden nicht nur der gesamte, in der Hauptkläranlage der Stadt Wien anfallende Schlamm, sondern auch 60 Prozent des in ganz Österreich jährlich entstehenden Sonderabfalls wie Giftstoffe, Altöl und dergleichen verbrannt. Der Handelsminister bezeichnete die Anlage als ein sehr bedeutendes Werk, bei dem es gelingt, die Nutzung von Abfällen zur Gewinnung von Energie zu verwenden. Durch die Verbrennung des Sonderabfalls und des Schlamms kann eine Wärmemenge erzeugt werden, für die man sonst 60.000 Tonnen Heizöl pro Jahr verwenden müsste.

Die Einsegnung des Grundsteins nahm Kardinal Dr. Franz König vor. Der Direktor der Entsorgungsbetriebe Simmering, Ing. Friedrich Hübl, erklärte, ein privates Unternehmen allein hätte ein derartiges Vorhaben nicht realisieren könnten, andererseits hätte auch die Gemeinde Wien dieses Projekt nicht allein durchführen können, weil es sich - vor allem bei der Sonderabfallbeseitigung - um ein überregionales Projekt handelt.

An der Grundsteinlegung nahmen u.a. auch die Stadträte Mayr, Nittel, Schieder, Dr. Busek teil. Finanzstadtrat Hans Mayr betonte, dass man mit den Entsorgungsbetrieben Simmering, an denen die Stadt Wien und ein privates Unternehmen zu je 50 Prozent beteiligt sind, die günstigste Form der Beseitigung des Klärschlamms gefunden hat.

Die EBS werden jährlich 1,4 Millionen Kubikmeter Klärschlamm verarbeiten und rund 160.000 Tonnen Sonderabfall. Der Sonderabfall wird aus dem ganzen Bundesgebiet über Schiene, Straße oder per Schiff zur Anlage gebracht. Durch die Kombination der Schlamm- und Sonderabfallbeseitigung sind bei den Investitionen und bei den Betriebskosten erhebliche Einsparungen gegenüber separaten Anlagen möglich.

Ein weiterer Vorteil ist die Kraft-Wärme-Koppelung der Anlage. Sie ermöglicht, den gesamten Eigenstrombedarf zu decken und darüber hinaus rund 20.000 Wiener Haushalte mit Fernwärme zu versorgen. Die Kraft-Wärme-Koppelung erspart mindestens 100 Million Schilling an Energiekosten, da für die notwendige Wärmemenge ein Heizölbedarf von 60.000 Tonnen notwendig wäre.

Die Investitionskosten betragen rund 650 Millionen Schilling.

5.6.1978: Noch vier neue Rolltreppen für die Opernpassage

Die im Juli des vorigen Jahres begonnenen Umbauarbeiten in der Opernpassage stehen vor dem Abschluss. Von den insgesamt 14 Rolltreppen des Verkehrsbauwerks wurden bisher zehn ausgetauscht und durch breitere, rascher laufende Rolltreppen ersetzt. Die neuen Rolltreppen sind nicht nur schneller und leistungsfähiger, sondern auch sicherer im Betrieb. Während die alten Rolltreppen 60 Zentimeter breit waren und mit einer Geschwindigkeit von 0,4 Meter pro Sekunde liefen, beträgt die Transportgeschwindigkeit der neuen, 80 Zentimeter breiten Rolltreppen 0,65 Meter je Sekunde. Jede Rolltreppe der Opernpassage ist zwölf Meter lang und bewältigt einen Höhenunterunterschied von vier Meter. Die neuen Rolltreppen schalten automatisch ab, falls Materialfehler oder Schäden in den elektrischen Einrichtungen auftreten. Sie bleiben auch sofort stehen, wenn Gegenstände in die obere Stufenabdeckung oder in die Fuge des Handlaufs geraten.

Alle Rolltreppenpaare sind täglich 20 Stunden lang in Betrieb, die nächtliche Pause dauert nur von 0:30 bis 4:30 Uhr. Um Stillstandszeiten im Laufe des Tages so kurz wie möglich zu halten, wurde eine zentrale Überwachung aller Rolltreppen installiert.

Weil die Einbauten und Versorgungseinrichtung der 1955 eröffneten Opernpassage nicht mehr dem gegenwärtigen technischen Standard entsprachen, wurden im Vorjahr verschiedene Umbauten und Neuerungen begonnen. Die Stromversorgung von bisher 220 Volt wurde auf 380 Volt Drehstrom geändert, die Rohrleitungen für Wasser und Kanalisation wurden erneuert. Auch die Belüftung und die Beheizung sind auf ein neues System umgestellt worden. Die Frischluftzuführung in der täglich von 150.000 bis 200.000 Passanten frequentierten Passage wurde auf 13.000 Kubikmeter pro Stunde erhöht. Die Ansaugung erfolgt im Burggarten, danach wird die Luft gefiltert. Heizung oder Kühlung in den Geschäfts- und sonstigen Lokalen erfolgt durch Kleinklimageräte auf Absorberbasis, die jedem Geschäftsinhaber die Entscheidung überlassen, ob bei der vorliegenden Wettersituation geheizt oder gekühlt werden soll.

5.6.1978: Kinderfreibad Herderpark wieder eröffnet

Im Rahmen eines Kinderfestes wurde heute das renovierte Kinderfreibad im Herderpark in Simmering (11. Bezirk) wieder eröffnet.

Hauptattraktion ist die Erwärmung des Brausewassers durch Sonnenkollektoren, die mit einer Fläche von 24 Quadratmeter auf dem Dach des Badegebäudes errichtet wurden und das Wasser von etwa zehn bis zu dreißig Grad aufheizen. Der tägliche Betrieb der Kollektorheizung, die 106.000 Schilling kostete, wird sich auf einen Schilling belaufen. Die Gesamtrenovierung des Kinderfreibades Herderpark kostete 2,7 Millionen Schilling.

Auch im Kleinkinderbecken des städtischen Sommerbades Laaer Berg (Mutter-Kind-Bereich) ist ein Versuch mit Sonnenheizung angelaufen.

Insgesamt betreibt die Stadt Wien derzeit 30 Kinderfreibäder.

5.6.1978: Ein Johann Strauss-Museum für Wien

In der Praterstraße 54 präsentierte heute Vizebürgermeisterin Gertrude Fröhlich-Sandner das neue Johann Strauss-Museum. Das Museum ist im Haus Praterstraße 54 untergebracht, wo Johann Strauss von 1863 bis 1870 wohnte. Hier entstand unter anderen der Donauwalzer.

Die umfangreiche Sammlung des Historischen Museums der Stadt Wien Musikergedenkstätten ist durch die Errichtung dieses Objektes um eine Gedenkstätte reicher geworden.

Originalmöbel und Originalinstrumente

Da im Lauf der vergangenen 100 Jahre diese Johann Strauss-Wohnung baulich beträchtlich verändert worden war, musste das Museum Restaurierungsarbeiten vornehmen. Die original Parkettfußböden und Fensterläden waren zwar noch vorhanden, allerdings in einem desolaten Zustand. Ein gassenseitig gelegener Raum wurde als Salon eingerichtet, in dem die bereits seit längerer Zeit im Besitz des Museums befindlichen Möbel, Instrumente und Ölgemälde untergebracht werden konnten. Für die Einrichtung waren unter anderen auch vorhandene fotografische Unterlagen anderer Strauss-Wohnungen mitentscheidend. Ausgestattet wurden die Räume des neuen Museums vor allem mit Erinnerungsstücken aus den Sammlungen Strauss-Meyszner beziehungsweise Strauss-Simon, aus denen sie 1952 bereits von der Stadt erworben wurden. Unter anderem sind die Gegenvitrine, in der Johann Strauss die Violine seines Vaters und seine eigenen aufbewahrte, ein Original-Notenkasten, ein Stehpult und eine Notenkassette zu sehen. Für das Publikum von größtem Interesse werden erfahrungsgemäß die beiden Originalinstrumente, ein Bösendorfer Stutzflügel und eine Hausorgel mit Sitzbank, sein.

Gemälde von Bayros bis Eisenmenger

Das Strauss-Museum besitzt auch eine Reihe von wertvollen Gemälden, Stichen, Büsten etc. von Johann Strauss und seiner Familie. Unter anderen Franz von Bayros berühmter "Abend bei Johann Strauss" (eine Leihgabe der Zentralsparkasse der Gemeinde Wien), ein Ölgemälde "Johann Strauss" von August Eisenmenger, zwei weitere von Carl Rudolf Huber und von Eduard von Grützner, Johann Strauss-Marmorbüsten von Viktor Tilgner sowie die Totenmaske, die von Zumbusch abgenommen wurde. Neben zahlreichen Konzertprogrammen, Theaterkritiken, Zeitungsberichten über Strauss-Tourneen sowie privaten und öffentlichen Fotodokumenten, beherbergt das Museum auch noch andere kleine Privatandenken an Johann Strauss, wie einen Autogrammfächer, der ursprünglich der Stieftochter Alice gehörte, und den Nationalgardesäbel von Johann Strauss aus dem Revolutionsjahr 1848.

6.6.1978: "New Look" in den städtischen Kinderspitälern

Modern, chic und farbenfroh werden künftighin die kleinen Patientin in den städtischen Kinderkrankenhäusern und Kinderabteilungen aussehen. Im Rahmen der patientenbezogenen Maßnahmen wurden mit einem Kostenaufwand von insgesamt rund 350.000 Schilling neue Kinderbekleidungen angeschafft.

Heute wurde das gesamte Sortiment - es reicht dabei von Kinderpyjamas über Babybekleidung, bis zu Strumpfhosen, Nachthemden, Schlafröcken usw. - vorgestellt. Insgesamt stehen 18 neue Bekleidungsmodelle für die verschiedensten Altersstufen zur Verfügung.

Die neue farbenfrohe Bekleidung ist wesentlich angenehmer zu tragen, da es sich dabei zum Unterschied zur früheren Bekleidung nicht mehr um Web-, sondern um Wirk- und Strickwaren (etwa Frottee) handelt.

Der neue Bekleidungslook wird ab sofort in sämtlichen städtischen Kinderspitälern und Kinderabteilungen - mit insgesamt 1.222 Betten - Einzug halten.

7.6.1978: Telefondienst bei Abholung toter Tiere

In der Tierkörperverwertungsanstalt wurde ein Telefonanrufbeantworter installiert: Nun können Private ihre Anmeldungen (Tierart und Anschrift) zum Abholen toter Tiere auch während der Nachtstunden und während des Wochenendes angeben.

7.6.1978: Salzburg grüßt Wien

Unter dem Motto "Salzburg grüßt Wien" steht der heurige Bundesländertag im Rahmen der Festwochen. Beginn der Veranstaltungen ist ein Platzkonzert der Jugendmusikkapelle der Handelsakademien und der Handelsschulen der Stadt Salzburg auf dem Wiener Rathausplatz. Weitere Programmpunkte werden Vorführungen der Volkstanzgruppe "Jung Alpenland", des Volksliedchors Maria Pfarr, sowie der Maultrommler und der Männer-Vier-Gesang aus Saalfelden sein. Die Salzburger Landesjugend lädt zu einer großen Trachtenmodenschau ein.

8.6.1978: Eröffnung der Sportanlage Brigittenauer Lände mit einem Spiel der alten Internationalen Österreichs

Mit einem reichhaltigen, interessanten Programm, in dessen Mittelpunkt ein Fußballspiel zwischen den alten Internationalen von Österreich und der Seniorenmannschaft Elektras stand, wurde heute die fertiggestellte Sportanlage an der Brigittenauer Lände ihrer Bestimmung übergeben.

Um 23,1 Millionen Schilling hat die Stadt Wien den Umbau des ehemaligen Robert-Blum-Sportplatzes vorgenommen. Das 36.000 Quadratmeter große Areal ist mit einem Hauptspielfeld (mit 400-Meter-Rundlaufbahn) und einem Trainingsplatz ausgestattet, außerdem gibt es vier beleuchtete Tennisplätze, ein Kleinhandballfeld, das sich auch vortrefflich für Volley-, Faust- und Basketball eignet sowie ein Klubgebäude mit vier Sportkegelbahnen und einer Sauna. Für sämtliche Disziplinen der Leichtathletik sind die erforderlichen Einrichtungen vorhanden.

8.6.1978: Neue Lebensmitteluntersuchungsanstalt eröffnet

Stadtrat Heinz Nittel eröffnete heute den Neubau der Lebensmitteluntersuchungsanstalt der Stadt Wien auf dem Areal des Fleischzentrums Sankt Marx.

Der Neubau der Lebensmitteluntersuchungsanstalt wurde notwendig, weil die bisherige Anstalt weder technisch noch den Arbeitsbedingungen entsprach, und weil sich vor allem der Aufgabenkreis dieser Institution sehr bedeutend erweitert hatte: War es der Lebensmitteluntersuchung der Stadt Wien nach der bisherigen gesetzlichen Regelung nur möglich, Fleisch und Fleischwaren auf ihre Qualität zu testen, so werden hier in Zukunft sämtliche Lebensmittel, auch solche nicht tierischer Herkunft, geprüft werden können. Dazu wurden nicht nur zweckmäßige Baulichkeiten errichtet, sondern auch Geräte und labortechnische Einrichtungen angeschafft, die dem letzten Stand entsprechen und alle Möglichkeiten der Untersuchung geben.

Nittel wies darauf hin, dass mehr als bisher das Augenmerk importierten Lebensmitteln zugewendet wird, die nicht den strengen Qualitätsbestimmungen in ihren Erzeugungs- beziehungsweise Herkunftsländern unterliegen, wie sie bei uns in Kraft sind.

Der Leiter der Lebensmitteluntersuchungsanstalt, Senatsrat Dr. Alfred Psota, gab in seiner Ansprache eine kurze Übersicht über die historische Entwicklung der Untersuchungsanstalt und bezifferte die künftige Arbeitsleistung im neuen Haus mit 1.000 Proben über Fleischbeschaubakteriologie, 8.000 Proben bei Auslandsfleischuntersuchungen, 11.000 Proben zwecks sonstiger tierärztlicher und Seuchenuntersuchungen sowie 6.000 Proben für komplette Lebensmitteluntersuchungen pro Jahr. Das hierfür eingesetzte fachliche Arbeitsteam besteht aus zehn Akademikern, einem Chemiker, elf chemisch-technischen Assistenten und Laboranten sowie vier Kanzleibediensteten.

Die neue Anstalt, ein dreigeschoßiger Bau, wurde in der relativ kurzen Zeit von zweieinviertel Jahren errichtet und kostete rund 35 Millionen Schilling. Die verbaute Fläche beträgt 572 Quadratmeter.

9.6.1978: Große Fußballausstellung in der Volkshalle des Wiener Rathauses

In der Volkshalle des Wiener Rathauses wurde vor einigen Tagen eine Fußballausstellung eröffnet, die sich überaus großer Beliebtheit bei der Wiener Bevölkerung erfreut. In den ersten acht Tagen seit der Eröffnung wurden fast 10.000 Besucher gezählt. Sie haben die Möglichkeit wahrgenommen, sich über die Geschichte des österreichischen Fußballsportes zu informieren. Ungemeinen Anklang finden dabei die als besonderes Service gedachten TV-Übertragungen der Weltmeisterschaftsspiele auf einer Großprojektionsleinwand und die täglich um 16:30 Uhr angesetzten Diskussionen mit Spielerpersönlichkeiten und bekannten Trainern.

10.6.1978: Rathaus - Ehrung der Staatsmeister

Im Wiener Rathaus werden Bürgermeister Leopold Gratz und Sportstadtrat Kurt Heller die nunmehr schon traditionelle Sportlerehrung für das Jahr 1977 vornehmen. Wie schon in den letzten Jahren schlugen sich Wiens Athleten in der vergangenen Saison überaus erfolgreich: 309 Sportler errangen in 47 Sparten Staatsmeistertitel.

12.6.1978: 21 Millionen Schilling für den Ausbau des Horr-Stadions

Auf Initiative von Sportstadtrat Kurt Heller wird aus den Sportförderungsmitteln der Stadt Wien ein Betrag von 21.784.230 Millionen Schilling für Renovierung und Ausbau des Franz-Horr-Stadions in Favoriten (10. Bezirk) zur Verfügung gestellt. Vor der Sportanlage werden auch zusätzliche Parkplätze angelegt. Mit diesen Maßnahmen wird das Horr-Stadion für die Durchführung von Meisterschaftsspielen der 1. Fußball-Division geeignet sein.

13.6.1978: Stadtentwicklungsplan auf breiter Ebene diskutieren

Der Stadtentwicklungsplan, der ein Wegweiser für die Zukunft Wiens in struktureller, wirtschaftlicher und gestalterischer Hinsicht sein wird, soll auf möglichst breiter Basis diskutiert werden. Die einzelnen Sachkapital werden daher in Broschürenform gedruckt und an Interessenten versendet. Unter anderem werden die Broschüren auch in Schulen und in den Bezirksvertretungen aufliegen, sodass auch der Bevölkerung Gelegenheit zur Mitarbeit geboten wird.

Derzeit liegen die beiden Kapitel "Bevölkerung" und "Überörtliche Raumordnung" in Broschürenform vor. Das Kapitel "Bevölkerung" beinhaltet Analysen zur Bevölkerungsstruktur und Bevölkerungsentwicklung und stellt eine wichtige Grundlage für alle weiteren Arbeiten dar. Der Abschnitt "Überörtliche Raumordnung" beleuchtet die Stellung Wiens über die Stadtgrenzen hinaus als Großstadt Europas, als Bundeshauptstadt von Österreich, als Zentrum der Ostregion und schließlich als Stadtregion mit ihren vielschichtigen Verflechtungen mit dem Umland.

13.6.1978: Goldenes Ehrenzeichen für Gunther Philipp

Bürgermeister Leopold Gratz überreichte heute das Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien an Dr. Gunther Placheta-Philipp, weithin bekannt unter seinem Künstlernamen Gunther Philipp.

Gunther Philipp besuchte neben seinem Studium der Medizin und Philosophie das Reinhardt-Seminar. Er wirkte nach dem Zweiten Weltkrieg als Arzt, trat in verschiedenen Kleinbühnen auf und gründete das Kabarett "Die kleinen Vier". 1953 wurde er mit seinem Film "Der Obersteiger" unter seinem Künstlernamen weithin populär und erlebte große Erfolge bei seinen Auftritten in den Wiener Kammerspielen. Er ist auch als guter Motorsportler bekannt.

14.6.1978: Zweites IAKW-Pressegespräch - "Wien als internationales Zentrum"

Vom Bundesministerium für auswärtige Angelegenheiten wurden 30 Auslandsjournalisten eingeladen, um ihnen, im Hinblick auf die im nächsten Jahr in Wien stattfindende UNO-Konferenz und die Eröffnung der UNO-City, Wien als internationales Zentrum zu präsentieren.

Die außenpolitischen Redakteure aus der Schweiz, Italien, Spanien, aus dem arabischen Raum (Tunesien, Ägypten, Libyen), aus Afrika (Elfenbeinküste, Senegal, Sambia, Nigeria und Kenia) sowie aus Indien, Malaysia, Pakistan, Iran und Lateinamerika zeigten großes Interesse am Besucherprogramm, in dessen Verlauf die UNO-City und das Iiasa-Laxenburg gezeigt wurden. Höhepunkt des Besuches war ein Empfang bei Bürgermeister Leopold Gratz im Rathaus.

Als Abschluss der Wien-Besichtigung stht heute noch ein Round-Table-Gespräch - das zweite IAKW-Gespräch - auf dem Programm, an dem die Publizisten sowie Beamte des Außenamtes, der Stadt Wien und des IAKW teilnehmen.

14.6.1978: Klassizismus in Wien - Architektur und Plastik

Als Thema seiner 56. Sonderausstellung hat sich das Historische Museum der Stadt Wien in Zusammenarbeit mit der Österreichischen Galerie "Klassizismus in Wien - Architektur und Plastik" gestellt. Diese Ausstellung soll gleichzeitig ein Beitrag zum Schubertjahr 1978 sein. Ein weiterer Anlass ist die Vollendung der Restaurierungsarbeiten an den beiden ehemaligen Brunnengruppen auf dem Platz Am Hof von Johann Martin Fischer und ihre Neuaufstellung im Hof des Historischen Museums. Eigentliches Ausstellungsthema ist im Rahmen des weitgespannten Begriffes "Klassizismus" die Architektur und Plastik im Bereich des heutigen Wiener Stadtgebietes in der Zeit von 1170 bis 1835.

Bei dem Wunsch, neben der Plastik auch ein Bild des architektonischen Geschehens dieser Zeit zu vermitteln, sollen die Stadt in ihrer Gesamtheit, ihre Plätze mit Brunnen und Denkmälern, ihre Gärten und natürlich die Gebäude mit ihren Fassaden, Innenräumen und eventuellem plastischem Schmuck dokumentiert werden.

Die Ausstellung will in chronologischer Abfolge mit 420 Objekten ein Bild der räumlichen Entwicklung Wiens zwischen Hochbarock und Ringstraßenzeit vermitteln. Zur Verfügung stehen neben zahlreichen Originalen vor allem auch zeitgenössische Ansichten sowie alte und moderne Fotos. In der Ausstellung wurde vor allem auch großer Wert darauf gelegt, heute nicht mehr Erhaltenes, wie zum Beispiel Palais aus dieser Zeit oder inzwischen veränderte Innenausstattungen, zu zeigen, dasselbe gilt für Entwurfsmaterialien, zum Beispiel die verschiedenen Planungsstadien der Hofburg. Die Ausstellung erhebt keinerlei Anspruch auf Vollständigkeit des Materials, da der Organisator hier vom vorhandenen Bestand abhängig war. So zeigt sich zum Beispiel eine verhältnismäßig starke Präsenz von Hof und Adel als Auftraggeber, die aber nicht zu dem Schluss führen soll, dass dem Bürgertum im Kunstgeschehen dieses Zeitraumes eine untergeordnete Rolle zukommt.

17.6.1978: Erstmals Jugendtheatertage in Wien

Präsentiert wurde heute das Programm der 1. Jugendtheatertage, die im Juli in Wien stattfinden werden. Bei diesem "Festival des jungen Theaters" werden 15 junge Theatergruppen aus sieben Ländern zahlreiche Eigenproduktionen aber auch Werke bekannter Autoren wie Büchner, Peter Weiss, Wolfgang Bauer oder Arrabal vorstellen. Zu diesem Experiment wurde das Landesjugendreferat Wien durch den großen Erfolg des Wiener Schultheaterfestivals ermutigt.

20.6.1978: Aus Mist wird wertvoller Humus - Biomull verwertet heuer 500.000. Tonne Humus

Die Umwandlung des in der Großstadt anfallenden Mülls in Dünger ist zwar nur eine Methode der Entsorgung von Ballungszentren, aber eine der umweltfreundlichsten. In Wien wird dieses System seit 1954 betrieben. Heuer gibt es ein besonderes Jubiläum. Im Herbst wird die Firma Biomull, ein zu 96 Prozent im Besitz der Wiener Holding befindliches Unternehmen, die 500.000. Tonne verarbeiten.

Die biologische und damit umweltfreundliche Art der Entsorgung hat bisher beachtliche Erfolge gebracht. Mit Biomüll, gewonnen aus Wiener Müll, wurden die Blumen der WIG 64 im Donaupark und der WIG 74 im Kurpark Laaerberg zum Blühen gebracht, auch für die Pflanzungen auf der Donauinsel verwendet man mit viel Erfolg den biologischen Dünger.

Aus einer Tonne Müll kann man 350 Kilogramm Feinkompost gewinnen, und daraus wieder 100 Kilogramm Humus, der etwa 240 Schilling wert ist.

Der aus städtischem Müll gewonnene Humus weist einen besonders hohen Anteil an Bodenbakterien auf, der immer höher werdende Anteil an Papier im Müll wirkt sich auf die Qualität des Düngers positiv aus.

Biomull verwertet im Jahr etwa 22.000 Tonnen Müll, das entspricht in etwa der in Simmering anfallenden Menge.

Die gesamte in St. Pölten oder Wiener Neustadt anfallende Müllmenge könnte in der Anlage von Biomull verarbeitet werden. Aus den 22.000 Tonnen Müll lassen sich rund 8.000 Tonnen Dünger gewinnen, der alle Kernnährstoffe und Spurenelemente enthält.

Bei der Rückführung des Abfalls in den biologischen Kreislauf fallen im Jahr bei Biomull rund 400 Tonnen Schrott und 40 bis 50 tonnen Altglas an, die man wieder der Wirtschaft zur Verfügung stellt.

Im Produktionsprogramm des Unternehmens befinden sich neben dem Humusdünger Biomull auch der Volldünger Biomull NPK (Stickstoff, Phosphor, Kali), die Spezialblumenerde Bloomi und das Spezialsubstrat Bioflor.

21.6.1978: Semmelweis-Ausstellung im Rathaus

Zum 160. Geburtstag des berühmten Arztes Dr. Ignaz Semmelweis veranstaltet das Wiener Stadt- und Landesarchiv im Rathaus eine Ausstellung. Diese Dokumentation "Semmelweis in Wien" wird vor allem die Wirkungsstätten von Semmelweis während seiner Studienjahre und der Zeit seiner Tätigkeit als Arzt am Allgemeinen Krankenhaus zeigen sowie seinen letzten Wien-Aufenthalt, der mit seiner Einweisung in die Niederösterreichische Landesirrenanstalt und seinem bald darauf eintretenden Tod am 13. August 1865.

Dem Landesarchiv stehen für diese Dokumentation zahlreiche Originaldokumente zur Verfügung, zumal es sich seit Jahren bemüht, Krankengeschichten und andere Materialien, die hohen medizingeschichtlichen Wert besitzen, zur Aufbewahrung zu übernehmen und der Forschung zugänglich zu machen. Für die Fotodokumentation stellte der bekannte Medizinschriftsteller Dr. Sillo-Seidl, der soeben ein neues Buch über Ignaz Semmelweis herausgebracht hat, sein Material zur Verfügung.

21.6.1978: Erstmals in Wien - Stadterneuerung gesetzlich festgelegt

Das Stadterneuerungsviertel in Ottakring wird zu Wiens erstem Assanierungsgebiet, in dem die notwendigen Erneuerungsmaßnahmen auf gesetzlicher Basis unterstützt und vorangetrieben werden können. Der Antrag auf Erlassung einer Verordnung der Landesregierung nach dem Stadterneuerungsgesetz von 1974 wurde im Wiener Stadtsenat beschlossen.

Diesem Beschluss sind eine Reihe von Untersuchungen und Erhebungen vorausgegangen, die schließlich unter Mitarbeit aller Anrainer zu einem neuen Flächenwidmungs- und Bebauungsplan des Gebietes geführt haben.

Der Schwerpunkt der Stadterneuerung in Ottakring liegt in der Sanierung der Althäuser und in der Verbesserung der Wohnungsausstattung. Außerdem soll in der Eisnergasse im Frühjahr 1979 mit der Errichtung eines modernen Gemeindebaus begonnen werden. Im Baublock Ottakringer Straße - Eisnergasse - Friedrich Kaiser-Gasse - Wichtelgasse gibt es große, fast unbebaute Innenflächen, die als Park ausgestaltet werden und öffentlich zugänglich sein sollen. Die Wichtelgasse soll zwischen der Ottakringer Straße und der Friedrich Kaiser-Gasse zur verkehrsarmen Zone werden. Außerdem sollen Vorkehrungen zur Erhaltung des Stadtbildes und zur Verminderung von Umweltbelästigungen, wie Lärm und Abgase getroffen werden. Da die Bewohner des Gebietes von Anbeginn in den Planungsprozess eingeschaltet waren und auch den neuen Bebauungsplan gutgeheißen haben, kann mit großer Sicherheit vorausgesagt werden, dass es durch die Verordnung zu keinerlei Härtefällen kommen wird. Die Verordnung wird lediglich dazu beitragen, die geplanten Verbesserungen rasch und wirksam durchzusetzen.

22.6.1978: Hans Mandl-Berufsschule

Das Meidlinger Zentralberufsschulgebäude wurde heute in Hans Mandl-Berufsschule benannt. Die angebrachte Gedenktafel am Gebäude wurde von der Tochter von Hans Mandl, Inge Ney, enthüllt.

23.6.1978: Paulinensteig wird ausgebaut

Den alten Paulinensteig im Liebhartstal in Ottakring gibt es bereits nicht mehr. Was jedoch nicht bedeutet, dass der sehr beliebte Wanderweg durch Weingärten und Gartenanlagen nun verschwunden ist: Der Paulinensteig wird derzeit vom Forstamt und der Magistratsabteilung 28 zu einem schönen, breiten Spazierweg ausgebaut. Er wird auch verlängert und soll die erste Stufe eines Rundwanderweges um den Wilhelminenberg bilden.

23.6.1978: Preise der Stadt Wien an Milo Dor, Alfred Schmeller und Fritz Leitermeyer überreicht

Vizebürgermeisterin Gertrude Fröhlich-Sandner überreichte heute an Prof. Milo Dor, Hofrat Dr. Alfred Schmeller und Prof. Fritz Leitermeyer die ihnen verliehenen Preise der Stadt Wien 1978 für Literatur, Publizistik und Musik.

24.6.1978: 75 Jahre Wiener Verkehrsbetriebe

Anlässlich des 75-Jahre-Jubiläums der Wiener Verkehrsbetriebe fand heute ein großes "Tramwayfest" statt.

24.6.1978: Eröffnung der Sportschießstätte Süssenbrunn

Die Sportschießstätte Süssenbrunn, die modernste Schießsportanlage der Bundeshauptstadt, wurde heute ihrer Bestimmung übergeben. Stadt und Bund unterstützen den Besitzer der Anlage, den Sportklub Handelsministerium, in seinem Bestreben mit je einer Million Schilling. Die Anlage, die zum überwiegenden Teil von den Mitgliedern des Klubs selbst errichtet wurde, eignet sich für die Durchführung von Europa- und Weltmeisterschaften, bei weiterem geplanten Ausbau auch für Olympische Spiele.

26.6.1978: Neue Schubert-Gedenktafel in Döbling

Eine neue Gedenktafel erinnert nun im Heiligenstädter Park in Döbling (19. Bezirk) an Leben und Werk des 1797 in Wien geborenen und 1828 verstorbenen Komponisten Franz Schubert. Die Gedenktafel wurde in die Obhut der Stadt Wien übernommen. Gestiftet wurde die Tafel, die sich bei einer Schubertlinde befindet, von einem Döblinger Ehepaar.

Die Schubertlinde im Heiligenstädter Park ist allerdings nicht die Linde, unter der der Komponist saß, als er das Gedicht "Der Lindenbaum" vertonte: Sie wurde, wie andere Schubertlinden, in der Zeit der Spätromantik als Erinnerung an den Wiener Komponisten gepflanzt.

Stadtbibliothek erwarb Abschriften von Schubertliedern

Die Wiener Stadt- und Landesbibliothek erwarb vor kurzem bisher gänzlich unbekannte Abschriften von Liedern Schuberts, die aus dem Besitz von Schuberts Jugendliebe, Therese Grob, stammen. Sie wurden ebenso wie das berühmte Therese Grob-Album in der zweiten Hälfte des Jahres 1816 angefertigt und sollen wohl ursprünglich in dieses Album aufgenommen werden.

26.6.1978: Aus dem Wiener Gemeinderat

Im heutigen Wiener Gemeinderat stand u.a. die Debatte über den Rechnungsabschluss 1977 auf der Tagesordnung.

27.6.1978: Aus dem Wiener Landtag

Im heutigen Wiener Landtag standen u.a. folgende Punkte auf der Tagesordnung:

Stadtrat Hans Mayr (SPÖ) berichtete, dass in schwierigen Verhandlungen versucht wurde, eine Neuordnung der Spitalsfinanzierung zu finden. Die Mittel werden auf zwei Wegen aufgebracht, aus Anteilen der Mehrwertsteuer und durch stärkere Beteiligung der Sozialversicherungsträger. Der Bundeszuschuss wird von 218 Millionen um 360 Millionen auf 578 Millionen Schilling erhöht. Der Anteil Wiens wird mit 27 Prozent gewahrt. Dies wurde einstimmig angenommen.

Ebenfalls einstimmig angenommen wurde der Entwurf auf Novellierung des Wiener Gasgesetzes. Die Novellierung ist erforderlich, weil aufgrund von Bundesregelungen das OeVGW-Prüfzeichen in der bisherigen Form nicht mehr verwendet werden darf. Das Prüfzeichen wurde entsprechend geändert.

Mit Stimmenmehrheit angenommen wurde die neue Geschäftsordnung für den Wiener Landtag.

28.6.1978: Aus dem Wiener Gemeinderat

Zu Beginn der heutigen Sitzung des Wiener Gemeinderates legte Stadtrat Nekula SPÖ dem Gemeinderat das "Energiekonzept der Stadt Wien" vor. Wien ist damit die erste Millionenstadt der Welt, die über ein derart detailliertes, umfassendes und konkretes Konzept für ihre Energieversorgung verfügt. Bereits vor drei Jahren hatte die Stadt Wien mit der Vorlage der "Grundlagen für ein Energiekonzept" international richtungsweisend und beispielgebend gewirkt.

29.6.1978: Im Oktober je 50 Bezirksräte in Favoriten und Floridsdorf

Die Aufwertung der Bezirke ist einer der wichtigsten Punkte der Novelle zur Wiener Stadtverfassung, die - abgesehen von einzelnen Bestimmungen, die bereits mit 1. August Gesetzeskraft erlangen - am 1. September 1978 in Kraft tritt. Da die Bezirksvorsteher sowie die Bezirksvertretungen mehr Rechte und Aufgaben erhalten, wird mit der neuen Wiener Stadtverfassung auch die Zahl der Mitglieder der Bezirksvertretungen der Einwohnerzahl der Bezirke angepasst: in Bezirken, die bis zu 50.000 Einwohner haben, arbeiten wie bisher 30 Bezirksräte. In den größeren Bezirken beträgt die Zahl der Mitglieder der Bezirksvertretung zwischen 32 und 50. In allen Bezirken gibt es außerdem zwei Bezirksvorsteher-Stellvertreter.

Die Zahl der Mitglieder der einzelnen Bezirksvertretungen wurde nun aufgrund der Volkszählung 1971 - in einer Verordnung des Bürgermeisters festgestellt und im Amtsblatt Nummer 26 vom 29. Juni veröffentlicht.

Bei den Bezirksvertretungswahlen im Oktober werden damit in nur zwei Wiener Bezirken, in Favoriten und Floridsdorf, 50 Bezirksräte gewählt. Unverändert bleibt die Zahl der Mitglieder der Bezirksvertretung dagegen in der Inneren Stadt, auf der Wieden sowie in den Bezirken Mariahilf, Neubau, Josefstadt, Alsergrund, Hietzing und Hernals. Je 32 Bezirksräte werden in Margareten, Simmering und Währing arbeiten. 34 Bezirksräte erhält Liesing und 36 Döbling. Jeweils 40 Mitlieder haben die Bezirksvertretungen Penzing, Rudolfsheim-Fünfhaus, Brigittenau und Donaustadt, 42 Bezirksräte werden in Meidling gewählt und jeweils 48 in den Bezirken Leopoldstadt, Landstraße und Ottakring.

29.6.1978: Aus dem Wiener Gemeinderat

Nach der Änderung der Geschäftsordnung des Wiener Landtages sollen auch die Geschäftsordnungen für den gesamten übrigen Bereich der Stadt Wien neu gestaltet werden, erklärte Stadtrat Peter Schieder SPÖ als Berichterstatter.

Die Änderungen betreffen:

  • Geschäftsordnung des Wiener Gemeinderates
  • Geschäftsordnung für Ausschüsse, Unterausschüsse und Kommissionen des Gemeinderates
  • Geschäftsordnung der Bezirksvertretungen
  • Geschäftsordnung für den Magistrat der Stadt Wien
  • Statut für die Unternehmungen der Stadt Wien
  • Feststellung und Genehmigung der Wertgrenzen für die Unternehmungen und Betriebe der Stadt Wien.

Mit diesen Änderungen werden alle wesentlichen Voraussetzungen für das Funktionieren der Arbeit der Mandatare geschaffen, betonte Schieder. Das gilt für den Gemeinderat, in dem nun Anfrage, Fragestunde und Misstrauensantrag möglich sind, für die Bezirksvertretungen, wo Klubs eingerichtet werden und für Unternehmungen der Stadt Wien, die nicht mehr zwingend einer Geschäftsgruppe unterstehen.

Die Abstimmung über die verschiedenen Geschäftsordnungen erfolgte getrennt: die Geschäftsordnung für den Gemeinderat wurde mit den Stimmen der SPÖ und der ÖVP angenommen; die Geschäftsordnung für die Ausschüsse, Unterausschüsse und Kommissionen wurde mit den Stimmen der SPÖ angenommen. Die Geschäftsordnungen für die Bezirksvertretungen, für den Magistrat, die Änderung des Statuts für die Unternehmungen der Stadt Wien, die Verordnungen betreffend Wertgrenzen wurden einstimmig angenommen.

30.6.1978: Preise der Stadt Wien an Verosta, Broda und Janitschek

Vizebürgermeisterin Gertrude Fröhlich-Sandner überreichte heute die Preise der Stadt Wien 1978 für Geisteswissenschaften, Naturwissenschaften und Volksbildung. Den Preis für Geisteswissenschaften erhielt Univ.-Prof. Dr. Stephan Verosta, den Preis für Naturwissenschaften Univ.-Prof. Dr. Engelbert Broda und mit dem Preis für Volksbildung wurde Hofrat Prof. Dr. Norbert Janitschek ausgezeichnet.