Historischer Rückblick aus dem Jahr 1978

Zusammenfassungen von Meldungen der Rathauskorrespondenz

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Mai 1978

Mai

2.5.1978: Hietzinger Ortskern unter Schutz gestellt

Im alten Hitziger Ortskern sind noch viele gut erhaltene Bauten aus der Biedermeierzeit und der Gründerzeit vorhanden, die, wie beispielsweise die Gloriette oder die Johann Strauss-Villa, auch kulturhistorischen Wert besitzen. Um das Ortsbild zu erhalten und die wertvolle Bausubstanz gegen Abbruch oder Neubauabsichten zu sichern, soll das Gebiet zwischen Schönbrunner Schlosspark und der Lainzer Straße sowie einige westliche Baublöcke als Schutzzone festgesetzt werden. Ein entsprechender Antrag wurde bei der Magistratsabteilung 21 eingereicht.

3.5.1978: Migazziplatz und Obere Meidlinger Hauptstraße fußgängerfreundlich ausgestaltet

Zwei neue fußgeherfreundliche Bereiche im dichtbebauten Stadtgebiet des 12. Bezirks - der Migazziplatz und die Obere Meidlinger Hauptstraße - wurden heute vorgestellt.

Der Migazziplatz, der rund um die Sankt Nepomuk-Kirche zwischen der Niederhofstraße und der Arndtstraße liegt, soll zusammen mit der verlängerten Albrechtsbergergasse und der Berndlgasse Fußgängerzone werden. Damit wird ein 3.600 Quadratmeter großes Areal der Bevölkerung als Bewegungs- und Erholungsraum zur Verfügung stehen.

Die Meidlinger Hauptstraße ist als fußgängerfreundliche Zone im Abschnitt Reschgasse - Sechtergasse nahezu fertiggestellt. Mit dem raschen Baufortschritt der Philadelphiabrücke soll nun auch der Obere Abschnitt der Meidlinger Hauptstraße von der Sechtergasse bis zur Eichengasse in Angriff genommen und fußgängerfreundlich ausgestaltet werden.

3.5.1978: Sicherheitsplaketten für Gasgeräte

Die Wiener Gaswerke werden in Zukunft an alle Kunden Sicherheitsplaketten austeilen, auf denen die letzte, von einem Installateur vorgenommene Überprüfung des Gerätes und der nächste, fällige Überprüfungstermin eingetragen werden können. Die Plaketten tragen die Aufschrift "Sicherheit hat Vorrang" und sollen gut sichtbar auf die Gasgeräte geklebt werden.

5.5.1978: Greta Keller Nachlass für Stadtbibliothek

Die Wiener Stadt- und Landesbibliothek erhielt den größten Teil des musikalischen Nachlasses der Sängerin Greta Keller als Geschenk zur dauernden Aufbewahrung. Rund 500 zum Teil ungedruckte Lieder und Bearbeiten, die für die Künstlerin verfasst wurden, sowie die meisten gedruckten Lieder ihres großen Repertoires sind nun in dieser Bibliothek zusammengefasst und zugänglich.

Mit diesem Nachlass verwahrt die Wiener Stadt- und Landesbibliothek auch einen Abschnitt Wiener Musik- und Kulturgeschichte sowie wertvolle Dokumente der internationalen Chanson-Produktion während der vergangenen vierzig Jahre.

4.5.1978: Muhr-Ausstellung in der Alten Schmiede

Kleinbrunnen, die sowohl als Tisch wie auch als Gartenbrunnen verwendet werden können, zeigt eine Ausstellung von Werken des Bildhauers Hans Muhr, in der Galerie Alte Schmiede. Zugleich mit dem Kleinbrunnen hat Muhr auch einen keramischen Brunnen entwickelt, der in einer Serie von 29 nummerierten und signierten Exemplaren erhältlich ist.

8.5.1978: 15.000 Wiener besichtigten neues Autobahnteilstück

Rund 15.000 Wienerinnen und Wiener machten von der Einladung von Bürgermeister Leopold Gratz Gebrauch, das neue 2,5 Kilometer lange Straßenstück zwischen der Anschlussstelle Favoriten und dem Knoten Landstraße, die sogenannte Südost-Tangente, zu besichtigen und kennenzulernen. In einem gemeinsamen Spaziergang mit dem Bürgermeister und zahlreichen Ehrengästen - darunter Handelsminister Dr. Josef Staribacher - informierten sich die Besucher über das neue Autobahnteilstück.

Die Süd-Ost-Tangente führt von der Südautobahn in den Osten und Norden Wiens. Der Bau dieser modernen ausgestatteten Verbindung hat rund zwei Milliarden Schilling gekostet und wurde aus Bundesmitteln finanziert.

17 Kilometer kreuzungsfreie Autostraße

Die Freigabe der gesamten Südost-Tangente am 12. Mai leitet eine entscheidende Verbesserung des Wiener Straßenverkehrs ein. Nach vorzeitiger Fertigstellung des letzten, 2,6 Kilometer langen Abschnittes von der Anschlussstelle Favoriten bis zum Knoten Landstraße verbindet nun eine insgesamt 17 Kilometer lange Autostraße den Süden mit dem Osten und Norden Wiens. Sie ermöglicht die kreuzungsfreie Umfahrung des inneren Stadtbereiches auf folgender Stre>9.5.1978: Ehrenbürger-Urkunde an Karajan überreicht

Bürgermeister Leopold Gratz überreichte heute an Herbert von Karajan die Ehrenbürger-Urkunde der Stadt Wien.

Mit dem einstimmigen Beschluss des Wiener Gemeinderates wurden sowohl die Gesamtleistung Herbert von Karajans wie auch seine besonderen Verdienste um die Musikstadt Wien gewürdigt.

11.5.1978: Gründung eines medizinisch-wissenschaftlichen Fonds

Über Anregung von Bürgermeister Leopold Gratz wird sich ein eigener medizinisch-wissenschaftlicher Fonds konstituieren, dessen Aufgabe die Förderung der wissenschaftlichen Tätigkeit und Forschungsarbeit der Wiener Ärzte sein wird. Ein diesbezüglicher Beschluss wurde heute vom Gemeinderatsausschuss für Gesundheit und Soziales gefasst.

Der Fonds wird den Titel "Medizinisch-wissenschaftlicher Fonds des Bürgermeisters der Bundeshauptstadt Wien" tragen. Zielsetzung des Fonds ist vor allem die Dokumentation der wissenschaftlichen Forschungsarbeiten von Ärzten, welche in Wien niedergelassen oder in Wiener Anstalten (Universitätskliniken, Krankenanstalten, Pflegeheimen und Ambulatorien) tätig sind. Darüber hinaus sollen wissenschaftliche Forschungsarbeiten auch finanziell unterstützt werden. Die dafür notwendigen Mittel werden durch Beiträge der Stadt Wien, aber auch durch freiwillige Zuwendungen aufgebracht.

Für heuer werden von der Stadt Wien zehn Millionen Schilling zur Verfügung gestellt. Vertreten wird der Fonds durch einen Präsidenten - den jeweils für das Gesundheitswesen in Wien zuständigen Amtsführenden Stadtrat - sowie ein Kuratorium. Diesem gehören außer dem Präsidenten noch sechs weitere Mitglieder an und zwar: der Magistratsdirektor, der Landessanitätsdirektor, der Präsident der Ärztekammer für Wien, der Dekan der medizinischen Fakultät der Universität Wien sowie zwei in Wien tätige Ärzte, die vom Bürgermeister bestellt werden. Die Funktionsdauer des Kuratoriums beträgt jeweils drei Jahre.

Laut Gesundheitsstadtrat Univ.-Prof. Dr. Alois Stacher wird damit erstmalig eine Dokumentation über große wissenschaftliche Leistungen der Wiener Ärzte ins Leben gerufen, die zeigen wird, dass die Wiener medizinische Schule keinen internationalen Vergleich zu scheuen braucht. Darüber hinaus gibt diese Dokumentation einen Überblick darüber für welche Forschungsrichtungen noch zusätzliche finanzielle Mittel sinnvoll eingesetzt werden sollen, um einen maximalen Effekt zu erzielen. Der Fonds wird diese Mittel dann gezielt zur Verfügung stellen.

16.5.1978: Neuer Präsident der Wiener Ingenieurkammer

Der neugewählte Präsident der Ingenieurkammer für Wien, Niederösterreich und Burgenland, Dipl.-Ing. Helmut Werner, wurde von Landeshauptmann Leopold Gratz angelobt.

Dipl.-Ing. Werner ist der erste Bauingenieur in dieser Funktion. Der 43-jährige, der sein Studium an der Technischen Universität Wien absolviert hat, war bisher Obmann der Bundesfachgruppe Bauwesen in der Bundesingenieurkammer.

16.6.1978: Kunst in Kärnten ab 1910

In der Wiener Secession präsentierte Vizebürgermeisterin Gertrude Fröhlich-Sandner eine gemeinsame Ausstellung der Bundesländer Kärnten und Wien über die Kunst in Kärnten seit 1910. Diese im Rahmen des Bundesländerprogrammes des Kulturamtes durchgeführte Schau soll mit ihren 133 Objekten von Kärntner Künstlern eine Übersicht über fast sieben Jahrzehnte des Kärntner Kunstschaffens geben.

In chronologischer Hinsicht beginnt diese Ausstellung mit der von Sebastian Isepp, Franz Wiegele und Arnold Clementschitsch repräsentierten Generation von Kärntner Künstlern, die sich ab etwa 1910 vor allem mit den Errungenschaften der französischen Kunst auseinandersetzte. Daneben sind auch die vom Wiener Secessionismus geprägten Künstler wie Ernst Riederer und L.H. Jungnickel vertreten. Die Zwanziger Jahre waren in der Kärntner Kunst bereits auch durch das Frühwerk Herbert Böckls geprägt. Im Zusammenhang mit Wiegele und Isepp muss natürlich auch ein weiteres Mitglied der sogenannten "Nötscher Schule", Anton Kolig, genannt werden.

Trotz ihres Wegganges von Kärnten blieben auch Künstler wie Alfons Purtscher, Jean Egger, Emanuel Fohn und Maximilian Florian mit ihrer Kärntner Heimat in enger Verbindung. Auf der anderen Seite gewann das Kärntner Kunstleben durch den Rheinländer Werner Berg und den aus Schwaben stammenden Kolig-Schüler Anton Mahringer.

Nach dem Krieg hatten die jungen Kärntner Künstler vor allem großes Interesse am Kunstgeschehen des Auslandes. Stellvertretend für diese Generation seien Maria Lassnig, Arnulf Rainer, Hans Bischoffshausen, Giselbert Hoke, Hans Staudacher genannt. Ende der Sechziger Jahre traten Valentin Oman und Peter Krawagna in Erscheinung, auf sie folgten mit den neuesten Tendenzen Reimo S. Wukounig und Objektkünstler Bruno Gironcoli und Cornelius Kolig.

Für die Bildhauerei der Nachkriegszeit stehen stellvertretend der Hanak-Schüler Othmar Jaindl und der aus der Wotruba-Schule hervorgegangene Otto Eder sowie Heinz Glawischnig und der als Goldschmied bekannte Sepp Schmölzer.

16.5.1978: Verein Niederösterreich-Wien, gemeinsame Erholungsräume - Im Herbst Beginn der Arbeiten auf der Simmeringer Haide

Die Ausgestaltung der Simmeringer Haide ist eines der wichtigsten Projekte, die der Verein Niederösterreich-Wien, gemeinsame Erholungsräume, heuer in Wien finanziell unterstützen wird. Insgesamt wird der Verein 1978 fast 18 Millionen Schilling für die Schaffung oder Ausgestaltung von Erholungsgebieten in Niederösterreich und in Wien zur Verfügung stellen.

Fast eine halbe Million Schilling gibt der Verein für Ausgestaltungsmaßnahmen auf der Simmeringer Haide aus. In diesem Erholungsbereich wird die Magistratsabteilung 49 im September mit Aufforstungsarbeiten in der Nähe des Neugebäudes beginnen. Außerdem sollen Spielwiesen, ein Kinderspielplatz und Erholungseinrichtungen geschaffen werden.

17.5.1978: Wien tritt der Energieverwertungsagentur bei

Ende vorigen Jahres fand die konstituierende Generalversammlung des Vereins "Energieverwertungsagentur - Verein zur Förderung der sinnvollen Verwertung von Energie" unter dem Vorsitz von Bundeskanzler Dr. Kreisky statt. Der Zweck des Vereins ist es, den Spargedanken bei der Energieverwendung zu fördern. Da das Land Wien an der Tätigkeit dieses Vereines interessiert ist, hat die Wiener Landesregierung unter dem Vorsitz von Landeshauptmann Leopold Gratz beschlossen, der Energieverwertungsagentur als ordentliches Mitglied beizutreten. Der Mitgliedbeitrag, der für die einzelnen Bundesländer nach der Einwohnerzahl mit 25 Groschen pro Einwohner berechnet wird, macht für Wien rund 400.000 Schilling pro Jahr aus. Der Beitrag wurde von der Landesregierung einstimmig genehmigt.

18.5.1978: Das generalsanierte Haydn-Haus stellt sich vor

Vizebürgermeisterin Gertrude Fröhlich-Sandner präsentierte heute das generalsanierte Haydn-Haus in Wien 6, Haydngasse 19. Wie Fröhlich-Sandner betonte, wurde beim Umbau des Hauses, dessen Kosten sich auf 5,5 Millionen Schilling beliefen, vor allem darauf geachtet, den schon zu Haydns Lebzeiten vorhandenen Baubestand und die später hinzugekommenen Teile auch optisch leicht erkennbar voneinander zu trennen beziehungsweise - wo dies leicht möglich war - den ursprünglichen Bauzustand wiederherzustellen. Der Umbau selbst und die dafür nötigen Geldmittel waren vom Wiener Gemeinderat im Juni 1976 bewilligt worden.

Als wichtigster Teil des Hauses muss die Wohnung angesehen werden. Genaue Untersuchungen brachten zutage, welche Räume dem Komponisten selbst zu Wohnzwecken dienten. Es waren dies ausschließlich die gassenseitig gelegenen Räume sowie ein kleiner Raum rechts von der Stiege. Im Zuge der Renovierung wurden die alten Mauern wieder aufgezogen und darunter eine eigene Heizkammer errichtet sowie ein Alkoven wiederhergestellt, der aller Wahrscheinlichkeit nach Haydn als Schlafraum gedient hat. Der wichtigste Eingriff im Haus war die Beseitigung des erst später hinzugekommenen überdachten Überganges im Hof. Er wurde durch einen schmalen, ungedeckten Übergang ersetzt, der wohl dem Zustand zu Haydns Zeit entspricht. Von hier aus wurde Haydns Wohnung geheizt, ohne dass man sie betreten musste.

Bei Abdeckarbeiten an den Mauern der Haydn-Wohnung kam eine Wandmalerei zum Vorschein. Diese Malerei wurde rekonstruiert. Damit konnte den Räumen ein mehr wohnlicher Charakter gegeben werden.

Im neuen Konzerthaus sind Aufführungen geplant

Die ehemaligen Stallungen wurden im Zuge des Umbaus in einen kleinen Konzertraum umgewandelt, der 68 Personen Platz bieten kann.

Zur Geschichte des Haydn-Wohn- und Sterbehauses

Das sogenannte Haydn-Haus wurde nach 1770 von dem bürgerlichen Baumeister Johann Michael Adelpodinger als eingeschoßiges Gebäude errichtet. Joseph Haydn ließ es nach dem Kauf umbauen: 1794/95 wurde ein Stockwerk aufgesetzt. Das waren jene Räume, die im später als Wohnung dienten. Im Herbst 1795 bezog Haydn nach seiner zweiten Englandreise das Haus, das für den Rest seines Lebens sein Wohnsitz bleiben sollte. Hier entstanden die beiden Spätwerke "Die Schöpfung" und "Die Jahreszeiten". Im Erdgeschoß des Hauses wohnte Haydns Diener Johann Elßler, der dem Komponisten auch als Notenkopist diente. So steht das Haus auch in Beziehung zu einer anderen Wiener musikalischen Berühmtheit, der Tänzerin Fanny Elßler.

Nach Haydns Tod gelangte der Nachlass und das ganze Haus in den Besitz des Kunst- und Musikalienhändlers Ludwig Maisch. 1820 wurde das Haus abermals umgebaut. Bei dieser Gelegenheit wurden die Hoftrakte aufgestockt.

Schon sehr bald begann man, mit und in diesem Haus das Andenken Haydns zu pflegen: Bereits 1840 wurde die heute noch vorhandene Tafel "Zum Haydn" angebracht. 1862 bekam die dazugehörige Gasse ihren heutigen Namen und um diese Zeit begann auch der "Orchesterclub Haydn" hier eine Erinnerungsstätte an den Komponisten zu schaffen. Ein eigens gegründeter Haydn-Haus-Verein sammelte Bilder, Handschriften, Notendrucke, Medaillen etc., die einen Bezug zum Leben Haydns hatten und ab 1899 im Haydn-Haus in Form einer musealen Präsentation zugänglich waren. Am 29. Oktober 1904 fasste schließlich der Wiener Gemeinderat den Beschluss zum Ankauf des Hauses und zur Übernahme des Museums.

22.5.1978: Aus dem Wiener Gemeinderat

Im heutigen Wiener Gemeinderat standen unter anderem folgende Punkte auf der Tagesordnung:

Der Antrag, der "Österreichischen Lagergemeinschaft Mauthausen" zur Herstellung eines Dokumentarfilms über das Konzentrationslager Mauthausen einen Betrag von 100.000 Schilling zur Verfügung zu stellen, wurde mit Stimmenmehrheit angenommen. Es soll ein fachlich fundierter, überparteilicher Film entstehen, die Gesamtkosten werden sich auf 800.000 Schilling belaufen.

Beantragt wurde Herrn Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. Engel mit der Ausarbeitung einer verkehrstechnischen Untersuchung über die Erweiterung des U- beziehungsweise S-Bahn-Netzes zu beauftragen. Die Kosten dafür werden 780.000 Schilling betragen. Die Gemeinderätliche Stadtplanungskommission hat am 10. Juni 1976 einen Beschluss über die verkehrstechnische Untersuchung von U-Bahn und S-Bahn gefasst. Der Antrag wurde einstimmig angenommen.

23.5.1978: Wien im Mittelpunkt der 30. Österreich-Rundfahrt

Wien ist mehrmals Mittelpunkt der 30. Österreich-Rundfahrt für Radamateure, die in der Zeit vom 25. Mai bis 3. Juni 1978 über 1.296 Kilometer führen wird. Am 25. Mai erfolgt in Wien-Grinzing (19. Bezirk) als Auftakt der Jubiläumstour ein "Prolog", der mit Beginn um 14 Uhr in Vor-, Zwischen- und Endläufen entschieden wird.

Am folgenden Tag erfolgt dann am Wiener Rathausplatz der neutralisierte Start zur ersten Etappe über 179 Kilometer nach Graz. Die neunte Etappe am 2. Juni steht wieder im Zeichen des Zieleinlaufes am Rathausplatz, ehe am 3. Juni mit Start um 13 Uhr ein Rundstreckenrennen in der Prater Hauptallee über 80 Kilometer die endgültige Entscheidung um den diesjährigen Toursieger bringen wird.

Weitere Etappenorte sind heuer neben Wien und Graz auch Klagenfurt, Lienz, Kaprun, Innsbruck, Salzburg, Linz und Pucking-Linz. Für die 30. Österreich-Rundfahrt haben 14 Mannschaften mit insgesamt 84 Fahrern aus der DDR, der CSSR, der Bundesrepublik Deutschland, Dänemark, Holland, Italien, Norwegen, Polen, der Schweiz, der UdSSR und Österreich genannt.

29.5.1978: Palais Harrach - Schubert und seine Umwelt

Im Palais Harrach auf der Freyung präsentierte Vizebürgermeisterin Gertrude Fröhlich-Sandner die große Schubert-Ausstellung der Wiener Stadt- und Landesbibliothek. Die Schau - aus Anlass des 150. Todestages des Komponisten zusammengestellt - soll nicht nur dem Leben und dem Werk Schuberts gerecht werden, sondern auch seinen Freunden und seiner gesamten Umwelt. Zu sehen sind daher nicht nur die wichtigsten Handschriften von Schubertkompositionen und die Originale der bekanntesten Schubertbilder, sondern auch die Abbildungen der "Schubertianer" und die bedeutendsten Quellen und Dokumente zu Schubert und seiner Zeit. Da die Wiener Stadt- und Landesbibliothek selbst die größte Schubert-Sammlung der Welt besitzt, ist es in dieser Ausstellung möglich, eine in diesem Umfang noch nie öffentlich präsentierte Anzahl von Schubert-Autographen zu zeigen. Auch die aufsehenerregenden Schubertfunde, die in den letzten Monaten im Zuge der Ausstellungsvorbereitung gemacht wurden, sind zu sehen.

Katalog als Nachschlagwerk

Der Katalog zur Ausstellung soll nicht nur als Führer durch die Exposition seine Funktion erfüllen, sondern auch ein Nachschlagwerk zu Schuberts Biographie und zu Schuberts Werkverzeichnis darstellen. In ihm ist jedes gezeigte Exponat abgebildet und mit einer umfassenden deutschen und englischen Legende versehen. Ein Vorwort erleuchtet den politischen und kulturellen Hintergrund, von dem die Persönlichkeit Schuberts zu sehen ist.

Schuberts musikalische Präsenz in der Ausstellung

Um das Schaffen des Komponisten Schubert in dieser Ausstellung auch musikalisch präsentieren zu können, ist in einem Raum ein eigenes Tonstudio untergebracht, in dem die bekanntesten Kompositionen Schuberts individuell abgehört werden können. Den Besuchern stehen 45 verschiedene Musikprogramme zur Auswahl. Darüber hinaus veranstaltet das Kulturamt der Stadt Wien im Rahmen der Ausstellung insgesamt zwölf Konzerte mit Schubert-Musik.

31.5.1978: Anbaustichproben und Weingartenerhebung in Wien

Die Magistratischen Bezirksämter führen in Wien mit Stichtag 3. Juni eine Anbaustichprobe sowie eine Weingartenerhebung durch.

31.5.1978: Schubert-Aktionen des Kulturamtes zum Schubert-Jahr 1978

Das Kulturamt der Stadt Wien führt aus Anlass des Schubert-Jahres eine Reihe von Aktionen durch:

Zweimal wöchentlich werden die "Schubert-Wolf-Rundfahrten" abgehalten, hier ist die Abfahrt immer vom Rathaus. Stationen der Rundreise sind das Theater an der Wien, das Sterbehaus Schuberts in der Kettenbrückengasse, das Haus Schwindgasse 3, wo Hugo Wolf die Michelangelo-Lieder komponierte und das Haus Säulengasse Nummer 3, wo Schubert das "Heidenröslein" und den "Erlkönig" schrieb. Außerdem wird eine Besichtigung und Musikvorführung im Schubert-Haus in der Nussdorfer Straße stattfinden. Weitere Stationen sind die Schubert-Taufkirche in Lichtental, das mit Hugo Wolf in Verbindung stehende Haus Billrothstraße 68, der Schubertpark mit dem ehemaligen Schubert-Grab und die Alser Pfarrkirche, für die Schubert sein letztes Kirchenmusikwerk schrieb. Die Fahrt endet dann beim Palais Harrach, wo noch die Besichtigung der Schubert-Ausstellung auf dem Programm steht.

Im Rahmen des musikalischen Sommerprogramms finden im Schubert-Geburtshaus in der Nussdorfer Straße acht Soireen mit Schubertwerken statt.

Im Schloss Schönbrunn finden in den Sommermonaten Veranstaltungen unter dem Motto "Franz Schubert und seine Nachfolger" statt. Die Konzerte werden unter anderem vom Wiener Kammerorchester, dem Alban-Berg-Quartett, vom Brahms-Quartett, von den Wiener Kammermusikern sowie von den Solisten Anton Dermota, Jörg Demus, Peter Schreier und Walter Berry, gestaltet.