Historischer Rückblick aus dem Jahr 1978

Zusammenfassungen von Meldungen der Rathauskorrespondenz

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November 1978

November

2.11.1978: "Wintertime in Vienna" in Chicago eröffnet

Im größten Museum Amerikas, dem Museum of science and industry in Chicago wurde die Großausstellung "Wintertime in Vienna" eröffnet, die von der Stadt Wien in Zusammenarbeit mit der Bundeswirtschaftskammer, der Wiener Handelskammer und der Österreichischen Fremdenverkehrswerbung veranstaltet wird. In dieser Präsentation wird bis Mitte Jänner 1979 ein eindrucksvoller Überblick über Wiens Kunst und Kultur, Handwerk und Wiener Qualitätsprodukte, aber auch über Österreichs Skichampions und Wintersport geboten.

Den Besucher erwarten bei "Wintertime in Vienna" eine Einkaufsstraße mit festlich beleuchteten Schaufenstern, Standeln eines kleinen "Christkindlmarktes", eine Musikabteilung mit Erinnerungsstücken, Originalkostümen und Dokumentationen der großen Wiener Komponisten und eine Galerie berühmter Österreicherinnen und Österreicher von Maria Theresia bis Niki Lauda. Ein Glasschleifer zeigt seine Kunst, vier Bäcker - eigens von Wien nach Chicago geflogen - backen täglich Wiens bekannteste Mehlspeisen, die gleich im "Cafe Vienna" in der Ausstellung konsumiert werden können.

Von der Handelskammer zusammengestellte Musterprodukte der Wiener Wirtschaft und eine kleine Präsentation von Erfindungen aus Wien (z.B. das künstliche Kniegelenk), beigesteuert von der Zentralsparkasse, informieren über die wissenschaftliche und technische Leistungsfähigkeit der Bundeshauptstadt Wien. Aktuelle Gegenwartskunst (eine Ausstellung der Zentralsparkasse) und Objekte des Wiener Bildhauers Prof. Wander Bertoni zeigen die künstlerische Kreativität der Stadt in Originalkunstwerken.

Eine Österreich-Multivision des Fremdenverkehrsverbandes, ein Filmprogramm und laufende Videovorführungen des Neujahrskonzertes der Wiener Philharmoniker sowie der 1976 gedrehten TV-Show "Perry Como's Christmas in Austria" komplettieren die von Fachleuten als außerordentlich eindrucksvoll bezeichnete Präsentation. Überdies gastiert die Wiener Barrelhouse Jazzband mit zehn frei zugänglichen Konzerten.

2.11.1978: Mehr Sommerställe für die Lipizzaner

Im Lainzer Tiergarten wurde mit der Errichtung eines Stallgebäudes und einer Bewegungshalle für Pferde der Spanischen Reitschule begonnen. Die Anlage wird bereits im Sommer kommenden Jahres weiteren zwanzig Lipizzanern als "Sommerfrische" zur Verfügung stehen.

Schon seit mehreren Jahren werden Pferde der Spanischen Reitschule über die Sommermonate in den Lainzer Tiergarten gebracht, um sich in Naturnähe und reiner Luft erholen zu können. Jeweils 24 Tiere sind in einem Seitentrakt der Hermesvilla in bereits bestehenden Stallungen untergebracht. Der Neubau, dessen Kosten das Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft trägt, wird nun um 20 weitere Stallboxen aufgestockt.

Als Bauplatz wurde ein durch Windwurf entstandener Kahlschlag vorgesehen, der von der Hermesvilla etwa 500 Meter entfernt liegt. Stallgebäude und Bewegungshalle sind in L-Form angeordnet. Die Pläne dazu stammen von dem verstorbenen Prof. Dr. Hinreich Bielenberg, der an der Technischen Universität Graz den einzigen österreichischen Lehrstuhl für landwirtschaftliches Bauen innehatte.

2.11.1978: Neuer Vizedirektor der Wiener E-Werke

Senatsrat Dipl.-Ing. Helmut Kastl tritt als technischer Vizedirektor der Wiener E-Werke die Nachfolge von Dipl.-Ing. Arnold Popper an. Kastl, Jahrgang 1937, ist seit 1963 bei den Wiener E-Werken tätig. Er war mit der Leitung der Planung und des Baues der Kraftwerke Donaustadt und Leopoldau betraut.

3.11.1978: Ausstellung über internationales Opern-Archiv

Das Bezirksmuseum Döbling in der Villa Wertheimstein (Döblinger Hauptstraße 96) zeigt eine Ausstellung, die einen Überblick über "Zehn Jahre internationales Opern-Archiv" gibt. Anlässlich der Eröffnung der Ausstellung wird auch der 1. Band des internationalen Opern-Uraufführungsverzeichnisses präsentiert.

3.11.1978: "beta sigma phi"-Delegierte im Wiener Rathaus

Anlässlich eines Kongresses der Frauenorganisation "beta sigma phi", der aus Anlass des 25jährigen Bestehens seiner österreichischen Gruppen diese Woche im Hotel Europa in Wien stattfindet, wurden die Delegierten im Wiener Rathaus empfangen.

"beta sigma phi" wurde vor 48 Jahren in Kansas City, USA, gegründet. Heute gibt es in aller Welt Gruppen dieser Organisation, die insgesamt rund 250.000 Mitglieder zählt. In Wien gibt es derzeit drei Gruppen mit mehr als hundert Mitgliedern. Ziele der Organisation sind internationale Freundschaft, caritative Hilfe und Pflege von Kunst und Wissenschaft. Die Hauptarbeit der Wiener Gruppen besteht in der Organisation kultureller Veranstaltungen, die zweimal wöchentlich im Künstlerhaus stattfinden. Seit dem Vorjahr werden von den Gruppen auch kulturelle Veranstaltungen in Wiener Alters- und Pensionistenheimen durchgeführt.

5.11.1978: Volksabstimmung "Kernkraftwerk Zwentendorf"

Das Ergebnis der Volksabstimmung "Kernkraftwerk Zwentendorf" am 5. November 1978:

  • Wien:
    • Stimmberechtigte: 1,171.613
    • abgegebene Stimmen: 746.940 - das sind 63,75 Prozent
    • ungültige Stimmen: 16.753 - das sind 2,24 Prozent
    • gültige Stimmen: 730.187 - das sind 97,76 Prozent
    • "JA"-Stimmen: 404.808 - das sind 55,44 Prozent
    • "NEIN"-Stimmen: 325.379 - das sind 44,56 Prozent
  • Österreich:
    • "JA"-Stimmen: 1,576.709 - das sind 49,53 Prozent
    • "NEIN"-Stimmen: 1,606.777 - das sind 50,47 Prozent

7.11.1978: Gratz: Vorarbeiten für zweites Kernkraftwerk abbrechen

Bürgermeister Leopold Gratz hat heute den Wiener E-Werken den Auftrag erteilt, für die Einstellung der Vorarbeiten für das zweite österreichische Kernkraftwerk unter möglichst geringen Kosten zu sorgen.

Das Land Wien ist am Kernkraftwerk Zwentendorf nicht beteiligt, es hat jedoch an den Vorarbeiten für das Kernkraftwerk St. Pantaleon teilgenommen. Gratz sprach sich dagegen aus, nun in irgendeiner Form spektakulär aus dieser Gesellschaft auszutreten, vielmehr müssten alle beteiligten Landesgesellschaften gemeinsam für eine korrekte Lösung sorgen.

Gratz erklärte außerdem, dass die von ihm schon vor mehr als einem Jahr angeordneten Bemühungen um neue Energieformen nun noch verstärkt würden. Auf die Weisung von Gratz arbeitet eine Studiengruppe im Rahmen der Stadtverwaltung daran, die internationalen Ergebnisse auf diesem Gebiet zu sammeln und auf ihre Anwendbarkeit unter den Wiener Verhältnissen zu prüfen. Ein umfassender Bericht darüber wurde bereits vor einem halben Jahr fertiggestellt, die Arbeiten wurden seither intensiv weitergeführt. Ein Ergebnis dieser Arbeiten ist der versuchsweise Einsatz von Sonnenergie und von Wärmepumpen zur Nutzung ungenutzter Abwärme in mehreren Wiener Bädern. Die Versuche verlaufen zufriedenstellend, ergaben aber bisher keine Ergebnisse, die einen Einsatz von neuen Energieformen in größerem Stil ermöglichen würden.

9.11.1978: Elektronik öffnet Tore der Parkgaragen

Ein neues System des Garagierens stellte eine internationale Garagenorganisation vor, dem die größten Wiener Garagen angeschlossen sind. Besitzer von Generalparkkarten werden künftig mit Hilfe eines Handsenders mit Infrarotstrahlen, die an das System angeschlossenen Einfahrts- und Ausfahrtstore der Garagen öffnen können. Der Vorteil des neuen Systems liegt darin, dass es für die Besitzer der Generalparkkarten reservierte Plätze in den Garagen geben wird und dass es zu jeder Tages- und Nachtzeit möglich sein wird, Ein- und Auszufahren. Der Preis für diese Generalparkkarte beträgt 1.300 Schilling pro Monat. Sie berechtigt zu einem Dauerparkplatz in einer der Garagen und zum jederzeitigen Parken in den anderen angeschlossenen Garagen.

Ab sofort - zunächst probeweise bis Februar 1979 - werde die dem Verein "City Wien" angeschlossenen Firmen für ihre Kunden Gratisparkscheine zum einmaligen Parken ausgeben. Damit wird versucht, die Attraktivität der Innenstadt als Einkaufszentrum zu steigern.

9.11.1978: Jubiläum der Wiener Uhrmacherlehrwerkstätte

Ihren 75. Geburtstag feiert die Wiener Uhrmacherlehrwerkstätte, neben Karlstein Österreichs einzige Ausbildungsstätte dieser Art für Uhrmacher. Die Uhrmacherlehrwerkstätte, aus eine Gründung der Uhrmacherinnung hervorgegangen, bildet derzeit 45 angehende Uhrmacher- und -innen aus - der Anteil der Mädchen unter den Schülern liegt durchschnittlich bei etwa einem Drittel. Zusätzlich zur "normalen" Ausbildung können die jungen Leute hier bei entsprechendem Interesse auch heute sehr gefragtes Spezialwissen über die Reparatur von antiken Uhren beziehungsweise auch die Nachfertigung von im Laufe der Zeit verlorengegangenen Bestandteilen erwerben. Seit diesem Schuljahr wird erstmalig eine Kombination mit der Feinmechanikerlehre erprobt. Die Schule ist außerdem mit den modernsten Lehrgeräten ausgestattet, um die Schüler auch für die kompliziertesten Techniken bei Digitaluhren zu trainieren.

11.11.1978: Stadt Wien schenkt der Republik Österreich den Boden für die UNO-City

Die Stadt Wien schenkt der Republik Österreich jene Grundflächen an der Wagramer Straße, auf denen das "Internationale Amtssitz- und Konferenzzentrum Wien", das im August des nächsten Jahres offiziell eröffnet werden wird, errichtet wurde. Dazu hat sich die Stadtverwaltung bereits vor Jahren verpflichtet. Der Schenkungsvertrag wurde nun im Wiener Stadtsenat auf Antrag von Stadtrat Heinz Nittel einstimmig genehmigt. Der Wert dieser Grundfläche im Ausmaß von 190.000 Quadratmeter wird mit 190 Millionen Schilling angegeben. Im Schenkungsvertrag verpflichtet sich der Bund, die Grundstücke nur für das internationale Konferenzzentrum zu verwenden. Eine anderwärtige Verwendung dieses Bauplatzes kann nur im Einvernehmen mit der Stadt Wien erfolgen. Die künftige Führung der U-Bahn-Trasse ist in dem Vertrag bereits berücksichtigt.

13.11.1978: Konstituierende Sitzung des Wiener Gemeinderates

Heute trat der neugewählte Gemeinderat zu seiner konstituierenden Sitzung zusammen. Die Angelobung der Gemeinderatsmitglieder wurde in alphabetischer Reihenfolge vorgenommen.

Vier der sechs Gemeinderatsvorsitzenden entfallen laut Stadtverfassung auf die Sozialistische Partei, zwei auf die Österreichische Volkspartei.

Anschließend wurde mittels Stimmzettels die Wahl des Bürgermeisters durchgeführt. Leopold Gratz wurde mit 61 Stimmen wieder zum Bürgermeister gewählt. Gratz nahm die Wahl an und leistete das Gelöbnis.

Als nächster Punkt der Tagesordnung wurde die Zahl der Stadträte einstimmig mit 15 festgesetzt. Zehn Stadtrate entfallen auf die Sozialistische Partei, fünf auf die Österreichische Volkspartei.

Die Stadträte der SPÖ: Hans Böck, Gertrude Fröhlich-Sandner, Kurt Heller, Hans Mayr, Franz Nekula, Heinz Nittel, Hubert Pfoch, Peter Schieder, Univ.-Prof. Dr. Alois Stacher und Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. Rudolf Wurzer.

Die Stadträte der ÖVP: Dr. Erhard Busek, Dr. Günther Goller, Wilhelm Neusser, Dr. Jörg Mauhte und Dr. Gertrude Kubiena.

Wahl der Vizebürgermeister

Von der SPÖ wurde Gertrude Fröhlich-Sandner als Vizebürgermeisterin vorgeschlagen und mit 61 gültigen Stimmen gewählt. Die ÖVP nominierte Dr. Erhard Busek und dieser wurde mit 35 gültigen Stimmen zum Vizebürgermeister gewählt.

Nach den durchgeführten Wahlen hielt Bürgermeister Leopold Gratz seine Antrittsrede.

Nach der Antrittsrede des Bürgermeisters erfolgte die Wahl der Verwaltungsgruppen und der Amtsführenden Stadträte:

  • Verwaltungsgruppe "Personal und Sport": Stadtrat Kurt Heller
  • Verwaltungsgruppe "Inneres und Bürgerservice": Stadtrat Peter Schieder
  • Verwaltungsgruppe "Finanzen und Wirtschaft": Stadtrat Hans Mayr
  • Verwaltungsgruppe "Kultur, Jugend und Bildung": Vizebürgermeisterin Gertrude Fröhlich-Sandner
  • Verwaltungsgruppe "Gesundheit und Soziales": Stadtrat Univ.-Prof. Dr. Alois Stacher
  • Verwaltungsgruppe "Stadtplanung": Stadtrat Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. Rudolf Wuzrer
  • Verwaltungsgruppe "Bauten": Stadtrat Hans Böck
  • Verwaltungsgruppe "Wohnen: Stadtrat Hubert Pfoch
  • Verwaltungsgruppe "Städtsiche Dienstleistungen und Konsumentenschutz": Stadtrat Heinz Nittel
  • Verwaltungsgruppe "Verkehr und Energie": Stadtrat Franz Nekula

Im Anschluss an die Sitzung des Gemeinderates fand die erste Sitzung des Wiener Landtages statt.

Als neuer Präsident des Wiener Landtages wurde Reinhold Suttner (SPÖ) gewählt, zweiter Landtagspräsident wurde Landtagsabgeordneter Hahn (ÖVP) und dritter Präsident Landtagsabgeordneter Schweda.

14.11.1978: Ehrengrab für Theo Lingen

In einem von der Stadt Wien zur Verfügung gestellten Ehrengrab auf dem Wiener Zentralfriedhof wird Theo Lingen seine letzte Ruhestätte finden. In dieser Ehrengräbergruppe sind unter anderen bereits Hans Moser, Franz Karl Ginzkey, Albin Skoda und Werner Krauss beigesetzt.

14.11.1978: Gratz als Landeshauptmann angelobt

Bürgermeister Leopold Gratz wurde heute von Bundespräsident Dr. Rudolf Kirchschläger als Landeshauptmann von Wien angelobt.

16.11.1978: Die neuen Bezirksvorsteher

In den nächsten Tagen und Wochen werden sich die Wiener Bezirksvertretungen konstituieren. Die neuen Bezirksvorsteher und deren Stellvertreter sind:

  • 1. Bezirk: Bezirksvorsteher Ing. Heinrich A. Heinz (ÖVP); Stellvertreter Paul Skorepa (ÖVP) und Anton Steier (SPÖ).
  • 2. Bezirk: Bezirksvorsteher Rudolf Bednar (SPÖ); Stellvertreter Heinz Weissmann (SPÖ) und Franz Lang (ÖVP).
  • 3. Bezirk: Bezirksvorsteher Jakob Berger (SPÖ); Stellvertreter Anton Schmid (SPÖ) und Horst Schindler (ÖVP).
  • 4. Bezirk: Bezirksvorsteher Herta Haider (ÖVP); Stellvertreter Dr. Heinrich Wille (ÖVP) und Alfred Hummel (SPÖ).
  • 5. Bezirk: Bezirksvorsteher Johann Walter (SPÖ); Stellvertreter Alois Jaklitsch (SPÖ) und Mag. Johann Wanzenböck (ÖVP).
  • 6. Bezirk: Bezirksvorsteher Komm.-Rat Franz Blauensteiner (ÖVP); Stellvertreter Rudolf Hauser (ÖVP) und Werner Jank (SPÖ).
  • 7. Bezirk: Komm.Rat Josef Karrer (ÖVP); Stellvertreter Komm.-Rat Ing. Heinrich Günsberger (ÖVP) und Walter Wana (SPÖ).
  • 8. Bezirk: Bezirksvorsteher Walter Kasparek (ÖVP); Stellvertreter Ludwig Zerzan (ÖVP) und Kurt Blümel (SPÖ).
  • 9. Bezirk: Bezirksvorstheer Wolfgang Schmied (ÖVP); Stellvertreter Ilse Hondl (ÖVP) und Karl Schmiedbauer SPÖ).
  • 10. Bezirk: Bezirksvorsteher Josef Deutsch (SPÖ); Stellvertreter Leopold Prucha (SPÖ) und Walter Kuhn (ÖVP).
  • 11. Bezirk: Bezirksvorsteher Komm.-Rat Johann Paulas (SPÖ); Stellvertreter Otto Mraz (SPÖ) und Prof. Dr. Walter Mertal (ÖVP).
  • 12. Bezirk: Bezirksvorsteher Ing. Kurt Neiger (SPÖ); Stellvertreter Gertrude Vyhnalek (SPÖ) und Hermann Glück (ÖVP).
  • 13. Bezirk: Bezirksvorsteher Elfi Bischof (ÖVP); Stellvertreter Mag. Peter Hauser (ÖVP) und Eugen Gutmannsbauer (SPÖ).
  • 14. Bezirk: Bezirksvorsteher Heinrich Müller (SPÖ); Stellvertreter Peter Eremias (SPÖ) und Oberst Johann Gundacker (ÖVP).
  • 15. Bezirk: Bezirksvorsteher Maximilian Eder (SPÖ); Stellvertreter Ernst Richter (SPÖ) und Dkfm. Dr. Hans Strobl (ÖVP).
  • 16. Bezirk: Bezirksvorsteher Josef Srp (SPÖ); Stellvertreter Alfred Barton (SPÖ) und Karl Heinz Hasibar (ÖVP).
  • 17. Bezirk: Bezirksvorsteher Josef Veleta (SPÖ); Stellvertreter Ernst Reinold (SPÖ) und Diplomvolkswirt Fritz Ehrenreich (ÖVP).
  • 18. Bezirk: Bezirksvorsteher Dkfm. Hans Hemmelmayer (ÖVP); Stellvertreter Adolf Prenner (ÖVP) und Rudolf Janecek (SPÖ).
  • 19. Bezirk: Bezirksvorsteher Adolf Tiller (ÖVP); Stellvertreter Ludwig Müller (ÖVP) und Richard Stockinger (SPÖ).
  • 20. Bezirk: Bezirksvorsteher Anton Deistler (SPÖ); Stellvertreter Otto Müller (SPÖ) und Rudolf Kafel (ÖVP).
  • 21. Bezirk: Bezirksvorsteher Otmar Emerling (SPÖ); Stellvertreter Franz Petritsch (SPÖ) und Ing. Karl Marksteiner (ÖVP).
  • 22. Bezirk: Bezirksvorsteher Rudolf Huber (SPÖ); Stellvertreter Leopold Wedel (SPÖ) und Ing. Emmerich Fasching (ÖVP).
  • 23. Bezirk: Bezirksvorsteher Johann Lackner (SPÖ); Stellvertreter Erich Steinbach (SPÖ) und Erwin Diem (ÖVP).

18.11.1978: Stadtbibliothek erwarb Föderl-Noten

Die Wiener Stadt- und Landesbibliothek hat eine umfangreiche Sammlung von Notenautographen des Wienerliedkomponisten Karl Föderl erworben, ferner Autographen von Carl Michael Ziehrer und Hermann Dostal.

Unter den Handschriften von Dostal befinden sich instrumentierte Teile der Operette "Ein Walzertraum" von Oscar Strauss und die vollständige Partitur zu "Der fliegende Rittmeister" mit einem der beliebtesten Märsche der Musikliteratur, dem sogenannten "Fliegermarsch".

18.11.1978: Eröffnung der neuen U-Bahn-Station Stephansplatz

Die heutige Eröffnung der neuen U-Bahn-Station Stephansplatz fand unter starker Beteiligung der Wienerinnen und Wiener statt. Der erste Zug der Linie U1 fuhr mit Nationaltratspräsident Anton Benya und Bürgermeister Leopold Gratz in die Station Stephansplatz ein. Kardinal DDr. Franz König und Superintendent Prof. Wilhelm segneten das Stationsbauwerk Stephansplatz und die Wiener U-Bahn.

20.11.1978: Informationskampagne über "Erste Hilfe"

Die Wiener Landesarbeitsgemeinschaft für Volksgesundheit, vor nunmehr drei Jahren konstituiert, hat sich die Förderung und Pflege der Volksgesundheit in Wien zum Ziel gesetzt. Am 22. November beginnt dazu in der TV-Sendung "Wir" unter dem Titel "Kleine Hausmedizin - Erste Hilfe" eine neue Serie, die von der Arbeitsgemeinschaft gemeinsam mit der ORF-Redaktion "Wir" und mit Unterstützung der Zentralsparkasse gestaltet wurde.

Die neue Serie stellt eine Fortsetzung der bereits vor zwei Jahren ausgestrahlten und von der Bevölkerung sehr positiv aufgenommenen Kampagne "Gesundbleiben und werden" dar. Im Rahmen dieser ersten Serie war die Bevölkerung als Gegengewicht zum Medikamentenmissbrauch über die sogenannte Hausmedizin aufgeklärt worden.

Der Inhalt der neuen Kampagne

Der Beitrag, der aus sechs Serien besteht, befasst sich mit der sogenannten Erstversorgung von Wunden. Im Rahmen der Sendungen wird dann unter anderem darüber informiert, in welchen Fällen ein Arzt aufgesucht werden muss, welche Schritte sofort selbst unternommen werden sollen und wie die Selbstversorgung von Wunden vorgenommen werden kann. Die Themen der einzelnen Folgen sind: Vergiftungen, Verbrennungen und Verätzungen der Haut, Blutungen, die Entfernung diverser Fremdkörper sowie die Behandlung von Insektenstichen.

Nach jeder Sendung wird ein zusammenfassender Bericht über das gebrachte Kapitel in Wien in allen Zweigstellen der Zentralsparkasse erhältlich sein.

23.11.1978: Vorentwurf für die U6

Für ein Teilstück der künftigen U-Bahn-Linie "U6" (Gürtelstadtbahn mit Verlängerung) soll ein Vorentwurf ausgearbeitet werden. Die Kosten in der Höhe von 980.000 Schilling dafür, wurden heute genehmigt. Mit der Herstellung des sogenannten Bleistiftentwurfs wird Dipl.-Ing. Günther Eggenfellner beauftragt.

Nach dem derzeitigen Planungsstand soll die künftige U6 in diesem Bereich von der Längenfeldgasse über Philadelphiabrücke nach Süden bis "Am Schöpfwerk" führen. Es soll eine möglichst einfache und sparsame Trasse erarbeitet werden, auf der als Übergangslösung auch jene straßenbahnähnlichen Garnituren eingesetzt werden können, die die Verkehrsbetriebe anstelle der alten Stadtbahnwagen auf der Gürtellinie einsetzen werden.

23.11.1978: Wien wurde Sitz des Internationalen Komitees für Sozialarbeit - Internationale Organisation übersiedelte von New York nach Wien

In Wien nimmt die Zahl der internationalen Vereinigungen und Organisationen, die sich in der Bundeshauptstadt niederlassen, von Jahr zu Jahr zu. So ist vor kurzem auch das bisher in New York niedergelassene Generalsekretariat des "International Council on Social Welfare (icsw)", das Internationale Komitee für Sozialarbeit, nach Wien übersiedelt. Das gegenwärtig noch im Aufbau begriffene, im 9. Bezirk, in der Berggasse 9, befindliche Büro dieser internationalen Organisation wird in zirka drei Wochen von Lucien Mehl, dem icsw-Präsidenten, offiziell eröffnet werden.

icsw wurde als "International conference of social work" in Paris gegründet. Sie ist eine unpolitische, selbständige Organisation, der zur Zeit Nationalkomitees aus 80 verschiedenen Ländern angehören. Darüber hinaus gehören dem icsw auch noch eine große Zahl von Organisationen an, die sich im weitesten Sinn mit sozialer Wohlfahrt und Sozialarbeit beschäftigen, wie zum Beispiel das Rote Kreuz und die Dachorganisation der Caritas. Präsident des Österreichischen Komitees für Sozialarbeit ist Gesundheits- und Sozialstadtrat Univ.-Prof. Dr. Alois Stacher. Als eine von 23 Organisationen besitzt icsw Konsultativstatus erster Priorität zu den Vereinten Nationen und zur UNESCO und hat daher auch ständige Vertreter in Genf und bei fao in Rom. Jedes zweite Jahr wird eine internationale Konferenz abgehalten, in den Jahren dazwischen findet jeweils ein europäisches Regional-Symposium statt. Wien war im Vorjahr Tagungsort eines solchen Symposiums, wobei das Thema der Wechselbeziehungen zwischen den verschiedenen Altersgruppen behandelt wurde.

27.11.1978: Konzept für Alberner Hafen

Der allgemeine Ausschuss des Wirtschaftsbeirats für Wien nahm einhellig ein Konzept für den Ausbau des Alberner Hafens zur Kenntnis. In einer ersten Ausbaustufe soll rasch mit dem Bau eines Frachtenzentrums, einer Gleisverbindung zum Hafen Freudenau, eines Lkw-Bahnhofs und eines Motorboothafens begonnen werden. Die Kosten werden ohne die Gleisverbindung zum Hafen Freudenau mit rund 263 Millionen Schilling geschätzt.

Allein das Frachtenzentrum wird 210 Millionen Schilling kosten. Mit diesem Betrag sollen rund 16.000 Quadratmeter gedeckte Lagerfläche und 10.000 Quadratmeter Freilagerfläche geschaffen werden. Das Zentrum soll am Südufer des Alberner Hafenbeckens unmittelbar am Wasser entstehen.

Die Kosten des Lkw-Bahnhofes mit 50 Millionen Schilling werden ebenso wie die Kosten des Motorboothafens mit drei Millionen Schilling von Privaten aufgebracht. Für den Bahnhof ist ein Areal von 50.000 Quadratmeter erforderlich, mit dem Bau könnte noch 1979 begonnen werden. Als Standort für den Motorboothafen ist ein Platz vorgesehen, der weder vorhandenen Baumbestand noch ein Erholungsgebiet gefährdet: das Auslaufbauwerk des Entlastungsgerinnes nach dem Wehr 2 in der Höhe von Schwechat.

Die Gleisverbindung zum Hafen Freuden müsste von den Österreichischen Bundesbahnen gebaut und finanziert werden. Günstig wäre auch der Bau eines Frachtenbahnhofes, für den im Konzept bereits ein Standort vorgesehen ist. Ebenso sind Standorte für hafenorientierte, transportintensive Industrien und Großhandelsbetriebe ausgewiesen.

28.11.1978: Schwere Schneefälle in Wien

Aufgrund der anhaltenden Schneefälle ist im gesamten Stadtgebiet von Wien der Winterdienst ständig im Einsatz. Der Gesamteinsatz ist derzeit mit 1.161 Arbeitskräften gegeben. Insgesamt sind 332 Schneepflüge und 104 Streufahrzeuge sowie 20 Sandlademaschinen in ständigem Einsatz.

30.11.1978: Eine Million Schilling für Rasenfeld des FavAC

Zwei Millionen Schilling wird dem Zweitdivisionär Favoritner AC die Neugestaltung des Hauptspielfeldes kosten, die laut Bestimmung der Ligakommission des Österreichischen Fußballbundes bis Saisonende 1979/1980 abgeschlossen sein muss. Wie Sportstadtrat Kurt Heller heute erklärte, wird aus Mitteln der Sportförderung der Stadt Wien ein Teilbetrag von einer Million Schilling für ein Rasenspielfeld zur Verfügung gestellt. Für den Restbetrag kommen der Wiener Fußballverband und der Verein selbst auf. Dem Favoritner Traditionsklub ist es in den letzten drei Jahren gelungen, von der Wiener Liga über die Regionalliga Ost in die zweite Division aufzusteigen.