Historischer Rückblick aus dem Jahr 1978

Zusammenfassungen von Meldungen der Rathauskorrespondenz

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Oktober 1978

Oktober

2.10.1978: Stadtinformation hat sich als voller Erfolg erweisen

Die Wiener Stadtinformation in der Schmidthalle des Wiener Rathauses hat sich als eine überaus begehrte Einrichtung erwiesen. Seit 1973 hat sie fast eine halbe Million - genau 449.420 - Anfragen, Wünsche und Beschwerden entgegengenommen, beantwortet oder bearbeitet. Die Mehrzahl aller Wünsche und Beschwerden wird telefonisch vorgetragen (314.000 seit 1973), 7.600 Briefe waren zu beantworten und 129.000 Menschen sind in den fünf Jahren persönlich in die Stadtinformation gekommen.

Kindertelefon: fast 9.000 Anrufe

Das Kindertelefon, das im April dieses Jahres vor allem für die Sorgen und Wünsche der Kinder eingerichtet wurde, wurde ebenfalls zu einer überaus beliebten Serviceeinrichtung. So wurden bereits fast 9.000 Anrufe am Kindertelefon entgegengenommen und beantwortet. Die meisten der kleinen Anrufer suchen dabei Hilfe bei Schulproblemen, aber auch Auskünfte über Freizeitmöglichkeiten und allgemeine Informationen.

2.10.1978: Schwendergasse wird Fußgängerzone

Für die Schaffung der Fußgängerzone Schwendermarkt im 15 Bezirk (Rudolfsheim-Fünfhaus) genehmigte der zuständige Ausschuss 3,41 Millionen Schilling. Der Umbau betrifft die Schwendergasse im Bereich des Hauses der Begegnung. Die neue Fußgängerzone wird verschiedene durch Baumpflanzungen aufgelockerte Pflaster- und Asphaltflächen sowie einen amphitheatralischen Aktionsplatz aufweisen.

2.10.1978: Wiens Kabel-TV-Zeit hat begonnen

Für 530 Familien in der Donaustadt (22. Bezirk) hat die Kabel-TV-Zeit begonnen, als Bürgermeister Leopold Gratz im Donauzentrum mit Knopfdruck die erste Kabelfernsehanlage Wiens einschaltete. Diese Anlage versorgt 530 Haushalte in der Donaustadtstraße 30 mit zwei deutschen den beiden österreichischen Fernsehprogrammen sowie vier österreichischen Ukw-Programmen. Bis Ende dieses Jahres sollen insgesamt 6.000 Wohnungen in Favoriten und Donaustadt an das Kabel-TV angeschlossen werden. Für 1979 ist eine großflächige Verkabelung in Favoriten und die Versorgung von weiteren Haushalten im 22. Bezirk vorgesehen.

2.10.1978: Meidling - Philadelphiabrücke eröffnet

In der Mitte der neuerbauten Philadelphiabrücke begrüßte Bezirksvorsteher Ing. Kurt Neiger die zur Eröffnung dieses für den Bezirk so wichtigen Verkehrsbauwerkes erschienenen Gäste. Bautenstadtrat Hans Böck erinnerte daran, dass in den letzten beiden Jahren alle Wiener Brücken überprüft und 40 neue Brücken gebaut worden seien. Mit dem Neubau der Philadelphiabrücke wurde am 11. November 1977 begonnen. In nicht ganz elf Monaten konnte zusammen mit der Brücke einer der wichtigsten Verkehrsknoten im Südwesten Wiens fertiggestellt werden.

Während sich die Gesamtkosten auf 187,7 Millionen Schilling beliefen, musste für den eigentlichen Brückenbau 24,8 Millionen Schilling aufgebracht werden. 48 Millionen Schilling waren für den Straßenbau, 40 Millionen für die Einbauten, 22,9 Millionen für Verkehrslichtsignalanlagen und sechs Millionen Schilling für die öffentliche Beleuchtung erforderlich.

Die neue Philadelphiabrücke weist sechs Fahrspuren für den Individualverkehr auf.

3.10.1978: Floridsdorfer Brücke eröffnet

Von beiden Uferseiten aus gingen heute die Teilnehmer an der Eröffnung der neuen Floridsdorfer Brücke aufeinander zu, wo sie von den Bezirksvorstehern der beiden Uferbezirke, Johann Stroh (Brigittenau) und Otmar Emerling (Floridsdorf) begrüßt wurden. Bautenstadtrat Hans Böck bezeichnete den Bau der neuen Floridsdorfer Brücke als ein einmaliges Ereignis in der Geschichte Wiens. Die Bauzeit betrug nur 18 Monate - normalerweise würden für die Realisierung eines derartigen Projekts drei bis vier Jahre veranschlagt.

4.10.1978: Ferienaktionen für 40.000

In Turnussen konnte das Wiener Jugendhilfswerk im vergangenen Kalenderjahr 1977 fast vierzigtausend Wiener Kinder zu einem Ferienaufenthalt verhelfen. Das geht aus dem soeben vorgelegten Jahresbericht des Jugendhilfswerks 1977 hervor. Die 16 im Wiener Jugendhilfswerk zusammengefassten Organisationen, die sich mit einschlägigen Aktionen befassen, erhielten dafür vom Jugendhilfswerk Zuschüsse in der Höhe von 3,2 Millionen Schilling. Die Organisation mit der größten betreuten Kinderanzahl und der größten Subvention sind das Jugendamt der Stadt Wien, die Landesorganisation der Kinderfreunde Wien, die Caritas Wien, das Jugendfürsorgereferat des Österreichischen Gewerkschaftsbundes und die Wiener Pfadfinder und Pfadfinderinnen.

4.10.1978: Lehrer besuchten Ausstellung "Juden im Mittelalter"

Eine Fahrt für die Beamten der Schulaufsicht zu einer Besichtigung der Ausstellung "Juden im Mittelalter" im Schloss Halbturn wurde heute veranstaltet, zu der der Amtsführende Präsident des Stadtschulrates für Wien Hofrat Dr. Hermann Schnell eingeladen hatte. An dieser Besichtigungsfahrt nahmen auch die 39 Probelehrer für den Unterrichtsgegenstand Geschichte und Sozialkunde an den Allgemeinbildenden Höheren Schulen mit ihrem Seminarleiter teil.

Durch die Ausstellung führte der Vorstand des Instituts für Judaistik der Universität Wien Univ.-Prof. Dr. Kurt Schubert. Die Exkursion diente dem Zweck, bei den jungen Lehrern Verständnis für die Geschichte und die Probleme des Judentums zu wecken.

5.10.1978: Lobau - Wiederansiedlung ausgestorbener Tierarten

"Die Lobau-Verordnung ist mit 1. Oktober 1978 in Kraft getreten. Damit sind die logistischen Maßnahmen zur Sicherung dieses Erholungsgebietes getroffen. Sie allein genügen allerdings nicht: wir werden daher in nächster Zeit in der Lobau weitere Maßnahmen durchführen müssen", erklärte heute Stadtrat Peter Schieder.

So wird derzeit ein eigenes Forschungsprojekt über das Grund- und Oberflächenwasser in diesem letzten großen, geschlossenen Augebiet Mitteleuropas durchgeführt. Notwendig ist aber auch eine genaue Überprüfung des Bestands in der Lobau selbst, die Korrektur von Pacht- und Bestandsverträgen, die dem Charakter der Lobau-Verordnung widersprechen, und eine genaue Überprüfung der Pflanzen- und Tierwelt: So befinden sich im Norden der Lobau mehrere Goldrutensteppen - eine Pflanze, die dem Aucharakter nicht entspricht. Hier sollen standortgetreue Gehölze - zum Beispiel Schwarzpappel und Silberpappel - eingesetzt werden. Um die vom Aussterben bedrohten Pflanzen in der Lobau zu retten, wird die Umweltschutzabteilung außerdem in Zusammenarbeit mit einem Privaten, der als Hobby in seinem Garten diese Pflanzen zieht, eine Wiederansiedlung versuchen.

Darüber hinaus sollen in der Lobau aber auch dort nicht mehr vorhandene Tierarten heimisch werden: Dazu gehören die Biber - entsprechende Versuche werden bereits im niederösterreichischen Teil der Lobau durchgeführt - sowie Greifvögel wie Habicht, Bussard und Adler, aber auch die Wiederansiedlung des Fischotters wäre - allerdings nur nach Rücksprache mit den Fischereivereinen - möglich.

5.10.1978: Für Bäume - Wasser aus der Dachrinne

Eine Baumbilanz für Wien wurde heute präsentiert: In den vergangenen fünf Jahren bis heute wurden in Wien allein 87.089 Bäume vom Stadtgartenamt neu gepflanzt. 37.211 dieser neuen Bäume befinden sich in Parkanlagen, bei Straßen, in Alleen oder auf Plätzen, 45.300 Bäume wurden im Kur- und Erholungspark Laaer Berg gesetzt, und 7.910 Bäume bei Wohnhausanlagen gepflanzt. Insgesamt betreut das Stadtgartenamt in Wien 4,714.201 Bäume. Außerdem wurden in diesen vergangenen fünf Jahren auch vom Forstamt in den städtischen Forsten 868.000 Laub- und Nadelbäume neu gepflanzt. In den Wäldern, die der Stadt Wien gehören, stehen insgesamt rund 28.600.000 Bäume. Rechnet man hier noch die in Privatbesitz befindlichen Wälder und die der Bundesforste dazu, so sind es über 34 Millionen Laub- und Nadelbäume, die den Wienerinnen und Wienern in den Waldgebieten zur Verfügung stehen.

Wasser aus der Dachrinne

Im 22. Bezirk wird ein neuer Versuch zur Bewässerung von Bäumen gestartet. Dieses Pilotprojekt ist für Bäume gedacht, die vor Häuserfronten stehen. Dabei soll Wasser aus der Dachrinne - das normalerweise ungenützt in den Kanal fließt - direkt den Baumscheiben und den Wurzeln zugeführt werden. Damit kann auch bei geringen Regenfällen die Bewässerung der Pflanzen verbessert werden.

7.10.1978: U-Bahn muss ins Stadtbild passen

Die U-Bahn ist nicht nur das leistungsfähigste öffentliche Verkehrsmittel, sie setzt auch neue stadtgestalterische Akzente und muss - insbesondere wenn sie in Hochlage geführt wird - sorgfältig in das Stadtbild eingeplant werden. Aus diesem Grund bewilligte der zuständige Ausschuss für Stadtplanung 480.000 Schilling für eine städtebauliche und gestalterische Untersuchung der U1 im Abschnitt Alte Donau bis Zentrum Kagran.

Die Verlängerung der U1 nach Kagran wird eine Umorientierung des Straßenbahn- und Busnetzes zur Folge haben. Die neuen Linienführungen sowie das U-Bahn-Bauwerk selbst bringen wesentliche stadtgestalterische Veränderungen mit sich. Wie die neue städtebauliche Situation optimal genutzt werden kann, wo neue Parkplätze, Fußwege, Grünanlagen oder Kinderspielplätze entstehen können, soll gemeinsam von Verkehrsplanern und Architekten untersucht werden.

Das generelle Projekt der U1 zwischen Praterstern und dem Zentrum Kagran teilt sich in drei Abschnitte. Vom Praterstern weg wird die U-Bahn in Tieflage durch das Nordbahnhofgelände und die Lassallestraße fahren, die Donau wird sie im Zuge der neuen Reichsbrücke, die ja als Doppelstockbrücke gebaut wird, queren und vom IAKW bis zum Zentrum Kagran wird die U1 in Hochlage geführt. Um Lärmbelästigungen zu vermeiden, werden um die einzelnen Gleise Lärmschutzblenden angebracht. Auf der Strecke sind insgesamt fünf Stationen, und zwar bei der Vorgartenstraße, auf der Donauinsel, zwischen der Schüttaustrasse und dem IAKW, an der Arbeiterstrandbadstrae und im Zentrum Kagran vorgesehen.

8.10.1978: Wahlen in Wien

Die heute in Wien stattgefundenen Gemeinderats- und Landtagswahlen brachten folgendes Ergebnis:

  • Sozialistische Partei Österreich: 57,20 Prozent das sind 62 Mandate
  • Österreichische Volkspartei: 33,77 Prozent das sind 35 Mandate
  • Freiheitliche Partei Österreich: 6,49 Prozent das sind 3 Mandate

9.10.1978: Schieder - Änderungen durch neue Mandatsverteilung

Zu den Änderungen, die sich durch die neue Mandatsverteilung im Wiener Landtag und Gemeinderat sowie in den Bezirken nach den Gemeinderats- und Bezirksvertretungswahl vom 8. Oktober in den einzelnen politischen Organen ergeben, nahm Stadtrat Peter Schieder Stellung. Wie Schieder mitteilte, stehe der Österreichischen Volkspartei, entsprechend dem neuen Mandatsstand im Landtag und Gemeinderat, nun einer der beiden Vizebürgermeister zu.

Änderungen gibt es auch bei den Bezirksvorstehern: Stellte die Sozialistische Partei bisher in 18 Wiener Bezirken, die Österreichische Volkspartei dagegen in fünf Bezirken (1., 4., 7., 8. und 18. Bezirk) den Bezirksvorsteher, so habe die ÖVP nun auch im 6., 9., 13. und 19. Bezirk das Recht, den Bezirksvorsteher vorzuschlagen. Keine Änderungen gebe es beim Bundesrat und beim Vorsitz im Wiener Gemeinderat. Im Wiener Landtag dagegen wird in Zukunft die SPÖ wie bisher den Ersten Präsidenten, die ÖVP den Zweiten (bisher den Dritten) und die SPÖ den Dritten Präsidenten stellen.

Zur künftigen Zusammensetzung des Wiener Stadtsenats betonte Schieder, dass der Wiener Gemeinderat feststellen müsse, wie viele Mitglieder der Wiener Stadtsenat haben solle. Laut Stadtverfassung dürfen dem Stadtsenat zwischen neun und 15 Stadträte angehören. Die im Gemeinderat (beziehungsweise für die Landesregierung im Landtag) vertretenen Parteien haben entsprechend ihrer Stärke Anspruch auf die Vertretung im Stadtsenat (beziehungsweise der Landesregierung). Bei 14 Stadtsenatsmitgliedern werden neun Stadträte von der SPÖ und fünf von der ÖVP, bei 15 Mitgliedern dagegen zehn von der SPÖ und fünf von der ÖVP gestellt.

10.10.1978: Donauinsel - Die Bäume werden immer mehr

Die Aufforstungsarbeiten auf der Donauinsel gehen weiter: im Norden der Insel, beim Einlaufbauwerk Langenzersdorf wurden bereits im vergangenen Jahr rund zwanzig Hektar bepflanzt. Weitere zwanzig Hektar Aufforstungsflächen kommen jetzt im Oktober dazu: Das Städtische Forstamt wird in den nächsten Wochen 83.000 Bäume und Sträucher in diesem Teil der Insel setzen.

13.10.1978: 500.000. Tonne Hausmüll zu bestem Humus verarbeitet

Die im Jahr 1954 zur Verwertung städtischer Abfallstoffe gegründete "Biomull-Gesellschaft" wird in diesen Tagen die 500.000. Tonne Hausmüll zu biologisch hoch aktivem Humusdünger verarbeiten. Die Gesellschaft finanziert sich vorwiegend aus dem Verkauf des Kompostes. Die Gesellschaft, an der die Wiener Holding zu 95 Prozent beteiligt ist, hatte im Jahr 1977 einen Umsatz von 12 Millionen Schilling und einen Reingewinn von 0,6 Millionen Schilling.

16.10.1978: Bestand und Bedeutung der Grundrechte - IV. Konferenz der Europäischen Verfassungsgerichte in Wien

Bestand und Bedeutung der Grundrechte - das ist das Thema der IV. Konferenz der Europäischen Verfassungsgerichte, die in den Räumen der Internationalen Atombehörde durch Bundespräsident Dr. Rudolf Kirchschläger heute eröffnet wurde. Die Konferenz wird vier Tage in Wien durchgeführt.

Die Konferenzen der Europäischen Verfassungsgerichte finden seit 1972 alle zwei Jahre statt und dienen vor allem dem Erfahrungsaustausch über die Arbeit der Verfassungsgerichte. Grundlage der IV. Konferenz ist ein vom Österreichischen Verfassungsgerichtshof erarbeiteter Generalbericht über die Grundrechte.

17.10.1978: Volksabstimmung am 5. November

Die Volksabstimmung über die friedliche Nutzung der Kernenergie in Österreich (Inbetriebnahme des Kernkraftwerkes Zwentendorf) findet am 5. November statt.

18.10.1978: Stadt Wien verdoppelt Schülersammlung für Stephansdom

Die Stadt Wien wird das Ergebnis der Sammlung der Wiener Schuljugend für den Stephansdom, die nächste Woche stattfinden wird, verdoppeln. Ähnlich wie bei der seinerzeitigen Sammlung der Wiener Handelskammer, die 700.000 Schilling erbrachte, wird auch diesmal der gleiche Betrag, den die Sammlung der Schuljugend erbringt, von der Stadt Wien als zusätzliche Subvention für die Renovierung des Nordturms zugeschossen werden.

18.10.1978: Opernring - Lkw und Straßenbahn zusammengestoßen

In den heutigen Mittagsstunden stieß an der Kreuzung Opernring - Operngasse ein Lkw mit einem in Richtung Schwarzenbergplatz fahrenden Straßenbahnzug der Linie "t" zusammen.

Dabei entgleiste die Straßenbahngarnitur und der Lkw stürzte um. Bei dem Unfall wurden mehr als 20 Personen verletzt und mussten in Spitäler transportiert werden.

Die Unfallursache konnte eindeutig geklärt werden: Der Lkw-Lenker ist, ohne auf den Vorrang des Straßenbahnzuges zu achten, von der Ringstraße nach links in die Operngasse eingebogen und hat dadurch den Unfall verursacht.

19.10.1978: "König von Ungarn" wird verschönert

Förderungsmittel aus dem Wiener Altstadterhaltungsfonds genehmigte der Wiener Stadtsenat für das Haus "Zum König von Ungarn" Ecke Schulerstraße - Domgasse im 1. Bezirk. Das Haus stammt aus dem 15. bis 16. Jahrhundert und war ein alter Einkehrgasthof. In der heutigen Gestalt geht der Bau im Wesentlichen auf das späte 18. Jahrhundert zurück. Gemeinsam mit den aus dem 17. Jahrhundert stammenden Nachbarbauten bildet es ein reizvolles Ensemble, das für den Bereich Schulerstraße - Domgasse - Blutgasse eine bedeutende städtebaulich Rolle spielt.

19.10.1978: Die neuen ÖVP-Stadträte

ÖVP-Landesparteiobmann Dr. Erhard Busek stellte die neuen ÖVP-Stadträte vor, über deren Nominierung der ÖVP-Landesparteitag Einigung erzielt hatte: Dem neuen ÖVP-Team gehören die bisherigen Stadträte Dr. Erhard Busek (künftig Vizebürgermeister), Dr. Günther Goller und Wilhelm Neusser an. Neu sind Dr. Gertrude Kubiena und Dr. Jörg Mauthe. Der bisherige ÖVP-Stadtrat Walter Lehner soll zum Vorsitzenden des Gemeinderates gewählt werden, Zweiter Präsident des Landtages wird der derzeit noch Dritte Präsident Fritz Hahn, der gleichzeitig auch weiterhin Klubobmann bleiben soll. Dr. Busek wird am Tag der Konstituierung des Gemeinderates sein Nationalratsmandat zurücklegen. Als Nachfolger ist der Wiener Handelskammer-Präsident Dr. Dittrich nominiert. Die ÖVP-Stadträte behalten ihre Funktion als Gemeinderäte.

Dr. Gertrude Kubiena wurde am 5. Mai 1938 geboren und promovierte nach ihrem Medizinstudium am 12. Juli 1963. Sie war in den städtischen Krankenanstalten Lainz, Wilhelminenspital und AKH tätig und besitzt eine Praxis als HNO-Fachärztin in Währing. Seit zwei Jahren ist sie außerdem Polizeiamtsärztin im 2. und 20. Bezirk.

Dr. Jörg Mauthe, am 11. Mai 1924 geboren, studierte Kunstgeschichte und promovierte 1947. Er war als Journalist unter anderen im Sender Rot-weiß-rot tätig und wurde vor allem durch seine Autorenschaft bei der Radiofamilie und dem "Watschenmann" bekannt. Zuletzt war Mauthe "Watschenmann" im "Kurier". Er hat auch mehrere Bücher über Wien geschrieben.

20.10.1978: Auszeichnungen für Wiener U-Bahn-Planer

Als Anerkennung für ihre besonderen Verdienste um die Planung der U-Bahn überreichte Planungsstadtrat Univ.-Prof. Dr. Rudolf Wurzer das Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien an folgende Personen:

  • Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. Josef Dorfwirth
  • Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. Edwin Engel
  • Obersenatsrat Dipl.-Ing. Otto Engelberger
  • Prof. Dipl.-Ing. Dr. Rupert Schickl
  • Architekt Prof. Dipl.-Ing. Dr. Kurt Schlauss.

Das Silberne Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien erhielten:

  • Dipl.-Ing. Günther Buschan
  • Ing. Wolfgang David
  • Arch. Dipl.-Ing. Norbert Gantar
  • Gerhard Gilnreiner
  • Arch. Dipl.-Ing. Gorg Ladstätter
  • Arch. Dipl.-Ing. Heinz Marschalek
  • Stadtbaurat Dipl.-Ing. Peter Wünschmann.

23.10.1978: Hochwasserschutz - Wehr 1 vor der Fertigstellung

Elektroinstallationen, die zur Zeit in der Steuerwarte des Wehr 1 durchgeführt werden, sind die letzten Arbeiten auf dieser Großbaustelle im Zuge der Neuen Donau. Sie werden bis Ende des Jahres abgeschlossen sein. Danach ist die Wehranlage, die zur Stauhaltung und Regulierung des Wasserspiegels im Hochwasser-Entlastungsgerinne dienen wird, voll betriebsbereit.

27.10.1978: 2,4 Millionen Heimhilfestunden für Senioren

Die Heimhilfeaktionen der Stadt Wien, die es alleinstehenden älteren Personen ermöglichen, möglichst lange in ihrer gewohnten Umgebung zu leben, werden immer weiter ausgebaut.

Wie aus einer Statistik des Stadtentwicklungsplanes, Kapitel "Sozial- und Gesundheitswesen" hervorgeht, wurden in den letzten zwei Jahren 2,4 Millionen Heimhilfestunden geleistet. Das sind genauso viele Stunden wie in den ersten 25 Jahren seit der Einführung des Heimhilfedienstes im Jahr 1948. Derzeit werden etwa 5.000 Personen betreut.

27.10.1978: Neues Umspannwerk in Kagran

Mit einem Kostenaufwand von mehr als hundert Millionen Schilling haben die Wiener E-Werke in Kagran ein neues Umspannwerk errichtet. Das 110/20 KV-Umspannwerk wird nun nach zweijähriger Bauzeit in Betrieb genommen.

31.10.1978: Institut für Stadtforschung untersucht Krankheitsursachen der Wiener

Eine Untersuchung über die Krankheitsursachen und die möglichen Krankheitserreger wird derzeit vom Institut für Stadtforschung gestartet. Dazu werden 6.000 Personen über ihren Gesundheitszustand beziehungsweise über ihre Krankengeschichte befragt und von einem Arzt untersucht. Die Untersuchung soll dem Wiener Gesundheitsamt zur Verfügung gestellt werden und als Richtlinie für den weiteren Ausbau von Gesundheitseinrichtungen dienen.

31.10.1978: Feuerwehrausbildung für die Wach- und Schließgesellschaft

Eine Feuerwehrausbildung erhielten zahlreiche Mitarbeiter der Wach- und Schließgesellschaft: Sie sollen bei den von ihnen betreuten Kunden nicht nur Sicherheitsüberprüfungen, sondern auch Begehungen im Interesse des Brandschutzes durchführen.

Der Wiener Landesfeuerwehrverband hat daher 50 Mitarbeiter der Wach- und Schließgesellschaft gründlich geschult.