Historischer Rückblick aus dem Jahr 1979

Zusammenfassungen von Meldungen der Rathauskorrespondenz

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Mai 1979

Mai

2.5.1979: Alltag in Wien seit 1848

Im Österreichischen Gesellschafts- und Wirtschaftsmuseum in der Vogelsanggasse 36 im 5. Bezirk eröffnete heute Vizebürgermeisterin Gertrude Fröhlich-Sandner die Ausstellung "Alltag in Wien seit 1848". Gegenstand dieser Ausstellung ist die unmittelbare Umwelt der Menschen abseits der "großen Politik". Durch diese Ausstellung soll nicht nur das Alltagsleben der Vergangenheit, das in den Geschichtsbüchern nur am Rande gestreift wird, beleuchtet werden, ihr Ziel ist es auch, durch den Rückblick das Verständnis für die sozialen, wirtschaftlichen und politischen Bedingungen der Gegenwart zu verbessern.

2.5.1979: Preise der Stadt Wien 1979

Aufgrund von Empfehlungen der Jurys hat Bürgermeister Leopold Gratz die Preise der Stadt Wien 1979 nachstehenden Persönlichkeiten zuerkannt:

  • Literatur: Barbara Frischmuth
  • Publizistik: Dr. Otto Schulmeister
  • Musik: Hochschulprofessor Thomas Christian David
  • Malerei und Graphik: akademischer Maler Erich (Arik) Brauer
  • Bildhauerei: akademischer Bildhauer Josef Pillhofer
  • angewandte Kunst: Gerhard Jax
  • Architektur: Architekt Friedrich Kurrent
  • Geistes- wissenschaften: Univ.-Prof. Dr. Herbert Hunger
  • Naturwissenschaften: Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. Heinz Parkus
  • Volksbildung: Prof. Josef Eksl.

Die Preise sind mit je 50.000 Schilling dotiert.

3.5.1979: Storchengrund - Bevölkerung interessiert an Stadterneuerung

Auf großes Interesse in der Bevölkerung stoßen die Bemühungen der Stadtverwaltung zur Stadterneuerung auf dem Storchengrund im 15. Bezirk. Das Informationslokal in der Sechshauser Straße 23 ist ständig stark frequentiert, und die Bewohner dieses Stadternerungsgebietes kommen auch gerne der Einladung nach, selbst mit Ideen und Vorschlägen zur Verbesserung ihrer unmittelbaren Wohnverhältnisse und der Wohnumwelt beizutragen.

4.5.1979: Eröffnung der großen Marxerbrücke

Wichtige Verkehrsverbesserung im 3. Bezirk: die große Marxerbrücke über die Gleisanlagen der ÖBB und der U-Bahn konnte, nach einer Rekordbauzeit von nicht einmal einem Jahr, für den Verkehr freigegeben werden.

Die 101 Meter lange und 16 Meter breite Stahlbetonbrücke weist drei Fahrspuren und Gehsteige auf beiden Seiten auf. Sie ist Einbahn in Richtung stadteinwärts. Mit der Eröffnung der großen Marxerbrücke tritt vor allem für die Landstraßer Hauptstraße eine Verkehrsentlastung ein, da mit der Marxergasse nunmehr eine weitere Verbindung zum Ring und zur Vorderen Zollamtsstraße zur Verfügung steht. Außerdem werden die Zu- und Abfahrt zum Autobusbahnhof verbessert.

Die Baukosten der neuen Brücke beliefen sich auf rund 25 Millionen Schilling.

5.5.1979: Für den Fitnesssport - Sechs Millionen für Ausbau der Sportanlage Schmelz

"Für den Ausbau der Sportanlage Schmelz zu einem Freizeit- und Erholungspark stellt die Stadt Wien in nächster Zeit sechs Millionen Schilling zur Verfügung", betonte heute Stadtrat Peter Schieder. Nach Beendigung des Ausbaus der Sportanlage Schmelz sollen nicht nur Sportler alle Voraussetzungen für ihre Tätigkeit finden, sondern auch die Angehörigen oder andere Interessenten Möglichkeiten zum Fitnesssport erhalten: so ist unter anderem die Errichtung einer Fitness-Laufstrecke geplant. Nach den bereits abgeschlossenen Arbeiten der Umgestaltung und des Ausbaus der Freiflächen werden nun auf der Sportanlage Schmelz die entsprechenden Garderoberäume errichtet.

7.5.1979: Das Ergebnis der Nationalratswahl vom 6. Mai 1979

  • Österreich:
    • Wahlberechtigte: 5,186.735
    • abgegebene Stimmen: 4,784.173 = 92,24 Prozent
    • ungültige Stimmen: 54.922 = 1,15 Prozent
    • gültige Stimmen: 4,729.251 = 98,85 Prozent
      davon entfielen auf:
      • SPÖ 2,413.226 Stimmen = 51,03 Prozent
      • ÖVP 1,981.739 Stimmen = 41,90 Prozent
      • FPÖ 286.743 Stimmen = 6,06 Prozent
      • KPÖ 45.280 Stimmen = 0,96 Prozent
      • CSA 2.263 Stimmen = 0,05 Prozent
  • Wien:
    • Wahlberechtigte: 1,179.919
    • abgegebene Stimmen: 1,017.021 = 86,19 Prozent
    • ungültige Stimmen: 9.876 = 0,97 Prozent
    • gültige Stimmen: 1,007.145 = 99,03 Prozent
      davon entfielen auf:
      • SPÖ 610.360 Stimmen = 60.60 Prozent
      • ÖVP 334.088 Stimmen = 33,17 Prozent
      • FPÖ 47.694 Stimmen = 4,74 Prozent
      • KPÖ 15.003 Stimmen = 1,49 Prozent

7.5.1979: Weltbund der Österreicher im Ausland ehrte Vizebürgermeisterin Gertrude Fröhlich-Sandner

In Würdigung ihrer hervorragenden Verdienste um das Auslandsösterreichertum hatte der Vorstand des Weltbundes der Österreicher im Ausland einstimmig beschlossen, Vizebürgermeisterin Gertrude Fröhlich-Sandner die Ehrenmitgliedschaft des Weltenbundes zu verleihen. Urkunde und Ehrennadel wurden heute an die Vizebürgermeisterin überreicht.

8.5.1979: Acht neue Ärzte in der Leopoldstadt

Im Zusammenhang mit der Besiedelung großer neuer Wohnhausanlagen in der Leopoldstadt (2. Bezirk) wurde das Problem der ärztlichen Versorgung tausender neuer Bezirksbewohner aktuell. Nach einer Reihe von Gesprächen, die Bezirksvorsteher Rudolf Bednar mit der Ärzteschaft führte, ließen sich im vergangenen Jahr in der Leopoldstadt acht neue Ärzte nieder: fünf praktische Ärzte und drei Fachärzte (ein Gynäkologe, ein Zahnarzt und ein HNO-Arzt).

9.5.1979: Kinderbücher aus vier Jahrhunderten

Eine große Ausstellung der Wiener Stadt- und Landesbibliothek ist aus Anlass des Jahres des Kindes der Jugendliteratur gewidmet. Vor 1780 gab es kaum Bücher, die ausschließlich für Kinder geschrieben wurden. Die Heranwachsenden mussten aus der Literatur der Erwachsenen das auswählen, was ihren Erwartungen entsprach. Ihr Lesestoff war neben der Bibel und biblischen Geschichten, Heiligenlegenden, Fabeln, Heldensagen, Rittergeschichten, Volksbücher, Schwänke und Märchen. Erst ab etwa 1780 erschienen in immer größerem Umfang Bücher, die ausschließlich für Kinder geschrieben wurden.

Die Ausstellung versucht anhand von mehr als hundert ausgewählten Werken die Entwicklung zum modernen Jugendbuch zu skizzieren.

9.5.1979: Landesregierung stimmt Vereinbarungen zwischen Bund und Wien zu

In der heutigen Sitzung der Wiener Landesregierung erfolgte die einhellige Zustimmung zu den zwischen Wien und der Bundesregierung getroffenen Vereinbarungen bezüglich der finanziellen Beteiligung des Bundes an verschiedenen Projekten in Wien.

9.5.1979: Europäischer Gemeindetag - Einsatz für eine neue europäische Gesellschaft

Einsatz der Gemeinden und Regionen für eine neue europäische Gesellschaft: das ist das Generalthema des 13. Europäisches Gemeindetages, der in Den Haag stattfindet, und in Anwesenheit der Königin der Niederlande vom holländischen Premierminister Van Agt eröffnet wurde.

Auf die Bedeutung der im Juni 1979 stattfindenden Direktwahlen zum Europäischen Parlament wies der Präsident des Rats der Gemeinden Europas Henri Cravatte hin. Diese Wahlen würden seit insgesamt 24 Jahren verlangt. Das Europäische Parlament werde die Aufgabe haben, die Bevölkerung von derzeit neun und bald 12 Staaten dieses Kontinents zu vertreten. Allerdings sei die Bedeutung, die man dieser Direktwahl zum Europäischen Parlament beimisst, durch einen Rückgang der Idee Europas beeinträchtigt. Ein Misserfolg dieser Wahlen würde daher dazu führen, dass es wieder zu einem Rückgang des Europagedankens käme.

Im Rahmen der Tagen stehen unter anderem eine politische Debatte über das Thema "Was können die Gemeinden und Regionen von den bevorstehenden europäischen Direktwahlen erwarten" auf dem Programm. Themen der Arbeitssitzungen sind außerdem "Die Erneuerung der Wohnung und des Lebens - ein sozialer Mangel" - Vizepräsident dieses Arbeitskreises ist der Wiener Stadtrat Peter Schieder - sowie "Die neuen Aufgaben des Rats der Gemeinden Europas nach den ersten europäischen Direktwahlen". Abgeschlossen wird der Kongress mit einer Schlusssitzung unter dem Vorsitz des Innsbrucker Bürgermeisters Dr. Alois Lugger, Vizepräsident des RGE. An dem vom RGE veranstalteten 13. Europäischen Gemeindetag nehmen rund 2.000 Delegierte aus ganz Europa teil. Zur Wiener Delegation gehören unter anderem Städtebundgeneralsekretär Otto Schweda sowie die Gemeinderäte Josef Arthold (ÖVP), Rudolf Edlinger (SPÖ), Ing. Fritz Hofmann (SPÖ), Dr. Erwin Hirnschall (FPÖ) und Dr. Peter Mayr (ÖVP).

11.5.1979: Schrägseilbahn für Kirchturmuhr

Insgesamt 72 Kirchturmuhren werden von der Stadt Wien verwaltet. Eine davon ist die Uhr der Jubiläumskirche auf dem Mexikoplatz im 2. Bezirk.

Sie befand sich in einem relativ schlechten Zustand und war reparaturbedürftig. Die Ziffernblätter und die Zeiger mussten ausgetauscht werden. Diese Arbeiten erwiesen sich wegen der Architektur der Kirche - der Turm überragt einen breiten Vorbau - als ziemlich kompliziert. Für das Abseilen der alten Zifferblätter und die Montage der neuen, war die Errichtung einer Art Schrägseilbahn erforderlich.

12.5.1979: Internationales Interesse für Wiens Stadtplanung

Internationales Interesse besteht für Aufgaben, Ziele und Erfolg der Wiener Stadtplanung. Das bewiesen zwei Delegationen, die sich anlässlich von Studienreisen über Wiens Planungskonzepte informierten.

Aus dem Großraum Hannover studierte eine Gruppe von Parlamentariern und Beamten die Verkehrsplanung in Wien und befasste sich eingehend vor allem mit der U-Bahn-Planung und der Organisation des öffentlichen Verkehrs. Die Delegation zeigte sich von der Gesamtkonzeption des U-Bahn-Netzes, aber auch von der Gestaltung der Anlagen sehr beeindruckt. Im Rahmen einer Stadtrundfahrt konnten sich die Delegierten an praktischen Beispielen über interessante Problemlösungen informieren. Diskussionen gaben die Möglichkeit zu eingehendem Gedankenaustausch. Schließlich war auch der Besuch der Planungsausstellung im Messepalast, in der unter anderem auch interessante Verkehrskonzepte vorgestellt werden, für die Besucher sehr wertvoll.

Über Stadtstrukturplanung, Stadterneuerung, Denkmalpflege und kommunalen Wohnbau ließ sich eine Delegation der Provinzialregierung und des planologischen Dienstes der Provinz Südholland informieren. Die Gäste hatten die Möglichkeit, anlässlich eines Stadtspazierganges sanierte Altstadtbereiche und während einer Rundfahrt neue Siedlungsstrukturen in Stadterweiterungsgebieten zu besichtigen. Schließlich stand auch ein Gespräch über Finanzfragen mit Fachleuten der Wiener Finanzverwaltung auf dem Programm.

13.5.1979: Stolz-Autograph an Wiener Stadtbibliothek

Frau Einzi Stolz machte der Wiener Stadt- und Landesbibliothek die Originalhandschrift zum Lied "Servus du" von Robert Stolz zum Geschenk.

Die Bibliothek verwahrt damit nun nicht nur eine der bekanntesten Kompositionen des Meisters im Autograph, sondern besitzt nun auch, als eine der wenigen öffentlichen Sammlungen, eine bedeutende Originalhandschrift von Robert Stolz.

17.5.1979: Wurzer für Wettbewerb über Nordbahnhof

Für einen Wettbewerb über die städtebauliche Gestaltung des Geländes des Nordbahnhofs trat Planungsstadtrat Univ.-Prof. Dr. Rudolf Wurzer ein. Derzeit stehe jedoch nur ein 180 Meter breiter Streifen entlang der Lassallestraße für eine städtebauliche Nutzung zur Verfügung, während das restliche Gelände in der Nutzung der Österreichischen Bundesbahnen verbleibt. Wurzer kündigte ein Expertengespräch in dieser Angelegenheit an.

18.5.1979: 100 Jahre Versuchs- und Forschungsanstalt der Stadt Wien - Jubiläum mit Tag der offenen Tür

Die Versuchs- und Forschungsanstalt der Stadt Wien in Simmering, 11., Rinnböckstraße 15, feiert dieser Tage ihr hundertjähriges Bestehen. Aus diesem Anlass lädt die Magistratsabteilung 39 zu einem Tag der offenen Tür in der Versuchs- und Forschungsanstalt ein.

19.5.1979: Seniorenwoche 1979 unter dem Motto "Soziale Sicherheit"

Die Stadtverwaltung wird - heuer bereits zum sechsten Mal - wieder eine Seniorenwoche, unter dem Motto "Soziale Sicherheit" veranstalten.

19.5.1979: Feierliche Eröffnung der Wiener Festwochen

"Vielleicht sind die Wiener Festwochen deshalb in der Welt so angesehen, weil sie ihre Kraft daraus schöpfen, dass sie ein Fest sind, das für die Wiener selbst gemacht ist", sagte der Amtsführende Stadtrat für Kultur, Helmut Zilk, in seiner Begrüßungsansprache zur Eröffnung der Wiener Festwochen.

An der Eröffnung nahmen auch Bundespräsident Dr. Rudolf Kirchschläger, Unterrichtsminister Dr. Fred Sinowatz und zahlreiche Ehrengäste teil.

21.5.1979: Aus dem Wiener Gemeinderat

Im heutigen Wiener Gemeinderat standen unter anderen folgende Punkte auf der Tagesordnung.

Der Antrag auf Genehmigung eines Sachkredites in der Höhe von 65,9 Millionen Schilling für die Aufschließung des Betriebsbaugebietes Aspern wurde einstimmig angenommen.

Mit Stimmenmehrheit angenommen wurde der Antrag auf Gewährung von Subventionen für die Vereinigung österreichischer Theaterkritiker zur Durchführung des 6. Internationalen Theaterkritikerkongresses sowie für das Dramatische Zentrum, auch die Subventionen für verschiedene Jungfilmerprojekte wurden mit Stimmenmehrheit angenommen.

22.5.1979: 1529 - Schicksalsjahr für Wieden

"1529 - ein Schicksalsjahr für die Wieden" betitelt sich eine Ausstellung, die im Bezirksmuseum Wieden eröffnet wurde. Gezeigt wird eine Dokumentation über die Zerstörung der mittelalterlichen Wieden durch die Erste Türkenbelagerung im Jahr 1529. Die vom Bezirksmuseum gemeinsam mit dem Wiener Stadt- und Landesarchiv gestaltete Ausstellung umfasst insgesamt fast 100 Exponate - Urkunden, Fotos und Originalgegenstände wie zum Beispiel das letzte Grundbuch des Heiligengeistspitals. Ergänzt wird dieser Teil der Ausstellung noch durch zahlreiche Arbeiten der Schülerinnen und Schüler des 4. Bezirks.

23.5.1979: "Drunt' in der Lobau...

...gibt es jetzt auch wieder Biber"! Vor mehr als hundert Jahren sind sie aus dem Augebiet verschwunden, nun gibt es sie wieder: die Biber in der Wiener Lobau. Auf Initiative von Stadtrat Peter Schieder wurde an einem der zahlreichen Altgewässer der Lobau ein erstes Biberpärchen ausgesetzt. Die Lobau ist damit um eine - einstmals dort beheimatete - Tierart reicher geworden. Die beiden Biber - sie wurden in Deutschland gekauft und verbrachten zunächst einige Wochen zur Akklimatisierung auf der Biologischen Station Wilhelminenberg - fanden in ihrer neuen Heimat auch gleich eine Behausung vor. Mitarbeiter des Städtischen Forstamtes haben für die beiden Nagetiere in den letzten Wochen einen künstlichen Bau mit einer ins Wasser reichenden Erdröhre gegraben, in dem die beiden Biber, auch gleich verschwanden. Diese "Biber-Wohnung" soll den Tieren als Behausung dienen, bis sie sich an ihrem neuen Platz eingewöhnt und ihre eigene Biberburg errichtet haben.

Weitere Biberpärchen sollen noch heuer in der Lobau angesiedelt werden.

28.5.1979: Auszeichnung für Persönlichkeiten des Kulturlebens

Für ihre überragenden Leistungen wurden vier Persönlichkeiten aus Kunst und Journalismus von Kulturstadtrat Dr. Helmut Zilk ausgezeichnet. Das Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien erhielten die ehemalige Solotänzerin und spätere Ballettpädagogin Prof. Riki Raab, Publizist Prof. Dipl.-Ing. Karl Maria Grimme, der Theaterkritiker und Übersetzter bedeutender italienischer Autoren, Prof. Piero Rismondo und der Journalist Dr. Friedrich Scheu.

28.5.1979: Neuer Leiter der Magistratsabteilung 29 - Brückenbau

Stadtrat Heinz Nittel und Magistratsdirektor Dr. Josef Bandion nahmen heute die Amtseinführung des neuen Leiters der Magistratsabteilung 29 - Brückenbau, Senatsrat Dipl.-Ing. Herbert Gloss, vor.

29. 5.1979: An 75 Prozent der Wiener Volksschulen für Fünf-Tage-Schulwoche entschieden

75 Prozent der Eltern der Wiener Volksschüler und der an den Wiener Volksschulen tätigen Lehrer entschieden sich bei der in den vergangenen Tagen durchgeführten Befragung für die Einrichtung der Fünf-Tage-Schulwoche an ihrer Schule. Von den insgesamt 239 Wiener Volksschulen wurde an insgesamt 180 Schulen für die Einführung der Fünf-Tage-Schulwoche entschieden. Davon sind 163 Schulen öffentliche und 17 private Volksschulen. Von den öffentlichen Volksschulen entfallen damit 78 Prozent, von den privaten 54 Prozent auf die Entscheidung für die Fünf-Tage-Schulwoche.

In 59 Wiener Volksschulen - das sind 24,68 Prozent - haben sich die Eltern für die Beibehaltung der Sechs-Tage-Woche entschieden. Dieses Viertel der Wiener Volksschulen umfasst 45 öffentliche und 14 private Volksschulen.

An den 42 Wiener Sonderschulen war das Ergebnis: 84 Prozent - das sind 36 Schulen - für die Einführung der Fünf-Tage-Schulwoche. Die Abstimmung über Fünf-Tage - oder Sechs-Tage-Schulwoche an den Polytechnischen Lehrgängen wird mit Beginn des nächsten Schuljahres stattfinden.

30.5.1979: Gerhard Freund gestorben

In der Nacht vom 28. auf den 29. Mai verstarb nach kurzem schweren Leiden der Direktor der Wiener Stadthalle, Festwochen-Intendant Gerhard Freund.

Gerhard Freund wurde 1925 in Wien geboren. Er begann seine berufliche Laufbahn als Schauspieler und Regisseur, später arbeitete er als Rundfunkproduzent für den Österreichischen Gewerkschaftsbund und für den Sender Rot-Weiß-Rot. In dieser Zeit absolvierte er Studien an der Havard Business-School. 1955 wurde Freund zum Programmleiter des neugegründeten Fernsehens bestellt. 1957 wurde er Fernsehdirektor und Vorstandsmitglied der Österreichischen Rundfunk Ges.m.b.H. und machte in dieser Funktion das Fernsehen in Österreich zu einem Massenmedium.
Im Jahr 1967 übersiedelte Gerhard Freund als Geschäftsführer zur Intertel-TV, Wien - München - Basel, die unter seiner Leitung beeindruckende Erfolge erzielte.

1974 wurde Freund zum Vorsitzenden des Vorstands der Wiener Stadthallen-Kiba-Veranstaltungs-Gesellschaft ernannt. Sein besonderes Anliegen war es dabei, die Stadthalle als kulturelles Zentrum beim großen Publikum populär zu machen. Seit 1977 war Gerhard Freund Intendant der Wiener Festwochen, denen er durch den Versuch, historische Perioden darzustellen, neues Profil verlieh.