Historischer Rückblick aus dem Jahr 1979

Zusammenfassungen von Meldungen der Rathauskorrespondenz

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November 1979

November

3.11.1979: Stilllegung einer Brückenwaage

Wie die Magistratsabteilung 59 (Marktamt) mitteilt, wurde die städtische Brückenwaage im 5. Bezirk, Siebenbrunnenfeldgasse, vor dem Haus Nummer 1 stillgelegt. Letzter Betriebstag war der 31. Oktober. Der Grund für die Stilllegung war die geringe Inanspruchnahme dieser Brückenwaage, die noch aus der Zeit stammt, als auf dem Matzleinsdorfer Platz - wo sich heute die Wohnhausanlage mit dem Südturm befindet - Heu verkauft wurde. Im Jahre 1952 hatte man die Brückenwaage modernisiert, bis zum Herbst 1977 stand das Gerät hauptsächlich im Dienste der Landes-Kraftfahrzeugprüfstelle Wien, die in der Siebenbrunnenfeldgasse 3a untergebracht war, da für die Ausstellung von Kraftfahrzeug-Einzelgenehmigungen ein amtliches Wiegezeugnis erforderlich ist. Durch die Übersiedlung dieser Stelle verlor die städtische Brückenwaage praktisch ihre gesamte "Kundschaft".

3.11.1979: Förderungspreise der Stadt Wien vergeben

Zur Förderung künstlerischer und wissenschaftlicher Arbeiten vergibt die Stadt Wien seit 1951 neben den Würdigungspreisen auch "Förderungspreise der Stadt Wien", seit 1974 zusätzlich auch Arbeitsstipendien. Damit soll die weitere Entwicklung fruchtbarer Ansätze wissenschaftlicher und künstlerischer Arbeit gefördert werden.

Die Preisträger - die Bewerbung erfolgt persönlich - werden von magistratsunabhängigen Preisrichterkollegien vorgeschlagen. Aufgrund der Jury-Empfehlungen wurden für das Jahr 1979 je zwei Schriftstellern und bildenden Künstlern, je einem Komponisten und Volksbildner, und vier Wissenschaftlern Förderungspreise zuerkannt.

Die Preisträger sind:

  • Literatur: Marianne Fritz, Heinz Rudolf Unger
  • Musik: Meinhard Rüdenauer
  • Bildende Kunst: Tone Fink (akademischer Maler), Erich Steininger (akademischer Maler)
  • Wissenschaft: Univ.-Doz. Dr. Manfred Drosg (Experimentalphysik), Univ.-Doz. Dr. Peter Feldbauer (Wirtschafts - und Sozialgeschichte), Univ.-Doz. Dipl.-Ing. Dr. Hans Niedermüller (Experimentelle Gerontologie), Dr. Marianne Springer-Kremser (Psychosomatik und Psychosexualität der Frau)
  • Volksbildung: Dr. Hubert Christian Ehalt.

Die Preise sind mit je 25. 000 Schilling dotiert.

5.11.1979: Weihnachtsbaum aus Oberösterreich

Der Weihnachtsbaum für den Wiener Christkindlmarkt kommt heuer aus Oberösterreich. Die 30 Meter hohe und 80 Jahre alte Fichte wurde im Gebiet von Sankt Marienkirchen bei Schärding gefällt.

5.11.1979: Hetzendorfer Modekosmos in Innsbruck

Gastspiele im Kongresshaus in Innsbruck geben die Modeschule der Stadt Wien sowie die "Big Band" des Jazzinstitutes des Konservatoriums der Stadt Wien. In zwei Vorstellungen für die Tiroler Fachschulen und Fachinstitute und für alle modisch Interessierte werden dem Publikum Kreationen geboten, wie man sich in himmlischen Sphären modegerecht bewegt. Vom Star-Rummel bis zum Star-Geflüster reicht der Bogen der an astronomischen Titeln orientierten Kreationen. Neben der Freude am Experiment kennzeichnet die Schau auch die Vorliebe für kräftige Farben und starke Kontraste. Auch die bereits traditionelle Krepppapierschau - diesmal unter dem Motto "Von Stern zu Stern" wird nicht fehlen. Im Foyer des Innsbrucker Kongresshauses wird eine Leistungsschau der vergangenen Jahre präsentiert, von der Fachkritiker bereits feststellten, dass zehn Modezaren nicht so viel einfiele, wie den Hetzendorfer Modeschülerinnen.

Musikalisch untermalt wird die Modeschau von Darbietungen der "Big Band". Am Anschluss an die modische Präsentation findet ein Jazzkonzert statt.

6.11.1979: Höchste Wiener Landesauszeichnung für Gratz

Die höchste Auszeichnung des Bundeslandes Wien wurde im Rahmen der Wiener Landesregierung an Bürgermeister und Landeshauptmann Leopold Gratz von Landeshauptmann-Stellvertreterin Gertrude Fröhlich-Sandner überreicht: das Große Goldene Ehrenzeichen mit dem Stern für Verdienste um das Land Wien.

In Abwesenheit des Bürgermeisters hatte die Wiener Landesregierung diese Auszeichnung anlässlich des 50. Geburtstages von Gratz vor kurzem einstimmig beschlossen.

6.11.1979: Ehrenring der Stadt Wien für Prof. Navratil

Gesundheitsstadtrat Univ.-Prof. Dr. Alois Stacher überreichte an Univ.-Prof. Dr. Johann Navratil den Ehrenring der Stadt Wien. Die Auszeichnung war diesem in Würdigung seiner außerordentlichen wissenschaftlichen Leistungen verliehen worden.

Prof. Navratil wurde am 26. Jänner 1909 in Melk, Niederösterreich, geboren. Er besuchte die Volksschule in Wien und Übersiedelte 1919 mit seinen Eltern nach Brünn, wo er die Mittelschule absolvierte und Medizin studierte. Nach seiner chirurgischen Ausbildung war er als Assistent von 1934 bis 1945 an der I. Chirurgischen Universitätsklinik in Wien tätig. 1946 wurde er zum Dozent für Chirurgie habilitiert und 1953 zum ordentlichen Professor für Chirurgie und Leiter der II. Universitätsklinik in Brünn ernannt.

An dieser Klinik begann er auch ein Zentrum für Herzchirurgie aufzubauen, wobei seine neu entwickelten Methoden und seine wissenschaftliche Tätigkeit rasch allgemeine Anerkennung fanden. 1962 wurde er aufgrund der vorgelegten Monographie "Zum Doktor der medizinischen Wissenschaften (Dr. Scientiarum) promoviert. 1965 wurde Dr. Navratil zum Mitglied der tschechoslowakischen Akademie der Wissenschaften und 1966 zum Mitglied der deutschen Akademie der Naturforscher (Leopoldina) und 1975 zum korrespondierenden Mitglied der Österreichischen Akademie der Wissenschaften gewählt. Aufgrund des hervorragenden medizinischen Rufes wurde er 1967 zum Ordinarius für Chirurgie und Vorstand der II. Chirurgischen Universitätsklinik berufen. Hier gründete er eine experimentelle Abteilung mit einem mechanischen, elektronischen und tierexperimentellen Labor. Diese Institution beschäftigt sich unter anderem mit der Entwicklung und Erprobung neuester Behandlungsmethoden in der Chirurgie, mit der Entwicklung und dem Bau von elektronischen Geräten, mit der Mikrochirurgie, mit Transplantationen von Knorpeln, Lungen und Herz sowie mit der Konstruktion und Entwicklung eines künstlichen Herzens. 1957 wurde von ihm die erste Operation mit einer selbstgebauten und entwickelten Herz-Lungen-Maschine durchgeführt. Prof. Navratil veröffentlichte über 269 wissenschaftliche Publikationen in verschiedenen medizinischen Zeitschriften des In- und Auslandes über diverse Themen der Allgemeinchirurgie, Urologie und Neurochirurgie, aber auch der Herzchirurgie und der herzchirurgischen Forschung. Im Österreich wurden seine Arbeiten 1975 mit dem Dr. Karl-Renner-Preis und 1976 mit der Verleihung des Großen Goldenen Ehrenzeichens für Verdienste um die Republik Österreich ausgezeichnet.

6.11.1979: Gotischer Freskenzyklus entdeckt - Museum geplant

Ein gotischer Freskenzyklus wurde im Zuge von Bauarbeiten in einer Wohnung im Haus Tuchlauben 19, 1. Bezirk) gefunden. Heute stelle das Bundesdenkmalamt den sensationellen Fund der Öffentlichkeit vor, der, in der Zeit um 1400 entstanden, das älteste Beispiel eines profanen Zyklus von Wandmalereien in Österreich darstellt und gleichwertig neben die zeitgleichen Malereien in Südtirol zu stellen ist. Der Fund, ein für Wien einmaliges Beispiel der bürgerlichen städtischen Kultur des Mittelalters, ist stilistisch der Böhmischen Kunst des ausgehenden 14. Jahrhunderts zuzuordnen. Thematisch gehen die Darstellungen auf Motive aus den Sommer- und Winterliedern des Minnesängers Neidhart von Reuental zurück, die auch im Wiener Raum sehr bekannt waren.

Um den kunsthistorisch wertvollen Fund auch der Öffentlichkeit zugänglich zu machen, erklärte Kulturstadtrat Dr. Helmut Zilk die Absicht, den Raum - nach Abschluss der Restaurierungsarbeiten durch das Bundesdenkmalamt - zu mieten und als Außenstelle des Historischen Museums der Stadt Wien zu adaptieren. Wie Zilk und Hofrat Waissenberger vom Historischen Museum erklärten, ist dabei daran gedacht, durch thematische und didaktische Ergänzungen zum Verständnis des Freskenzyklus beizutragen. Möglichkeiten bestünden im Vergleich mit Fresken aus demselben Zeitraum oder in der Gestaltung als Neidhart von Reuental-Raum.

7.11.1979: Draschegründe - zweite Ansiedlungsetappe

Dieser Tage erhielten die ersten 21 Firmen, die für die Ansiedlung im Betriebsbaugebiet Drasche-Ost vorgesehen sind, die Vertragsentwürfe zugestellt.

Damit tritt das Betriebsbaugebiet Draschegründe in seine zweite Ansiedlungsetappe. Diese Etappe besteht aus den Flächen "Drasche-Ost" und "Drasche-West", die jeweils in der Größenordnung von 120.000 Quadratmeter liegt.

Die erste Ansiedlungstranche war eine Firma (Cincinatti Milacron) gewesen, die vor zirka zwei Jahren ein 101.566 Quadratmeter großes Grundstück erwarb und dort in der ersten Ausbauphase bereits 18.000 Quadratmeter verbaute. Das alte, wesentlich kleinere Werk in Wien 14, Lützowgasse, teilte und revitalisierte die Wibag, sodass heute an diesem Standort andere Firmen zu finden sind.

Während die erste Ansiedlungsetappe mit der bestehenden Infrastruktur ver- und entsorgt werden konnte, war für Drasche-Ost und Drasche-West die Schaffung einer eigenen Infrastruktur notwendig, die 154 Millionen Schilling kostete.

Während bei den derzeit zur Vergabe kommenden Gründen "Drasche-Ost" eindeutig der Schwerpunkt auf kleine Parzellen gelegt werden konnte, war es in "Drasche-West" kaum möglich, solche zu schaffen. Die "kleinen" Parzellen bedingten auch andere Aufschließungserfordernisse, sodass die Infrastruktur hier 102 Millionen Schilling kostete, während sie in den etwa gleich großen Gründen Drasche-West "lediglich" 42 Millionen Schilling ausmachte. Insgesamt werden auf Drasche-Ost 30 Firmen und auf Drasche-West zirka zehn Firmen angesiedelt werden.

Für sämtliche Grundstücke der Betriebsbaugebiete "Drasche Ost und West" gibt es bereits fixe Interessenten. Neue können, wenn überhaupt, nur mehr für den Fall eines Rücktrittes bereits vorgemerkter Firmen zum Zuge kommen. Die Draschegründe Ost und West sind somit als vergeben zu betrachten. Vorbereitungen weiterer Flächen für betriebliche Nutzungen sind jedoch im Gange.

Die Investitionspläne der 21 Firmen, die derzeit im Betriebsbaugebiet "Drasche-Ost" von der Wibag angesiedelt werden, belaufen sich in der ersten Phase auf 177 Millionen und sollen in der zweiten Phase 380 Millionen Schilling erreichen. Die Gesamtzahl der Beschäftigten wird in der Anfangsphase bei 900 und soll später bei 1.300 liegen.

Mit der noch kommenden Besiedlung von "Drasche-West" wird die Stadt Wien in 30 aufgeschlossenen Betriebsbaugebieten gemeinsam mit der Wibag den 300-sten Betrieb seit 1969 angesiedelt haben.

7.11.1979: Schwedens König im Wiener Rathaus

König Carl XVI. Gustaf von Schweden und Königin Silvia besuchten heute das Wiener Rathaus, wo sie von Bürgermeister Leopold Gratz begrüßt wurden. Hunderte Menschen begrüßten die schwedischen Gäste bereits bei der Einfahrt ins Rathaus.

Die schwedischen Gäste trugen sich in das Goldene Buch der Stadt Wien ein.

8.11.1979: Leopold Gratz-Stiftung der Zentralsparkasse

Die Zentralsparkasse und Kommerzbank Wien hat anlässlich des 50. Geburtstages von Bürgermeister Leopold Gratz eine mit fünf Millionen Schilling dotierte "Leopold Gratz-Stiftung" gegründet. Vom Ertrag des Stiftungskapitals, der jährlich etwa 400.000 Schilling ausmachen wird, sollen persönliche Initiativen, die im Interesse der Allgemeinheit liegen, gefördert werden.

Wie Zentralsparkasse-Generaldirektor Dr. Karl Vak in einem Pressegespräch ausführte, sollte die Stiftung ausschließlich der Weiterführung bereits bestehender Projekte dienen. Personen, die sich bei der Realisierung von Ideen nicht auf die öffentliche Hand verlassen, sondern selbst initiativ werden, sollen damit unterstützt werden. Als Beispiel nannte Dr. Vak Klausnitzers "Blue Danube Radio", das in Wien ansässigen Ausländern ein Radioprogramm in englischer und französischer Sprache bietet.

Folgende Bereiche sollen bei der Förderung im Vordergrund stehen: Ermutigung der Jugend für soziales Engagement, Sicherung der Integration älterer Menschen in die Gemeinschaft, Förderung des städtischen Lebensstils, Selbstorganisation als Beitrag zur Lösung großstädtischer Aufgaben, Beiträge zum Ausbau der Rolle Wiens als Zentrum internationaler Begegnung und Zusammenarbeit, Impulse für neue Entwicklungen im wirtschaftlichen und sozialen Bereich.

Bürgermeister Gratz bezeichnete die Stiftung als Verwirklichung eines alten Wunsches. "Seit ich Bürgermeister bin, habe ich immer wieder gesagt, dass man Wege finden müsste, um persönliche Initiative im Dienste der Allgemeinheit anzuerkennen und zu unterstützen".

Gratz verwies darauf, dass er sich als Unterrichtsminister zum Beispiel besonders um die Förderung des Residenz-Verlages bemüht hat. In diesem Fall sei es nichts Ungewöhnliches, dass jemandd mit Kunstbüchern Geld verdient, aber dass er dieses Geld dann für die Förderung österreichischer Autoren verwendet, sei das Besondere. Als zweites Beispiel nannte Gratz das Haus der Barmherzigkeit, für dessen Unterstützung er sich als Bürgermeister sehr eingesetzt hat. Es gibt jedoch viele förderungswürdige Aktivitäten, die nach den bestehenden rechtlichen Vorschriften von der öffentlichen Hand nicht wirksam gefördert werden können, etwa Initiativen in Wohnhausanlagen zur Gemeinschaftsbildung, die gemeinsamen Bemühungen von Geschäftsleuten um die höhere Attraktivität der Einkaufsmöglichkeiten im Nahbereich oder die Aktivität von Jugendgruppen zur Säuberung von Erholungsgebieten. Als weiteres Beispiel nannte Gratz eine in Wien bestehende Gruppe von Eltern behinderter Kinder, die sich gemeinsam um die Lösung ihrer Probleme bemühen.

Es gibt viele solcher Aktivitäten, stellte Gratz fest, die schon mit relativ kleinen Beträgen oder auch mit bloß organisatorischer Unterstützung wirksam gefördert werden können.

Die Prämien aus der Leopold Gratz-Stiftung werden vom Z-Vorstand vergeben, erstmals im ersten Halbjahr 1980. Eine Broschüre wird jeweils über die Vergabe und über die Gründe in jeden Einzelfall informieren.

9.11.1979: Unterausschuss "Konsumentenschutz" konstituiert

Bei der Sitzung des Gemeinderatsausschusses für Vermögensverwaltung, städtische Dienstleistungen, Konsumentenschutz wurde auf Vorschlag von Stadtrat Josef Veleta ein Unterausschuss gebildet, der sich mit Fragen des Konsumentenschutzes beschäftigen wird. Zur Vorsitzenden des Unterausschusses Konsumentenschutz wurde Gemeinderätin Ingrid Smejkal (SPÖ) gewählt.

9.11.1979: Generalversammlung von "Wien International"

In der Generalversammlung des Vereins "Wien International", wurden Nachwahlen zum Präsidium durchgeführt. Dem Präsidium gehören nunmehr an:

1. Präsident Stadtrat Heinz Nittel (SPÖ), 2. Präsident Stadtrat Peter Schieder (SPÖ), 3. Präsident Stadtrat Dr. Gertrude Kubiena (ÖVP) und als Mitglieder die Landtagsabgeordneten Dkfm. Dr. Erich Ebert ÖVP) und Dkfm. Holger Bauer FPÖ sowie Generaldirektor Dr. Karl Vak (Zentralsparkasse) und Generaldirektor Dkfm. Dr. Erich Göttlicher (Städtische Versicherung).

Auch im Vorstand haben Veränderungen stattgefunden. Der bisherige Stellvertretende Vorsitzende Landtagsabgeordneter Dr. Peter Mayr (ÖVP) schied auf eigenen Wunsch aus und wurde durch Landtagsabgeordneten Dr. Wolfgang Petrik (ÖVP) ersetzt. Landtagsabgeordneter Dipl.-Ing. Dr. Rainer Pawkowicz FPÖ wurde neu in den Vorstand gewählt. Den Vorsitz führt wie bisher Landtagsabgeordneter Leopold Wiesinger (SPÖ).

Die Generalversammlung nahm den Geschäftsbericht über die umfangreiche Tätigkeit des Vereins "Wien International" einhellig zur Kenntnis. In besonderer Weise wurden die Aktivitäten im Zusammenhang mit der An- beziehungsweise Umsiedlung internationaler Organisationen in den neuen Gebäuden im Donaupark hervorgehoben. Der Verein "Wien International" ist bereits zu einem festen Bestandteil der "Internationalen Gemeinde" in Wien geworden.

10.11.1979: Baugrund für das Wählamt Wien-Leopoldau

Der Gemeinderatsausschuss für Vermögensverwaltung, städtische Dienstleistungen, Konsumentenschutz hat mehrere Grundtransaktionen in verschiedenen Bezirken genehmigt, deren Durchführung öffentliche Interessen betreffen. In Floridsdorf, Leopoldauer Straße 181, werden 4.388 Quadratmeter der Republik Österreich, Post- und Telegraphenverwaltung verkauft. Auf diesem Grundstück wird das Wählamt Wien-Leopoldau errichtet. Die eheste Inbetriebnahme dieses Wahlamtes ist für das umliegende Gewerbegebiet von großer Bedeutung, da sich hier in letzter Zeit zahlreiche Firmen angesiedelt haben und der Zuzug weiterer Firmen zu erwarten ist.

Zwei forstwirtschaftlich für Wien bedeutungslose Waldgrundstücke in Penzing wurden, um eine Vereinfachung der Verwaltung des Städtischen Forstbesitzes zu erreichen, an die Republik Österreich - österreichische Bundesforste, verkauft. Die Grundstücke liegen an der Sofienalpenstraße und sind zusammen 18.897 Quadratmeter groß.

13.11.1979: In der Stadtbibliothek - Die Neuerwerbungen des Monats

Um ständige Aktualität bemüht, hat die Wiener Stadt- und Landesbibliothek in ihrem Katalogzimmger zwei Ausstellungsvitrinen installiert, in denen unter dem Motto: "Neuerwerbungen des Monats" interessante Neuzugänge dem Publikum präsentiert werden. Im Monat November sind folgende Objekte ausgestellt:

  • "Die guten Kinder" - ein illustriertes und koloriertes Wiener Kinderbuch aus dem Jahre 1915;
  • "Der Türken Sturz und Frankreichs Wanken" - ein die hiesige umfangreiche Türkensammlung ergänzendes Werk aus dem Jahre 1689;
  • "Denkmal der Freundschaft" - das Stammbuch eines Fräulein Füldner aus den Jahren 1806 bis 1823;
  • "Theatrum Europaeum" - eine umfangreiche Chronik aller Ereignisse von 1696 bis 1700.

15.11.1979: Autoren lesen an Wiener Schulen

Um den Schülern gute Jugendliteratur nahezubringen und den direkten Kontakt mit zeitgenössischen Autoren herzustellen, veranstaltet das Landesjugendreferat der Stadt Wien Dichterlesungen in verschiedenen Wiener Schulen. Im Schuljahr 1979/1980 werden in 81 Schulen insgesamt 166 Lesungsstunden abgehalten. Die Autoren beziehungsweise die Vortragenden sind: Johannes Paul, Christina Koevesi, Prof. Karl Bruckner, Prof. Meissel, Renate Welsh, Dr. Walter Weiss, Hilde Forster, Mira Lobe, Prof. Oskar J. Tauschinski, Dr. Georg Schreiber, Brigitte Peter.

19.11.1979: Eröffnung des Wiener Christkindlmarktes

Bürgermeister Leopold Gratz eröffnete heute auf dem Rathausplatz den Wiener Christkindlmarkt. Der Markt findet heuer zum fünften Mal auf dem Rathausplatz statt.

20.11.1979: Alte Wappen in neuer U-Bahn-Station

Zwei Wappen aus dem 17. Jahrhundert werden in der neuen Station der U1 am Schwedenplatz unter anderem zu sehen sein: mit der Verlängerung der U-Bahn bis zum Nestroyplatz werden in den beiden neuen Stationen ständige Ausstellungen mit kunsthistorischen Objekten aus dem Besitz des Historischen Museums der Stadt Wien eingerichtet.

Die beiden Wappen - eines davon zeigt den Doppeladler - stammen aus der ehemaligen Gonzagabastei, als aus dem Bereich des jetzigen Ausstellungsortes. Dasselbe gilt für eine gotische Kreuzblume von der Kirche Maria am Gestade, die ebenfalls zu sehen sein wird. Damit wird die Ausstellung einen Bezug zur unmittelbaren Umgebung der neuen Station darstellen. Die Ausstellungsgegenstände am Nestroyplatz werden sich auf Themen aus dem zweiten Bezirk beziehen.

20.11.1979: Erfolgreiche Artothek-Eröffnung

Die Artothek - der Verleih von Bildern aus dem Besitz der Stadt Wien - wurde von Kulturstadtrat Dr. Helmut Zilk eröffnet. Schon bei der Eröffnung fand sich eine große Zahl von Interessenten ein, die unter dem reichen Angebot an Bildern ihre Auswahl trafen. Die 400 Bilder, die derzeit in der Schönlaterngasse 7a ausgestellt sind, bieten einen repräsentativen Querschnitt durch die Wiener bildende Kunst der letzten Jahrzehnte. Die Bilder können für zwei Monate entliehen werden. Pro Monat sind 20 Schilling Unkostenbeitrag zu den Ausstellungs- und Versicherungskosten zu entrichten.

22.11.1979: Morzinplatz wird Fußgängerzone

Nach Abschluss der U-Bahn-Bauarbeiten im Bereich Schwedenplatz kann nun auch die Ausgestaltung des Franz Josefs-Kai weitergehen. Der Morzinplatz zwischen Rotenturmstraße und Marc Aurel-Straße wird als Fußgängerzone ausgestaltet. Die Kosten dafür werden 15 Millionen Schilling betragen.

23.11.1979: Friaul-Plastik für Wien

Als Dank für die Hilfe der Stadt Wien und der Wiener Bevölkerung für das Erdbebengebiet von Friaul übergab der Präsident der Regierung Friaul-Julisch Venetien Dr. Antonio Comelli an Landtagspräsident Hubert Pfoch eine Plastik. Sie ist das Werk des friaulischen Bildhauers Luciano Ceschia aus Udine.

Das künstlerische Geschenk der Regierung Friaul an die Stadt Wien drückt, wie Dr. Domelli sagte, den Dank für die Hilfe Wiens an die Erdbebenopfer der Region aus. Präsident Comelli dankte auch für die Übernahme der Ausstellung "Friaul lebt" und die Überweisung der Einnahmen daraus an die Erdbebenopfer.

24.11.1979: Neues U-Bahn-Teilstück eröffnet

Die U-Bahn fährt nun von Favoriten quer durch das Stadtzentrum bis in die Leopoldstadt. Das 1,4 Kilometer lange neue Teilstück der U1 vom Stephansplatz über die Station Schwedenplatz bis zum Nestroyplatz wurde heute seiner Bestimmung übergeben.

26.11.1979: Goldenes Ehrenzeichen für Probst von Klosterneuburg

Kulturstadtrat Dr. Helmut Zilk überreichte heute das Goldene Ehrenzeichen des Landes Wien an den Probst des Stiftes Klosterneuburg, Generalabt Gebhard Koberger.

27.11.1979: Gleichenfeier für zwei neue Pensionistenheime

Bei Bau für das Pensionistenheim "An der Türkenschanze" im 18. Bezirk wurde die Dachgleiche erreicht. Das Pensionistenheim wird nach Plänen des Archtektenbüros Glück errichtet und nach seiner Fertigstellung - voraussichtlich 1981 - 322 Pensionären Platz bieten. Dem Pensionistenheim ist auch eine Pflegeabteilung angeschlossen. Die Kosten betragen rund 224 Millionen Schilling. Das 11.026 Quadratmeter große Grundstück wurde von der Gemeinde Wien zur Verfügung gestellt.

Auch im 17. Bezirk in der Alszeile 71-73 erfolgte die Gleichenfeier für ein neues Pensionistenheim. Dieses wird nach Plänen des Architektenbüros Schwanzer-Krampf errichtet und wird 249 Pensionären Platz bieten. Die Kosten für dieses Heim - ebenfalls mit angeschlossener Pflegeabteilung - werden rund 161 Millionen Schilling betragen. Auch hier wurde das 10.537 Quadratmeter große Grundstück von der Gemeinde Wien zur Verfügung gestellt.

28.11.1979: Alt Erlaa - Bewohner sollen "ihre" Künstler wählen

Neue Wege bei der künstlerischen Ausgestaltung von Wohnbauten geht die Gesiba in Alt Erlaa. Man beschloss, die Bewohner bei der Auswahl der Künstler für die Ausgestaltung ihrer Wohnhäuser zu befragen und damit einen neuen, demokratischen Weg bei der "Kunst am Bau" zu gehen.

Sehr groß war der Andrang der Bewohner, als die Ausstellung eröffnet wurde, in der acht von einer Jury namhafter Experten ausgewählte Künstler den Bewohnern präsentiert wurden. Mit Markus Prachensky, Josef Mikl, Wolfgang Hollegha, Robert Zeppel-Sperl, Peter Pongratz, Peter Atanasov, H.J. Painitz und Manfred Ingerl ist für ein künstlerisch hochstehendes und stilistisch breites Angebot gesorgt.

29.11.1979: Bücher für österreichische Kulturinstitute

Insgesamt 184 Bücherpakete werden an die österreichischen Kulturinstitute im Ausland verschickt.

Die Bücher stammen aus dem Bücherfundus des Kulturamtes und wurden im Rahmen der Literaturförderung angekauft. Jedes der Pakete besteht aus 50 Werken und repräsentiert einen Wert von 4.500 Schilling. Neben zeit- und kulturgeschichtlichen Werken sind in den Paketen zum größten Teil Werke der österreichischen Gegenwartsliteratur enthalten. Die Liste der Autoren reicht unter vielen anderen von Artmann, Okopenko und Rosei bis zu Turrini und Zenker.

Neben der Bereicherung der Bibliotheken der österreichischen Kulturinstitute soll diese Aktion auch einen langfristigen Werbeeffekt für Wien als kulturelle Metropole erwirken.

30.11.1979: Wiener Fechtzentrum eröffnet

Nun hat der Wiener Landesfechtverband sein eigenes Fechtzentrum, das von der Stadt Wien finanziell gefördert wurde. Das neue Zentrum befindet sich im 14. Bezirk, Hütteldorfer Straße 150 - 158 und wurde heute eröffnet.

30.11.1979: Gemeinderat künftig am Freitag

Nach einer informativen Besprechung mit den Klubobmännern der drei im Gemeinderat vertretenen Parteien entschied Bürgermeister Leopold Gratz, dass er ab kommendem Jahr die Sitzungen des Gemeinderates, die bisher jeweils Montag stattgefunden haben, für Freitag einberufen wird.

Landtagspräsident Hubert Pfoch teilte dazu mit, dass künftig die Sitzungen des Landtags in der Regel an Tagen stattfinden werden, an denen keine Sitzung des Gemeinderates stattfindet. Bisher wurden die Sitzungen der beiden Körperschaften in der Regel am gleichen Tag abgehalten. Vor allem wegen der Verlängerung der Sitzungsdauer, die sich aus der Einführung der Fragestunden in Landtag und Gemeinderat ergeben hat, erscheint eine zeitliche Trennung notwendig.