Historischer Rückblick aus dem Jahr 1980

Zusammenfassungen von Meldungen der Rathauskorrespondenz

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April 1980

April

1.4.1980: Beginn der Ausflugsaktion für Behinderte

Im Rahmen dieses von der Stadt Wien gemeinsam mit dem Roten Kreuz seit dem Jahre 1978 durchgeführten Sozialdienstes erhalten behinderte Menschen im Rollstuhl die Möglichkeit, kostenlose Ausflüge in Erholungsgebiete im Umkreis von 35 bis 70 Kilometer rund um die Bundeshauptstadt, zum Beispiel den Lainzer Tiergarten, Heiligenkreuz, Laxenburg usw., zu machen. Die ersten Teilnehmer des heurigen Jahres wurden heute von Gesundheitsstadtrat Univ.-Prof. Dr. Alois Stacher verabschiedet.

Seitens des Wiener Roten Kreuzes werden dafür zwei eigens adaptierte Fahrzeuge mit Begleitpersonal zur Verfügung gestellt. Die Transportkosten dieser von April bis Oktober durchgeführten Ausflugsaktion werden von der Stadt Wien übernommen.

Im Vorjahr war diese Aktion ein voller Erfolg: Es wurden 117 Ausflugsfahrten durchgeführt, an denen sich 659 Personen beteiligten.

2.4.1980: Ab 1982 - U-Bahn befördert mehr als ein Drittel aller Fahrgäste

Nach der Fertigstellung des Wiener U-Bahn-Grundnetzes im Herbst 1982 wird die U-Bahn mehr als ein Drittel der gesamten Beförderungsleistung der Wiener Verkehrsbetriebe bewältigen. Der Kostendeckungsgrad des Wiener U-Bahn-Betriebes liegt bei 80 bis 85 Prozent. Dies geht aus einer heute vorgelegten Untersuchung der Wiener Verkehrsbetriebe über Betriebsleitungen und -kosten der U-Bahn hervor.

3.4.1980: "Langer Donnerstag" in zwei Bezirksämtern - Amtsstunden bis 17:30 Uhr in Floridsdorf und Donaustadt

Die Magistratischen Bezirksämter in Floridsdorf und Donaustadt bieten nun an den Donnerstagen eine neue Serviceleistung: Die Dienststellen stehen einmal pro Woche bis 17:30 Uhr zur Verfügung.

Der "lange Donnerstag" wird im Rahmen des Modellversuchs der Verwaltungsdezentralisierung in den beiden transdanubischen Bezirken eingeführt.

Dienst versehen werden nun jeden Donnerstag unter anderen das Jugendamt, das Sozialamt, die Baupolizei, das Marktamt, das Wohnungsamt, das Gesundheitsheit, das Veterinäramt, das Standesamt, aber auch "Filialen" der MA 52 und der MA 27 (Verwaltung und Erhaltung städtischer Wohnhäuser). Überdies ist auch der Bürgerdienst in den beiden Bezirksämtern miteingebunden.

4.4.1980: Wiens erste "Gastronomielandschaft" eröffnet

Die erste Wiener "Gastronomielandschaft" ist dort entstanden, wo vor rund einem halben Jahrhundert das erste Restaurant der WÖK eröffnet wurde, in der Mariahilfer Straße 85-87. Unter dieser Bezeichnung präsentiert die Wigast, ein Betrieb der Wiener Holding, einen völlig neuen Restauranttyp, der insgesamt 365 Gästen Platz bietet. Nicht mehr der eilige, sondern auch der anspruchsvolle Gast findet hier Vielfalt und Abwechslung, denn das Angebot reicht von der gemütlichen "Backstube" über das italienische Spezialitätenrestaurant "Pizza-Paradies" bis zum bürgerlichen "Naschmarkt-Restaurant".

Als Nachfolgerin der WÖK trägt die Wigast unter ihrem Direktor Günter Wöss den geänderten gastronomischen Anforderungen voll Rechnung. Vor genau einem Jahr wurde auf dem Schwarzenbergplatz der neue Restaurant-Prototyp "Naschmarkt" eröffnet, der dem Gast Gelegenheit gibt, in einem simuliertem Marktgeschehen unter einem reichhaltigen Speisenangebot zu gustieren und seine Wahl zu treffen. Seither haben 412.000 Personen dieses moderne Selbstbedienungs-Restaurant besucht und über 100.000 Menüs (zu 35 oder 48 Schilling), zirka 52.000 Salatteller und 20.000 Mehlspeisen gegessen, besonders attraktiv hat sich dabei das je nach Tageszeit wechselnde Angebot sowie die unkomplizierte, schnelle und dabei noch sehr anregende Art der Speisenwahl und Selbstbedienung auf den Umsatz ausgewirkt. Das erste "Pizza-Paradies" wurde im August 1978 in der Stadthalle eröffnet. Mittlerweile konnte die Wigast dort schon über 200.000 Gäste begrüßen.

Ermuntert durch diesen Erfolg entstand im Juli 1979 ein zweites "Pizza-Paradies" am Währinger Gürtel 162 gegenüber der Stadtbahnhaltestelle Nussdorfer Straße, das sich ebenfalls besten Zuspruch erfreut.

Die "Backstube" hat in der Mariahilfer Straße Premiere. Damit wurde der Betriebstyp einer Schaubackstube geschaffen. Hier wird auch ein reichhaltiges Sortiment von Mehlspeisen für den Verkauf "über die Straße" bereitgehalten. Spezialität des Hauses ist das "Dony", eine wienerische Abwandlung der amerikanischen Doughnuts. Die "Dony"-Maschine produziert alle 20 Sekunden vor den Augen der Gäste ein knusprig frisches "Dony", das nach Geschmack des Gastes garniert oder glaciert wird.

4.4.1980: Napoleonmuseum wieder geöffnet

Eines der interessantesten lokalhistorischen Schausammlungen Wiens, das sogenannte Napoleonmuseum in Aspern, hat für Besucher wieder geöffnet.

Das im Vorjahr im 22. Bezirk, Asperner Heldenplatz, unter dem Titel "Aspern 1809" eröffnete Sondermuseum ist den kriegerischen Auseinandersetzungen der österreichischen Armee und den Truppen des französischen Kaisers Napoleon am 21. und 22. Mai 1809 in und um Aspern gewidmet. Zu sehen sind zum Teil Leihgaben aus öffentlichen und privaten Sammlungen aber auch eine große Zahl von Fundgegenständen aus der Umgebung Asperns. Neben Waffen der beiden Armeen gibt es auch aufgefundene Ausrüstungsgegenstände, wie zum Beispiel Uniformreste. Diese Exponate werden noch durch zahlreiche Bilder, Pläne und zeitgenössische Darstellungen ergänzt. Die Schausammlung ist in der ehemaligen Sebastianskapelle im früheren Asperner Friedhof untergebracht, die gleichfalls im Vorjahr restauriert und revitalisiert wurde.

8.4.1980: Ottakringer Brauerei heizt Gemeindebau

Die Wohnhausanlage der Stadt Wien in der Eisnergasse 15-19 im Assanierungsgebiet Ottakring, mit deren Bau erst kürzlich begonnen wurde, soll besonders umweltfreundlich und vor allem energiesparend beheizt werden. Energiespender ist die Ottakringer Brauerei, die Abwärme der Brauerei, die derzeit durch den Kamin entweicht, soll künftig gespeichert und durch eine Kraft-Wärmekupplung dem Wohnhaus zugeführt werden. Die Ottakringer Brauerei will ihre eigene Heizanlage von Öl auf das wesentlich umweltfreundlichere Gas umstellen.

Die Ottakringer Brauerei besitzt eine so große Kapazität an Abwärme, dass auch weitere projektierte Bauten an das rationelle Heizsystem angeschlossen werden können. Vorgesehen sind die Wohnhausanlagen Eisnergasse 11-13, Ottakringer Straße 102 und Wichtelgasse 14.

9.4.1980: Historisches Museum - Sonderausstellung "Der Wienfluss"

Das Historische Museum der Stadt Wien zeigt die Sonderausstellung "Der Wienfluss".

Die Wien, der nach der Donau bedeutendste Fluss unserer Stadt, wird in dieser Ausstellung als historisch-topographisches Phänomen vorgestellt. Der Bogen der Ausstellung, die 192 Objekte umfasst, spannt sich von Grabungsfunden über die älteste Plandarstellung Wiens (Albertinischer Plan, 4121/22) bis zu den Entwürfen Wagners und Ohmanns im Zusammenhang mit der Regulierung des Flusses.

9.4.1980: Österreich-Gespräch "Literatur" eröffnet

Kulturstadtrat Dr. Helmut Zilk eröffnete heute das dritte Österreich-Gespräch - diesmal zum Thema "Literatur". Im Alten Rathaus werden im Rahmen der Veranstaltung Literaten, Literaturkritiker und andere mit der Literatur Befasste zur Stellung der Literatur im heutigen Leben und zur Lage der Autoren Stellung nehmen.

10.4.1980: Goldenes Ehrenzeichen für Z-Generaldirektor Dr. Vak

Bürgermeister Leopold Gratz überreichte heute dem Generaldirektor der Z, Dr. Karl Vak, das ihm von der Wiener Landesregierung verliehene "Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien".

10.4.1980: Augenabteilung und Neurologie für Wilhelminenspital

Im Wiener Wilhelminenspital werden zwei neue Fachabteilungen, nämlich eine Augenabteilung und eine Abteilung für Neurologie geschaffen, teilte heute Gesundheitsstadtrat Univ.-Prof. Dr. Alois Stacher mit.

Die Installierung dieser beiden für ein Schwerpunktkrankenhaus wichtigen Abteilungen wird durch diverse Umstrukturierungen innerhalb des Spitals ermöglicht werden.

11.4.1980: AKPE-Aufsichtsrat suspendierte Direktor Winter

"Wie Sektionschef Dr. Walter Waiz, der Vorsitzende des Aufsichtsrates der AKPE am späten Abend vor Pressevertretern erklärte, habe der Aufsichtsrat beschlossen, den technischen Direktor Dipl.-Ing. Adolf Winter, bis auf weiteres vom Dienst zu suspendieren. Ferner werden alle Geldzahlungen an ihn eingestellt ..."

Dipl.-Ing. Adolf Winter, war bei der AKPE für Haus- und Medizintechnik des AKH verantwortlich. Diesem Ressort kommen fast 50 Prozent der Gesamtkosten des AKH-Neubaues zu.

Die Agenden von Dipl.-Ing. Winter werden von den beiden anderen Direktoren Dipl.-Ing. Parzer und Dr. Schwaiger übernommen.

Weitere Beschlüsse des Aufsichtsrates: Neben der Suspendierung von Dipl.-Ing. Winter beschloss der Aufsichtsrat der AKPE unter anderem folgende Maßnahmen:

Die Einrichtung einer Revision, die dem Aufsichtsrat unmittelbar verantwortlich ist. Die Tätigkeit der Revision hat sich auf die Ablaufplanung mit Blickrichtung auf die Teilinbetriebnahme Ende 1983 (Neues Allgemeines Krankenhaus) und die Vollinbetriebnahme 1987 sowie auf die darauf aufbauende vorausschauende Kostenplanung zu erstrecken. Weiters ist eine begleitende Kontrolle einzurichten sowie die bestehende Betriebsorganisation der AKPE zu prüfen.

12.4.1980: Neue Ausstellung im Otto Wagner-Pavillon

Im Otto Wagner-Pavillon auf dem Karlsplatz ist eine neue Ausstellung zu sehen. Gegenstand der Ausstellung sind Projekte, die Otto Wagner für das Kaiserhaus entwickelte, die aber nicht ausgeführt wurden. Wie etwa ein Kaiser Franz Joseph-Denkmal oder ein Kaiser Franz Joseph-Brunnen, wobei Wagner besonders die Situierung des Denkmals im städtischen Umfeld interessierte. Auch zum Umbau der Hofburg und der Kapuzinergruft betrieb Wagner Studien, um das Kaiserhaus für Bauaufträge zu gewinnen.

Jeweils nur einen Tag bestanden Festdekorationen, die Wagner 1879 zur Silbernen Hochzeit des Kaiserpaares um 1881 zum Einzug der Braut von Kronprinz Rudolf errichtete.

Zwar erbaut, aber nicht benutzt wurde der "Pavillon des k.k. Allerhöchsten Hofes", des Stationsgebäudes der Wiener Stadtbahn für den Kaiser und den Hof.

Die in der Ausstellung gezeigten Arbeiten Otto Wagners werden in Ergänzung der Ausstellung "Kaiser Franz Joseph von Österreich oder der Verfall eines Prinzips" in der Hermesvilla gezeigt.

14.4.1980: Vier Millionen Schilling für Wiens Kleinbühnen

Eine Subvention von vier Millionen Schilling zur Förderung der Wiener Kleinbühnen beschloss heute der Gemeinderatsausschuss für Kultur und Bürgerdienst.

Der Betrag wird zum Teil als Grundsubvention für insgesamt 16 Theater, zum Teil in Form von Qualitätsprämien vergeben. Diese - in einer Gesamthöhe von 750.000 Schilling - werden aufgrund von Punktewertungen durch eine Jury aus sechs Wiener Theaterkritikern verliehen. Ein weiterer Teil des Gesamtbetrages - 169.000 Schilling wird für fallweise auftretende Kleinbühnengruppen und besondere Aktivitäten bereitgestellt.

Die Kleinbühnen haben eine für Wiens Theaterleben wichtige Funktion, sowohl was die Spielplangestaltung betrifft, als auch in Hinblick auf ihre Bedeutung als Sprungbrett für Schauspieler, Ausstatter und Regisseure. Mit der Unterstützung der Kleinbühnen trägt die Stadt Wien der Bedeutung dieser Theater Rechnung.

14.4.1980: Vizebürgermeister a.D. Hans Bock - Bürger von Wien

Bürgermeister Leopold Gratz überreichte heute an Vizebürgermeister a.D. Hans Bock die Bürger-Urkunde der Bundeshauptstadt Wien. Der Wiener Gemeinderat hat diese Auszeichnung einstimmig beschlossen.

15.4.1980: Hohe Auszeichnung für Leiter der Erdgasumstellung

Mit dem vom Bundespräsidenten verliehenen Silbernen Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich wurde Ing. Kurt Tesarik, Technischer Oberamtsrat der Wiener Gaswerke, ausgezeichnet. Tesarik hatte sich als organisatorischer Leiter der Erdgasumstellung große Verdienste erworben und war maßgeblich daran beteiligt, dass die ursprünglich vorgesehene Umstellungszeit von 15 Jahren um die Hälfte verkürzt werden konnte. Von 1970 bis 1978 wurden unter seiner Leitung nicht weniger als 739.000 Haushalte und 26.000 Gewerbe- und Industriebetriebe auf Erdgasversorgung umgestellt. Die hohe Auszeichnung wurde heute von Stadtrat Heinz Nittel überreicht.

15.4.1980: Gratz begrüßt parlamentarische AKH-Untersuchung

"In einem Brief an die drei Fraktionen des Österreichischen Nationalrates begrüßte Bürgermeister Leopold Gratz die Einsetzung eines Untersuchungsausschusses über den Neubau des Allgemeinen Krankenhauses, wie sie von der Sozialistischen Fraktion in der nächsten Sitzung des Nationalrates beantragt werden wird. Gratz teilte außerdem mit, dass er alle städtischen Dienststellen und Betriebe anweisen wird, die Arbeit des Parlamentarischen Untersuchungsausschusses in jeder Weise zu unterstützen.

Gratz ersucht die Parlamentsparteien, alles zu tun, damit die Arbeiten des Untersuchungsausschusses möglichst bald zu einem Ergebnis führen. Die rasche und konsequente Überprüfung ist eine Voraussetzung dafür, dass die Arbeiten am Neuen Allgemeinen Krankenhaus zielstrebig fortgesetzt werden können."

17.4.1980: Ombudsmann für Krankenpflegeschüler

Die Einsetzung eines Ombudsmanns für die Schülerinnen und Schüler in den städtischen Krankenpflegeschulen kündigte heute Gesundheits- und Sozialstadtrat Univ.-Prof. Dr. Alois Stacher an.

Mit dieser Maßnahme soll es den Schülerinnen und Schülern künftig ermöglicht werden, Vorschläge, Anregungen aber auch Beschwerden an eine kompetente Stelle weiterleiten zu können.

17.4.1980: Wien-Ausstellung in Paris

Im Rathaus von Paris wird in wenigen Tagen die Ausstellung "Vienne a Paris" eröffnet, die den Parisern zwei Wochen lang Informationen und Impressionen aus der Bundeshauptstadt Wien vermitteln wird. Die vom Wiener Fremdenverkehrsverband im Auftrag der Stadtverwaltung organisierte Präsentation ist der "Gegenbesuch" einer Ausstellung der Stadt Paris, die 1978 im Wiener Rathaus gezeigt wurde.

Mittelpunkt der Ausstellung ist ein Modell der Inneren Stadt mit sechs Meter Durchmesser, zu Illustration der Geschichte Wiens dienen zum Beispiel ein Abguss der "Venus von Willendorf", Römerziegel, Fialen vom Stephansdom und eine Bereiteruniform der Spanischen Reitschule. "Kostproben" aus der Musikstadt Wien gibt es in sechs Nischen, die stereophonisch mit Wiener Musik bespielt werden und über Monitore, auf denen ein Videoband des Neujahrskonzertes läuft.

Kunsthandwerk vom Spittelberg, Porzellan aus der Augartenmanufaktur, ein Modell der UNO-City und viele andere Objekte zeigen die Vielfalt des heutigen Wiens. Dem Ruf der Wiener Küche entsprechend finden gleichzeitig auch zwei gastronomische Aktionen statt: Der Chefpatissier des Wiener Intercontinental-Hotels gastiert im Pariser Schwesterbetrieb und produziert dort mit Originalzutaten begehrte Wiener Mehlspeisen, und das große Kaufhaus "bhv" veranstaltet Wiener kulinarische Wochen, bei denen ein Zitherspieler aus Wien für Stimmung sorgt.

Ein wichtiger Aspekt für das Image unseres Landes wird in einer eigenen Ausstellung präsentiert: der österreichische Widerstand 1938 bis 1945. Zusammengestellt vom Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes und vom Comite d'action de la resistance franciaise in der Maison d'Europe veranstaltet, wird diese Sonderschau vom ehemaligen französischen Hochkommissar in Österreich, General Bethouart, eröffnet.

Aus Anlass der Veranstaltung "Vienne a Paris" wird weiters auf dem am 26. Oktober 1979 benannten Johann-Strauss-Platz im 10. Pariser Arrondissement ein Denkmal des Wiener Walzerkönigs feierlich enthüllt. Die Eröffnung der Wien-Ausstellung im Pariser Rathaus nehmen die Bürgermeister beider Städte Leopold Gratz und Jacques Chirac, vor.

18.4.1980: Neuer Leiter für die Magistratsabteilung 32

Als neuer Leiter der Magistratsabteilung 32 - zuständig für Maschinentechnik, Wärme-, Kälte- und Energiewirtschaft - wurde Oberbaurat Dipl.-Ing. Nebel heute in sein Amt eingeführt. Er übernimmt die Leitung damit von seinem langjährigen Vorgänger, Obersenatsrat Dipl.-Ing. Swaty, der in den Ruhestand ging.

18.4.1980: Finanzausschuss - Debatte über Allgemeines Krankenhaus

Der Gemeinderatsausschuss für Finanzen und Wirtschaftspolitik trat heute zu einer Sitzung zusammen. Drei Tagesordnungspunkte betrafen den Neubau des Allgemeinen Krankenhauses. Finanzstadtrat Hans Mayr gab einen Zwischenbericht über die Vorfälle der letzten Tage.

Mayr führte dabei unter anderem aus, dass die Gegenäußerung des Vorstands der AKPE fristgerecht am 16. April 1980 dem Kontrollamt übermittelt wurde, das nun laufend Überprüfungen vornehmen werde.

22.4.1980: Damit sich das Baby wohl fühlt - zwei neue Aktionen des Jugendamtes der Stadt Wien

Wiens ersten Babywickelraum und eine Aktion, bei der Kinderpflegerinnen auf Wunsch der Eltern in die Wohnung kommen, stellte heute Vizebürgermeisterin und Familienstadträtin Gertrude Fröhlich-Sandner vor.

Der erste Babywickelraum wurde in Wien 6., Amerlingstraße 11, in der Mutterberatungsstelle eröffnet. Der Wickelraum kann kostenlos benützt werden.

Modellversuch - Kinderpflegerinnen kommen in die Wohnung

Das Jugendamt der Stadt Wien hat noch eine weitere kinderfreundliche Initiative gestartet. Ausgebildete Kinderpflegerinnen, die mit der modernen Säuglingspflege bestens vertraut sind, unterstützen Ärzte und Sozialarbeiter bei der Mutterberatung. Wenn es von Eltern gewünscht wird, kommen sie auch in die Wohnung und zeigen den Eltern, wie die Pflege des Säuglings am besten erfolgen kann.

23.4.1980: Fernsehpreis der österreichischen Volksbildung verliehen

Der Fernsehpreis der österreichischen Volksbildung für die besten Bildungssendungen des österreichischen Fernsehens im Jahr 1979 wurde heute verliehen.

Als beste Fernsehfilme waren die "Alpensaga", "Auf den Spuren des Rosenkavaliers" und "Das Tor an der Grenze" ausgewählt worden.

Der Zweck der Stiftung ist es, die Zusammenarbeit zwischen Fernsehen und Volksbildung sowie die kritische aber sachliche Auseinandersetzung mit dem Fernsehen zu fördern und Anregungen für die Gestaltung von Bildungssendungen und Bildungsprogrammen des Fernsehens zu geben.

24.4.1980: Neue Gewerbebetriebe auf den Draschegründen

Im Rahmen der "Aktion Baurechtsgründe" hat der zuständige Ausschuss dem Abschluss von fünf Baurechts-Optionsverträgen mit Firmen zugestimmt, die auf einer 12.255 Quadratmeter großen Liegenschaft der Draschegründe Ost in Liesing Gewerbebetriebe errichten wollen. Auf fünf Bauplätzen westlich der Laxenburger Straße werden zwei Tischlereien, ein Betrieb für den Bau von Kühlanlagen, ein Elektro-Installations-Unternehmen und eine Aufzugsfirma die Arbeit aufnehmen.

26.4.1980: Wien "Plus und Minus"

Die Personenstandsaufnahme 1979 brachte folgendes Ergebnis (Stichtag 10. Oktober 1979):

Wien hatte zu diesem Zeitpunkt 1.569.365 Einwohner, davon 701.150 Personen männlichen Geschlechts und 868.215 weiblichen Geschlechts. Im Vergleich zu 1976 hat damit die Einwohnerzahl Wiens um 2,1 Prozent abgenommen.

Dabei fällt auf, dass der Rückgang bei der Zahl der Frauen mit 2,3 Prozent höher ist als bei den Männern. Hier beträgt der Rückgang nur 1,9 Prozent.

28.4.1980: "Vader Abraham" - Wiener Dahlie mit Auszeichnung

Erfolge in Deutschland errang die Dahlienneuzüchtung eines Wiener Dahlienzüchters: für den "Vader Abraham", eine hundert Zentimeter hohe gelbe Ball-Dahlie, wurde dem Wiener Dahlienzüchter Dr. Gerhard Wirth das Wertzeugnis der deutschen Gartenbau-Gesellschaft zugesprochen. Die Auszeichnung wurde ihm vom Präsidenten der Deutschen Gartenbau-Gesellschaft, Dr. h.c. Graf Lennart Bernadotte, überreicht.

Wertzeugnisse für Dahlien-Neuheiten werden von der Deutschen Dahlien-Gesellschaft seit 1957 verliehen - allerdings nur für Züchtungen, die gegenüber den Herkunftssorten eine wirkliche Verbesserung darstellen.

28.4.1980: "Literatur für junge Leser" beginnt

Im Wiener Künstlerhaus startet diese Woche "Literatur für junge Leser", die bis in die erste Maiwoche rund um das Kinder- und Jugendbuch ein reichhaltiges Programm für junge Leser bietet.

Die Eröffnung wird Kulturstadtrat Dr. Helmut Zilk vornehmen. Daran anschließend übergibt Zilk die Kinder- und Jugendbuchpreise der Stadt Wien 1980. Die Preise gingen heuer an Mira Lobe, Christine Nöstlinger und Renate Welsh, der Illustrationspreis an Franz Sales Sklenitzka.

Neben den preisgekrönten und anderen inländischen Autoren nehmen auch bekannte ausländische Kinderbuchschreiber an der Literaturwoche für die Jugend teil. So Friedrich Karl Wächter, von dem eine Reihe ideenreicher illustrierter Kinderbücher stammt, Hans-Georg Noack, der Autor kritischer Jugendromane und Leo Lionni, ein Italoamerikaner, dessen Bilderbücher hohe Auszeichnungen erhielten.

28.4.1980: Franz Lehar-Denkmal enthüllt

Im Wiener Stadtpark wurde durch Bundespräsident Dr. Rudolf Kirchschläger ein Denkmal für Franz Lehar enthüllt. Die Enthüllung wurde anlässlich des 110. Geburtstages von Lehar vorgenommen. Anschließend übernahm Bürgermeister Leopold Gratz das Denkmal in die Obhut der Stadt Wien. Die Errichtung des vom Bildhauer Franz Anton Coufal geschaffenen Denkmals ist durch die Lehar-Gesellschaft erfolgt, den Platz dafür stellte die Stadt Wien zur Verfügung.

29.4.1980: Aus dem Wiener Gemeinderat

Im heutigen Wiener Gemeinderat standen unter anderem folgende Punkte auf der Tagesordnung:

Stadtrat Univ.-Prof. Dr. Rudolf Wurzer legte die Verkehrskonzeption für Wien vor. Erstmals wurde eine Verkehrskonzeption erstellt, die sich dem Ziel der Stadtentwicklung unterordnet. Die Abstimmung erfolgte nach den einzelnen Punkten der Verkehskonzeption getrennt und erhielt jeweils Stimmenmehrheit.

Mehrstimmig angenommen wurde auch der Antrag, dem Kunstverein Wien eine Subvention in der Höhe von 2,850.000 Schilling zu gewähren.

Von der ÖVP wurde eine Dringliche Anfrage (14 Fragen) zum Allgemeinen Krankenhaus eingebracht, die nach ausführlicher Debatte von Bürgermeister Leopold Gratz beantwortet wurden.

30. 4.980: Dr. Delabro weitere fünf Jahre Kontrollamtsdirektor

Der Wiener Gemeinderat genehmigte auf Vorschlag von Bürgermeister Leopold Gratz einstimmig, Dr. Fritz Delabro auf weitere fünf Jahre als Direktor des Kontrollamtes zu bestellen. Dr. Delabro war mit Wirksamkeit vom 17. Juni 1970 zum ersten Mal mit der Leitung des Kontrollamtes betraut worden. Die Funktionsperiode ist jeweils mit fünf Jahren befristet. Die erste Verlängerung erfolgte im Mai 1975.

30.4.1980: Freizeitkonzept für Wien - Projektleiter bestellt

Im Auftrag von Umweltstadtrat Peter Schieder wird ein Freizeitkonzept für Wien erarbeitet werden. Zum Projektleiter wurde der frühere Leiter des Bürgerservice und Redakteur des Presse- und Informationsdienstes der Stadt Wien, Reinhold Perner, bestellt. Perner hat seine Aufgabe im Auftrag des Umweltstadtrates bis zur Durchführung des zu erarbeitenden Projekts übernommen.

Das Freizeitkonzept soll vor allem zur Attraktivierung des Freizeitbereichs von Wien innerhalb der Stadtgrenzen beitragen. Besonders ist dabei an Freizeiteinrichtungen im dichtverbauten Stadtgebiet gedacht. Der neue Projektleiter wird aber auch Konzepte für die Erholungsräume im Umland von Wien zu erarbeiten haben.