Historischer Rückblick aus dem Jahr 1980

Zusammenfassungen von Meldungen der Rathauskorrespondenz

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Juni 1980

Juni

2.6.1980: Tag des Sports - Volksfest in der Wiener Innenstadt

Zu einem großen Volksfest wurde der diesjährige Tag des Sports in Wien, der auf Anregung von Sportstadtrat Peter Schieder ganz auf den Radsport ausgerichtet war. Rund 1.200 Fitness-Sportler und fuhren den 2,1 Kilometer langen Rundkurs mit Start und Ziel vor dem Rathaus ab. Jeder Teilnehmer erhielt als Erinnerung eine Plakette mit dem Maskottchen der Österreich-Rundfahrt.

Große Begeisterung dann beim Auftakt der Etappe der 32. Österreich-Radrundfahrt: Rund 18.000 Zuschauer säumten den Rundkurs und sahen ein spannendes und abwechslungsreiches Rennen. 65 Fahrer aus acht Nationen haben für das größte Radsportrennen Österreichs ihre Nennungen abgegeben.

2.6.1980: Baubeginn an der U-Bahn-Abstellhalle Kagran

In Kagran wurde dieser Tage mit dem Bau der U-Bahn-Abstellhalle bei der künftigen Endstation der Linie U1 in der Nähe des Donauzentrums begonnen. Der Baustellenbereich erstreckt sich über einen fünfzig Meter breiten Streifen, der etwa in der Mitte zwischen Attemsgasse und Anton Sattler-Gasse liegt und von der Lenkgasse bis zur Rundturnhalle bei der Steigenteschgasse reicht. Die U-Bahn-Abstellhalle selbst wird 150 Meter lang sein, acht Gleise aufweisen und 24 Doppeltriebwagen Platz bieten. Ein Modell der Halle wird derzeit im Haus der Begegnung im 22. Bezirk ausgestellt.

Die Rohbauarbeiten an der Abstellhalle, mit denen jetzt begonnen wurde, werden etwa eineinhalb Jahre dauern, die Fertigstellung erfolgt im Herbst 1982.

2.6.1980: Sozialmedizinisches Zentrum Ost - Personalwohnhaus und Internat eröffnet

Im Sozialmedizinischen Zentrum Ost im 22. Bezirk in der Langobardenstraße wurde ein derzeit modernstes Schulinternat für den Krankenpflegeberuf und ein Personalwohnhaus heute von Gesundheits- und Sozialstadtrat Univ.-Prof. Dr. Alois Stacher eröffnet.

Das Zentrum wurde in mehreren Etappen gebaut. Im Rahmen des ersten Bauabschnittes wurden die Krankenpflegeschule, das Personalwohnheim - es verfügt über 500 Wohneinheiten - und das Internat errichtet. Das Schulinternat, das über 180 Wohneinheiten, Gemeinschaftsräume, Hörsäle, Klassenräume, einen Turnsaal und eine Krankenabteilung verfügt, gehört zu den derzeit modernsten Einrichtungen dieser Art in Wien. Die Bau- und Einrichtungskosten für das Personalwohnhaus und das Internat betrugen 410,8 Millionen Schilling.

3.6.1980: Patriarch der syrisch-orthodoxen Kirche im Wiener Rathaus

Seine Heiligkeit, der Patriarch der syrisch-orthodoxen Kirche von Antiochien und vom ganzen Osten, Mar Ignatius Yakub III., kam anlässlich eines Besuches in Wien heute in das Wiener Rathaus und trug sich in das Goldene Buch der Stadt Wien ein.

4.6.1980: Neubau des Wasserbehälters Buchberg

Die Vergabe des Neubaus des Wasserbehälters Buchberg sowie die Abbrucharbeiten des alten Behälters wurden heute vom zuständigen Ausschuss genehmigt.

Der alte, in Penzing oberhalb der Mauerbachstraße in 290 Meter Höhe gelegene alte Wasserbehälter fasst nur 280 Kubikmeter und stammt noch von der Laudonschen Wasserleitung. Um die Versorgung der hier neu entstandenen Siedlungen zu garantieren, ist ein größerer Wasserbehälter erforderlich. Der neue Buchbergbehälter, dessen Bauzeit mit einem Jahr veranschlagt wurde, wird daher ein Fassungsvermögen von 2.500 Kubikmeter aufweisen. Da der alte Behälter noch benötigt wird, muss der Neubau daneben erfolgen. Die Baukosten für den Neubau und für die Abbrucharbeiten wurden mit 7,9 Millionen Schilling errechnet.

4.6.1980: Neuer Sommerstall für Lipizzaner

Im Lainzer Tiergarten, nahe der Hermesvilla wird derzeit ein Sommerstall für 40 Lipizzaner der Spanischen Hofreitschule errichtet. Im nächsten Sommer werden die Pferde hier bereits ihren "Sommerurlaub", in der Zeit da es keine öffentlichen Vorstellungen gibt, verbringen können.

Die Kosten in der Höhe von rund neun Millionen Schilling werden vom Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft an die Stadt Wien, die Eigentümerin des Grundes ist, bezahlt.

4.6.1980: Preise aus dem Wiener Kunstfonds übergeben

Im Serapionstheater wurden heute die Preise aus dem von der Zentralsparkasse und Kommerzialbank errichteten Wiener Kunstfonds übergeben. Die Preisträger sind:

  • Preis für darstellende Kunst an Prof. Dr. Hilde Weinberger für eine Lyrikcollage aus dem Werk von Andreas Okopenko
  • Preis für Literatur an Andreas Okopenko
  • Preis für Musik an Heinz Karl Gruber für das Pandämonium für Bariton-Chansonnier und Orchester "Frankenstein" nach Kinderreimen von H. C. Artmann
  • Preis für Film an Babak Mohammadi Amlashi für den Film "Hoe'geist"
  • Preis für bildende Kunst an Heinrich Heuer

6.6.1980: Zwölf Millionen Schilling für Instandsetzung des Theaters an der Wien

Der Gemeinderatsausschuss für Kultur und Bürgerdienst beschloss heute, dem Theater an der Wien zur Durchführung der Generalinstandsetzung des Gebäudes und der technischen Einrichtungen für das laufende Jahr zwölf Millionen Schilling zur Verfügung zu stellen. Der Betrag soll in vier gleichen Raten von September bis Dezember angewiesen werden.

Die Arbeiten zur Generalinstandsetzung des Theaters wurden bereits 1979 begonnen. Nach Schluss der Sommersaison 1980 wird das Theater am 1. September geschlossen und konzentriert mit den Bauarbeiten begonnen, die bis Jahresende abgeschlossen sein sollen. Die Wiedereröffnung des Theaters ist für 20. Jänner 1981 mit dem Musical "Evita" geplant.

7.6.1980: Würdigung des verstorbenen Bundesministers Karl Waldbrunner durch Wiener Bürgermeister Leopold Gratz

In seiner Eigenschaft als Präsident des BSA (Bund Sozialistischer Akademiker) hielt heute Bürgermeister Leopold Gratz dem verstorbenen ehemaligen Bundesminister und Präsidenten des BSA, Karl Waldbrunner, einen Nachruf. Gratz führte aus, dass Waldbrunner mit dem Aufbau der österreichischen Stahlindustrie begonnen hatte, dem der Aufbau der gesamten Verstaatlichten Industrie folgte, sodass man vom "Königreich Waldbrunner" sprach.

Karl Waldbrunner (geboren 25. November 1906) verstarb am 5. Juni 1980 in Wien

9.6.1980: Nun Stadterneuerung auch auf dem "Himmelpfortgrund"

Auf dem "Himmelpfortgrund" im 9. Bezirk zwischen Währinger Gürtel, Sobieskigasse, Ayrenhoffgasse, Nussdorfer Straße und Währinger Straße wird nun - wie in sechs anderen Gebieten - die Stadterneuerung forciert. Ab sofort steht den Bewohnern des Himmelpfortgrundes in der Säulengasse 18 ein Informationslokal zur Verfügung, in dem ein von der Stadt Wien beauftragtes Architektenteam den ständigen Kontakt mit der Bevölkerung hält, Vorschläge entgegennimmt und für Auskünfte zur Verfügung steht.

11.6.1980: Sonderausstellung im Historischen Museum "Kaffeehaus und Jugendstil"

Im Historischen Museum der Stadt Wien ist eine Sonderausstellung über das Wiener Kaffeehaus zu sehen. Eine weitere Attraktion bietet das Museum im zweiten Stock, in dem die Renovierungsarbeiten abgeschlossen wurden: Hier wurde die Jugendstilabteilung neu aufgestellt und erweitert. Mit Werken von Böhm, Engelhart, Gerstl, Hoffmann, Jettmar, Gustav und Georg Klimt, Kurzweil, Lenz, List, Moll, Schiele, Schönberg und Wagner bietet die Schau einen repräsentativen Überblick über die Wiener Kunst der Jahrhundertwende.

Die Kaffeehaus-Ausstellung verfolgt die Entwicklung dieser wienerischen Institution von den Anfängen bis zur Zwischenkriegszeit. Dabei wurde weniger versucht, den Stoff wissenschaftlich aufzubereiten, sondern vielmehr der unverkennbaren Wiener Kaffeehausatmosphäre nachgespürt.

11.6.1980: Für den Heuberg - erste Stadtteilplanung Wiens

Für den "Heuberg" im 17. Bezirk wurde der Entwurf zum ersten Stadtteilplan Wiens ausgearbeitet. Der neue Plan geht so weit ins Detail, dass der Bestand einzelner Liegenschaften erfasst und künftige Nutzungsziele festgelegt werden können. In einer insgesamt rund fünf Wochen dauernden Informationsveranstaltung hat die Bevölkerung Gelegenheit, die Planungsziele kennenzulernen und dazu Stellung zu nehmen. Diese Anregungen und Vorschläge werden dann in einen neuen Flächenwidmungs- und Bebauungsplan einfließen, der vorher nochmals für vier Wochen zur öffentlichen Einsicht aufgelegt wird.

11.6.1980: Seniorenwoche 1980 im Wiener Rathaus

Die Seniorenwoche 1980 der Stadtverwaltung wird heuer erstmals im Wiener Rathaus abgehalten werden. Sie wird damit bereits zum siebenten Male durchgeführt. Das Hauptgewicht soll heuer bei den täglichen Seniorenakademien liegen.

11.6.1980: Baudirektor Dr. Koller gestorben

Universitätsprofessor Dipl.-Ing. Dr. Rudolf Koller, der von 1961 bis 1974 Stadtbaudirektor Wiens war, ist im 72. Lebensjahr gestorben.

Prof. Dr. Koller, am 27. Dezember 1908 in Wien geboren, wurde 1959 mit der Leitung der Gruppe Tiefbau in der Stadtbaudirektion beauftragt. 1961 wurde er Stadtbaudirektor. 1962 wurde er als Professor an die Technische Hochschule berufen, 1972 wurde er Ehrensenator dieser Hochschule.

Die ersten Großprojekte, für die Dr. Koller in der Stadtbaudirektion führend verantwortlich zeichnete, waren die Opernpassage und die Neugestaltung des Südtiroler Platzes. Als Stadtbaudirektor leitete er die Konzeption für die neueren Großbauten der Stadt Wien, von der U-Bahn bis zur Donauinsel, aber auch die Schwerpunktverlagerung von der Stadterweiterung zur Stadterneuerung und die Erschließung neuer Wege im Wohnungsbau.

13.6.1980: 15. Europakonferenz - Lugger Vorsitzender des Ausschusses für Regionalprobleme und Raumordnung

Ein Österreicher ist wieder Vorsitzender des für die Regionalprobleme und Raumordnung zuständigen Fachausschusses der Europakonferenz der Gemeinden und Regionen: Bei der Tagung der 15. Europakonferenz in Straßburg wurde Bürgermeister DDr. Alois Lugger zum Vorsitzenden gewählt.

Auch in den anderen Fachausschüssen sind Österreicher vertreten: In den Ausschuss für kommunale Strukturen und Finanzen wurde Bürgermeister Reiter (Österreichischer Gemeindebund) gewählt. Im Ausschuss für Umwelt und Städtebau ist Stadtrat Peter Schieder Mitglied und dem Kulturausschuss gehört Stadtrat Mikesch (Kapfenberg) an.

Im ständigen Ausschuss, dem Leitungsgremium der Konferenz, ist Österreich durch Bürgermeister Lugger und Stadtrat Schieder vertreten.

13.6.1980: "Verfilmte Zeitungen" in der Wiener Stadt- und Landesbibliothek

Die starke Beanspruchung von Tageszeitungen, die zum Teil sehr schlechte Papierqualität zwingt in steigendem Maße, Printmedien möglichst konservatorisch zu behandeln: Die sollten um der Nachwelt erhalten zu bleiben, nicht mehr im Original benützt werden. Die Wiener Stadt- und Landesbibliothek hat sich daher in letzter Zeit sehr bemüht, ihre Bestände an den am meisten gefragten Zeitungen zu verfilmen und im Wege von Lesegeräten als Mikrofilm zur Verfügung zu stellen.

Nach Maßgabe der technischen und finanziellen Möglichkeiten wird diese Aktion der Verfilmung Wiener Zeitungen in Zusammenhang mit der zuständigen Fachabteilung des Magistrats, der Verfilmungsstelle der Magistratsabteilung 20 - Plan- und Schriftenkammer auch in den nächsten Jahren zügig fortgesetzt werden.

Bisher stehen folgende Zeitungen auf Mikrofilm zur Verfügung:

  • "Wiener Zeitung" von 1703 bis Ende 1973
  • "Österreichische Zeitung"
  • "Völkischer Beobachter", Wiener Ausgabe, 1938 bis 1945
  • "Neues Österreich", 1945 bis 1954
  • "Österreichische Zeitung" 1945 bis 1950 (mehr nicht erschienen)
  • "Morning news", Wiener Ausgabe, 1945 bis 1949 (mehr nicht erschienen)

Derzeit wird das "Neue Österreich" bis zu seiner Einstellung (1967) weiter verfilmt.

13.6.1980: Zum 80. Geburtstag der Brigittenau - Brigitta-Kirtag

Ab heute steht die Brigittenau im Zeichen des "Brigitta-Kirtags", der nach 132 Jahren auf Initiative des Kulturvereins Brigittenau auf dem Festplatz bei der Brigittakapelle in der Forsthausgasse wieder durchgeführt wird.

Der "Brigitta-Kirtag" ist ein Stück Geschichte des 20. Bezirks. Bald nach der Errichtung der Brigittakapelle im Jahr 1651 einem Werk des Architekten Filiberto Luccesi, wurde alljährlich - der Kapellenpatronin zu Ehren - ein Kirchweihfest gefeiert, das schließlich als "Brigitta-Kirtag" bekannt war und sich bei der Wiener Bevölkerung großer Beliebtheit erfreute. Das ganze 18. Jahrhundert über war das Fest gut besucht. Im 19. Jahrhundert kamen jedes Jahr zehntausende Wiener zu dem Kirtag, der sich zu einem turbulenten Volksfest entwickelt hatte und bei dem "jede Wiese zum Tanzboden wurde". Im Vormärz entstanden auf den Festplätzen eine Reihe von Vergnügungsetablissements, eine Pferdeeisenbahn wurde errichtet, was den Besuch noch steigerte. Franz Grillparzer hat in seinem "Armen Spielmann" das lustige Treiben bei diesem Volksfest verewigt. Das Revolutionsjahr 1848 bereitete allerdings dem "Brigitta-Kirtag" ein jähes Ende.

Inzwischen ist die Brigittenau als 20. Wiener Gemeindebezirk 80 Jahre alt geworden. Dieser Geburtstag wird nun mit der Wiederbelebung des "Brigitta-Kirtags" mit einem umfangreichen Veranstaltungsprogramm gefeiert.

15.6.1980: Grundankäufe für Hochwasserschutzbauten

Im Rahmen des verbesserten Hochwasserschutzes für Wien sind im Bereich des in Langenzersdorf gelegenen Donaugrabens umfangreiche Dammbauarbeiten erforderlich. Zur Durchführung dieser Arbeiten hat der Gemeinderatsausschuss Vermögensverwaltung, städtische Dienstleistungen, Konsumentenschutz dem Ankauf von drei bisher landwirtschaftlich genutzten Grundstücken zugestimmt. Die betreffenden Liegenschaften sind zusammen 3.910 Quadratmeter groß.

16.6.1980: Krankenstation und Wohnheim im Pflegeheim Liesing eröffnet - 200 Millionen Schilling für Modernisierung der Pflegeheime

In Wien wurde in den letzten Jahren die Modernisierung der städtischen Pflegeheime besonders forciert. So wurden seit 1976 mehr als 200 Millionen Schilling für bauliche und einrichtungsmäßige Investitionen aufgewendet.

Nun wurden im Pflegeheim Liesing die neuadaptierten Räumlichkeiten der Krankenabteilung und des Wohnheimes in Betrieb genommen. Die Kosten für Umbau und Einrichtung betrugen dreizehn Millionen Schilling. Statt den bisher großen Durchgangshallen stehen den Patienten nun 51 Betten, aufgeteilt in Zwei- und Dreibettzimmern zur Verfügung. Neu ist auch ein Mehrzweckaufzug, der sich zum Transport von bettlägerigen Patienten eignet. Darüber hinaus gibt es im Garten Liegeterrassen, die auch von nicht gehfähigen Patienten benützt werden können.

16.6.1980: Geschenk von Bruno Marek an die Wiener Stadt- und Landesbibliothek

Der Altbürgermeister der Bundeshauptstadt Wien, Kommerzialrat Bruno Marek, hat der Wiener Stadt- und Landesbibliothek ein wertvolles, handgeschriebenes Gebetbuch aus dem Jahre 1769 zum Geschenk gemacht. Dieses Gebetbuch wird außerhalb des Kataloges in der derzeit laufenden Ausstellung der Wiener Stadt- und Landesbibliothek "Wiener Gebetbücher vom 16. bis zum 19. Jahrhundert", die noch bis Ende September 1980 zu sehen ist, ausgestellt.

16.6.1980: Stadtrat Schieder wieder in das ORF-Kuratorium entsendet

In der Sitzung der Wiener Landesregierung wurde einstimmig beschlossen, das bisherige Mitglied des "Kuratoriums des ORF", für das Land Wien, Stadtrat Peter Schieder, für die nächste Funktionsperiode wieder zu bestellen.

17.6.1980: Preise der Stadt Wien 1980 für Literatur, Publizistik und Volksbildung überreicht

Kulturstadtrat Prof. Dr. Helmut Zilk überreichte heute die Preise der Stadt Wien 1980 für Literatur, Publizistik und Volksbildung an Erich Fried, Dr. Günter Anders und Prof. Ludwig Sackmauer.

18.6.1980: Carabelligasse - 188 Siedlungshäuser eröffnet

Bürgermeister Leopold Gratz eröffnete heute in der Carabelligasse (21. Bezirk) eine Wohnhausanlage mit 188 Einfamilien- und Reihenhäusern, der auch Freizeiteinrichtungen angeschlossen sind. Die Anlage entstand im Rahmen des Wiener Siedlungsprogramms und wurde von der Gesiba auf einem Baurechtsgrund der Stadt Wien errichtet.

18.6.1980: AKH - Planungsdirektorium führt Betriebsorganisation weiter

Der Vorstand der Allgemeines Krankenhaus Planungs- und Errichtungsgesellschaft (AKPE) wurde in einer Aktionärsversammlung ermächtigt, für die weitere Betriebsorganisationsplanung ein Planungsdirektorium aufzubauen. Wie Vizekanzler Dr. Hannes Androsch und Bürgermeister Leopold Gratz nach der Aktionärsversammlung erklärten, sollen in das Direktorium, das eine eigene Abteilung innerhalb der AKPE bilden wird, Vertreter der Wiener Spitalsverwaltung und des Bundesministeriums für Wissenschaft und Forschung eingebunden werden. Die Arbeit des Planungsdirektoriums soll in einer optimalen Kombination aus Eigenleistungen der AKPE, Leistungen der Magistratsabteilung 17 und des Bundesministeriums für Wissenschaft und Forschung sowie aus Auftragsvergaben bestehen.

Vizekanzler Dr. Hannes Androsch betonte, dass die beiden Vorstandsdirektoren der AKPE bis zum Auslaufen ihres Vertrages im Herbst dieses Jahres im Dienst bleiben, da es keine dienst- und aktienrechtlichen Gründe für eine Abberufung gibt. Bürgermeister Leopold Gratz schloss für die weitere Betriebsorganisationsplanung eine Beschäftigung einzelner Personen nicht aus, die bisher bei Betrieben der sogenannten "Abo" beschäftigt waren, da es keine Kritik an der fachlichen und beruflichen Qualifikation, sondern nur am Vergabevorgang selbst gegeben hat.

Weitere Beschlüsse der Aktionärsversammlung waren:

  • die Magistratsabteilung 17 stellt ab Herbst dieses Jahres Personal des Krankenhausbetriebs zur Verfügung, das für einen reibungslosen Übergang zum Teilbetrieb im Jahr 1983 und zum Vollbetrieb Jahr 1987 sorgen soll
  • Der Vorstand der AKPE wird eine Gutachtergruppe bilden, die die Ausschreibungen auf dem Sektor Medizintechnik auf ihre Produktneutralität prüfen soll
  • Der Vorstand wird einen Forschungsauftrag vergeben, der eine exakte Abgrenzung der Kosten des Spitalsbetriebs und der Kosten für Lehre und Forschung erbringen soll

19.6.1980: Sievering - Im alten Steinbruch wird gesprengt

In einem alten Steinbruch, der einst die Steinblöcke für den Bau der Stadtbahn lieferte, müssen nun aus Sicherheitsgründen Sprengungen durchgeführt werden: Im kleinen Steinbruch Gspöttgraben, einem Erholungsgebiet im Sievering, droht ein rund 150 Kubikmeter großer Felsbrocken herabzustürzen. Um die Gefährdung für die Erholungssuchenden rasch zu beseitigen, haben das Büro für Sofortmaßnahmen und das Forstamt der Stadt Wien eine Fachfirma mit der Sprengung des Felsens beauftragt. Die Kosten für diese Sofortaktion werden rund 100.000 Schilling betragen.

19.6.1980: Preise der Stadt Wien 1980 für Malerei, Graphik, Bildhauerei und Architektur

Kulturstadtrat Prof. Dr. Helmut Zilk überreichte heute die Preise der Stadt Wien 1980 für Malerei, Graphik, Bildhauerei und Architektur an Prof. Adolf Frohner, Prof. Karl Anton Fleck, den akademischen Bildhauer Franz Xaver Oelzant und Architektin Margarete Schütte-Lihotzky.

19.6.1980: Journalistenpreis für Architektur erstmals verliehen

Die Ingenieurkammer für Wien, Niederösterreich und Burgenland hat einen mit 50.000 Schilling dotierten "Journalistenpreis für Architektur und Technik" geschaffen, der alle zwei Jahre verliehen wird. Bei der ersten Vergabe, die heute erfolgte, wurde der Preis geteilt.

Heinz F. Honies, Redakteur des "Trend", erhielt den Preis für die im "Kurier" erschienene Artikelserie "Der goldene Schlüssel zu den eigenen vier Wänden", eine Dokumentation für Wohnungssuchende und Hausbauer. Harald Sterk, Redakteur der "Arbeiter-Zeitung", wurde für seine regelmäßige, auf hohem Niveau stehende kulturkritische Berichterstattung über Architektur ausgezeichnet.

Kammerpräsident Dipl.-Ing. Friedrich Rollwagen bezeichnete den neuen Journalistenpreis als Bemühen, die kritische Auseinandersetzung mit der Architektur zu fördern und damit zur Bewusstseinsbildung in der Öffentlichkeit beizutragen.

20.6.1980: Wiens neues Freizeitgebiet- Nordteil der Donauinsel

Mit der Donauinsel besitzt Wien ein Freizeitangebot, wie es in größerem Umkreis rund um die Bundeshauptstadt nicht zu finden ist. Nun wurde der 500.000. Baum auf der Donauinsel gepflanzt. Insgesamt wurde vom Forstamt im Nordteil der Insel bereits eine Fläche von 415.000 Quadratmetern und im Südteil von 123.000 Quadratmetern aufgeforstet, dazu kommen noch 678.000 Quadratmeter Liegewiesen.

Die bereits fertiggestellten und in Bau befindlichen Teile der Insel sind insgesamt 2,3 Millionen Quadratmeter groß: 13,4 Kilometer des Entlastungsgerinnes sind ebenfalls bereits fertig oder in Bau. Zu den schwierigsten Bauarbeiten gehörte, wie Mitarbeiter der Magistratsabteilung 45 berichteten, die Unterfangung der Pfeiler von vier Brücken.

22.6.1980: Grundsteinlegung für Ekazent Simmering

Nachdem bereits der Boden für die Grundmauern des neuen Einkaufs- und Veranstaltungszentrum Simmering ausgehoben wurde, erfolgte heute die Grundsteinlegung. Bereits im Herbst 1981 soll das Ekazent fertiggestellt sein.

Das neue Einkaufs- und Veranstaltungszentrum soll die Nahversorgung des 11. Bezirkes weiter verbessern und den Bewohnern neue Möglichkeiten kultureller und gesellschaftlicher Aktivitäten bieten.

25.6.1980: Landtagspräsident Pfoch - 60. Geburtstag

Der Erste Präsident des Wiener Landtages Hubert Pfoch feiert heute seinen 60. Geburtstag.

25.6.1980: Aus dem Wiener Gemeinderat

Die Sitzung des Wiener Gemeinderates wurde heute mit einer Mitteilung von Finanzstadtrat Hans Mayr eingeleitet. Diese Mitteilung hatte das Ergebnis der Besprechungen der Aktionäre der AKPE am 27. Mai und am 18. Juni über den Neubau des Wiener Allgemeinen Krankenhauses zum Inhalt.

25.6.1980: Nordbahnhof-Ausstellung in der Leopoldstadt

Die Arbeiten der ersten drei Preisträger und die beiden angekauften Vorschläge im Wettbewerb für einen Teilbereich des Nordbahnhofgeländes, werden im Bezirksmuseum Leopoldstadt (Wien 2, Karmelitergasse 9) für alle Interessierten zu sehen sein.

25.6.1980: Fabrikbrand in Ottakring

In einer Kunststofffabrik in der Nauseagasse 24 in Ottakring (16. Bezirk) brach heute ein Brand aus. Ein Lagerraum mit großen Mengen Kunststoff steht in Vollbrand. Die Feuerwehr musste Alarmstufe 4 auslösen. Durch die starke Rauchentwicklung ist ein ganzer Häuserblock beeinträchtigt. Die Brandbekämpfung gestaltete sich äußerst schwierig, da durch brennenden Kunststoff toxische Gase entweichen. Das Feuer hat in weiterer Folge auf ein Nachbargebäude übergegriffen. Am Einsatzort waren 35 Feuerwehrfahrzeuge, darunter drei Großtanklöschfahrzeuge eingesetzt.

Der Fabrikbrand forderte fünf Verletzte: Drei Feuerwehrleute sowie zwei Hausbewohner. Alle Verletzten mussten in das Wilhelminenspital zur weiteren Versorgung gebracht werden.

27.6.1980: Stadtparkausstellung 1980 - "pars pro toto"

Anfang Juli 1980 wird im Wiener Stadtpark die Stadtparkausstellung 1980 eröffnet. Die Ausstellung, die unter dem Motto "pars pro toto" - torsi und fragmente" steht, ist der Begegnung mit der konkreten Plastik und Skulptur gewidmet. Die Gestaltung des Menschlichen steht im Mittelpunkt der Arbeiten von F. Ablinger, G. Fassl, U. Truger, G. Linke, G. Afuhs, S. Auer und R. Berger den diesjährigen Teilnehmern der Ausstellung.

27.6.1980: 400 km neue Hochleistungsstraßen für Ostregion - Landeshauptleute von Wien, Niederösterreich und Burgenland beschließen gemeinsames Planungskonzept

Ein wesentlicher Ausbau des leistungsfähigen Straßennetzes ist die wichtigste Zielsetzung, auf die sich die Landeshauptleute Leopold Gratz, Theodor Kery und Andreas Maurer bei einer Sitzung der Planungsgemeinschaft Ost im Wiener Rathaus geeinigt haben. Zu den 274 Kilometer Autobahnen sollen weitere 193 Kilometer kommen, zu den 48 Kilometer Schnellstraßen weitere 194 Kilometer. Die drei Bundesländer fordern, dass diese fast 400 Kilometer zusätzliche Hochleistungsstraßen bis 1990 gebaut werden. Sie verweisen darauf, dass in der Vergangenheit die Ostregion an den Gesamtausgaben für den Bundesstraßenbau wesentlich weniger erhalten hat, als ihrem Bevölkerungsanteil entspricht. Von der Bundesregierung wird gefordert, diese Benachteiligung der Ostregion zu beseitigen.

27.6.1980: Brand in Meierei Tivoli - Fünf verletzte Feuerwehrleute

In der Meierei Tivoli (12., Hohenbergstraße) brach ein Brand aus, der im Anbau der Meierei entstanden ist und auf das Nachbargebäude übergriff. Die Feuerwehr löste Alarmstufe 2 aus. Trotz intensivster Löscharbeiten fiel der 6.000 Quadratmeter große Anbau den Flammen zum Opfer. Bei der Brandbekämpfung wurden fünf Feuerwehrleute verletzt. Vier Männer mussten in das Spital gebracht werden.

30.6.1980: Hatzl neuer Präsident des Österreichischen Instituts für Bauforschung

Zum neuen Präsidenten des Österreichischen Instituts für Bauforschung wurde Wohnbaustadtrat Johann Hatzl bei der Mitgliederversammlung gewählt. Stadtrat Hatzl löst den Ersten Landtagspräsidenten Hubert Pfoch ab, der diese Funktion sieben Jahre lang innehatte.