Historischer Rückblick aus dem Jahr 1980

Zusammenfassungen von Meldungen der Rathauskorrespondenz

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März 1980

März

1.3.1980: 212 neue Wohnungen für den 11. Bezirk

Zwei neue Wohnhausanlagen der Stadt Wien mit 212 Wohnungen werden in Simmering (11. Bezirk) errichtet. Eine der Anlagen, im Bereich Schemmerlstraße - Mitterfeldergasse - Gadnergasse, wird als verdichteter Flachbau errichtet. Die Anlage wird 143 Wohnungen in 20 Stiegenhäusern auf einer Fläche von fast 15.000 Quadratmeter enthalten. Das zweite Projekt befindet sich in der Eisteichstraße - Fuchsröhrenstraße und ist die Fortsetzung einer bereits bestehenden und kürzlich besiedelten Wohnhausanlage. Hier werden 69 Wohnungen in sechs Stiegenhäusern errichtet. Die Stiegenhäuser werden so angeordnet, dass gemeinsam mit dem fertigen Teil ein großer Innenhof entsteht. Die Kosten für beide Anlagen werden 180 Millionen Schilling betragen.

3.3.1980: Hohe Auszeichnung für Dr. Soswinski

Dr. Ludwig Soswinski, Bundesobmann des Bundesverbandes Österreichischer Widerstandskämpfer und Opfer des Faschismus, wurde mit dem Großen Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich heute geehrt.

3.3.1980: "Literatur im März"

"Literatur der Arbeitswelt - Arbeitswelt der Literatur" - so der Titel der ersten Veranstaltung, der ab nun jährlich stattfindenden "Literatur im März". Die Veranstaltungen werden in der Alten Schmiede in Wien 1, Schönlaterngasse stattfinden.

4.3.1980: Auftakt der Sportförderungsaktion - Kostenloser Eintritt zu Vienna-Sturm

Auf Initiative von Stadtrat Peter Schieder hat die Stadt Wien eine Sportförderungsaktion ins Leben gerufen, bei der die Bevölkerung dazu eingeladen ist, je ein Heimspiel im Frühjahrsdurchgang der vier Fußballvereine Austria, Rapid, Sportklub und Vienna kostenlos zu besuchen.

5.3.1980: Wiener Frühjahrsmesse 1980 - 3.423 Firmen stellen aus

Auf der 111. Wiener Frühjahrsmesse, die auf dem Messegelände im Prater stattfindet, werden heuer 3.423 Firmen aus 31 Nationen ihre neuesten Erzeugnisse präsentieren. Wie Generaldirektor Dkfm. Alfred Hintschig heute erklärte, stammen 1.770 der Aussteller aus Österreich, 1.653 Firmen kommen aus dem Ausland. Von den ausländischen Firmen sind 650 aus der Bundesrepublik Deutschland, 298 aus Italien, 115 aus Frankreich, 101 aus der Schweiz und 90 aus Großbritannien.

Das neue Struktursystem "Messen in der Messe" ist sowohl bei den Ausstellern wie auch bei den Besuchern gut angekommen. Neben der österreichischen Möbelfachmesse "Möbel '80" und "Zweirad '80" gibt es heuer zwei weitere Fachmessen: die "Nutzfahrzeug '80" und die "Intercargo '80".

5.3.1980: Großes Interesse für Kunststoff-Rückgewinnung

Ein über Erwarten großes Echo registriert die Wiener Kunststoffrückgewinnungsgesellschaft (KRG) nach der ersten Präsentation ihres Verfahrens in der Öffentlichkeit. Rund ein Dutzend Firmen - vor allem aus der Verpackungs- und Textilbranche - offerierten der KRG bereits ihre Plastikabfälle, die bisher zum Großteil in den Abfall wanderten.

Die KRG wird diese Firmen in ihr Sammlungsmodell einbeziehen und die bisher ungenützten Abfälle mit Hilfe eines Sammelfahrzeugs oder mittels Presscontainern in ihr Werk in Simmering zur Wiederverwertung bringen.

Die KRG ist nicht nur in der Lage, Plastikabfälle, wie sie bei der Verarbeitung oder in der Verpackung anfallen, wieder in den Produktionsprozess rückzuführen, sie kann mit Hilfe eines völlig neuen Verfahrens auch den im Hausmüll befindlichen Kunststoff rückgewinnen, reinigen und nach Sorten trennen.

Die erste der beiden Produktionslinien, die derzeit in Simmering entstehen, wird bis Mitte Juni den Betrieb aufnehmen, der zweite Produktionsstrang soll Anfang August betriebsbereit sein.

Die KRG wird im Jahr rund 2.000 bis 2.500 Tonnen Kunststoffabfälle aus dem Wiener Hausmüll verarbeiten und etwa ebenso viele Plastikabfälle, die von den Sammelstellen angeliefert werden.

Wiedergewonnener Kunststoff, der qualitätsmäßig allen Anforderungen entspricht, kostet rund zwei Drittel des neu produzierten Kunststoffs.

5.3.1980: Hetzendorfer Modereise durch Österreich

Die Modeschule der Stadt Wien hat sich zum Thema "Baumwoll - Druckstoff" eine besondere Aufgabe gestellt: Trachtenstoffe haben in Österreich eine lange Tradition. Das Dirndl ist schon immer ein "textiler Botschafter" Österreichs gewesen: Ausländische Urlauber kaufen in verstärktem Maße Dirndln aus Österreich als Souvenir. Das hat die Hetzendorfer Modeschule und die Vorarlberger Firma Franz M. Rhomberg dazu angeregt, aus alten Mustern und Stilelementen der echten Dirndln, aber aus neuen Stoffen, eine hochmodische aktuelle Kollektion zu gestalten. Damit die Tradition gepflegt und schwierige Handarbeiten nicht vernachlässigt werden, wurde für jedes Bundesland ein Originaldirndl entworfen. Die Idee hatte aber nicht nur die Modeklasse inspiriert, auch die anderen Fachabteilungen wirkten mit und entwarfen Accessoires und Dekorationen. In Form einer Reise durch die Bundesländer wurden die Dirndln, aber auch Modelle für Haus, Freizeit und Sport gezeigt, die bewiesen, was man alles aus diesen Baumwollstoffen mit viel Phantasie und jugendlichem Schwung zaubern kann.

5.3.1980: Aus dem Wiener Landtag

Im heutigen Wiener Landtag legte Stadtrat Nekula (SPÖ) den Abschluss einer Vereinbarung zwischen Bund und den Ländern über die Einsparung von Energie zur Beschlussfassung vor. Nach einer längeren Diskussion wurde die Vereinbarung einstimmig angenommen.

6.3.1980: EBS bietet Dienste in ganz Österreich an

Gemäß dem neuen Altölgesetz haben sich die Entsorgungsbetriebe Simmering in allen 94 politischen Bezirken Österreichs als Sammler und Aufbereiter gemeldet. In Zusammenarbeit mit einer leistungsfähigen Speditionsfirma bieten sie auch ein Transportservice an.

Die Entsorgungsbetriebe Simmering, ein Tochterunternehmen der Wiener Holding, verfügen über die einzige zentrale Sonderabfallbeseitigungsanlage, die alle Produktionsgruppen, die das Altölgesetz umfasst, aufbereiten kann.

Die neue Anlage wird am 30. Juni dieses Jahres ihren Betrieb aufnehmen, sie wird im Jahr 160.000 Tonnen Sonderabfall verarbeiten können, das entspricht etwa zwei Drittel der im gesamten Bundesgebiet anfallenden Sonderabfälle und rund 80 Prozent aller erfassbaren Altöle.

Durch die Verbrennung des Sonderabfalls lassen sich etwa 50 Megawattstunden Energie gewinnen, womit nicht nur der gesamte Eigenbedarf gedeckt ist, man bemüht sich auch, etwa 400 MWh sinnvoll zu nützen. Durch die bei der Sonderabfallverbrennung gewonnene Energie können im Jahr rund 50.000 Tonnen Heizöl eingespart werden.

Die Investitionskosten für die Anlage der EBS betragen 770 Millionen Schilling.

6.3.1980: Bürgermeister Stobbe im Rathaus

Der regierende Bürgermeister von Berlin, Dietrich Stobbe, besuchte heute Bürgermeister Leopold Gratz im Wiener Rathaus zu einem längeren Gespräch. Er trug sich abschließend seines Aufenthaltes in das Goldene Buch der Stadt Wien ein.

7.3.1980: Aus dem Wiener Gemeinderat - Wiener Gemeinderat gedachte Oskar Kokoschkas

Zu Beginn der Sitzung gedachte der Wiener Gemeinderat seins am 22. Februar in Villeneuve verstorbenen Ehrenbürgers Oskar Kokoschka. Bürgermeister Leopold Gratz hielt die Gedenkrede.

Nach der Fragestunde standen unter anderen folgende Punkte auf der Tagesordnung:

Stadtrat Prof.Dr. Zilk beantragte, aus Mitteln des Altstadterhaltungsfonds Zuschüsse von 28,9 Millionen Schilling für verschiedene Projekte zu genehmigen. Der Antrag wurde einstimmig angenommen.

Auch der Antrag auf Errichtung eines städtischen Wohnhauses in der Martinstraße im 18. Bezirk mit 17 Wohnungen, es handelt sich dabei um einen Neubau im dichtverbauten Gebiet in Sinne der Stadterneuerung, wurde einstimmig angenommen.

Die Genehmigung der Dienstvorschrift für Lehrlinge beantragte Gemeinderat Pöder (SPÖ). In dieser Dienstvorschrift sind die einzelnen Vorschriften und Erlässe zu einem einheitlichen und überschaubaren Recht zusammengefasst. Ein neuer Berufszweig, der des Gas- und Wasserinstallateurs, wurde ebenfalls in die neue Dienstvorschrift aufgenommen. In den letzten Jahren sind 6.500 junge Menschen von der Stadt Wien ausgebildet worden. Auch dies wurde einstimmig angenommen.

8.3.1980: Neuer Containerterminal im Wiener Hafen

Der neue Containerterminal im Wiener Hafen hat seinen Betrieb aufgenommen. Derzeit stehen rund 12.000 Quadratmeter Lagerfläche zur Verfügung, nach Abschluss der Gleisarbeiten wird die Gesamtfläche 20.000 Quadratmeter betragen.

Im neuen Terminal lassen sich je nach Stapelsystem bis zu 1.200 Containereinheiten (20 ft-Container) unterbringen.

Der Containerumschlag im Wiener Hafen weist eine stark steigende Tendenz auf, der Lagerstand hat sich in den beiden letzten Jahren verdoppelt. Die Zuwachsraten im Umschlag betrugen bis zu 34 Prozent, wobei vor allem der Donau-See-Verkehr einen maßgeblichen Anteil hat. Nicht zuletzt wirkte sich auf die Beteiligung der Confracht - einer gemeinsamen Gründung der größten österreichischen Speditionsunternehmungen - sowie der Eurokai, Transnautic und Teko an der Wiencont Container Terminal Ges.m.b.H. positiv aus.

Die Investitionskosten für den Containerterminal im Wiener Hafen betrugen 11,4 Millionen Schilling.

10.3.1980: "Literatur im März" eröffnet

Stadtrat Dr. Helmut Zilk eröffnete heute die Literaturwoche "Literatur der Arbeitswelt, Arbeitswelt der Literatur". Zilk sagte, es sei ein Versuch, der Literatur im Kulturleben einen besseren Stellenwert zu vermitteln. Vor allem wolle man aber eine Woche lang jene Menschen erreichen, durch deren Arbeit das kulturelle Leben der Stadt erst möglich ist, die aber an diesem kulturellen Leben nur geringen Anteil nehmen.

10.3.1980: Fünf Kilometer Stellfläche für Stadtbibliothek

Fünf Kilometer Stellfläche weisen die Schubregale in den neuen Depoträumen auf, die der Wiener Stadtbibliothek im Wiener Rathaus von der Stadtverwaltung zur Verfügung gestellt wurden. Diese Maßnahme wurde notwendig, da die stark wachsenden Bestände der Bibliothek in den alten Depoträumen keinen Platz mehr fanden.

Der neue Depotraum schafft aber nicht nur Platz für den Zuwachs der Bibliothek, sondern ermöglicht auch die Beendigung einiger Provisorien und eine zweckmäßige Neuaufstellung bestimmter Teilbestände.

11.3.1980: Radetzkymarsch-Original in Stadtbibliothek

Die Wiener Stadt- und Landesbibliothek ist um ein wertvolles Originalmanuskript reicher: Der ehemalige Klavierbauer Karl Hrach und Prof. Lois Boeck vom Schrammelquartett der Wiener Symphoniker übergaben der Stadtbibliothek das Manuskript der Originalfassung vom Radetzkymarsch von Johann Strauss-Vater. Herr Hrach hatte dieses Original 1978 im Altpapier einer ehemaligen Notendruckerei gefunden und vor der Vernichtung als Makulatur gerettet.

Besondere Bedeutung kommt diesem Geschenk deshalb zu, weil es von Strauss-Vater kaum Originalmanuskripte gibt und man bei Aufführungen des Werkes immer auf die Fassung für Militärorchester zurückgegriffen hat. Vergleiche mit dem Originalmanuskripten von Johann Strauss-Vater aus dem Besitz der Wiener Stadt- und Landesbibliothek zeigten, dass diese Besetzung eindeutig die vom Komponisten beabsichtigte Fassung darstellt.

10.3.1980: Literaturpakete für das Ausland

Das Wiener Kulturamt hat Bücherpakete im Wert von einer Million Schilling für österreichische Kulturinstitute im Ausland bereitgestellt. Stadtrat Zilk übergab heute an Außenminister Dr. Willibald Pahr diese Pakete.

Diese Bücher sollen in Bibliotheken der österreichischen Kulturinstitute, in Colleges und Universitäten in aller Welt einem großen Leserkreis zugänglich gemacht werden. Neben Literaturzeitschriften, Kunstbüchern und literaturhistorischen Werken enthalten die Bücherpakete insgesamt 2.158 historische und städtekundliche Werke und 5.890 Bücher einer Auswahl von 38 Titeln von Wiener Autoren von H.C. Artmann bis Zenker.

11.3.1980: Wiener Unfallstatistik 1979

Die Zahl der Unfälle mit Personenschaden ist in Wien im vergangenen Jahr um fast sieben Prozent gestiegen, die Zahl der Verkehrstoten mit 139 genau gleich geblieben. Insgesamt gab es bei Verkehrsunfällen 9.257 Verletzte, dies geht aus der heute veröffentlichten Wiener Unfallstatistik 1979 hervor.

12.3.1980: Strukturverbesserung in der Wiener Hotellerie

Die Übernachtungen im Wiener Fremdenverkehr haben 1979 erstmals die vier Millionen-Grenze überschritten. Handelskammerpräsident Dittrich führt dies auf die bessere Ausstattung der Hotels zurück.

Zwischen 1970 und 1979 nahm die Ausstattung der Hotelzimmer mit Bad und WC in den Kategorien A 1 und A von 75 Prozent auf 93 Prozent, in der Kategorie B von 30 auf 60 Prozent und in den Kategorien C und D von 10 auf 40 Prozent zu. Die Zahl der Betten in den Wiener Beherbergungsbetrieben erhöhte sich von 16.076 Betten im Jahr 1970 auf 24.685 Betten im Jahr 1979. Im gleichen Zeitraum fiel die Auslastung von 64,35 Prozent auf 51,64 Prozent. Nach den Kategorien ergeben sich allerdings Unterschiede, weil der Auslastungsfaktor in den besseren Häusern grösser ist.

Die Qualität der Wiener Beherbergungsbetriebe hat sich, wie Präsident Dittrich weiter ausführte, nicht zuletzt dank einiger Förderungsmaßnahmen der Stadt Wien und der Wiener Handelskammer stetig und in beachtlichem Umfang verbessert. So wurden von der Fremdenverkehrskreditaktion bis Ende 1979 an 151 Betriebe Kredite von insgesamt 170 Millionen Schilling zur Qualitätsverbesserung gegeben.

13.3.1980: Gemeindebauten vor dem Objektiv

Mit einer Wärmekamera, mit der man die Wärmeabstrahlung von Gebäuden messen kann, wurde ein Gemeindebau im 2. Wiener Gemeindebezirk untersucht. Ein derartiges Verfahren wurde das erste Mal für kommunale Wohnbauten eingesetzt.

Zum Einsatz kam die sogenannte Infrarot-Thermographie in einer städtischen Wohnhausanlage in der Engerthstraße 150. Es handelt sich dabei um ein Verfahren der Fernseh-Abtasttechnik mit Hilfe hochempfindlicher Geräte, die die Wärmestrahlung von Häuserwänden auf dem Bildschirm eines Monitors sichtbar machen. Die Art der Messung erlaubt relativ rasch eine Kontrolle der Ausführung von wärmeschutztechnischen Maßnahmen beziehungsweise das Feststellen von groben Mängeln in der Wärmedämmung.

Die Wärmekameras sollen künftig als Hilfsmittel für Statiker, Bauherren und Architekten eingesetzt werden.

14.3.1980: Senatsrat Reischauer neuer Leiter der Magistratsabteilung 41

Magistratsdirektor Dr. Josef Bandion nahm heute die Amtseinführung des neuen Leiters der Magistratsabteilung 41 - Stadtvermessung, Senatsrat Dipl.-Ing. Rudolf Reischauer, vor.

15.3.1980: Grundankäufe für U-Bahn, Kindertagesheim und Straßenbau

Unter den Grundtransaktionen, die vom Gemeinderatsausschuss Vermögensverwaltung, städtische Dienstleistungen, Konsumentenschutz genehmigt wurden, findet sich der Ankauf einer 4.011 Quadratmeter großen Liegenschaft zur Sicherung der U-Bahn-Trasse der Linie U1 im 13. Bauabschnitt. Teile des im 22. Bezirk im Bereich der Attemsgasse gelegenen Grundstücks sollen in weiterer Folge zum Ausbau der Steigenteschgasse verwendet werden.

Für die Errichtung eines Kindertagesheimes im 22. Bezirk, Franz Eduard Matras-Gasse, wurde auf den Trabrenngründen östlich der Wagramer Straße eine 2.304 Quadratmeter große Liegenschaft angekauft.

Zum Ausbau von Verkehrsflächen wurde dem Ankauf eines Grundstücks zugestimmt, das sich im 14. Bezirk, Felbigergasse 87, befindet.

16.3.1980: Volksbefragung in Wien

In Wien startete heute die Volksbefragung. Am heutigen ersten Tag haben bereits 75.889 Wienerinnen und Wiener abgestimmt. Das sind fast 6,5 Prozent der Stimmberechtigten.

17.3.1980: "Kunst Am Hof" - Ausstellungsmöglichkeit für alle Künstler

"Kunst Am Hof" heißt eine neue Aktion des Kulturamtes der Stadt Wien. Sie gibt allen Künstlern Gelegenheit, auf diesem Platz in der Wiener Innenstadt zu arbeiten und ihre Werke zu verkaufen.

18.3.1980: Nestroy-Ring für Ambesser und Basil

Der Nestroy-Ring der Stadt Wien wurde dem Schauspieler und Regisseur Axel von Ambesser und zunächst nur symbolisch dem erkrankten Schriftsteller Otto Basil heute von Kulturstadtrat Prof. Dr. Helmut Zilk überreicht.

19.3.1980: Kultur aktiv in alten Gebäuden

Unter dem Motto "Kultur aktiv in alten Gebäuden" wurde im Hause der Gesiba auf dem Rudolfsplatz 13a eine Ausstellung von Kulturstadtrat Dr. Helmut Zilk eröffnet. Die Ausstellung stellt sechs bestehende Kommunikationszentren in der Bundesrepublik Deutschland sowie ein Projekt vor, die in denkmalgeschützten Gebäuden, zumeist in Industriebauten eingerichtet wurden, beziehungsweise in Planung sind. Ziel der Ausstellung ist, so Zilk, auch in Wien eine breite Öffentlichkeit mit dem relativ neuen Phänomen von Kulturzentren vertraut zu machen. Denkmalpflege habe nur dort wirklich einen Sinn, wo alte Gebäude einer neuen Nutzung zugeführt werden.

19.3.1980: 11,6 Millionen Schilling für Psychiatrisches Krankenhaus

Das Psychiatrische Krankenhaus Baumgartner Höhe wird mit einem Kostenaufwand von insgesamt 11,6 Millionen Schilling umgebaut und modernisiert.

Unter anderem sind dabei auch Umbauarbeiten und Adaptierungen verschiedener Pavillons im Psychiatrischen Krankenhaus vorgesehen.

19.3.1980: Das Ergebnis der Volksbefragung in Wien

Bei der Volksbefragung kamen vier Fragen zur Abstimmung (Prozentangaben im Verhältnis zu Stimmberechtigten):

  • Frage 1: Vorrang für den öffentlichen Verkehr
    Sind Sie für wirksame Maßnahmen, um den öffentlichen Verkehr in Wien zu beschleunigen, wie z.B. durch Schaffung eigener Gleiskörper für die Straßenbahn im Straßenbereich, Abgrenzung von Straßenbahngleisen im Straßenbereich mit Schwellen: Vorrang für die Straßenbahn bei Verkehrsregelungen und Ampelanlagen?
    • JA: 21,81 Prozent
    • NEIN: 6,33 Prozent
  • Frage 2: Propagandaständer
    Sollen die Propagandaständer, die auf Gehsteigen, Grasflächen etc. stehen beziehungsweise an Bäumen und dergleichen befestigt sind und das Stadtbild stören, auch außerhalb von Wahlzeiten erlaubt sein?
    • JA: 9,57 Prozent
    • NEIN: 18,61 Prozent
  • Frage 3: Flötzersteig - Westeinfahrt
    Sind Sie für die Schaffung einer zweiten Westeinfahrt Wiens durch den Ausbau der Flötzersteig-Bundesstraße
    1. als kreuzungsfreie Hochstraße über das Wiental und die Linzer Straße
    2. als niveaugleiche Straße mit geregelter Kreuzung mit der Linzer Straße
      • JA: 15,63 Prozent
      • NEIN: 11,98 Prozent
  • Frage 4: Auflassung von Friedhöfen
    Sind Sie dafür, dass der einstimmige Gemeinderatsbeschluss vom 30. Mai 1975, der ab 1995 die Auflassung der Friedhöfe Altmannsdorf, Erlaa, Gersthof, Hadersdorf, Heiligenstadt, Hetzendorf, Hirschstetten, Kaiser-Ebersdorf, Kalksburg, Lainz, Leopoldau, Meidling, Pötzleinsdorf, Siebenhirten, Stadlau und Stammersdorf-Ort vorsieht
    1. aufrechtbleibt und diese Friedhöfe ab 1995 in Parkanlagen umgewandelt werden oder
    2. so abgeändert wird, dass diese Friedhöfe erhalten bleiben, auch wenn keine neuen Grabstellen geschaffen werden können?
      • JA: 10 Prozent
      • NEIN: 17,13 Prozent

19.3.1980: Bock wurde Bürger der Stadt Wien

Bürgermeister Leopold Gratz überreichte heute die Bürgerurkunde an Vizekanzler a.D. Dr. Fritz Bock. Der Wiener Gemeinderat hatte diese Ehrung einstimmig beschlossen.

20.3.1980: Sommerzeit - Viel Arbeit mit den öffentlichen Uhren

Mit der Einführung der Sommerzeit am 6. April müssen in Wien schlagartig 186 öffentliche Uhren vorgestellt werden. Schwierigkeiten bereiten dabei die 66 Kirchturmuhren, die mit der Hand eingestellt werden müssen.

Verantwortlich für die gesamte Uhrenumstellung ist die Magistratsabteilung 33.

20.3.1980: Bundespräsident Dr. Rudolf Kirchschläger 65 Jahre

Heute feiert Dr. Rudolf Kirchschläger seinen 65. Geburtstag. Seit 1972 ist Dr. Kirchschläger Bundespräsident der Republik Österreich.

Rudolf Kirchschläger wurde am 20. März 1915 im oberösterreichischen Obermühl geboren und verbrachte seine Kindheit in Kronstorf an der Enns bei Steyr. Bereits im Alter von drei Jahren verlor er seine Mutter, mit neun Jahren den Vater. Rudolf Kirchschläger besuchte zunächst die Schule in Steyr und dann in Horn.

Im Jahr 1940 promovierte er an der Universität Wien zum Dr. jur. 1954 trat er ins Außenamt ein, kurz darauf gehörte er bereits jener Delegation an, die bei der Botschafterkonferenz vom 2. bis 4. Mai 1955 den österreichischen Staatsvertrag vorbereitete. 1956 wurde Dr. Kirchschläger Leiter der Völkerrechtsabteilung des Außenamtes, 1958 Gesandter. In den Jahren 1962 bis 1967 bekleidete er den Posten eines Stellvertretenden Generalsekretärs für Auswärtige Angelegenheiten, anschließend ging er als österreichischer Gesandter nach Prag. 1970 wurde Dr. Kirchschläger als parteiloser Außenminister in die Regierung Kreisky berufen. Am 23. Juni 1972 wurde Dr. Kirchschläger mit einem Vorsprung von mehr als 150.000 Stimmen zum 5. Bundespräsidenten der Republik Österreich gewählt.

24.3.1980: Eigenes Referat für Beschleunigungsprogramme

Die Schaffung eines eigenen Referats für die Durchführung von Beschleunigungsprogrammen für den öffentlichen Verkehr gab heute Stadtrat Heinz Nittel bekannt.

"Die Volksbefragung hat eine überwältigende Mehrheit ... für den Vorrang des öffentlichen Verkehrs gebracht. Für uns bedeutet dies nicht nur eine Legitimation, sondern auch einen Auftrag zu einer konsequenten Verwirklichung unseres Beschleunigungsprogramms für Straßenbahn- und Autobuslinien. Wir sind derzeit dabei, einen konkreten Maßnahmenkatalog für die nächste Zeit zu erstellen. Dabei geht es grundsätzlich nicht nur darum, Beschleunigungsprogramme für ganze Linien, sozusagen von Endstation zu Endstation, zu verwirklichen, sondern auch darum, neuralgische Punkte im Verkehrsgeschehen unserer Stadt zu entschärfen. Dadurch sollen Verbesserungen für mehrere Straßenbahn- und Autobuslinien erreicht werden", erklärte Stadtrat Heinz Nittel.

25.3.1980: "Baldrian-Impfung" in der Spittelau beginnt

In den nächsten Tagen beginnt die "Impfung" der Abgase des Fernwärmewerks Spittelau mit Baldrian, um festzustellen, ob tatsächlich die Umwelt in den westlichen und nordwestlichen Bezirken Wiens durch das Fernwärmewerk beeinträchtigt wird.

Voraussetzung für die Versuche ist eine entsprechende Wetterlage. Die Heizbetriebe Wien stehen in ständigen Kontakt mit der Hohen Warte, bei Eintreten der meteorologischen Voraussetzungen kann mit den Versuchen begonnen werden.

Die Eindüsung des Baldrians im Kamin erfolgt unter notarieller Aufsicht, die Eindüsungsvorrichtung wird so plombiert, dass keine andere Möglichkeit, als die, den Baldrian in das Rauchgas einzudüsen, besteht.

Bei Eintreffen einer Geruchsmeldung wird wieder im Beisein eines Notars an Ort und Stelle mit zwei Vertretern der Bezirksvorstehungen der betroffenen Bezirke ein Protokoll über den Wahrheitsgehalt dieser Meldung verfasst. Die Bezirksvorstehungen der Bezirke 9, 18 und 19 haben ihre Mitwirkung bei den Versuchen bereits zugesagt.

Der tatsächliche Termin der Baldrian-Impfung wird nicht bekanntgegeben, um die Exaktheit der Wahrnehmungen zu garantieren.

27.3.1980: Österreichisches Komitee für Sozialarbeit - Arbeitskreis über "Drogenprobleme" konstituiert

Ein Arbeitskreis zur Bekämpfung der Suchtgiftprobleme wurde im Rahmen des Österreichischen Komitees für Sozialarbeit konstituiert.

Zum Vorsitzenden dieses Suchtgiftarbeitskreises wurde von Vertretern aller Bundesländer Hofrat Dr. Fritz Spring, ehemaliger Leiter des Sozialmedizinischen Dienstes der Salzburger Landesregierung, gewählt. Die Mitglieder dieses Arbeitskreises werden sich in drei Arbeitsgruppen mit den Themen "Rechtliche Fragen" (Leiter Dr. Josef Rieder vom Justizministerium), "Medizinische Aufgaben im Rahmen der ambulanten und stationären Drogenbekämpfung" (Dr. Heinz Wilfing von der Wiener Zentralstelle für Suchtkrankenhilfe) und "Sozialtherapeutische Aufgaben" (Diplomsozialarbeiter Heinrich Schmid, Bundesvorsitzender des Berufsverbandes österreichischer Diplomsozialarbeiter) befassen.

27.3.1980: Preise im Nordbahnhof-Wettbewerb vergeben

Die Preise des städtebaulichen Ideenwettbewerbes für einen Teil des Nordbahnhof-Geländes in Wien wurden von der Jury vergeben: der 1. Preis (350.000 Schilling) ging an Architekt Mag. Hans Peter Lindner (Wien). Mit zwei dritten Preisen (je 200.000 Schilling) wurden Architekt Ing. Erich Stiasny (Wien) und Architekt Dipl.-Ing. Peter Gebhart (Wien) bewertet.

Aus den 35 eingereichten Arbeiten wurden weitere zwei Ankäufe (je 100.000 Schilling) ausgewählt, und zwar die Vorschläge der Architektengruppe Mag. Ing. Heinz Lemberger, Dipl.-Ing. Heinz Scheide und Dipl.-Ing. Gerd Schlögl (alle Wien) und von Architekt Mag. Albin Arzberger (Bludenz).

28.3.1980: Projektleiter für Beschleunigung des öffentlichen Verkehrs

Bürgermeister Leopold Gratz hat Stadtbaurat Dipl.-Ing. Heinz Löffler zum Projektleiter für die rasche Durchführung von Maßnahmen zur Beschleunigung des öffentlichen Verkehrs bestellt. Ing. Löffler wird in dieser Funktion unmittelbarer Mitarbeiter von Verkehrsstadtrat Heinz Nittel sein.

28.3.1980: Aus dem Wiener Gemeinderat

Zu Beginn der Sitzung des heutigen Wiener Gemeinderates berichtete Stadtrat Franz Nekula (SPÖ) über Durchführung und Ergebnis der am 1. Februar 1980 vom Gemeinderat beschlossenen Volksbefragung, die vom 16. bis 18. März stattfand.

Daran anschließend meldete sich Finanzstadtrat Hans Mayr (SPÖ) zu einer Mitteilung über das Allgemeine Krankenhaus zu Wort. In der ausführlichen Debatte zu dieser Mitteilung legte Stadtrat Univ.-Prof. Dr. Alois Stacher (SPÖ) eine Bilanz über die Entwicklung der Krankenanstalten Wiens seit Erstellung des Zielplans im Jahr 1975.

31.3.1980: Dauerausstellung des Filmarchivs: "Kino, Fernsehen und Film in Österreich"

Das österreichische Filmarchiv, das 1980 sein 25-jähriges Bestehen feiert, plant aus diesem Anlass die Einrichtung einer Dauerausstellung zum Thema "Kino, Fernsehen und Film in Österreich" im Schloss Laxenburg. Die Ausstellung stellt einen weiteren Schritt des Filmarchivs, einer Art Nationalbibliothek für filmische Belange, zu einem auch international bedeutenden filmhistorischen Zentrum dar. Zur Unterstützung dieser Arbeiten und in Anbetracht der kultur- und fremdenverkehrspolitischen Bedeutung dieser Ausstellung wurde dem Archiv heute eine Subvention von 500.000 Schilling gewährt.