Historischer Rückblick aus dem Jahr 1980

Zusammenfassungen von Meldungen der Rathauskorrespondenz

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Mai 1980

Mai

2.5.1980: Die Reichsbrücke wird "geschlossen"

Ein entscheidender Baufortschritt bei der neuen Reichsbrü>3.5.1980: Hochstraße Floridsdorf - Befragungsaktion über Lärmschutzwände

Unter den Anrainern der im Bau befindlichen "Hochstraße Floridsdorf", der Verlängerung der Nordbrücke über die Prager Straße zur Brünner Straße, wird eine Befragungsaktion über die Errichtung von Lärmschutzwänden durchgeführt.

3.5.1980: Feuerwehr bekommt Rüstlöschfahrzeuge mit Allradantrieb

Die Anschaffung von fünf Rüstlöschfahrzeugen für die Feuerwehr der Stadt Wien um 10,9 Millionen Schilling genehmigte der zuständige Gemeinderatsausschuss. Das besondere an diesen Wagen, die von Steyr-Daimler-Puch geliefert werden: Sie sind mit Allradantrieb ausgestattet. Durch eine ausgeklügelte Segmentbauweise können die Fahrzeuge überdies relativ rasch zu Sonderlöschfahrzeugen für den Katastropheneinsatz adaptiert werden. Der Allradantrieb wiederum garantiert, dass die Fahrzeuge auch im schwierigen Gelände eingesetzt werden können.

5.5.1980: Ausstellung "Wetter - Teil unseres Lebens"

Die Stadt Wien zeigt in Zusammenarbeit mit der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik, dem Bundesamt für Zivilluftfahrt und dem Bundesministerium für Landesverteidigung die Ausstellung "Wetter - Teil unseres Lebens".

Ziel dieser, in der Volkshalle des Wiener Rathauses täglich bei freiem Eintritt geöffneten Ausstellung ist es, einerseits eine populärwissenschaftliche Einführung in die Meteorologie zu geben und andererseits die Auswirkungen des Wetters auf unsere Umwelt und damit auf unser Leben aufzuzeigen.

Es werden verschiedene nationale und internationale Forschungsprojekte der Umweltmeteorologie, Medizinmeteorologie und der Agrarmeteorologie vorgestellt. Täglich wird in der Volkshalle ein eigener "Rathauswetterbericht" gemacht. Jeder Ausstellungsbesucher kann dabei zuschauen und bekommt auf Wunsch eine handgezeichnete Wetterkarte.

In einer Reihe von Experimenten können die Besucher sehen, wie ein Blitz entsteht und welche Wirkungen er hat oder wie Wolken entstehen und verschwinden. Außerdem wird in dieser Ausstellung erstmalig ein Überblick über die meteorologische Ethnologie zu sehen sein. Verschiedene Exponate und Schautafeln zeigen Wettermythos, Wetterglaube und Wetterbrauchtum. Selbstverständlich darf in so einer Ausstellung auch der Frosch nicht fehlen. Ausgefallenste Exemplare - so zum Beispiel ein etwa zwei Kilogramm schwerer südamerikanischer Frosch - werden lebend gezeigt.

6.5.1980: Spatenstich von General Motors

Mit Ansprachen von Bundeskanzler Dr. Bruno Kreisky, Finanzstadtrat Hans Mayr und des Vizepräsidenten von General Motors, Alexander A. Cunningham, wurde auf dem ehemaligen Flugplatzgelände in Wien-Aspern der Spatenstich für das Motoren- und Getriebewerk von General Motors vorgenommen. Nach einer mehr als zweijährigen Bauzeit werden dieses Werk ab dem Jahr 1982 jährlich 270.000 Motoren und 385.000 Getriebe verlassen.

Die österreichische Bundesregierung bekennt sich zur Zusammenarbeit mit General Motors, erklärte Bundeskanzler Dr. Bruno Kreisky. Es können große Impulse für die österreichische Wirtschaft erwartet werden. Schon jetzt haben Klein- und Mittelbetriebe Ausbaupläne, weil sie auf eine enge Zusammenarbeit mit General Motors rechnen können. Die österreichische Bundesregierung steht zu diesem Projekt, weil Österreich in den nächsten Jahren mindestens 200.000 neue Industrie-Arbeitsplätze braucht. "Wir stehen neben ihnen auch in der Zukunft", schloss der Bundeskanzler zu den Vertretern von General Motors gewandt, seine Ansprache.

Die Wiener Wirtschaft benötigt dringend eine Verbesserung der industriellen Struktur, erklärte Finanzstadtrat Hans Mayr. Das Projekt von General Motors wird wie eine "Lokomotive" andere Wiener und österreichische Betriebe zu einer günstigen Entwicklung führen. General Motors hat in den letzten Monaten gezeigt, dass man "mehr als bereit ist", den Vertrag vollinhaltlich zu erfüllen.

General Motors tätigte in Österreich schon bisher Einkäufe von mehr als einer Milliarde Schilling, erklärte Vizepräsident Cunningham. Durch das neue Werk soll dieser Wert wesentlich erhöht werden, und zwar soll das österreichische Importvolumen an General Motors-Fahrzeugen übertroffen werden. General Motors wird daher die österreichische Handelsbilanz wesentlich verbessern.

6.5.1980: Reichsbrücke im Rohbau fertig

Mit "Knopfdruck" konnten heute Bautenminister Karl Sekanina, Bürgermeister Leopold Gratz und Verkehrsstadtrat Heinz Nittel den letzten Kubikmeter Beton in das neue Tragwerk einbringen und damit die Reichsbrücke endgültig schließen.

Die Verkehrsfreigabe soll am 9. November des heurigen Jahres erfolgen. Ab 3. September 1982 wird auch die U-Bahn im Zuge der neuen Reichsbrücke die Donau überqueren.

6.5.1980: Allgemeines Krankenhaus - Stadt Wien finanziert bis 1984 aus Budgetmitteln

"Bürgermeister Leopold Gratz erklärte heute, dass die Aktionäre der AKPE in nächster Zeit verschiedene Fragen zu klären haben werden, dazu gehören folgende Fragen:

  • Wie kann man garantieren, dass bei den kommenden notwendigen Untersuchungen die Firma zügig weiterarbeitet?
  • Die Frage der Neubesetzung eines dritten Vorstandsmitgliedes. Er, Gratz, habe 'noch keine Person im Auge".
  • Die Frage der stärkeren Heranziehung der späteren Nutzer, der Spitalsverwaltung.
  • In welcher Form kann schon jetzt eine Keimzelle für die spätere Verwaltung des Spitals aufgebaut werden?
  • In welcher Form kann eine bessere Innenrevision installiert werden?"

Finanzstadtrat Hans Mayr beantworte danach die häufig gestellte Frage, ob das Allgemeine Krankenhaus aus Budgetmitteln oder aus Fremdmitteln finanziert werden wird. Mayr dazu: Im Finanz- und Investitionsplan der Stadt Wien bis 1984 sind ausreichende Mittel für das AKH vorgesehen. Die Stadt Wien wird daher bis 1984 das AKH aus Budgetmitteln finanzieren.

7.5.1980: Wien-Ausstellung am Mississippi

Die große Wien-Ausstellung, die seit Herbst 1978 in den Vereinigten Staaten unterwegs ist, macht nun am Mississippi Station. Drei Wochen lang wird "Vienna - a European Symphony" in St. Paul (Minnesota) gezeigt, das mit Minneapolis am anderen Flussufer eine wichtige Doppelstadt am Oberlauf des bekanntesten Stromes der USA bildet.

Wien ist in St. Paul im Science Museum of Minnesota zu Gast. Die Ausstellung wurde bisher von mehr als einer Million Besuchern gesehen.

7.5.180: US-Gesundheitsministerin im Wiener Rathaus

Patricia Roberts-Harris, Ministerin für Gesundheit und Sozialdienste in den Vereinigten Staaten, besuchte heute das Wiener Rathaus, wo sie von Gesundheitsstadtrat Univ.-Prof. Dr. Alois Stacher empfangen wurde.

Die US-Politikerin, die von Bundesminister Herbert Salcher und US-Botschafter Philip M. Kaiser begleitet wurde, nahm an der diesjährigen Weltgesundheitskonferenz in Genf teil und befindet sich nunmehr zu einem mehrtägigen Besuch in Wien.

8.5.1980: 70 Jahre Zentralkinderheim der Stadt Wien

Vor 70 Jahren, genau am 20. April 1910, wurde das Zentralkinderheim in der Bastiengasse 36-38 eröffnet.

Das Zentralkinderheim war - unter Teilnahme von Kaiser Franz Josef I. - als "Niederösterreichisches Landes-Zentralkinderheim" errichtet worden und löste das von Josef II. eingerichtete Findelhaus in der Alserstraße ab, das zu klein geworden war.

9.5.1980: Kommunalpolitik der Zwischenkriegszeit im "Zwanzgerhaus"

Im Museum des Zwanzigsten Jahrhunderts wurde die Ausstellung "Zwischenkriegszeit - Wiener Kommunalpolitik 1918 - 1938" von Kulturstadtrat Prof. Dr. Helmut Zilk eröffnet. Die Ausstellung wird von den Wiener Festwochen und dem Österreichischen Gesellschafts- und Wirtschaftsmuseum mit Unterstützung des Kulturamtes der Stadt Wien veranstaltet.

Anhand von Bildern, Plänen und Modellen gibt die Ausstellung, die auf der von der Stadt Wien veranstalteten Ausstellung "Kommunaler Wohnbau in Wien" basiert, ein anschauliches Bild der historischen Epoche und der kommunalpolitischen Leistungen der Zeit. Anschaulichstes Modell: eine Wohnung des Quarinhofes in Favoriten, die in Originalgröße nachgebaut wurde.

9.5.1980: Ausstellung über österreichisches Judentum in Eisenstadt

Im Eisenstädter Schloss Esterhazy wurde die Ausstellung "Das österreichische Judentum zur Zeit Maria Theresias und Josephs II." eröffnet. Die Ausstellung wurde vom Österreichisch-jüdischen Museum in Eisenstadt gemeinsam mit dem Wiener Stadt- und Landesarchiv gestaltet. Auch die Wiener Stadtbibliothek und das Museum der Stadt Wien steuerten Ausstellungsexponate bei.

10.5.1980: Neues Wachzimmer für Praterstern

Auf dem Praterstern wird ein neues Wachzimmer errichtet, das einen wichtigen Beitrag zur Hebung der Sicherheit in der U- und S-Bahn-Station sowie in der Umgebung des Platzes und im Prater leisten wird.

Der Praterstern befindet sich derzeit im Zusammenhang mit dem U-Bahn-Bau im Umbau. Dabei wurde versucht, einen effizienteren Polizeistützpunkt als bisher einzuplanen. Das neue Wachzimmer wird sich an der zur Praterstraße gewandten Seite des Platzes befinden und eine direkte Zufahrt haben. Die Kosten in Höhe von sieben Millionen Schilling werden vom Bund getragen.

Günstige Fuß- und Radwegeverbindungen über Praterstern

Besonders auffallend werden auf dem neugestalteten Pratersten die guten Umsteigemöglichkeiten und die Fuß- und Radwegeverbindungen sein. Eine eigene Rampe wird den Zugang zum Prater erleichtern. Zentraler Blickpunkt von Praterstraße, Heinestraße und Franzensbrückenstraße wird wieder das Tegetthoff-Denkmal sein.

12.5.1980: "Gratz in einem "Iswestija"-Interview - Österreichs Einmütigkeit war Grundlage für Staatsvertrag

Unter dem dreispaltigen Titel "Neutralität, Zusammenarbeit, Verständigung" veröffentlichte das sowjetische Regierungsorgan "Iswestija" ein Interview mit Bürgermeister Leopold Gratz über die österreichische Unabhängigkeitserklärung und den Staatsvertrag.

Nach einem Hinweis auf die Moskauer Deklaration vom 30. Oktober 1943, in der die Außenminister Großbritanniens, der Sowjetunion und der Vereinigten Staaten die Befreiung Österreichs zum Kriegsziel erklärten, sagte Gratz: "Die geschichtliche Bedeutung der Unabhängigkeitserklärung liegt darin, dass sie die Moskauer Deklaration zum frühestmöglichen Zeitpunkt in die Tat umgesetzt hat. Als sie am 27. April 1945 in Wien beschlossen wurde, war der Großteil des Territoriums Österreichs noch von Hitler-Truppen besetzt. Für die weitere Entwicklung Österreichs war es von ausschlaggebender Bedeutung, dass sich auch die erst später befreiten Teile Österreichs und alle demokratischen politischen Kräfte des Landes zur Unabhängigkeitserklärung und zur provisorischen Staatsregierung bekannten. Diese Einmütigkeit war ein wichtiger Grund dafür, dass Österreich schließlich im Jahre 1955 den Staatsvertrag und damit die volle Souveränität erlangen konnte."

Erst der Staatsvertrag hat es dann ermöglicht, betonte Gratz, dass Österreich politisch und wirtschaftlich wieder voll und ganz zu einer Einheit wurde. Erst dann konnte sich Wien zu dem Internationalen Zentrum entwickeln, dass es heute ist. Eine ganz wesentliche Voraussetzung dafür war natürlich die Neutralität, die Österreich in die Lage versetzte, einen aktiven Beitrag zur internationalen Verständigung und Zusammenarbeit zu leisten.

"Österreich unternahm und unternimmt große Anstrengungen, diese Chance zu nützen," sagte Gratz. "Der Beweggrund dafür ist nicht zuletzt die Tatsache, dass Österreich und Wien aufgrund der geographischen Lage und der weltpolitischen Situation nur in einer Atmosphäre der Entspannung gedeihen können. Österreich und Wien brauchen gute Beziehungen und offene Kontakte nach allen Richtungen. Der Staatsvertrag hat dafür die grundlegenden Voraussetzungen geschaffen."

13.5.1980: Gebetbuch von Kaiserin Elisabeth in Gebetbuchausstellung

Einem wichtigen Aspekt des religiösen Lebens, dem Gebetbuch, ist eine Ausstellung der Wiener Stadt- und Landesbibliothek im Rathaus gewidmet. In der Ausstellung ist auch das Gebetbuch von Kaiserin Elisabeth zu sehen.

Das Gebetbuch, seine Entwicklung und seine Ausgestaltung, soweit sie sich auf Wiener Boden vollzogen hat, wird anhand von 145 Beispielen vorgestellt. Die Ausstellung ist in zehn teils von der Chronologie, teils vom Inhalt bestimmte Hauptgruppen gegliedert. Dokumentiert werden sowohl die drucktechnische Entwicklung und die buchkünstlerische Ausstattung wie auch die Entwicklung der Religiosität vom 16. bis zum Ende des 19. Jahrhunderts. Weitere interessante Exponate der Ausstellung sind ein Brevier aus dem Jahr 1519, die Erstausgabe des katholischen Katechismus aus dem Jahr 1554 und eine größere Anzahl von Gebetbüchern geistlicher Bruderschaften und Wallfahrer aus dem 17. und 18. Jahrhundert.

13.5.1980: Festsitzung des Wiener Landtages

Aus Anlass der 25. Wiederkehr des Jahrestages der Unterzeichnung des Österreichischen Staatsvertrages (15. Mai) trat der Wiener Landtag zu einer Festsitzung zusammen.

15.5.1980: Großes Volksfest zum Staatsvertragsjubiläum und Festwochenauftakt

Heute vor 25 Jahren bekam Österreich den Staatsvertrag. Aus diesem Anlass - es fand auch heute die Festwocheneröffnung statt - gab es ein großes Fest unter dem Motto "Eine Stadt freut sich". Im Mittelpunkt des Festes mit über 1.000 Künstlern stand das Wiener Rathaus.

Unter anderen wirkten mit:

  • mehr als ein halbes Dutzend Militärkapellen aus den Signaturstaaten und aus Österreich
  • Folkloregruppen, aus Österreich und aus den Nachbarländern, darunter die jugoslawische Volkskunstgruppe "Abrasevic"
  • Höhepunkt des Folklore-Aufmarsches war der Festzug vom Belvedere zum Rathaus
  • bekannte Pop-Gruppen aus Österreich, darunter "Supermax", "Blue Danube", "Waterloo und Robinson" und Peter Cornelius; die Wiener Sängerknaben, das Staatsopernballett, Kabarettisten wie "Muckenstrunz und Bamschabl", Topsy Küppers und "Die Spottdrosseln"
  • Schrammelmusiker, Zigeuner- und Walzergeiger, und viele andere

Veranstaltungen fanden im Rathauspark, im Volksgarten, im Heiligenkreuzerhof, im Schloss Belvedere statt, ab 16 Uhr begann der große Festzug, der über den Ring zum Rathaus zog.

Um 20.55 Uhr fand dann die Eröffnung der Wiener Festwochen durch Bundespräsident Dr. Rudolf Kirchschläger, Bürgermeister Leopold Gratz und Kulturstadtrat Prof. Dr. Helmut Zilk statt.

"25 Jahre Staatsvertrag" - Freilichtausstellung auf Stock-im Eisen-Platz

Auf dem Stock-im-Eisen-Platz (1. Bezirk) wurde eine vom Österreichischen Gesellschafts- und Wirtschaftsmuseum gestaltete Ausstellung mit dem Thema "25 Jahre Staatsvertrag" eröffnet. Auf einem großen Triumphbogen wird der Staatsvertragsakt durch eine Reihe von Dokumentarfotos dargestellt. Auf Litfaßsäulen ist die Zeit von 1945 bis heute, die Zeit der Entwicklung Österreichs, durch Plakate und Wandzeitungen dokumentiert.

15.5.1980: Wiederbestattung französischer Soldaten der Schlacht von Aspern

Bei Fundamentierungsarbeiten für das Motorenwerk General Motors auf dem Gelände des ehemaligen Flugfeldes Aspern wurden Gräber französischer Soldaten freigelegt, die im Jahr 1809 im Verlauf der Schlacht von Aspern gefallen waren. Ein Massengrab und mehrere Einzelgräber enthielten die Skelette von 47 Franzosen. Dass es sich um Soldaten Napoleons handelte, konnte man an den Knöpfen erkennen, die von den Uniformen übriggeblieben waren.

Über Initiative von Wien International - Verein für internationale Kontakte - werden die französischen Krieger am Jahrestag der Schlacht von Aspern, am 22. Mai, auf dem Wiener Zentralfriedhof in Gruppe 88 im Rahmen eines Ehrenaktes mit militärischen Ehren wiederbestattet.

16.5.1980: Kokoschka-Platz im ersten Bezirk

Der bisherige Kopalplatz zwischen der Hochschule für angewandte Kunst und dem Ministerium wird in Oskar-Kokoschka-Platz umbenannt. Der Maler starb am 22. Februar 1980 in der Schweiz.

Weitere Verkehrsflächenbenennungen:

  • eine unbenannte Verkehrsfläche im 23. Bezirk, die westlich von der Laxenburger Straße abzweigt, wurden nach dem Musikwissenschaftler Dr. Roland Tenschert benannt,
  • eine zwischen dieser "Tenschertstrasse" und der Kolbegasse liegende Straße nach Johann Gorski, dem Begründer und Leiter der großen Hilfsaktion nach 1945 "American friends of Austrian children"
  • im 14. Bezirk wurde eine Verlängerung des Piccaverweges nach der Opernsängerin Rosette Anday in "Andayweg" benannt.

16.5.1980: Heuer 15 Millionen Schilling von Wien für das Volkstheater

Am 1. Juni beginnen die Sanierungsarbeiten am Wiener Volkstheater. Neben technischen und theaterpolizeilichen, wird dabei auch architektonischen Erfordernissen Rechnung getragen: Die 1945 zerstörte Kuppel des Theaters wird in alter Pracht wiederhergestellt.

Die Gesamtkosten des Bauvorhabens, die sich auf rund 98 Millionen Schilling belaufen sollen, werden je zu einem Drittel von der Stadt Wien, dem Bund und der Gewerkschaft aufgebracht. Damit entfallen auf Wien 35 Millionen Schilling.

Heuer werden für die anfallenden Bauarbeiten 15 Millionen Schilling bereitgestellt.

18.5.1980: Bundespräsidentenwahl in Österreich

Bei der heute stattgefundenen Bundespräsidentenwahl wurde folgendes Ergebnis erzielt:

  • Dr. Rudolf Kirchschläger - 79,9 Prozent
  • Dr. Wilfried Gredler - 16,9 Prozent
  • Dr. Norbert Burger - 3,2 Prozent

Dr. Rudolf Kirchschläger erreicht damit den höchsten Wahlsieg, den ein amtierender Bundespräsident jemals erreicht hat.

Wiener Ergebnis:

  • Dr. Rudolf Kirchschläger - 81,79 Prozent
  • Dr. Wilfried Gredler - 16,23 Prozent
  • Dr. Norbert Burger - 1,98 Prozent

20.5.1980: Verjüngungskur für ältesten Gemeindebau Wiens

Die älteste Wohnhausanlage der Stadt Wien, die Siedlung Schmelz im 15. Bezirk mit 85 Stiegen und 781 Wohnungen, wird generalüberholt. Die Gesamtkosten werden rund 96 Millionen Schilling betragen. Die Gesamtsanierung wird bis 1984 dauern.

20.5.1980: Gratz - Ab Herbst Aufbau der AKH-Verwaltung

"Bürgermeister Leopold Gratz teilte heute mit, dass der nunmehr vorliegende Bericht des Kontrollamtes über den Neubau des Allgemeinen Krankenhauses mit den Gegenäußerungen der AKPE und dem neuerlichen Kommentar des Kontrollamtes dem Kontrollausschuss des Gemeinderates übermittelt wurde. Es wird nun Aufgabe der politischen Gremien sein, den Bericht zu diskutieren. Vorher könne man über eventuelle Konsequenzen nichts sagen.

Gratz teilte weiter mit, dass ab Herbst mit dem Aufbau der künftigen Spitalsverwaltung begonnen werde. Derzeit werde die Gruppe zusammengestellt, die diese Aufgabe übernehmen solle.

Finanzstadtrat Hans Mayr erklärte, dass der Vorstandsposten, der durch das Ausscheiden von Dipl.-Ing. Winter frei wurde, nunmehr vom Aufsichtsrat im Einvernehmen mit den Eigentümern ausgeschrieben wird. Dabei werde jemand mit vorwiegenden Managementfähigkeiten gesucht, weil jetzt entsprechend dem Baufortschritt nicht mehr die technischen Aufgaben im Vordergrund stehen."

21.5.1980: Einsetzung einer Pflegeheimkommission

"Die Einsetzung einer Pflegeheimkommission beschloss der Gemeinderatsausschuss für Gesundheit und Soziales über Antrag von Stadtrat Univ.-Prof. Dr. Alois Stacher. Die Kommission, die sich aus zehn Gemeinderäten der SPÖ und aus fünf Gemeinderäten der ÖVP zusammensetzen wird, wurde über Anregung Prof. Stachers in Leben gerufen. Aufgabe der Kommission wird es sein, Möglichkeiten der weiteren Verbesserung in der sozial-medizinischen Betreuung der betagten Mitbürger in den öffentlichen Pflegeheimen zu prüfen und entsprechende Vorschläge auszuarbeiten. Ähnliche Kommissionen waren bereits 1969 und 1975 eingesetzt worden."

22.5.1980: Start im Achtz'gerhaus

Im Achtz'gerhaus startet das Avantgardefestival der Wiener Festwochen. Insgesamt wird das Festival 63 Veranstaltungen mit 539 Mitwirkenden bieten. Als Spielräume dienen der Hauptraum des Museums, eine Tribüne im Freien und die Budenstraßen, die sich teils im Schweizer Garten, teils in den Fußgängerzonen des 10. und 12. Bezirks befinden.

23.5.1980: Neue Tramway-Generation mit mehr Komfort

Eine neue Straßenbahn-Generation macht sich in immer höherem Maße im Wiener Stadtbild bemerkbar: Seit 1978 wurden bisher bereits 47 Garnituren vom neuen Typ "E(mil) 2" ausgeliefert, der sich vor allem durch mehr Bequemlichkeit für die Fahrgäste auszeichnet. Im heurigen Jahr sollen noch weitere zehn Triebwagen folgen. Derzeit wird der "Emil 2" auf den Linien "D", "6" und "64" eingesetzt. Als nächste Linie wird dann der "62" folgen.

24.5.1980: Pumpwerk Wienerberg - Umbau auf Vollautomatik

Der zuständige Gemeinderatsausschuss genehmigte heute das Projekt der Magistratsabteilung 31 (Wasserwerke), das Pumpwerk Wienerberg in Favoriten, Windtenstraße, auf vollautomatischen Betrieb umzubauen. Der hierfür erforderliche Sachkredit beläuft sich auf 8,2 Millionen Schilling. Die Baurate für 1980 beträgt 4,2 Millionen Schilling.

Das Gebiet Laaer Berg - Wienerberg im 10. Bezirk benötigt zur Trinkwasserversorgung Pumpbetrieb, um den erforderlichen Druck zu gewährleisten. Um eine ausreichende Betriebssicherheit zu garantieren, ist es notwendig, für die Pumpzone des Werkes Laaer Berg ein Reservewerk - das Pumpwerk Wienerberg - zu betreiben. Da dieses Werk unbesetzt arbeiten soll, planen die Wasserwerke den Umbau auf Vollautomatik. Die Befehlsgebung wird dann über die Lastverteilungszentrale in der Grabnergasse erfolgen. Für den Umbau ist ein Zeitraum von zwölf Monaten vorgesehen.

28.5.1980: "Das gab's nur einmal" - Filmretrospektive im Künstlerhaus eröffnet

"Das gab's nur einmal" - unter diesem Motto steht die Filmretrospektive, die im Wiener Künstlerhaus eröffnet wurde. Bei der Retrospektive, die im Rahmen der Festwochen stattfindet, werden österreichische Filme von 1918 bis 1938 gezeigt. Zur Eröffnung waren prominente Schauspieler und Regisseure dieser Filmära gekommen, darunter Walter Slezak, der in dem Stummfilm "Sodom und Gomorrha" von Michael Kertesz debütierte und Walter Reisch, der Regisseur von "Episode". Von beiden Filmen wurden am Eröffnungsabend Ausschnitte gezeigt.

Bei der Retrospektive werden unter anderen Filme von Fritz Lang, Robert Wiener, Erich von Stroheim, Josef von Sternberg, Billy Wilder, G. W. Pabst, Fred Zinnemann und Willi Forst gezeigt.

29.5.1980: Gratz in Jugoslawien

Bürgermeister Leopold Gratz nimmt als Obmann des Österreichischen Städtebundes am jugoslawischen Städtetag teil, der in Kragujevac eröffnet wurde. Die "Versammlung der ständigen Konferenz der Städte und Gemeinden Jugoslawiens", wie der offizielle Titel lautet, hat das Thema "Aktuelle Probleme der Stadtentwicklung" zum Inhalt.