Historischer Rückblick aus dem Jahr 1980

Zusammenfassungen von Meldungen der Rathauskorrespondenz

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November 1980

November

3.11.1980: 25 Jahre Opernpassage

Wiens erste unterirdische Fußgängerpassage feiert Geburtstag: Vor genau 25 Jahren, am 4. November 1955, wurde die Opernpassage offiziell ihrer Bestimmung übergeben. Die wesentlichste Zielsetzung, die mit ihrer Errichtung verbunden war, ist heute unvermindert aktuell: die Schaffung fußgängerfreundlicher Bedingungen im Bereich einer der meistfrequentierten Kreuzungen Wiens. Vor dem Bau der Passage war die Opernkreuzung für Fußgänger einer der gefährlichsten Straßenübergänge im Stadtzentrum gewesen.

3.11.1980: Straßenbenennungen

Die Schalichgasse im zweiten Bezirk wird in Friedrich Hillegeist-Straße umbenannt, bisher unbenannte Verkehrsflächen in Liesing (23. Bezirk) werden nach dem Maler Wilhelm Dachauer und dem Schubertforscher Prof. Deutsch benannt. Eine Wohnhausanlage im 2. Bezirk wird nach dem früheren Bezirksvorsteher Hubert Hladej benannt.

Die Friedrich Hillegeist-Straße wird an einen der profiliertesten Politiker der Zweiten Republik erinnern, der seine politische Laufbahn als Zweiter Nationalratspräsident beendete. Hillegeist starb am 3. Dezember 1973.

Hubert Hladej war von 1949 bis 1977 Bezirksvorsteher im zweiten Bezirk. Die städtische Wohnhausanlage in der Wehlistraße 131-143 wird seinen Namen tragen.

Nach dem Maler Wilhelm Dachauer - er entwarf auch zahlreiche österreichische Briefmarken - wird eine Verkehrsfläche zwischen der Sterngasse und der Südautobahn in Wien 23 benannt. Nach dem verdienstvollen Schubertforscher Prof. Dr. h. c. Otto Erich Deutsch eine Straße zwischen Tenschertstraße und Gorskistraße, ebenfalls im 23. Bezirk.

3.11.1980: Behindertenkommission wird gebildet

Auf Antrag von Stadtrat Franz Nekula beschloss der Gemeinderatsausschuss für Personal- und Rechtsangelegenheiten einstimmig die Schaffung einer Behindertenkommission. Die Kommission wird aus Mitgliedern der Gemeinderatsausschüsse für Gesundheit und Soziales sowie Personal- und Rechtsangelegenheiten bestehen. Ihre Aufgabe wird es vor allem sein, die Möglichkeit zu prüfen, Behinderte in den Gemeindedienst aufzunehmen.

3.11.1980: Atom-Volksbegehren

Heute startete das Volksbegehren "Anti-Zwentendorf". Die Eintragungsfrist beginnt am 3.11. und endet am 10.11.980. Der genaue Text lautete: "Volksbegehren für die Erlassung eines Bundesgesetzes betreffend den Umbau des Atom-Kraftwerkes Zwentendorf in ein konventionelles kalorisches Kraftwerk sowie eine stärkere Absicherung des Atomsperrgesetzes BGBl. Nr. 676/1978".

5.11.1980: Erster Seniorenkurs auf der U-Bahn

Für ältere Menschen, die eine gewisse Scheu haben, das modernste, sicherste und schnellste Verkehrsmittel in der Großstadt - die U-Bahn- zu benützen, führen die Wiener Verkehrsbetriebe ab dieser Woche einen eigenen Seniorenkurs durch.

Zu Beginn des Kurses wird ein Film gezeigt, der über die technischen Einrichtungen der U-Bahn informiert. Im Anschluss geben Verkehrsbetriebe-Mitarbeiter alles Wissenswerte, vom Leitsystem über verschiedene grafische Symbole, Fahrscheinentwerter und Verkaufsautomaten bis zu den Notrufeinrichtungen bekannt. Auch das richtige Benützen von Rolltreppen und Aufzügen kann "gelernt" werden. Den Abschluss jeden Kurses bildet eine Fahrt mit der U2.

5.11.1980: "Therese Krones" im Historischen Museum

Das Historische Museum der Stadt Wien zeigt bis Mitte Jänner 1981 die Ausstellung "Therese Krones". Damit erinnert das Museum anlässlich des 150. Todestages der Schauspielerin an die wohl berühmteste Bühnenkünstlerin der Volksbühne des Biedermeiers.

Der Aufstieg der "Krones" zum Liebling der Wiener führte über Wanderjahre durch die Länder der Monarchie an das Theater in der Leopoldstadt, wo sie 1824 für eine erkrankte Kollegin einsprang und als "Rosamunde" in "Lindane oder die Fee und der Haarbeutelschneider" berühmt wurde. Ihr Temperament, gepaart mit Übermut, Anmut und Grazie, begeisterte die Wiener. Allerdings sorgte auch das Privatleben der Krones - unter anderen durch eine Affäre mit dem später als Raubmörder entlarvten und hingerichteten Polen Severin Jaroszinsky - für Sensationen.

Bleibende Berühmtheit - über den lokalen Rahmen Wiens hinaus - erhielt Therese Krones durch die Rolle der Jugend, die sie in Ferdinand Raimunds "Bauer als Millionär" erstmals spielte. Die steile Bühnenlaufbahn der Therese Krones endete abrupt mit ihrem frühen Tode im Alter von 29 Jahren.

Mit 236 Objekten wird in der Sonderausstellung des Historischen Museums der Stadt Wien versucht, Leben und Schaffen der Schauspielerin zu dokumentieren. Nicht nur Wiener Museen, Institute und Privatpersonen sind mit Leihgaben vertreten. Nach umfangreichen Vorarbeiten ist es auch gelungen, 27 Objekte - meist Gegenstände aus dem persönlichen Besitz von Therese Krones - aus der Geburtsstadt der Künstlerin, dem ehemaligen Freudenthal (heute Bruntal, CSSR) als Leihgabe für die Ausstellung zu erhalten.

6.11.1980: Rutschhangsanierung kostet sechs Millionen Schilling

Für die Sanierung eines Rutschhanges in der Trasse der II. Wiener Hochquellenleitung im Bereich des Kilometers 63 genehmigte heute der zuständige Ausschuss sechs Millionen Schilling. An dieser Stelle der Trasse sind bereits 1978 Rissbildungen aufgetreten, die zunächst abgedichtet wurden. Da Beobachtungen gezeigt haben, dass die Rutschhangbewegungen bergseits des Leitungsprofils nicht zum Stillstand gekommen sind, müssen umfangreiche Sanierungsarbeiten durchgeführt werden. Der Rutschung soll vor allem durch eine Hangentwässerung zur Herabsetzung des Porenwasserdrucks entgegengewirkt werden. Das in drei Phasen unterteilte Projekt sieht Oberflächenentwässerungen, die Anlage eines Brunnens und Horizontalbohrungen vor.

7.11.1980: Finanzausschuss einstimmig für begleitende Kontrolle

Der Gemeinderatsausschuss für Finanzen und Wirtschaftspolitik stimmte einstimmig der Einrichtung einer begleitenden Kontrolle beim Neubau des Allgemeinen Krankenhauses zu. Wie Finanzstadtrat Hans Mayr erklärte, wurde der ehemalige Präsident des Rechnungshofes, Dr. Jörg Kandutsch, zunächst bis zum 30. Juni 1981 als Leiter des Kontrollbüros bestellt. Zum geschäftsführenden Leiter und Stellvertreter von Präsident Dr. Kandutsch wird der Rechnungshofbeamte Ministerialrat Dr. Friedrich Freudenreich vorgeschlagen. Nach den Vorstellen von Dr. Kandutsch wird das Kontrollbüro aus zwölf Mitarbeitern bestehen.

Mit der Einrichtung des Kontrollbüros wird die Verantwortung des Vorstandes und des Aufsichtsrates der AKPE nicht berührt. Das Kontrollbüro ist als Organ des Eigentümers tätig und muss in jedem Fall vor der eigentlichen Entscheidung befasst werden. Das Kontrollbüro wird über seine Tätigkeit den Eigentümern, dem Aufsichtsrat, dem Rechnungshof und dem Kontrollamt der Stadt Wien Berichte vorlegen. Finanzstadtrat Hans Mayr wird diese Berichte auch dem Gemeinderatsausschuss für Finanzen und Wirtschaftspolitik vorlegen.

Das Kontrollbüro hat bei unüberbrückbaren Auffassungsunterschieden zwischen ihm und dem Vorstand der AKPE ein Einspruchsrecht. In diesem Falle wird den Eigentümern berichtet und der Aufsichtsrat der AKPE wird eine Überbrückung der Auffassungsunterschiede versuchen. Sollte dies nicht gelingen, ist die endgültige Entscheidung von den Eigentümervertretern möglichst innerhalb von zehn Tagen zu treffen. Wie Finanzstadtrat Hans Mayr dazu erklärte, könnte er in diesem Falle auch die Meinung des Gemeinderatsausschusses für Finanzen und Wirtschaftspolitik einholen.

8.11.1980: "Niederösterreich besetzt Wien" - Gemeinsame Übung der Feuerwehren

Niederösterreich wird Wien in den kommenden Wochen viermal besetzen - allerdings nur bei Übungen der Freiwilligen Feuerwehren und der Wiener Berufsfeuerwehr: Um die Zusammenarbeit für den Ernstfall - etwa bei einem Großeinsatz, bei dem die Wiener Feuerwehr Unterstützung benötigt - zu üben, werden freiwillige Feuerwehren aus Niederösterreich für einige Stunden in Wiener Hauptfeuerwachen einrücken und über Einsätze, Zufahrtsrouten und örtliche Bedingungen in ihrem Einsatzbereich informiert werden. Als erste Wache ist heute die Hauptfeuerwache Floridsdorf an der Reihe, die von Männern der Freiwilligen Feuerwehr Gänserndorf und Korneuburg "besetzt" wird.

8.11.1980: Neue Reichsbrücke eröffnet

Die neue Reichsbrücke wurde heute von Bundespräsident Dr. Rudolf Kirchschläger offiziell dem Verkehr übergeben. Zu der feierlichen Eröffnung waren tausende Wienerinnen und Wiener gekommen. Vor der Festrede des Bundespräsidenten wurde die neue Brücke von Erzbischof Koadjutor Dr. Franz Jachym und Superintendent Prof. Erich Wilhelm gesegnet.

9.11.1980: Neugestaltung des Wienerberggeländes kann beginnen - Planungsausschuss beschloss Abbruch zahlreicher alter Gebäude

Ein wichtiger Schritt für die Neugestaltung des Wienerberggeländes wurde nun getan: Der Gemeinderatsausschuss für Stadtplanung beschloss den Abbruch zahlreicher alter Bauwerke, die früher der Wienerberger Baustoffindustrie-AG gehört hatten.

Die Garagen, Lagerschuppen, Werkstätten und Tankanlagen, die nun abgebrochen werden sollen, befinden sich am südlichen Rand des Wienerberggeländes, östlich der Triester Straße.

10.11.1980: Fünf Jahre "Wien International"

Seit fünf Jahren ist die Vereinigung "Wien International" auf dem Gebiet der Förderung der Kontakte zwischen den Mitarbeitern der Botschaften sowie der in Wien ansässigen internationalen Organisationen und der Wiener Bevölkerung tätig. Darüber hinaus ist Wien International in dieser Zeit eine gefragte Servicestelle für die rund 50.000 ausländischen Diplomaten und internationalen Beamten sowie deren Familienangehörigen gewesen.

Aus Anlass des Jubiläums legte Wien International-Präsident Stadtrat Heinz Nittel einen Tätigkeitsbericht über die geleistete Arbeit vor. Besonders verwies er darauf, dass seit Frühjahr dieses Jahres Wien International neben der Zentralstelle in der Alser Straße 20 ein eigenes Büro in der UNO-City betreibt. Eine Mitarbeiterin von Wien International stellt an Ort und Stelle die Kontakte zu den neu ankommenden UN-Beamten her.

10.11.1980: Ergebnis des Volksbegehrens

Das vom 3. bis 10.11.1980 laufende Volksbegehren brachte folgendes Ergebnis:

  • In Wien waren 1,167.275 Personen stimmberechtigt
    • davon gab es 2.038 gültige Unterstützungserklärungen
    • gültige Eintragungen gab es 37.987
    • ungültige Eintragungen 264
    • die Stimmbeteiligung lag bei 3,43 Prozent
  • Ergebnis Österreich:
    • Stimmberechtigte insgesamt: 5,241.384
    • gültige Unterstützungserklärungen: 13.516
    • gültige Eintragungen: 133.500
    • Gesamtsumme: 147.016
    • ungültige Eintragungen: 933
    • Stimmbeteiligung in Prozent: 2,80

Da nach den obigen Ermittlungen der Antrag auf Erlassung eines Bundesgesetzes betreffend den Umbau des Atomkraftwerkes Zwentendorf in ein konventionelles kalorisches Kraftwerk sowie eine stärkere Absicherung des Atomsperrgesetzes (BGBL. Nr. 676/1978) von weniger als 200.000 Stimmberechtigten gestellt wird, hat die Hauptwahlbehörde festgestellt, dass kein Volksbegehren im Sinne des Art. 41 Abs. 2 des Bundes-Verfassungsgesetzes in der Fassung von 1929 vorliegt. (Red./Quelle: Stichwort Demokratie, Josef Rauchenberger)

11.11.1980: Vermessungsarbeiten für U3 vergeben

Die Vergabe von Vermessungsarbeiten für Abschnitte der künftigen U3 im dritten Bezirk beschloss heute der Gemeinderatsausschuss für Stadtplanung.

Die U3 wird in mehreren Etappen vom dritten Bezirk bis in den Raum Breitensee im 14. Bezirk gebaut werden. Die nun beschlossenen Vermessungsarbeiten mit einem Gesamtaufwand von 2,2 Millionen Schilling betreffen den ersten Abschnitt, der von Südost-Tangente/Erdbergstraße über Markhofgasse, Hainburger Weg, Hainburger Straße bis zur Landstraßer Hauptstraße bei der Salmgasse reicht.

13.11.1980: Umbau der Reinprechtsdorfer Straße fertig

Der Umbau der Reinprechtsdorfer Straße ist abgeschlossen. Heute wurde das letzte Teilstück zwischen Schönbrunner Straße und Reinprechtsdorfer Straße für den Verkehr freigegeben. Anlässlich der Fertigstellung fand eine Feier statt. Die Reinprechtsdorfer Straße ist seit August 1979 von Grund auf umgebaut worden. Sie erhielt nicht nur neue Fahrbahnen und Gehsteige, auch Gas- und Wasserrohre, Leitungen der E-Werke und verschiedene Kabel (unter anderem für die öffentliche Beleuchtung und für die Verkehrsampeln) wurden neu verlegt.

Die Gesamtkosten für den Umbau beliefen sich auf mehr als 43 Millionen Schilling, wobei etwas mehr als die Hälfte auf den Straßenbau und der Rest auf die Einbauten entfiel.

14.11.1980: Aus dem Wiener Gemeinderat

Im heutigen Wiener Gemeinderat standen u.a. folgende Punkte auf der Tagesordnung:

Der Antrag, dem Verein österreichischer Theaterkritiker für ein Forschungsprojekt "Situation der österreichischen Theater" eine Subvention in der Höhe von 50.000 Schilling zu gewähren, wurde mit Stimmenmehrheit angenommen.

Stadtrat Hans Mayr (SPÖ) stellte den Antrag zu einer Aktion "Förderung der Wiener Tageszeitungen". Damit sollen Investitionszuschüsse hinsichtlich eines Investitionsvolumens in der Gesamthöhe von 1,5 Milliarden Schilling gewährt werden, um den Druckereien die Umstellung auf Lichtsatz und damit eine billigere Produktion zu ermöglichen. Mayr betonte, damit halte man die Betriebe in Wien, was auch wegen der Anzeigenabgabe wichtig ist. Von den Zeitungen sei zugesagt worden, die Personalreduktion durch die neuen Technologien im Rahmen des natürlichen Abganges - ohne Kündigungen - vorzunehmen. Der Antrag wurde einstimmig angenommen.

15.11.980: Musisches Zentrum - Totales Kindertheater

"Totales Kindertheater" nennt sich ein Vorhaben, das in der nächsten Zeit im Musischen Zentrum verwirklicht wird. Das Musische Zentrum, das zu den Jugendzentren der Stadt Wien gehört, bietet in seinem Programm auch Kurse an, in denen sich behinderte Kinder unter fachlicher Anleitung musisch betätigen können.

17.11.1980: Studie für Bebauungsplan "Kaiser-Ebersdorf"

Der Auftrag für den zweiten Teil einer städtebaulichen Studie für Simmering - Kaiser-Kebersdorf" im Gebiet, das u.a. durch Kaiser-Ebersdorfer-Straße, Etrichstraße, Simmeringer Hauptstraße und Pantucekgasse begrenzt wird, wurde heute vergeben. Es soll ein besonders vielfältiges Angebot an Wohnformen bereitgestellt werden. Großer Wert wird auf eine gute Ausstattung mit Grünflächen gelegt. Die städtebauliche Studie bildet die Grundlage für einen neuen Bebauungsplan.

Das "Planungsteam Simmering - Kaiser-Ebersdorf" war im Jahre 1978 mit der Erstellung einer städtebaulichen Studie für die Entwicklung eines neuen Stadtteils auf bisher landwirtschaftlich genutzten Flächen südwestlich des alten Ortskerns von Kaiser-Ebersdorf beauftragt worden. Diese erste Planungsstufe erbrachte Nutzungsvorschläge und Entwürfe für einen neuen Flächenwidmungsplan. Grundsätzliche städtebauliche Zielsetzungen konnten damit festgelegt werden.

Der nun folgende detaillierte Bebauungsplan für das 79,5 Hektar große Gelände wird als Richtlinie für die Planung der einzelnen Objekte dienen. Vorgesehen ist ein maßvoll verdichtetes Wohngebiet mit allen erforderlichen Folgeeinrichtungen. Der zweite Teil der Studie wird im Herbst 1981 vorliegen.

18.11.1980: Kultur in der U- Bahn - Bundesheer montiert Exponate in der Station Schwedenplatz

Mit Hilfe der Luftschutztruppenschule des österreichischen Bundesheeres wurde mit der Aufstellung mehrerer tonnenschwerer kulturhistorischer Schaustücke in der U-Bahn-Station Schwedenplatz begonnen. Die Steinplastiken - es handelt sich um eine Kreuzrose, ein Wappen und einen Doppeladler, die beim Abbruch alter Gebäude im Bereich des "Roten Turmes" sichergestellt worden waren, stammen aus den Beständen des Historischen Museums der Stadt Wien, das damit gleichsam eine weitere Dependance im Wiener U-Bahn-Netz errichtet.

19.11.1980: Goldenes Verdienstzeichen für Ehepaar Hawelka

Kulturstadtrat Dr. Helmut Zilk überreichte heute dem Ehepaar Josefine und Leopold Hawelka das Goldene Verdienstzeichen des Landes Wien. Die Auszeichnung im Cafe Hawelka gestaltete sich durch die Anwesenheit zahlreicher Stammgäste zu einer kleinen Familienfeier.

19.11.1980: Konsalik bei Bürgermeister Gratz

Während eines dreitägigen Wien-Aufenthaltes besuchte Hein G. Konsalik das Wiener Rathaus, wo er von Bürgermeister Leopold Gratz begrüßt wurde. Konsalik erklärte, dass er sich in Wien besonders wohl fühle, weil diese Stadt ihre besondere Atmosphäre erhalten habe. Er ist mit Wien besonders verbunden, weil er hier an der Universität Theaterwissenschaft studiert hat.

Konsalik hat bisher 89 Romane geschrieben, die in insgesamt 47 Millionen Exemplaren in 17 Sprachen erschienen sind. In Wien gab er in sieben Buchhandlungen und Großmärkten Autogramme.

21.11.1980: Kunst im Kaufhaus

Kunst gibt es jetzt auch im Kaufhaus. Kulturstadtrat Prof. Dr. Helmut Zilk eröffnete heute eine Aktion, die vom Kulturamt der Stadt Wien gemeinsam mit dem Volksbildungswerk und den Merkur-Märkten durchgeführt wird. In drei Märkten der Kette - in der Swatoschgasse in Simmering und in der Bergmillergasse und der Schanzstraße in Penzing - sind Grafiken von Mitgliedern des Wiener Künstlerhauses ausgestellt. An Freitagen und Samstagen arbeiten Künstler, die im Sommer an der "Kunst am Hof"-Aktion teilgenommen haben.

25.11.1980: Rasche Hilfe für Erdbebenopfer

Rasche Hilfe leistet die Stadt Wien für Erdbebenopfer in Italien: Auf Veranlassung von Bürgermeister Leopold Gratz brachte Finanzstadtrat Hans Mayr heute im Stadtsenat den Antrag ein, für die Opfer der Erdbebenkatastrophe rund um Neapel zunächst eine Million Schilling in Geld- oder Sachleistungen zur Verfügung zu stellen.

Wenn es zu einer gemeinsamen Aktion der Bundesländer und der Bundesregierung kommt, soll dies als Vorschussleistung dienen. Der Antrag wurde einstimmig angenommen.

(Das Erdbeben fand in den Abendstunden des 23. November 1980 um Irpinia statt und forderte 2.914 Menschenleben. Mehr als 10.000 Verletzte wurden verzeichnet und mehr als 300.000 Menschen wurden obdachlos. Aus der ganzen Welt trafen Spenden in Italien ein.)

26.11.1980: Plaketten für Erhaltung alter Geschäftslokale

Kulturstadtrat Dr. Helmut Zilk übergab heute an rund 20 Geschäftsleute aus dem ersten Bezirk Plaketten für die stilgetreue Erhaltung alter Geschäftslokale. Zilk sagte, die Stadt Wien danke damit Geschäftsleuten, die durch die Erhaltung ihrer Lokale einen wertvollen Beitrag für das historische Stadtbild Wiens geleistet haben. Die Aktion soll auch auf andere Bezirke ausgedehnt werden.

26.11.1980: Grundsteinlegung für zwei neue Pensionistenheime

Den Grundstein für zwei neue Pensionistenheime legte heute Vizebürgermeisterin Gertrude Fröhlich-Sandner und Stadtrat Univ.-Prof. Dr. Alois Stacher. Die beiden Heime im 6. Bezirk am Loquaiplatz und im 21. Bezirk in der Jedlersdorfer Straße bieten Platz für 505 Wienerinnen und Wiener und werden außerdem über 60 Betten in den Betreuungsstationen verfügen. Die Fertigstellung der beiden neuen Heime ist für 1983 vorgesehen, wobei die voraussichtlichen Gesamtkosten sich auf insgesamt 375,8 Millionen Schilling belaufen werden.

27.11.1980: Hoher Bundesorden für Stadtbaudirektor Seda

Bürgermeister Leopold Gratz überreichte an Stadtbaudirektor Dipl.-Ing. Anton Seda das Große Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich, das ihm der Bundespräsident verliehen hat.

28.11.980: Bürgerdienststellen im Dienst der Erdbebenhilfe

Auch der Bürgerdienst der Stadt Wien stellt sich in den Dienst der Erdbebenhilfe für Italien. Die Bebenopfer in Italien benötigen dringend verschiedene Gegenstände des täglichen Gebrauchs. Vor allem Bettwäsche, Bett- und Wolldecken und Pölster. Diese Gegenstände werden vom Roten Kreuz in der Zentrale am Hundsturm gesammelt. Um nun dem Roten Kreuz beim Einsammeln zu helfen und hilfswilligen Wienerinnen und Wienern lange Wege zu ersparen, stellt sich der Bürgerdienst der Stadt Wien für die Sammelaktion zur Verfügung. Alle Wienerinnen und Wiener, die auf diese Art und Weise helfen wollen, können also Bettzeug und Kleidung zur nächsten Bürgerdienststelle der Stadt Wien bringen, die dann den Weitertransport zum Roten Kreuz übernimmt.

28.11.1980: Allgemeines Krankenhaus - Neuer Haustechnik-Chef

Der Aufsichtsrat der Allgemeines Krankenhaus Wien, Planungs- und Errichtungs-Aktiengesellschaft bestellte heute Dipl.-Ing. Dr. Peter Thomas Ruggenthaler zum Vorstandsmitglied der AKPE für den Bereich Haustechnik und Medizintechnik.

Dr. Ruggenthaler wurde 1938 in Villach geboren und studierte von 1956 bis 1963 an der Technischen Universität Maschinenbau, Wahlplan Betriebstechnik. Nach Abschluss des Studiums trat er 1963 in die damalige Wienerberger Ziegelfarbriks- und Baugesellschaft, die nachmalige Wienerberger Baustoffindustrie AG ein. 1972 wurde er an der Technischen Universität Wien zum Doktor promoviert. Bis 1973 leitete er das Entwicklungslabor der thermischen und energetischen Betriebskontrolle. Dabei war er hauptverantwortlich für Großinvestitionen vor allem auf den Sektoren Heizung, Lüftung und Förderung. Von 1973 bis 1976 war er für die Entwicklung, Konstruktion und Inbetriebnahme eines neuen Produktionszweiges auf dem Gebiet der Kunststoffverarbeitung verantwortlich. 1974 legte Dr. Ruggenthaler die Ziviltechnikerprüfung ab. Seit 1976 war er Geschäftsführer der Fertigteilbau Wien GesmbH.

Die Stadt Wien hat vor kurzem Univ.-Prof. Primarius Dr. Wolfgang Enenkel, Leiter der IV. Medizinischen Abteilung mit Kardiologie im Krankenhaus der Stadt Wien - Lainz, als Mitglied des Aufsichtsrates der AKPE nominiert.

29.11.1980: 130.000 Schulaufsätze über das Wasser

Bei einem Aufsatzwettbewerb, der von der Österreichischen Vereinigung für das Gas- und Wasserfach (ÖVGW) in Zusammenarbeit mit dem Bundesministerium für Unterricht und Kunst veranstaltet wurde, hatten rund 130.000 vierzehn- bis fünfzehnjährige Schülerinnen und Schüler Gelegenheit, ihre subjektiven Ansichten über den Begriff "Trinkwasser" darzulegen. Der Wettbewerb wurde in ganz Österreich in den 4. Klassen der Allgemeinbildenden Höheren Schulen und den Hauptschulen durchgeführt, das Thema lautete "Trinkwasser - unser wertvollstes Lebensmittel".