Historischer Rückblick aus dem Jahr 1981

Zusammenfassungen von Meldungen der Rathauskorrespondenz

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Juli 1981

Juli

1.7.1981: Wien, wie es keiner kennt - eine neue Hörfunkserie des ORF

Bürgermeister Leopold Gratz und Landesintendant Gundemar Eibegger präsentierten heute die neue Hörfunkserie des ORF, "Wien, wie es keiner kennt".

Mit dieser neuen Serie soll versucht werden, die ungeheure Vielfalt dessen, was in einer Großstadt passiert, einzufangen und den Menschen nahezubringen. Die neue Serie startet mit einer Reportage über den Flughafen Wien.

1.7.1981: Müllverwertungsanlage - Probebetrieb hat begonnen

Von der Müllverwertungsanlage der Firma Rinter AG wurde mit 1. Juli der Probebetrieb aufgenommen. Am ersten Betriebstag haben 20 Müllfahrzeuge rund 80 Tonnen Müll angeliefert.

Nach dem von der Stadt Wien mit der Firma Rinter abgeschlossenen Müllbeseitigungsvertrag ist die Müllverwertungsanlage bis längstens eineinhalb Jahre ab Rechtskraft der hierfür erforderlichen Baubewilligung fertigzustellen und in Betrieb zu nehmen. Da die Baubewilligung mit Bescheid vom 31. Juli 1980 rechtskräftig erteilt wurde, wäre die Anlage bis spätestens 28. Februar 1982 in Betrieb zu nehmen. Mit Schreiben vom 24. Juni 1981 teilte die Rinter AG jedoch mit, dass die Müllverwertungsanlage bereits am 1. Juli 1981 in Betrieb gesetzt wird.

Mit der Inbetriebnahme der ersten und zweiten Verarbeitungsstraße haben die Förderanlagen, die Metall- und Kunststoffausscheider und die Zerkleinerungsmaschine ihren Betrieb aufgenommen. Nach entsprechenden Abstimmungsarbeiten ist mit der Produktion des Zuschlagsstoffes für die Spanplattenerzeugung in zirka drei Wochen zu rechnen, danach wird auch die Herstellung des Zugschlagstoffes für die Papiererzeugung anlaufen. Weitere Recycling-Produkte sind Metallschrott, Kunststoffe und Schüttgut für den Straßenbau.

In der Müllverwertungsanlage sind derzeit 45 Mitarbeiter im Einschichtbetrieb tätig. Bis Jahresende wird eine Aufstockung des Personals auf rund 120 Personen erwartet. Die Inbetriebnahme zweiter weiterer Verarbeitungsstraßen (Nummer 3 und 4) ist für Frühjahr 1982 vorgesehen.

2.7.1981: Aus dem Wiener Landtag

Im heutigen Wiener Landtag stand eine Novelle zum Baulärmgesetz auf der Tagesordnung. Zwischen 20 Uhr abends und 6 Uhr früh gibt es ein grundsätzliches Bauverbot. Ausgenommen davon sind Arbeiten an notwendigen Versorgungseinrichtungen der Stadt, wie beispielsweise bei Gas- und Stromleitungen, am Kanalnetz oder bei öffentlichen Verkehrsflächen. Vor Beginn dieser Nachbauarbeiten muss eine Bewilligung eingeholt werden. Die Strafen bei Übertretung dieses Gesetzes wurden erhöht. Die Novelle wurde einstimmig angenommen. Die Novelle wurde einstimmig angenommen.

2.7.1981: Anton Karas 75 Jahre

Anton Karas, Komponist des weltbekannten "Harry-Lime-Themas" des Films "Der dritte Mann" feiert am 7. Juli seinen 75. Geburtstag.

Karas wurde in Wien-Sievering (19. Bezirk) geboren. Von Jugend auf war er als Zitherspieler bei verschiedenen Heurigen tätig. 1948 hörte ihn der Filmregisseur Carol Reed und engagierte Karas für den Film "Der dritte Mann". Der Film wurde ebenso ein Welterfolg wie Karas "Harry-Lime-Thema". In den folgenden Jahren unternahm Karas Tourneen in alle Welt, um schließlich mit dem erworbenen Vermögen einen eigenen Heurigen in Sievering aufzumachen. Heute lebt Karas zurückgezogen und vielfach außerhalb Wiens. Mit seinem kompositorischen Werk ist er zu einem Begriff österreichischer Unterhaltungsmusik der Nachkriegszeit geworden.

3.7.1981: Aus dem Wiener Gemeinderat

Im heutigen Wiener Gemeinderat stand unter anderem folgender Punkt auf der Tagesordnung:

Der Antrag für die Ausschreibung eines städtebaulichen Wettbewerbes für einen Teilbereich des 22. Wiener Gemeindebezirkes rund um das Zentrum Kagran wurde einstimmig beschlossen.

6.7.1981: Wettbewerb für die Zukunft der Donaustadt

Eine der wichtigsten städtebaulichen Aufgaben Wiens, die derzeit zu bewältigen sind, widmet sich dem städtebaulichen Ideenwettbewerb "Donaustadt 2000": Dieser Wettbewerb für ein 430 Hektar großes Gebiet beiderseits der Wagramer Straße zwischen UNO-City und dem Bereich Kagraner Platz beginnt am 1. September. Die Ergebnisse sind dann Anfang April 1982 zu erwarten.

Die Wettbewerbs-Jury konstituierte sich heute. Ihr gehören an:

Vorsitz führt der Leitende Baudirektor von Hannover, Dipl.-Ing. Felix zur Nedden. Sein Stellvertreter ist der Wiener Architekt Dipl.-Ing. Otto Häuselmayer. Der Jury gehören als Fachpreisrichter weiters Prof. Heikki Siren (Helsinki), Prof. Dr. Heiner Hierzegger (Graz), Prof. Mag. Friedrich Kurrent (Wien) sowie die Senatsräte Ing. Friedrich Pohl und Dipl.-Ing. Dr. Peter Jawecki (beide als Vertreter des Auslobers, der Stadt Wien) an. Sachpreisrichter sind die Gemeinderäte Ing. Karl Svoboda, Karl Daller und Dipl.-Ing. Dr. Rainer Pawkowicz sowie der Bezirksvorsteher von Donaustadt Albert Schultz.

7.7.1981: Gratz - Jährlich zwölf Milliarden Schilling für Stadterneuerung

Bürgermeister Leopold Gratz teilte heute mit, dass in den Jahren 1978 bis 1980 insgesamt 34,8 Milliarden Schilling für Stadterneuerung aufgewendet wurden, also im Jahresdurchschnitt fast zwölf Milliarden Schilling. Das ergab eine Untersuchung, die vom Koordinationsbüro der Magistratsdirektion und der Finanzverwaltung im Auftrag des Bürgermeisters durchgeführt wurde.

In den alten, "gewachsenen" vierteln, die als Stadterneuerungsbereich zu bezeichnen sind, wohnt etwa eine Million Menschen, das sind rund 60 Prozent der Wiener Bevölkerung. Für die Errechnung der Aufwendungen für Stadterneuerung wurden genaue Kriterien festgelegt und strenge Maßstäbe angewendet. Als Stadterneuerung wurden jene Ausgaben berücksichtigt, die geeignet erscheinen, die alten Viertel schöner, wohnlicher und gesünder zu machen. Es wurden ausschließlich Investitionen und verbessernde Erhaltungsarbeiten berücksichtigt, nicht jedoch Folgekosten (also zum Beispiel der Personalaufwand für neue Sozialeinrichtungen wie Kindergärten, Pensionistenheime, und so weiter).

Die Hauptposten der Stadterneuerung sind Wohnen einschließlich Denkmalpflege 11,1 Milliarden Schilling, Verkehrsverbesserung 9,6 Milliarden Schilling, Technische Infrastruktur (Wasser, Gas, Strom, Fernwärme, Kanäle, usw.) 5,5 Milliarden Schilling, Freizeit- und Bildungseinrichtungen 3,2 Milliarden Schilling, Sozial- und Gesundheitseinrichtungen 3,2 Milliarden Schilling, Grünanlagen eine Milliarde Schilling. Weitere Ausgaben betreffen zum Beispiel die Verbesserung der Nahversorgung und der Beleuchtung, die Instandhaltung öffentlicher Gebäude usw.

8.7.1981: 50.000 Wiener täglich auf der Donauinsel

Nach Angaben der Koordinationsstelle Donaubereich besuchen je nach Wochentag und Witterung täglich 10.000 bis 15.000 Wiener den Nordteil und 30.000 bis 50.000 den Südteil der Donauinsel. Die 6.000 Parkplätze beim Südteil der Donauinsel und die 300 Parkplätze bei der Floridsdorfer Brücke sind ständig belegt. Der rege Besuch des Südteils der Insel hat den Bau von über 300 weitern Parkplätzen im Bereich der Finsterbuschstraße erforderlich gemacht, die noch im Juli zur Verfügung stehen werden.

9.7.1981: Künstlerhaus "Moderne Vergangenheit" verlängert

Wegen des überaus großen Publikumsinteresses wird die derzeit im Künstlerhaus gezeigte Ausstellung "Moderne Vergangenheit 1800-1900" um drei Monate verlängert. Die Ausstellung bietet einen Vergleich der funktionell gestalteten Möbel um 1800 mit denen der großen Jugendstil-Architekten und Designer wie Otto Wagner, Adolf Loos und Josef Hoffmann.

Mehrere internationale Museen, so das Kunstmuseum Düsseldorf und das Broninger Museum in den Niederlanden haben die Ausstellung bereits zur Übernahme bestellt.

9.7.1981: Neue Organisationsform der Baudirektion - Fünf Gruppenleiter bestellt

Straffer und personell verändert - so präsentiert sich eine neu organisierte Stadtbaudirektion. Stadtbaudirektor Dipl.-Ing. Filz wurden fünf neu gebildete Gruppen unterstellt. Die Leiter dieser fünf Gruppen haben ihrerseits das Weisungsrecht gegenüber den zugehörigen technischen Magistratsabteilungen, obwohl diese verschiedenen Geschäftsgruppen angehören. Die fünf Gruppen und die von Bürgermeister Leopold Gratz bestellten Gruppenleiter sind:

  • Hochbau (Magistratsabteilungen 23, 24, 25, 26, 27, 32, 34 und 39): Senatsrat Dipl.-Ing. Johann Fürnkranz
  • Tiefbau und Verkehr (Magistratsabteilungen 28, 29, 30, 31, 33, 38 und 46): Obersenatsrat Dipl.-Ing. Franz Gassner
  • Planung (Magistratsabteilungen 18, 19, 20, 21, 40 und 41): Senatsrat Dipl.-Ing. Walter Braun
  • Baupolizei (Magistratsabteilungen 35, 36 und 37): Senatsrat Dipl.-Ing. Herbert Bechyna
  • Umwelttechnik (Magistratsabteilungen 42,43, 44, 45, 47, 48 und 49): Senatsrat Dipl.-Ing. Kurt Schwaller

Magistratsdirektor Dr. Josef Bandion überreichte heute an die neuen Gruppenleiter die Bestellungsdekrete.

10.7.1981: Neuer Primarius im Krankenhaus Lainz

Im Krankenhaus Lainz wurde Dozent Dr. Sepp Leodolter als neuer Vorstand der gynäkologisch-geburtshilflichen Abteilung von Gesundheitsstadtrat Univ.-Prof. Dr. Alois Stacher heute in sein Amt eingeführt.

Der neue Primarius war bisher an der 1. Universitätsfrauenklinik im Allgemeinen Krankenhaus tätig und hat über hundert wissenschaftliche Arbeiten über sein Fachgebiet geschrieben. Zu den Schwerpunkten dieser Arbeiten zählten unter anderen Probleme der Sterilisation und der Risikoschwangerschaft sowie die Entwicklung diverser operativer Behandlungsmöglichkeiten.

11.7.1981: Asperner Sammelkanal erhält Zubringer

Im Zuge der Fertigstellung des Asperner Sammelkanals ist eine Erweiterung des Kanalnetzes im 22. Bezirk vorgesehen. Heute wurde vom zuständigen Ausschuss die Errichtung mehrerer Straßenkanäle mit einem Kostenaufwand von 7,5 Millionen Schilling genehmigt.

Ein Schmutzwasserkanal im Gebiet Bienenweg, Einbautenstraße und Kranitzkygasse, bestehend aus 125 Meter Betonprofil und 155 Meter Steinzeugrohre in 4,3 Meter Tiefe, wird es ermöglichen, die Kläranlage für die Siedlung "Am Müllnermais" außer Betrieb zu setzen.

In einen Betonkanal sollen die Abwässer der anliegenden Wohnhausanlagen eingeleitet werden.

14.7.1981: Bundespräsident besuchte Wilhelminenspital

Die Boltzmann-Forschungsstelle für Langzeittherapie und Rehabilitation wurde 1980 an der 5. Medizinischen Abteilung des Wilhelminenspitals im Pavillon 24 errichtet. Dieser denkmalgeschützte, von Otto Wagner erbaute Pavillon mit dem umgebenden Parkgelände ist besonders für Langzeittherapie und Rehabilitation geeignet, wobei die 5. Medizinische Abteilung seit sechs Jahren als Modellabteilung für diese spezielle Therapieart in Betrieb ist.

Bei einer Besichtigung der Einrichtung, an der Bundespräsident Dr. Rudolf Kirchschläger und Gesundheitsstadtrat Univ.-Prof. Dr. Alois Stacher sowie Magistratsdirektor Dr. Josef Bandion teilnahmen, sprach sich der Leiter der Forschungsstelle, Prim. Med. Rat. Dr. Franz Gruber, besonders für Chancengleichheit der älteren Patienten gegenüber jüngeren unter dem Motto "Leben ist bewegen" aus.

14.7.1981: Spatenstich für Wiener "Sonnenhaus"

Noch im August wird mit dem Bau eines "Sonnenhauses" im 14. Bezirk begonnen werden: es ist jene Wohnhausanlage, die auf dem Flötzersteig errichtet wird, um weitere Erkenntnisse zur Nutzung der Solarenergie zu gewinnen. Die Wohnbauförderung in der Höhe von 6,64 Millionen Schilling wurde kürzlich von der Wiener Landesregierung beschlossen. Für die Errichtung der Solaranlagen wurden vom Bundesministerium für Bauten und Technik weitere Förderungsmittel zugesichert. Das Wiener "Sonnenhaus" ist nicht nur aus Energiegründen ein interessantes Projekt, es gefiel auch dem Publikum auf der ersten Weltbiennale der Architektur in Sofia am besten. Im Juni zeichneten die Besucher den Entwurf mit dem Publikumspreis aus. Die Publikumsgunst wurde gegen 281 Projekte aus 42 Staaten aus aller Welt gewonnen.

Auf dem gemeindeeigenen Grundstück Flötzersteig 239 ist die Errichtung von acht Einfamilienhäusern vorgesehen. Je drei Häuser in zwei Gebäudereihen werden mit Sonnenkollektoren ausgerüstet. Das Baugelände eignet sich besonders gut für diesen Versuch, weil es nach Südwesten mit einem Neigungswinkel von 4,5 Grad zum Horizont abfällt und die Sonnenstrahlen auch im Winter frei einfallen können.

Die Reihenhäuser mit je 130 Quadratmeter Wohnfläche bestehen aus Keller, Erdgeschoss und Obergeschoss und einem Dachgeschoss, das die Bewohner nach eigenen Vorstellungen ausbauen können. Jedes Stockwerk hat eine nach Süden oder nach Westen orientierte Terrasse. Die Fenster wurden vorwiegend nach der von der Straße abgekehrten Seite eingeplant. Zusätzlich sind Schallschutzvorrichtungen vorgesehen. Auf dem Dach jedes Hauses werden 23 Quadratmeter Kollektorenfläche montiert. Alle übrigen Solaranlagenteile, wie Speicher, Wärmepumpe usw. sind im Keller untergebracht. Fünf Häuser werden mit einer "einfachen" Solaranlage ausgestattet, die vorwiegend der Warmwasserbereitung dient und erst in zweiter Linie als Zusatz für die Raumheizung gedacht ist. Nach den bisherigen Berechnungen des Instituts für Bauforschung wird der Deckungsgrad mit 15 Prozent angenommen. Für das sechste Haus ist eine aufwendigere Lösung vorgesehen. Hier liegt die Ausnutzung der Sonnenenergie bei etwa 93 Prozent im Somme rund bei 43 Prozent im Winter.

15.7.1981: Wettbewerb "Gräf und Stift-Gründe" beginnt - Ergebnis richtungsweisend für sozialen Wohnungsbau

500 Wohnungen und verschiedene Nahversorgungseinrichtungen sollen in Döbling auf den 34.500 Quadratmeter großen sogenannten "Gräf und Stift-Gründen" entstehen. Ein städtebaulicher Ideenwettbewerb für dieses Grundstück soll Anregungen und Ideen für die Gestaltung einer zeitgemäßen Wohnsiedlung, die für den sozialen Wohnungsbau als beispielgebend gelten kann, aufzeigen. Zur Teilnahme am Wettbewerb sind alle Architekten und Zivilingenieure mit Kanzlei in Wien, Niederösterreich und dem Burgenland eingeladen.

Die Jury wird am 7. Dezember 1981 zusammentreten, sodass mit den Ergebnissen noch heuer zu rechnen ist. Sie wird einen mit 200.000 Schilling dotierten 1. Preis und neun weitere gleichwertige Preise (je 100.000 Schilling) vergeben. Die Stadt Wien beabsichtigt, das Projekt des ersten Preises der Planung für die städtebauliche Struktur zugrunde zu legen.

Der Jury gehören an: Dipl.-Ing. Dr. Werner Obermann, Senatsrat Mag. Ing. Rudolf Kolowrath sowie die Gemeinderate Albert Holub, Hans Brosch und Dr. Peter Mayr. Vertreter der Ingenieurkammer für Wien, Niederösterreich und Burgenland sind Prof. Mag.. Ottokar Uhl, Dipl.-Ing. Elfriede Muth und Prof. Dipl.-Ing. Dr. Reinhard Gieselmann.

16.7.1981: Werbe-Oscar für "Ganz Wien trägt Grün"

Dem "Ganz Wien trägt Grün"-Plakat des Presse- und Informationsdienstes der Stadt Wien wurde in der Marktbeilage des Kuriers der "Werbe-Oscar" zugesprochen. Mit diesem Werbe-Oscar wird wöchentlich ein Plakat, ein Werbespot oder eine Kampagne ausgezeichnet, die durch Sujetauffassung und Gestaltung auffallen. Die Auswahl nehmen Persönlichkeiten aus Politik und Wirtschaft vor.

17.7.1981: Neuer Gemeindebau auf den "Ankerbrotgründen"

Auf den ehemaligen "Ankerbrotgründen" zwischen der Puchsbaumgasse und der Quellenstraße im 10. Bezirk soll eine städtische Wohnhausanlage mit 758 Wohnungen gebaut werden. Eine Besprechung zur Errichtung des ersten Bauteils mit 406 Wohnungen fand heute statt.

Die gesamte Anlage soll 758 Wohnungen - davon 35 Behindertenwohnungen -, fünf Geschäftslokale, einen Mehrzweckraum für die Mieter und ein Kindertagesheim umfassen. Nur etwas mehr als ein Fünftel des 60.200 Quadratmeter großen Baugrundes soll bebaut werden, die übrigen Flächen werden als Grünanlagen mit Kinderspielplätzen, Familien- und Seniorenplätzen und einen Sportplatz ausgestattet. Die Autos der Mieter können in Tiefgaragen mit 526 Parkplätzen eingestellt werden. Die Anlage selbst ist eine fußgängerfreundliche Zone.

Mit dem ersten Bauteil wird noch im heurigen Jahr begonnen werden.

21.7.1981: Neuer Fußgängersteg bei der Braunschweiggasse

Die Baubewilligung für einen neuen Fußgängersteg bei der künftigen U-Bahn-Station Braunschweiggasse erteilte heute der zuständige Ausschuss. Mit dem Bau wird in Kürze begonnen.

Die Umstellung der Stadtbahn auf U-Bahn-Betrieb machte den Abbruch des alten, aus der Zeit um die Jahrhundertwende stammenden Steges bei der Braunschweiggasse notwendig. Der neue Steg wird als Verlängerung des bereits bestehenden Fußgängerstegs über die Hadikgasse gebaut und nach der U-Bahn-Station Braunschweiggasse als Fertigteilbrücke weiter über den Hietzinger Kai geführt. Von dort erreicht man sicher über Stiegen den Gehweg. Die Kosten betragen rund fünf Millionen Schilling.

22.7.1981: "Brennender Busch" für Kahlenberg - Auspflanzung naturgeschützter Pflanzen

Rund 660 unter Naturschutz stehende Pflanzen werden im Bereich des Kahlenberges ausgesetzt. Die Auspflanzung wird im Rahmen der Aktion "aktiver Naturschutz" vom Forstamt gemeinsam mit dem Stadtgartenamt - das auch die Pflanzen gezogen und zur Verfügung gestellt hat - und der Naturfreundegruppe Floridsdorf durchgeführt.

Bei den Pflanzen handelt es sich um 320 Diptam und 340 Buschwindröschen. Der 80 bis 90 Zentimeter hoch werdende und stark duftende Diptam sondert in der Blütezeit ätherische Öle ab, die sich unter Sonneneinwirkung manchmal entzünden können. Daher wird er auch in Anlehnung an Pflanzen, wie sie sonst nur im Vorderen Orient vorkommen, als "brennender Busch" bezeichnet.

23.7.1981: Althäuser unter der Lupe - Gebäudeschäden durch "Endoskopie" festgestellt

Mit Hilfe einer neuen Methode, die der in der Medizin gebräuchlichen Endoskopie ähnelt, kann man ohne viel Aufwand Holzdecken in Altbauten untersuchen. Das System wurde vom Institut für Bauforschung entwickelt und wird seit kurzem auch von der städtischen Wohnhäuserverwaltung angewendet.

23.7.1981: Pestsäule - Wappen in neuem Glanz

Im Zuge der Renovierung der Pestsäule am Graben wurden auch die dazugehörigen Wappen von Österreich, Böhmen und Ungarn erneuert. Das österreichische und das böhmische Wappen sind nun bis zur Wiederanbringung an der Pestsäule in der österreichischen Galerie im Belvedere zu sehen.

Die Wappen, die je 2,70 Meter hoch und rund 70 bis 80 Kilogramm schwer sind, wurden in den Werkstätten des Bundesdenkmalamtes restauriert. Dabei wurde vor allem die Vergoldung der aus getriebenem Kupferblech gefertigten Wappen erneuert. Vor ihrer endgültigen Wiederanbringung an der Pestsäule sollen die Wappen am Tag der offenen Tür am 19. September im Rathaus ausgestellt werden.

25.7.1981: Ferienspielmaskottchen sucht einen Namen - Kinder sollen mithelfen

Seit heuer hat das Wiener Ferienspiel ein Maskottchen. Es ist rundlich, gelb, hat lustige Augen, eine rote Knollennase, lange dünne Arme und kurze Beine. Es ist im Ferienspielpass sowie auf vielen Plakaten und Flugblättern des Wiener Ferienspiels abgebildet. Das neue Maskottchen braucht allerdings noch einen Namen. Den sollen ihm die Kinder geben. Alle Kinder, denen ein lustiger, origineller und treffender Name einfällt, können sich an dieser Aktion beteiligen.

29.7.1981: Drei Baujuwele bleiben erhalten

Drei schöne denkmalgeschützte Althäuser mit guter Bausubstanz, aber schlechten Wohnungen, werden revitalisiert: Das Haus "Zum Dattelbaum" in der Burggasse 11, ein klassizistisches Gebäude in der Lenaugasse 19 und ein Althaus im 13. Bezirk, in der Trauttmansdorffgasse 18. Für die Revitalisierung der drei städtischen Althäuser wurden 44,7 Millionen Schilling genehmigt.

Das Haus in der Burggasse 11 gehört zum Bereich der Spittelbergsanierung. Es ist das sechste Haus, das in diesem Gebiet von der städtischen Wohnhäusererhaltung revitalisiert wird. "Zum Dattelbaum" entstand 1800 durch Zusammenziehen zweier kleinerer Gebäude, die dann eine einheitliche Fassade erhielten. Die ursprüngliche Zweiteilung lässt sich noch am unregelmäßigen Abstand der Fensterachsen erkennen. In dem Haus sind derzeit drei Lokale und elf Substandardwohnungen vorhanden.

Die drei Lokale bleiben auch nach der Renovierung bestehen, die Wohnungen werden zusammengelegt, sodass in jedem der drei Stockwerke zwei moderne Wohnungen zur Verfügung stehen.

Ein Haus mit "Geschichte" ist auch die Lenaugasse 19. Im Erdgeschoss war die Wallishausersche Druckerei untergebracht. 1857 starb hier der Blumenmaler Sebastian Wegmayer und zwischen 1848 und 1858 wohnte der Wiener Bürgermeister Dr. Cajetan Felder in dem Gebäude. Hier werden durch Wohnungszusammenlegungen zwölf moderne Wohnungen und eine Ordination entstehen.

In dem 1820 errichteten Gebäude Trautmannsdorffgasse 18 war bis Mai 1979 das Bezirksgericht Hietzing untergebracht. Wie bei den anderen Projekten sind auch hier Wohnungszusammenlegungen vorgesehen. Geplant sind acht moderne Wohnungen sowie ein Seniorenklub und ein Hobbyraum.

Die Arbeiten an den drei Gebäuden werden im August 1981 begonnen.

29.7.1981: Rosa Jochmann - Ehrenbürgerin von Wien

Bürgermeister Leopold Gratz überreichte heute der Nationalratsabgeordneten i. R. Rosa Jochmann die Ehrenbürgerurkunde der Stadt Wien.