Historischer Rückblick aus dem Jahr 1981

Zusammenfassungen von Meldungen der Rathauskorrespondenz

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November 1981

November

2.11.1981: Lessing-Denkmal wieder auf dem Judenplatz

Das Lessing-Denkmal steht wieder auf seinem ursprünglichen Standort auf dem Judenplatz. In der Feierstunde, die aus diesem Anlass stattfand, mahnte Kulturstadtrat Dr. Helmut Zilk dazu, im Sinne des Dichters der Aufklärung stets Toleranz gegenüber Andersdenkenden zu üben, sich aber auch mit allen Kräften gegen jene zu wehren, die den Gedanken der Toleranz und damit die Demokratie bekämpfen.

Zilk erinnerte an die Geschichte des Judenplatzes, der schon im Mittelalter Zentrum der Judenstadt, aber auch Schauplatz von Verfolgungen des jüdischen Volkes war. Auch die Geschichte des Denkmals - das erste Lessingdenkmal wurde in einem "barbarischen Akt" von den Nationalsozialisten 1940 eingeschmolzen - erinnere daran, wie gefährdet der Gedanke der Toleranz stets war und immer ist.

Die Feier schloss mit der Lesung der "Ringparabel" durch Kammerschauspieler Romuald Pekny.

2.11.1981: Verkehrsfreigabe der Donauuferautobahn

Das 10,5 Kilometer lange Teilstück der Donauuferautobahn zwischen Floridsdorfer Brücke und Korneuburg wurde für den Verkehr freigegeben.

2.11.1981: Die Volksbefragung im November - Informationspostwurf an alle Haushalte

Am 15., 16. und 17. November sind die Wienerinnen und Wiener dazu aufgerufen, bei einer Volksbefragung über folgende zwei Fragen zu entscheiden:

  1. Sind Sie dafür, dass die Arbeitsplätze durch Vorrang für die Stadterneuerung gesichert werden?
  2. Sind Sie dafür, dass sich die Stadt Wien am Milliardenprojekt eines neuen Konferenzzentrums bei der UNO-City endgültig nicht beteiligt und statt dessen die Hofburg als Konferenzzentrum ausgebaut wird?

Dieser Tage geht eine Postwurfsendung zur Information an alle Wienerinnen und Wiener.

3.11.1981: Stadtteilplanung für Oberlaa und Unterlaa

Erhaltung der Charakteristik der ehemaligen Dörfer Oberlaa und Unterlaa, Erweiterung der bestehenden Schutzzone, weitestmögliche Wiederherstellung des früheren Ortsbildes, Anpassung der Baulinien an den Bestand und Reduzierung der zulässigen Gebäudehöhen: Das sind die wesentlichsten Schwerpunkte der Stadtteilplanung für Oberlaa und Unterlaa im 10. Bezirk. Die Bevölkerung wurde eingeladen, die Umgebung ihrer Wohn- und Arbeitsstätten mitzugestalten.

4.11.1981: Im Dezember zwei Volksbefragungen

Im Dezember und zwar von 9. bis 11. Dezember werden in Wien zwei Volksbefragungen gleichzeitig abgehalten.

4.11.1981: Russische Künstler im Rathaus

Kulturstadtrat Dr. Helmut Zilk empfing heute eine sowjetische Delegation von Politikern und Künstlern, die anlässlich einer von der österreichisch-sowjetischen Gesellschaft veranstalteten Präsentation in Wien weilten. Der Delegation gehörten der Vorsitzende des Ministerrates der RSFSR, Michail S. Solomjenzwew, der stellvertretende Ministerpräsident der RSFSR, W. J. Kotschemassow, der stellvertretende Kulturminister der RSFSR, J. W. Saizew, der Maler Andrej Mylnikow, der Schriftsteller Jurij Bondarew und der Komponist Rodion K. Schtschedrin an.

5.11.1981: Ungarn danken den Wienern

Eine Delegation des Dachverbandes der ungarischen Vereine in Österreich kam zu Bürgermeister Leopold Gratz, um den Dank der ungarischen Flüchtlinge für die Hilfe Wiens vor 25 Jahren zu übermitteln.

Der Sprecher der Delegation Dr. Nagy erinnerte daran, dass vor 25 Jahren 200.000 Ungarn aus ihrer Heimat geflohen sind. "Wir waren überrascht über den herzlichen Empfang und die kameradschaftliche Hilfe, die wir in Wien erlebt haben", sagte er. "Wir würden gerne allen Wienerinnen und Wienern zum Dank die Hand drücken. Weil das nicht möglich ist, sind wir zum ersten Vertreter der Stadt Wien gekommen, um zu zeigen, dass wir diese Hilfe nicht vergessen haben und auch niemals vergessen werden."

5.11.1981: Wien errichtet Wirtschaftsförderungsfonds - Sachwertdotation durch Liegenschaften und 70 Millionen Barmittel

Der zuständige Gemeinderatsausschuss hat der Errichtung eines gemeinnützigen Wiener Wirtschaftsförderungsfonds zugestimmt, dem die Aufgabe zufällt, in Zeiten des Nachlassens der Konjunktur wirtschaftspolitische Impulse zu geben. Seitens der Stadt Wien werden dem Fonds Liegenschaften im Ausmaß von 699.523 Quadratmeter mit einem Gesamtwert von mehr als 284,5 Millionen Schilling zur Verfügung gestellt. Die Sachwertdotation beträgt 50 Millionen Schilling von der Stadtverwaltung und je 10 Millionen Schilling von der Zentralsparkasse sowie der Ersten Österreichischen.

Die Förderungsmaßnahmen der Stadt Wien, insbesondere die Zurverfügungstellung von Grund und Boden, von Förderungsmitteln und eine wirksame Beratungstätigkeit stellten schon bisher ein geeignetes und wirksames Instrumentarium der Wirtschaftspolitik dar. Die gegenwärtige konjunkturelle Situation verlange jedoch eine Reihe von zusätzlichen Maßnahmen. Es gilt, wie es in dem Antrag heißt, Maßnahmen zur Ankurbelung der Investitionstätigkeit, dadurch zur Arbeitsplatzsicherung und in weiterer Folge zur Belebung des Konsums zu ergreifen.

Im Rahmen des gemeinnützigen Wiener Wirtschaftsförderungsfonds soll die bisher getrennt abgewickelte Bereitstellung von Grundstücken, von Förderungsmitteln und von sonstigen Dienstleistungen als ein übersichtliches und maßgeschneidertes Paket der Wirtschaft seitens der Stadt Wien angeboten werden.

Vom Wiener Wirtschaftsförderungsfonds sollen folgende Aufgaben wahrgenommen werden:

  • Der Erwerb von bebauten und unbebauten Grundstücken
  • die Verwaltung von stadteigenen Betriebsgründen
  • Mitwirkung bei der Erschließung von Betriebsbaugründen
  • Vorfinanzierung und Aufteilung der Kosten für die Versorgungs- und Gemeinschaftseinrichtungen
  • Bereitstellung von aufgeschlossenen, baureifen Betriebsbaugründen für gesamtwirtschaftlich förderungswürdige Industrie-, Gewerbe- und Großhandelsbetriebe
  • die Abwicklung von Wirtschaftsförderungsmaßnahmen
  • die Verwertung von fondseigenen sowie stadteigenen Betriebsbaugründen und -anlagen
  • Betreuung von an- und umgesiedelten Betrieben bei der Realisierung ihrer Betriebsbauprojekte
  • die Beratung von Wirtschaftstreibenden
  • Werbung für den Wirtschaftsstandort Wien

Diese Aufgabensetzung bedingt, dass die Wiener Betriebsansiedlung und Wiener Verkehrs-Verein Gesellschaft m.b.H. in Hinkunft nur mehr bei der Verwaltung bereits bestehender Industrieansiedlungsgebiete tätig sein wird. Neuansiedlungen wird diese Gesellschaft in Zukunft nicht mehr durchführen.

Es ist ferner beabsichtigt, das derzeit bestehende Informationszentrum der Wiener Handelskammer sowie das Wirtschaftsservice für Klein- und Mittelbetriebe der Ersten Österreichischen Sparkasse zusammenzufassen und in den Wiener Wirtschaftsförderungsfonds einzubinden.

7.11.1981: Vor 200 Jahren - Leopoldstädter Theater eröffnet - Gedenktafel-Enthüllung in der Praterstraße

Vor 200 Jahren wurde in der Jägerzeile - der heutigen Praterstraße - das Leopoldstädter Theater eröffnet. Aus diesem Anlass wurde am Haus Praterstraße 31 eine Gedenktafel enthüllt, die sowohl an das Leopoldstädter Theater als auch an das nach Abreißen des Gebäudes an derselben Stelle errichtete Carl-Theater erinnern soll.

"Aller Anfang ist schwer" (von Marinelli) und das Lustspiel "Der Witwer und seine Tochter" (von einem unbekannten Autor) standen auf dem Programm, als das Leopoldstädter Theater am 20. Oktober 1781 eröffnet wurde. Kaspertheater wurde es von den Wienern eine Zeitlang liebevoll genannt, weil damals die Figuren des "Kasperls und Thaddädls" die Bühne beherrschten. Beliebtestes Ensemblemitglied des Theaters war daher ein Vierteljahrhundert lang (1781-1806) Johann Laroche, der die Figur des Kasperls unsterblich machte.

Seit 1817 wirkte Ferdinand Raimund als Schauspieler am Leopoldstädter Theater, ab 1821 begeisterte Therese Krones das Publikum. Sechs der acht Zauberspiele Raimunds wurden in der Folge uraufgeführt. Auch die Erstaufführung von Franz Gillparzers "Ahnfrau" fand hier 1819 statt.

Nachdem im Laufe der Jahrzehnte etliche prominente Besitzer und Pächter einander abgelöst hatten, erwarb 1837 der Direktor des Theaters an der Wien, Karl Carl, das Leopoldstädter Theater um 170.000 Gulden. Schon vor der Übernahme durch Carl hatte Johann Nestroy mit "Lumpazivagabundus" und anderen Stücken auf der Leopoldstädter Bühne Einzug gehalten. Carl führte das Theater zu neuen Höhepunkten. Im Mai 1847 ließ er das veraltete Gebäude, dessen Bühne und Zuschauerraum längst zu klein geworden waren, abreißen. Nach Plänen van der Nülls und Siccardsburg entstand ein neues Gebäude, das - nach einer Bauzeit von nur sieben Monaten - am 10. Dezember 1847 als "Carltheater" eröffnet wurde.

Von 1854 bis 1860 leitete Johann Nestroy das Carltheater. Am 24. November 1860 wurde die erste Operette Franz von Suppes ("Das Pensionat") uraufgeführt. Auf Nestroy folgten die bekannten Direktoren Strampfer und Jauner. Als das Theater 1929 aus wirtschaftlichen Gründen geschlossen wurde, fasste der Zuschauerraum 1.121 Besucher. 1944 wurde das Carltheater von Bomben zerstört. Die Ruine wurde 1951 beseitigt. Auf dem Grund wurde ein Bürohaus errichtet, an dem nun die Gedenktafel angebracht wurde.

10.11.1981: Internationale Organisationen: 1,6 Milliarden Schilling für Wiens Wirtschaft

Im vergangenen Jahr erhielt die Wiener Wirtschaft aus den Ausgaben der internationalen Organisationen rund 1,6 Milliarden Schilling. Das Außenministerium und das Statistische Amt der Stadt Wien haben gemeinsam die Bedeutung der internationalen Organisationen für Wiens Wirtschaft untersucht. Dabei wurden nur die Organisationen berücksichtigt, die auf staatlicher Grundlage bestehen, also die Organisationen im Bereich der UNO und die OPEC. Diese Organisationen haben in Wien 3.991 Beschäftigte, davon 1.334 Österreicher. Von ihnen sind 3.460 Beschäftigte (1.199 Österreicher) in der UNO-City tätig. Die 3.991 Beschäftigten haben zusammen 2.793 Kinder. 3.440 von ihnen wohnen in Wien, 373 in Niederösterreich und neun im Burgenland.

Die untersuchten Organisationen haben im Vorjahr in Wien 254 Konferenzen mit 13.595 Teilnehmern durchgeführt. Das brachte der Wiener Hotellerie etwa 48.000 Nächtigungen.

Von den internationalen Organisationen selbst wurden in Österreich, vorwiegend in Wien, 575 Millionen Schilling ausgegeben. Stichproben haben ergeben, dass etwa 85 Prozent der Löhne und Gehälter in Österreich ausgegeben werden, das sind insgesamt 987 Millionen Schilling. Für die Konferenzen schließlich wurden 72 Millionen Schilling ausgegeben. Das bedeutet Gesamtausgaben der internationalen Organisationen von 1.634 Millionen Schilling.

11.11.1981: Neuer Chef der Stadtreinigung

Oberstadtbaurat Dipl.-Ing. Otto Prosser wurde heute als neuer Leiter der Magistratsabteilung 48 (Stadtreinigung und Fuhrpark), mit 2.600 Mitarbeitern die (nach Anstaltenamt und Jugendamt) drittgrößte Abteilung der Stadtverwaltung, in sein Amt eingeführt.

12.11.1981: 17 Millionen Schilling für Altstadterhaltung - Cafe Landtmann wird renoviert

Der Altstadterhaltungsbeirat beschloss heute die Vergabe von insgesamt 17,1 Millionen Schilling aus dem Altstadterhaltungsfonds.

Mit zirka fünf Millionen Schilling wird die Renovierung des denkmalgeschützten Cafe Landtmann unterstützt. Das Cafe Landtmann zählt zu den letzten der ehemals zahlreichen Ringstraßencafes und zu den wenigen Wiener Kaffeehäusern, die noch in ihrer ursprünglichen Form erhalten sind.

Weiters wurde auch die Freigabe von Mitteln aus dem Altstadterhaltungsfonds für die Renovierung wertvoller Sakralbauten, wie die Votivkirche, die Altlerchenfelder Pfarrkirche und die Kirche am Bischof-Faber-Platz in Währing beschlossen.

15.11.1981: Start der Volksbefragung in Wien

Vom 15. bis 17. November findet in Wien eine Volksbefragung statt.

Die Fragen sind:

  1. Für Stadterneuerung
    Sind Sie dafür, dass Arbeitsplätze durch Vorrang für die Stadterneuerung gesichert werden (z. B. Wohnungsverbesserung statt weiterer Stadtrandsiedlungen, Nahversorgung statt neuer Supermärkte außerhalb Wiens, mehr Grün statt mehr Beton)?
  2. Konferenzzentrum
    Sind Sie dafür, dass sich die Stadt Wien am Milliardenprojekt eines neuen Konferenzzentrums bei der UNO-City endgültig nicht beteiligt und statt dessen die Hofburg als Konferenzzentrum ausgebaut wird?

16.11.1981: Wettbewerb Gräf-und-Stift-Gründe - 31 Projekte abgegeben

Im Wettbewerb für die Gräf-und-Stift-Gründe in Döbling (19. Bezirk) wurden 31 Arbeiten abgegeben. Ziel ist es, am Beispiel eines Projekts mit rund 500 Wohnungen Anregungen und Ziele für die Gestaltung einer zeitgemäßen Wohnsiedlung zu finden, die als beispielhaft gelten kann. Eine Jury wird Anfang Dezember über die eingereichten Planungen entscheiden.

17.11.1981: Das Ergebnis der Volksbefragung

  • zu Frage 1) Stadterneuerung
    • Stimmberechtigte: 1,155.179
    • abgegebene Stimmen: 186.594 , das sind 16,15 Prozent
    • ungültige Stimmen: 3.005, das sind 1,61 Prozent
    • gültige Stimmen: 183.589, das sind 98,39 Prozent, davon
      • JA-Stimmen: 169.666, das sind 92,42 Prozent
      • NEIN-Stimmen: 13.923, das sind 7,58 Prozent
  • zu Frage 2) Konferenzzentrum:
    • Stimmberechtigte: 1,155.179
    • abgegebene Stimmen: 186.594, das sind 16,15 Prozent
    • ungültige Stimmen: 3.895, das sind 2,09 Prozent
    • gültige Stimmen: 182.699, das sind 97,91 Prozent, davon
      • JA-Stimmen: 164.190, das sind 89,87 Prozent
      • NEIN-Stimmen: 18.509, das sind 10,13 Prozent

18.11.1981: Umwelt-Computer auf der Wissenschaftsmesse

Der Umwelt-Computer, der kürzlich von der Umweltschutzabteilung der Stadt Wien angeschafft wurde, ist auf der Wissenschaftsmesse zu sehen. Im Rahmen dieser Exposition wird der neue Computer mit seinen Programmen den interessierten Wissenschaftern vorgestellt.

Gezeigt werden dabei auch jene Möglichkeiten des Computereinsatzes, die von der Magistratsabteilung 22 gemeinsam mit der Arbeitsgruppe "Mathematik im Umweltschutz" am Institut für Angewandte und Numerische Mathematik der Technischen Universität Wien erarbeitet wurden:

  • die Möglichkeit, kurz- bis mittelfristige Prognosen der Schwefeldioxid-Konzentration in der Wiener Luft zu erstellen
  • die Vorhersage der zu erwartenden Schadstoffbelastung, wobei auch jene Großemittenten ermittelt werden, bei denen eine Umstellung auf umweltfreundliche Feuerungsarten eine Luftverbesserung bringt
  • und die Möglichkeit, über den Geruchsbeschwerdekataster die Verursacher unangenehmer Gerüche festzustellen

19.11.1981: Förderungspreise der Stadt Wien überreicht

Kulturstadtrat Dr. Helmut Zilk überreichte heute in der Alten Schmiede die Förderungspreise der Stadt Wien. Insgesamt kamen 1981 zwölf Förderungspreise zu je 40.000 Schilling und 18 Arbeitsstipendien in der Höhe von 20.000 Schilling bis 24.000 Schilling zur Vergabe. Zilk betonte, die Stadt Wien wolle mit diesen Preisen die materielle Basis für junge Künstler und Wissenschafter schaffen, damit diese weiterarbeiten können.

Aufgrund der Empfehlungen der Jury von magistratsunabhängigen Juroren wurden Förderungspreise an folgende Künstler und Wissenschaftler vergeben:

  • Literatur: Bodo Hell, Camillo Schäfer
  • Musik: Dr. Rainer Bischof, Gerhard Schedl
  • Bildende Kunst: Inge Dick, Johann Jascha
  • Wissenschaft: Univ.-Doz. Dr. Anton Amann (Soziologie); Univ.-Doz. Dr. Wolf Fasching (Medizin), Univ.-Doz. Dr. Helde Haider (Theaterwissenschaft), Dr. Harald Posch (Experimentalphysik)
  • Volksbildung: Dr. Peter Eichler, Dr. Helmut Summesberger

19.11.1981: Neue Aktion "Zeig Herz - hilf mit!" - Gratz: Jeder ist aufgerufen!

Bürgermeister Leopold Gratz gab heute den Start einer neuen Aktion der Stadt Wien bekannt, die unter dem Motto "Zeig Herz - hilf mit!" steht. Diese Aktion, die einerseits die sozialen Einrichtungen der Stadt Wien propagieren, andererseits den einzelnen Bürger motivieren soll, läuft bis Jahresende.

Gratz: "Jeder einzelne ist aufgerufen, sich als Mitglied der Gemeinschaft zu fühlen und sich mehr um den Nachbarn zu kümmern. Trotz der Fülle der sozialen Einrichtungen, die die Stadt anbietet, gibt es eine Grenze für das behördliche Wirken, weil man persönliche Hilfsbereitschaft nicht administrieren kann".

Im Rahmen dieser Aktion wird ein Postwurf an alle Wiener Haushalte zugestellt. Darin sind alle sozialen Einrichtungen enthalten. Darüber hinaus werden aber auch alle Möglichkeiten aufgezeigt, wie der einzelne seine Hilfe anbieten kann. Überdies werden Plakate und Rundfunkdurchsagen auf die "Herz-Aktion" aufmerksam machen.

20.11.1981: Antrittsbesuch des Armeekommandanten bei Bürgermeister Gratz

Armeekommandant General Ernest Bernadiner stattete heute Bürgermeister Leopold Gratz seinen Antrittsbesuch ab.

21.11.1981: Advent in Wien

Mit mehr als 60 Veranstaltungen bietet der "Advent in Wien" auch heuer wieder ein reiches Veranstaltungsprogramm. Es finden Konzerte, Lesungen und "Adventsingen" in allen Wiener Bezirken statt.

21.11.1981: Weihnachtsstimmung auf dem Rathausplatz

Heute Abend illuminierten die Landeshauptleute Leopold Gratz und Silvio Magnago den Weihnachtsbaum vor dem Rathaus.

Der Baum stammt heuer erstmals aus Südtirol. Die 32 Meter hohe und 120 Jahre alte Fichte wurde in der Nähe von Bozen gefällt und nach Wien gebracht.

Im Anschluss an die Illuminierung eröffneten die beiden Landeshauptleute den heurigen Wiener Christkindlmarkt.

24.11.1981: Picasso-Bilder in Wien eingetroffen

Die Bilder, die ab 25.11. in der Volkshalle in der Ausstellung "Picasso in Wien" zu sehen sein werden, trafen heute im Wiener Rathaus ein. Mitglieder der Spezialeinheit Kobra gaben dem wertvollen Transportgut das Geleit. Der Versicherungswert der rund 100 Exponate beträgt 700 Millionen Schilling.

26.11.1981: Italienische Kinder zeichnen und malen ihre Heimat

Im Pädagogischen Institut der Stadt Wien wird zur Zeit eine Ausstellung gezeigt, die aus Italien kommt. Kinderzeichnungen und Malarbeiten zeigen welchen Stellenwert die Kunsterziehung im Unterrichtsprogramm der italienischen Pflichtschulen einnimmt.

Die Exponate dieser Ausstellung wurden aus tausend von bildnerischen Arbeiten ausgewählt, die italienische Schulkinder im Rahmen eines nationalen Wettbewerbs angefertigt haben.

27.11.1981: Verkehrsbetriebe übernahmen 100. Flüssiggasbus

Den 100. mit Flüssiggas betriebenen Autobus konnte heute Stadtrat Ing. Fritz Hofmann für die Wiener Verkehrsbetriebe übernehmen. Die Autobusse werden im Rahmen einer Kooperation von den Firmen ÖAF Gräf & Stift und Steyr-Daimler-Puch produziert und spielen für die Beschäftigung dieser beiden Wiener Industriebetriebe eine bedeutende Rolle. Die Flüssiggasautobusse sind im Betrieb sowohl umweltfreundlicher als auch wirtschaftlich günstig. Die Lärm- und Abgasentwicklung ist geringer als bei Dieselmotoren.

Die Serienproduktion läuft seit 1978. Heuer werden 32 Autobusse ausgeliefert. Im kommenden Jahr voraussichtlich 26. Der Rahmenvertrag sieht die Produktion von insgesamt 160 Flüssiggasbussen dieser Serie vor. Die Kosten belaufen sich auf rund zwei Millionen Schilling pro Stück.

29.11.1981: Großer japanischer Kompositionspreis für Prof. Rapf

Prof. Kurt Rapf, der Leiter des Musikreferates des Kulturamtes der Stadt Wien, gewann beim Yamaha Festival den Großen Preis für Komposition und Interpretation. Prof. Rapf, der diesen Erfolg mit der Komposition "Poeme Symphonique" errang, ist der einzige Ausländer unter den insgesamt sieben Preisträgern. Von insgesamt 422 Bewerbern des Wettbewerbes waren nur 16, davon sechs Ausländer in die engere Wahl gezogen worden.

Die Besonderheit beim Kompositionswettbewerb des Yamaha Festivals ist, dass die Komponisten ihre Werke selbst interpretieren.

30.11.1981: Stadtkino eröffnet - Heimstätte für den anderen Film

Mit dem Erstlingswerk der jungen Oberösterreicherin Angela Summereder, "Zechmeister", wurde heute das Wiener Stadtkino eröffnet.

Sowohl die Errichtung des Stadtkinos - die Kammerlichtspiele am Schwarzenbergplatz wurden um eine Million Schilling umgebaut -, wie auch der laufende Betrieb sind durch die gemeinsamen Anstrengungen des Kulturamtes der Stadt Wien, des "Z"-Clubs und der KIBA ermöglicht worden.

Das Kino wird auch dem österreichischen Film breiten Raum geben.