Historischer Rückblick aus dem Jahr 1981

Zusammenfassungen von Meldungen der Rathauskorrespondenz

Zurück

Oktober 1981

Oktober

1.10.1981: Goldenes Ehrenzeichen für Abgeordneten a. D. Machunze

Landeshauptmann Leopold Gratz überreichte heute dem ehemaligen ÖVP-Nationalratsabgeordneten Erwin Machunze das Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien.

Erwin Machunze wurde am 23. Juni 1911 in Breitenfurt geboren. Er war langjähriger Chefredakteur des ÖAAB-Organs "Freiheit" und gehörte dem Nationalrat von 1949 bis 1971 an.

2.10.1981: Roshdestwenskij übernimmt Meisterklasse im Konservatorium

Gennadij Roschdestwenskij stellte sich heute als frischgebackener Chefdirigent der Wiener Symphoniker der Presse. Der Dirigent, der nun auf drei Jahre an das Orchester gebunden ist, wird überdies auch die Meisterklasse für Dirigenten am Konservatorium der Stadt Wien übernehmen.

2.10.1981: Modernes EDV-System für das "Haus des Buches"

Die Hauptbücherei der Städtischen Büchereien im "Haus des Buches", Wien 8, Skodagasse 20, bereitet sich seit mehr als einem Jahr auf die Installierung eines neuen EDV-Systems vor, das diese Bücherei wieder zur modernsten Bücherei Österreichs machen wird.

Bereits im Jahre 1970 war diese Bücherei die erste in Österreich, in der die Ausleiheverbuchung mit Hilfe der automatischen Datenverarbeitung vorgenommen wurde. Die technische Entwicklung, besonders aber das starke Ansteigen der Lesefreudigkeit der Wienerinnen und Wiener (1970 gab es in der Hauptbücherei 91.000 Entlehnungen, 1980 waren es bereits 232.000) machte die Anschaffung eines neuen Systems erforderlich.

2.10.1981: Neue Geschäftsführung für den Wiener Hafen

Mit Jahresbeginn 1982 erhält der Wiener Hafen zwei neue Geschäftsführer. Es sind dies Kommerzialrat Sigmund Krämer und Dr. Helmut Pripfl.

Kommerzialrat Krämer war rund 14 Jahre als Verkaufsdirektor der Firma Nestle und anschließend sieben Jahre als Alleingeschäftsführer einer großen Handelsorganisation tätig. Er ist 51 Jahre alt.

Dr. Pripfl - Jahrgang 1944 - ist seit dem Jahre 1979 Einzelprokurist im Wiener Hafen und hat bereits seit 1977 als Assistent des Geschäftsführers der Plako Ges.m.b.H. an der Entwicklung und Durchführung des Hafenkonzepts mitgearbeitet.

2.10.1981: Übergabe der 200.000. Gemeindewohnungen

Bürgermeister Leopold Gratz übergab heute die 200.000. Gemeindewohnung in der Sulmagasse 2-6 in Ottakring ihrer Bestimmung.

3.10.1981: Neues "Transnautic"-Zentrum im Wiener Hafen

Bei der Eröffnung des eben fertiggestellten Büro-, Lager- und Reparaturzentrums der sowjetischen Schifffahrtsgesellschaft "Transnautic", an der neben Gästen aus der Sowjetunion auch Verkehrsminister Karl Lausecker teilnahm, bezeichnete Stadtrat Josef Veleta den Container-Terminal im Hafen Freudenau als ein Paradebeispiel der von der Wiener Holding in verschiedenen Bereichen gepflogenen Zusammenarbeit zwischen städtischen Firmen und der Privatwirtschaft.

Als die Stadt Wien in den Jahren 1977 und 1978 die entsprechenden Beschlüsse hinsichtlich eines massiven Ausbaues des Wiener Hafens fasste, war der Container-Terminal am Nordufer des Freudenauer Hafens ein kleiner Baustein jenes 700 Millionen Schilling-Programms, das in den vergangenen vier Jahren realisiert wurde. Dabei konnten die dem Hafenausbaukonzept zugrunde gelegten vorsichtigen Annahmen hinsichtlich des Containergeschäftes bei weitem überschritten werden. Die ursprünglich vorgegebene Fläche von 27.000 Quadratmeter reichte schon nach kurzer Zeit nicht mehr aus, sodass der Terminal auf 43.000 Quadratmeter erweitert werden musste.

Die Errichtung des "Transnautic"-Zentrums im Hafen Freudenau wertete Veleta als Beweis dafür, dass gerade Wien als ein Ort der Begegnung zwischen Ost und West immer wieder in Erscheinung tritt.

3.10.1981: 10. Jazz-Lokal in Wien eröffnet

In Wien wurde bereits das 10. Jazz-Lokal eröffnet. Ein Beweis dafür, dass die lebendige Musik immer mehr Anklang findet. Wien ist zu einer Hauptstadt des Jazz und zu einem Zentrum der lebendigen Musik geworden, sagte heute Kulturstadtrat Dr. Helmut Zilk.

Zilk berichtete über die Fülle der herbstlichen Kulturveranstaltungen die in Wien, zusätzlich zum "normalen" Theater- und Konzertleben stattfinden. Zilk hob vor allem die Veranstaltung des Show-Herbstes hervor, in dessen Rahmen 16 Konzerte stattfinden werden. Schwerpunkt ist dabei die Gitarre, ein weiterer Anziehungspunkt der Liedermacher-Festivals. Für die Liebhaber der ernsten Musik gibt es auch heuer wieder die Schubert-Tage und die Wiener Orgelkonzerte. Besinnliches bietet der "Advent in Wien". Für die Filmfreunde bringt die "Viennale" 130 der interessantesten Filme aus aller Welt.

5.10.1981: Brahms-Leihgaben für Hamburg

In Hamburg findet in den kommenden Wochen eine Brahms-Ausstellung statt, die von einer Bank veranstaltet wird. Das Historische Museum der Stadt Wien stellte für diese Schau zahlreiche Exponate zur Verfügung, die normalerweise im Brahms-Zimmer im Haydn-Haus zu sehen sind.

Die Wiener Leihgaben sollen dazu beitragen, das Bild über Johannes Brahms zu vervollständigen. Schließlich erlebte der in Hamburg geborene Komponist seine schöpferische Glanzzeit in Wien, die nun ebenfalls in der Ausstellung dokumentiert werden kann.

5.10.1981: Moskau-Ausstellung im Wiener Rathaus

Die Bürgermeister von Moskau und von Wien, Vladimir F. Promyslov, und Leopold Gratz, eröffneten heute in der Volkshalle des Wiener Rathauses eine Ausstellung über die sowjetische Hauptstadt. Bei der Ausstellung gibt es unter anderen die Gelegenheit, eine simulierte Mondlandung im Modell zu beobachten. Dabei ist zu sehen, wie die Raumsonde "Luna 21" das selbstfahrende Mondauto "Lunochod 2" auf der Oberfläche des Erdtrabanten abgesetzt hat. Die Leistungen der sowjetischen Weltraumfahrt werden durch zahlreiche weitere Exponate eindrucksvoll dokumentiert.

6.10.1981: Zweiter Robert-Stolz-Preisträger studiert in Wien

Zum zweiten Mal wurde in Australien unter Musikstudenten ein Robert-Stolz-Wettbewerb durchgeführt. Der Gewinner darf ein Jahr lang am Konservatorium der Stadt Wien studieren.

War es im Vorjahr der Tenor Glenn Winslade, den das Wiener Publikum in einer Aufführung der Opernschule des Konservatoriums als Tamino in der "Zauberflöte" bewundern konnte, so gewann diesmal der 21jährige Pianist Edward Kriek aus Adelaide das begehrte Wien-Stipendium.

Das Robert-Stolz-Stipendium ist der Preis eines Wettbewerbes, zu dem alle australischen Musikhochschulen und Musikakademien ihre besten Schüler entsenden. Der Gewinner wurde bei einem Finalkonzert, das in der Universität von Melbourne stattfand, ermittelt.

6.10.1981: OPEC kauft Deutschmeister-Palais

Der OPEC-Fonds für internationale Entwicklung wird das Deutschmeister-Palais am Parkring als ständigen Amtssitz ausbauen. Die Stadt Wien wird, nach Zustimmung des Bundesdenkmalamtes, das Gebäude um 50 Millionen Schilling an die OPEC verkaufen.

Das Haus Parkring 8 wurden in den Jahren 1864 bis 1868 nach Plänen von Theophil Hansen für den Hochmeister des Deutschen Ritterordens errichtet. Im Jahre 1938 wurde es von der Stadt Wien erworben. Nach dem Zweiten Weltkrieg diente das Objekt als Sitz der Bundespolizeidirektion, bis diese vor etwa fünf Jahren in den neuen Bau am Schottenring übersiedelte.

7.10.1981: Mord an Sadat - Kondolenztelegramm von "Wien International"

Der Verein "Wien International" hat anlässlich des Mordes an Anwar as-Sadat an den ägyptischen Botschafter in Wien ein Kondolenztelegramm gerichtet.

8.10.1981: Ehrung für verdienstvolle Sportler

Im Wiener Rathaus überreichte heute Sportstadtrat Peter Schieder des Sportehrenzeichen der Stadt Wien an die Judoweltmeisterinnen Dr. Gerda Winklbauer und Edith Simon sowie an den WM-Dritten im Casting-Sport, Ernst Rohatsch.

Eiskunstläuferin Claudia Kristofics-Binder, die sich zur Zeit aus trainingstechnischen Gründen in Amerika aufhält, wird das Sportehrenzeichen zu einem späteren Termin erhalten.

8.10.1981: Weststadion in Hanappi-Stadion umbenannt

Das Weststadion wurde heute nach dem Planer und Rekordinternationalen Gerhard Hanappi, in "Gerhard-Hanappi-Stadion" umbenannt.

9.10.1981: Bartok-Gedenktafel enthüllt

Anlässlich des 100. Geburtstages des Komponisten wurde in der Gersthofer Straße 57 in Währing eine Bela-Bartok-Gedenktafel enthüllt. Bela Bartok hat in diesem Haus von 1905 bis 1906 gelebt und gearbeitet.

An der Feier nahm auch der Botschafter der Ungarischen Volksrepublik, Dr. Jenö Rande, teil.

10.10.1981: Neue "Preise der Stadt Wien"

Aufgrund von Vorschlägen von Preisrichtern und Preisträgern werden die Statuten der Preise der Stadt Wien geändert: Im Bereich der bildenden Kunst soll ein zusätzlicher Preis für "Projekt-Kunst" gestiftet werden. Im Bereich der Wissenschaft ein Preis für "Medizinische Wissenschaften". Dies beschloss der Ausschuss für Kultur und Bürgerdienst in seiner letzten Sitzung.

Mit den neuen Preisen soll einerseits der wachsenden Bedeutung neuer "grenzüberschreitender" Kunstrichtungen, andererseits der Wichtigkeit der medizinischen Wissenschaften innerhalb der Naturwissenschaften Rechnung getragen werden. Die Gesamtdotierung der Preise der Stadt Wien wird damit von 750.000 Schilling auf 900.000 Schilling angehoben. Bei der Vergabe der Preise wird anstelle der bisherigen Formulierung "für ein Lebenswerk" der Ausdruck "für das bisherige Gesamtwerk" treten.

10.10.1981: Boltzmann-Institut für Rechtsvorsorge und Urkundenwesen

Die Eröffnung eines neuen Ludwig-Boltzmann-Institutes für Rechtsvorsorge und Urkundenwesen wurde von Wissenschaftsministerin Dr. Hertha Firnberg eröffnet.

Das neue Institut wurde von der österreichischen Notariatskammer gemeinsam mit der Ludwig-Boltzmann-Gesellschaft gegründet und soll behördliche und außerbehördliche Maßnahmen zur Vorbeugung von Rechtsverletzungen auf öffentlichem und privatem Gebiet ausarbeiten. Weiters sollen Möglichkeiten für Verbesserungen im Vertragswesen und anderen Rechtsgeschäften, eine Überprüfung des Verfahrensrechtes und damit eine Verbesserung des Rechtes für den einzelnen Staatsbürger durchgeführt werden. Der notwendige Ausbau des Konsumentenschutzes durch einen entsprechenden Urkundenschutz wird ein weiteres Forschungsthema sein.

Zum Leiter des neuen Institutes wurde Univ.-Prof. Dr. Winfried Kralik bestellt.

9.10.1981: Gratz empfing amerikanischen Botschafter

Der neue amerikanische Botschafter in Österreich Theodore E. Commigs stattete heute Bürgermeister Leopold Gratz seinen Antrittsbesuch ab.

12.10.1981: Liesinger Aquädukt wird saniert

Schätzungsweise 7,5 Millionen Schilling wird die Abdeckung des Aquädukts der 1. Wiener Hochquellenleitung in Liesing kosten, dessen Sanierung heute genehmigt wurde.

Der Aquädukt - mit 780 Meter das längste Bauwerk dieser der I. Wiener Hochquellenleitung - überspannt in 17 Meter Höhe die Breitenfurter Straße und die Liesinger Brauerei. Die Abdeckung des seit 1873 in Betrieb stehenden Aquäduktes besteht gegenwärtig aus einer dünnen bituminösen Deckschicht, die infolge der darunterliegenden lehmigen Beschüttung häufig Rissbildungen unterworfen ist. Durch eindringendes Niederschlagswasser wurden Mauerschäden verursacht, weshalb die Beschüttung entfernt und der Aquädukt mit Stahlbetonfertigteilen im Format drei mal drei Meter rund 12 Zentimeter Dicke wasserdicht abgedeckt werden soll.

14.10.1981: Psychiatriereform - wieder neue Wohnplätze für Ex-Patienten

Der "Wiener Weg der Psychiatrie" wird weiter fortgesetzt: für jene psychisch behinderten Patienten, die zwar bereits aus dem Krankenhaus entlassen werden können, jedoch noch nicht völlig auf sich allein gestellt leben sollten, werden nun weitere Wohnplätze in mehreren Bezirken zur Verfügung gestellt. Dies wurde heute im Gemeinderatsausschuss für Gesundheit und Soziales beschlossen.

Als "Wiener Weg der Psychiatrie" wird jene Methode bezeichnet, Patienten weder grundsätzlich - wenn es nicht mehr nötig ist - in einem psychiatrischen Krankenhaus unterzubringen noch plötzlich ohne Betreuung zu entlassen. Im Rahmen der Psychiatriereform wurden daher in Wien bereits mehrere Heime beziehungsweise Wohnplätze für psychisch behinderte Personen geschaffen. In diesen Gemeinschaften leben die ehemaligen Patienten - mit der jeweils nötigen Betreuung -, bis sie endgültig wieder ins tägliche Leben zurückkehren können.

15.10.1981: Oberhaupt der äthiopischen Kirche zu Besuch im Rathaus

Seine Heiligkeit, der Patriarch von Äthiopien, Tekle Haimanot II besuchte heute das Wiener Rathaus und trug sich in das Goldene Buch der Stadt Wien ein.

Der äthiopische Patriarch, der Gast der Stiftung "Pro oriente" ist, wird nach seinem Besuch in Wien nach Rom reisen, wo er vom Heiligen Vater empfangen wird.

16.10.1981: "Flüsterschwellen" für U2

Die Errichtung eines schalldämmenden schotterlosen Gleisoberbaus im U2-Abschnitt zwischen Rathaus und Schottentor soll in zwei Phasen in den Jahren 1982 und 1983 erfolgen. Der Abschnitt etwa zwischen Tulpengasse und Reichsratsstraße, wo es zu Beschwerden der Anrainer wegen Lärmbelästigungen gekommen war, wird bereits im Frühjahr 1982 umgebaut.

Die Arbeiten werden in zwei Etappen, die jeweils in drei bis vier Monate dauern, in den Jahren 1982 und 1983 durchgeführt. Der Baubeginn ist für März 1982 geplant, die Gesamtkosten werden sich auf zirka dreißig Millionen Schilling belaufen.

In diesem Abschnitt der U2 befindet sich die engste Kurve des gesamten Wiener U-Bahn-Netzes. Es war hier zu Körperschallübertragungen gekommen. Die Verkehrsbetriebe entschlossen sich daher den Schotteroberbau in diesem Bereich durch einen speziellen schalldämmenden Oberbau - sogenannte "Flüsterschwellen" zu ersetzen.

16.10.1981: Wien gratuliert Canetti

Bürgermeister Leopold Gratz übermittelte telegraphisch an Elias Canetti die herzlichsten Glückwünsche zum Nobelpreis für Literatur.

17.10.1981: Staatspreis für Wiener U-Bahn-Wagen

Der Wiener U-Bahn-Wagen wurde vom Bundesministerium für Handel, Gewerbe und Industrie mit dem "Staatspreis für Gute Form 1981" ausgezeichnet. Der Preis wird an die Firma Simmering-Graz-Pauker, die den Wagen produziert, übergeben.

Das Design des U-Bahn-Wagens stammt von dem Architekten Professor Franz Drbal.

Insgesamt wurden heuer drei der begehrten Staatspreise für "Gute Form" vergeben. Die weiteren Preisträger sind die Firma Artweger in Windischgarsten für den variablen Dachteil des Puch-Geländewagens und die Hoval-Werke in Marchtrenk für einen neuartigen Heizungskessel.

19.10.1981: Jordanische Gardemusik studiert am Konservatorium

23 junge Mitglieder der jordanischen Gardemusik begannen ihr Studium am Konservatorium der Stadt Wien.

Die Musiker, die zwischen 16 und 30 Jahre alt sind, werden auf Wunsch des jordanischen Königs Hussein am Konservatorium eine zweimonatige Ausbildung erhalten, um ihr musikalisches Können zu vervollkommnen.

Die besten Absolventen dieses Lehrganges werden nach ihrer Rückkehr nach Jordanien selbst Musiker ausbilden. Außerdem sollen die 23 Gardemusiker später einmal das Stammensemble für das zukünftige Orchester der neuerbauten Oper in Amman, die zur Zeit noch nicht bespielt wird, darstellen.

20.10.1981: Schlüsselübergabe in Wohnhausanlage Kundratstraße

In der neuen Wohnhausanlage Wien 10., Kundratstraße 8-14, die von der Wohnbauvereinigung der Eisenbahner errichtet wurde, fand die Schlüsselübergabe statt. Die neue Wohnhausanlage enthält 303 Wohnungen in 17 Stiegenhäusern.

21.10.1981: Neue U-Bahn-Station beim Allgemeinen Krankenhaus

Im Bereich des derzeitigen Stadtbahn-Bahnhofes Michelbeuern wird eine U-Bahn-Station mit einem direkten Zugang zum neuen Allgemeinen Krankenhaus errichtet. Der angestrebte Baubeginn für diese Station der künftigen U-Bahn-Linie U6 ist 1982, die Inbetriebnahme soll - in Abstimmung mit dem Baufortschritt beim Allgemeinen Krankenhaus - Mitte der 80er Jahre erfolgen.

21.10.1981: "Picasso in Wien" - Große Ausstellung in der Volkshalle des Wiener Rathauses

Das Kulturamt der Stadt Wien zeigt bis Mitte Jänner 1982 in der Volkshalle des Wiener Rathauses eine große Picasso-Ausstellung. Die Schau - anlässlich des 100. Geburtstages Picassos - wird in Zusammenarbeit mit dem Kunstverein Wien und Habarta Kunsthandel durchgeführt. Es werden rund 100 Werke des Bahnbrechers der Moderne gezeigt, die seinen künstlerischen Weg durch rund sieben Jahrzehnte seines Schaffens illustrieren.

26.10.1981: "Literatur ohne Grenzen" - Slowenische Gegenwartsliteratur in Wien

In Wien fanden Tage slowenischer Gegenwartsliteratur statt. Veranstalter war die Zentralsparkasse und Kommerzialbank Wien, die ihre langjährige Partnerschaft mit der Ljubljanka Banka damit auch um Aktionen im kulturellen Bereich erweitert.

Schon im Vorjahr hatten auf Einladung der beiden Banken österreichische Autoren (H. C. Artmann, Barbara Frischmuth, Gert Jonke, Peter Rosel u.a.) mit großem Erfolg in Laibach gelesen. Nun kamen die slowenischen Autoren Tone Kuntner, Lojze Kavacic, Ivo Zorman, Andrej Hieng, Kajetan Kovic, Danilo Lokar und Sande Colnik nach Wien lasen hier in der Universität und im Alten Rathaus.

27.10.1981: Großversuch mit einem umweltfreundlichen Streusalz

Ein neues Mittel (Plantabon Eisex, vertrieben von der Firma Elan) wird in einem Großversuch getestet. Die Salzstreuung in den Wintermonaten in Wien wurde schon 1976 erheblich eingeschränkt. Man versuchte seit damals, ein unschädliches Streusalz zu finden.

Von der österreichischen Firma Elan wurde nun ein Auftausalz entwickelt, das die Bäume laut Gutachten nicht nur nicht schädigt, sondern im Gegenteil sogar düngt.

Das Mittel wird nun im heurigen Winter in der Prater-Hauptallee eingesetzt und getestet.

29.10.1981: "Rathauskorrespondenz" ist 120 Jahre alt

Die "Rathauskorrespondenz " begeht ihren 120. Geburtstag. Sie ist wohl die älteste kommunal Nachrichtenagentur der Welt. Am 1. November 1861 wurde sie im Lokal der Hausdiener im Alten Rathaus in der Wipplingerstraße zum ersten Mal geschrieben. Ihr Begründer Josef Gall hatte schon zehn Jahre vorher in der Tageszeitung "Die Presse" die Kommunalberichterstattung in Wien eingeführt.

Gall, dem zu seinem 70. Geburtstag vom Wiener Gemeinderat das Bürgerrecht verliehen wurde, erledigte seine journalistische Arbeit zunächst nebenberuflich. Er war Beamter im Finanzministerium. Nach ihm wurde übrigens auch eine Gasse in der Leopoldstadt benannt.

Zu Beginn war die "Correspondenz Gall", wie sie damals hieß, ein privates Einmann-Unternehmen. Ihren heutigen Namen bekam die "Rathauskorrespondenz" erst im Jahr 1900. Amtlichen Charakter erhielt sie im Jahr 1922, als der spätere Vizebürgermeister Karl Honay die Chefredaktion übernahm. Heute arbeiten für die "Rathauskorrespondenz" im Rahmen des Presse- und Informationsdienstes der Stadt Wien 17 Redakteure. Im Jahresdurchschnitt werden rund 4.500 Meldungen und Berichte aus den Bereichen Politik, Kommunal, Lokal, Kultur, Sport und Wirtschaft verfasst.