Historischer Rückblick aus dem Jahr 1982

Zusammenfassungen von Meldungen der Rathauskorrespondenz

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April 1982

April

1.4.1982: Auch 1981 - Babyboom in Wien

Die Zahl der Geburten in Wien steigt weiter: 1981 kamen in Wien 15.113 Kinder zur Welt, um 714 mehr als im Jahr zuvor. Es wird auch wieder mehr geheiratet: Gegenüber dem Vorjahr stieg die Zahl der Eheschließungen 1981 von 9.994 auf 10.543.

1.4.1982: Mariabrunn in neuem Glanz

Die Pfarrkirche und der Brunnen mit der Marienstatue in Mariabrunn im 14. Bezirk wurden restauriert und präsentieren sich jetzt in neuem Glanz. In den letzten Jahren wurde die gefährliche S-Kurve vor der Kirche begradigt, eine kleine Grünfläche angelegt und die Kirche umfassend restauriert. Als letztes wurde nun der Brunnen instandgesetzt und eine Beleuchtung installiert.

Die Kirche wurde 1639-1645 von Domenico Carlone erbaut. Zu ihr gehört der Brunnen mit der Marienstatue unter einem Baldachin, der von vier Säulen getragen wird. Die Marienstatue ist eine Kopie der einst als wundertätig verehrten Statue im Inneren der Kirche. Diese wurde nach der Legende vor mehr als 900 Jahren in einem Brunnen gefunden - daher der Name Mariabrunn. In Wirklichkeit stammt die Figur aus der Mitte des 15. Jahrhunderts.

Die Brunnenstatue steht jetzt in einem Gehäuse aus spiegelfreiem Kunstglas und wird jeden Abend beleuchtet.

2.4.1982: Projektleiter für Müllbeseitigung bestellt

Senatsrat Dr. Karl Skyba von der Magistratsdirektion wurde von Bürgermeister Leopold Gratz zum Projektleiter für die umweltfreundliche Beseitigung von Müll, einschließlich Sondermüll, bestellt. Insbesondere zählt zu seinen Aufgaben die Koordinierung der für die Müllbeseitigung zuständigen Dienststellen und die Ausarbeitung von Entscheidungsgrundlagen für die Zusammenarbeit von Stadt Wien und privaten Unternehmungen sowie Mitwirkung an den diesbezüglichen Verhandlungen.

2.4.1982: "Ver Sacrum" - Ausstellung in der Hermesvilla

Das Historische Museum der Stadt Wien zeigt in der Hermesvilla im Lainzer Tiergarten die Ausstellung "Ver Sacrum". Die Schau präsentiert die von der Wiener Secession in den Jahren 1898 - 1903 herausgegebene Zeitschrift, die zu den bedeutendsten Kunstzeitschriften der Jahrhundertwende gehörte. Verschiedene Exponate, die das Wien der Jahrhundertwende illustrieren, komplettieren die Ausstellung.

Anders als andere Kunstzeitschriften der Jahrhundertwende wie "Revue Blanche", "Pan", "Jugend" oder "Die Insel" war "Ver Sacrum" das offizielle Informations- und Propagandaorgan einer jungen Künstlervereinigung, das auch als Diskussionsorgan über Kunst und Kunstpolitik diente. Die Ausstellungstätigkeit der Secession ist im "Ver Sacrum" durch zahlreiche Wiedergaben von Exponaten dokumentiert. Die Ausstellung in der Hermesvilla präsentiert alle erschienenen Hefte und gibt damit einen präsentativen Überblick, in dem auch die druckgraphischen Beilagen zu den ersten beiden Jahrgängen sowie Vorzeichnungen und Probedrucke aus dem Besitz des Museums gezeigt werden.

Umrahmt wird die Präsentation der Zeitschrift durch Wiener Ansichten der Jahrhundertwende, Persönlichkeiten und Ausstellungsinterieurs der Secession aus "Ver Sacrum" in photographischen Vergrößerungen sowie durch Ausstellungsplakate der Vereinigung und Beispiele der Damenmode und des Wiener Kunsthandwerks der Jahrhundertwende.

2.4.1982: Wettbewerb "Donaustadt 2000" entschieden

Im städtebaulichen Wettbewerb "Donaustadt 2000" ist die Entscheidung gefallen: Es wurden drei gleichrangige Preise zu je 300.000 Schilling vergeben, und zwar an Architekt Dipl.-Ing. Erich Bramhag (Wien) und Mitarbeiter, an Architekt Ing. Helmut Schultmeyer (Wien) und Mitarbeiter sowie an Architekt Dipl.-Ing. Gerhard Kroj (Wien) und Mitarbeiter.

Zur Teilnahme an diesem Wettbewerb waren alle Architekten und Ingenieurkonsulenten für Raumplanung mit Kanzleisitz in Österreich eingeladen. Insgesamt wurden 31 Projekte abgegeben. Die Stadt Wien beabsichtigt, die Preisträger mit städtebaulichen Bearbeitungen zu beauftragen.

2.4.1982: Goldenes Ehrenzeichen an Heikki Siren überreicht

Bürgermeister Leopold Gratz überreichte heute dem finnischen Architekten Heikki Siren das Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien.

Siren schuf in Finnland Theater-, Geschäfts-, Sakral-, Schul- und Wohngebäude, plante unter anderen in Deutschland und Frankreich Wohngebiete sowie in Frankreich und Japan Feriendörfer. In Österreich schuf Siren das Bruckner-Haus in Linz. Als architektonischer Berater trug er wesentlich zur Gestaltung der neuen Reichsbrücke bei Siren arbeitete in der Jury beim städtebaulichen Ideenwettbewerb für das Nordbahnhofgelände mit und war auch Mitglied der Jury im Wettbewerb "Donaustadt 2000".

6.4.1982: Otto Wagner - seine Villen und Wohnungen

Das Historische Museum der Stadt Wien zeigt derzeit (noch bis Ende Oktober) im Otto Wagner-Pavillon am Karlsplatz die Ausstellung "Otto Wagner - seine Villen und Wohnungen".

Die heurige Ausstellung im Wagner-Pavillon zeigt Beispiele seiner Werke, die seinen eigenen Lebensbereich betrafen: seine beiden Villen in der Hüttelbergstraße, das Stadtpalais am Rennweg und die Wohnungen in den Miethäusern in der Köstlergasse und in der Döblergasse.

Wagner hat mit seinen Häusern und Wohnungen nicht nur seinem eigenen, sich ändernden Geschmack im Wohnen Rechnung getragen, sondern wollte auch im Hinblick auf seine Auftraggeber beispielgebend wirken. So sind auch seine Innenausstattungen von der Abkehr vom Geschmack der Makart-Zeit geprägt - Wagner ging dazu über, seine Möbel, wie die Innenausstattung der Steinhofkirche oder der Postsparkasse, selbst zu entwerfen.

Ergänzt wird die Ausstellung durch eine Dokumentation der derzeit greifbaren Porträts Otto Wagners und seiner Frau Louise. Insgesamt soll die Ausstellung - der Pavillon wird vor allem von Touristen besucht - einen interessanten Einblick in diesen ganz persönlichen Bereich des Werks von Wiens großem Architekten der Jahrhundertwende geben.

6.4.1982: Bunkerabbruch für Pensionistenheimbau - Teilsprengung des Bunkers am Phorusplatz

Auf dem Phorusplatz im 4. Bezirk, wurde vor kurzem mit den Bauarbeiten für die Errichtung eines Pensionistenheimes begonnen. Im Rahmen dieser Arbeiten ist die Entfernung eines Teiles des dort befindlichen Bunkers durch eine Sprengung notwendig. Es wird notwendig sein, etwa ein Drittel des bestehenden Bunkers, da die bisher angewendeten Abbruchmethoden erfolglos waren, zu sprengen. Nach Aussage von Experten werden dabei jedoch alle Sicherheitsvorkehrungen erfolgen, so dass keinerlei Gefährdungen bestehen.

Das über Wunsch der Bezirksvertretung Wieden zu errichtende Pensionistenheim - es ist das 21. Pensionistenheim - wird nach seiner Fertigstellung insgesamt 253 betagten Wienerinnen und Wienern in 225 Einzelappartements und 14 Ehepaarwohnungen Platz bieten. Darüber hinaus ist die Einrichtung einer Betreuungsstation mit 32 Betten vorgesehen. Die vorgesehenen Gesamtbaukosten werden sich auf rund 198 Millionen Schilling belaufen. Die voraussichtliche Fertigstellung wird im Herbst 1984 erfolgen.

Zum Bunker

Auf der Baufläche für das Pensionistenheim befindet sich ein ehemaliger Luftschutzbunker im Ausmaß von rund 650 Quadratmeter, der in den geplanten Neubau in einem Ausmaß von rund 200 Quadratmeter einschneidet. Die damit verbundene Beschränkung der Bebauungsmöglichkeiten machte es notwendig, diesen Teil des Bunkers abzubrechen, da sonst der Bau eines Pensionistenheimes in der gewohnten Qualität unmöglich ist. Mitte Februar wurde daher mit den Abbrucharbeiten mittels Luftdruckmeißel begonnen, wobei diese Methode allerdings erfolglos war und auch zu einer großen Lärmbelästigung der Anrainer führte. Infolge der Beschaffenheit des Betons scheiterte auch der Versuch eines chemisch-physikalischen Abbruchs, so dass um Genehmigung der Abbrucharbeiten mittels Sprengung angesucht werden muss.

Aufgrund der Materialbeschaffenheit des Bunkers - 1,70 Meter Deckenstärke und 1,80 Meter Wandstärke - kann, wie alle Experten eindeutig feststellten, ein Abbruch nur mittels Sprengung erfolgen.

7.4.1982: Fatty George gestorben - ehrenhalber gewidmetes Grab

Fatty George ist am 29. März gestorben. Er wird in einem von der Stadt Wien ehrenhalber gewidmeten Grab beigesetzt. Das Grab befindet sich im "Ehrenhain" auf dem Wiener Zentralfriedhof, in dem bedeutende Musiker, Schriftsteller, Schauspieler, Maler, Wissenschaftler und Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens begraben sind.

8.4.1982: Wiener Feuerwehrmänner besuchen den Berg Athos

Fünf Bedienstete der Wiener Feuerwehr werden heuer, bereits zum vierten Mal eine Reise antreten, die noch nicht vielen Österreichern vergönnt war: zum "Heiligen Berg" Athos auf der griechischen Halbinsel Chalkidiki, wo einer der letzten Mönchsstaaten der Welt existiert. Massentourismus gibt es dort nicht, Einreisebewilligungen sind nur sehr schwer zu erlangen.

Am 10. Mai wird Brandmeister Helmut Kopecky, der Initiator dieser Reise, mit seinen vier Kollegen von der Wiener Feuerwehr aufbrechen. In dem Mönchsstaat gibt es weder elektrischen Licht noch befahrbare Straßen. Ein Gesetz, das bereits seit nahezu tausend Jahren Gültigkeit hat, gebietet totale Frauenlosigkeit.

Die Feuerwehrmänner wollen diesmal in die steilen Felsabstürze der Südküste Chalkidike einsteigen und die dort nach uralten Regeln lebenden Eremiten aufsuchen. Sie bringen persönliche Geschenke von Bundespräsident Kirchschläger, Nationalratspräsident Benya und Stadtrat Zilk sowie Sachspenden vieler Wiener Firmen, darunter lebensnotwendige Medikamente, mit.

11.4.1982: Neues Kundendienstzentrum der E-Werke

Die Wiener E-Werke errichten derzeit in der Spitalgasse 5-9 im 9. Bezirk ein neues Kundendienstzentrum. Mit den Bauarbeiten wurde im Vorjahr begonnen. Die Inbetriebnahme ist für Anfang 1984 vorgesehen. Derzeit ist der technische und kaufmännische Kundendienst in der Direktion der E-Werke in Wien 9., Mariannengasse 4, untergebracht. Das modernst ausgestattete neue Zentrum wird sowohl für die Kunden als auch für die Mitarbeiter der E-Werke wesentliche Erleichterungen und Verbesserungen bringen.

An den Auskunftsplätzen im zentralen Kundendienstraum werden Terminals aufgestellt, die direkt mit der EDV-Anlage der Wiener Stadtwerke verbunden sind. Alle wichtigen Daten sind damit sofort abrufbar, sodass im Endausbau alle gewünschten technischen und kaufmännischen Detailauskünfte an Ort und Stelle erteilt werden können. Die zentrale Zusammenfassung der Serviceeinrichtungen soll es den Kunden so leicht wie möglich machen, mit den E-Werken in Kontakt zu kommen und rasche Antwort auf alle auftretenden Fragen zu erhalten.

13.4.1982: "Ganz Wien trägt Grün"- Maßnahmen 1982

Zahlreiche Grünmaßnahmen führt die Stadt Wien auch heuer im Rahmen einer "Ganz Wien trägt Grün"-Aktion durch. Dazu gehört die Öffnung des Laaerwaldes ebenso wie die Freigabe neuer Teile der Donauinsel, das Anlegen neuer Stadtwanderwege, die Gestaltung von Radwegen, Baumpflanzungen und die Umgestaltung von Parkanlagen.

14.4.1982: Auftragsvergaben für Gräf-und-Stift-Gründe

Der Gemeinderatsausschuss für Stadtplanung beschloss heute, die zehn Architektenteams, die im Wettbewerb für die Gräf-und-Stift-Gründe als Preisträger hervorgegangen waren, mit Vorentwürfen für die Wohnbauplanung - insgesamt etwa 450 Wohnungen - zu beauftragen.

Die 34.500 Quadratmeter großen Gräf-und-Stift-Gründe befinden sich in Döbling zwischen Börnergasse und Görgengasse, nördlich der Weinberggasse. Im vergangenen Jahr fand für dieses Gebiet ein städtebaulicher Ideenwettbewerb statt. Besonders bemerkenswert ist daran, dass aus 31 eingereichten Arbeiten insgesamt zehn Preisträger ausgewählt wurden, die nun bei der weiteren Planung mitwirken sollen. Damit wird gewährleistet, dass möglichst viele neue und wertvolle Anregungen berücksichtigt werden können. Die Arbeit der Archtiektengruppe Dipl.-Ing. Stefan Hübner, Eva Mang und Karl Mang wurde von der Jury als städtebauliches Leitprojekt bezeichnet, während die Entwürfe der Architekten Dipl.-Ing. Gerhard Kroj, Dipl.-Ing. Helmut Puschner und Ing. Helmut Schultmeyer in dieses Leitprojekt einfließen sollten.

14.4.1982: Verein Niederösterreich-Wien - Sanierung der Jubiläumswarte

"Für die Sanierung der Jubiläumswarte in Ottakring (16. Bezirk) wird der Verein Niederösterreich-Wien, Gemeinsame Erholungsräume, 1,6 Millionen Schilling zur Verfügung stellen. Damit kann ein Großteil der auf rund zwei Millionen Schilling geschätzten Reparaturkosten für die 1956 errichtete, baufällige Aussichtswarte abgedeckt werden", gab heute Stadtrat Peter Schieder bekannt.

Vom Heurigen zu Fuß nach Wien

Ebenfalls gefördert wird unter anderem ein interessantes Projekt der Gemeinde Hagenbrunn: Der Heurigenort möchte auf einen 1,3 Kilometer langen Feldweg einen "Heurigenweg" bis zur Wiener Stadtgrenze schaffen.

400.000 Schilling bietet der Verein dem Naturpark Leiser Berge für die Renovierung zweiter alter Bauernhöfe in Simonsfeld. Diese Höfe sollen nach Abschluss der Arbeiten von einem Bauern in ursprünglicher, vorindustrieller Form bewirtschaftet werden.

Instandsetzungsarbeiten an der Kaiser-Franz-Joseph-Warte in Hof am Leithagebirge, die Gestaltung eines Rad- und Wanderweges im Bereich der Schwechat und der Donauauen in Schwechat, der Ausbau eines Beethoven-Wanderweges zwischen Mödling und Baden sowie die Sanierung der Teufelstein-Hütte und Arbeiten an den Felssteigen des Frauensteins und der Mödlinger Klause gehören ebenfalls zu den Projekten, die vom Verein Niederösterreich-Wien, gemeinsame Erholungsräume, 1982 gefördert werden.

15.4.1982: 60 Jahre Wiener Jugendhilfswerk

Zum 60jährigen Bestehen des "Wiener Jugendhilfswerkes", veranstaltete das WIJUG in Zusammenarbeit mit dem Jugendamt der Stadt Wien eine Enquete, die sich mit den veränderten Aufgaben der Jugenderholung in unserer Zeit auseinandersetzte.

17.4.1982: Karl-Czernetz-Hof im 15. Bezirk

Die 1978 errichtete städtische Wohnhausanlage im 15. Bezirk, Ecke Clementinengasse - Fünfhausgasse wurde in Karl-Czernetz-Hof benannt.

19.4.1982: Sprengstoff-Explosionen - Air France und französische Botschaft

Heute Nacht, um 0:32 Uhr explodierte ein Sprengkörper beim Büro der französischen Fluglinie der Air France in Wien 1, Kärntner Straße 49. Vier Minuten später kam es im Garten der französischen Botschaft auf der Wieden (4. Bezirk), Technikerstraße 2, zu einer zweiten Explosion.

Das Portal sowie die Räume der Air France wurden stark beschädigt. Durch die Druckwirkung zerbrachen an den umliegenden Häusern zahlreiche Fenster- und Auslagenscheiben. Wie die Feuerwehr feststellte, ist jedoch keine Einsturzgefahr gegeben und auch keine Gasleitung beschädigt worden. Beschädigte Leuchtreklamen sowie lockere Bruchstücke und Splitter wurden von den Gesimsen entfernt.

Die Explosion im Garten der französischen Botschaft wurde durch einen Sprengkörper, der bei einem Kellerfenster an der Hausfront Schwarzenbergplatz 12 deponiert wurde, ausgelöst. Zerstört wurden das zwei Quadratmeter große Kellerfenster und eine unmittelbar beim Kellerfenster vorbeiführende Zentralwasserleitung. Auch hier gingen in den umliegenden Häusern Fensterscheiben in Brüche.

20.4.1982: Literatur für junge Leser - Überreichung der Kinder- und Jugendbuchpreise

Im Wiener Künstlerhaus findet wieder die "Literatur für junge Leser" statt. Im Rahmen der Eröffnung überreichte Kulturstadtrat Dr. Helmut Zilk die Kinder- und Jugendbuchpreise der Stadt Wien 1982.

Die Preise gingen an folgende Autoren:

  • Kleinkinderbuchpreis: Wolf Harranth für "Mein Opa ist alt und ich hab ihn sehr lieb", Verlag Jungbrunnen
  • Kinderbuchpreis: "Mädchen dürfen pfeifen, Buben dürfen weinen". Geschichten, Verlag Jugend und Volk; Lene Mayer-Skumanz für "Jakob und Katharina, Geschichten zum Lesen, Spiel und Weiterdenken", Verlag Herder
  • Jugendbuchpreis: Christine Nöstlinger für "Das Austauschkind", Verlag Jugend und Volk
  • Illustationspreis: Christine Oppermann-Dimow für die graphische Gestaltung von "Mein Opa ist alt und ich hab ihn lieb"
  • Ehrendiplome: Susi Jahoda für "Bei uns gibt's ein Amselnest", Bilder von Ursula Miller, Verlag Sankt Gabriel; Mira Lobe für "Der kleine Troll und der große Zottel", Bilder von Hilde Leitner, Verlag Herder; Werner Pichler für "Bilder Wörter Rätsel", Die Entwicklung der Schrift, Österreichischer Bundesverlag; Renate Welsh für "... und schicke ihn hinaus in die Wüste", Verlag Jugend und Volk

21.4.1982: Gratz legt Grundstein für Wohnhausanlage "Ankerbrotgründe" - Ein Großprojekt zur Stadterneuerung

Den Grundstein zur Errichtung einer städtischen Wohnhausanlage im 10. Bezirk auf den ehemaligen Ankerbrotgründen legte heute Bürgermeister Leopold Gratz.

Der neue Wohnbau mit 750 Wohnungen ist eines der derzeit größten Neubauprojekte zur Stadterneuerung in Wien. Der erste Bauteil wird mit 407 Wohnungen, einer Ordination, fünf Lokalen und sieben Gemeinschaftsräumen begonnen. Außerdem werden 35 Behindertenwohnungen unter Mitbestimmung der behinderten Mieter errichtet.

Ein Großteil des Areals wird als Grünraum mit Kinderspielplätzen, Familien- und Seniorenplätzen und einem Sportplatz ausgestattet. In einer Tiefgarage werden 526 Parkplätze zur Verfügung stehen.

22.4.1982: Anton Proksch-Hof in Döbling

Die städtische Wohnhausanlage in Wien 19., Grinzinger Straße 54, wurde nach dem 1075 verstorbenen Bundesminister Anton Proksch benannt.

Proksch wurde 1945 im Österreichischen Gewerkschaftsbund vorerst leitender Sekretär und in weiterer Folge Generalsekretär des Österreichischen Gewerkschaftsbundes. Seit 1945 gehörte er auch dem Nationalrat an. 1956 erfolgte die Berufung zum Bundesminister für Soziale Verwaltung. Große Sozialgesetze und viele Errungenschaften für die österreichischen Arbeitnehmer erinnern an sein Wirken.

Die Wohnhausanlage, die nun seinen Namen trägt, befindet sich in unmittelbarer Umgebung seines früheren Wohnortes. Sie wurde von 1956-1958 errichtet und umfasst 405 Wohnungen in 42 Stiegen, sowie 31 Lokale.

23.4.1982: Aus dem Wiener Landtag

Einstimmig angenommen wurde im heutigen Wiener Landtag das sogenannte "Luftreinhaltegesetz", eine Novelle des Wiener Feuerpolizeigesetzes, über das Stadtrat Nekula referierte. Die Luftreinhaltenovelle soll am 1. Jänner 1983 in Kraft treten.

23.4.1982: Schärf-Preis für den "Historischen Atlas von Wien"

Bei der 20. Verleihung des von der Zentralsparkasse errichteten Dr.-Adolf-Schärf-Fonds zur Förderung der Wissenschaften erhielt das Projektteam, bestehend aus Dipl.-Ing. Dr. Renate Banik-Schweitzer, Dr. Gerhard Meissl, Dr. Ferdinand Opll, Erich Kopecky und Hans-Michael Putz, für weitere wissenschaftliche Forschungen einen Förderungspreis.

Der Historische Atlas von Wien, der im Wiener Landesarchiv in Zusammenarbeit mit der Ludwig-Boltzmann-Gesellschaft erarbeitet wird, ist der erste Atlas einer europäischen Stadt, der in thematischen Karten die politische, wirtschaftliche, soziale und räumliche Stadtentwicklung darstellt. Bereits die vorliegende erste Lieferung hat den Beweis erbracht, dass die für das 19. und 20. Jahrhundert gewonnenen Erkenntnisse nicht nur für die historische Wissenschaft, sondern auch für die Kommunalpolitiker von großem Wert sind.

23.4.1982: Wiener Stadtanleihe um 300 Millionen aufgestockt - Außerordentlich gute Marktaufnahme

Die in dieser Woche aufgelegte Wiener Stadtanleihe - der erste "Zehnprozenter" des heurigen Jahren - fand auf dem Markt eine außerordentlich gute Aufnahme. Das Volumen der Anleihe von 900 Millionen wurde daher um 300 Millionen auf 1,2 Milliarden aufgestockt.

23.4.1982: Aus dem Wiener Gemeinderat

Im heutigen Wiener Gemeinderat meldete sich Finanzstadtrat Hans Mayr (SPÖ) mit einer Mitteilung über die beabsichtigte Fertigstellung des Allgemeinen Krankenhauses durch die VOEST zu Wort. Danach soll die VOEST sämtliche Geschäftsanteile der AKPE zum Nominalwert von 20 Millionen Schilling übernehmen, das Allgemeine Krankenhaus bis 1989 zu einem Preis von 25,4 Milliarden (Preisbasis 1980) fertigstellen und dafür ein Entgelt von rund 300 Millionen Schilling bekommen. Bestehende Kontrolleinrichtungen wie die begleitende Kontrolle bleiben aufrecht, die Bauherren haben in den wesentlichsten Dingen - etwa Projektänderungen und bei Termin- und Kostenänderungen - weiterhin das Sagen, betonte Mayr.

Daran anschließend gab Stadtrat Veleta einen Bericht über die EBS Simmering.

Über beide Tagesordnungspunkte wurde ausführlichst debattiert.

24.4.1982: Wiener Delegation nach Westberlin

Auf Einladung des Regierenden Bürgermeisters Dr. Richard von Weizäcker wird eine Delegation der Stadt unter Führung von Bürgermeister Leopold Gratz Westberlin besuchen.

26.4.1982: Thailändischer Premierminister zu Gast im Wiener Rathaus

Der Premier- und Verteidigungsminister von Thailand, General Prem Tinsulanonda, trug sich anlässlich eines Besuches im Wiener Rathaus, in das Goldene Buch der Stadt Wien ein.

26.4.1982: Goldenes Verdienstzeichen für Horst Chmela

Horst Chmela, einer der Großen des Wienerliedes, erhielt das Goldene Verdienstzeichen des Landes Wien. Die gleichen Auszeichnungen erhielten Franz Blauensteiner, der Doderer-Wirt aus der Josefstadt und Komm.-Rat Kurt Sturm, der Organisator der Arbeitsgemeinschaft Thaliastraße.

28.4.1982: 3.000. Teilnehmer bei der Behinderten-Ausflugsaktion

Im Rahmen der von der Stadt Wien gemeinsam mit dem Wiener Roten Kreuz durchgeführten Ausflugsaktion für Schwerstbehinderte und Rollstuhlfahrer wurde der 3.000. Teilnehmer seit dem Start dieser Aktion im Jahre 1978 verabschiedet.

29.4.1982: "Rathausmann als Filmstar"

Eines der populärsten Wiener Wahrzeichen, der Rathausmann, wird auf seine alten Tage zum Filmstar. Anlässlich des 100. Geburtstages des Rathausmannes im Herbst 1982 hat das Kulturamt der Stadt Wien einen Filmauftrag vergeben. Dieser Film in einer Länge von 30 Minuten geht vom Schöpfer des Rathausmannes, dem Kunstschlosser Alexander Nehr, aus und lässt Revue passieren, was der Rathausmann in den vergangenen 100 Jahren gesehen hat.

Heute wurden für diesen Film die Gesamtkosten in der Höhe von 572.400 Schilling genehmigt. Der Film wird von der Dürer-Filmproduktion hergestellt werden. Außerdem beteiligt sich die Stadt Wien an einem Film, der die Geschichte der Wiener Hofburg zum Inhalt hat.

30.4.1982: 90 Jahre Vororte bei Wien - Ausstellung des Wiener Stadt- und Landesarchivs

Das Wiener Stadt- und Landesarchiv zeigt die Ausstellung "90 Jahre Vororte bei Wien". Anhand von Fotos, Plänen und anderen Archivmaterialien schildert die Ausstellung den Prozess der Eingemeindung und der Entwicklung der ehemaligen Vororte.

Der Schwerpunkt der Schau liegt auf baulichem, sozialem und kulturellem Gebiet. Die rasante Entwicklung, die Wien durch die Industrialisierung und mit dem Ausbau seiner Funktion als politisches und kulturelles Zentrum der Monarchie nahm, manifestierte sich in großem Bevölkerungszuwachs. Das machte die Eingemeindung der Vororte notwendig, welche bereits 1850 erwogen, jedoch erst 1890/92 durchgeführt wurde. Die entscheidende Weichenstellung ging schließlich von Kaiser Franz Joseph selbst aus, der bei der Eröffnung des Türkenschanzparkes erklärte, die Vororte sollten durch "keine physische Grenze" von der alten Mutterstadt getrennt sein. Mit der Eingemeindung der Vororte setzte Wiens Entwicklung zur Großstadt ein.