Historischer Rückblick aus dem Jahr 1982

Zusammenfassungen von Meldungen der Rathauskorrespondenz

Zurück

Dezember 1982

Dezember

1.12.1982: Plakette für alte Geschäftslokale

Kulturstadtrat Dr. Helmut Zilk überreichte heute an 20 Geschäftsinhaber Plaketten für die stilgetreue Erhaltung der Portale und der Inneneinrichtung ihrer Geschäfte.

Die Stadt Wien zeichnet damit zum zweiten Mal Inhaber von Geschäften aus, die mit der Erhaltung der ursprünglichen Gestaltung ihrer Läden wesentlich zur Erhaltung des Wiener Stadtbildes beitragen. Zu den ausgezeichneten Lokalen zählen unter anderen das Cafe Hawelka und das vor kurzem wiedereröffnete Cafe Zartl. Auch zahlreiche Apotheken, die noch ihr altes Aussehen bewahrt haben, wie die Alte Hofapotheke in der Habsburgergasse und die Löwenapotheke in der Josefstädter Straße, erhielten eine Plakette.

1.12.1982: 8,3 Millionen Schilling aus Hochschuljubiläumsstiftung vergeben

1982 wurden 8,3 Millionen Schilling aus der Hochschuljubiläumsstiftung vergeben. Es wurden damit 97 Forschungsvorhaben aus allen Zweigen der Wissenschaft gefördert.

Insgesamt wurden seit der Gründung der Stiftung 1021 Forschungsvorhaben mit einer Gesamtsumme von 72 Millionen Schilling unterstützt. Seit der Aufstockung des Stiftungskapitals von 50 auf 100 Millionen Schilling im Jahr 1980 kann den finanziellen Bedürfnissen der Wissenschaft in vermehrtem Ausmaß Rechnung getragen werden.

1.12.1982: Univ.-Doz. Dr. Binder 25 Jahre Jugendzahnklinikleiter - 80.000 Schulkinder werden jährlich untersucht

Wiens städtische Schulzahnkliniken zählen zu den wesentlichsten Einrichtungen auf dem Gebiet der Zahnprophylaxe für Kinder und Jugendliche. Jährlich werden rund 80.000 Schulkinder durch die Ärzte der Jugendzahnkliniken untersucht und behandelt. Die 1911 von Prof. Julius Tandler gegründeten Kliniken werden seit 25 Jahren von Univ.-Doz. Dr. Kurt Binder geleitet, der in dieser Zeit wesentlich zu deren Modernisierung und Reorganisation beigetragen hat.

Prim. Univ.-Doz. Dr. Binder übernahm im November 1957 die Leitung der Jugendzahnkliniken, wobei er in diesen Jahren sehr wesentliche Reorganisationen der Kliniken durchführte und diese den Erfordernissen einer zeitgemäßen Kinderheilkunde anpasste. Neben der Behandlung erkrankter Zähne wurde auch eine kieferorthopädische Abteilung zur Durchführung von Zahnregulierungen installiert, in deren Rahmen jährlich rund 600 Kinder behandelt werden. Eine eigene Narkosestation ermöglicht es auch behinderte oder besonders ängstliche Kinder zu behandeln. Durch die Einführung der Fluoridtablettenaktion in Säuglingskrippen, Krabbelstuben, Kindergärten und Schulen konnte die Zahl der kranken Zähne deutlich gesenkt werden. Bei den 14jährigen Hauptschülern etwa durchschnittlich von neun auf 4,45 pro Kind. Ergänzend dazu wurde im Vorjahr gemeinsam mit dem Wiener Stadtschulrat die Aktion "Gesunde Zähne", zur Aufklärung über richtige Zahnpflege und Zahnhygiene, gestartet.

Univ.-Doz. Dr. Binder ist ein international anerkannter Experte auf dem Gebiet der Fluoridforschung und hat bisher rund 60 wissenschaftliche Arbeiten über die verschiedensten Gebiete der Zahnheilkunde verfasst.

1.12.1982: "Oskar Kokoschka - die frühen Jahre" - Ausstellung im Historischen Museum

Das Historische Museum der Stadt Wien zeigt frühe Zeichnungen und Aquarelle von Oskar Kokoschka aus den Jahren 1906 bis 1924. Die Ausstellung wurde - wie die erfolgreiche Schiele-Ausstellung im Herbst 1981 - in Zusammenarbeit mit der New Yorker Galerie Serge Sabarsky vorbereitet. Es sind 43 Blätter aus amerikanischem und 37 aus europäischen Besitz sowie elf Blätter aus den Beständen des Historischen Museums zu sehen.

Der dargestellte Zeitraum umfasst die Jahre des Studiums an der Kunstgewerbeschule, der Mitarbeit bei der "Wiener Werkstätte" und der künstlerischen Emanzipation unter der Einwirkung von Adolf Loos, sowie die Zeit der Mitarbeit an Herwath Waldens "Sturm", des Ersten Weltkrieges und der Professur in Dresden. Zusammenhänge zu Kokoschkas dichterischer Tätigkeit lassen sich in der Ausstellung ebenso erkennen, wie Hinweise auf seine Beziehung zu Alma Mahler in den Vorzeichnungen zu "Die Windsbraut" oder zur "Bachkantate".

2.12.1982: Arbeitssitzung der Planungsgemeinschaft Ost - Donaukraftwerke, Park and Ride, Nationalpark Ost

Unter dem Vorsitz des niederösterreichischen Landeshauptmannes Siegfried Ludwig fand heute eine Arbeitssitzung der Planungsgemeinschaft Ost statt. An den Beratungen nahmen auch die Landeshauptleute Leopold Gratz, für Wien, und Theodor Kery, für das Burgenland sowie die politischen Raumordnungs- und Finanzreferenten der drei Bundesländer teil.

Schwerpunkte der Beratungen bildeten der Landschaftsrahmenplan Donauauen zwischen Wien und Hainburg, in dem auch mögliche Kraftwerksstandorte bewertet wurden, ein Maßnahmenkatalog für vorrangig auszubauende Park and Ride-Standorte, erste Vorschläge für einen "Nationalpark Ost" und Empfehlungen für eine koordinierte Vorgangsweise der drei Bundesländer bei energiesparenden Maßnahmen.

2.12.1982: Österreichischer Städteatlas vorgestellt - eine wertvolle Unterlage für Stadtplanung und Bildung

Im Ministerium für Wissenschaft und Forschung präsentierte heute Wissenschaftsministerin Dr. Hertha Firnberg den österreichischen Städteatlas, ein großes wissenschaftliches Projekt des Wiener Stadt- und Landesarchivs in Zusammenarbeit mit dem Ludwig-Boltzmann-Institut für Stadtgeschichtsforschung Linz, Zweigstelle Wien. Der Atlas, dessen 1. Lieferung die Städte Wien, Wiener Neustadt, Mödling und Wels enthält, ist im Verlag Franz Deuticke erschienen. Den Druck besorgte Freitag & Berndt.

Archivdirektor Univ.-Prof. Dr. Felix Czeike gab einen Überblick zum Städteatlas und meinte, dass das Werk breite Interessensgruppen ansprechen kann. Der Städteatlas - so Czeike - beruht auf gesicherten Informationen, wie sie in dieser Form bisher nicht vorgelegen sind. Österreich ist das zweite europäische Land, das im Rahmen des beschlossenen Programms einen Atlas herausgegeben hat.

Das Atlas-Projekt steht unter der wissenschaftlichen Gesamtleitung von Archivdirektor Univ.-Prof. Dr. Felix Czeike und Dipl.-Ing. Dr. Renate Banik-Schweitzer. Die redaktionelle Leitung hat Dr. Ferdinand Opll.

Der Städteatlas ist Teil des geplanten Europäischen Stadtatlas, dessen Programm von der commission international pour l'histoire des Villes 1968 in Oxford beschlossen wurde. Die Internationalität des Projekts ist durch enge Kontakte der Wissenschafter des Wiener Landesarchivs mit Experten in der Bundesrepublik Deutschland, in Italien, Frankreich und Großbritannien gewährleistet.

Unter den Atlanten ist der österreichische Städteatlas etwas Besonderes. Er enthält den mehrfarbigen Urkataster (das Herzstück des gesamten Kartenwerks), der unter Kaiser Franz I. im Rahmen der ersten umfassenden Vermessung des Landes zu Zwecken der Besteuerung ab 1817 entstand. Die Katasterpläne wurden in mühevoller Arbeit unter Leitung des Kartographen Erich Kopecky (Landesarchiv) umgezeichnet und den modernen Erfordernissen des Städteatlas-Programms angepasst. Neben dem Urkataster umfasst der Atlas eine Umlandkarte, eine moderne Stadtkarte, die Wachstumsphasenkarte, die die Siedlungsentwicklung der Städte von den Anfängen bis zum Zeitpunkt der Katasteraufnahme zeigt, eine alte Stadtansicht, ein Bild des ältesten gut erhaltenen Stadtsiegels sowie wissenschaftliche Kommentare zu den einzelnen Karten.

Die 2. Lieferung des österreichischen Städteatlas ist für 1985 vorgesehen und soll die Städte Bregenz, Hallein, Kufstein, Linz, Marchegg und Rust beinhalten. Insgesamt ist im Projekt die Erfassung von etwa 60 österreichischen Städten geplant.

6.12.1982: Sorgen Sie vor! - neue Zivilschutzbroschüre an alle Haushalte

Die neue Zivilschutzbroschüre, die soeben erschienen ist, enthält wichtige Tipps für Schutzmaßnahmen vom eventuellen Energieausfall bis zu Bevorratung und Selbstschutz. Sie wird von der Stadt Wien an alle Haushalte verschickt.

6.12.1982: Wiener Gemeinderat

Im Wiener Gemeinderat beginnt heute die Budgetdebatte, die bis 10. Dezember dauern wird. Eröffnet wird sie mit der Budgetrede von Finanzstadtrat Hans Mayr.

7.12.1982: Neue Lohnsteuerkarten werden ausgeschickt - Erstmals mit Hilfe der automatischen Datenverarbeitung

Seit einigen Tagen werden in Wien rund 900.000 neue Lohnsteuerkarten für die Jahre 1983/84/85 ausgeschickt. Das geschieht nun erstmals mit der Post, während in der Vergangenheit die Lohnsteuerkarten durch den Hausbesitzer (Hausbesorger) ausgeteilt wurden.

Gleichzeitig wurde für das Ausstellen der Lohnsteuerkarten erstmals auch die automatische Datenverarbeitung eingesetzt.

7.12.1982: Präsidialchef Dr. Satrapa - Obersenatsrat

Der Leiter des Präsidialbüros im Wiener Rathaus, Senatsrat Dr. Peter Satrapa, wurde zum Obersenatsrat befördert. Dr. Satrapa leitet das Präsidialbüro, das dem Bürgermeister direkt unterstellt ist.

Dr. Satrapa trat 1964 in den Dienst der Stadt Wien ein und war zunächst Mitarbeit in der Finanzverwaltung. von 1972 an war er im Büro des Magistratsdirektors tätig. 1978 wurde Satrapa zum Leiter des Präsidialbüros bestellt.

8.12.1982: Eisring Süd eröffnet

Im Rahmen einer Eisschnelllaufveranstaltung wurde der Eisring Süd in Anwesenheit zahlreicher Ehrengäste von Bundesminister Dr. Fred Sinowatz eröffnet. In seiner Eigenschaft als Wiener ASKÖ-Präsident hob Staatssekretär Dr. Franz Löschnak die große Unterstützung von Stadt und Bund hervor, die es ermöglichte, den Bau der 400 Meter langen Eisbahn termingerecht in diesem Jahr fertigzustellen. Insgesamt kostete der Ausbau des Eisringes Süd 90 Millionen Schilling, wobei die Stadt Wien rund 32 Millionen Schilling, der Bund 20 Millionen Schilling an Subventionsmittel zur Verfügung stellten. Den Rest brachte der ASKÖ aus Eigenmitteln auf.

9.12.1982: Europäisches Judozentrum in Wien - Vertrag wurde unterzeichnet

Im Wiener Rathaus wurde heute der Vertrag für die Errichtung eines europäischen Judozentrums in Wien unterzeichnet. Die Baukosten für dieses Sportzentrum auf den Wienerberg-Gründen betragen rund 50 Millionen Schilling, die vom japanischen Partner getragen werden. Die Stadt Wien, die unter vielen Bewerbern den Vorzug erhielt, stellt den Grund zur Verfügung. Mit der Fertigstellung dieses Gebäudes, wo neben Judo und Karate auch andere Kampfsportarten ausgeübt werden können, ist bereits im Jahre 1984 zu rechnen.

Die Vertragsunterzeichnung erfolgte durch Präsident Shigeyoshi Matsumae vom japanischen Judoverband und Sportstadtrat Peter Schieder und Magistratsdirektor Dr. Josef Bandion von der Stadt Wien.

Mit der Errichtung dieses "Budokhan", sollen so Matsumae, auch die ausgezeichneten Kontakte zwischen Japan und Österreich noch vertieft werden.

10.12.1982: Rathaus-Buch präsentiert

Bürgermeister Leopold Gratz präsentierte heute das "Wiener Rathausbuch", das vom Verlag Jugend und Volk anlässlich des 100-Jahr-Jubiläums des Rathauses im kommenden Jahr herausgegeben wurde. Der umfassende Fototeil stammt von Erich Lessing, die Textbeiträge von Felix Czeike, Ulrike Planner-Steiner und Karlheinz Roschitz. Das Buch kostet 98 Schilling.

13.12.1982: Dokumentation über Wiener Stadtbahn fertiggestellt

Eine Dokumentation über die Wiener Stadtbahn wurde nun fertiggestellt. Das Schwergewicht dieser Arbeit liegt auf dem Werk Otto Wagners, dem die architektonische Gestaltung der Stadtbahntrasse und der Stationsgebäude übertragen war. Den Auftrag zur Erstellung der Dokumentation hatte der Gemeinderatsausschuss für Stadtplanung gegeben, um sicherzustellen, dass bei notwendigen Umbauten das Erbe Otto Wagners möglichst unversehrt erhalten bleibt.

Das Werk befasst sich eingehend mit der Person Otto Wagners und geht auch auf sein mit der "Commission für Verkehrs-Anlagen in Wien" geschlossenes Übereinkommen ein, dass den gesamten Umfang seines Auftrages erkennen lässt. In einem weiteren Kapitel wird auf die baugeschichtliche Entwicklung der Stadtbahnbauten und der einzelnen Streckenabschnitte eingegangen. Der dritte Abschnitt enthält schließlich Ergänzungen, die als weiterführende Informationen betrachtet werden können, unter anderen auch die Praterlinie (der heutige S-Bahn-Abschnitt zwischen Wien-Mitte/Hauptzollamt und Praterstern/Wien-Nord). Otto Wagner war damit beauftragt, auch diese Strecke zu gestalten. Unter dem Titel "Durchführung der Realisierung" ist in der Dokumentation auch eine komplette Beschreibung der ursprünglichen Gestaltung einer Tiefbahnstation enthalten. Das Kapitel "Dampftramway Krauss & Co." ist deshalb von Bedeutung, weil vor dem Stadtbahnbau im Wiental einige Jahre lang eine Dampftramway von Gaudenzdorf nach Hietzing führte, die ursprünglich in die Stadtbahn einbezogen werden sollte. Einige dieser Linien liefen noch bis 1959 auf der Stadtbahnstrecke. Ergänzt wird der erste Abschnitt durch eine umfangreiche Quellenangabe.

Der zweite Abschnitt der Dokumentation enthält ein umfassendes Bildmaterial, darunter viele Konstruktionszeichnungen und Fotos aus der Zeit vor und während des Stadtbahnbaues, berücksichtigt aber auch die Umstellung auf U-Bahn-Betrieb.

14.12.1982: Großbrand in Penzing

Einen Großeinsatz hatte die Wiener Feuerwehr heute Nacht in einer über 1.000 Quadratmeter großen Lagerhalle der Molkerei Schärdinger in Wien 14., Linzer Straße zu verzeichnen. Die Feuerwehr musste Alarmstufe 3 auslösen und war mit über 200 Mann im Einsatz. Als Brandursache wurde Brandstiftung festgestellt.

15.12.1982: Flughafenautobahn befahrbar

Ab morgen wird die Flughafenautobahn für den Verkehr freigegeben. Einzige Ausnahme ist ein Teilstück der stadtauswärtsführenden Fahrbahn entlang der Erdberger Lände, das erst im nächsten Jahr fertiggestellt wird. Die Zufahrt zur Autobahn erfolgt von der Südost-Tangente kommend derzeit am besten über die Abfahrt Sankt Marx und die Erdbergstraße.

Mit der Eröffnung der neuen Autobahn werden der Flughafen und die Raffinierie Schwechat direkt an die Südost-Tangente und über diese auch an die Süd-, Außenring- und Westautobahn angeschlossen.

Das Wiener Teilstück der Flughafenautobahn - oder eigentlich: A4 - Ostautobahn - ist knapp sieben Kilometer lang.

18.12.1982: Musiker zu Besuch in den Wiener Schulen

Ob Jazzensemble oder Bläserquintett, ob Streichquartett oder Ensemble für alte Musik - sie alle können Wiens Schulkinder nun schon das dritte Schuljahr im Rahmen der Aktion "Musik hören - Musik verstehen" hautnah in der Schulklasse erleben. Neben Musikhörstunden in den Schulen gibt es auch für die Schüler Gelegenheit, Konzerte zu besuchen, sowie die Kunstformen Oper und Ballett kennenzulernen.

20.12.1982: Goldenes Ehrenzeichen für "Schmid Hansl"

Bürgermeister Leopold Gratz überreichte heute Hans Schmid, den Wienern besser bekannt als der "Schmid Hansl", das Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien.

20.12.1982: Mit 1.400 Mann gegen Straßenglätte

Heute Nacht befanden sich auf Wiens Straßen über 1.400 Mann der MA48 im Einsatz, um die überraschend eingetretene starke Straßenglätte zu bekämpfen. Mit über 400 Streufahrzeugen versuchte man auch die exponierten Stellen am Stadtrand "glattfrei" zu bekommen.

21.12.1982: Neue Fernwärmeverbindung EBS-Fernheiznetz der Heizbetriebe Wien

Der erste Testbetrieb für eine neue Fernwärmeleitung von den Entsorgungsbetrieben Simmering zum Fernwärmenetz der Heizbetriebe Wien beginnt. Diese Maßnahme wird nach endgültiger Betriebsaufnahme eine Leistungsvergrößerung der Entsorgungsbetriebe Simmering bringen, aber auch Kosteneinsparungen ermöglichen. Mit einer Fernwärmeabgabe an das Netz ist für Anfang kommenden Jahres zu rechnen.

Derzeit muss die Überschussenergie, die bei der Verbrennung des Klärschlammes und des Sondermülls anfällt, zum größten Teil an die Luft abgegeben werden. Nach Inbetriebnahme der Fernwärmeverbindung ergeben sich vier Vorteile:

  • umweltfreundliche Fernwärme kann abgegeben werden;
  • beide Drehrohröfen zur Sondermüllverbrennung können gleichzeitig gefahren werden. Dadurch erhöht sich die Leistungsfähigkeit dieser Anlage auf fast das Doppelte;
  • der Hilfskondensator, über den derzeit die Überschussenergie an die Luft abgegeben wird, kann außer Betrieb genommen werden und wird dann nur mehr bei Störfällen eingesetzt;
  • eine Entkalkung von zigtausend Litern Kühlwasser pro Stunde kann entfallen. (Dieses Kühlwasser wird derzeit aus vier tiefliegenden Brunnen im Bereich der Entsorgungsbetriebe Simmering gewonnen).

22.12.1982: Veterinärdirektor wurde Kammerpräsident

Der Leiter der Magistratsabteilung 60, Veterinärdirektor Dr. Walter Jurcik, wurde von Landeshauptmann Leopold Gratz als Präsident der Wiener Landeskammer der Tierärzte angelobt.

Dr. Jurcik war von der Standesvertretung der Tierärzte zum sechsten Mal in diese Funktion gewählt worden, die er bereits zwanzig Jahre lang ausübt.

27.12.1982: Maxi Böhm gestorben - Ehrengrab der Stadt Wien

Maxi Böhm ist überraschend am 26. Dezember in Wien gestorben. Der populäre Schauspieler und Kabarettist wird in einem Ehrengrab der Stadt Wien auf dem Zentralfriedhof beigesetzt werden.

28.12.1982: Wohnbaubilanz 1982

Wohnbaustadtrat Johann Hatzl zog heute Bilanz über den Neubau kommunaler Wohnhausanlagen und über die Wohnhäuserinstandsetzung des Jahres 1982.

1982 wurde mit dem Bau von 3.400 städtischen Wohnungen auf 31 Baustellen begonnen. 2.700 Wohnungen auf 32 Baustellen wurden fertiggestellt. Insgesamt sind mit Ende Dezember 7.200 Gemeindewohnungen auf 77 Baustellen in Bau. Mit der Realisierung des Wohnbauprogrammes 1982 hat die Stadt Wien seit 1945 rund 149.000 Wohnungen begonnen und 141.600 fertiggestellt. Für das Jahr 1983 ist der Neubeginn von 1.800 Wohnungen auf 20 Baustellen vorgesehen. Für die Bautätigkeit der Stadt Wien stehen im kommenden Jahr 3.332 Millionen Schilling zur Verfügung.

Die Stadt Wien verwaltet derzeit 220.405 Mietobjekte in 17.486 Stiegenhäusern, die erhalten, beziehungsweise instandgesetzt werden müssen. 1982 wurden in cirka 270 Wohnhausanlagen größere Instandsetzungsarbeiten durchgeführt beziehungsweise begonnen: In 200 Wohnhausanlagen mit Hilfe des Erhaltungsbeitrages, in den übrigen Gemeindebauten wurden Renovierungsarbeiten noch nach dem alten Mietengesetz durchgeführt.

Außerdem wurden 5.500 leere Wohnungen vor der Wiedervermietung instandgesetzt. In 194 Stiegenhäusern wurden die Stromversorgungseinrichtungen erneuert, in den Waschküchen wurden 490 veraltete Waschaggregate, 200 Zentrifugen und drei Bügelmaschinen ausgetauscht.

Durch das Sonderwohnbauprogramm und durch das umfangreiche Instandsetzungsprogramm konnte die Zahl der Beschäftigten auf den Hochbaustellen der Stadt Wien gegenüber dem Vorjahr um rund 20 Prozent gesteigert werden. Derzeit sind 8.105 Arbeitskräfte beim Hochbau beschäftigt. Im Dezember 1981 waren es im Vergleich dazu 6.613 Beschäftigte.