Historischer Rückblick aus dem Jahr 1982

Zusammenfassungen von Meldungen der Rathauskorrespondenz

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Jänner 1982

Jänner

1.1.1982: Städtische Büchereien - Haus des Buches mit neuem EDV-System - Wiedereröffnung am 4. Jänner

Das Haus des Buches, die Hauptbücherei der Wiener Städtischen Büchereien, wird am 4. Jänner ihren Betrieb mit dem modernsten EDV-Verbuchungssystem Österreichs aufnehmen. Das neue System ermöglicht es nicht nur, Ausleihen und Rückgaben automatisch zu registrieren, sondern auch Vorbestellungen im Computer vorzumerken, Gebühren zu verrechnen und anderes.

56 Büchereien für 103.000 Leser

Die Städtischen Büchereien konnten im Jahr 1980 in der Hauptbücherei und den 56 Zweigstellen 103.296 Leser verzeichnen, die insgesamt 2.852.199 Entlehnungen tätigten.

Auf die Hauptbücherei, das "Haus des Buches" im 8. Bezirk entfielen davon 232.280 Entlehnungen von 11.475 Lesern. Das neue EDV-System wird es ab nun in der Hauptbücherei ermöglichen, diese Leser noch besser und effektiver zu betreuen als bisher.

Die Wiener Städtischen Büchereien wiesen im Jahr 1980 einen Buchbestand von 822.516 Büchern auf, 95.374 Bücher hat allein die Hauptbücherei.

4.1.1982: Neue Beratungsstelle über wirtschaftliches Energiesparen

Eine neutrale Beratungsstelle über wirtschaftliches Energiesparen wurde in der Versuchs- und Forschungsanstalt der Stadt Wien eingerichtet: gegen einen geringen Kostenbeitrag erfährt hier jeder Daten über den Energie- beziehungsweise Heizbedarf seiner Wohnung, die Energieeinsparungs-, Investitions- und Amortisationsmöglichkeiten, über Luft- und Trittschalldämmung sowie über Brandschutzmaßnahmen im Hochbau. Rasche Auskunft gewährleistet ein Computer, dessen Spezialprogramm in der Versuchsanstalt selbst entwickelt wurde.

5.1.1982: Leiter der städtischen Versuchsanstalt wurde Professor

Der Bundespräsident hat dem Leiter der Versuchs- und Forschungsanstalt der Stadt Wien, Senatsrat Dipl.-Ing. Dr. Paul Schütz, den Berufstitel "Professor" verliehen.

Dr. Schütz leitet die Magistratsabteilung 39 (Versuchs- und Forschungsanstalt der Stadt Wien) seit 1964. Seit 1970 ist er Lehrbeauftragter an der Lehrkanzel für Statistik, Stahl- und Leichtbau, für Baustoffkunde und Bauphysik an der Akademie der Bildenden Künste in Wien. Von ihm stammen rund 50 wissenschaftliche Bücher und andere Veröffentlichungen aus den verschiedensten Sachgebieten, wie Betontechnologie, Keramik, Wärme- und Schallschutz, Wasseranalytik und Synthese, Materialprüfung usw. Im In- und Ausland ist er darüber hinaus durch Vorträge und Schulungskurse in Erscheinung getreten.

Die Versuchs- und Forschungsanstalt der Stadt Wien, die im Jahre 1980 ihr hundertjähriges Bestehen feierte, ist die älteste derartige Einrichtung in Österreich.

5.1.1982: Hilfe für Polen in Wien

Als Ergänzung zu den Aktivitäten des Österreichischen Nationalkomitees für Polenhilfe wurde in Wien ein eigenes Komitee ins Leben gerufen, das sich vor allem die Hilfe für die in Wien lebenden Polen zum Ziel gesetzt hat. Mit der Leitung des Wiener Komitees wurde Stadtrat Ing. Fritz Hofmann betraut, der heute über die ersten Maßnahmen berichtete.

Im Rahmen des Komitees, das in einigen Tagen seine erste Arbeitssitzung abhalten wird, soll eine enge Zusammenarbeit und Koordination zwischen den verschiedenen karitativen Organisationen, der Stadtverwaltung und den Bundesbehörden gewährleistet werden. Neben den bereits gesetzten Aktivitäten - wie zum Beispiel der Gewährleistung der ärztlichen Behandlung von derzeit in Wien lebenden Polen in zwei Spitälern - soll als nächste Maßnahme eine zentrale Informationsstelle für die Polen geschaffen werden, in der die verschiedenen karitativen Organisationen gemeinsam tätig sind. Außerdem sollen Sprachkurse für Polen organisiert werden. Eine wichtige, zu klärende, Frage ist außerdem die Schaffung von Unterkünften.

7.1.1982: Wurzer: "Künftig Wettbewerb bei größeren Wohnbauprojekten"

Künftig soll es für die Planung größerer Wohnbauvorhaben mit mehr als 150 Wohnungen einen "geladenen Wettbewerb" geben, kündigte heute Planungsstadtrat Wurzer an.

Diese Vorgangsweise solle für junge Architekten ein Ansporn sein, neue und attraktive Ideen für den sozialen Wohnbau einzubringen. Der erste in dieser Wettbewerbsreihe gilt einem Grundstück in Liesing an der Breitenfurter Straße, auf dem sich früher ein Hundeabrichteplatz befand. Nun sollen dort 300 Wohnungen entstehen.

Wurzer führte weiter aus, dass damit eine breitere Streuung der Auftragsvergaben und eine noch größere Qualität der Wohnbauplanung erreicht werden soll. Über den Wert der Projekte urteilt eine Jury. Die Ingenieurkammer für Wien, Niederösterreich und Burgenland ist mit dieser Praxis voll einverstanden und hat ihre generelle Zustimmung auch für alle weiteren derartigen Wettbewerbe gegeben.

In der Breitenfurter Straße sollen neben 300 Wohnungen ein dreigruppiges Kindertagesheim, ein Stützpunkt des Stadtgartenamtes, ein Depot der Straßenreinigung sowie drei bis vier Geschäftslokale errichtet werden. Drei Preisträger werden anschließend mit der eigentlichen Hochbauplanung beauftragt.

Voraussichtlich im Februar wird eine Jury über die eingereichten Projekte entscheiden. Ihr gehören an: als Vertreter der Ingenieurkammer für Wien, Niederösterreich und Burgenland, Dipl.-Ing. Reinhard Medek, als Vertreter der Stadt Wien, Mag. Johann Gsteu, weiter zwei Mitglieder des Planungsausschusses und ein Vertreter der Magistratsabteilung für Stadtgestaltung. Die Stadt Wien beabsichtigt, das Projekt im Rahmen des Wohnbauprogramms im Jahre 1983 zu realisieren.

7.1.1982: Wiener Stadtbibliothek - Zuwachs für Plakatsammlung

Die Plakatsammlung der Wiener Stadt- und Landesbibliothek hat einen bedeutenden Zuwachs erhalten: Carla Binder, die Verwalterin der "Joseph-Binder-Collection-New York" überließ der Bibliothek zahlreiche Originalplakate ihres Gatten aus den Jahren 1920 - 1960. Joseph Binder hat mit seinen Plakaten die moderne Werbegraphik in Österreich und in den USA wesentlich mitgeprägt.

Von Binder stammt etwa das berühmte Plakat mit dem Meinl-Mohren (1923). Im Jahr 1933 erhielt Joseph Binder einen Lehrauftrag in den USA und hatte auch dort als Künstler großen Erfolg. 1969 wurde Prof. Joseph Binder die Goldene Ehrenmedaille der Bundeshauptstadt Wien überreicht.

8.1.1982: Kultur-"Treffpunkt Petersplatz" - Heimstätte für Ensemble-Theater

Die Wiener Innenstadt erhält ein neues kulturelles Zentrum, Dieter Haspels Ensemble-Theater als eine ständige Spielstätte. Für zunächst fünf Jahre wird Haspel in die Räume von "Fattys Saloon" am Petersplatz einziehen. Der Spielplan des Ensemble-Theaters wird von anderen kulturellen Veranstaltungen, wie Jazz-, Rock- und Popkonzerte oder Lesungen, ergänzt werden. Diese Programmpunkte werden von Volksbildungswerk betreut.

Dieter Haspel probt bereits an der "Dreigroschenoper", die als erste Produktion am Petersplatz Ende Februar Premiere haben wird. Anschließend ist ein neues Kabarettprogramm mit Lukas Resetarits geplant. Auf längere Sicht will sich Haspel in seinem neuen Domizil, das 180 Zuschauern Platz bietet besonders der Pflege der österreichischen Gegenwartsliteratur widmen.

Für das Volksbildungswerk betreut Harry Kopietz die zusätzlichen Aktivitäten im "Treffpunkt Petersplatz".

9.1.1982: Holzknechtarbeit in früheren Zeiten

Der Arbeit der Holzknechte in früheren Zeiten hat das Forstamt der Stadt Wien nun ein Denkmal gesetzt. In der Eng, im Bereich Forstverwaltung Hirschwang, wurde eine alte Holzriese auf einer Länge von 30 Metern instandgesetzt und dazu eine kleine Holzfällerhütte aufgestellt.

Holzriesen sind kilometerlange Rutschen, die einst dazu dienten, die Stämme vom Berg ins Tal zu befördern. Heute wird diese Arbeit über Forststraßen, Seilbringungsgeräte usw. durchgeführt.

11.1.1982: Prämien für Wiener Theater - Anreiz zur Aufführung österreichischer Autoren

Insgesamt eine Million Schilling erhielten 21 Wiener Bühnen, die in der Spielzeit 1980/81 österreichische Dramatiker aufgeführt haben.

Die Wiener Theater sollen einen Anreiz erhalten, Stücke österreichischer Autoren, insbesondere von Zeitgenossen, in ihre Spielpläne aufzunehmen, und die betreffenden Schriftsteller sollen eine entsprechende finanziell spürbare Anerkennung erhalten - das ist der Grundgedanke der von Kulturstadtrat Dr. Helmut Zilk im Jahr 1981 initiierten Prämienaktion. Eine Million Schilling wurde 1981 auf 21 Groß-, Mittel- und Kleinbühnen aufgeteilt, die in der Spielzeit 1980/81 österreichische Dramatiker aufgeführt haben. Dabei wurde die Bedeutung und Größe des Theaters, die Anzahl der Vorstellungen und der Anteil österreichischer Autoren am Gesamtspielplan berücksichtigt. Aufführungen lebender Autoren fielen besonders ins Gewicht, ihnen sollen die Theater auch entsprechende Anteile der Prämien überlassen. Die Aktion wird auch für die Spielzeit 1981/82 fortgesetzt.

11.1.1982: 40 Millionen Schilling für die Wiener Volksbildung

Für die verschiedenen Aktivitäten des Verbandes der Wiener Volksbildung im Jahr 1982 genehmigte heute der zuständige Ausschuss 40,18 Millionen Schilling. Mit den Mitteln können die umfangreichen Tätigkeiten für die außerschulische Bildung fortgesetzt werden.

Dem Verband der Wiener Volksbildung gehören 15 Volkshochschulen und als Spezialeinrichtung das Wiener Planetarium, zwei Volkssternwarten, die Kleine Galerie, die Künstlerische Volkshochschule, das Bildungszentrum aktiv und die Volkshochschule für Hörbehinderte an.

Im vergangenen Jahr wurden in den Wiener Volkshochschulen 6.750 Kurse von 98.315 Hörern belegt. Außerdem fanden 6.117 Einzelveranstaltungen mit 728.301 Besuchern statt.

13.1.1982: 20 Jahre Wiener Schnellbahn

Vor zwanzig Jahren, am 18. Jänner 1962, nahm die Wiener Schnellbahn auf der Strecke Floridsdorf - Meidling den Betrieb auf. Die Stadt Wien hat damals für die Schaffung dieses leistungsfähigen öffentlichen Verkehrsmittels die Vorfinanzierung in der Höhe von 670 Millionen Schilling übernommen.

Tarifgemeinschaft mit den Wiener Verkehrsbetrieben

Auf der "Stammstrecke" Floridsdorf - Meidling fuhr die Schnellbahn von Anfang an in Tarifgemeinschaft mit den Wiener Verkehrsbetrieben. Fünf Jahre später, am 2. Jänner 1967, wurde die Tarifgemeinschaft um die Strecke Meidling - Liesing, Floridsdorf - Süßenbrunn und Floridsdorf - Strebersdorf erweitert. 1977 folgte die Einbeziehung der Strecke Südbahnhof - Hirschstetten.

Die Wiener Schnellbahn erwies sich vom ersten Tag an als leistungsfähiges Massenverkehrsmittel. Die Fahrgastzahlen stiegen ständig: im ersten Jahr, 1962, wurden insgesamt 17,7 Millionen Fahrgäste registriert, 1967 waren es bereits 31,4 Millionen und im Jahr 1981 37,1 Millionen. Für jene Fahrgäste, die die Schnellbahn im Rahmen der Tarifgemeinschaft mit Fahrkarten der Wiener Verkehrsbetriebe benützen, bezahlen die Verkehrsbetriebe den Österreichischen Bundesbahnen jährlich einen Betrag von zirka 84 Millionen Schilling.

13.1.1982: Schieder neuer Vorsitzender des Wiener Landessportrats

Zum neuen Vorsitzenden des Wiener Landessportrats wurde Stadtrat Peter Schieder heute bestellt.

Schieder löst damit den bisherigen Vorsitzenden, Bundesrat und Ex-Stadtrat Kurt Heller, ab.

Der Wiener Landessportrat ist ein Gremium, das sich mit wichtigen Problemen des Sports in Wien beschäftigt und unter anderem Fragen der Nachwuchs-, Fachverbands-, Trainings- und Sportförderung allgemein behandelt. Aufgabe des Landessportrats, in dem Fachverbände ebenso wie das Sportamt vertreten sind, ist es, den Sport in Wien zu unterstützen.

13.1.1982: Fernwärmehauptleitung nach Kagran eröffnet - Bürgermeister Gratz schlägt Schaffung eines Fernwärmefonds vor

Im Rahmen eines Festaktes in der Aircondition-Zentrale der UNO-City eröffnete heute Bundespräsident Dr. Rudolf Kirchschläger die neue Fernwärme-Haupttransportleitung von der Inneren Stadt nach Kagran. Bürgermeister Leopold Gratz stellte in seiner Rede fest: Obwohl der Siegeszug der Fernwärme ursprünglich auf die bequeme Handhabung dieses Mediums zurückgehe, sei ihr Ausbau heute aus Gründen der Energieersparnis ein nationales Anliegen. Gratz weiter: Es genüge nicht, die Fernwärme zu propagieren, zur besseren Finanzierung sollte vielmehr ein eigener Fonds - ähnlich jenem zum Ausbau der Wasserwirtschaft - geschaffen werden.

14.1.1982: Felderhaus wieder städtisches Amtshaus - Abteilungen von "Finanzen und Wirtschaft" ziehen ein

In das sogenannte Felderhaus, das große Bürohaus Ecke Felderstraße - Rathausplatz, in dem zuletzt die -UNIDO ihren Stammsitz hatte, ziehen wieder Dienststellen des Magistrats ein. Die Übersiedlung der Magistratsabteilung 4 (Allgemeine Finanz- und Wirtschaftsangelegenheiten, Abgaben) und Magistratsabteilung 5 (Finanzwirtschaft und Haushaltswesen) hat bereits begonnen. Auch der Wirtschaftsförderungsfonds erhält im Felderhaus neue Räume.

15.1.1982: Auftrag für Oberflächenplanung bei Roßauer Brücke

Der Gemeinderatsausschuss für Stadtplanung vergab heute den Auftrag an einen privaten Architekten, Pläne für die Oberflächengestaltung des Donaukanalbereiches in der Umgebung der neuen Roßauer Brücke auszuarbeiten.

Der Bau neuer Donaukanalbrücken nahe dem Stadtzentrum wird erhebliche Auswirkungen auf das Stadtbild zur Folge haben. Besondere Bedeutung kommt ihrer Gestaltung im Hinblick auf die Nähe charakteristisch gestalteter Brücken und die das Stadtbild prägenden Kaianlagen nach Plänen Otto Wagners zu. Die neue Roßauer Brücke bildet zusammen mit der Augartenbrücke ein Einbahnsystem, das die Roßauer Kaserne als charakteristisches Bauwerk und Orientierungselement einschließt. Hier liegt auch ein "Ende" des Doppelringes um die Innenstadt - das Gegenstück werden die Aspernbrücke und die Uraniabrücke bilden. Die Roßauer Brücke muss sich also in das Erscheinungsbild des zentralen Abschnittes des Donaukanals, das besonders durch die ausgeprägten Kaimauern bestimmt ist, einfügen.

Das Planungsgebiet erstreckt sich auf die Gestaltung beider Ufer und den Bereich zwischen Galeriemauer und Wasserlinie. Die Gestaltungsvorschläge werden auch die Grüngestaltung, Ufer- und Mauerausbildung, Konzepte für die Beleuchtung, Signalanlagen, Ausbildung der Brückenköpfe, Materialwahl usw. betreffen. Das Planungsgebiet liegt etwa zwischen der Grünentorgasse und ihrer gedachten Fortsetzung am linken Ufer des Donaukanals und der Maria-Theresien-Straße beziehungsweise südlich der Unteren Augartenstraße.

19.1.1982: Grundankäufe für Straßenbauzwecke

Zum Ausbau bestehender Straßen wurde heute im zuständigen Ausschuss der Ankauf von zwei Grundstücken beschlossen. Es handelt sich dabei um in 640 Quadratmeter großes Grundstück in der Donaustadt, im Bereich des Biberhaufenweges, da diese Verkehrsfläche an dieser Stelle im Zuge der Errichtung des Motorenwerkes von General Motors verbreitert werden muss. Nur 49 Quadratmeter groß ist die Fläche, die in Simmering am rechten Donaukanalufer angekauft wird, um den Ausbau der Verkehrsrelation Erdbergstraße - Erdberger Lände zu ermöglichen.

20.1.1982: Künstler im Weinviertel - Ausstellung in der Secession

In der Wiener Secession ist die Ausstellung "Künstler im Weinviertel" eröffnet worden, die im Rahmen des Bundesländerprogramms von der Stadt und dem Land Niederösterreich veranstaltet wird.

Die Ausstellung gibt einen Überblick über die Künstlerszene im Weinviertel, zu der auch zahlreiche "Exilwiener" wie Adolf Frohner oder Hermann Painitz zählen.

20.1.1982: Schutzzonen-Atlas für Wien vorgestellt

Im stilgerechten Rahmen des Ahnensaales der Wiener Hofburg wurde heute der "Atlas der historischen Schutzzonen in Österreich II - Wien" vorgestellt. Der im Verlag Böhlau erschienene Wiener Schutzzonen-Atlas wurde vom Bundesdenkmalamt und dem Kulturamt der Stadt Wien herausgegeben. Er verzeichnet die wertvolle Bausubstanz Wiens und informiert über den Stand der zum Schutz getroffenen Maßnahmen.

22.1.1982: Aus dem Wiener Gemeinderat

Im heutigen Wiener Gemeinderat standen unter andern folgende Punkte auf der Tagesordnung:

Mit Stimmenmehrheit beschlossen wurden die Anträge auf Erhöhung der Strompreise um 13,2 Prozent sowie eine Sachkrediterhöhung für den Bau der Wohnhausanlage Marco-Polo-Gründe um 328 Millionen auf 2.180 Millionen.

Einstimmig angenommen wurde der Antrag, für die Aufschließung des Betriebsbaugebietes Gelbe Haide im 23. Bezirk eine Sachkrediterhöhung um 720.000 Schilling auf 165,720.000 Schilling vorzunehmen.

Nach der Tagesordnung erfolgte eine mehrstündige Debatte zum Konferenzzentrum.

25.1.1982: Wien-Ausstellung in Lyon eröffnet

Die große Wien-Ausstellung, die vorher bereits in Straßburg, Paris und Bordeaux mit großem Erfolg zu sehen war, wird nun in Lyon gezeigt. Landtagspräsident Hubert Pfoch eröffnete die Präsentation gemeinsam mit dem Lyoner Bürgermeister Francisque Colomb.

Mit in Lyon dabei sind 20 "Hetzendorferinnen" aus der Modeschule der Stadt Wien, die in mehreren Modeschauen ihre Modelle präsentieren, und Patissier Adolf Hafenscher aus der Kurkonditorei Oberlaa, der für "Wiener Cafe" original Wiener Mehlspeisen produziert.

25.1.1982: Nurejew wurde Österreicher

Bürgermeister Leopold Gratz überreichte heute dem berühmten Tänzer Rudolf Nurejew im Wiener Rathaus die Urkunde der österreichischen Staatsbürgerschaft.

Rudolf Nurejew, tatarischer Abstammung und in Sibirien geboren, lebt seit 1961 als Staatenloser im Westen. 1959 war er in Wien erstmals außerhalb des kommunistischen Machtbereiches aufgetreten. Er wird im März und im April 1982 im Rahmen des Ballettfestivals "Tanz 82" wieder in Wien zu sehen sein.

27.1.1982: Ausbau der Drogentherapieeinrichtungen - Schaffung einer neuen Drogenstation

Den weiteren Ausbau der in Wien vorhandenen Therapieeinrichtungen zur Hilfe bei Drogenmissbrauch und Drogenabhängigkeit kündigte heute Gesundheitsstadtrat Univ.-Prof. Dr. Alois Stacher an. So wird noch heuer eine neue Drogenstation für die Betreuung von jugendlichen Drogengefährdeten errichtet werden. Damit sollen die innerhalb der letzten drei Jahre durch die Stadtverwaltung gesetzten erfolgreichen Maßnahmen fortgesetzt werden.

27.1.1982: Jugendwettbewerb des P.E.N.-Clubs Liechtenstein - Wiener Preisträger ausgezeichnet

Gemeinsam mit dem Präsidenten des Stadtschulrates, Bundesrat Hans Matzenauer, überreichte Kulturstadtrat Dr. Helmut Zilk heute die Preise des Kulturamtes der Stadt Wien an die Preisträger des vom P.E.N.-Club Liechtenstein ausgeschriebenen Wettbewerbes zur Förderung junger Talente.

Der "Liechtenstein-Preis" ist heuer zum zweiten Mal für Jugendliche im Alter von 15 bis 23 Jahren aus den deutschsprachigen Ländern ausgeschrieben. Es gibt einen Lyrik-, einen Prosa- und einen Essay-Preis.

28.1.1982: Neues Pflegeheim im Sozialmedizinischen Zentrum Ost

Gesundheitsstadtrat Univ.-Prof. Dr. Alois Stacher stellte heute eine der modernsten geriatrischen Einrichtungen Österreichs vor. Anfang dieses Jahres wurde im Sozialmedizinischen Zentrum Ost das neue Pflegeheim in Betrieb genommen. Das neue Pflegeheim, das über 405 Betten verfügt, wurde mit einem Kostenaufwand von insgesamt 476 Millionen Schilling errichtet. Anfang Jänner wurde auch schon mit der teilweisen Besiedlung begonnen.

Derzeit sind bereits vier Stationen mit insgesamt 180 Betten in Betrieb. Im Juni werden weitere zwei Stationen mit 90 Betten und im September die restlichen drei Stationen mit 135 Betten besiedelt.

Die Pfleglinge sind ausschließlich in Ein-, Zwei- und Dreibettzimmern untergebracht.

29.1.1982: Neuer Leiter der Magistratsabteilung 25

Als neuer Leiter der Magistratsabteilung 25 - zuständig für die technisch-wirtschaftliche Prüfung für Wohnhäuser - wurde Senatsrat Dipl.-Ing. Wolfgang Rindt heute in sein Amt eingeführt.

Senatsrat Rindt trat die Amtsnachfolge von Senatsrat Dipl-Ing. Kurt Schwaller an, der in die Baudirektion als Gruppenleiter für Umwelttechnik berufen wurde.