Historischer Rückblick aus dem Jahr 1982

Zusammenfassungen von Meldungen der Rathauskorrespondenz

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Juli 1982

Juli

1.7.1982: Aus dem Wiener Gemeinderat

Im heutigen Wiener Gemeinderat standen unter anderen folgende Punkte auf der Tagesordnung:

Der Antrag auf Beteiligung der Stadt Wien an einem Sonderprogramm zur Förderung zusätzlicher Lehrstellen in Wien mit einem finanziellen Beitrag Wiens von je sechs Millionen Schilling in den Jahren 1982 bis 1984 wurde einstimmig angenommen.

Gleichfalls einstimmig angenommen wurde der Antrag auf Änderung der Wiener Garagenförderungsaktion. An die Stelle der Gewährung von Baukostenzuschüssen sollen Darlehen im Ausmaß von 30 Prozent der Herstellungskosten dienen.

Der Antrag, für die Gestaltung des Bereiches des Alten Allgemeinen Krankenhauses im 9. Bezirk einen städtebaulichen Ideenwettbewerb mit einem Gesamtaufwand von sieben Millionen Schilling auszuschreiben wurde einstimmig angenommen. Die Kosten wären von den beiden Eigentümern Bund und Stadt Wien im Verhältnis 1:2 zu tragen.

2.7.1982: Verlängerung der Linie 38A nach Heiligenstadt - Direktverbindung von der U-Bahn auf den Kahlenberg - Neue Autobuslinie 37A

Zu einer wesentlichen Verbesserung des öffentlichen Verkehrsnetzes im 19. Bezirk kommt es ab dem 3. Juli. Die Autobuslinie 38A (derzeit Grinzing - Kahlenberg) wird zur U-Bahn-Station Heiligenstadt verlängert. Damit wird eine Direktverbindung von der U-Bahn nach Grinzing und auf den Kahlenberg geschaffen. Zur Intervallverkürzung im Abschnitt zwischen Heiligenstadt und Grinzing wird auf dieser Teilstrecke die neue Autobuslinie 37A in Betrieb genommen.

Zu einer wesentlichen Verbesserung des öffentlichen Verkehrsnetzes im 19. Bezirk kommt es ab dem 3. Juli. Die Autobuslinie 38A (derzeit Grinzing - Kahlenberg) wird zur U-Bahn-Station Heiligenstadt verlängert. Damit wird eine Direktverbindung von der U-Bahn nach Grinzing und auf den Kahlenberg geschaffen. Zur Intervallverkürzung im Abschnitt zwischen Heiligenstadt und Grinzing wird auf dieser Teilstrecke die neue Autobuslinie 37A in Betrieb genommen.

2.7.1982: Gemeinderat - Einstimmige Beschlüsse - Elias-Canetti-Stiftung, Subventionen, Kanalbauten

In der viertägigen Debatte zum Rechnungsabschluss genehmigte der Wiener Gemeinderat 86 Geschäftsstücke einstimmig und ohne Debatte.

Zu Ehren des Nobelpreisträgers Elias Canetti hat die Stadt Wien einen Literaturpreis für begabte Autoren gestiftet, der jährlich mit 360.000 Schilling gespeist wird. Der Preis aus der Elias-Canetti-Stiftung soll erstmals 1982 vergeben werden.

Für das Ensemble Theater Treffpunkt am Petersplatz werden zur Durchführung von Sonderproduktionen, zur Abdeckung von Bauschulden und für laufende Verpflichtungen 1,3 Millionen Schilling zur Verfügung gestellt. Weiter gewährte der Gemeinderat an verschiedene Kulturvereinigungen Subventionen, so zum Beispiel an die Wiener Beethoven-Gesellschaft, an die Österreichische Gesellschaft für Literatur, an die Wiener Konzerthausgesellschaft zur Durchführung des Strawinsky-Festivals. Zur Durchführung des kulturellen Sommerprogramms wurden an verschiedene Theater 9,7 Millionen Schilling genehmigt.

Der Umbau von Straßenkanälen im 21. Bezirk erfordert insgesamt 11,8 Millionen Schilling, davon wurde als erste Baurate für 1982 4,5 Millionen Schilling einstimmig gebilligt. Die 179 Pensionistenklubs benötigen für die Saison 1982/1983 insgesamt 37,3 Millionen Schilling. Verschiedene Sportorganisationen erhielten zur Durchführung der sportlichen Aktivitäten 6,3 Millionen Schilling Subventionen. Zur Instandsetzung von städtischen Wohnhausanlagen genehmigte der Wiener Gemeinderat 10,3 Millionen Schilling.

3.7.1982: Chinesische Ärzte studieren Lainzer Strahlentherapie

Besuch aus der Volksrepublik China erhielt Österreichs größte und modernste strahlentherapeutische Abteilung im Krankenhaus Lainz. Abteilungsvorstand Univ.-Doz. Dr. Gerhart Alth informierte Frau Professor Dr. Liu Chi-Ming sowie Herrn Dr. Sun Tian-Heng von der Akademie der medizinischen Wissenschaften in Peking über die therapeutischen Möglichkeiten zur erfolgreichen Behandlung von Tumoren.

Das besondere Interesse der chinesischen Experten galt dabei vor allem einem vor kurzem neu entwickelten sogenannten Afterloading-Gerät, mit dessen Hilfe vor allem in der Gynäkologie eine exakte Dosisbestimmung und genaue Abgrenzung der erforderlichen Bestrahlung möglich ist. Der Typ dieses Spezialgeräts ist der erste in Österreich, wird darüber hinaus noch in der Bundesrepublik Deutschland angewendet und soll in nächster Zeit auch in der Volksrepublik China eingesetzt werden. Laut Univ.-Doz. Dr. Alth konnten mit Hilfe dieses Gerätes die Überlebenschancen bis zu 100 Prozent erhöht werden.

3.7.1982: Rolling Stones im Wiener Stadion

Die Rolling Stones sind in Wien und geben heute im Wiener Stadion ein Konzert. Die Wiener Linien werden alle Straßenbahnlinien, die zum Stadion führen, vor und nach dem Konzert verstärkt führen.

3.7.1982: 75 Jahre Gänsehäufel - 15.000 Besucher bei Geburtstagsfest

Das Wiener Gänsehäufel feiert heute seinen "75. Geburtstag". 15.000 Besucher kamen zum Geburtstagsfest des größten Strandbades Europas.

6.7.1982: Neues Gesicht für Concordiaplatz

Verkehrsberuhigung und attraktive Neugestaltung - das sind die Ziele, die noch heuer auf dem Concordiaplatz verwirklicht werden sollen. Es werden neue Bäume gepflanzt, die vergrößerten Fußgängerbereiche sollen mit Granit gepflastert werden, vor der Schule Börsegasse sollen Sitzbänke aufgestellt werden und durch die Pflanzung einer dichten Hecke und eine Absperrung soll verhindert werden, dass Kinder auf die Straße laufen. Für die Beleuchtung werden drei neue Kugelkandelaber aufgestellt.

Die Kosten für die Realisierung des Projekts Condordiaplatz werden mehr als dreieinhalb Millionen Schilling betragen.

7.7.1982: Neuer Vorstand beim Serotherapeutischen Institut Wien

Lutz Huber wurde zum neuen Geschäfstführer der "Serotherapeutisches Institut Wien Gesellschaft m.b.H." bestellt. Er tritt die Nachfolge von Anton Knoflach an. Lutz Huber bleibt weiterhin auch Geschäftsführer der "ODELGA ärztl. techn. Industrie Gesellschaft m.b.H.".

7.7.1982: Wiener Biedermeidergarten für München

Einen Wiener Biedermeiergarten, wie er auch heute noch in versteckten Innenhöfen Wiens zu finden ist, wird nun vom Stadtgartenamt für die IGA 83, die Internationale Gartenbauausstellung, in München gestaltet. Im Rahmen dieser Exposition (die der WIG entspricht), die von April bis Oktober kommenden Jahres in der bayrischen Metropole stattfindet, will Wien mit einem grünen Innenhof eine Möglichkeit zur Durchgrünung innerstädtischer Wohnbezirke liefern.

Die IGA 83, die Naturerlebnisse aller Art vermitteln wird, wird seit einigen Jahren auf einem 72 Hektar großen Gelände im Westen Münchens vorbereitet.

Ein versteckter Innenhof mit vielen immergrünen Pflanzen, mit einem begrünten Gartenhäuschen, Sitzbänken und einer Bassena soll das "kleine Grün" in der Stadt zeigen, das darauf wartet, wiederentdeckt zu werden. Gleichzeitig wird der Wiener Biedermeiergarten einen reizvollen Kontrast zu anderen Gärten der Nationenschau - an der außer den europäischen auch viele überseeische Länder wie Thailand, China und Nepal teilnehmen - bieten.

7.7.1982: Preise der Stadt Wien für Wissenschaft und Volksbildung - Erstmals Preis für Medizinische Wissenschaften

Kulturstadtrat Dr. Helmut Zilk überreichte heute die Preise der Stadt Wien für Wissenschaft und Volksbildung. Erstmals wurde heuer ein Preis für Medizinische Wissenschaften vergeben, der an Univ.-Prof. Dr. Karl Strotzka ging. Die weiteren Preisträger sind Univ.-Prof. Dr. Karl Stadler (Geistes- und Sozialwissenschaften), Univ.-Prof. Dr. Otto Hittmayr (Naturwissenschaften und Technische Wissenschaften) und Univ.-Prof. Dr. Karl Schubert (Volksbildung).

8.7.1982: Hermann Thimig gestorben

Kammerschauspieler Hermann Thimig ist im 92. Lebensjahr in seiner Wiener Wohnung gestorben.

Thimig wurde am 3. Oktober 1890 in Wien geboren. Wie seine Geschwister kam er schon in jungen Jahren zum Theater. 1916 wurde Thimig von Max Reinhardt in Berlin engagiert, mit Reinhardt ging er später auch an die Josefstadt nach Wien. 1934 kam Thimig an das Burgtheater, das in seinem weiteren Leben seine künstlerische Heimat blieb.

Vor allem in der Darstellung komischer Figuren der klassischen Lustspiele erreichte Thimig den Höhepunkt seiner Kunst. So zählten der Truffaldino in Goldonis "Diener zweier Herren" oder der Argan in Molieres "Der eingebildete Kranke" zu seinen Glanzrollen. Überdies zählte Thimig zu den populärsten Nestroy- und Raimunddarstellern des Burgtheaters.

Hermann Thimig erhielt 1960 die Goldene Ehrenmedaille der Stadt Wien, 1981 wurde ihm der Ehrenring der Stadt Wien überreicht.

Seinem eigenen Wunsch entsprechend wird Hermann Thimig in aller Stille im Familiengrab auf dem Sieveringer Friedhof beigesetzt werden. Die Stadt Wien wird das Grab ehrenhalber in ihre Obhut übernehmen.

10.7.1982: Die Bücherei kommt ins Haus - Hausbesuchsdienst für lesefreudige Senioren

Lesefreudige Senioren, die wegen einer Gehbehinderung nicht in der Lage sind, eine städtische Bücherei aufzusuchen, brauchen in Zukunft nicht auf Lektüre zu verzichten. Als besonderen Service bieten die Wiener Städtischen Büchereien allen gehbehinderten Personen einen Hausbesuchsdienst an. Einmal im Monat kommt ein Lesebetreuer ins Haus, der die Versorgung mit Bibliotheksbüchern sicherstellt. Der Hausbesuchsdienst ist kostenlos.

12.7.1982: 30 Jahre Schifffahrt Wien - Linz

Heute ist es genau 30 Jahre her, seit am 12. Juli 1952 das erste Schiff vor dem Staatsvertrag die Demarkationslinie an der Enns wieder fahrplanmäßig überfahren durfte. Aus diesem Anlass wird das fahrplanmäßige Linienschiff von Linz nach Wien eine Reihe von Ehrengästen an Bord haben.

Die "Stadt Wien", - eben jenes Schiff, das vor dreißig Jahren erstmals wieder von Linz nach Wien fuhr - wird in Linz von Bürgermeister Hillinger und Oberösterreichs Landeshauptmann Ratzenböck verabschiedet werden. Von Melk bis Spitz kommt Niederösterreichs Landeshauptmann Ludwig an Bord. Bei der Ankunft in Wien (gegen 20:15 Uhr) wird die "Stadt Wien" von Stadtrat Hatzl und Bezirksvorsteher-Stellvertreter Weiszmann empfangen werden.

13.7.1982: Österreichs erster Intensivbetten-Transporter

Im Rahmen des städtischen Rettungsdienstes wurde Österreichs erster Intensivbetten-Transporter in Betrieb genommen. Mit Hilfe dieses neuen Spezialfahrzeuges besteht ab sofort die Möglichkeit Intensivpatienten, die in eine andere Abteilung verlegt werden müssen, auch während des Transportes, etwa durch eine Herz-Lungen-Maschine, "Intensiv zu behandeln".

Das Fahrzeug wurde in mehrjähriger Zusammenarbeit zwischen dem Rettungs- und Krankenbeförderungsdienst und der I. Unfallintensivstation des Allgemeinen Krankenhauses gemeinsam mit verschiedenen Firmen geplant und aufgebaut. Er weist einen sehr niedrigen Bodenabstand auf, sodass das Intensivbett mit dem Patienten aufgrund des relativ geringen Neigungswinkels in das Fahrzeug hineingeschoben werden kann. Durch die spezielle Adaptierung des Fahrzeugs kann der Patient mit den selben Geräten wie auf der Intensivstation auch während des Transportes versorgt werden.

Bei dem Spezialfahrzeug handelt es sich um einen Steyr-Fiat 242 mit 41 kW/70 PS, 2.000 Kubikzentimeter Hubraum, Reihenmotor, Vorderradantrieb und einem höchstzulässigen Gesamtgewicht von 3.500 Kilogramm. Aufgrund seiner Adaptierung verfügt der Transporter über eine zweifache Stromversorgung, und zwar einen externen Netzanschluss über Stockdose für den Standbetrieb und eine 24 V-Batterie-Anlage. Ebenso beinhaltet die Ausrüstung Sauerstoff- und Pressluftflaschen. Es ist somit Energie für einen 17stündigen Transport vorhanden. Die Kosten für das Fahrzeug inklusive Einbauten (ohne medizinische Geräte) beliefen sich auf 850.000 Schilling.

Die Anforderung des Transportes durch eine Abteilung erfolgt bei der Krankenbeförderung, die das Fahrzeug zur gewünschten Abteilung der Klinik bringt.

13.7.1982: Kranz der Stadt Wien für Maria Jeritza

Maria Jeritza, die berühmte Sängerin, die vor einigen Tagen in hohem Alter in den USA gestorben ist, hat ihre größten Erfolge in Wien gefeiert. Sie wurde auch 1967 mit dem Ehrenring der Stadt Wien ausgezeichnet. Zum Abschied von der großen Künstlerin wurde nun vom Kulturamt der Stadt Wien veranlasst, dass an ihrem Grab ein Kranz der Stadt Wien niedergelegt werden wird.

15.7.1982: Elias Canetti-Stipendium vergeben - Gert Jonke erster Stipendiat

Gert Jonke erhält das Elias Canetti-Stipendium der Stadt Wien 1982. Die Zuerkennung des mit 10.000 Schilling monatlich dotierten Stipendiums durch Kulturstadtrat Dr. Helmut Zilk erfolgte aufgrund einer einstimmigen Empfehlung einer unabhängigen Jury. Jonke arbeitet zur Zeit an einem Werk über das Leben und Schaffen Anton Weberns.

Gert Jonke wurde 1947 in Klagenfurt geboren und lebt heute als freier Schriftsteller in Wien. 1969 wurde er mit seinem "Geometrischen Heimatroman" schlagartig bekannt, es folgten "Glashausbesichtigung" (1970), "Beginn einer Verzweiflung" (1970), "Die Vermehrung der Leuchttürme" (1971), "Im Inland und im Ausland auch", (1974), "Schule der Geläufigkeit" (1977), "Der ferne Klang" (1979, "Die erste Reise zum unerforschten Grund des stillen Horizonts", (1980) und "Erwachen zum großen Schlafkrieg" (1982).

16.7.1982: Neues Personalwohnhaus für Wilhelminenspital

Ein neues Personalwohnhaus im Wilhelminenspital wurde seiner Bestimmung übergeben. Das Wohnhaus verfügt über 206 Wohneinheiten in drei Stiegenhäusern und verschiedene Gemeinschaftseinrichtungen. Gleichzeitig mit der Eröffnung des Personalwohnhauses wurde auch die offizielle Benennung des Personalwohnhauses und der Krankenpflegeschule nach dem österreichischen Nobelpreisträger Univ.-Prof. Dr. Karl Landsteiner vorgenommen. Der Blutforscher Landsteiner war viele Jahre hindurch im Wilhelminenspital tätig.

Die Baukosten betrugen 82 Millionen Schilling.

17.7.1982: Jugendliche aus sieben Ländern auf Sommercamp in Wien

Rund 100 Jugendliche aus England, Irland, Belgien, Frankreich, den Niederlanden und Dänemark befinden sich zur Zeit in Wien auf einem internationalen Sommercamp, an dem auch österreichische Jugendliche teilnehmen.

Veranstalter des Camps ist die ECYC (Europäische Conföderation für Jugendclub-Organisationen), der Jugendclubs und Jugendzentren angehören, die nicht parteipolitisch oder konfessionell orientiert sind, wie etwa die Jugendzentren der Stadt Wien, die das Wiener Camp organisieren.

Die teilnehmenden Jugendlichen, die vorwiegend aus der Arbeiterschicht kommen, sollen bei dem 10tägigen Sommercamp Informationen über die unterschiedlichen Lebensumstände in den einzelnen Ländern austauschen. Im Rahmen einer Fotoaktion wird die Begegnung mit Wien kreativ umgesetzt.

21.7.1982: Das IZW ist übersiedelt

Das Informationszentrum für die Wiener Wirtschaft (IZW) ist dieser Tage von der Operngasse in die Ebendorferstrasse 2, dem Sitz des Wiener Wirtschaftsförderungsfonds übersiedelt und hat dort seine Tätigkeit bereits aufgenommen. Mit der Einbindung des IZW in den Wiener Wirtschaftsförderungsfonds wird die Wirksamkeit des Service-Angebotes für die Wiener Wirtschaft noch weiter verstärkt. Der Wirtschaftsförderungsfonds bietet für die Wirtschaftstreibenden nunmehr ein Full-Service.

23.7.1982: Wettbewerb für U-Bahn-Brücke über Wienzeile beginnt - Jury hat sich konstituiert

Die Jury im Wettbewerb für eine neue U-Bahn-Brücke neben der bestehenden Otto-Wagner-Brücke über die Wienzeile (bei der Gumpendorfer Straße im Bereich des Gürtels) hat sich konstituiert. Sie steht unter dem Vorsitz des Schweizer Professors Dr. Bruno Thürlimann. Aufgabe der Jury ist es vorerst die Wettbewerbsausschreibung zu formulieren.

Die neue U-Bahn-Brücke für die U6 wird notwendig, weil die bestehende, von Otto Wagner stammende Stadtbahnbrücke den höheren Anforderungen des U-Bahn-Betriebs nicht gewachsen wäre. Ein einstufiger, gesamtösterreichischer Wettbewerb soll dazu dienen, die für diesen Bereich günstigste Gestaltung zu finden, weil ein Bauwerk gerade an dieser Stelle einen markanten Einfluss auf das Stadtbild hat. Wesentlichste Vorgabe des Wettbewerbs ist der Bescheid des Bundesdenkmalamtes, wonach die Otto-Wagner-Brücke samt sämtlichen Anschlussbauwerken in Richtung Gumpendorfer Straße und die ersten vier Gewölbebogen in Richtung Meidling zu erhalten sind. Die neue Brücke wird unmittelbar neben der Otto-Wagner-Konstruktion stehen.

Der Jury gehören als Fachpreisrichter neben dem Vorsitzenden an: Arch. Prof. Mag. arch. Hans Hollein, Arch. prof. Dipl.-Ing. Dr. Alois Machatschek, Arch. Prof. Mag. arch. Viktor Hufnagl, der Zivilingenieur für Bauwesen Dipl.-Ing. Dr. Günter Rösner sowie die Diplomingenieure Dr. Peter Jawecki (MA 18-Stadtstrukturplanung), Anton Döllerl (U-Bahn-Bauabteilung) und Friedrich Mück von den Wiener Verkehrsbetrieben. Sachpreisrichter sind die Bezirksvorsteher Ing. Kurt Neiger (12. Bezirk) und Max Eder (15. Bezirk) sowie Gemeinderat Dr. Peter Mayr. Es ist vorgesehen, dass die Jury drei Preise (300.000, 225.000, und 150.000 Schilling) vergibt. Daneben sind drei Ankäufe zu 75.000 Schilling geplant.

24.7.1982: "Wiener Sagen und Legenden" - Vom "Basilisken" zum "Lieben Augustin"

Eine neue Ausstellung des Wiener Stadt- und Landesarchivs "Wiener Sagen und Legenden" - ist derzeit zu sehen. Anhand von Bildern, Literatur und volkskundlichen Exponaten, darunter ein Dudelsack und ein Spinnrad, gibt die Ausstellung Einblick in die Vielfalt der Wiener Sagenwelt und versucht die historischen Hintergründe aufzuzeigen, die mit der Entstehung der Sagen in Verbindung gebracht werden können.

Die Wiener Sagen lassen sich in verschiedene Gruppen einteilen. Eine Reihe von Erzählungen befasst sich mit Berg- und Wassergeistern, mit Drachen, Dämonen und Spukgestalten (z. B. der "Basilisk in der Schönlaterngasse"). Es gibt Teufelssagen und Erzählungen um den Stephansdom. Am meisten verbreitet sind die Sagen, die sich um die "Pest" und die "Türkenbelagerung" ranken; jedoch nur wenige haben mit dem tatsächlichen Ereignis zu tun.

Die wohl bekannteste Sage ist die vom "Lieben Augustin", dem dudelsackpfeifenden Volkssänger mit unverwüstlichem Optimismus, der eine Nacht in der Pestgrube überstand. So lebendig die Sage über "Augustin" erzählt wird, so unklar ist die Wirklichkeit. Die historische Beglaubigung fehlt noch immer.

26.7.1982: Wiener Kindertelefon bei internationalem Kongress vorgestellt

Das bereits vier Jahre bestehende Wiener Kindertelefon war international einer der ersten Telefondienste, die speziell für Kinder eingerichtet wurde. Der Trend zu solchen Diensten hat sich verstärkt. So fand nun auch schon der 1. Internationale Sorgentelefon-Kongress in der Schweiz statt, bei dem auch das Wiener Kindertelefon vorgestellt wurde und internationale Beachtung fand.

Beim Kongress der Sorgentelefone wurde die Möglichkeit gefordert, dass Kinder, die von zu Hause weggelaufen sind und sich nun telefonisch melden, ohne große Formalitäten vorübergehend in einer geschützten Atmosphäre untergebracht werden können. Diese Forderung ist in Wien bereits Wirklichkeit: Das Jugendamt der Stadt Wien hat vorgesorgt, dass in den Sozialpädagogischen Beratungsstellen oder auch in anderen Einrichtungen Kinder und Jugendliche vorübergehend aufgenommen werden können, bis in Gespräch mit Angehörigen Probleme geklärt und Lösungen für die Zukunft gefunden worden sind.

27.7.1982: 5.200 Quadratmeter neue Fußgängerbereiche - Planungen für "Juridicum", Himmelpfortstiege, Dörfelstraße und Lambertgasse

Heute wurden die generellen Planungen für neue Fußgängerbereiche in vier Bezirken vorgestellt. Beim "Juridicum", an der Himmelpfortstiege, in der Dörfelstraße und in der Lambertgasse werden insgesamt 5.200 Quadratmeter Flächen für die Fußgänger ausgestaltet.

Im Zuge des Neubaues des "Juridicums" in der Heßgasse war es erforderlich, auch die Umgebung des Gebäudes neu zu gestalten. Die Konzepte von Arch. Univ.- Prof. Dr. Hiesmayer sehen vor: Schließung der Schottenbastei und der Heßgasse zu einer Fußgängerzone; Ausgestaltung des breiten Gehsteiges in der Helferstorfer Straße und der Hohenstaufengasse; als Bodenbelag soll rötlicher Porphyr mit Asphalt, vor den bestehenden alten Häusern Gratnitplatten verwendet werden; um das neue Gebäude werden 19 Bäume gepflanzt, die aus gusseisernen Baumscheiben wachsen werden; als Beleuchtungskörper werden Kugelkandelaber verwendet. Zusätzlich sollen Sitzbänke und Litfaßsäulen aufgestellt werden, die Gesamtbaukosten werden etwa 3,8 Millionen Schilling betragen.

Im Zusammenhang mit dem Neubau eines Wohnbaus (Fertigstellung Herbst 1983) wird die Himmelpfortstiege im 9. Bezirk ausgestaltet. Vorgesehen sind drei erhöhte Grünflächen mit je zwei pyramidenförmigen Bäumen, zwischen den Grünflächen Sitzbereiche, als Bodenbelag Granitwürfel und Asphalt. Die derzeitige Stiegenbeleuchtung wird gegen eine attraktivere ausgetauscht. Die Kosten für dieses Projekt sind mit 600.000 Schilling veranschlagt.

Auch ein Teil der Dörfelstraße in Meidling (12. Bezirk) soll fußgängerfreundlich ausgestaltet werden. Sie liegt im Stadterneuerungsgebiet "Wilhelmsdorf", die geplanten Maßnahmen sind als Teil der Revitalisierungsbemühungen zu sehen. Für diesen fußgängerfreundlichen Bereich sind Aufwendungen von einer halben Million Schilling geplant.

Der Abschnitt der Lambertgasse zwischen Ottakringer Straße und Friedrich-Kaiser-Gasse soll zur Wohnstraße ausgebaut werden. Anlass sind die positiven Erfahrungen mit der Wohnstraße Wichtelgasse. In einer ersten Ausbauphase werden Pflanzentröge aufgestellt, der kleine Minipark wird mit einem neuen Sitzbereich vor dem Haus Lambertgasse 16 verbunden. Die Beleuchtung wird durch Kugelkandelaber erfolgen. Für die Realisierung dieses Projekts sind 1,1 Millionen Schilling bereitgestellt.

31.7.1982: 247 Ärzte gefördert

Im Rahmen der 1976 geschaffenen Kreditaktion zur Förderung der Niederlassung von praktischen Ärzten in Wien wurden 247 Ärzte gefördert. An diese Ärzte wurden Kredite mit einem begünstigten Zinssatz von vier Prozent in der Höhe von 27,8 Millionen Schilling vergeben.