Historischer Rückblick aus dem Jahr 1982

Zusammenfassungen von Meldungen der Rathauskorrespondenz

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Oktober 1982

Oktober

1.10.1982: Bauwinter in Wien - weitere Beteiligung am Sonderwohnbauprogramm

Das Land Wien, das sich bereits mit 2.289 Wohnungen am Sonderwohnbauprogramm des Bundes beteiligt hat, wird weitere 147 Wohnungen nachmelden. Insgesamt werden nun 2.427 Wohnungen in Wien im Rahmen des Sonderwohnbauprogramms errichtet, davon 1.583 Wohnungen durch die Stadt Wien selbst und 844 Wohnungen durch Gemeinnützige Genossenschaften.

Das gesamte Maßnahmenpaket das im Laufe des heurigen Jahres beschlossen wurde, um der Winterarbeitslosigkeit entgegenzuwirken, macht zusätzlich rund 2,5 Milliarden Schilling aus.

1.10.1982: Lesestoff für kleine Spitalspatienten

Unter dem Titel "Bald geht's dir wieder gut", hat der Verlag für Jugend und Volk ein Buch herausgegeben, das die kleinen Patienten in allen städtischen Kinderspitälern und Kinderambulanzen als Lesestoff erhalten werden. Sinn und Zweck des von Gerri Zotter reich illustrierten Buches ist es, die Kinder über den Ablauf eines Spitalsaufenthaltes aber auch sonstiger notwendiger Maßnahmen im Erkrankungsfall zu informieren. Neben der reinen Information soll dieses Buch aber auch dazu beitragen, den kleinen Patienten das Heimweh etwas zu erleichtern.

Informationsbroschüre für Eltern: Aufgrund des häufig bestehenden Informationsmangels seitens der Eltern wurde auch in sämtlichen städtischen Kinderspitälern unter dem Titel "Ihr Kind im Spital" eine Informationsbroschüre aufgelegt.

2.10.1982: Der Pascha aus Ober Sankt Veit

Vor 50 Jahren, am 4. Oktober 1932, starb Rudolph Slatin Pascha auf seinem Gut in Meran.

Rudolf Slatin wurde am 27. Juli 1857 als Sohn eines Kaufmannes in Ober Sankt Veit geboren. Mit 19 Jahren, nach seiner Ausbildung zum Kaufmann, bereiste er Ägypten und den Sudan. 1879 wurde er vom britischen Gouverneur nach Kairo geholt, um ein Steuersystem für den Sudan auszuarbeiten. Nachdem er ein Jahr lang das kaum noch erschlossene Land bereist hatte, wurde er Gouverneur und Militärkommandant der Provinz Darfur im Westen des Sudans.

1884 brach der Aufstand der Sudanesen gegen die Kolonialherrschaft los. Mit dem "Mahdi" an der Spitze überwältigten die Aufständischen schließlich auch die britische Besatzung der Hauptstadt Khartum. Der britische Gouverneur und seine engsten Mitarbeiter wurden geköpft, dem Österreicher schenkte der Mahdi das Leben. Elf Jahre lang musste er in der Gefangenschaft vegetieren, bis ihm die Flucht gelang. Über seine Erlebnisse schrieb er das Buch "Feuer und Schwert im Sudan", das ein Welterfolg wurde. Er erhielt den Titel Pascha, den englischen Bath-Orden, der mit dem Titel "Sir" verbunden ist, und wurde von Kaiser Franz Josef in den Freiherrenstand erhoben. 1896 wurde der Sudan neuerlich unterworfen, Slatin Pascha wurde britischer Generalmajor und Jahr 1900 Generalinspektor des Sudan. Als der Erste Weltkrieg ausbrach, kehrte er nach Wien zurück und wurde Leiter der Kriegsgefangenenfürsorge. Nach dem Ende des Krieges leitete er die Verhandlungen über die Heimführung der österreichischen Kriegsgefangenen. Bis zu seinem Tode lebte er danach als Privatmann in Wien und in Meran.

4.10.1982: Eröffnung des Pflegeheimes im SMZ-Ost - Modernste geriatrische Einrichtung

Wien verfügt über eine der modernsten geriatrischen Einrichtungen Österreichs: Vor kurzem wurde im Sozialmedizinischen Zentrum Ost die Besiedlung des neuen Pflegeheimes abgeschlossen. Das neue Pflegeheim wurde mit einem Kostenaufwand von insgesamt 476 Millionen Schilling errichtet und verfügt über 405 Betten. Den Pfleglingen, die ausschließlich in Ein-, Zwei- und Dreibettzimmern untergebracht sind, stehen neben diversen Kommunikationsmöglichkeiten die modernsten medizinischen Einrichtungen, wie zum Beispiel eine Physiotherapie, zur Verfügung.

5.10.1982: Baubeginn für Brücke über die Neue Donau

In Höhe der Überfuhrstraße im 21. Bezirk begannen die Bauarbeiten für eine Brücke über die Neue Donau. Die Brücke wird im Allgemeinen nur als Fußgängerübergang von Floridsdorf zur Donauinsel dienen, kann aber, wenn notwendig, auch von Einsatzfahrzeugen befahren werden. Die Bauzeit beträgt ein Jahr.

Die Brücke - eine Schrägseilkonstruktion - wird insgesamt 204 Meter lang und 7,5 Meter breit sein. in der Neuen Donau werden zwei Stahlbetonpylone, die 24 Meter über die Flusssohle aufragen, errichtet. Das Brückentragwerk besteht aus Stahl.

5.10.1982: Zweite Etappe der Spittelbergsanierung hat begonnen

Die zweite Etappe der Erneuerung und Belebung des Spittelberges hat begonnen. Nun werden die letzten Barockhäuser der Stadt Wien in der Burggasse 11, Burggasse 19 und in der Kirchberggasse 11, 13 und 15 revitalisiert.

Die Revitalisierung von Wohnhäusern ist eine zwar kostspielige, aber wichtige Maßnahme zur Stadterneuerung. Revitalisierungen kommen deswegen teurer als Instandsetzungen, weil abgewohnte Gebäude von Grund auf erneuert werden, ohne das alte Stadtbild zu verändern.

Auf dem Spittelberg werden die Fassaden der Häuser die nun revitalisiert werden aufgrund von Fotografien, die man in der Nationalbibliothek gefunden hat, rekonstruiert. Das denkmalgeschützte Haus in der Burggasse 11 wurde "Zum Dattelbaum" genannt. Es entstand 1800 durch Zusammenziehung zweier kleinerer Gebäude, die dann eine einheitliche Fassade erhielten. Die ursprüngliche Zweiteilung lässt sich noch am unregelmäßigen Abstand der Fensterachsen erkennen. In dem Haus waren drei Lokale und 11 Substandardwohnungen vorhanden. Die drei Lokale im Erdgeschoss bleiben auch nach der Revitalisierung bestehen, die Wohnungen werden zusammengelegt, sodass in jedem der drei Stockwerke zwei moderne Wohnungen mit 90 und 67 Quadratmetern entstehen.

Die beiden Althäuser in der Kirchberggasse 11-13, genannt "Zum weißen Kreuz" und "Zum goldenen Pfau", stammen aus der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Die insgesamt 15 Substandardwohnungen in den oberen Stockwerken beider Häuser werden auf acht Wohnungen zusammengelegt. Beide Häuser sollen in Zukunft einen gemeinsamen Eingang haben. Um den Lichteinfall des Innenhofes zu vergrößern, wird der Laubengasse im Haus Kirchberggasse 13 verkleinert. Im Erdgeschoss werden Läden errichtet. Ein derzeit zugemauerter Durchgang zwischen der Kirchberggasse und der Gutenberggasse, der an das Haus "Zum goldenen Pfau" anschließt, soll wieder geöffnet werden.

Das nächste Haus in der Kirchberggasse 15 heißt "Zur Schiffsmühle" und wurde 1702 erbaut. Es liegt ebenso wie der "Goldene Pfau" am schmalen Durchgang zwischen Kirchberggasse und Gutenberggasse. In dem zuletzt gewerblich genutzten Gebäude sollen durch Zusammenlegung und Ausbau des Mansardendaches neue geräumige Wohnungen entstehen. Eine Wohnung ist als Behindertenwohnung geplant.

Mit der Instandsetzung der vier Häuser geht die Revitalisierung des Spittelberges, die vor rund zehn Jahren begann, dem Ende entgegen. Insgesamt sind es 16 Häuser, die zusammen den Kern der barocken Denkmalschutzzone bilden.

Fußgängerzonen und zwei Kleinparks in der Gutenberggasse 20-22 und Ecke Schrankgasse - Stiftgasse sowie der Durchgang vom Messepalast bis zur Kirchengasse sollen weitere Verbesserungen der Wohnumwelt mit sich bringen.

6.10.1982: Ehrung der Stadt Wien für verdienstvolle Sportler

Hohe Auszeichnungen verliehen Bürgermeister Leopold Gratz und Sportstadtrat Peter Schieder an verdienstvolle Sportlerinnen, Sportler und Funktionäre. Das Sportehrenzeichen erhielten die Junioreuropameisterinnen im Synchronschwimmen und Bronzemedaillengewinnerinnen der Europameisterschaft 1981, Eva-Maria Edinger und Alexandra Worisch, der oftmalige Marathonstaatsmeister und dreifache Teilnehmer an olympischen Spielen, Adolf Gruber sowie der langjährige und mit großem Erfolg tätige Judo-Verbandspräsident Kurt Kucera.

6.10.1982: Wohnhausbenennungen

Drei städtische Wohnhausanlagen - zwei im 15. Bezirk und eine im 21. Bezirk - wurden nach bekannten Wiener Politikern benannt.

Im 15. Bezirk, in der Johnstraße 25-27 wurde die Wohnhausanlage nach Franz Kinkor benannt; im Wien 15, Rustengasse 9 erfolgte die Benennung in "Anton Matourek-Hof"und im 21. Bezirk, Gerichtsgasse 3 in "Karl Heinz-Hof".

Franz Kinkor war von 1932 bis 1934 Bezirksvorsteher des damaligen Gemeindebezirkes Rudolfsheim anschließend Bezirksrat und schließlich Wiener Gemeinderat und Landtagsabgeordneter.

Auch Anton Matourek war von 1945 bis 1954 als Wiener Gemeinderat tätig und anschließend bis 1969 Bezirksrat des 15. Bezirkes.

Der sozialdemokratische Politiker und Schriftsteller Karl Heinz wurde 1895 geboren. Er war Vorsitzender der Sozialistischen Jugendinternationale und von 1930 bis 1935 Abgeordneter zum Nationalrat. Er musste in die Tschechoslowakei flüchten, von 1938 bis 1941 war er im Flüchtlingsbüro der schwedischen Arbeiterbewegung tätig, 1941 emigrierte er in die USA, wo er zuletzt als Lektor an der Universität von Kalifornien arbeitete. Karl Heinz starb 1965 in Berkeley in den USA. Er hinterließ zahlreiche Bücher und Broschüren, in denen er die Geschichte der sozialistischen Arbeiterjugendbewegung schildert.

6.10.1982: Brand im Herzmansky-Kaufhaus

Alarmstufe 2 gab die Wiener Feuerwehr heute kurz vor 12.30 Uhr. Im Kaufhaus Herzmansky auf der Mariahilfer Straße brach in einem Lagerraum ein Brand aus. Aufgrund der starken Verqualmung wurde das Kaufhaus geräumt.

7.10.1982: Helmi auch im Kindergarten

Die vor zehn Jahren systematisch eingeführte Verkehrserziehung in Wiener Kindergärten wird für Mädchen und Buben noch attraktiver: Vizebürgermeisterin Gertrude Fröhlich-Sandner ermöglichte, dass 100 Wiener Kindergärten Helmi-Handspielpuppen, wie sie aus der gleichnamigen Fernsehserie bekannt sind, als Geschenk erhalten. Dazu wird vom Kuratorium für Verkehrssicherheit eine Broschüre mit Spielvorschlägen für das Kaspertheater zur Verfügung gestellt.

8.10.1982: "Tausendjähriges Wien"

Das "Centro de Estudios de Bibliografia y Bibliofilia" (Madrid) hat vor einigen Jahren eine interessante Aufgabe in Angriff genommen: Die Herausgabe von Bänden über Städte mit tausendjähriger Geschichte. Als erster Band erschien "Brüssel". Nun liegt der vom Wiener Stadt- und Landesarchiv gestaltete Band II vor: "Tausendjähriges Wien". Der Leiter des "Centro", Carlos Romero de Lecea, kam nach Wien und überreichte Bürgermeister Leopold Gratz einen Band - die Ausgabe in deutscher Sprache ist vorerst in einer Auflage von 300 Stück erschienen -, wobei Lecea betonte, dass diese spanische Initiative auf tiefe freundschaftliche Gefühle gegenüber der Stadt Wien basiere.

Mit der Gestaltung des Werkes wurde 1979 ein Wiener Historiker, Mitarbeiter des Wiener Stadt- und Landesarchivs, betraut. Der Band - er ist mit einem übersichtlichen Vorwort von Archivdirektor Univ.-Prof. Dr. Felix Czeike versehen - enthält zwölf bedeutende Urkunden zur mittelalterlichen Geschichte Wiens, deren Übersetzungen in deutscher Sprache sowie wissenschaftliche Anmerkungen. Er umfasst den Zeitraum von 881 (dem Jahr der ersten Nennung des Namens Wien in einer Urkunde) bis 1469. Unter den Faksimiledrucken befinden sich die Urkunden zur Gründung des Wiener Schottenklosters (1161), des ältesten Stadtrechts (1221), des ältesten Privilegs für Wiener Juden (1238) und der Bistumserhebung (1469). Die Originale der Urkunden stammen aus der Österreichischen Nationalbibliothek, aus dem Wiener Stadt- und Landesarchiv, dem Schottenstift, dem Diözesanarchiv, dem Stiftsarchiv Admont sowie aus Münchner Archiven.

9.10.1982: Wiener Frühdruck in der Stadtbibliothek

Die Wiener Stadt- und Landesbibliothek konnte einen der ältesten in Wien hergestellten Drucke erwerben. Das 1484 oder 1485 erschienene Werk ist eine Bulle von Papst Innozenz VIII. (1484-1492) auf die Heiligsprechung von Markgraf Leopold III. von Österreich (1095-1136), des Stadtpatrons von Wien.

Der Drucker des Werkes ist nicht bekannt, es könnte sich jedoch um den früher in Vicenza tätigen Drucker Stephan Köblinger aus Wien handeln.

11.10.1982: Hohe Gewerkschaftsauszeichnungen für Hatzl und Hofmann

Mit ihrer höchsten Auszeichnung, dem Goldenen Hans-Böck-Ehrenzeichen, ehrte die Gewerkschaft Bau- und Holzarbeiter den Wiener Wohnbaustadtrat Johann Hatzl und Verkehrsstadtrat Ing. Fritz Hofmann.

11.10.1982: Eine Jochen-Rindt-Straße in Inzersdorf

Der zuständige Gemeinderatsausschuss beschloss, eine Verkehrsfläche auf den "Draschegründen" in Inzersdorf nach dem 1970 tödlich verunglückten Rennfahrer Jochen Rindt zu benennen.

13.10.1982: Ehrenmedaille in Gold für Arnulf Neuwirth

Kulturstadtrat Dr. Helmut Zilk überreichte dem Maler Prof. Arnulf Neuwirth die Ehrenmedaille der Bundeshauptstadt Wien in Gold.

Arnulf Neuwirth zählte 1945 zu den Gründungsmitgliedern des Wiener Art-Clubs. 1950 - 1972 war er Präsident der Künstlergruppe "Der Kreis".

13.10.1982: Portugals Staatspräsident im Rathaus

Der portugiesische Staatspräsident General Antonio Ramalho Eanes besuchte heute Bürgermeister Leopold Gratz im Wiener Rathaus und trug sich in das Goldene Buch der Stadt Wien ein.

15.10.1982: Viennale 1982 - Höhepunkt im Wiener Filmjahr

Mit einem Programm von rund 50 Filmen bieten die Viennale 1982 im Künstlerhauskino einen Überblick über das internationale und das heimische Filmeschaffen. Das Festival wird durch eine Elia Kazan-Retrospektive im Filmmuseum und einen Überblick über das Werk von Andrej Tarkowskij im Stadtkino ergänzt.

Das Hauptprogramm im Künstlerhauskino wird eine Reihe neuer österreichischer Filme vorstellen. Österreichs Filmemacher sind unter anderem mit "On the road to Hollywood" von Bernhard Frankfurter, "Malaria" von Lothar Lambert und "Narrohut" von Tone Fink vertreten.

Eröffnet wird die Viennale mit "Victor und Victoria" von Blake Edwards.

15.10.1982: Gratz in den USA

Wiens Bürgermeister Leopold Gratz ist in die Vereinigten Staaten abgeflogen, um gemeinsam mit Bundeskammerpräsident Rudolf Sallinger die Österreichausstellung "Austria salutes California" zu eröffnen.

15.10.1982: General Motors-Werk in Wien-Aspern eröffnet

Das neue General Motors-Werk in Aspern wurde in Anwesenheit von Bundeskanzler Dr. Bruno Kreisky, dem Präsidenten von General Motors-Corporation McDonald und zahlreicher Prominenz eröffnet. Als Vertreter der Stadt Wien wurde Finanz- und Wirtschaftsstadtrat Hans Mayr begrüßt.

18.10.1982: Planungsausschuss beschloss Erstellung eines Kleingartenkonzeptes

Die Erstellung eines Kleingartenkonzeptes für Wien beschloss heute der Gemeinderatsausschuss für Stadtplanung. In einer ersten Phase soll der gegenwärtige Bestand erfasst werden. Das Kleingartenkonzept soll vom Institut für Stadtforschung erstellt werden.

19.10.1982: Geschützte Werkstätten für 70 Behinderte - 13,5 Millionen Zuschuss durch die Stadt Wien

Im 15. Bezirk, in der Hütteldorfer Straße, wird ein Gebäude für Zwecke der Errichtung von Geschützten Werkstätten für ungefähr 70 Behinderte adaptiert. Für den Kauf und den Ausbau dieses Gebäudes und dessen Ausstattung stellt die Stadt Wien insgesamt 13,5 Millionen Schilling zur Verfügung.

21.10.1982: Förderungsgalerie in der Alten Schmiede

Heute wurde die Förderungsgalerie in der Alten Schmiede eröffnet. Zur Premiere wird die Ausstellung "Schmieden - gründlich - neu" gezeigt, mit der die Meisterklasse für Metallgestaltung an der Hochschule für angewandte Kunst eine Probe ihres Könnens ablegt.

Mit der neuen Galerie soll ein Forum für junge, noch nicht etablierte Künstler geschaffen werden, die sich hier dem Publikum präsentieren können.

21.10.1982: Jugend am Werk - Eröffnung eines Tagesheimes

Im 16. Bezirk, in der Speckbachergasse 49 wurde heute ein durch den Verein "Jugend am Werk" errichtetes Tagesheim eröffnet. Das neue Tagesheim, das über 60 Beschäftigungsplätze für behinderte Menschen verfügt, wurde mit Unterstützung des Sozialamtes der Stadt Wien geschaffen. Die Adaptierungskosten und die Kosten der Einrichtung betragen 4,4, Millionen Schilling.

22.10.1982: Kalman- und Marischka-Büsten enthüllt

Im Rahmen einer Feier wurden am Museum des Theaters an der Wien eine Emmerich Kalman- und eine Hubert Marischka-Büste enthüllt. Sowohl Kalman als auch Marischka wären heuer 100 Jahre alt geworden. Beide sind Symbolfiguren der letzten großen Ära der Wiener Operette: Kalman als Komponist, Marischka als Schauspieler, Regisseur und Theaterdirektor. Gemeinsam hoben sie mit "Gräfen Mariza" einen der größten Operettenerfolge aller Zeiten aus der Taufe.

Die Emmerich Kalman-Büste stammt vom ungarischen Bildhauer Mescarosz Tooth, die Hubert Marischka-Büste von Hochschulprofessor Ferdinand Welz.

22.10.1982: Ein Buch über die Brücken Wiens

Geschichte, Architektur und Technik des Wiener Brückenbaues sind Thema eines neuen Buches, das heute präsentiert wurde. Das von der Gewista-Werbegesellschaft in Zusammenarbeit mit der Stadt Wien und dem Verlag für Jugend und Volk herausgegebene Werk trägt den Titel "Wiener Brücken". Die Darstellung reicht von der ersten urkundlich erwähnten Brücke Wiens - der Kärntner-Tor-Brücke über den Wienfluss aus dem Jahr 1211 - bis zu den neuesten Brückenbauwerken der Bundeshauptstadt wie der Brigittenauer Brücke und der Roßauer Brücke.

23.10.1982: Filmaufnahmen für "Katharina die Große" im Prater

Das bewegte Leben von Katharina II. von Russland, die als "Katharina die Große" in die Geschichte eingegangen ist, wird derzeit in Petronell in Niederösterreich und im Wiener Prater verfilmt. Es wird ein biographischer Kostümabenteuerfilm, für den Produzent Alois Brummer auf bekannte und beliebte Schauspieler verzichtet hat. Er verpflichtete 600 Laiendarsteller, die für eine Tagesgage zwischen 500 und 1.000 Schilling Statisten mimen.

25.10.1982: Wiens neuer Stadtwanderweg eröffnet

Auf rund 15 Kilometer Länge führt der neue Stadtwanderweg (Stadtwanderweg 7) von der Endstelle der U1 am Reumannplatz durch mehrere Favoritner Erholungsgebiete und wurde heute eröffnet.

25.10.1982: Brigittenauer Brücke eröffnet

Wiens fünfte Straßenbrücke über die Donau, die Brigittenauer Brücke, wurde heute nach zweieinhalbjähriger Bauzeit ihrer Bestimmung übergeben. Die offizielle Eröffnung nahmen Bautenminister Karl Sekanina, Bürgermeister Leopold Gratz und Verkehrsstadtrat Ing. Fritz Hofmann vor.

30.10.1982: Denkmal für die Opfer des Bombenkrieges

Ein Denkmal für die Wienerinnen und Wiener, die während des Zweiten Weltkrieges Opfer des Bombenkrieges wurden, wird zu Allerseelen am Zentralfriedhof enthüllt.

In der nächst dem Tor 2 des Zentralfriedhofs gelegenen Gruppe 40 sind mehr als 400 Menschen beerdigt, die bei den Luftangriffen auf Wien getötet wurden. Die Gesamtzahl der Todesopfer durch Bomben wird auf 8.000 Zivilpersonen geschätzt. Viele wurden über Veranlassung ihrer Verwandten in Familiengräbern beigesetzt, eine große Zahl der Opfer konnte jedoch nicht geborgen werden.

Das Denkmal, ein in der städtischen Steinmetzwerkstatt nach Entwürfen von Steinmetzmeister Leopold Grausam geschaffene Monolith aus oberösterreichischem Granit, trägt die Aufschrift "Hier ruhen über 400 Opfer des Bombenkrieges 1944-45".