Historischer Rückblick aus dem Jahr 1983

Zusammenfassungen von Meldungen der Rathauskorrespondenz

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April 1983

April

1.4.1983: Baubeginn für Unterführung der Franzensbrücke

Die Bauarbeiten an einer Unterführung der Franzensbrücke und der Verbindungsbrücke im Zuge der Donaukanalbegleitstraße (B 227) im 3. Bezirk beginnen. Damit werden für den Durchzugsverkehr kreuzungsfreie Querungen dieser Brückenköpfe geschaffen. Die Verkehrsfreigabe soll noch Ende dieses Jahres erfolgen.

1.4.1983: Kunst im Cafe

"Kunst im Cafe" ist auch heuer wieder das Motto in zahlreichen Wiener Kaffehäusern, die mit Musik, literarischen Lesungen und Ausstellungen aufwarten.

So spielt im Cafe Schwarzenberg jeden Tag ein Pianist, in einer Reihe weiterer Lokale vom "Imperial" und dem "Bräunerhof" bis zum "Schmid-Hansl" und dem "Alt-Wiener-Salettl" gibt es tageweise Musik. Lesungen - unter anderem von Barbara Frischmuth, Trude Marzik und Manfred Chobot - finden etwa im Cafe Zartl, dem "Sperl, der "Alten Backstube" statt.

Die Galeriecafes - prominentester Vertreter ist hier das Cafe Museum - bieten schließlich laufend Ausstellungen junger österreichischer Künstler.

1.4.1983: Ein Wald für Simmering

Simmering (11. Bezirk) wird einen großen Naherholungsbereich inmitten eines Wohngebietes erhalten. Zwischen der Thürnlhofsiedlung und dem Schloss Neugebäude wird ein zweieinhalb Hektar großes Grundstück aufgeforstet. Über 20.000 Bäume und Sträucher werden gesetzt.

2.4.1983: Neuartige Verkehrsampeln in Aspern

Eine für Österreich neuartige Verkehrsampelschaltung soll auf dem Asperner Heldenplatz im 22. Bezirk getestet werden. Die Ampelanlage wird während der Nachtstunden so programmiert, dass sich herannahende Autos über eine Sonde automatisch "anmelden" und praktisch ohne Wartezeit - "freie Fahrt" bekommen.

5.4.1983: Intensivstation für Preyer'sches Kinderspital

Im Preyer'schen Kinderspital wird für die bessere Betreuung der Frühgeborenen eine eigene Intensivstation errichtet. Die voraussichtlichen Kosten betragen 3,5 Millionen Schilling. Neben der Intensivbehandlung frühgeborener Kinder wird diese Station auch zur Betreuung von chirurgischen Fällen dienen.

5.4.1983: Orden für den Leiter der Wohnungsberatung

Im Rahmen der Jubiläumsfeier "15 Jahre Wohnungsberatungszentrum der Stadt Wien" wurde der Leiter der Beratungsstelle, Ingenieur Hans Safar, mit dem Goldenen Verdienstzeichen des Landes Wien geehrt.

Vierte Außenstelle in Ottakring errichtet

Eine vierte Zweigstelle des Wohnungsberatungszentrums der Stadt Wien wurde heute in Ottakring (16. Bezirk) in Betrieb genommen. Die Außenstelle ist in einem neuen städtischen Wohnhaus, in der Ottakringer Straße 194-196, das demnächst besiedelt wird, untergebracht.

6.4.1983: Vollwachzimmer für "Ha-Wei"

Heute wurde das neue Vollwachzimmer Hadersdorf-Weidlingau (Ha-Wei) in Penzing (14. Bezirk) eröffnet. Im 14. Bezirk kamen nun für das Vollwachzimmer "Ha-Wei" 16 neue Beamte dazu, 14 weitere Polizisten werden Anfang Mai ihren Dienst in Penzing aufnehmen, das dann über 115 Sicherheitswachebeamte verfügt.

7.4.1983: Bildwettbewerb über den Alsergrund

Die Galerie Alsergrund im Bezirksmuseum Alsergrund hat einen großen Bildwettbewerb gestartet. Unter dem Titel "Heimat Alsergrund" sind alle Bewohnerinnen und Bewohner des Bezirks eingeladen, ihren Bezirk zu erforschen und die dabei gemachten Entdeckungen im Bild festzuhalten. Eine Jury aus namhaften Fachleuten wird die Bilder prämieren. Die prämierten Bilder gehen sodann in das Eigentum des Bezirksmuseums über.

7.4.1983: Gemeindebau nach Karl Wrba benannt

Die große städtische Wohnhausanlage im 10. Bezirk, Neilreichgasse - Sahulkastrasse wurde nach dem ehemaligen Bezirksvorsteher Favoritens, Karl Wrba, benannt. Sie gehört mit 1.041 Wohnungen zu den größten Gemeindebauten, die in letzter Zeit errichtet wurden.

7.4.1983: Wiener Spitzenpolitiker im TV

In der TV-Sendung "Politik am Freitag" werden die Spitzenkandidaten der drei im Wiener Gemeinderat vertretenen Parteien diskutieren: Bürgermeister Leopold Gratz (SPÖ), Vizebürgermeister Dr. Erhard Busek (ÖVP) und Klubobmann Dr. Erwin Hirnschall (FPÖ).

7.4.1983: Wien feiert Carl Michael Ziehrer - Blasmusik in allen Bezirken

Anlässlich des 140. Geburtstages von Carl Michael Ziehrer gibt es in Wien ein Blasmusikfest. Kapellen aus Wien und den Bundesländern konzertieren an zentralen Plätzen in allen Wiener Bezirken. Das große Abschlusskonzert mit allen Musikanten wird beim Ziehrer-Denkmal in der Prater-Hauptallee stattfinden. Wien ist bei diesem Fest unter anderem durch die Betriebsmusik der Verkehrsbetriebe und der Wiener Gaswerke vertreten.

8.4.1983: Aufzüge für Gürtelstationen

Die Hochstationen der Stadtbahn beziehungsweise der künftigen U6 am Gürtel werden mit Aufzügen ausgestattet. Der zuständige Gemeinderatsausschuss genehmigte dafür 70 Millionen Schilling. In jeder Station - Gumpendorfer Straße, Josefstädter Straße, Alser Straße, Währinger Straße und Nussdorfer Straße - sind zwei Aufzüge vorgesehen, die jeweils vom Vestibül beziehungsweise vom Gehsteigniveau zu den Bahnsteigen führen.

8.4.1983: Spatenstich für Gemeindebau in Ottakring

Den Spatenstich zum Baubeginn für die städtische Wohnhausanlage, Neumayrgasse - Herbststraße - Schinnaglgasse in Ottakring (16. Bezirk) nahm Wohnbaustadtrat Johann Hatzl heute vor.

Das Wohnbauprojekt sieht 104 Wohnungen, zwei Geschäftslokale und fünf Gemeinschaftsräume sowie einen Kindergarten vor. In einer Tiefgarage wird es 74 Parkplätze geben. Die Gesamtkosten werden rund 88,5 Millionen Schilling betragen.

8.4.1983: "Musikalischer Sommer 1983" mit zahlreichen Neuheiten

Heute fand die Präsentation des Programms des "Musikalischen Sommers 1983" statt. Es bringt neben den bewährten Konzertzyklen auch eine Reihe von Neuheiten: neben einem Zyklus "Meistersolisten" in Schönbrunn gibt es heuer "Tage der Chormusik", Ballettabende im Arkadenhof, Orgelkonzerte im Sendesaal des ORF und eine Reihe "Japan in Wien". Insgesamt bietet der Wiener Musiksommer rund 200 Konzerte an 60 Spielorten.

8.4.1983: Hauptfeuerwache Liesing eröffnet

Wiens achte Hauptfeuerwache, die Wache Liesing in der Siebenhirtenstraße 8-10, wurde heute eröffnet. Die Einsatzmöglichkeiten im 23. Bezirk wurden dadurch wesentlich verbessert. Die aus einer früheren Zugswache entstandene Hauptfeuerwache verfügt nun über die dreifache Besatzung und zahlreiche zusätzliche Einsatzfahrzeuge. Die Männer von der Wache Liesing sind für den gesamten 23. und für Teile des 12. und 13. Bezirks zuständig.

9.4.1983: Die Wiener Schule der Homöopathie

Die Wiener Schule der Homöopathie ist international führend, das sechsbändige Werk, in dem der Leiter des Boltzmann-Instituts für Homöopathie, Primarius Dr. Mathias Dorcsi, die Grundsätze und die bisherigen Erfahrungen seiner Wissenschaft zusammenfasst, ist zu einem in mehrere Sprachen übersetzten Standardwerk geworden.

Primarius Dorcsi ist Arzt und leitet im Lainzer Krankenhaus das Ambulatorium für physikalische Therapie. Die Ambulanz der Boltzmann-Gesellschaft für Homöopathie wird jährlich von vier- bis fünftausend Patienten aufgesucht.

9.4.1983: Geschichte der Zirkusfamilie Rebernigg

Im Österreichischen Zirkus- und Clownmuseum im 2. Bezirk wird eine neue Sonderausstellung gezeigt. Unter dem Titel "Die Reberniggs" wird mit zahlreichen Exponaten wie zum Beispiel Requisiten, Kostümen, Plakaten, Programme, Fotos und Presseberichten, die Geschichte dieser bekannten Wiener Zirkusfamilie dargestellt.

Der Zirkus Rebernigg reiste bereits seit 1863 durch die damals zu Österreich gehörenden Länder und wurde seit 1924 zum Wiener Hauszirkus beziehungsweise ab 1950 zum Österreichischen Nationalzirkus. Die Ausstellung zeigt die Entwicklung dieses Zirkusunternehmens.

11.4.1983: "Starhemberg 1683" im Wiener Rathaus

Aus Anlass der 300-Jahr-Feier der Befreiung Wiens von den Türken durch Graf Starhemberg, feierte der Ausmusterungsjahrgang "Starhemberg 1683" der Militärakademie Wiener Neustadt sein zehnjähriges Ausmusterungs-Jubiläum. Die Mitglieder dieses Jahrgangs wurden heute im Rathaus empfangen.

12.4.1983: Letzte Stadtsenatssitzung vor den Wahlen

Unter dem Vorsitz von Bürgermeister Leopold Gratz trat heute der Wiener Stadtsenat zu seiner letzten Sitzung vor den Gemeinderatswahlen am 24. April zusammen.

Die erste Sitzung des Stadtsenats nach den Wahlen wurde von Bürgermeister Gratz für den 3. Mai in Aussicht genommen. Auch die Wiener Landesregierung tagte heute zum letzten Mal in der zu Ende gehenden Wahlperiode.

13.4.1984: Wohnhausanlage "Johann Resch-Hof"

Die städtische Wohnhausanlage im 12. Bezirk (Meidling), Münchenstraße 31-35 wurde in "Johann Resch-Hof" benannt. Johann Resch, 1890 geboren, war in der schwierigen Nachkriegszeit von 1947 bis 1957 Stadtrat für Finanzwesen. Bereits 1920 wurde der knapp Dreißigjährige von Finanzstadtrat Hugo Breitner mit Planungsaufgaben im Rahmen der Finanzverwaltung betraut. 1930 zum Direktor der Wiener Verkehrsbetriebe ernannt, musste Resch 1934 zurücktreten. Nach dem Zweiten Weltkrieg nahm er seine Tätigkeit im Dienst der Stadt Wien wieder auf und wurde 1946 zum Generaldirektor der neugeschaffenen Wiener Stadtwerke bestellt. Als Finanzstadtrat hatte er wesentlichen Anteil am Wiederaufbau Wiens. Johann Resch starb am 26. April 1960 im Alter von 70 Jahren.

13.4.1983: Neue "alte" Straßentafeln im ersten Bezirk - ein weiterer Beitrag zur Stadtbildpflege

Städtebauliche Kernzonen der Inneren Stadt erhalten jetzt wieder historische Stadttafeln. Den Beginn setzte Kulturstadtrat Dr. Helmut Zilk heute mit der Montage der neuen "alten" Tafeln im Bereich Schulhof, Kurrentgasse, Steindlgasse, Parisergasse. Die Tafeln sind Nachbildungen der im Jahr 1861 eingeführten Straßentafeln, die die alten Konskriptionsnummern ablösten. Der rote Rand kennzeichnete damals den ersten Bezirk. Erst 1923 wurden die heute üblichen blauen Straßentafeln eingeführt.

Demnächst werden auch der Bereich zwischen dem Platz Am Hof und dem Judenplatz sowie die Naglergasse und die Irisgasse mit historischen Tafeln ausgestattet. Das Viertel um die Ruprechtskirche (Judengasse, Seitenstettengasse, Rabensteig) und die Bereiche Bäckerstrasse-Sonnenfelsgasse-Schönlaterngasse sowie Graben-Kohlmarkt werden als nächste in die Aktion miteinbezogen. Das Kulturamt setzt damit eine flankierende Maßnahme zur Arbeit des Altstadterhaltungsfonds, der heuer bereits 39,2 Millionen Schilling für denkmalpflegerische Arbeiten an 71 Häusern bewilligte. Wie die "alten" Straßentafeln zählen auch die "historischen Litfaßsäulen" zur "Straßenmöblierung", die wesentlichen Anteil am Stadtbild hat. Zu den bereits bestehenden Säulen - etwa am Stephansplatz oder Am Hof - werden in Kürze zwanzig weitere Litfaßsäulen kommen, die im Bereich von Schutzzonen aufgestellt werden. Spender von je zehn Säulen sind, angeregt durch die Initiative des Kulturamts der Stadt Wien und Gewista, Creditanstalt-Bankverein und Austria Tabakwerke.

13.4.1983: Wilhelm Weber-Hof in Simmering

Die städtische Wohnhausanlage, 11., Rinnböckstraße 35-43, wird in Wilhelm Weber-Hof benannt.

Wilhelm Weber wurde 1907 in Wien geboren, er erlernte den Beruf eines Elektrotechnikers. Nach dem Februar 1934 wurde er mehrmals verhaftet und war bis 1938 arbeitslos. Nach seiner Kriegsgefangenschaft kehrte er im April 1946 nach Österreich zurück. Weber wurde bei der Post- und Telegraphendirektion angestellt, wo er auf Grund seines sozialen Engagements in den Vertrauensausschuss und später in die Exekutive gewählt wurde. Einer der Höhepunkte seines erfüllten Lebens war 1964 die Wahl zum Bezirksvorsteher von Simmering. Dieses Amt übte er bis 1973 aus. Im Juni 1981 starb Wilhelm Weber. Die Wohnhausanlage, die nun seinen Namen trägt, wurde in den Jahren 1949/1950 errichtet. Sie umfasst 268 Wohnungen, vier Geschäftslokale und zwei Ordinationen.

13.4.1983: Abschluss des Forschungsprojekts "Die Wiener Ringstraße"

Wissenschaftsministerin Dr. Hertha Firnberg und Planungsstadtrat Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. Rudolf Wurzer stellten heute das nun abgeschlossene Werk "Die Wiener Ringstraße - Bild einer Epoche (Die Erweiterung der Inneren Stadt unter Kaiser Franz Joseph)" vor. Firnberg verwies auch darauf, dass das Wiener Rathaus 1983 seinen 100. Geburtstag feiert. Die Ringstraße sei mit ihren 800 Gebäuden vielleicht die bedeutendste städtebauliche Leistung des 19. Jahrhunderts und wohl einer der schönsten Prachtstraßen der Welt, so Firnberg.

Stadtrat Wurzer, selbst einer der Autoren, erklärte, das 16-bändige Werk sei eine wichtige Grundlage für die Stadtplanung und die Stadtbildpflege. Es stellt die Wiener Ringstraße von der städtebaulichen Planung, der Geschichte und Wirtschaftsgeschichte bis zur Bautechnik, von den Architekten bis zur Plastik und Malerei als Gesamtkunstwerk dar.

Das Forschungsunternehmen über die Ringstraße erforderte 20 Millionen Schilling, die zu drei Vierteln von der Fritz Thyssen-Stiftung aufgebracht wurden. Der Restbetrag wurde vom Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung aus Mitteln des Denkmalschutzes, von der Stadt Wien, der Hochschuljubiläumsstiftung der Stadt Wien und dem Forschungsförderungsfonds zur Verfügung gestellt.

14.4.1983: Endgültige Zahl der Wahlberechtigten

Nach Abschluss der Einspruchs- und Berufungsverfahren liegt nun die endgültige Zahl der in Wien Wahlberechtigten vor. Es sind 659.300 Frauen und 482.671 Männer, insgesamt 1,141.971 Personen.

15.4.1983: Zur Rettung der Wienerwaldpflanzen - Wieder Aussetzaktion

Zahlreiche für den Wienerwald typische Pflanzen wie der Brennende Busch, die Türkenbundlilie, die Zwergschwertlilie, Diptam und Spechtwurz sind vom Aussterben bedroht. Gemeinsam mit dem Stadtgartenamt, das diese geschützten Pflanzen zieht, und dem Forstamt werden die Naturfreunde wieder eine Pflanzen-Setzaktion durchführen. Dabei werden am Bisamberg, am Kahlenberg und im Laaer Wald insgesamt 4.000 Stück gefährdeter Pflanzen ausgesetzt.

15.4.1983: Weltcupfinale der Springreiter in der Wiener Stadthalle

Vom 20. bis 24. April findet in der Wiener Stadthalle das 25. Internationale Reit- und Springturnier statt. Als Höhepunkt der Veranstaltung wird in drei Prüfungen das Weltcupfinale ausgetragen, für das sich 34 Reiter aus Europa, Nord- und Südamerika, aus Australien und Neuseeland qualifiziert haben.

Österreich ist durch Thomas Frühmann und Hugo Simon vertreten.

15.4.1983: Hermine Fiala-Hof in Favoriten

Die städtische Wohnhausanlage im 10. Bezirk, Laxenburger Straße - Troststraße, wurde nach Hermine Fiala benannt.

Hermine Fiala wurde 1930 in Wien geboren. Nach dem Besuch des Realgymnasiums war sie als kaufmännischer Lehrling beschäftigt und legte im Jänner 1950 die Kaufmannsgehilfenprüfung ab. In der Folge war sie in der Sozialistischen Jugend Wiens beschäftigt, dann Referentin in einer Baugenossenschaft und schließlich beim Verband Wiener Volksbildung tätig. Bereits mit 36 Jahren wurde sie in den Wiener Landtag und Gemeinderat gewählt. In Favoriten war Hermine Fiala Präsidentin des Vereins Volkshochschule Favoriten. 1979 verstarb Hermine Fiala nach langer schwerer Krankheit.

Die Wohnhausanlage, die nun ihren Namen trägt, wurde von 1980 bis 1982 mit 398 Wohnungen errichtet. Sie beherbergt ein Kindertagesheim, zwei Kinderspielplätze, 11 Hobbyräume, 7 Geschäftslokale, zwei Ordinationen und 10 Behindertenwohnungen. Die Gesamtkosten betrugen 460 Millionen Schilling.

15.4.1983: Baumgartner Höhe - Neue Drogenstation

Im Pavillon I des Psychiatrischen Krankenhauses Baumgartner Höhe wird eine für Österreich neuartige Drogenstation für mittelfristige stationäre Behandlungen ihren Betrieb aufnehmen. Die neue Einrichtung stellt eine wesentliche Ergänzung der "Wiener Therapiekette" dar.

Die neue Drogenstation, die über 22 Therapieplätze verfügt, wurde mit einem Gesamtkostenaufwand von sechs Millionen Schilling in nur elfmonatiger Bauzeit adaptiert und eingerichtet. Sie besteht aus Drei- und Zweibettzimmern und entsprechenden Therapieräumen. Für die Betreuung stehen zwölf Therapeuten zur Verfügung, deren Zahl später auf 20 erhöht werden wird. Leiter der neuen Drogenstation wird Dr. Peter Hermann sein.

16.4.1983: Stadt Wien kauft neuen Bücherbus

Die Wiener Städtischen Büchereien werden einen neuen Bücherbus ankaufen. Der neue Bus soll einen der beiden bereits vorhandenen Busse ersetzen, der sehr reparaturanfällig ist und die regelmäßige Versorgung mit Büchern nicht mehr gewährleisten kann. Der neue Bücherbus wird 2,5 Millionen Schilling kosten und 14 Außenstationen im Süden, Westen und Osten Wiens sowie die Stationen am Hof betreuen. Auf seiner Route versorgt der Bücherbus auch sieben Schulbüchereien im Bereich Floridsdorf/Donaustadt.

2.400 eingeschriebene Leser werden vom neuen Bücherbus betreut werden.

16.4.1983: 4,7 Millionen Schilling für Denkmäler

4,7 Millionen Schilling stehen heuer für Sanierung und Wiedererrichtung von Denkmälern in Wien zur Verfügung. Neben der endgültigen Fertigstellung der Denkmalanlage auf der Marienbrücke ist unter anderem auch die Wiedererrichtung des Nestroy- und des Urban-Loritz-Denkmals sowie die Errichtung eines KZ-Gedächtnis-Steines beim Aspang-Bahnhof vorgesehen.

Die Arbeiten im Einzelnen:

  • Die Denkmalanlage auf der Marienbrücke über den Donaukanal wird fertiggestellt. Das Marienensemble wird rekonstruiert.
  • Das Kriegerdenkmal auf dem Hameau, das aus dem Ersten Weltkrieg stammt, wird nach Abtragung der Bestandsreste in alter Form wiedererrichtet.
  • Die erhaltene Bronzefigur des Nestroy-Denkmals wird auf einem neuen Sockel vor dem Biedermeierhaus Praterstraße - Zirkusgasse wieder aufgestellt.
  • Das im Krieg eingeschmolzene Pater-Urban-Loritz-Denkmal wird rekonstruiert und auf seinem ehemaligen Standort wieder errichtet.
  • Beim Aspang-Bahnhof soll zur Erinnerung an den von dort erfolgten Abtransport von KZ-Häftlingen in die Vernichtungslager ein würdiger Gedächtnisstein errichtet werden.
  • Restaurierungs- und Sanierungsarbeiten sind schließlich an Wegkreuzen, Bildstöcken, Hauszeichen und sonstigen Denkmälern von lokalhistorischer Bedeutung im ganzen Stadtgebiet vorgesehen.

19.4.1983: Neuer Fachbeirat für Stadtplanung - Prof. zum Vorsitzenden gewählt

Planungsstadtrat Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. Rudolf Wurzer nahm heute in der konstituierenden Sitzung des neuen Fachbeirates für Stadtplanung die Angelobung der elf Mitglieder des neuen Beirates vor. Die Funktionsperiode des neuen Fachbeirates dauert bis 25. Jänner 1985. Der Fachbeirat wählte Professor Reinhard Gieselmann zum Vorsitzenden, Professor Alois Machatschek zum ersten und Diplomingenieur Manfred Eckharter zum zweiten Stellvertreter.

9.4.1983: Hallenbad Brigittenau eröffnet

Eine spezielle Attraktion bietet das neueste Wiener Hallenbad, das Bezirkshallenbad Brigittenau, das heute eröffnet wurde. In dem neuen Bad an der Klosterneuburger Straße 93-97 wird es an drei Tagen der Woche Warmbadebetriebe geben, wo man dann in 31 Grad warmen Wasser schwimmen kann.

Das neue Hallenbad ist das fünfte in der Reihe der Bezirkshallenbäder. Es wurde behindertenfreundlich gestaltet und verfügt über insgesamt vier Becken. Sauna und Solarien, Restaurant, die beliebten Sundancer-Sprungmatten, Schachspiel und eine große Sommerliegewiese gehören ebenfalls zur Ausstattung des 14. Wiener Hallenbades.

20.4.1983: Österreichs modernster Computertomograph

Im Zentralinstitut der Radiodiagnostik der Universität Wien (Vorstand Univ.-Prof. Dr. Herbert Pokieser) im Allgemeinen Krankenhaus wurde Österreichs derzeit modernste Computertomograph-Anlage, mit der noch präziser und vor allem noch schneller als bisher röntgenologische Untersuchungen durchgeführt werden können, in Betrieb genommen.

Das Somatom DR 3 ist eine Anlage der letzten Generation, die von der Firma Siemens AG/Erlangen (BRD) unter Mitwirkung von Siemens AG Österreich entwickelt und erzeugt wurde. Die Kosten für diese derzeit modernste Anlage Österreichs belaufen sich auf rund 13,5 Millionen Schilling, die aus Mitteln der Stadt Wien, Klinikgeldern, Mitteln des Fonds "Kampf dem Krebs", des Wissenschaftsministeriums und der Ludwig-Boltzmann-Gesellschaft aufgebracht wurden.

21.4.1983: Schlüsselübergabe für erste Startwohnungen

Die ersten Startwohnungen wurden von Staatssekretärin Dr. Beatrix Eipeltauer und Wohnbaustadtrat Johann Hatzl im 9. Bezirk, Borschkegasse 12, an ihre Bewohner übergeben. Es sind dies junge Menschen unter dreißig Jahren, die in den nächsten fünf Jahren zu günstigen Bedingungen hier wohnen werden. Die Borschkegasse 12 ist ein städtisches Althaus, das die Stadt Wien dem gemeinnützigen Wohnbauträger Siedlungs-Union überlassen hat. Mit den Mitteln aus der Wohnbauforschung des Bundes wurde das 1885 errichtete Haus revitalisiert. Aus 19 schlecht ausgestatteten Wohnungen und sieben Einzelräumen wurden elf neue Startwohnungen errichtet. Der Kostenaufwand der Revitalisierung betrug 4,3 Millionen Schilling.

22.4.1983: Neue Wohnungen in der Leopoldstadt

Auf dem ehemaligen Elektraplatz zwischen dem Handelskai und der Engerthstraße im 2. Bezirk wurde eine städtische Wohnhausanlage mit 273 Wohnungen eröffnet.

Die Wohnhausanlage konnte in der Rekordbauzeit von 25 Monaten fertiggestellt werden.

24. 4.1983: Wahlen 1983

Seit 7 Uhr haben in Wien 2.758 Wahllokale geöffnet. Wahlberechtigt sind 1,141.971 Wienerinnen und Wiener. Derzeit gehören dem Wiener Gemeinderat, der zugleich Wiener Landtag ist, 62 SPÖ-, 35 ÖVP- und 3 FPÖ-Mandatare an. In 14 Bezirken stellt die SPÖ den Bezirksvorsteher (2, 3, 5, 10, 11, 12, 14, 15, 16, 17, 20, 21, 22, 23), in den anderen Bezirken die ÖVP (1, 4, 6, 7, 8, 9, 13, 18, 19).

An den Nationalratswahlen beteiligen sich acht Parteien. Es sind dies außer den drei im Parlament vertretenen Parteien SPÖ, ÖVP und FPÖ, die KPÖ, die VGÖ Tollmann, die ALÖ, die AUS sowie die ÖP (OLAH). Die AUSkandidiert nur im Wahlkries 9-Wien, die Liste OHLA in Wien, Steiermark und Tirol, die anderen Parteien in allen neun Wahlkreisen.

An den Wahlen für den Wiener Gemeinderat und für die 23 Bezirksvertretungen nehmen sechs Parteien teil. SPÖ, ÖVPund FPÖkandidieren für alle 18 Wiener Wahlkreise und für alle Bezirksvertretungen. Die KPÖkandidiert in allen Wahlkreisen und allen Bezirken mit Ausnahme der Inneren Stadt. Die ALW kandidiert in allen Wahlkreisen und Bezirken. Die WBU kandidiert für den Gemeinderat in den Wahlkreisen Zentrum (1., 4., 5. und 6. Bezirk), Innen-West (7., 8. und 9. Bezirk) und in den Wahlkreisen der Bezirke 2, 3, 11, 13, 15, 18, 21 und 22, für die Bezirksvertretungen in den Bezirken 2, 3, 9 bis 19 sowie 21 bis 23.

Ergebnisse der Nationalratswahlen 1983/Österreich-Gesamtergebnis (Red.)

  • Wahlberechtigte: 5,316.436
  • abgegebene Stimmen: 4,922.454
  • Wahlbeteiligung: 92,50 Prozent
  • ungültige Stimmen: 69.037 (1,40 Prozent)
  • gültige Stimmen: 4,853.417 (98,60 Prozent)

davon entfallen auf:

  • SPÖ 2,312.529 das sind 47,65 Prozent
  • ÖVP 2,097.808 das sind 43,22 Prozent
  • FPÖ 241.789 das sind 4,98 Prozent
  • KPÖ 31.912 das sind 0,66 Prozent
  • VGÖ 74.530 das sind 1,54 Prozent
  • ALÖ 85.120 das sind 1,75 Prozent
  • AUS 3.914 das sind 0,08 Prozent
  • ÖP 5.851 das sind 0,12 Prozent

Wiener Gesamtergebnis:

  • SPÖ 554.663 das sind 56,57 Prozent
  • ÖVP 329.883 das sind 33,64 Prozent
  • FPÖ 42.948 das sind 4,38 Prozent
  • KPÖ 9.620 das sind 0,98 Prozent
  • VGÖ 22.374 das sind ,28 Prozent
  • ALÖ 13.696 das sind 1,40 Prozent
  • AUS 3.914 das sind 0,40 Prozent
  • ÖP 3.437 das sind 0,35 Prozent.
  • Wahlbeteiligung in Wien: 87,02 Prozent.

Ergebnis der Gemeinderats- und Landtagswahl 1983 (Red.) - Wahlbeteiligung

  • Wahlberechtigte 1,141.971
  • abgegebene Stimmen 972.773
  • ungültige Stimmen 12.708
  • gültige Stimmen 960.065
  • das sind 98,69 Prozent

davon entfallen auf:

  • SPÖ 532.992 Stimmen, das sind 55,52 Prozent (58 Mandate, dazu 3 Restmandate im Zweiten Ermittlungsverfahren, insgesamt 61 Mandate)
  • ÖVP334.251 Stimmen, das sind 34,82 Prozent (34 Mandate, dazu 3 Restmandate im Zweiten Ermittlungsverfahren, insgesamt 37 Mandate)
  • FPÖ 51.767 Stimmen, das sind 5,39 Prozent (0 Mandate, aber 2 Restmandate im Zweiten Ermittlungsverfahren)
  • KPÖ 10.942 Stimmen, das sind 1,14 Prozent
  • ALW 23.969 timmen, das sind 2,50 Prozent
  • WBU 6.144 Stimmen, das sind 0,64 Prozent

25.4.1983: Deutsche Auszeichnungen für Fröhlich-Sandner, Zilk und Wurzer

In der Botschaft der Bundesrepublik Deutschland überreichte Botschafter Hans Heinrich Noebel heute das Große Verdienstkreuz mit Stern des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland an Vizebürgermeisterin Gertrude Fröhlich-Sandner sowie an die Stadträte Prof. Dr. Helmut Zilk und Univ.-Prof. Dr. Rudolf Wurzer.

Die Auszeichnungen waren vom Deutschen Bundespräsidenten Prof. Dr. Karl Carstens für Bemühungen um intensive Zusammenarbeit zwischen Österreich und Deutschland in den Bereichen Kultur, Bildung, Medien und Wissenschaft verliehen worden.

28.4.1983: Nachlass von Johann Gunert für Stadtbibliothek

Die Witwe des im Vorjahr verstorbenen Dichters Johann Gunert hat der Wiener Stadt- und Landesbibliothek den ersten Teil des literarischen Nachlasses ihres Gatten übergeben.

Neben Korrespondenzen mit wichtigen österreichischen Schriftstellern und Künstlern, wie Heimito von Doderer, Felix Braun, Max Mell, Gustinus Ambrosi und vielen anderen, wurde der Bibliothek auch ein eigenhändiger Brief Franz Grillparzers übergeben, den Gunert zu seinem 70. Geburtstag von Felix Braun erhalten hatte. Das Schreiben ist an den bei der Armee in Italien weilenden Feldmarschallleutnant Heinrich Freiherr von Heß gerichtet und mit 15.1.1849 datiert. Es ist ein Beleg für Grillparzers Einstellung zur Revolution von 1848 und zur Österreichischen Armee. Der Dichter stand der Revolution sehr kritisch gegenüber und nahm die Erfolge der österreichischen Armee in Italien befriedigt zur Kenntnis. Seine Einstellung dokumentierte Grillparzer ja auch mit dem Satz "In Deinem Lager ist Österreich", den er an Feldmarschall Radetzky richtete.

30.4.1983: Preisträger der Stadt Wien 1983

Die Preise der Stadt Wien 1983 für Kunst, Wissenschaft und Volksbildung wurden folgenden Persönlichkeiten zuerkannt:

  • Literatur: Andreas Okopenko
  • Publizistik: Marthe Robert
  • Musik: Professor Paul Angerer
  • Malerei: akademischer Maler Hans Staudacher
  • Graphik: akademischer Malerin Christa Hauer
  • Bildhauerei: Franz Pixner
  • Angewandte Kunst: Gundi Dietz
  • Architektur: Architekt Heinz Tesar
  • Geistes- und Sozialwissenschaften: Universitätsprofessor Architekt Diplomingenieur Doktor Eduard Sekler
  • Naturwissenschaften und Technische Wissenschaften: Universitätsprofessor Doktor Kurt Komarek
  • Medizinische Wissenschaften: Universitätsprofessor Doktor Hellmuth Petsche
  • Volksbildung: Professor Doktor Professor Marcel Prawy

Die Preise sind mit je 75.000 Schilling dotiert.