Historischer Rückblick aus dem Jahr 1983

Zusammenfassungen von Meldungen der Rathauskorrespondenz

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Februar 1983

Februar

1.2.1983: Washingtoner Artenschutzabkommen- Wiener Landesgesetz kommt

Zahlreiche Tier- und Pflanzenarten unserer Erde, vom Leopard über Jaguar bis zu Menschenaffen, viele Krokodilarten, dem Indischen Elefanten und viele andere mehr sind vom Aussterben bedroht. Österreich ist daher 1982 dem "Washingtoner Artenschutzabkommen" über den internationalen Handel mit gefährdeten Tier- und Pflanzenarten beigetreten. Damit auch der Naturschutz - zusätzlich zum Bund - bei Verstößen gegen die Bestimmungen des Abkommens einschreiten kann, wird nun ein eigenes Landesgesetz beschlossen. Das Gesetz wird am 4. Februar im Wiener Landtag behandelt werden. Das Gesetz soll mit 1. Juni 1983 in Kraft treten.

Nach dem Übereinkommen ist der Handel mit gefährdeten Tier- und Pflanzenarten nur im Einklang mit den Bestimmungen des Abkommens erlaubt. Das Übereinkommen selbst ist in drei Anhänge gegliedert:

  • Anhang I enthält jene Tiere und Pflanzen, die überhaupt nicht in den Handel kommen dürfen. Das gilt auch für Produkte, die aus diesen Tieren hergestellt werden (etwa Erzeugnisse aus bestimmten Meeres- und Landschildkrötenarten oder indischem Elfenbein sowie bestimmten Krokodilarten).
    Zu den so geschützten Tieren und Pflanzen zählen unter anderen Leopard, Jaguar, Nashorn, alle Menschenaffen wie Schimpansen, Gorilla, Orang-Utan, zahlreiche Papageien- und Krokodilarten, der indische Elefant, viele Riesenschlangen, Mönchsrobben, viele Greifvögel wie Andenkondor, Wanderfalke, Riesen-Zwergohreule, Grauwal, Blauwal und so weiter, Kakteen- und Orchideenarten.
  • Anhang II enthält eine Liste jener Tiere, für die Handelsbeschränkungen gelten, um die Art nicht noch stärker zu reduzieren. Hier gehören alle freilebenden Katzenarten und Affen dazu, die nicht schon unter die Bestimmungen des Anhangs I fallen, außerdem viele Känguruharten, der Afrikanische Elefant, der Große Ameisenbär, mehrere Walarten, Riesenhörnchen, Eisbär, kleiner Panda, See-Elefant, Brillenpinguin, Großtrappe, Paradiesvögel sowie weitere Schildkröten- und Krokodilarten.
  • Der Anhang III enthält jene Tiere und Pflanzen, die in einzelnen Ländern von dem betreffenden Land selbst geschützt werden, um sie vor dem Aussterben zu bewahren. Ein Beispiel für Tunesien sind die Wüstenfüchse, die nicht exportiert werden dürfen.

Österreich ist mit dem Beitritt zum Washingtoner Artenschutzabkommen verpflichtet, Maßnahmen zum Schutz der erwähnten Tiere und Pflanzen zu treffen. Dazu gehört zum Beispiel, den Handel mit derartigen Exemplaren zu ahnden oder notfalls die "Einziehung" - etwa durch Beschlagnahme durch den Zoll - der Exemplare zu veranlassen. Beschlagnahmte Tiere zum Beispiel müssen zurückgesendet oder in einem geeigneten Schutzzentrum untergebracht werden.

Während die Regelung der Einfuhr, Ausfuhr und Wiederausfuhr Bundessache ist, müssen die Länder Artenschutz, tierschutzgerechten Transport und Tierzucht regeln.

Zu den Bestimmungen des Wiener Landesgesetzes zur Durchführung des Abkommens gehört unter anderem die Nachweis- und Meldepflicht (auf Verlangen muss jederzeit der Naturschutzbehörde nachgewiesen werden, dass die Exemplare entweder vor Inkrafttreten des Übereinkommens erworben wurden oder dass es sich um gezüchtete Exemplare handelt); Züchter der im Übereinkommen erwähnten Tiere und Pflanzen müssen sich bei der Naturschutzbehörde melden. Ein wichtiger Stichtag ist der 1. Juni 1983, an dem dieses Gesetz und damit die Meldepflicht in Kraft tritt.

Die Meldung an die Naturschutzbehörde ist auch für Privatpersonen empfehlenswert: Sie vermeiden damit später, wenn sie mit einem geschützten Tier ausreisen wollen, Komplikationen beim Grenzübertritt.

Kennzeichnung: Zur Vereinfachung der Kontrolle vor allem bei Vögeln müssen die Tiere durch Ringe oder ähnliches gekennzeichnet werden. Damit kann die Einhaltung des Artenschutzabkommens besser überwacht werden.

Beschlagnahme: die Naturschutzbehörde erhält mit dem Landesgesetz auch die Möglichkeit, Züchter und Händler zu überprüfen und bei geschützten Tieren den Nachweis der erforderlichen Einfuhrgenehmigung zu verlangen. Illegal eingeführte Tiere können somit von der Naturschutzbehörde beschlagnahmt werden.

2.2.1983: Ausstellung - Richard Wagner in Wien

Am 13. Februar vor genau hundert Jahren starb Richard Wagner in Venedig. Anlässlich dieses Gedenktages widmet das Wiener Stadt- und Landesarchiv dem bedeutenden Komponisten unter dem Titel "Richard Wagner in Wien" eine Ausstellung.

Die Ausstellung folgt nicht nur den Spuren Wagners in Wien, sondern stellt auch Personen vor, die zu den Freunden, Bewunderern und Mitarbeitern des Komponisten in dessen Wiener Zeit gehörten. Dies alles wird durch Bildmaterial, Literatur, Urkunden, Pläne und Notenbeispiele dokumentiert.

Mit der Musikstadt Wien verbindet man vor allem Komponisten wie Haydn, Mozart, Beethoven, Schubert und Bruckner. Die Ausstellung zeigt aber, dass die Beziehung Wagners zu Wien, zum Musikleben dieser Stadt, nicht so unbedeutend war als vielleicht manchenorts angenommen wird.

Wagner kam 1832 als ein noch unbekannter angehender Musiker zum ersten Mal nach Wien. Bei seinen letzten Besuchen in der Zeit zwischen 1872 und 1876 war er - wenn auch noch vielfach bekämpft und umstritten - bereits ein äußerst erfolgreicher Komponist. Zahlreiche Stätten erinnern an die Aufenthalte des Meisters in Wien: die ehemaligen Gasthöfe "Erzherzog Karl", "Stadt London", das Hotel Imperial, die von Wagner oft benützte Wohnung seines Freundes Dr. Standhartner in der Singerstrasse oder die heute noch erhaltene Wagner-Villa in Penzing (Hadikgasse 72). Nur mehr eine Gedenktafel am Haus 16., Thaliastraße 1, erinnert daran, dass am 28. August 1857 im ehemaligen Thaliatheater - das Gebäude wurde 1870 abgerissen - der "Tannhäuser" erstmals in Wien erklang.

2.2.1983: Grippewelle in Wien - Grippeinformationssystem bestätigt Häufung der Erkrankungen

In Wien ist ein eindeutiges Steigen der Grippeerkrankungen festzustellen. Im Rahmen des seit Jahren bewährten Grippeinformationssystems des Gesundheitsamtes der Stadt Wien werden von den niedergelassenen praktischen Ärzten, dem Ärztefunkdienst und den Schulen ständig neue grippale Erkrankungen gemeldet. So wurden allein in der vergangenen Woche 11.000 Neuerkrankungen, in der Vorwoche 16.700 Erkrankungen registriert und für diese Woche rechnet man mit bis zu 20.000 Neuerkrankungen. Es handelt sich bei all diesen Fällen um das sogenannte Hongkong-Virus, Stamm A.

2.2.1983: Friedrich Grundei - Neuer Landesjugendreferent

Vizebürgermeisterin Gertrude Fröhlich-Sandner stellte heute den neuen Landesjugendreferenten, Friedrich Grundei, vor.

Friedrich Grundei, 1946 in Allentsteig geboren, absolvierte die Lehrerbildungsanstalt in Wien. Neben seiner Unterrichtstätigkeit als Volksschullehrer war mit der organisatorischen, inhaltlichen und freizeitpädagogischen Mitarbeit beim Aufbau der Ganztagsschulen befasst.

Grundei kommt aus der Pfadfinderbewegung. Bereits seit 1965 ist Grundei Mitarbeiter des Landesjugendreferates, seit 1974 als Schulleiter der Wiener Jugendleiterschule. Seit 1978 ist er als pädagogischer Sekretär der Österreichischen Kinderfreunde tätig. Sein besonderes Interesse gilt dem Bereich der alternativen Spielpädagogik sowie der Ausbildung von Mitarbeitern der außerschulischen Jugendarbeit. Grundei fungierte im Rahmen seiner bisherigen Tätigkeit als Schüler-, Lehrer- und Elternvertreter.

3.2.1983: Verkehrsbetriebe-Kampagne für "0,0 Promille"

Die Wiener Verkehrsbetriebe starten gemeinsam mit dem "Club 0,0 Promille" - einer Gründung des Gesundheitsministeriums und des Kuratoriums für Verkehrssicherheit - eine Kampagne gegen den Alkohol am Steuer. In U-Bahn-, Straßenbahn- und Stadtbahngarnituren sowie in den städtischen Autobussen wird mit Plakaten auf die Gefahr hingewiesen, die mit dem Lenken eines Fahrzeuges in alkoholisiertem Zustand verbunden ist.

Pro Jahr ereignen sich in Wien rund fünfhundert Verkehrsunfälle, bei denen Alkohol im Spiel ist. Die Plakate in den öffentlichen Verkehrsmitteln sollen nicht zuletzt dafür werben, nach dem Genuss von Alkohol keinesfalls mit dem eigenen Auto zu fahren, sondern sich lieber von Straßenbahn, U-Bahn oder Autobus sicher nach Hause bringen zu lassen.

4.2.1983: Aus dem Wiener Landtag

Stadtrat Nekula (SPÖ) beantragte eine Reihe von Änderungen der Gemeindewahlordnung im Zusammenhang mit der Zusammenlegung der Gemeinderats- und Bezirksratswahlen mit den Wahlen zum Nationalrat am 24. April. Da nach der geltenden Nationalratswahlordnung 1971 Wien nur mehr ein Wahlkreis ist und es keinen Wahlkreisverband Wien gibt, müssen eine Reihe von Bestimmungen neu gefasst werden. So wird nunmehr klargestellt, dass die Bestimmungen der Gemeinderatswahlordnung über die Bestellung und den örtlichen Wirkungsbereich der 23 Bezirkswahlbehörden und der Stadtwahlbehörde unberührt bleiben.

Weiter werden die Bestimmungen des Paragraphen 101 im Interesse der Wahrung des Wahlgeheimnisses sowie der Ausschaltung von Wahlmanipulationen mittels Wahlkarten so umgestaltet, dass jede Wahlkartenwählerstimme jenem Wahlkreis (Bezirk) zugezählt werden kann, in der der Wähler im Wählerverzeichnis eingetragen ist.

Nach längerer Debatte wurde das Gesetz in erster und zweiter Lesung einstimmig beschlossen.

Gleichfalls einstimmig beschlossen (in erster und zweiter Lesung) wurde ein Gesetz zur Durchführung des Washingtoner Übereinkommens vom 3. März 1973 über den internationalen Handel mit gefährdeten Arten freilebender Tiere und Pflanzen.

5.2.1983: Subvention für die Akademie der Wissenschaften

Der Gemeinderatsausschuss für Kultur und Bürgerdienst beschloss eine Jahressubvention von einer Million Schilling für die Österreichische Akademie der Wissenschaften.

Von der Gesamtsumme entfallen 100.000 Schilling an das Institut für vergleichende Verhaltensforschung (Biologische Station Wilhelminenberg) und 50.000 an die Redaktion des Österreichischen Biographischen Lexikons. Mit dem Betrag von 850.000 Schilling werden sechs Forschungsprojekte, darunter die vollständige Herausgabe des Tagebuchs von Arthur Schnitzler, die Rekonstruktion des Plans des Römischen Legionslagers Vindobona und ein "Wörterbuch der bayrischen Mundarten in Österreich" gefördert.

8.2.1983: 15,8 Millionen Schilling für den Sport

Allein im Monat Februar stellt die Stadt Wien für direkte Förderung, bauliche Investitionen und Instandhaltung von Sportplätzen und Anlagen Subventionsmittel in Höhe von 15,817.000 Schilling für den Sport zur Verfügung. Für das Jahr 1983 sind Subventionsmittel in der Höhe von mehr als 238 Millionen Schilling vorgesehen.

9.2.1983: Patientencafe für Krankenhaus Lainz

Für die Patienten des Krankenhauses Lainz gibt es ab sofort ein durch einen eigenen Verein geführtes Patientencafe. Diese für Österreich einmalige Einrichtung stellte heute Gesundheitsstadtrat Univ.-Prof. Dr. Alois Stacher vor. Das Cafe, das Mittwoch bis Sonntag von 13 bis 16 Uhr geöffnet ist, bietet den Patienten ebenso wie ihren Besuchern Mehlspeisen und alkoholfreie Getränke zum Selbstkostenpreis an, dazu werden zahlreiche Veranstaltungen organisiert.

Betrieben wird das in einer ehemaligen Kapelle untergebrachte Patientencafe vom "Geselligkeitsverein der Patienten des Pflegeheimes Lainz". Das selbstverwaltete Cafe wird auch in Zusammenarbeit mit der Volkshochschule Hietzing Lesungen, Filmvorführungen und noch einiges mehr durchführen. Als eigene Zeitung wird der "Lainzer Cafehauskurier" von den Patienten in Eigenregie herausgebracht.

Weitere Patientencafes

Ähnliche Einrichtungen wie das selbstverwaltete Lainzer Patientencafe gibt es auch in anderen städtischen Pflegeheimen: so betreibt eine Kantineurin ein Cafe im Pflegeheim Sankt Andrä, auch im Pflegeheim Klosterneuburg stehen Räume für einen Cafehausbetrieb zur Verfügung, im Pflegeheim Liesing wurde im Vorjahr ein Aufenthaltsraum in ein "Wiener Cafehaus" umgestaltet. Eine ähnliche Einrichtung soll nun auch im Pflegeheim Baumgarten geschaffen werden.

11.2.1983: 26 Wettbewerbsprojekte für die U 6-Brücke über das Wiental

Für den von der Stadt Wien veranstalteten Projektwettbewerb "Brücke über das Wiental für die Trasse der U-Bahn-Linie U 6 im Bereich Gaudenzdorf" sind bis Ende Jänner 26 Arbeiten eingereicht worden. Derzeit werden die Projekte einer Vorprüfung unterzogen. Die Wettbewerbsjury wird am 28. Februar zu ihrer ersten beurteilenden Sitzung zusammentreten.

12.2.1983: Weiterer Ausbau der Bezirksmuseen

Der Gemeinderatsausschuss für Kultur und Bürgerdienst genehmigte heute eine Subvention in der Höhe von 1,43 Millionen Schilling für die Arbeitsgemeinschaft der Wiener Bezirksmuseen. Damit wird neben dem Betrieb der Bezirksmuseen auch der weitere Ausbau einiger Bezirksmuseen ermöglicht.

So sollen die Adaptierungsarbeiten am ehemaligen städtischen Bad in der Klagbaumgasse soweit fortgesetzt werden, dass hier der Museumsbetrieb für den vierten Bezirk aufgenommen werden kann. Das Bezirksmuseum Mariahilf übersiedelt in neue Räume in der Mollardgasse, die für einen erweiterten Betrieb adaptiert werden sollen. Ebenfalls erweitert wird das Bezirksmuseum Floridsdorf und schließlich wird sich im kommenden Frühjahr die letzte Dampftramstation am Kagraner Platz als Bezirksmuseum Donaustadt präsentieren. Das Bezirksmuseum Josefstadt hat seinen Betrieb im ehemaligen Gemeindehaus in der Schmidgasse mit der Präsentation von Sonderausstellungen bereits aufgenommen.

16.2.1983: Kontrollamtsdirektor Dr. Fritz Delabro zurückgetreten

Kontrollamtsdirektor Dr. Fritz Delabro gab heute Bürgermeister Leopold Gratz schriftlich seinen Rücktritt bekannt.

17.2.1983: Papandreou im Wiener Rathaus

Der griechische Ministerpräsident Andreas Papandreou wurde heute von Bürgermeister Leopold Gratz im Wiener Rathaus empfangen und trug sich in das Goldene Buch der Stadt Wien ein.

18.2.1983: Aus dem Wiener Gemeinderat

Nach einer Fragestunde und Behandlung einiger Tagesordnungspunkte erklärte der Vorsitzende Gemeinderat Mayrhofer, dass der Gemeinderat in dieser Sitzung seine vorzeitige Auflösung beschlossen hat.

19.2.1983: 70 Jahre Krankenpflegeschule im AKH

Die Krankenpflege ist so alt wie die Menschheit, aber die berufsmäßige Krankenpflege durch speziell ausgebildete Fachkräfte ist eine Errungenschaft des Industriezeitalters. Die Krankenpflegeschule im Allgemeinen Krankenhaus wird heuer 70 Jahre alt. Als Dr. Meder im Jahre 1909 die Direktion des AKH übernahm, griff er sofort die Bemühungen seines Vorgängers Dr. Mucha auf, eine Krankenpflegeschule zu errichten. Anfang 1913 erhielt er endlich die Genehmigung, am 25. November 193 begann im ehemaligen Versorgungshaus, Spitalgasse 23, der Unterricht für die ersten 36 Schülerinnen. Damals wurden im Wesentlichen nur persönliche Pflege und Verbandlehre unterrichtet. 1921 wurde die Krankenpflegeausbildung im Allgemeinen Krankenhaus und gleichzeitig auch eine weitere, im Lainzer Krankenhaus, dem ersten Gemeindespital, auf eine gesetzliche Grundlage gestellt.

Inzwischen wurden aus diesen Anfängen acht allgemeine Krankenpflegeschulen, drei Kinderkrankenpflegeschulen, zwei Schulen für psychiatrische Krankenpflege sowie ein ganzes System von Schulungen für medizinisch-technische Dienste und andere spezielle Aufgaben im Rahmen der Krankenpflege.

22.2.1983: Freudenreich kehrt in den Rechnungshof zurück

Max Gessler zum neuen Leiter der begleitenden Kontrolle bestellt.

In einer Sitzung der Arge AKH - darin sind die Bundesminister Dr. Hertha Firnberg und Dr. Herbert Salcher und die Stadträte Hans Mayr und Univ.-Prof. Dr. Alois Stacher vertreten - wurde beschlossen, dass mit 1. April 1983 Max Gessler neuer Chef der begleitenden Kontrolle beim Neubau des Allgemeinen Krankenhauses wird. Der bisherige Leiter, Ministerialrat Dr. Fritz Freudenreich, kehrt mit 1. April in den Rechnungshof zurück, um eine neugegründete Abteilung für die Überprüfung der Gebarung der Krankenanstalten sowie der Krankenanstaltenfinanzierung zu übernehmen.

24.2.1983: Neues Pensionistenheim am Alsergrund eröffnet

Wiens sechzehntes Pensionistenheim wurde heute seiner Bestimmung übergeben. Das Pensionistenheim "Rossau" im 9. Bezirk, Seegasse 11, bietet Platz für 249 Wienerinnen und Wiener. Das Kuratorium Wiener Pensionistenheime verfügt derzeit über 16 Pensionistenheime mit insgesamt 4.087 Wohnplätzen und 500 Betten in den Betreuungsstationen. Das neue Pensionistenheim wurde mit einem Kostenaufwand von über 174 Millionen Schilling nach Plänen des Architektenbüros Requat & Reinthaller & Partner erbaut und eingerichtet.

26.2.1983: Nestroy-Neuerwerbungen der Stadtbibliothek

Der Wiener Stadt- und Landesbibliothek ist es heuer bereits wieder gelungen, durch einen Ankauf bei einer Auktion die wertvollen Nestroy-Bestände der Bibliothek zu erweitern. Zu den Erwerbungen zählen ein autographes Blatt, das Entwürfe und Ausarbeitungen zum Couplet des Patzmann aus dem 3. Akt der "Eisenbahnheiraten" enthält und vier handschriftliche Partituren von Adolf Müller, der zu den meisten Nestroy-Stücken die Musik geschrieben hat.

Es handelt sich dabei um zeitgenössische Theaterhandschriften, die teilweise von ungarischen Theatern stammen und vor allem für die Nestroy-Rezeption von Interesse sind. Besonders hervorzuheben ist auch die Partitur zu "Lumpazivagabundus", bei der das Autograph bisher als verschollen gilt, und die Partitur zu dem Charakterbild "Mönch und Soldat" von Friedrich Kaiser. In der großen Müller-Sammlung der Wiener Stadt- und Landesbibliothek fehlte bisher nicht nur das Autograph zu dieser Musik, sondern auch Abschriften, da das Werk kaum bekannt ist.

27.2.1983: Fröhlich-Sandner eröffnet neuen " Cafe Bassena"

Vizebürgermeisterin Gertrude Fröhlich-Sandner eröffnete in der städtischen Wohnhausanlage am Schöpfwerk ein neues "Cafe Bassena".

Das neue Familien- und Freizeitzentrum, das vom "Verein Jugendzentren der Stadt Wien" geführt wird, hat während seines sechsmonatigen Probebetriebs bereits regen Zulauf aus der Wohnbevölkerung erhalten. Neben Frauen- und Kindergruppen gibt es Kurse und einmal in der Woche einen "Feierabendtreff".

28.2.1983: Start der Aktion "Einkauf in Wien"

Die Aktion "Einkauf in Wien" wirbt in diesen Tagen in größerem Stil für Wien als Einkaufsstadt. Auf rund 500 Plakaten - davon ein Drittel im Wiener Umland - wird das Wiener Einkaufszuckerl präsentiert. Heuer werden sieben Millionen Schilling für die Wien-Werbung eingesetzt.