Historischer Rückblick aus dem Jahr 1983

Zusammenfassungen von Meldungen der Rathauskorrespondenz

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Jänner 1983

Jänner

2.1.1983: Wiener nützen das Kulturangebot der Großstadt

Immer mehr genießen die Wiener die kulturellen Einrichtungen ihrer Stadt. Fast in allen Teilbereichen kann man in den vergangenen Jahren oft beträchtliche Steigerungen registrieren - ausgenommen davon ist nur der Theaterbesuch und der Besuch von Einzelveranstaltungen der Volkshochschulen, dies ist den Zusammenstellungen des Statistischen Amtes der Stadt Wien zu entnehmen.

In der Saison 1980/81 fanden in Wien 892 Konzerte statt, die von 930.889 Musikbegeisterten besucht wurden. Darin sind die 138 Veranstaltungen im Rahmen der Promenaden- und Parkkonzerte des Kulturamtes der Stadt Wien noch gar nicht enthalten. Gegenüber 1976/77 hat die Zahl der Konzerte um 22 Prozent, die Zahl der Besucher um 29 Prozent zugenommen.

Rekordergebnisse der Wiener Museen

Auch die Wiener Museen können mit Rekordzahlen aufwarten: Mehr als 6,1 Millionen Besucher im Jahr 1981. Von 1977 bis 1981 stiegen die Besucherzahlen der staatlichen Museen um 40 Prozent auf knapp 2,5 Millionen, der Museen der Stadt Wien um 145 Prozent auf 567.000, der sonstigen Museen, in denen auch die Wiener Bezirksmuseen enthalten sind, um 130 Prozent auf rund 360.000, der Sammlungen der Nationalbibliothek um 46 Prozent auf 450.000 und der Schaustellungen und Schauräume in Wien um sechs Prozent auf mehr als 2,2 Millionen. Zwar entfällt wohl ein erheblicher Teil der Konzert- und Museenbesucher auf Touristen, doch ist die Zahl der in Wien gemeldeten Fremden zwischen 1977 und 1981 nur um rund neun Prozent gestiegen, die Frequenzsteigerungen sind also doch zu einem beträchtlichen Teil auf ein zunehmendes Interesse der Wiener zurückzuführen.

Die Wiener entwickeln sich zu Leseratten

Die Bibliotheken werden von den Wienern ebenfalls häufiger in Anspruch genommen als noch vor einigen Jahren. Das gilt für die meisten größeren wissenschaftlichen und Fachbibliotheken. Besonders erfreulich ist die Entwicklung in der Wiener Stadt- und Landesbibliothek. Hier nahm der Bücherstand einschließlich der Handschriften, Musikhandschriften und Notendrucke von 1977 bis 1981 um acht Prozent auf 627.122 zu. Im gleichen Zeitraum stieg die Zahl der Benützer um 50 Prozent auf 36.623 und die Zahl der entlehnten Werke sogar um 71 Prozent auf 127.614 an.

In den städtischen Büchereien standen den Wienern 1981 nicht weniger als 840.459 Bücher zur Verfügung, um 16 Prozent mehr als 1977. Die Zahl der eingeschriebenen Leser erhöhte sich in dieser Zeitspanne um sechs Prozent auf 100.703, die Entlehnungen nahmen aber um 29 Prozent auf 2,848.855 Bände zu.

3.1.1983: Helfen ist das Motto - Rettungsleute gründeten "Humanitätsklub"

Nicht nur von Berufs wegen ist "Helfen" das Motto der Männer von der Wiener Rettung. Zwei Bedienstete der Rettungszentrale haben nun einen Verein gegründet, der Bedürftigen ohne großen finanziellen Aufwand unter die Arme greifen will. Die Idee für den "Humanitätsklub" stammt von dem seit 29 Jahren im Rettungsdienst tätigen Rudolf Machala.

Der Verein hat bereits 21 Mitglieder, die nicht nur aus dem Bereich der Rettung kommen. Das Klublokal befindet sich in der Bezirksstelle "Van Swieten" des Roten Kreuzes am Phorusplatz 7. Als erste Aktion wurde kurz vor Weihnachten das Altersheim Liesing vom "Humanitätsklub" besucht. "70 Senioren, die keine Angehörigen mehr haben, erhielten kleine Geschenkpakete und ein bisschen Aufmerksamkeit", so Machala.

3.1.1983: Zuwachs für Plakatsammlung

Einen wertvollen Zuwachs konnte die Plakatsammlung der Wiener Stadt- und Landesbibliothek verzeichnen: Architekt Peter Tölzer, der von den Dreißigerjahren bis 1955 auch als Gebrauchsgraphiker tätig war, schenkte der Bibliothek eine größere Anzahl von Plakaten, die er selbst entworfen hat.

Die Plakate sind - neben ihrem künstlerischen Rang - auch von kulturhistorischer Bedeutung.

3.1.1983: Bankerln aus dem Wiener Weihnachtsbaum

Der Wiener Weihnachtsbaum, der noch bis zum Dreikönigsfest auf dem Rathausplatz steht, findet auch danach eine sinnvolle Verwendung: er wird zu Bankerln und Spielgeräten verarbeitet, die im Grüngürtel der Stadt aufgestellt werden.

Nach den Feiertagen wird der Baum dem Forstamt der Stadt Wien übergeben. In der Tischlerei Lainz werden dann Sitzgelegenheiten und Spielgeräte hergestellt.

4.1.1983: Robert Prosel - Chefredakteur des Presse- und Informationsdienstes

Magistratsdirektor Dr. Josef Bandion führe den neuen Leiter der MA 53 (Presse- und Informationsdienst) Chefredakteur Robert Prosel offiziell in sein Amt ein.

Chefredakteur Prosel dankte für seine Ernennung und schilderte, dass er bereits unter dem fünften Wiener Bürgermeister tätig ist. Prosel wurde 1924 in Wien geboren. Bereits sein Vater war in der Kommunalpublizistik tätig. 1946 begann Robert Prosel seine Tätigkeit in der damaligen Pressestelle der Stadt Wien, seit 1948 war er stellvertretender Chefredakteur.

5.1.1983: Bibliothek im Krankenhaus - Beitrag zur Therapie - "Büchertante" betreut kranke Kinder

Unter dem Titel "Bibliothek im Krankenhaus" haben die Wiener Städtischen Büchereien in Zusammenarbeit mit den Ärzten der Kinderklinik des Allgemeinen Krankenhauses (Vorstand: Prof. Zweymüller) ein Projekt entwickelt, dass eine wegweisende Form der Bibliotherapie erprobt und bereits erste positive Ergebnisse gezeigt hat.

Der Wirkungsbereich der im Krankenhaus tätigen Kinderbibliothekarin reicht weit über deren übliche Funktion in vergleichbaren Patientenbüchereien hinaus, weil sie vollständig in die Therapie einbezogen wird und die ärztliche Behandlung ergänzt.

Indem sich die "Büchertante" um das seelische Wohlbefinden der kleinen Patienten gezielt bemüht, gelingt es ihr, Teile der Therapie zu werden und den Gesundungsprozess zu fördern.

Das Modell Bibliotherapie, das zur Zeit in Wien läuft, wird nun von einem Forschungsteam bestehend aus Ärzten, Psychotherapeuten, Architekten und der Kinderbibliothekarin untersucht. Die Ergebnisse dieser Untersuchung werden in einer Studie festgehalten, die Ausgangspunkte für die Weiterentwicklung der Bibliotherapie sein wird.

7.1.1983: Magister Seitlinger - Stellvertretender Chefredakteur

Der Leiter des Presse-und Informationsdienstes der Stadt Wien hat Magister Karl Seitlinger zu seinem Stellvertreter ernannt. Chefredakteur-Stellvertreter Seitlinger behält weiterhin die Betreuung von Finanzstadtrat Hans Mayr und der Geschäftsgruppe Finanzen und Wirtschaftspolitik.

10.1.1983: Bronzegreif auf der Salztorbrücke - Altes Wahrzeichen wieder aufgestellt

Ein Greifvogel schmückt seit kurzem die Salztorbrücke, die über den Donaukanal führt. Damit ist einer der ursprünglich vier Bronzevögel, die der Brücke bis zu ihrer Zerstörung im Zweiten Weltkrieg ihr charakteristisches Aussehen verliehen, auf seinen angestammten Platz zurückgeführt. Die zwei Meter hohe Plastik steht nun am stadtseitigen Ende der Brücke auf einer 3,5 Meter hohen Säule.

Der auf der Salztorbrücke aufgestellte Greif ist einer von zweien, die wiedergefunden wurden. Der erste steht seit Jahren als Wappenvogel auf dem Hauptplatz des Kärntner Städtchens Greifenburg. Dieser Greif, der völlig unbeschädigt war, machte erst die historisch getreue Restaurierung des neuen und zugleich alten Kennzeichens der Salztorbrücke möglich - die fehlenden Teile konnten stilgetreu nachgegossen werden.

Der Greif auf der Salztorbrücke stellt einen ersten Schritt dazu dar, den Donaukanalbrücken ihr gleichförmiges Aussehen und ihre Anonymität zu nehmen. Im kommenden Sommer wird die Marienbrücke wider ihre zugehörige Marienfigur erhalten und auch die Rossauer Brücke erhält mit einer Nepomuk-Figur ein besonderes Kennzeichen.

10.1.1983: Stadtrat a. D. Franz Glaserer gestorben

Der ehemalige Wohnbaustadtrat Franz Glaserer ist im 79. Lebensjahr in Wien gestorben. Stadtrat Glaserer war von 1954 bis 1968 Amtsführender Stadtrat für das Wohnungswesen in Wien.

11.1.1983: Josef-Kainz-Medaillen 1982 überreicht

Kulturstadtrat Dr. Helmut Zilk überreichte heute die Josef-Kainz-Medaillen 1982 und die Förderungspreise zur Kainz-Medaille. Mit der Kainz-Medaille wurden Wilfried Baasner, Maria Bill, Benno Besson und Ezio Toffolutti ausgezeichnet, die Förderungspreise erhielten Ottwald John, Nika Brettschneider, Helmut Wiesner und Lena Ilgisonis.

Die Medaillen wurden für folgende Leistungen vergeben:

  • Kainz-Medaillen:
    • Wilfried Baasner für die Titelrolle in "Der Elefantenmensch" von Bernard Pomerance im Schauspielhaus; Maria Bill für die Titelrolle von Pam Gems Stück "Piaf" im Schauspielhaus; Benno Besson für die Inszenierung der Komödie "Der neue Menoza oder Geschichte des cumbanischen Prinzen Tandi" von Jakob Michael Lenz im Burgtheater; Ezio Toffolutti für die Bühnenausstattung zu der Komödie "Der neue Menoza oder Geschichte des cumbanischen Prinzen Tandi" im Burgtheater.
  • Förderungspreise:
    • Ottwald John für die Darstellung des Melchior in "Einen Jux will er sich machen" von Johann Nestroy (Gruppe 80 in der Kulisse); Nika Brettschneider für die Darstellung des Sancho Pansa in "Don Quijote in Wien" von Nika Brettschneider und Ludvik Kavin (Theaterbrettl); Helmut Wiesner für die Inszenierung von "Der jüngste Tag" von Ödon von Horvath (Gruppe 80 in der Kulisse); Lena Ilgisonis für die Bühnenausstattung zu dem Stück "Susn" von Herbert Achternbusch (Drachengasse zwei).

12.1.1983: Ehrenringe für Gold, Wessely und Weigel

Bürgermeister Leopold Gratz überreichte heute an Kammerschauspielerin Käthe Gold, Kammerschauspielerin Paula Wessely und Hans Weigel den Ehrenring der Stadt Wien.

16.1.1983: Concordiaplatz wird verkehrsberuhigte Zone

Der Concordiaplatz und der angrenzende Teil der Börsegasse zwischen Renngasse und Tiefem Graben im 1. Bezirk wird mit einem Kostenaufwand von 3,5 Millionen Schilling in eine verkehrsberuhigte Zone umgebaut.

18.1.1983: 36,9 Millionen Schilling für Altstadt

Der Altstadterhaltungsbeirat beschloss in seiner letzten Sitzung die Vergabe von insgesamt 36,9 Millionen Schilling für denkmalpflegerische Arbeiten. Prominentestes Gebäude, dessen stilgetreue Renovierung unterstützt wird, ist das Palais Ferstel, wo auch an der Fertigstellung des Cafe Central gearbeitet wird.

18.1.1983: Zwei Millionen Schilling für die Kinder im Libanon

Die drei Friedenskonzerte der Wiener Symphoniker Anfang dieses Jahres in Beirut erbrachten ein Einspielergebnis von zwei Millionen Schilling. Heute übergaben der Direktor der RIF-Bank, Dr. Willy Rellecke, und der Generalsekretär der Wiener Symphoniker, Dr. Lutz Lüdemann, dem Präsidenten der Symphoniker, Kulturstadtrat Dr. Helmut Zilk, einen Scheck über diese zwei Millionen Schilling. Das Geld wird sozialen Einrichtungen im Libanon, unter anderen den SOS-Kinderdörfern zugutekommen.

19.1.1983: Wiener Wochen in Tokio eröffnet - bisher größte Auslandsveranstaltung Wiens

Im Misukoshi-Kaufhaus in Tokio eröffneten heute Finanzstadtrat Hans Mayr und Handelskammerpräsident Ing. Karl Dittrich die "Wien-Fair", die größte Werbeaktion, die von der Wiener Stadtverwaltung jemals im Ausland veranstaltet wurde. Geworben wird dabei um den japanischen Touristen, der mehr als bisher in die Musikstadt eingeladen werden soll, und um den japanischen Konsumenten, für den bei Mitsukoshi Produkte "Made in Vienna" zum Einkauf ausgestallt sind (von der Mozartkugel bis zum Bösendorfer Flügel). Für die Aktion wurden aus dem Stadtbudget fast zehn Millionen Schilling bereitgestellt.

Zentrum der Präsentation ist die vom Wiener Fremdenverkehrsverband gestaltete Ausstellung "Wien - Tradition und Übergang", die letzten Herbst bereits erfolgreich in Los Angeles gezeigt worden ist. Für das auf Originalobjekte versessene japanische Publikum wurde diese Ausstellung um einige "Gustostückerln" angereichert. So wurde etwa im Zusammenhang mit dem Historischen Museum der Stadt Wien die gesamte Einrichtung des Johann-Strauß-Wohnzimmers aus der Praterstraße nach Tokio transferiert. Prof. Hans Hann, in Japan bereits bestens bekannt, stellte ein über 200 Jahre altes Klavier zur Verfügung und nahm ein weiteres, einen echten Schubert-Flügel, für mehrere Konzerte mit, die er im Rahmen der Wien-Aktion spielt. Autographen von Haydn, Mozart und Beethoven, die Brille Schuberts, eine originale Mahler-Partitur und eine Notenskizze von Alban Berg sind weitere Kostbarkeiten unter den 136 Musikexponaten, die zum Großteil aus den Museen der Stadt Wien und der Wiener Stadt- und Landesbibliothek stammen.

"Mozart Chair Boys" und Wiener Küche

Besonderes Aufsehen bei den zahlreichen TV-Teams, die Reportagen über die Wien-Aktion drehten, erregten die Mozart-Sängerknaben, in ihren historischen Kostümen, die bei der Eröffnung den Donauwalzer sangen und tags zuvor dem japanischem Kulturminister vorgestellt wurden. Die Besucher des Misukoshi-Kaufhauses - es ist mehrmals größer als die größten Kaufhäuser in Wien - können einer Wiener Glasschleiferin zusehen, einen Wiener Konditor bei der Zubereitung von Mehlspeisen beobachten und Wiener Küche verkosten, die es gleichzeitig auch in Tokio Hilton-Hotel gibt. In den einzelnen Abteilungen des Kaufhauses werden österreichische, vor allem Wiener Produkte angeboten, die von einer eigenen "Einkaufsmission" - betreut von der Wiener Handelskammer - in Wien ausgesucht worden sind.

Die Zusammenarbeit mit dem Mitsukoshi-Konzern, von Stadtrat Mayr und Handelskammerpräsident Dittrich 1981 initiiert, geht nach der Aktion in Tokio weiter. Als nächste Orte für Wien-Präsentationen sind die Konzernfilialen in Nagoya und Osaka bereits fixiert.

21.1.1983: Wienfluss-Trennmauer wird saniert

Normalerweise schlängelt sich der Wienfluss ja recht harmlos durch sein reguliertes Bett. In Hochwasserzeiten - zum Beispiel im Jahr 1975 - kann er aber anschwellen und seinen Überschwemmungsraum bis zur Unterkante der Trennmauer (bis circa zwei Meter Höhe) ausfüllen. An eben dieser Trennmauer zwischen U-Bahn und Flussbett werden nun in den kommenden Jahren Sanierungsarbeiten durchgeführt. Die dafür notwendigen Mittel von 3,6 Millionen Schilling wurden heute vom zuständigen Ausschuss genehmigt.

Gemeinsam mit den Wiener Verkehrsbetrieben wird die Magistratsabteilung 45 (Wasserbau) nun die Wienfluss-Trennmauer im Bereich der Station Pilgramgasse, genauer: zwischen Stiegerbrücke bis zum Beginn der "Großen Wienflusseinwölbung", sanieren. Dabei müssen vor allem Betonabdeckplatten erneuert und Verfugungsarbeiten durchgeführt werden. Ähnliche Sanierungsmaßnahmen wurden bereits zwischen den Stationen Ober Sankt Veit und Meidling vorgenommen.

21.1.1983: Neuer Leiter für die Magistratsabteilung 23

Als neuer Leiter der Magistratsabteilung 23 (Gebäude des Sozial- und Gesundheitswesens und verschiedene Nutzbauten) wurde Senatsrat Dipl.-Ing. Rudolf Foltin heute in sein Amt eingeführt.

24.1.1983: Neues Feuerwehrfahrzeug kann Tanker abschleppen

Es kann Container für verschiedene Einsätze - vom Ölwehrcontainer bis zum Behälter mit Pölzmaterial transportieren, es kann aber auch zum Beispiel nach einem Tankerunfall liegengebliebene Tanker gleich wegschleppen: das neue Wechselladerfahrzeug der Wiener Feuerwehr, das nun um fast zwei Millionen Schilling gekauft wird.

Wiens Feuerwehr verfügt bereits über einige Containerfahrzeuge, die je nach Bedarf verschiedene Behälter transportieren können.

27.1.1983: Hofrat Dr. Denscher geht in Pension

Der Leiter des Kulturamtes der Stadt Wien, Hofrat Senatsrat Dr. Richard Denscher, tritt mit Ende Jänner nun in den Ruhestand.

Dr. Denscher, 1922 in einer Favoritner Arbeiterfamilie geboren, studierte nach dem Militärdienst Geschichte an der Wiener Universität. 1949 trat er als Erzieher in den Dienst der Stadt Wien, wurde 1960 im Kulturamt Referent für Denkmal- und Heimatpflege und für Verkehrsflächenbenennung und kam 1967 in den Presse- und Informationsdienst. Als Ausstellungsreferent war er für viele große Wien-Präsentationen in aller Welt verantwortlich. 1973 wurde Dr. Denscher zum Leiter des Informationsreferates im Pressedienst berufen, 1975 von Bürgermeister Leopold Gratz zum Leiter seines Büros. Seit 1979 war er Leiter des Kulturamtes. Der Titel "Hofrat" wurde ihm 1978 vom Bundespräsidenten verliehen.

27.1.1983: Neuer Direktor des Wiener Rechnungsamtes

Magistratsdirektor Dr. Josef Bandion führte Amtsrat Hans Kirchmeyer, als neuen Direktor des Rechnungsamtes der Magistratsabteilung 6, heute in sein Amt ein.

Amtsrat Kirchmeyer trat 1958 in den Dienst der Gemeinde Wien ein und war von der ersten Stunde an im Rechnungsamt tätig.

28.1.1983: Aus dem Wiener Gemeinderat

Zu Beginn der heutigen Gemeinderatssitzung wurde der Antrag der SPÖ "betreffend die vorzeitige Auflösung des Gemeinderates" eingebracht. Antragsteller sind Klubobmann Edlinger sowie die Gemeinderäte Sallaberger, Mayrhofer, Prof. Dipl.-Vw Karoline Pluskal und Genossen. Der Antrag wird noch im Gemeinderatsausschuss für Personal- und Rechtsangelegenheiten behandelt. Er wird dem Wiener Gemeinderat in seiner Sitzung am Freitag, dem 18. Februar, zur Beschlussfassung vorliegen. Die Mitglieder des Gemeinderates bleiben bis zur Angelobung der neugewählten Gemeinderäte im Amt.

Der Antrag hat folgenden Wortlaut:

"Am 24. April 1983 wird der Nationalrat der Republik Österreich neu gewählt werden. Die Wahlwerbung der politischen Kräfte unseres Landes für die von der Bevölkerung zu treffende Entscheidung hat bereits voll eingesetzt.

Ungeachtet der Eigenständigkeit jener Probleme, die auf der Ebene der Gemeinde und des Landes Wien sowie der Wiener Bezirksvertretungen zu bewältigen sind, erscheint es zweckmäßig, gleichzeitig mit der Neuwahl des Nationalrates auch die Neuwahl des Gemeinderates und der Bezirksvertretungen, deren Wahlperiode im Herbst 1983 enden würde, am Tag der Nationalratswahl durchzuführen.

Gerade in einer Zeit, in der die wirtschaftlichen Probleme der westeuropäischen Industriestaaten auf Österreich überzugreifen drohen, ist es, abgesehen von der damit verbundenen Kostenersparnis, notwendig, die Wahlwerbung auch in Wien auf einen kürzeren Zeitraum einzuschränken, um möglichst rasch wieder zu einer von wahlpolitischen Auseinandersetzung unbelasteten Arbeit im Interesse der Wiener Bevölkerung zu kommen.

Die unterfertigten Mitglieder des Gemeinderates stellen daher gemäß Paragraph 39 der Geschäftsordnung für den Gemeinderat der Stadt Wien folgenden Antrag:

Gemäß Paragraph 13 Wiener Stadtverfassung wird der Gemeinderat der Stadt Wien vor Ablauf der Wahlperiode aufgelöst.

Der Herr Bürgermeister wird ersucht, gemäß Paragraph 3 der Gemeindewahlordnung der Stadt Wien die Neuwahl der Mitglieder des Gemeinderates und der Bezirksvertretungen so anzusetzen, dass diese am 24. April 1983 durchgeführt werden kann.

In formeller Hinsicht wird die Zuweisung des Antrages an den Gemeinderatsausschuss für Personal- und Rechtsangelegenheiten beantragt."