Historischer Rückblick aus dem Jahr 1983

Zusammenfassungen von Meldungen der Rathauskorrespondenz

Zurück

Juni 1983

Juni

1.6.1983: Die neuen Geschäftsgruppen in der Stadtverwaltung

Personal-, Rechtsangelegenheiten und Konsumentschutz

Amtsführende Stadträtin: Friedrike Seidl

  • Magistratsabteilung 1 - Allgemeine Personalangelegenheiten
  • Magistratsabteilung 2 - Personalamt
  • Magistratsabteilung 3 - Besoldungsamt
  • Magistratsabteilung 58 - Rechtliche Angelegenheiten der Landeskultur und des Wasser- und Schifffahrtswesens
  • Magistratsabteilung 59 - Marktamt
  • Magistratsabteilung 60 - Veterinäramt, Lebensmitteluntersuchungsanstalt, Markt- und Schlachtbetrieb Sankt Marx)
  • Magistratsabteilung 61 - Staatsbürgerschafts- und Personenstandsangelegenheiten
  • Magistratsabteilung 62 - Wahlen und verschiedene Rechtsangelegenheiten
  • Magistratsabteilung 63 - Gewerbewesen und rechtliche Angelegenheiten des Ernährungswesens
  • Magistratsabteilung 64 - Rechtliche Bau-, Energie-, Eisenbahn- und Luftfahrtangelegenheiten
  • Magistratsabteilung 66 - Statistisches Amt der Stadt Wien
  • Magistratsabteilung 70 - Rechtliche Verkehrsangelegenheiten

Finanzen und Wirtschaftspolitik

Amtsführender Stadtrat: Hans Mayr

  • Magistratsabteilung 4 - Allgemeine Finanz- und Wirtschaftsangelegemnheiten, Abgaben
  • Magistratsabteilung 5 - Finanzwirtschaft und Haushaltswesen, Holding
  • Magistratsabteilung 6 - Rechnungsamt
  • Magistratsabteilung 54 - Zentraler Einkauf

Bildung, Jugend und Familie

Amtsführende Stadträtin: Vizebürgermeisterin Gertrude Fröhlich-Sandner

  • Magistratsabteilung 11 - Jugendamt
  • Magistratsabteilung 13 - Bildung und außerschulische Jugendbetreuung
  • Magistratsabteilung 56 - Städtische Schulverwaltung

Kultur und Sport

Amtsführender Stadtrat: Franz Mrkvicka

  • Magistratsabteilung 7 - Kulturamt
  • Magistratsabteilung 8 - Wiener Stadt- und Landesarchiv
  • Magistratsabteilung 9 - Wiener Stadt- und Landesbibliothek
  • Magistratsabteilung 10 - Museen der Stadt Wien
  • Magistratsabteilung 51 - Sportangelegenheiten

Gesundheit und Soziales

Amtsführender Stadtrat: Univ.-Prof. Dr. Alois Stacher

  • Magistratsabteilung 12 - Sozialamt
  • Magistratsabteilung 14 - Sanitätsangelegenheiten und Sozialversicherung
  • Magistratsabteilung 15 - Gesundheitsamt
  • Magistratsabteilung 17 – Anstaltenamt

Stadtentwicklung und Stadterneuerung

Amtsführender Stadtrat: Ing. Fritz Hofmann

  • Magistratsabteilung 18 - Stadtstrukturplanung
  • Magistratsabteilung 19 - Stadtgestaltung
  • Magistratsabteilung 20 - Druckerei und technische Dolimentation
  • Magistratsabteilung 21 - Flächenwidmungs- und Bebauungsplan
  • Magistratsabteilung 24 - Städtischer Wohnhausbau
  • Magistratsabteilung 25 - Technisch-wirtschaftliche Prüfstelle für Wohnhäuser, besondere Angelegenheiten der Stadterneuerung
  • Magistratsabteilung 27 - Erhaltung städtischer Wohnhäuser
  • Magistratsabteilung 35 - Allgemeine baubehördliche Angelegenheiten
  • Magistratsabteilung 36 - Technische Gewerbeangelegenheiten und Feuerpolizei
  • Magistratsabteilung 37 - Baupolizei
  • Magistratsabteilung 40 - Technische Grundstücksangelegenheiten
  • Magistratsabteilung 41 - Stadtvermessung
  • Magistratsabteilung 50 - Allgemeine und rechtliche Angelegenheiten des Wohungswesens sowie der Wohnbauförderung und der Wohnungsverbesserung
  • Magistratsabteilung 52 - Verwaltung der städtischen Wohn- und Amtsgebäude
  • Magistratsabteilung 69 - Rechtliche und administrative Angelegenheiten

Umwelt und Bürgerdienst

Amtsführender Stadtrat: Peter Schieder

  • Magistratsabteilung 22 - Umweltschutz
  • Magistratsabteilung 30 - Kanalisation
  • Magistratsabteilung 31 - Wasserwerke
  • Magistratsabteilung 42 - Stadtgartenamt
  • Magistratsabteilung 44 - Bäder
  • Magistratsabteilung 45 - Wasserbau
  • Magistratsabteilung 48 - Stadtreinigung und Fuhrpark
  • Magistratsabteilung 49 - Forstamt und Landwirtschaftsbetrieb der Stadt Wien
  • Magistratsabteilung 53 - Presse- und Informationsdienst
  • Magistratsabteilung 68 - Feuerwehr und Katastrophenschutz

Bauten

Amtsführender Stadtrat: Roman Rautner

  • Magistratsabteilung 23 - Gebäude des Sozial- und Gesundheitswesens und verschiedene Nutzbauten
  • Magistratsabteilung 26 - Gebäude des Kultur-, Schul- und Sportwesens, Amtsgebäude und verschiedene Nutzbauten
  • Magistratsabteilung 28 - Straßenverwaltung und Straßenbau
  • Magistratsabteilung 29 - Brückenbau und Grundbau
  • Magistratsabteilung 32 - Maschinentechnik, Wärme-, Kälte- und Energiewirtschaft
  • Magistratsabteilung 33 - öffentliche Beleuchtung
  • Magistratsabteilung 34 - Elektro-, Gas- und Wasseranlagen für städtische Objekte
  • Magistratsabteilung 39 - Versuchs- und Forschungsanstalt der Stadt Wien (ausgenommen die Bereiche, die zur Magistratsabteilung 22 kommen)
  • Magistratsabteilung 46 - Verkehrsorganisation und technische Verkehrsangelegenheiten

Verkehr und Energie

Amtsführender Stadtrat: Johann Hatzl

  • Magistratsabteilung 38 - U-Bahn-Bau
  • Magistratsabteilung 43 - Städtische Friedhöfe
  • Wiener Stadtwerke - Elektrizitätswerke - Gaswerke - Verkehrsbetriebe - Städtische Bestattung

1.6.1983: Die neuen (alten) Bezirksvorsteher

Die neuen Bezirkschefs werden in den konstituierenden Sitzungen der Bezirksvertretungen gewählt und von Bürgermeister Leopold Gratz oder einem Mitglied des Wiener Stadtsenates angelobt werden:

  • 1. Bezirk - Innere Stadt: Ing. Heinrich A. Heinz (ÖVP)
  • 2. Bezirk - Leopoldstadt: Rudolf Bednar (SPÖ)
  • 3. Bezirk - Landstrasse: Rudolf Bergen (SPÖ)
  • 4. Bezirk - Wieden: Herta Haider (ÖVP)
  • 5. Bezirk - Margareten: Johann Walter (SPÖ)
  • 6. Bezirk - Mariahilf: KR Franz Blauensteiner (ÖVP)
  • 7. Bezirk - Neubau: KR Josef Karrer (ÖVP)
  • 8. Bezirk - Josefstadt: Walter Kasparek (ÖVP)
  • 9. Bezirk - Alsergrund: Wolfgang Schmied (ÖVP)
  • 10. Bezirk - Favoriten: Josef Deutsch (SPÖ)
  • 11. Bezirk - Simmering: Otto Mraz (SPÖ)
  • 12. Bezirk - Meidling: Ing. Kurt Neiger (SPÖ)
  • 13. Bezirk - Hietzing: Elfi Bischof (ÖVP)
  • 14. Bezirk - Penzing: Otto Bauer (SPÖ)
  • 15. Bezirk - Rudolfsheim-Fünfhaus: Max Eder (SPÖ)
  • 16. Bezirk - Ottakring: Alfred Barton (SPÖ)
  • 17. Bezirk - Hernals: Robert Pfleger (SPÖ)
  • 18. Bezirk - Währing: Dkfm. Hans Hemmelmayer (ÖVP)
  • 19. Bezirk - Döbling: Adolf Tiller (ÖVP)
  • 20. Bezirk - Brigittenau: Anton Deistler (SPÖ)
  • 21. Bezirk - Floridsdorf: Kurt Landsmann (SPÖ)
  • 22. Bezirk - Donaustadt: Albert Schultz (SPÖ)
  • 23. Bezirk - Liesing: Heinrich Haberl (SPÖ)

1.6.1983: Österreichischer Nationalzirkus gastiert in Wien

Der Österreichische Nationalzirkus Elfi Althoff-Jacobi gastiert bis Mitte Juni auf dem Messepalast im Wiener Prater.

2.6.1983: Sportstadtrat Franz Mrkvicka gab den Startschuss zur 35. Österreich-Tour

Vor dem Thermalbad Oberlaa erfolgte heute der Start zur 35. Österreich-Radrundfahrt. Sportstadtrat Franz Mrkvicka hat 72 Fahrer aus acht Nationen auf die 1.215 Kilometer lange Strecke geschickt. Titelverteidiger ist der Tiroler Helmut Wechselberger. Es sind diesmal elf Etappen zu bewältigen.

3.6.983: "Johann-Strauß-Gipfel" in Wien - 150 Teilnehmer aus fünf Ländern werden erwartet

150 Musikliebhaber aus fünf Ländern werden in einigen Tagen in Wien erwartet: Es sind Mitglieder der Johann-Strauß-Gesellschaften, die zusammen mit österreichischen Freunden ihr ersten Gemeinschaftstreffen abhalten.

Johann-Strauß-Gesellschaften gibt es in Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Japan und Schweden. Wie populär der Komponist von "An der schönen blauen Donau" sowie die ganze Strauß-Dynastie ist, lässt sich auch an zwei Beispielen erkennen: In Paris wurde vor einigen Jahren ein Platz nach dem Komponisten benannt, und in Japan wird jeder der 400 Gesellschafter statt per Namen mit einer Nummer geführt, die sich nach der Opuszahl von Johann Strauß Sohns Werken richtet. Der Präsident wählte Nummer 314 - den Donauwalzer ...

6.6.1983: "Herrgott aus Stein" im Wilhelminenspital

In der Parkanlage der fünften Medizinischen Abteilung des Wilhelminenspitals (Vorstand: Primarius Professor Dr. Franz Gruber) wurde ein Steinkreuz mit einer Christusfigur aufgestellt. Heute wurde dieser "Herrgott aus Stein" von Kardinal DDr. Franz König in Anwesenheit von zahlreichen Ehrengästen eingeweiht. Bei dem Steinkreuz handelt es sich um die Arbeit eines anonymen Künstlers aus dem 19. Jahrhundert, das aus den Beständen des Historischen Museums der Stadt Wien stammt. Da die Figur stark beschädigt war, musste sie renoviert werden.

7.6.1983: Stadtrat Rautner will Bauarbeiten beschleunigen - Bessere Information durch Baustellentafeln

Eine Beschleunigung der in seine Geschäftsgruppe fallenden Bauarbeiten ist das vordringliche Ziel des neuen Bautenstadtrates, des Vorsitzenden der Gewerkschaft der Bau- und Holzarbeiter, Roman Rautner. Wie Rautner heute erklärte, will er sich dafür einsetzen, die Bautätigkeiten seines Ressorts sowohl innerhalb des Magistrats wie auch mit den ausführenden Baufirmen bestmöglich zu koordinieren und auf diese Weise die Bauzeiten zu verringern. Im Interesse der Wiener Bürger müssen einmal festgelegte Bauzeiten unbedingt eingehalten werden. Bei der Durchführung der Bauarbeiten ist darauf zu achten, dass die Bevölkerung so wenig wie nur möglich gestört wird.

Die Öffentlichkeit soll aber auch über die Bauvorhaben besser informiert werden. Das soll mit Baustellentafeln geschehen, aus denen ersichtlich ist: Welche Magistratsdienststelle den Auftrag gegeben hat, welche Firma ihn durchführt (mit Telefonnummer des verantwortlichen Bauleiters), um welches Vorhaben es sich handelt (Gebrechen, Erneuerung usw.) und wie lange die Bauarbeiten dauern werden.

8.6.1983: Zinnfiguren kämpfen um Wien - Dioramen-Schau im Historischen Museum

Ergänzend zur Türkenausstellung zeigt das Historische Museum der Stadt Wien eine Reihe von Zinnfiguren-Dioramen, die die Ereignisses des Jahres 1683 plastisch veranschaulichen. Die Dioramen, von der "Gesellschaft der Freunde und Sammler kulturhistorischer Figuren 1683" zur Verfügung gestellt, sind bis Ende Oktober im Museum zu sehen.

9.6.1983: "Sanfte" Stadterneuerung erfolgreich abgeschlossen - Fröhlich-Sandner eröffnet "Planquadrat IV"

Mit einem Fest feiert das "Planquadrat IV", ein Häuserblock zwischen Margaretenstraße, Preßgasse, Mühlgasse und Schikanendergasse im 4. Bezirk, den gelungenen Versuch einer "sanften" Stadterneuerung, in deren Zuge im Laufe von zehn Jahren Häuser revitalisiert und in den Innenhöfen Grünflächen und Spielplätze angelegt wurden. In enger Zusammenarbeit zwischen den Bewohnern des Planquadrats und der Wiener Stadtverwaltung mit Unterstützung des Bautenministeriums (Wohnbauforschung) und des ORF, der die Anfangsphase dieses Projekts durch ausführliche Fernsehsendungen begleitet und unterstützt hat, wurde hier eine Möglichkeit gezeigt, wie Stadterneuerung und Schaffung von Grünraum unter Mitwirkung der betroffenen Bewohner realisierbar ist.

Vizebürgermeisterin Fröhlich-Sandner bezeichnete in ihrer Festansprache die hier gezeigte Verflechtung von öffentlicher und privater Initiative als zukunftsweisend für die Entwicklung einer Stadt, in der Mensen aller Altersstufen mit ihren unterschiedlichen Bedürfnissen zusammenleben.

9.6.1983: Festwochen-Bilanz 1983 und -Vorschau 1984 - Stadtrat Franz Mrkvicka neuer Festwochenpräsident

Der neue und der alte Festwochenpräsident, Stadtrat Franz Mrkvicka und Unterrichtsminister Dr. Helmut Zilk, legten heute eine Bilanz der Wiener Festwochen 1983 und gaben Pläne für 1984 bekannt. Als Mitglied des Programmdirektoriums wird Zilk weiterhin den Wiener Festwochen zur Verfügung stehen. Zum neuen Präsidenten wurde Stadtrat Franz Mrkvicka gewählt.

10.6.1983: Aus dem Wiener Landtag

Nach der Fragestunde stand in der heutigen Sitzung des Wiener Landtages eine Demokratisierungsdebatte auf der Tagesordnung. Stadträtin Friederike Seidl (SPÖ) beantragt die Änderung der Verfassung der Bundeshauptstadt Wien, die vorsieht, dass zur Bildung eines "Klubs des Gemeinderates" nicht mehr die Mindestzahl von drei Gemeinderatsmitgliedern erforderlich ist. Der Antrag wurde nach längerer Debatte einstimmig angenommen.

10.6.1983: Aus dem Wiener Gemeinderat

Nach der Fragestunde in der heutigen Sitzung des Wiener Gemeinderates standen unter anderem folgende Punkte auf der Tagesordnung:

Die neue Geschäftseinteilung für den Magistrat der Stadt Wien wurde mit den Stimmen der SPÖ angenommen.

Einstimmig angenommen wurde der Antrag auf die nachträgliche Genehmigung der Aufnahme eines Darlehens in der Höhe von 44,45 Millionen Schilling beim Wasserwirtschaftsfond. Es soll für die Herstellung der Wasserversorgungsanlage Pfannbauernquelle verwendet werden. Der Antrag wurde einstimmig angenommen.

11.6.1983: 70 Jahre Lainzer Krankenhaus

Vor 70 Jahren wurde das erste Spital der Stadt Wien, das Lainzer Krankenhaus, eröffnet. Es hatte damals 991 Betten, für die Betreuung der Patienten wurden 130 geistliche Krankenschwestern eingestellt. Heute hat das Spital rund 1.500 Betten, mehr als 300 Ärzte und fast 800 Pflegepersonen.

Rückblick

Schon im vorigen Jahrhundert war ein Teil des Waldgebietes, dessen Kern der Lainzer Tiergarten bildet, für die Stadterweiterung bestimmt und gerodet worden. Dort wurde 1902-1904 das Versorgungsheim gebaut, 1908-1913 das Krankenhaus. Der Bau war dringend: Wien hatte damals bei mehr als zwei Millionen Einwohnern knapp 5.600 Spitalsbetten. Heute sind es mehr als 23.000 Betten für eineinhalb Millionen Einwohner. Schon am 3. Februar 1913 wurden die ersten Patienten aufgenommen. Die offizielle Eröffnung, die wegen der großen Zahl der Ehrengäste im Freien stattfinden musste, wurde wegen der Witterung erst für 17. Mai festgesetzt. Sie wurde mit allem Prunk der Monarchie gefeiert. Eine von Säulen getragene Ehrenpforte wurde eigens für diesen Anlass gebaut. Erzherzog Karl, der spätere letzte Kaiser, nahm die Eröffnung vor, Bürgermeister Dr. Richard Weiskirchner der letzte christlichsoziale Bürgermeister, der 1912 bis 1919 amtierte - assistierte ihm dabei.

Das neue Spital besaß sogar eine Garage. Sie war, wie es im Baubericht heißt "zur Unterbringung von zwei Lastautomobilen und zwei Anhängerwagen" geeignet.

Noch im Eröffnungsjahr bekam das Lainzer Krankenhaus von der Stadtverwaltung ein Geschenk, das damals eine Sensation war: Um 29.462 Kronen wurden 50 Milligramm Radium zur Behandlung von Krebskranken gekauft. Radium war erst 1898 vom Ehepaar Curie in Paris erstmals rein isoliert worden.

In der Ersten Republik wurde das Lainzer Krankenhaus wesentlich erweitert: Rheumaabteilung 1929, Tuberkulosepavillon und Sonderabteilung für Stoffwechselerkrankungen 1930, Sonderabteilung für Strahlentherapie 1931.

In der Zweiten Republik wurde das Spital grundlegend modernisiert, aus den großen Sälen wurden kleine Zimmer. 63 Zimmer mit zwei bis sechs Betten, die für "Zahlpatienten" bestimmt waren, also für Patienten, die alle Kosten ihrer Behandlung und Betreuung selbst bezahlten.

Modernisiert wurden aber auch die medizinische und die medizinisch-technische Einrichtung. So wurden im Lainzer Krankenhaus die erste Kobaltkanone und die erste Betatron-Bestrahlungsanlage Wiens aufgestellt. Damit wahrte das Spital die seit dem Eröffnungsjahr bestehende Tradition der führenden Rolle auf dem Gebiet der Strahlentherapie.

15.6.1983: Musicalaufführung im Konservatorium

Die Uraufführung eines Musicals, das zwei Studenten des Konservatoriums der Stadt Wien verfasst haben, zeigen Studierende der Klasse für Operette, Musical und Chanson (Leitung: Professor Robert Werner).

Das Musical, das von Wolf Equiluz und Ines Reiger geschrieben wurde, trägt den Titel "Show gegen Bar" und hat den Konflikt zwischen Kunst und Kommerz im Showbusiness zum Thema.

15.6.1983: Bürgermeister Leopold Gratz in Helsinki und Stockholm

Bürgermeister Leopold Gratz ist an der Spitze einer Delegation zu einem offiziellen Besuch nach Helsinki abgeflogen. Anschließend wird Gratz in Stockholm an der Tagung des Weltbundes der Gemeinden (IULA) teilnehmen.

16.6.1983: Gedenkmünze 100 Jahre Rathaus

Heute wurde die 500 Schilling Gedenkmünze "100 Jahre Rathaus" vorgestellt.

Im Jahr des 100-Jahr-Jubiläums des Rathauses jährt sich auch annähernd zum 700. Male die Einsetzung des ersten Wiener Bürgermeisters.

16.6.1983: Hallenbad Donaustadt nun mit Freibad und 45-Meter-Rutsche

Eine Freibadeanlage mit zwei Becken und die erste "städtische" 45-Meter-Wasserrutsche steht den Badegästen beim Hallenbad Donaustadt nun zur Verfügung.

Das Hallenbad Donaustadt ist bereits das vierte städtische Hallenbad mit angeschlossenem Sommerbad.

16.6.1983: Wieder Bäckerei in der Naglergasse

Wo einst die berühmte Bäckerei "Fritz" war, kann man ab sofort wieder Backwaren kaufen: die Firma "Ankerbrot" hat im Haus Naglergasse 13 ein stilgetreue Filiale eröffnet.

Damit wurde ein weiterer Schritt zur endgültigen Wiederherstellung des Hauses aus dem 16. Jahrhundert getan, das mit erheblichen Mitteln aus dem Altstadterhaltungsfonds der Stadt Wien von der Ottakringer Brauerei renoviert wurde.

18.6.1983: Sieben Hauptschulen bereits ab Herbst ohne 2. Klassenzug

Wie Stadtschulratspräsident Hans Matzenauer bekanntgab, werden sieben Wiener Hauptschulen bereits ab September - also zwei Jahre vor der generellen Einführung der "Neuen Hauptschulen" - ohne zweiten Klassenzug geführt.

Die "Neue Hauptschule" stützt sich auf die Erfahrungen des seit 1970 erprobten Schulversuches "Integrierte Gesamtschule". Bei der Übertragung der gewonnenen Erfahrungen auf alle Hauptschulen (ab September 1985) sind daher keine wesentlichen Schwierigkeiten zu erwarten.

19.6.1983: Tramwaygeschichte im Betriebsbahnhof Michelbeuern - vom Hebelstellwerk zur Lichtleitertechnik

Zwei "Gustostückerln" für Straßenbahnfans gibt es im Betriebsbahnhof Michelbeuern auf dem Währinger Gürtel: Ein altes handbetriebenes Hebelstellwerk aus dem Jahre 1925 im Bahnhofsgebäude und ein Elektronik-Schaltwerk, das in den auf der Gürtelstrecke verkehrenden Straßenbahnwagen "Emil 6" eingebaut wurde.

Das alte Stellwerk wird demnächst ausgedient haben und soll dann in ein Museum übersiedeln.

Bei der Lichtleitertechnik handelt es sich um eine weltweit einmalige Einrichtung einer österreichischen Firma, die vor allem der Sicherheit der Fahrgäste dient. Sollte zum Beispiel einmal ein Zug ein Rotlicht überfahren, so wird er durch das elektronische Schaltwerk automatisch eingebremst. Ein weiterer Vorteil des elektronischen Lichtleiters: elektromagnetische Störungen wie Funken oder Blitzschlag bleiben völlig wirkungslos. Nach einer Anlaufzeit von etwa einem Jahr hat sich das Elektronik-System nun voll bewährt und soll in Zukunft auch in weiteren Generationen von Straßenbahngarnituren eingebaut werden.

21.6.1983: Neuer Wiener Konsumentenbeirat

Die Gründung eines "Wiener Konsumentenbeirates" als beratendes Gremium für die Geschäftsgruppe Personal, Rechtsangelegenheiten und Konsumentenschutz gab Stadträtin Friederike Seidl bekannt. Mitarbeiter der zuständigen Magistratsabteilungen, Vertreter der Arbeiterkammer, Handelskammer, Gewerkschaft, des Familien- und Gesundheitsministeriums sollen in diesem Gremium vertreten sein und dazu beitragen, den Konsumentenschutz in Wien optimal zu verwirklichen.

22.6.1983: 109 Millionen Schilling für die U3-Vorarbeiten

Eine Erhöhung des Sachkredites für die Durchführung der baulichen Vorarbeiten im Bauabschnitt Landstraße der U3 um 109,6 Millionen Schilling auf insgesamt 502,6 Millionen Schilling wurde heute beschlossen.

Für die Kostenerhöhung sind zum Teil das Vorziehen bestimmter Maßnahmen, zum Teil Erweiterungen verantwortlich. Dazu zählen Straßenbaumaßnahmen, Baugrunduntersuchungen, Wasserrohrumlegungen, Hauszustandsfeststellungen und Maßnahmen im Zusammenhang mit der Verkehrsorganisation.

23.6.1983: Heizbetriebe in Verwaltung der Stadtwerke

Die Wiener Heizbetriebe, die seit der Gründung der Holding Ges.m.b.H. ein Tochterunternehmen derselben sind, werden von den Wiener Stadtwerken verwaltet. Die Neuregelung der Beteiligungsverwaltung wurde heute im zuständigen Ausschuss einstimmig beschlossen und tritt ab Oktober in Kraft.

Stadtrat Hatzl erklärte dazu, es sei nicht daran gedacht, die Heizbetriebe zu einem fünften Teilbetrieb der Stadtwerke zu machen. Für die Tarif- und Investitionspolitik werden die Heizbetriebe nach wie vor in Eigenregie verantwortlich und nicht an Beschlüsse im Gemeinderat gebunden sein. Die Vertragsänderung dient jedoch dem Zweck, alle Energieunternehmungen der Stadt Wien unter eine politische Leitung zu stellen, um sie besser koordinieren zu können.

24.6.1983: Erstmals Jahresabrechnung für Gemeindebauten

Aufgrund des neuen Mietrechtsgesetzes erhält jeder Gemeindebau-Mieter in diesen Tagen bis spätestens 30. Juni - erstmals eine Abrechnung des Hauptmietzinses samt Erhaltungsbeitrag sowie der Betriebskosten und der besonderen Aufwendungen für das vergangene Jahr 1982. Die Verteilung erfolgt durch die Hausbesorger.

26.6.1983: Schienen-Oldtimer in der Innenstadt zu besichtigen

Zum Doppeljubiläum "100 Jahre elektrische Tramway in Österreich - 80 Jahre Wiener Städtische Straßenbahn" wird in der Hauptanstalt des Dorotheums in der Innenstadt, zwei Wochen lang eine Straßenbahn-Modellausstellung gezeigt. Die Ausstellung ist frei zugänglich und wird vom Dorotheum in Zusammenarbeit mit dem Kulturverein Innere Stadt und den Wiener Verkehrsbetrieben veranstaltet.

Die Schau bietet einen Querschnitt über die Geschichte des öffentlichen Verkehrs der letzten 115 Jahre, beginnend mit der Pferdetramway, über die Dampftramway-, der ersten "Elektrischen" von 1897 bis zu den städtischen Autobussen und der U-Bahn. Darunter sind auch ganz markante und für Tramwayfans unvergessene Modelle wie die Type "G", der berühmte "M" der Kriegsstraßenbahnwagen "Heidelberger" und der "Amerikaner" zu sehen.

27.6.1983: Aus dem Wiener Gemeinderat

Im Anschluss an die Fragestunde begann heute die Generaldebatte zum Rechnungsabschluss 1982. Sie wurde mit einem Referat von Finanzstadtrat Hans Mayr (SPÖ) eingeleitet.

Insgesamt gab es am heutigen Tag im Gemeinderat 38 Debattenbeiträge. An "Erstlingsreden" gab es acht Beiträge. Die ÖVP stellte dabei drei Redner, die Gemeinderäte Ingrid Korosec, Ing. Alfred Worm und Dr. Ferdinand Maier, die SPÖ stellte fünf "Erstlinge, Herbert Schmidtmeier, Dr. Joahnnes Swoboda, Mag. Herbert Zima, Werner Jank und Robert Freitag.

Die Rechnungsabschlussdebatte dauert bis 30. Juni.

29.6.1983: Satrapa neuer Kontrollamtsdirektor

Obersenatsrat Dr. Peter Satrapa, der bisherige Leiter des Präsidialbüros, wurde im Wiener Gemeinderat einstimmig zum neuen Direktor des Wiener Kontrollamtes bestellt.