Historischer Rückblick aus dem Jahr 1983

Zusammenfassungen von Meldungen der Rathauskorrespondenz

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März 1983

März

1.3.1983: Nestroy-Ring für Sowinetz und "Telemax"

Kulturstadtrat Dr. Helmut Zilk überreichte an Robert Löffler, besser bekannt als "Telemax" und Kurt Sowinetz den "Nestroy-Ring" der Stadt Wien. Damit wurden - so Zilk - ein großer Schauspieler und ein "Meister der kleinen Form" des Feuilletons geehrt, die beide in idealer Weise der Anforderung entsprechen, das Wesen des Wienerischen in satirischer Form darzustellen.

Robert Löffler, 1931 in Wien geboren, studierte Philosophie und Germanistik. Seit fast 23 Jahren schreibt er seine Kolumne "Telemax", die zum Markenartikel des Humors geworden ist und dabei noch immer wieder überrascht.

Kurt Sowinetz wurde 1928 in Wien geboren. Er wandte sich schon in jungen Jahren der Schauspielerei zu, die ihn nach Engagements an der Josefstadt, dem Volkstheater und wieder an der Josefstadt an die Burg führte. Sowinetz zeichnet, wie Professor Franz Stoß in seiner Laudatio sagte, eine "Mischung aus skuriller Komik und tragisch umschatteter Poesie" aus, eine Mischung, die durchaus dem Wiener Wesen entspricht.

2.3.1983: Spatenstich für Mietermitbestimmungsmodell Oberleitengasse

Für die Errichtung der städtischen Wohnhausanlage Oberleitengasse-Trinkhausstraße in Simmering (11. Bezirk) wurden heute 56 Millionen Schilling genehmigt. Bei diesem Gemeindebau wird die Mieterpartizipation nach dem Vorbild der Feßtgasse zum Tragen kommen. Mit dem Spatenstich, der Anfang April vorgenommen wird, kann auch ein Jubiläum gefeiert werden: in dieser städtischen Wohnhausanlage wird sich die 150.000 Gemeindewohnung, die nach dem Zweiten Weltkrieg gebaut wurde, befinden.

Das Architektenprojekt der Wohnhausanlage Oberleitengasse sieht einen Gebäudeblock mit drei Stiegen vor, auf denen insgesamt 52 Wohnungen errichtet werden sollen. In einer Tiefgarage werden 37 Pkw Platz finden.

Bei zwei Stiegen ist eine umfassende Mietermitbestimmung vorgesehen, bei der die zukünftigen Bewohner die Größe und Anordnung der Räume bestimmen können. Bei der dritten Stiege sollen nur die Ausstattungswünsche der Mieter berücksichtigt werden.

2.3.1983: Mehr lebende Musik in Wiens Lokalen - Förderungsaktion der Stadt Wien

Eine neue Aktion der Stadt Wien soll mithelfen, möglichst viele Lokale bei ihren Bemühungen um lebende Musik zu unterstützen. Die Stadt stellt für diesen Zweck 1983 3,8 Millionen Schilling zur Verfügung. Es sollen damit vor allem Lokale unterstützt werden, die ihren Besuchern die Musik als zusätzliches atmosphärisches Ambiente bieten. Förderungen sollen Wiener Fremdenverkehrsbetriebe mit einer Konzession für Gast-, Beherbergungs- und Kaffeehausgewerbe erhalten, die mindestens einen Musiker drei Monate lang oder länger beschäftigen. Heurige und heurigenähnliche Betriebe sowie Nachtlokale sind von der Förderung ausgeschlossen.

Nach einer Schätzung des "Verbandes der Konzertlokalbesitzer und aller Veranstalter Österreichs", der auch die Administration der Aktion durchführt, kommen in Wien derzeit 100 bis 160 Betriebe für die geplante Förderung in Frage. Als Förderungszuschüsse pro Musiker und Jahr sind 15.000 Schilling vorgesehen, bei der Beschäftigung von mehr als zwei Musikern ist ein Pauschalbetrag von 40.000 Schilling geplant.

In besonderen Fällen kann dieser Maximalförderungsbetrag überschritten werden.

3.3.1983: Fünf Jahre "Mobiler Bürgerdienst" - Achtmal um die Erde

Einen "runden" Geburtstag feierte der mobile Bürgerdienst der Stadt Wien. Seit 1. März 1978 arbeitet die von Bürgermeister Leopold Gratz initiierte Bürgerservicestelle auf Hochtouren. Der mobile Bürgerdienst hat es sich zur Aufgabe gemacht, alle Missstände zu beseitigen, bevor sie noch Ursachen möglicher Beschwerden durch die Wiener Bevölkerung werden.

Bis 31. Dezember 1982 legten die sechs Beamten des mobilen Bürgerdienstes in ihren Funkwagen 310.000 Kilometer in den Straßen Wiens zurück, das kommt einer achtmaligen Erdumrundung gleich. Jährlich werden rund 9.500 Fälle wahrgenommen, bei denen die Mitarbeiter des mobilen Bürgerdienstes in Aktion treten. Zudem werden entsprechend der Jahreszeit Schwerpunktprogramme durchgeführt, wie etwa jetzt im März die Sicherung der Straßenbaustellen und im April der Frühjahrsputz.

3.3.1983: Neues Institut für Logotherapie - Anerkennung von Professor Frankls Lehre

Eine weltweit bekannte psychotherapeutische Methode - die Logotherapie des Wiener Univ.-Prof. DDr. Viktor Frankl - erhält nun auch in Wien ein eigenes Institut. Das Institut wurde im 13. Bezirk, in der Lainzer Straße 50 eröffnet.

3.3.1983: Wieder "Kunst im Cafe"

Die erfolgreiche Reihe "Kunst im Cafe" wird auch 1983 fortgesetzt. Für die Veranstaltungsserie in Wiener Kaffeehäusern wurde eine Subvention von 500.000 Schilling genehmigt.

Die "Kunst im Cafe", die seit 1980 vom Klub der Wiener Kaffeehausbesitzer mit Unterstützung des Kulturamtes der Stadt Wien durchgeführt wird, verzeichnet eine überaus große Publikumsresonanz. Heuer sind regelmäßige Konzerte im Cafe Bräunerhof, im Cafe Prückl, im Cafe Pavillon und im Cafe Servus geplant, 40 Lesungen sind in den sogenannten "Literaturcafe's" vorgesehen. Die Serie "Galerie im Cafe" wird mit rund 100 Ausstellungen fortgesetzt.

4.3.1983: Der "freundliche Wiener" hat wieder Saison

Seit Herbst 1979 hat der Wiener Fremdenverkehrsverband bereits siebenmal Aktionen unter dem Motto "Freundlicher Wiener" organisiert. Dabei wurden rund eine Million Aufkleber "ich bin ein freundlicher Wiener" verteilt. Zweck der Aktion war und ist, in einer Stadt, die einerseits im Ausland als besonders gastfreundlich betrachtet wird und andererseits auch als Stadt der Raunzer und Nörgler bekannt ist, freundliche Mitbürger zu ermutigen, sich offen zu ihrer positiven Einstellung zu bekennen und auch andere mit Freundlichkeit "anzustecken".

Im Kaufhaus Herzmansky startete heute die neueste Aktion zum Thema "Freundlicher Wiener". In den kommenden Wochen werden bei Herzmansky 200.000 Aufkleber verteilt. Ein Kindermalwettbewerb sowie ein Preisausschreiben für Erwachsene werden veranstaltet. Eine kleine Ausstellung gibt einen Rückblick über bisherige "freundliche Wiener"-Aktionen.

4.3.983: Jury entschied über Wettbewerb Wientalbrücke - Das Otto-Wagner-Konzept bleibt erhalten

Das Preisgericht für den von der Stadt Wien veranstalteten Projektwettbewerb "Brücke über das Wiental für die Trasse der U-Bahn-Linie 6 im Bereich Gaudenzdorf" gab das Ergebnis seiner Beratungen bekannt. Die -–fr--Jury-–fr-- hat 26 eingereichte Arbeiten geprüft. Wie der Vorsitzende der -–fr--Jury-–fr--, Dipl.-Ing. Dr. Bruno Thürlimann, Professor für Brückenbau an der Eidgenössischen Technischen Hochschule in Zürich, mitteilte, wurden zwei 2. Preise, davon einer zur weiteren Verfolgung empfohlen, und ein 3. Preis vergeben. Vier Projekte werden angekauft.

Die Jury stellte fest, dass die Idealvorstellung, die Otto-Wagner-Brücke unverändert zu erhalten und zu verwenden, aus technischen und rechtlichen Gründen nicht realistisch erscheine. Die andere Idealvorstellung, die alte Brücke durch ein völlig neues Bauwerk, das den heutigen technischen Erfordernissen und modernen gestalterischen Prinzipien genügt, zu ersetzen, sei offensichtlich im Hinblick auf den Denkmalschutz von den Wettbewerbsteilnehmern nicht angeboten worden. Die vorgeschlagenen Lösungen, eine neue Brücke neben unveränderten, aber funktionslosen Teilen des alten Bauwerkes zu errichten, erschienen dem Preisgericht infolge der gegenseitigen Beeinträchtigung nicht zielführend.

Maßgebend für die Entscheidung der Jury war auch die Erkenntnis, dass es nicht möglich und technisch nicht vertretbar ist, die alten Fachwerke - etwa durch Abbau und Neuaufbau der Teile, die am Ende ihrer Lebensdauer sind - für die Lebensdauer einer neuen U-Bahn-Trasse zu sanieren.

Dadurch seien Projekte in den Vordergrund gerückt, die mit zeitgemäßer Technologie, zum Beispiel in geschweißter statt genieteter Konstruktion, das Erscheinungsbild der Brücke ganz oder teilweise langfristig erhalten. Da kein Projekt eingereicht wurde, das unverändert allen Bedingungen und Vorstellungen der Jury entsprochen hätte, wurde kein 1. Preis vergeben.

Der 2. Preis (225.000 Schilling), der zur Weiterverfolgung empfohlen wird, wurde der Arbeitsgemeinschaft Dipl.-Ing. Ernst Heintz, Architekten ((Dipl.-Ing.abbr:Diplomingenieur)) Franz Requat, Dipl.-Ing. Thomas Reinthaller, Dipl.-Ing. Erich Traxler zuerkannt. Nach Meinung der Jury stellt das Projekt eine Möglichkeit der sinnvollen Rekonstruktion der Brücke von Otto Wagner dar. Das Konzept von Otto Wagner bleibe erhalten und füge sich in die heutige städtebauliche Funktion ein. Der Gesamteindruck werde bei der Ausführung dieses Projekts kaum wahrnehmbar verändert. Die Anliegen des Denkmalschutzes seien weitgehend erfüllt. In Anbetracht der beträchtlichen Aufwendungen für eine möglichst genaue Rekonstruktion der ursprünglichen Pfeiler sei die Wirtschaftlichkeit des Entwurfs gegeben.

Ein weiterer 2. Preis (225.000 Schilling) wurde an die Arbeitsgemeinschaft Dipl.-Ing. Friedrich Schäfer und Architekt Dipl.-Ing. Norbert Kotz vergeben. Den 3. Preis (150.000 Schilling) erhielt die Arbeitsgemeinschaft Architekt Johann Georg Gsteu und Dipl.-Ing. Wolfgang Köhler. Die vier angekauften Projekte wurden mit je 75.000 Schilling honoriert. Sie stammen von den Arbeitsgemeinschaften Schlöss-Millbacher-Retter, Metz-Kroj-Schultmeyer, Krischanitz-Ziesel und Hentze-Röder.

5.3.1983: "Fanclub" für Floridsdorfer Krankenhaus

In Floridsdorf wurde dieser Tage der Verein "Freunde des Floridsdorfer Krankenhauses" gegründet, der sich drei wesentliche Aufgaben stellt: Den Kontakt zwischen Spital und Bevölkerung, weiter zu verbessern, die Interessen des Krankenhauses zu vertreten und die Aufbringung der finanziellen Mittel für weitere technische Verbesserungen.

5.3.1983: Sportehrenzeichen der Stadt Wien für Josef Draxler und Erich Hof

Im Rahmen einer Festveranstaltung des Fußballklubs Wiener Sportclub-PSK, der als einer der ältesten Sportvereine Österreichs in diesen Tagen sein 100-jähriges Bestandsjubiläum begeht, ehrten Bürgermeister Leopold Gratz und Sportstadtrat Peter Schieder verdienstvolle Mitglieder des Vereines. So wurden dem langjährigen Präsidenten Josef Draxler und dem 40-fachen internationalen und derzeitigen Teambetreuer Erich Hof das Sportehrenzeichen der Stadt Wien verliehen, die höchste Auszeichnung, die auf diesem Gebiete zu vergeben ist.

7.3.1983: Stadterneuerungsfonds: heuer 25 Millionen für Grün

Allein aus dem Stadterneuerungsfonds werden heuer 25 Millionen Schilling für die Gestaltung von Erholungsflächen und Spielplätzen ausgegeben. Die wichtigsten Projekte dabei sind unter anderen die Schaffung eines Parks an der Stelle des ehemaligen Pfann'schen Bades im Stadterneuerungsgebiet Wilhelmsdorf, die Grünfläche Schrankgasse 7-9 in Neubau (7. Bezirk) und eine Erholungsfläche in der Füchselhofgasse in Meidling (12. Bezirk). Drei Millionen Schilling werden außerdem für den Kauf von Altstadtbänken ausgegeben.

Verein Niederösterreich-Wien hilft bei Sanierung der Jubiläumswarte Der Verein Niederösterreich-Wien, gemeinsame Erholungsräume, unterstützt Wien bei der Sanierung der Jubiläumswarte. Insgesamt 1,2 Millionen Schilling werden dafür vom Verein zur Verfügung gestellt. Weitere Projekte, die in Wien von dem Erholungsverein gefördert werden, sind unter anderen der Radweg Inzersdorf-Laxenburg sowie Maßnahmen in der Lobau.

8.3.1983: "Wien im Blumenschmuck" - Die große Grün-Initiative 1983 der Stadt Wien

Heute wurde die neue große Wien-Initiative 1983 der Stadt Wien "Wien im Blumenschmuck" vorgestellt.

Diese Aktion ist bereits mindestens 60 Jahre alt, das beweisen alte Zeitungsausschnitte. Unterlagen aus dem Gartenbaumuseum zeigen ähnliche Aktivitäten bereits im vergangenen Jahrhundert. Die Aktion "Wien im Blumenschmuck" (diesen Namen erhielt sie allerdings erst nach dem Zweiten Weltkrieg), wird nun auf Initiative von Bürgermeister Leopold Gratz und Grünstadtrat Peter Schieder ausgeweitet und soll noch mehr Wienerinnen und Wiener ansprechen. Unter dem Titel "Jeder Wiener macht Wien grüner" will die Blumenschmuckaktion 1983 der Bevölkerung Anregungen geben, verstärkt für das Grün in der Stadt zu sorgen.

Der Grün-Oskar des Wiener Bürgermeisters

Jeder Wiener Kleingärtner, der sich an der Aktion beteiligt, hat die Chance mit seinem Garten den großen "Grün-Oskar" des Wiener Bürgermeisters zu gewinnen. Dieser besteht aus Blumen, Samen und Gartengeräten im Wert von 10.000 Schilling. In einem Postwurf an alle Wiener Haushalte werden die Details der Aktion bekanntgegeben.

8.3.1983: Neues Signet für die Badner Bahn

Auf Initiative der Wiener Lokalbahnen fand in der Meisterklasse der Grafischen Lehr- und Versuchsanstalt Wien ein Signetwettbewerb für die Badner Bahn statt. Der erste Preis - 10.000 Schilling - ging an Pia Moest. Das neue Signet muss nun noch einer Überprüfung durch das Patentamt unterzogen werden und soll anschließend für die Badner Bahn verwendet werden.

9.3.1983: Baubewilligung für das "Hundertwasserhaus"

Im heutigen Gemeinderatsausschuss für Stadtplanung wurde die Errichtung der städtischen Wohnhausanlage Kegelgasse 34-38, Löwengasse 41-43 im 3. Bezirk, das "Hundertwasserhaus" genehmigt. Die Anlage hat zwei Stiegenhäuser, insgesamt 50 Wohnungen, eine Arztordination und vier Lokale. Im Keller ist eine Garage mit 37 Stellplätzen vorgesehen.

11.3.1983: Eine Million Schilling für Bäume auf der Donauinsel

Über eine Million Schilling wird das Forstamt der Stadt Wien in nächster Zeit wieder für Bäume und Sträucher auf der Donauinsel ausgeben. Gleich zwei Millionen Schilling benötigen die Förster auch für 700.000 Fichten, Lärchen, Kiefern, Rotbuchen und Ahorn, die in den Quellschutzforsten als Ersatz für die durch Windwurf abrasierten Bäume gepflanzt werden müssen.

12.3.1983: Wiener Lyrikpreis 1983

Im Rahmen der "Literatur im März" überreichte Kulturstadtrat Dr. Helmut Zilk im Wiener Künstlerhaus die Preise für den vom Kulturamt der Stadt Wien und vom Wiener Stadtschulrat ausgeschriebenen Lyrik-Wettbewerb 1983.

Die Preisträger sind AHS-Schüler im Alter von 16 bis 19 Jahren.

14.3.1983: Bücherpakete für die Volksrepublik China

Kulturstadtrat Dr. Helmut Zilk überreichte dem Botschafter der Volksrepublik China, Wang Shu, ein Bücherpaket mit Titeln zeitgenössischer österreichischer Autoren für chinesische Universitäten.

Das Kulturamt der Stadt Wien setzt damit die 1980 begonnene Aktion fort, zeitgenössische österreichische Literatur über Universitäten in aller Welt einem größeren Leserkreis zugänglich zu machen. Erstmals gehen nun Bücher im Rahmen dieser Aktion auch an Universitäten in der Volksrepublik China. Sie sind für die Universitäten Peking, Hefei, Nanking, Shanghai und Hangzhou bestimmt. Es ist geplant, die Aktion fortzusetzen.

16.3.1983: 62 Projekte für Wohnhaus-Wettbewerb "Drasche-Gründe"

Für den von der Stadt Wien veranstalteten Architektenwettbewerb für den ersten Bauteil einer Wohnhausanlage auf den "Drasche-Gründen" wurden bis Ende Februar 62 Projekte eingereicht. Derzeit findet im Wiener Messepalast die Vorprüfung statt.

16.3.1983: Meldepflicht für AIDS-Erkrankungen

In einem Gipfelgespräch mit den Vorständen der Internen Kliniken, der Dermatologischen Kliniken, des virologischen Institutes und des Institutes für Immunologie der Universität Wien, das über Einladung von Gesundheitsstadtrat Univ.-Prof. Dr. Alois Stacher im Beisein von Landessanitätsdirektor Hofrat Dr. Ermar Junker stattfand, wurde beschlossen, für AIDS-Erkrankungen beziehungsweise auftretende Verdachtsfälle eine Meldepflicht einzuführen. Nach Meldungen der Kliniken wurden bisher zwei Todesfälle und ein Erkrankungsfall gemeldet.

Laut Stadtrat Stacher wird ein Meldeformular verbunden mit einer Information über die genauen Symptome dieser Krankheit ausgearbeitet. Als zentrale Meldestelle wird in Wien das Gesundheitsamt der Stadt Wien fungieren.

19.3.1983: Pflegeheim Lainz - kleinere Krankenzimmer

Insgesamt 4,5 Millionen Schilling genehmigte der zuständige Ausschuss für Modernisierungs- und Adaptierungsarbeiten im Pflegeheim Lainz. Damit sollen in den Pavillons X und XV bestehende große Säle durch Unterteilungen in kleinere Krankenzimmer umgewandelt werden.

21.3.1983: Russische Minister in Sankt Marx

Eine russische Delegation, der auch drei Minister angehören, besuchte heute den Markt- und Schlachtbetrieb Sankt Marx. Die Delegation hält sich derzeit in Wien auf, um sich über Fleischaufbringung und Vermarktung zu informieren.

22.3.1983: Neues Wien-Lied "Welcome to Vienna" vorgestellt

In wienerischem Rahmen - im Cafe Landtmann - wurde heute in Gegenwart von Bürgermeister Leopold Gratz das Wienlied "Welcome to Vienna" von FRANK & FREY vorgestellt.

Die Platte, die mit Unterstützung des Kulturamtes der Stadt Wien und von Radio Wien herausgebracht wurde, präsentiert Wien - auch dem englischsprachigen Publikum - als lebens- und liebenswerte Stadt. Frank & Frey treten seit 1978 gemeinsam auf. Mit Auftritten in "Die große Chance" und "Tritsch-Tratsch" gelang dem Duo der Durchbruch im Fernsehen. Die Rückseite der neuen Single trägt den Titel "I wanna be in Austria".

23.3.1983: "August Fürst-Hof" in Meidling

Die städtische Wohnhausanlage im 12. Bezirk, Meidlinger Hauptstraße 8-14 wird nach dem ehemaligen Bezirksvorsteher von Meidling, August Fürst, in "August Fürst-Hof" benannt.

August Fürst war als Bezirksvorsteher zwischen 1945 und 1959 entscheidend am Wiederaufbau des 12. Bezirks beteiligt. Die Wohnhausanlage, die seinen Namen tragen wird, wurde in den Jahren 1955 bis 1957 von der Stadt Wien mit 163 Wohnungen errichtet.

23.3.1983: Bürgermeister Gratz empfing Antarktis-Expedition

Bürgermeister Leopold Gratz empfing heute die Mitglieder der ersten österreichischen Antarktis-Expedition (unter ihnen auch der MA 34-Bedienstete Klaus Brucker) und ließ sich als Erster über die großartigen Erfolge dieses österreichischen wissenschaftlichen Teams informieren.

Auf ihre nächste Antarktis-Reise werden die österreichischen Wissenschaftler ein Wien-Wimpel mit der Unterschrift des Bürgermeisters mitnehmen.

25.3.1983: Ein Baumeister der Ringstraßen-Ära - Ferstel-Ausstellung in der Hermesvilla

Das Historische Museum der Stadt Wien zeigt vom 26. März 1983 bis 18. März 1984 in der Hermesvilla im Lainzer Tiergarten die Ausstellung "Heinrich von Ferstel - Bauten und Projekte für Wien". Anlass der Ausstellung ist der 100. Todestag Ferstels, der am 14. Juli 1883 mit nur 55 Jahren starb. Die Schau zeigt Ferstel als einen der bedeutendsten Architekten der Ringstraßen-Ära, wobei neben den tatsächlich verwirklichten Bauten auch seine Pläne und künstlerischen Anliegen dokumentiert werden.

Neben Theophil Hansen und Friedrich von Schmidt zählte Ferstel zu den bedeutendsten und meistbeschäftigten Architekten der Ringstraßenära. Seine Leistungen sind damit ein wichtiger Beitrag zur Entwicklungsgeschichte des Historismus Wiener Prägung. Der Grundstein zu Ferstels erfolgreicher Bautätigkeit war der Sieg in der Konkurrenz zur Votivkirche, als zweites frühes Hauptwerk folgte das Bank- und Börsengebäude zwischen Freyung und Herrengasse mit dem Cafe Central, das zum Treffpunkt der Wiener Literaten der Jahrhundertwende wurde.

Neben weiteren Großbauten, wie der Universität, dem Kunstgewerbemuseum und der Kunstgewerbeschule schuf Ferstel auch Wohnhausbauten. Sein besonderes künstlerisches Anliegen war die Einbindung seiner Bauten in ein städtebauliches Ensemble, die Einführung des Einfamilienhauses, der Materialbau (Haustein und Rohziegel) und die Anwendung möglichst vieler kunstgewerblicher Techniken im Sinne des Gesamtkunstwerkes.

Um der Ausstellung einen geschlossenen Eindruck von Ferstels Schöpfungen zu geben, wurden auch Projekte (zum Beispiel Hofmuseen, Herrenhaus, Börse) berücksichtigt. Ein eigener Raum gibt über das Leben des Architekten Auskunft.

25.3.1983: Wohnhaus-Wettbewerb "Draschegründe" abgeschlossen - Sieben Architekten werden beauftragt

Der von der Stadt Wien veranstaltete Architektenwettbewerb für den ersten Bauteil einer städtischen Wohnhausanlage auf den "Draschegründen" im 23. Bezirk, wurde nun mit der Bekanntgabe der Preisträger abgeschlossen.

Zu dem Wettbewerb wurden 62 Projekte eingereicht. Das Preisgericht, das seit 21. März unter dem Vorsitz von Architekt Prof. Mag. Viktor Hufnagl tagte, wählte das Projekt der Architekten Dipl.-Ing. Frank Mayr und Dipl.-Ing. Peter Ortner einstimmig als städtebauliches Leitprojekt.

Die Projekte von sechs weiteren zu beauftragenden Architekten (Albert Wimmer, Walter Lagler, Sepp Frank, Dieter Schön, Wilhelm Kleyhons, Reinhard Gieselmann) können in das Konzept des Leitprojektes eingebunden werden. Fünf Projekte (Architekten: Peter Deiss, Eva Weil, Heinz Lemberger - Gerd Schlögl, Hans Wolfgang Jäger, Gerhard Krampf) werden um je 80.000 Schilling angekauft. Die Jury empfahl, die Verfasser des Leitprojekts mit der Koordination und Federführung der Architektenleistungen zu beauftragen.

28.3.1983: AUA fliegt Klagenfurt - Wien

Willkommen in Wien hieß es heute erstmals für eine DC9 der Austrian Airlines, die ab nun dreimal wöchentlich von Klagenfurt, via Wien, nach London fliegen wird.

30.3.1983: Stadtrat Wurzer stellte Planungsatlas für Wien vor - eine wichtige Ergänzung des Stadtentwicklungsplanes

Planungsstadtrat Univ.-Prof. Dr. Rudolf Wurzer stellte heute den soeben erschienenen Planungsatlas für Wien vor. Es ist das erste Mal in der Geschichte der Wiener Stadtplanung, dass ein solches Kartenwerk zur Verfügung steht. Der Planungsatlas ist so gestaltet, dass er immer wieder durch neue Karten ergänzt und auf den jeweils neuesten Stand der Planungsarbeiten gebracht werden kann. Es sind zwölf Sachkapitel geplant, die den Abschnitten im Stadtentwicklungsplan entsprechen. Die erste Lieferung umfasst 61 Kartentitel von neun Kapiteln. Der Planungsatlas für Wien enthält leicht verständliche kartographische Darstellungen der natürlichen Gegebenheiten Wiens, der Bevölkerungsstruktur und der Verkehrsstruktur. Er macht die internationale, nationale und regionale Bedeutung Wiens ebenso anschaulich wie die Wirtschaftsstruktur, die Energieversorgung, den Wohnungsbau, die städtebaulichen Entwicklungsperioden oder Gebiete mit Schutzbestimmungen. Er setzt Zahlen und Fakten in besser verständliche, übersichtliche Karten um.

Wie Stadtrat Wurzer erläuterte, waren Analyseergebnisse, Orientierungswerte und Prognosedaten, die für den Entwurf des Stadtentwicklungsplans erarbeitet wurden, Grundlage für die Karten. Der Planungsatlas ist daher eine wichtige Ergänzung des Stadtentwicklungsplans für Wien.

31.3.1983: Kinder- und Jugendbuchpreise der Stadt Wien

Die Kinder-und Jugendbuchpreise der Stadt Wien 1983 gehen laut einstimmigen Beschluss der Jury an Vera Ferra-Mikura, Lene Mayer-Skumanz und Käthe Recheis.

Die Preise im Einzelnen:

  • Den Kinderbuchpreis erhält Vera Ferra-Mikura für das Buch "Die Oma gibt dem Meer die Hand" (Verlag Jungbrunnen).
  • Der Jugendbuchpreis wird zu gleichen Teilen Lene Mayer-Skumanz für das Buch "Der Bernsteinmond" (Verlag Jugend und Volk) und Käthe Recheis für das Buch "Der weiße Wolf" (Verlag Herder) verliehen.
  • Der Kleinkinderbuch- und der Illustrationspreis werden heuer nicht vergeben.