Historischer Rückblick aus dem Jahr 1983

Zusammenfassungen von Meldungen der Rathauskorrespondenz

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November 1983

November

2.11.1983: Betriebsbahnhof Währing hundert Jahre alt

Vor hundert Jahren wurde der Betriebsbahnhof Währing in der Kreuzgasse 72 - zwischen Lacknergasse und Paulinengasse - eröffnet. Die Wiener Verkehrsbetriebe nahmen dieses runde Jubiläum zum Anlass, um ein kleines Volksfest für die Währinger Bevölkerung zu veranstalten.

Der Betriebsbahnhof Währing wurde am 6. November 1883 von der "Wiener Tramway-Gesellschaft", damals als Pferdebahnremise für die neugebaute Strecke Währinger Straße - Schulgasse - Semperstraße - Schoppenhauerstraße - Staudgasse - Kutschkergasse - Kreuzgasse eröffnet. Im Jahre 1884 errichtete die Wiener Tramway-Gesellschaft die Gleise in der Währinger Straße zwischen Währinger Gürtel und Aumannplatz. Im Jahre 1891 wurde diese Linie bis zum Gersthofer Platzl verlängert. Die Fertigstellung der Strecke bis Pötzleinsdorf erfolgte 1901. Ab 3. Jänner 1902 wurden die Strecken mit elektrischen Triebwagen befahren.

Der Betriebsbahnhof Währing war der erste in Wien, dessen Linien vollständig mit modernen, geschlossenen Wagentypen ausgestattet worden waren.

Begonnen wurde damit im September 1960, als die Linie 41 mit den ersten Gelenktriebwagen der Wagentypen D beziehungsweise D1 fuhr. Im Jahre 1961 kamen die Gelenktriebwagen auch auf die Linie E2, die Linie 42 und schließlich auf die Linie 9. Im Oktober 1961 war Währing daher der modernste Betriebsbahnhof Wiens.

3.11.1983: Schüler spenden Einsatzfahrzeug für Rotes Kreuz - Rainhard Fendrich übernimmt Patenschaft

Gesundheitsstadtrat Dr. Alois Stacher übernahm vom Wiener Jugendrotkreuz ein neues Einsatzfahrzeug für den Krankentransport. Bei dem Fahrzeug, das einen Wert von 300.000 Schilling darstellt, handelt es sich um einen VW-Krankenwagen, der mit einem besonders umweltfreundlichen Dieselmotor ausgestattet ist und durch eine Sammlung des Wiener Jugendrotkreuzes gesponsert wurde. Der Sänger und Liedermacher Rainhard Fendrich übernahm mit einer Gruppe befreundeter Künstler die Patenschaft und damit die vollen Betriebskosten für das neue rund um die Uhr im Einsatz befindliche Fahrzeug.

Das Wiener Rote Kreuz verfügt damit über insgesamt 38 im Krankentransportdienst eingesetzte Fahrzeuge sowie über drei Erste-Hilfe-Wagen, von denen sich zwei ständig rund um die Uhr im Rahmen des Rettungsdienstes im Einsatz befinden.

3.11.1983: Basar '83 der Frauengilde der Vereinten Nationen in Wien

Die Präsidentin von Wien-International Vizebürgermeisterin Gertrude Fröhlich-Sandner präsentierte heute gemeinsam mit Vertreterinnen der Frauengilde der Vereinten Nationen in Wien das Programm des "Basar '83". Der Basar, dessen Erlös teils an UNICEF und teils an österreichische Hilfsorganisationen geht, findet in der Wiener Stadthalle statt. Neben wohltätigen Zwecken soll der Basar auch der verbesserten Kommunikation zwischen Wienerinnen und Wienern und den in Wien lebenden Ausländern dienen.

Mitarbeiterinnen aus 50 Ländern werden sich in ihren Nationaltrachten präsentieren, ihre Länder vorstellen und auch gerne Fragen beantworten.

3.11.1983: Generaldirektor i. R. Frankowski gestorben

Am 30. Oktober ist der ehemalige Generaldirektor der Wiener Stadtwerke Philipp Frankowski nach kurzer, schwerer Krankheit verstorben. Er stand im 91. Lebensjahr. Frankowski hat nach dem Zweiten Weltkrieg die Stadtwerke durch die Zusammenlegung der drei selbständigen Unternehmungen E-Werke, Gaswerke und Verkehrsbetriebe in ihrer heutigen Form neu organisiert.

Am 5. Jänner 1893 geboren, begann Frankowski seine Laufbahn bei der Gemeinde Wien im Jahre 1912. 1933 wurde er Zentralinspektor der Wiener Kindergärten. Nachdem er 1934 aus politischen Gründen in den Ruhestand versetzt worden war und zwischenzeitlich in der Privatwirtschaft tätig war, reaktivierte ihn die Stadt Wien im April 1945 und betraute ihn mit der Leitung der Städtischen Bestattung. Im November 1947 wurde er zum Generaldirektor der Wiener Stadtwerke ernannt.

4.11.1983: "Friendly Austrian" wirbt für die Bundeshauptstadt - verstärkte Kooperation AUA - Wien

Die 60 Leiter der AUA-Außenstellen in aller Welt - sie halten derzeit ihre Jahrestagung in Wien ab - wurden heute von Bürgermeister Leopold Gratz im Wiener Rathaus empfangen.

Die verstärkte Kooperation - die AUA initiiert beziehungsweise gestaltet 150 Wien-Programme und betreibt intensive Destinationswerbung für Wien - hat heuer gute Früchte getragen. Wiens Nächtigungsbilanz der ersten drei Quartale ergibt bereits ein Plus von fünf Prozent. Wien und Austrian Airlines verfolgen auch im Marketing, in der Pressearbeit und im Kongressgeschäft gemeinsame Ziele.

4.11.1983: Ehrenmedaille der Stadt Wien in Gold für Marika Rökk

Auf der Bühne des Raimundtheaters überreichte heute im Anschluss an die Premiere von "Ball im Savoy" Vizebürgermeisterin Gertrude Fröhlich-Sandner die Ehrenmedaille der Bundeshauptstadt Wien in Gold an Marika Rökk.

7.11.1983: Advent in Wien

Mit rund 50 Veranstaltungen zwischen dem 24. November und dem 21. Dezember bietet der "Advent in Wien" auch heuer wieder ein reichhaltiges Kulturprogramm. Das Angebot reicht von Konzerten im Musikverein und im Konzerthaus bis zu vielen kleineren Veranstaltungen in den Wiener Bezirken.

Neben musikalischen und folkloristischen Abenden stehen Lesungen wie Max Mells "Apostelspiel" mit den bekannten Schauspielern Hans Thimig und Helmut Janatsch auf dem Programm. In der Volkshalle des Wiener Rathauses findet wieder die große Weihnachtsausstellung statt. Neben dem großen Christkindlmarkt auf dem Rathausplatz finden auch Adventmärkte vor der Mariahilfer Kirche, vor der Keplerkirche, neben dem Viktor-Adler-Markt und in der Fußgängerzone Meidlinger Hauptstraße statt.

7.11.1983: Spanischer Ministerpräsident im Wiener Rathaus

Der Ministerpräsident von Spanien, Felipe Gonzales, besuchte heute das Wiener Rathaus und wurde von Vizebürgermeisterin Gertrude Fröhlich-Sandner empfangen.

Gonzales trug sich in das Goldene Buch der Stadt Wien ein.

8.11.1983: Fröhlich-Sandner empfing Botschaft des Hiroshima-Rates

Eine Botschaft des Hiroshima-Rates überbrachte der Generalsekretär dieser Friedensbewegung, Yasumo Miyazaki, heute Vizebürgermeisterin Gertrude Fröhlich-Sandner. Miyazaki, der sich zurzeit auf einer Vortragsreise befindet, ersuchte die Stadt Wien, ihre Friedensbemühungen fortzusetzen. Die nächste Station des Generalsekretärs des Hiroshima-Rates wird die Bundesrepublik Deutschland sein, wo er in Bonn, München und Hannover sprechen wird.

8.11.1983: Das Krankenhaus im Strukturwandel - Österreichischer Krankenhaustag eröffnet

Die Finanzierbarkeit und Betriebsführung der österreichischen Krankenhäuser stehen im Mittelpunkt des neunten österreichischen Krankenhaustages, der heute von Gesundheitsminister Dr. Kurt Steyrer eröffnet wurde. Experten aus den Bereichen Medizin, Krankenpflege, Unternehmensführung, Betriebswirtschaft, Krankenhausverwaltung und aus der Gesundheitspolitik werden im Rahmen der von der "Arbeitsgemeinschaft Krankenhaus" durchgeführten Veranstaltung vier Tage hindurch die gesamte Problematik dieses Themas diskutieren.

10.11.1983: Erstmals Tandler-Medaillen für Pflegeeltern

Erstmals wird verdienten Pflegeeltern der Dank für ihre für unsere Stadt so wichtige Arbeit in Form von Ehrenzeichen ausgedrückt. Der zuständige Ausschuss beschloss heute die Verleihung der Dr.- Julius-Tandler-Medaille der Stadt Wien an 13 verdiente Pflegeeltern.

10.11.1983: Heizbetriebe präsentieren Ausbau- und Investitionsplan

Die Heizbetriebe Wien Ges.m.b.H. - kurz HBW - ist das größte österreichische Fernwärmeversorgungsunternehmen. Über 70.000 Haushalte in Wien werden bereits mit Fernwärme von den HBW versorgt. Das derzeitige Leitungsnetz für Fernwärme ist über 150 Kilometer lang. Heute wurde der Ausbau- und Investitionsplan der HBW präsentiert. Für das Wirtschaftsjahr 1983/84 ist ein Investitionsaufwand in der Höhe von 700 Millionen Schilling geplant, das sind um 190 Millionen Schilling mehr als im Vorjahr. 34 Millionen Schilling entfallen auf abschließende Investitionen, 432 Millionen Schilling auf laufende und 231 Millionen Schilling auf neue Investitionen. Die geplanten und laufenden Investitionsvorhaben dienen vor allem der Netzverdichtung beziehungsweise werden für Erweiterungen in den Werken Spittelau und Arsenal benötigt. Bei den neuen Investitionen werden folgende größere Vorhaben in Angriff genommen:

  • Fernwärmeleitung Döblinger Gürtel - Weinberggasse mit Gesamtkosten von 80 Millionen Schilling;
  • Fernwärmeleitung Engerthstraße - Leystraße mit 23 Millionen Schilling und
  • Fernwärmeleitung Molitorgasse - Simmeringer Hauptstraße mit 12 Millionen Schilling.

Für Erweiterungen der Fernheizwerke Spittelau, Arsenal und Kagran werden 1984 rund 115,5 Millionen Schilling ausgegeben. Dazu kommen noch Investitionen bei Blockheizwerken von 16,5 Millionen Schilling sowie zehn Millionen Schilling für Heizzentralen in neuen Wohnhausanlagen.

Neben dem "Normalbudget" wurde erstmals im Wirtschaftsplan 1983/84 ein sogenanntes "Eventualbudget" in der Gesamthöhe von 220 Millionen Schilling aufgenommen, wovon für 1984 98 Millionen Schilling ausgabenwirksam vorgesehen sind. Mit dem Eventualbudget soll aufgezeigt werden, dass die HBW jederzeit in der Lage ist, die Investitionen kurzfristig in Angriff zu nehmen, sobald von den Abnehmern "grünes Licht" zur Verwirklichung der Projekte gegeben wird. Schwerpunkt des Eventualbudgets ist die Fernwärmeleitung Wienerberg mit Gesamtbaukosten von 150 Millionen Schilling. Außerdem steht dieses Budget im Besonderen für Versorgung der Wiener Spitäler Rudolf-Stiftung, Semmelweis-Klinik und Franz-Josef-Spital bereit.

10.11.1983: Benennung der "Litfaßstraße"

Die "Döblerhofstraße" im dritten Bezirk heißt ab heute im Bereich zwischen Simmering Hauptstraße und Baumgasse "Litfaßstraße".

Die Benennung erfolgt in Würdigung der Persönlichkeit des Berliners Ernst Litfaß, der mit den Litfaßsäulen die Plakatierung in Europas Städten revolutionierte. Die Gewista, die im Wiener Stadtgebiet rund tausend Litfaßsäulen aufgestellt hat, hat ihre Zentrale in der nunmehrigen Litfaßstraße.

10.11.1983: Armbänder zur Patienten-Identifikation - Patienten-"Kennzeichnung" in Chirurgischen Abteilungen

Die Einführung von sogenannten "Identifikationsarmbändern" in sämtlichen Chirurgischen Abteilungen der städtischen Spitäler kündigte Gesundheitsstadtrat Univ.-Prof. Dr. Alois Stacher heute an. Das Armband, das jeder Patient bei seiner Aufnahme erhält und bis zu seiner Entlassung trägt, ist aus Kunststoff und trägt den Namen des Patienten. Mit dieser Maßnahme soll, wie Stacher erklärte, jede Möglichkeit einer Patientenverwechslung künftighin verhindert werden. Diese Armbänder wurden in den vergangenen Monaten bereits probeweise im Wilhelminenspital und im Krankenhaus Lainz verwendet, wobei ein Großteil der Patienten mit dieser Art der Identifikation einverstanden war. Die meisten von ihnen fühlten sich dadurch sicherer. Die Kosten für die Einführung dieser "Sicherheits"-Armbänder, die allerdings nur einmal pro Patient verwendet werden können, werden sich voraussichtlich auf 500.000 Schilling belaufen.

11.11.1983: Stadt Wien kontrolliert geförderte Wohnbauträger nun selbst - Beamte unterliegen Kontrolle durch das Kontrollamt

Um eine effizientere Kontrolle der geförderten Wohnbauträger zu gewährleisten, kontrolliert die Stadt Wien diese - in Ergänzung zur Tätigkeit des Prüfverbandes - nunmehr selbst. Zu diesem Zweck wurde im Rahmen der Magistratsabteilung 25 heuer im Herbst eine eigene Kontrollgruppe eingerichtet, die ihre Tätigkeit bereits aufgenommen hat. Die Arbeit dieser Kontrollbeamten unterliegt selbstverständlich der Kontrolle durch das Kontrollamt.

11.11.1983: Denkmal für Urban Loritz

Nun erinnert auf dem Urban-Loritz-Platz im 7. Bezirk wieder ein Denkmal an den Pfarrer von Schottenfeld. Die Büste wurde von Stadtrat Mrkvicka enthüllt.

Urban Loritz war von 1841 bis zu seinem Tod 1881 in der Pfarre Schottenfeld tätig. Er war ein volkstümlicher Priester, dessen soziales Engagement sich unter anderem in der Schaffung einer "Kleinkinder-Bewahranstalt" für verwahrloste Kinder dokumentierte. 1901 schuf Franz Seifert eine Büste, die auf dem Urban-Loritz-Platz aufgestellt wurde. Im Zweiten Weltkrieg ging das Denkmal verloren. Anhand einer Photographie und einer kleineren Büste, die die Pfarre Schottenfeld zur Verfügung gestellt hat, schuf der Bildhauer Heribert Rath die Rekonstruktion, die nun am angestammten Platz aufgestellt wurde.

14.11.1983: Bausteine als Therapie

Lego-Bausteine in den verschiedensten Bauelementen und Figuren überreichte Gesundheitsstadtrat Univ.-Prof. Dr. Alois Stacher Kindern des Behindertenpavillons im Psychiatrischen Krankenhaus Baumgartner Höhe. Bei den zur Verfügung gestellten Baukästen handelt es sich um eine Spende der Firma Lego.

Das System der Lego-Bausteine eignet sich nach Meinung der betreuenden Ärzte aus pädagogischen und therapeutischen Gründen besonders für die Psycho- und Sozialtherapie von behinderten Kindern. Im Rahmen des Spiels gelingt es damit, die Kinder aus der Isolation herauszuholen und anzuregen, ihre Umwelt beziehungsweise ihre persönlichen Erlebnisse nachzubauen.

15.11.1983: Mit Lanzen gegen die harte Erde

Fast kriegerisch wirkt die neue Methode, die das Stadtgartenamt nun ausprobiert, um Wiens Alleebäumen das Leben etwas zu erleichtern. Im Rahmen des Alleensanierungsprogramms wird in der Heiligenstädter Straße zwischen Barawitzkagasse und Grinzinger Straße Bodenlockerung mit Lanzen und Pressluft durchgeführt. Dabei wird die Lanze in das verdichtete Erdreich gestoßen und der Boden mit Pressluft aufgelockert. Durch diese Tiefenlockerung und entsprechende Behandlung können die Bäume wieder mehr Luft, Wasser und Dünger aufnehmen.

Das nun vom Stadtgartenamt erprobte Verfahren ist ein deutsches Patent, das von einer Wiener Firma kürzlich erworben wurde. Sollte sich die neue Methode bewähren, wird sie auch in anderen Alleen eingesetzt werden.

16.11.1983: Gründung einer Psychiatriekommission

Dem Antrag auf die Gründung einer eigenen Psychiatriekommission im letzten Gemeinderat stimmte heute der Gemeinderatsausschuss für Gesundheit und Soziales zu.

Die Kommission soll folgende Aufgaben haben:

  • Laufende Information über die Fortführung der in Gang befindlichen Psychiatriereform.
  • Besuche in psychiatrischen Einrichtungen der Stadt Wien, um sich über die Situation der Patienten an Ort und Stelle zu informieren.
  • Beratung legistischer, die psychisch Kranken betreffende Probleme und gegebenenfalls Beratung entsprechender legistischer Änderungen.
  • Soweit möglich, Hilfestellung bei Integration psychisch Kranker und Behinderter in die Gesellschaft.

18.11.1983: Brand auf dem Nordbahnhof

Auf dem Nordbahnhof im 2. Bezirk ist heute in den Abendstunden in einem Lagergebäude und auf einem angrenzenden Holzlaterplatz ein Brand ausgebrochen. Die Feuerwehr hat Alarmstufe 4 ausgelöst und bekämpfte den Brand mit mehr als 120 Mann. Rund 30 Fahrzeuge waren im Einsatz. Nach vier Stunden konnte "Brand aus" gemeldet werde.

19.11.1983: Pflanzen und die Umwelt - Forschungsprogramm der Akademie der Wissenschaften

Eine umfassende Untersuchung über Ökosysteme in der Stadt führ die Österreichische Akademie der Wissenschaften derzeit im Rahmen des UNESCO-Programms "Man an the Biosphere" durch. Die österreichischen Wissenschaftler wollen dabei unter anderem die Auswirkungen von Schadstoffen wie Schwefeldioxid und Stickoxide auf die Pflanzen genau untersuchen. Dafür wird eine empfindliche Methode zum Nachweis von Pflanzenschädigungen entwickelt, mit der man Schädigungen bereits sehr früh erkennen kann.

Ein weiterer Schwerpunkt der Untersuchung wird auch die Auswirkung von Schwermetallen - vor allem Blei - auf Boden und Pflanzen sein. Forschungen über den Wasserhaushalt und die Hitzeresistenz sowie die Stresssituation der Pflanzen in der Stadt stehen ebenfalls auf dem Programm.

Die Ergebnisse der Untersuchung werden der Umweltschutzabteilung als Grundlage für die Beurteilung der Umwelteinflüsse für den Naturhaushalt zur Verfügung gestellt. Dafür erhält die Österreichische Akademie der Wissenschaften rund eine Viertelmillion Schilling Subvention für ihr Untersuchungsprogramm beschloss der Gemeinderatsausschuss Umwelt und Bürgerdienst.

21.11.1983: Jetzt hat Wien ein U-Bahn-Radio

Seit heute hat Wien als erste Stadt Europas ein U-Bahn-Radio. Verkehrsstadtrat Johann Hatzl und der Wiener ORF-Landesintendant Othmar Urban starteten das Programm auf dem Stephansplatz im Rahmen des Jubiläumsfestes anlässlich des fünfjährigen Betriebes der U1 zwischen Reumannplatz und Stephansplatz.

Mit der Inbetriebnahme der U1 bis zum Stephansplatz hat vor einem halben Jahrzehnt ein neuer Abschnitt im Wiener Verkehrsgeschehen begonnen. Aus diesem Anlass wurde nun in den Fußgängerzonen Favoritenstraße - Quellenstraße und Stock-im-Eisen-Platz ein U-Bahn-Fest gefeiert.

21.11.1983: Senatsrat Dr. Tünkl neuer Leiter des Kulturamtes

Senatsrat Dr. Heinz Tünkl ist der neue Leiter des Kulturamtes der Stadt Wien und wurde heute in sein Amt eingeführt.

Dr. Tünkl, 1930 in Salzburg geboren, studierte Theaterwissenschaften und Musikwissenschaften und ist seit 1962 im Kulturamt der Stadt Wien tätig. Er ist seit 1964 Generalsekretär des Theatererhaltungsverbandes österreichischer Bundesländer und Städte und seit 1965 Generalsekretär der Hochschuljubiläumsstiftung der Stadt Wien. Seit 1971 hat Dr. Tünkl einen Lehrauftrag der Universität Wien über organisatorische und rechtliche Fragen des Theaters. 1982 übernahm er das Theaterreferat des Kulturamtes der Stadt Wien.

Dr. Tünkl wurde sowohl von der Universität Wien als auch von den Technischen Universitäten mit dem selten vergebenen Titel "Ehrenbürger" ausgezeichnet.

23.11.1983: 70 Jahre Krankenpflegeschule Allgemeines Krankenhaus - Jubiläum der zweitältesten Krankenpflegeschule Österreichs

Österreichs zweitälteste Krankenpflegeschule, die Krankenpflegeschule im Allgemeinen Krankenhaus, die am 22. November 193 ihren Betrieb aufnahm, feiert das 70-jährige Jubiläum ihres Bestehens.

Anlässlich des Jubiläums wurde eine eigene Ausstellung mit dem Titel "Krankenpflege einst und jetzt" gestaltet.

24.11.1983: Literaturmagazin der Wiener Zeitung und der "Z" - "Lesezirkel" startet mit Novembernummer

Unter dem Titel "Lesezirkel" startet mit der Novembernummer ein neues Literaturmagazin, das die Wiener Zeitung gemeinsam mit der Zentralsparkasse herausgibt und finanziert. Das erste Heft, das vom Kabarettist Werner Schneyder vorgestellt wurde, ist dem Thema "Satire" gewidmet. Auch die weiteren, monatlich erscheinenden Nummern, sollen jeweils ein bestimmtes Thema haben, wobei ein Prominenter die Präsentation übernehmen soll.

Die Zentralsparkasse setzt mit der Mitherausgabe des "Lesezirkels" ihre Sponsortätigkeit im Kulturbereich fort. Das Magazin, das primär der österreichischen Literatur gewidmet ist, erscheint in der Gesamtauflage von 70.000 bis 80.000 Stück und ist als Beilage der Wiener Zeitung, aber auch für "Z"-Kunden - mit besonderem Interesse für Literatur - erhältlich.

28.11.1983: 100 Jahre Kinderheim Biedermannsdorf

Aus Anlass des 100-jährigen Bestehens des Kinderheims Biedermannsdorf fand ein Jubiläumsfest statt, an dem auch Vizebürgermeisterin Gertrude Fröhlich-Sandner teilnahm.

Am 28. November 1883 wurde das Kinderheim Biedermannsdorf eröffnet, um behinderten und verwahrlosten Kindern zu helfen. Träger war der "Verein Stefanienstiftung", dem private Proponenten, Politiker und hohe Beamte aus Wien und Niederösterreich angehörten. Richard Freiherr von Drasche-Wartinberg stellte das Schloss Biedermannsdorf und ein 45.000 Quadratmeter großes Grundstück zur Verfügung. 1938 wurde das bis dahin private Heim von der Stadt Wien übernommen. Seitdem ist es vorwiegend für schulpflichtige Sonderschüler bestimmt, die aufgrund sozialer Notstände eine Heimunterbringung benötigen.

Im Zuge der Heimreform wurde in den vergangenen zehn bis 15 Jahren in Biedermannsdorf die Anzahl der Kinder pro Gruppe auf acht bis zwölf herabgesetzt.

29.11.1983: 80 Jahre Floridsdorfer Amtshaus

Im Floridsdorfer Amtshaus Am Spitz wurde der 80. Geburtstag des Gebäudes gefeiert. Der Bezirksvorsteher des 21. Bezirks, Kurt Landsmann, hatte dazu eingeladen.

30.11.1983: Gerstl-Ausstellung im Historischen Museum

Das Historische Museum der Stadt Wien zeigt die Ausstellung "Richard Gerstl". Die Schau findet anlässlich des 100. Geburtstages des Malers auf Anregung von Dr. Otto Breicha statt, der sich seit Jahren mit dem Werk und der Persönlichkeit Gerstls befasst. Es kann - soweit es erreichbar war und sich die Möglichkeit einer Leihgebung bot - der Großteil des Werks von Gerstl gezeigt werden.