Historischer Rückblick aus dem Jahr 1984

Zusammenfassungen von Meldungen der Rathauskorrespondenz

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März 1984

März

1.3.1984: 20 Jahre Donauturm

Mit einem Riesenfeuerwerk im Donaupark wird das 20jährige Jubiläum des Wiener Donauturms gefeiert. Auch wird der 252 Meter hohe Turm von neun Scheinwerfern angestrahlt werden. Die Auffahrt mit dem Lift ist anlässlich des Jubiläums gratis.

1.3.1984: 70 Jahre Maria-Theresien-Schlössel

Das Neurologische Krankenhaus Maria-Theresien-Schlössel in Wien-Döbling feierte heute seinen 70jährigen Bestand. Das Schlössel steht an jener Stelle, wo sich einst die älteste Siedlung Döblings - erstmals im 12. Jahrhundert erwähnt - befand. Am 11. März 1914 wurde die Krankenabteilung der Nervenanstalt Maria-Theresien-Schlössel vom Kuratorium der Rothschild'schen Stiftung eröffnet. Den Satzungen der Stiftung gemäß war die Anstalt für mittellose Nervenkranke ohne Ansehen der Konfession gedacht.

Das Schlössel wurde 1938 von der Gemeinde Wien übernommen und als nichtöffentliche Nervenheilanstalt geführt. 1956 erhielt das Schlössel das Öffentlichkeitsrecht.

1.3.1984: "Tanz '84" - Auftakt mit "Kirow-Ballett"

Mit dem Gastspiel des "Kirow-Balletts" beginn das Festival "Tanz 84", das bis 13. April an 42 Tanztagen 83 Veranstaltungen bietet. Die Mitglieder des Balletts stellten heute ihr Programm vor, das vor allem der 200jährigen Tradition des Leningrader Theaters verpflichtet ist.

Das Kirow-Ballett, das zuletzt vor 15 Jahren in Wien gastiert hat, bringt diesmal vier Programme: "Dornröschen" in der klassischen Choreographie von Marius Petipa, "Der Revisor" nach Gogol, ein Ballett des derzeitigen Ballettmeisters Oleg Winogradow mit der Musik des zeitgenössischen Komponisten Alexander Tschaikowsky, sowie zwei Programme, die neben der "Bajadere" und "Paquita" einmal Fragmente aus alten Balletten und einmal Fragmente aus neuen Balletten bieten.

Das Programm kann als repräsentativer Ausschnitt aus dem Repertoire des Kirow-Balletts gelten, das über das größte klassische Repertoire der Welt verfügt, aber auch das moderne Ballettschaffen der Sowjetunion repräsentiert.

2.3.1984: Verbesserung der Nierentransplantation - Enquete über medizinische, rechtliche und organisatorische Probleme

Die Möglichkeiten der Nierentransplantation im Raum Wien sollen mit einer Reihe von Maßnahmen verbessert werden. So ist unter anderem auch an die Schaffung "mobiler Teams" gedacht, deren Aufgabe es sein wird, für die Entnahme beziehungsweise für den Transport von "Spendernieren" aus peripheren Spitälern zu sorgen. Dies ist eines der Ergebnisse einer Enquete über die Probleme der Nierentransplantation aus medizinischer, rechtlicher und organisatorischer Sicht, die heute im Wiener Rathaus stattfand.

Im Rahmen der Enquete diskutierten Chirurgen aus Wien, Niederösterreich und Burgenland, Vertreter von Selbsthilfevereinigungen als "Patientenvertreter" sowie der Ärztlichen Flugambulanz, des Arbeiter-Samariterbundes und des ÖAMTC über Fragen und Probleme der Organentnahme zum Zweck der Transplantation.

250 Dialysepatienten in Wien

In Wien gibt es derzeit 250 Dialysepatienten, die sich dreimal wöchentlich einer "Blutwäsche" unterziehen müssen. Die Kosten für eine solche Behandlung belaufen sich auf 3.000 Schilling, wodurch pro Jahr Kosten in der Höhe von 117 Millionen Schilling entstehen, von denen allerdings seitens der Sozialversicherung nur 31 Millionen Schilling refundiert werden. Verglichen damit ist eine Nierentransplantation mit Kosten von 150.000 Schilling - die "Lebensdauer" einer transplantierten Niere beträgt derzeit mindestens fünf Jahre -"kostensparender".

Allerdings gibt es derzeit eine viel zu geringe Zahl von Organspendern. Was Wien betrifft, so warten derzeit von 250 Dialysepatienten 180 auf eine Transplantation, wobei in diesem Zusammenhang gerade die "Verträglichkeit" gespendeter Nieren ein großes Problem darstellt. So sind auch die langen Wartezeiten teilweise erklärbar. Österreich ist gemeinsam mit Holland, Belgien und Deutschland Mitglied der Eurotransplant-Organbank, die ihren Sitz in Leiden, Holland hat. Einem Bericht dieser Organisation zufolge hat sich die Zahl der "Wartenden" in den letzten zehn Jahren mehr als verdoppelt und liegt gegenwärtig bei rund 3.600 Patienten.

2.3.1984: Ernst Hagen gestorben

Der beliebte Gestalter des Seniorenklubs, Ernst Hagen, ist am 1. März in Wien gestorben. Prof. Ernst Hagen wird im Ehrenhain des Wiener Zentralfriedhofs beigesetzt werden.

3.3.1984: "Literatur im März" eröffnet

Kulturstadtrat Franz Mrkvicka eröffnet heute im Künstlerhaus die "Literatur im März", die heuer unter dem Motto "Frieden schreiben, Frieden tun" steht.

Neben den Lesungen zahlreicher Autoren von Hans Carl Artmann bis Gernot Wolfgruber bietet die "Literatur im März" Diskussionen zu den Themen "Friedenssicherung", "Konfliktpotential der österreichischen Gesellschaft", "1934", "Lustsuche", "Chancen einer konfliktfreien Zukunft" und "Schule des Friedens".

Das Volkstheater, die "Gruppe 80" und das Jura-Soyfer-Theater steuern weitere Veranstaltungen rund um das Friedensthema bei.

7.3.1984: Freimaurer-Ausstellung im Historischen Museum

Das Historische Museum der Stadt Wien zeigt anlässlich des zweihundertjährigen Jubiläums der Gründung der "Großen Landesloge von Österreich" die Ausstellung "Zirkel und Winkelmaß". Die Schau, die über die Tätigkeit der Freimaurerlogen und ihrer Mitglieder in Österreich, vorwiegend aber in Wien, berichtet, wurde in Zusammenarbeit mit dem Freimaurermuseum, Schloss Rosenau, zusammengestellt.

Die Ausstellung wurde von Architekt Dipl.-Ing. Ferdinand Zörrer gestaltet und wird bis Ende Mai zu sehen sein.

Die Ausstellung dokumentiert den Kampf der Freimaurer für die von ihnen vertretenen Ideale: Menschlichkeit, Brüderlichkeit und vor allem Toleranz.

Schwerpunkte der Ausstellung bilden einige Unikate, wie ein beim Kärntner Tor ausgegrabener Leder-Tapis aus dem 18. Jahrhundert, das nun identifizierte Ölbild mit der Innenansicht der Loge "Zur Gekrönten Hoffnung" (1790) und andere bedeutende Kunstgegenstände und Kunsthandwerk des 18. und 19. Jahrhunderts. Der kulturgeschichtliche Bogen spannt sich von den bleibenden Werken der großen Männer des 18. Jahrhunderts, wie etwa Gerald van Swieten und Ignaz von Born, über die Wiener Sozialreformer wie Hanusch, Tandler und Schumeier, bis in die jüngste Vergangenheit.

7.3.1984: Wiener Frühjahrsmesse mit 3.682 Ausstellern

Auf der Wiener Frühjahrsmesse (vom 14. bis 18. März) präsentieren heuer 3.682 Firmen aus 36 Nationen ihre neuesten Produkte, Technologien, Leitungen und Ideen. 1.957 Aussteller kommen aus Österreich, 1.725 Firmen aus dem Ausland. An der Spitze steht die Bundesrepublik Deutschland mit 682 Firmen vor Italien mit 327 und der Schweiz mit 121 Ausstellern.

8.3.1984: Masernepidemie in Wien

In Wien hat die Zahl der an Masern erkrankten Kinder seit Anfang 1984 stark zugenommen. So mussten im Jänner und Februar dieses Jahres in der Kinderinfektionsabteilung des Wilhelminenspitals und im Sankt Anna-Kinderspital insgesamt 170 Kinder im Alter von ein bis 14 Jahren wegen Masern mit komplizierten Krankheitsverlauf stationär aufgenommen werden. Dies ist normalerweise die Zahl der jährlichen Aufnahmen bei Masernerkrankungen. Nach Meinung der Gesundheitsbehörden muss daher von einer Masernepidemie gesprochen werden.

8.3.1984: Der neue Bücherbus ist da

Den Prototyp einer neuen Bücherbusgeneration, der in Zusammenarbeit mit den Wiener Städtischen Büchereien von der ÖAF-Gräf & Stift AG gebaut worden war, stellte heute Vizebürgermeister Gertrude Fröhlich-Sandner der Öffentlichkeit vor.

Der neue Bücherbus ist kein Gelenkszug mehr, sondern hat ein normales Busfahrgestell. Er kann 4.500 Bücher aufnehmen, während die bisherigen Bücherbusse nur 3.500 Bücher transportieren konnten. Dieses "Raumwunder" wurde durch einen erhöhten Sonderaufbau erreicht. Außer Büchern werden im neuen Bus erstmals auch Zeitschriften angeboten.

26 Jahre Betreuung durch den Bücherbus

Am 2. Juni 1958 wurde in Wien erstmals ein Bücherbus eingesetzt. Die Routen der Bücherbusse führen in Wien durch Gegenden, in denen es noch keine Zweigstelle der Städtischen Büchereien gibt.

Der neue Bus, der 2,7 Millionen Schilling gekostet hat, wird an 14 Stationen 2.400 Leser betreuen. Der zweite Bücherbus hat 2.000 Leser an 13 Stationen zu versorgen. Außerdem betreuen die Bücherbusse auch sieben Schulbüchereien im Bereich Floridsdorf/Donaustadt.

10.3.1984: Mobiler Bürgerdienst hat jetzt Lärmmessgeräte

Mit Lärmmessgeräten sind die Mitarbeiter des Mobilen Bürgerdienstes ausgestattet worden. Damit kann bei Beschwerden rasch und an Ort und Stelle überprüft werden, ob Baumaschinen zu laut sind oder Betriebsanlagen tatsächlich zu einer Lärmbelästigung führen.

Die Messungen mit den kleinen, tragbaren Messgeräten des Mobilen Bürgerdienstes können natürlich keinen echten Lärmgutachter ersetzen. Sie sollen aber eine "Grobmessung" ermöglichen. Stellt sich bereits bei diesen Messungen heraus, dass Maschinen tatsächlich zu viel Lärm entwickeln, so werden Sachverständige zur exakten, qualifizierten Messung herangezogen.

12.3.1984: Volksschule Marco-Polo-Platz eröffnet

Die neue Volksschule auf den Marco-Polo-Gründen in Floridsdorf (21. Bezirk) wurde heute eröffnet. Sie hat zwölf Klassenräume, einen Turnsaal, einen Werkraum und eine großzügige Freifläche. Die Baukosten betrugen 43,2 Millionen Schilling. Darin sind auch die Kosten für das im selben Gebäude befindliche Jugendzentrum "Treffpunkt Marco Polo" enthalten.

12.3.1984: Neue Container-Anlagen am Nordwestbahnhof und in der Freudenau

Am Wiener Nordwestbahnhof und im Hafen Freudenau wurden heute neue Containeranlagen, durch die der Containerterminal im Hafen Freudenau zur Nummer 1 in Österreich wird, eröffnet. Durch die neuen Einrichtungen - der Bau der Containerbrücke kostete 14 Millionen Schilling - werden die Stehzeiten der Schiffe nur mehr Stunden betragen, der Hafen wird zum "schnellen Hafen".

12.3.1984: Dr. Satzinger neuer Leiter der Magistratsabteilung 66

Als neuen Leiter des Statistischen Amtes der Stadt Wien (Magistratsabteilung 66) führte heute Magistratsdirektor Dr. Josef Bandion Magistratsrat Dr. Franz Satzinger in sein Amt ein.

13.3.1984: Neues Zentrallager im Gaswerk Simmering

Ein neues Zentrallager im Gaswerk Simmering, das zwei große Lagerhallen umfasst, wurde heute seiner Bestimmung übergeben.

Der Magazinbetrieb der Gaswerke war ursprünglich in den Stadtbahnbögen in Döbling untergebracht, 1979 wurde aus Platzgründen mit der Planung eines neuen Zentrallagers auf dem Areal des Gaswerkes Simmering begonnen. Die beiden Hallen wurde Ende 1983 fertiggestellt. Im Jänner 1984 erfolgte die Übersiedlung. Die Kosten für die Errichtung der Hallen und für die Übersiedlung betrugen insgesamt 21,5 Millionen Schilling. In den beiden Hallen sind 1.957 verschiedene Waren wie Rohre, Armaturen, Formstücke, Baumaterialien, Installationswerkzeuge und so weiter gelagert.

14.3.1984: 234 Millionen Schilling für die U 3

Insgesamt 234 Millionen Schilling kosten zwei weitere Bauabschnitte der U 3, in denen heuer bereits mit den baulichen Vorarbeiten begonnen wird. Es sind dies der Betriebsbahnhof Erdberg und der Bauabschnitt "Kardinal-Nagl-Platz".

14.3.1984: Orwell-Ausstellung im "Haus des Buches"

Ein in leicht verständlichem Englisch abgefasste Ausstellung über George Orwell ist zur Zeit im Haus des Buches, 8, Skodagasse 20, zu sehen. Die Ausstellung wurde vom British Council gestaltet und trägt den Titel "George Orwell: A Challenge to Our Time". Die Schwerpunkte der Schau reichen von statistischen Daten bis zu persönlichen Aussagen Orwells über seine literarischen Ziele. Orwells Leben, sein Einsatz im spanischen Bürgerkrieg, seine Erfahrungen mit dem Kommunismus und seine Tätigkeit während des Zweiten Weltkrieges werden anschaulich dokumentiert.

15.3.1984: Der Hochstrahlbrunnen erhält ein Windkontrollgerat

Der Hochstrahlbrunnen auf dem Schwarzenbergplatz erhält ein Windkontrollgerät, das die Aufgabe hat, den Hochstrahl so zu regeln, dass das Wasser bei Wind nicht über das Becken hinausspritzt. Das wird den Wasserverlust und damit auch die Betriebskosten verringern. Die Farblichtspiele des Brunnens werden von der eher störungsanfälligen mechanischen auf eine elektronische Steuerung umgestellt, was ein abwechslungsreiches "Farbprogramm" ergeben wird. Die Elektro- und Wasserinstallationsarbeiten werden rund drei Millionen Schilling, die Sanierung des Hochstrahlbrunnens cirka 33 Millionen Schilling kosten.

15.3.1984: Goldene Ehrenmedaille für Prof. Pawlicki

Bürgermeister Leopold Gratz überreichte heute die Ehrenmedaille der Stadt Wien in Gold an Prof. Norbert Pawlicki.

16.3.1984: Renner-Preise für Benya und Sallinger

Bürgermeister Leopold Gratz überreichte an den Präsidenten des Nationalrates und des Österreichischen Gewerkschaftsbundes, Anton Benya, an den Präsidenten der Bundeskammer der gewerblichen Wirtschaft, Kommerzialrat Ing. Rudolf Sallinger und an Chefredakteur Paul Lendvai die Preise aus der Dr. Karl Renner-Stiftung der Stadt Wien.

16.3.1984: Ambrosigasse im 22. Bezirk

Der zuständige Ausschuss beschloss heute die Benennung einer Verkehrsfläche östlich der Schafflerhofgasse nach dem Bildhauer Gustinus Ambrosi in "Ambrosigasse".

17.3.1984: Radweg Praterstern - Reichsbrücke wird gebaut

In einigen Tagen beginnen die Bauarbeiten für den Radweg entlang der Lassallestraße zwischen dem Praterstern und der Radingerstraße in der Leopoldstadt (2. Bezirk). Damit wird die Verbindung zwischen den schon vorhandenen Radwegen Donaukanal - Aspernbrücke - Aspernbrückengasse - Praterstraße - Praterstern und Reichsbrücke - Wagramer Straße - Alte Donau hergestellt. Der Radweg wird in einer Breite von 2,50 Metern neben der stadteinwärts führenden Fahrbahn der Lassallestraße angelegt.

Die Bauzeit für diesen Radweg, der besonders wichtig für die Erschließung beliebter Wiener Erholungsgebiete ist, wird etwa zwei Monate betragen.

18.3.1984: Wiener Stadion wird renoviert

Bei einem stattgefundenen Gespräch zwischen den Bundesministern Herbert Salcher, Karl Sekanina und den Stadträten Hans Mayr und Franz Mrkvicka wurde vereinbart, mit den Renovierungsarbeiten im Wiener Stadion sofort zu beginnen.

19.3.1984: Renovierte Jugendstil-Sauna im Amalienbad wieder in Betrieb

Nach vollständiger Modernisierung ist die renovierte Jugendstil-Damensauna im Amalienbad wieder in Betrieb. Das Bad verfügt nun wieder über zwei Saunaabteilungen. Damit ist ein maßgeblicher Abschnitt der umfassenden Renovierung des Bades am Reumannplatz abgeschlossen.

20.3.1984: "Wien stoppt die Müll-Lawine"

"Wien stoppt die Müll-Lawine". Das ist das Motto der neuen Informationskampagne, die der Presse- und Informationsdienst der Stadt Wien nun im Frühjahr durchführt. Wien stoppt die Müll-Lawine ist aber auch das Motto für die konkreten Maßnahmen die nun zur Verringerung des Müllbergs gesetzt werde.

Dazu wurde schon im Februar ein Arbeitskreis "Müllvermeidung-Müllsortierung" eingesetzt. Bereits in diesem Arbeitskreis wurde festgelegt, dass aktive umweltpolitische Maßnahmen anzustreben sind, wie zum Beispiel Abfallverringerung und Abfallvermeidung.

Die Informationskampagne "Wien stoppt die Müll-Lawine" soll die Wienerinnen und Wiener einerseits noch stärker motivieren, andererseits aber auch jeden einzelnen genau über seine Möglichkeiten informieren, zur Müllvermeidung beizutragen.

20.3.1984: Neuer Leiter für Städtische Friedhöfe

Senatsrat Dipl.-Ing. Viktor Bukovnik wurde als Leiter der für die Friedhöfe zuständigen Magistratsabteilung 43 von Magistratsdirektor Dr. Josef Bandion in sein neues Amt eingeführt.

20.3.1984: Rudolf Sallinger wurde Wiener Ehrenbürger

Bürgermeister Leopold Gratz überreichte heute dem Präsidenten der Bundeswirtschaftskammer Abgeordneten zum Nationalrat Kommerzialrat Ing. Rudolf Sallinger die Ehrenbürgerurkunde der Stadt Wien.

21.3.1984: Öffentliche Uhren werden auf Sommerzeit umgestellt

Wie in den meisten europäischen Ländern wird auch in Österreich am Sonntag, dem 25. März, um 2 Uhr früh, die Sommerzeit eingeführt. Die Sommerzeit endet am Sonntag, dem 30. September, um 3 Uhr früh. Derzeit gibt es in Wien 75 öffentliche Würfeluhren, die von der Funkzentrale der Magistratsabteilung 33 jede Minute einen Funkimpuls erhalten, der das Vorrücken der Zeiger auslöst. Um diese Uhren vorzustellen, müssen also 60 zusätzliche Impulse ausgesendet werden. Das dauert etwa 10 Minuten und wird bereits am Samstag um 23 Uhr vorgenommen. Anschließend werden alle Würfeluhren kontrolliert. Abweichungen, die etwa durch Empfangsstörungen entstehen könnten, werden dann von Hand aus behoben. Dafür werden fünf Zweimannteams eingesetzt, die auf genau festgelegten Kontrollrouten unterwegs sind. Die Kontrolle dauert etwa zwei Stunden, sodass am Sonntag um 2 Uhr früh bereits alle Würfeluhren Sommerzeit anzeigen.

Die 67 Kirchenuhren, die in der Verwaltung der Stadt Wien stehen, sind fast durchwegs mit sogenannten Längstwellenempfängern ausgerüstet, die den Zeitzeichensender der Deutschen Bundespost empfangen. Dieser Sender strahlt Sonntag ab 2 Uhr eine besondere Sommerzeitkennung aus, die in den Uhren Stellimpulse auslöst. Wegen der Trägheit der Motorzeigerwerke in den Turmuhren geschieht dies allerdings relativ langsam. Je nach Empfangslage und dem örtlichen Störpegel kann es außerdem einige Zeit dauern, bis die Sommerzeitkennung registriert wird. Die Umstellung ist daher erst nach zwei bis drei Stunden beendet. Die Kontrolle der Kirchenuhren erfolgt dann im Laufe des Sonntagvormittags.

So wie die Kirchenuhren werden übrigens auch die Rathausuhr und die Uhren auf anderen öffentlichen Gebäuden vorgestellt.

22.3.1984: Vorortelinie bis Hütteldorf

Die Vorortelinie, an der derzeit zwischen Heiligenstadt und Penzing gebaut wird, wird bis Hütteldorf verlängert.

22.3.1984: Stadtmarathon

Am Sonntag, dem 25. März, findet der erste Wiener Frühlings-Marathon und -Volkslauf statt. Mehr als 1.100 Marathon- und 1.800 Volksläufer haben sich bisher für den 1. Wiener Frühlingsmarathon angemeldet.

27.3.1984: Felix-Swoboda-Hof in Simmering

Bürgermeister Leopold Gratz und Stadtrat Johann Hatzl nahmen heute die Benennung des Felix-Swoboda-Hofs im 11. Wiener Gemeindebezirk vor.

27.3.1984: Budapester Bürgermeister zu Besuch in Wien

Der Bürgermeister von Budapest, Zoltan Szepvolgyi, ist zu einem dreitägigen offiziellen Besuch in Wien eingetroffen. Er wird auch zu einem Arbeitsgespräch mit Bürgermeister Leopold Gratz zusammentreffen.

27.3.1984: Städte: Zusammenarbeit bei neuen Medien

Eine gemeinsame Vorgangsweise der größeren Städte Österreichs bei Fragen der neuen Medien kündigte heute Informationsstadtrat Peter Schieder an. Wie Schieder betonte, wurde bei der Sitzung des Städtebundes ein eigener Arbeitskreis für Fragen der Öffentlichkeitsarbeit gegründet. Diesem Arbeitskreis gehören Städte ab 20.000 Einwohner an.

Schwerpunkt der Arbeit sind vor allem Fragen der audiovisuellen Medien und eine gemeinsame Vorgangsweise in den Bereichen Kabel-TV, Fernsehen (Regionalisierung und so weiter) überhaupt, der Einsatz von Video und Bildplatte im öffentlichen Bereich sowie die Chancen, die die neuen Medien für stärkere Bürgerbeteiligung bieten.

Den Vorsitz des Arbeitskreises für Öffentlichkeitsarbeit hat der Grazer Bürgermeister Dipl.-Ing. Franz Hasiba übernommen, stellvertretender Vorsitzender ist Stadtrat Peter Schieder.

27.3.1984: Konrad Lorenz Ehrenbürger der Stadt Wien

Bürgermeister Leopold Gratz überreichte heute die Ehrenbürgerurkunde der Stadt Wien an Nobelpreisträger Konrad Lorenz.

28.3.1984: Ehrenmedaille in Gold für Moog und Reyer

Kulturstadtrat Franz Mrkvicka überreichte Kammerschauspieler Heinz Moog und Kammerschauspieler Walter Reyer die Ehrenmedaille der Stadt Wien in Gold.

Heinz Moog, 1908 in Frankfurt geboren, kam 1943 ans Burgtheater, wo er Charakterrollen des klassischen und modernen Fachs spielte. Heute ist Moog Ehrenmitglied des Burgtheaters und freier Schauspieler. Mit grossem Erfolg spielte er in den letzten Jahren in Turrinis "Josef und Maria" und in Peter Patzaks Film "Strawanzer".

Walter Reyer wurde 1922 in Tirol geboren. Er kam über Graz nach Wien, seit 1960 ist er Mitglied des Burgtheaters. Für eine ganze Generation Theaterbesucher verkörperte Reyer die Helden der deutschen und österreichischen Klassik. Seine Darstellung des "Jedermann" in Salzburg, sein Hofreiter in Schnitzlers "Weitem Land" und sein Engagement für das Volksschauspiel in den letzten Jahren zeigen die Vielseitigkeit dieses Schauspielers. Wie Heinz Moog erschloss er sich über Film und Fernsehen Publikumsschichten, die weit über das Theater hinausreichen.

29.3.1984: Dr. Elisabeth Kahler neue Leiterin der Wohnhäuserverwaltung

Magistratsdirektor Dr. Josef Bandion führte Obermagistratsrätin Dr. Elisabeth Kahler als neue Leiterin der städtischen Wohnhäuserverwaltung (Magistratsabteilung 52) in ihr Amt ein. Sie ist damit Nachfolgerin von Senatsrätin Dr. Olga Kroll, die in den Ruhestand getreten ist.

30.3.1984: Künstlerischer Beirat der Wiener Symphoniker

Die Besetzung des künstlerischen Beirates der Wiener Symphoniker ist abgeschlossen. Gerd Albrecht, Gary Bertini und Christoph von Dohnany haben sich bereit erklärt, in diesem Beirat mitzuwirken.

Die Aufgaben des künstlerischen Beirates liegen in der Beratung des Orchesters in allen künstlerischen Fragen wie Repertoirepflege, Reisen, Engagement von Dirigenten und Solisten, Neubesetzung von Orchesterplanstellen und anderen musikalisch-künstlerischen Problemen.

Albrecht, Bertini und Dohnany haben sich aus Interesse an den Wiener Symphonikern und der Musikstadt Wien spontan bereit erklärte, ihre Funktion ohne Honorar zu erfüllen. Der dafür vorgesehene Betrag fließt in eine Stiftung zugunsten der Nachwuchsförderung von Dirigenten.

31.3.1984: Weigel-Manuskript für die Stadtbibliothek

Hans Weigel hat der Wiener Stadt- und Landesbibliothek das Typoskript, die Notizen und die Vorarbeiten zu seinem Buch "Karl Kraus oder die Macht der Ohnmacht" als Geschenk übergeben.

Mit dem Karl-Kraus-Archiv besitzt die Stadtbibliothek einen einzigartigen Bestand an Materialien von und zu Karl Kraus.