Historischer Rückblick aus dem Jahr 1985

Zusammenfassungen von Meldungen der Rathauskorrespondenz

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Jänner 1985

Jänner

2.1.1985: Abraham a Sancta Clara-Ausstellung

Im Niederösterreichischen Landesmuseum ist noch bis Ende Februar eine Abraham a Sancta Clara-Ausstellung zu sehen, die in Zusammenarbeit zwischen der Badischen Landesbibliothek Karlsruhe, der Wiener Stadt- und Landesbibliothek und der Kulturabteilung der Niederösterreichischen Landesregierung entstand.

Die Ausstellung stellt Leben und Wirken Abraham a Santa Claras dar, der 1644 unter dem Namen Ulrich Megerle im Badischen geboren wurde, 1677 wurde er zum kaiserlichen Prediger in Wien berufen. Neben seinen Predigten trugen auch seine zahlreichen Schriften, darunter das allein in Wien achtmal aufgelegte "Mercks Wien" zu seiner Bekanntheit wesentlich bei. Abraham a Sancta Clara starb 1709 in Wien.

Von den fast 130 Exponaten der Ausstellung stammen 47 Objekte, teilweise äußerst seltene und wertvolle Erstdrucke, aus der Wiener Stadt- und Landesbibliothek. Auch das Historische Museum der Stadt Wien stellte Leihgaben zur Verfügung.

2.1.1985: Kleinbühnenprämien im Herbst

In den Monaten September bis Dezember 1984 wurden ihm Rahmen der Prämienaktion des Kulturamtes der Stadt Wien sechs Prämien an Kleinbühnen und Freie Gruppen aufgrund der Jury-Wertung vergeben. Folgende Aufführungen wurden prämiert:

Theaterbrett für "Wiener Tischgespräche" (53.350 Schilling), Theater mbH. 05 für "Die Insel" (60.400 Schilling), Theater Gruppe 80 für "Viel Lärm in Chiozza" (52.400 Schilling); Theater der Courage für "Der gute Gott von Manhatten" ( 72.750 Schilling), Serapionstheater für "Patt" (74.3000 Schilling) und Narrnkastl für "Das Liebeskonzil" (55.900 Schilling).

Insgesamt wurden seit April 1984 auf der Basis des neuen Prämiensystems 16 Prämien in der Gesamthöhe von 974.900 Schilling vergeben, die von der Wiener Holding finanziert wurden.

2.1.1985: Ausblick auf das Jahr 1985 - Über 218 Millionen Schilling für den Sport in Wien

Auch im Jahr 1985 wird die Stadt Wien auf dem Gebiet des Sports große Initiativen setzen. Für die direkte Förderung der Vereine und Verbände, für die Betreuung und Verwaltung von Sportanlagen, von Turn- und Sporthallen sowie für bauliche Tätigkeit stehen Subventionsmittel in der Höhe von 218,385.000 Schilling zur Verfügung.

Wie schon in den vergangenen Jahren nehmen die Förderung des Breiten- und Spitzensports sowie bauliche Maßnahmen einen besonderen Stellenwert ein.

Im Jahr 1985 ist zusätzlich ein Betrag von 210 Millionen Schilling für die Fortsetzung der Sanierungsmaßnahmen des Wiener Stadions vorgesehen, wobei diese Mittel vereinbarungsgemäß zwischen Stadt Wien und dem Bund aufgeteilt werden.

Die Aktion "Komm zum Sport" läuft im Herbst an. Allerdings in neuerlich etwas geänderter Form, weil jene Klubs, die Sondersubventionsmittel erhalten, mehr Eigeninitiative ergreifen müssen. Die in Zusammenarbeit mit dem Wiener Jugendkreis durchgeführten Sportaktionen, die sich allseits großer Beliebtheit erfreuen, werden nicht nur weitergeführt, sondern noch ausgebaut.

Zu einem sportlichen Großereignis soll der zweite Wiener Frühlingsmarathon und Frühlingslauf werden, der am 31. März in Szene geht - die Strecke führt größtenteils durch die Innenstadt.

4.1.1985: Gerda Matejka-Felden gestorben

Die Malerin und Volksbildnerin Gerda Matejka-Felden ist im 84. Lebensjahr gestorben. Gerda Matejka-Felden war Hochschulprofessorin an der Akademie der bildendenden Künste und von 1946 bis 1980 Leiterin der von ihr gegründeten Künstlerischen Volkshochschule. Die Beisetzung erfolgt im Ehrenhain der Stadt Wien.

Gerda Matejka-Felden, geboren am 29. April 1901 in Dehlingen in Elsass, studierte Malerei und Grafik in Bremen und Leipzig. 1924 übersiedelte sie nach Wien. Sie wurde Mitarbeiterin beim "Kleinen Blatt", arbeitete für Verlage und für die Werbung. 1933 leitete sie ihren ersten Mal- und Zeichenkurs an der Volkshochschule Leopoldstadt. 1934 bis 1938 hielt sie zahlreiche Kurse und organisierte insgesamt 22 Ausstellungen. 1938 bis 1945 hatte sie Berufsverbot, viele ihrer eigenen Werke wurden von der Gestapo vernichtet. 1945 wurde sie an die Akademie der bildenden Künste berufen, 1946 gründete sie die Künstlerische Volkshochschule, 1967 die Wiener Kunstschule. 1971 und 1983 präsentierten große Ausstellungen ihre eigenen Werke. Gerda Matejka-Felden war mit dem Goldenen Ehrenzeichen des Landes Wien sowie mit dem Staatspreis und dem Würdigungspreis der Stadt für Volksbildung ausgezeichnet worden.

4.1.1985: Hadersdorfer Friedhofskapelle wird restauriert

Die Fassade der Hadersdorfer Friedhofskapelle erstrahlt bereits im neuen Glanz: sie wurde Ende des vergangenen Jahres wiederhergestellt. Nun wird die Malerei des Innenraums der 1908 in Secessionsstil errichteten Kapelle restauriert. Die Erneuerungsarbeiten, die rund zwei Millionen Schilling kosten, werden voraussichtlich im Mai abgeschlossen sein.

Der Friedhof Hadersdorf wurde im Sommer 1875 eingeweiht. Bereits 1885 musste er erweitert werden. Die finanziellen Mittel für die Errichtung der Friedhofskapelle wurden durch Sammlungen aufgebracht, nachdem auf Anregung von Eduard Herzmansky aus der Kaufhausdynastie und Johann Ludwig ein "Comité" zur Erbauung einer Kapelle gebildet worden war. Der Entwurf stammt von Max Hegele, der auch der Architekt der voriges Jahr generalrestaurierten Halle 1 auf dem Zentralfriedhof war. Die Hadersdorfer Friedhofskapelle besteht aus einem Altar, vier Grüften innen und vier Grüften außen. Sie wurde am 31. Oktober 1909 eingeweiht.

Wie mehrere kleine Friedhöfe sollte auch der Hadersdorfer Friedhof aufgelassen werden. Dieser Gemeinderatsbeschluss wurde allerdings nach einer Volksbefragung aufgehoben, sodass die Gräber nun wieder belegt werden. Bekannte Verstorbene, die hier bestattet sind, sind zum Beispiel Michael Etienne, der 1864 gemeinsam mit Max Friedländer, die "Neue Freie Presse" gründete und August Herzmansky, der Begründer des Kaufhauses in Mariahilf (6. Bezirk).

7.1.1985: Wieder Aktion "Fahrt zum Schnee"

Das Sportamt der Stadt Wien führt auch heuer wieder in Zusammenarbeit mit dem Verein Wiener Jugendkreis die beliebte Wintersportaktion "Fahrt zum Schnee" durch. Ab Mitte Jänner führen die Reisen an acht aufeinanderfolgenden Sonntagen in schönste Schigebiete in der Nähe von Wien. Teilnahmeberechtigt sind Kinder und Jugendliche im Alter von sechs bis sechzehn Jahren sowie deren Eltern und Geschwister.

7.1.1985: Wien erhält Ökologiekommission

Bürgermeister Dr. Helmut Zilk gab heute bekannt, dass Wien eine ständige Ökologiekommission als Beratungs-, Entscheidungs- und Planungsinstrument erhalten werde. Die konkreten Aufgaben der nächsten Zukunft werden dabei die sofortige Mitarbeit bei der Bewältigung der Randbedingungen einer Staustufe Wien, neue Anregungen zum Thema Stadtvegetation, Ausbau und Umsetzung neuer Formen der Müllbewältigung sowie Versuche neuer dezentraler Formen auf dem Gebiet der Wärme- und Elektrizitätsversorgung sein. Die Kommission wird aus Fachleuten der Verwaltung, Wissenschaftlern der Universitäten und entsprechender Institute wie etwa dem Institut für Umweltwissenschaften bestehen.

8.1.1985: Fünf Jahre Psychosozialer Dienst - Ambulante Betreuung statt Krankenhausaufenthalt

Erfolgreiche Bilanz über die bisherige fünfjährige Tätigkeit des Psychosozialen Dienstes zog Gesundheitsstadtrat Univ.-Prof. Dr. Alois Stacher. Laut Stacher konnten in diesem Zeitraum entsprechend dem 1979 vom Gemeinderat beschlossenen "Psychiatrie-Zielplan" durch diese Einrichtung in Wien alternative Behandlungs-und Betreuungszentren sowie therapeutische Wohngemeinschaften für psychisch Kranke geschaffen werden, sodass es zu einer wesentlichen Reduzierung der Aufnahmen ins Psychiatrische Krankenhaus kam. Die Schaffung derartiger Einrichtungen war eine wesentliche Voraussetzung für die erfolgreiche Durchführung der "Wiener Psychiatriereform", die mittlerweile zum Modell für zahlreiche andere Länder und Städte geworden ist.

9.1.1985: Elias-Canetti-Stipendien 1985

Marianne Fitz, Peter Rosei und Michael Scharang erhalten die Canetti-Stipendien der Stadt Wien 1985. Die Zuerkennung erfolgte aufgrund der Empfehlung einer Jury von magistratsunabhängigen Fachleuten.

9.1.1985: Tierkörperverwertung - Wichtige hygienische Aufgabe, tote Haustiere werden kostenlos abgeholt

Seit mehr als hundert Jahren besteht in Wien die Tierkörperverwertung, sie gehört zu den ältesten kommunalen Betrieben der Stadt. Bis zum Zweiten Weltkrieg war sie sogar das einzige Unternehmen ihrer Art in Österreich. Die "Tierkörperverwertung und Thermochemische Fabrik Ges.m.b.H.", so heißt das Unternehmen heute, gehört der Wiener Holding und hat die wichtige hygienische Aufgabe, Tierkadaver und tierische Abfälle zu beseitigen.

Seit einigen Jahren findet die Verarbeitung nicht mehr in Wien statt, das Material wird in Wien gesammelt und dann in die Tierkörperverwertung nach Tulln gebracht.

10.1.1985: Wiens Wohnbauprogramm 1985 bis 1987 - Schwerpunkte Stadterneuerung, Siedlungsbau, vollwertiges Wohnen

Die Stadterneuerung, Projekte des "verdichteten Flachbaus" sowie die Verwirklichung der Modellprojekte "vollwertiges Wohnen" stehen im Mittelpunkt der Fortsetzung des Wohnbauprogrammes der Stadt Wien in den Jahren 1985 bis 1987.

Der überwiegende Teil der Wohnbauprojekte im Wohnbauprogramm 1985 bis 1987 sind Baumaßnahmen im gewachsenen Stadtgebiet und damit Beiträge zur Stadterneuerung. Im 10. und 22. Bezirk sollen außerdem Siedlungsbauten errichtet werten. Ein weiterer Bestandteil des Wohnbauprogramms sind die Projekte im Rahmen des Modellversuchs "Vollwertiges Wohnen" im 2., 12., 19., 20. und 21. Bezirk.

10.1.1985: Festakt - Fünf Jahre "Psychosoziale Dienste" - Schaffung eines Medien-Förderungspreises

Die Schaffung eines eigenen Förderungspreises für Beiträge über psychisch Kranke in den Medien, die dazu beitragen, deren Bild in der Öffentlichkeit zu verbessern, kündigte heute Bürgermeister Dr. Helmut Zilk im Rahmen eines Festaktes anlässlich fünf Jahre "Psychosoziale Dienste" an. Der mit 25.000 Schilling jährlich dotierte "Michael-Viszanik-Preis" wird gemeinsam mit der Zentralsparkasse und Kommerzialbank vergeben wird.

Michael Viszanik war jener Mann, der im Jahre 1839 die Patienten des "Narrenturmes" in Wien von ihren Ketten befreit hat.

11.1.1985: Pachtvertrag für Teil des Liechtensteinparks

Einen knapp 7.000 Quadratmeter großen Teil des Liechtensteinparks im 9. Bezirk pachtet die Stadt Wien, um die Fläche als Kinderspielpark zu gestalten und der Bevölkerung zur Verfügung zu stellen.

11.1.1985: Amtseinführungen im Krankenhaus Lainz

Im Krankenhaus Lainz wurden Primarius Univ.-Prof. Dr. Rudolf Eberl als neuer ärztlicher Leiter und Univ.- Doz. Dr. Friedrich Gschnait als neuer Vorstand der Dermatologichen Abteilung von Gesundheitsstadtrat Univ.-Prof. Dr. Alois Stacher in ihr Amt eingeführt. Die beiden treten die Nachfolge von Hofrat Univ.-Prof. Dr. Anton Luger an, der seit 1971 ärztlicher Direktor und seit 1963 Vorstand der Dermatologischen Abteilung war.

Univ.-Doz. Dr. Eberl ist seit 1972 Vorstand der 2. Medizinischen Abteilung im Krankenhaus Lainz und seit 1973 Leiter des Ludwig-Boltzmann-Institutes für Rheumatologie und Balniologie sowie Mitglied des Landessanitätsrates für Wien.

Univ.-Doz. Dr. Gschnait, zunächst an der I. Univ. Hautklinik im Allgemeinen Krankenhaus tätig, ist seit 1979 als Oberarzt an der Dermatologischen Abteilung des Krankenhauses Lainz beschäftigt gewesen. In den letzten Jahren wurden zahlreiche wissenschaftliche Arbeiten von ihm durchgeführt.

12.1.1985: 12.-Februar-Platz vor Karl-Marx-Hof

Der Gemeinderatsausschuss für Kultur und Sport beschloss, den vor dem Mittelteil des Karl-Marx-Hofes liegenden Heiligenstädter Platz in "12.-Februar-Platz" umzubenennen. Damit soll an die Februarkämpfe des Jahres 1934 mit ihren schwerwiegenden Folgen für die Erste Republik erinnert und auf die Wichtigkeit von Toleranz und Verständnis für ein demokratisches Gemeinwesen hingewiesen werden.

14.1.1985: Amtseinführungen im Neurologischen Krankenhaus

Im Neurologischen Krankenhaus Rosenhügel wurden Primarius Univ.-Prof. Dr. Andreas Rett als neuer ärztlicher Leiter und Univ.-Prof. Dr. Gernot Schnaberth als neuer Vorstand der ersten Neurologischen Abteilung in ihr Amt eingeführt.

15.1.1985: Trotz Verkaufsbooms genügend Grundstücke

Der Wiener Wirtschaftsförderungsfonds verfügt trotz eines im Jahr 1984 erzielten Verkaufs- und Vermittlungsbooms mit Stand 31. Dezember 1984 über Grundflächen im Gesamtausmaß von 2,036.828 Quadratmetern - genug, um jeden Wunsch nach einer Betriebsverlagerung oder Betriebsansiedlung in Wien befriedigen zu können, erklärte heute Vizebürgermeister Hans Mayr.

Der Fonds begann im Jahr 1982 mit einem "Grundstückskapital" von 9,008.695 Quadratmetern. Durch Ankäufe und Dotationen der Stadt Wien hat sich dieses "Kapital" bis Ende 1984 auf 2,036.828 Quadratmeter erhöht, obwohl in dieser Zeit 271.162 Quadratmeter fondseigene und 215.645 Quadratmeter stadteigene Grundstücke - insgesamt 486.807 Quadratmeter - an Betriebe verkauft werden konnten. Darüber hinaus konnten seit 1982 Privatgründe im Ausmaß von 245.483 Quadratmetern über den Fonds vermittelt werden, sowie 3.011 Quadratmeter im Baurecht.

Der Fonds konnte somit seit 1982 Grundstücke im Ausmaß von 744.301 Quadratmetern an Betriebe in Wien zur Verfügung stellen. Der Großteil dieser Grundstücke wurde im Jahr 1984 vermittelt, es waren 431.491 Quadratmeter gegenüber 190.465 Quadratmeter im Jahr 1983.

16.1.1985: Grünes Licht für SMZ-Ost - 59 Millionen Schilling für Bauvorbereitung

Grünes Licht gab es heute für den Bau des Krankenhauses im Sozialmedizinischen Zentrum Ost, mit dem voraussichtlich im heurigen Herbst begonnen werden wird. Als erste Baurate für 1985 sind 59 Millionen Schilling erforderlich. Damit sollen notwenige Bauvorbereitungs- und ergänzende Planungsarbeiten durchgeführt werden.

16.1.1985: Eröffnung der Loipe im Schwarzenbergplatz

Mit einem Publikumsschilanglauf wurde heute die Loipe im Schwarzenbergplatz eröffnet. Die Loipe ist rund 3,5 Kilometer lang.

16.1.1985: Ausstellung "Der Wald" im Wiener Rathaus

In der Volkshalle des Wiener Rathauses ist bis Ende Februar die Ausstellung "Der Wald" zu sehen. Die von Herman Prigann zusammengestellte Schau greift verschiedene Aspekte zur Thematik des Waldes auf, wobei die Bedeutung des Waldes für die menschliche Kultur im Vordergrund steht.

18.1.1985: Bessere Nutzung heimischer Energie - Vertrag zwischen der ÖMV, den E-Werken und den HBW

Als beispielgebende energiewirtschaftliche Maßnahme bezeichneten heute Stadtrat Johann Hatzl und ÖMV-Generaldirektor Dr. Herbert Kaes den Abschluss eines Wärmeliefervertrages zwischen dern Heizbetrieben Wien und der ÖMV-AG sowie die Unterzeichnung einer Vereinbarung über einen Stromaustausch zwischen den E-Werken und der ÖMV. Mit diesem "Drei-Partner-Vertrag" hat die Stadt Wien erneut Anstrengungen zur alternativen Gewinnung und Verwertung von Energie unternommen, stellte Hatzl fest.

Der Vertrag, der am 1. Oktober 1985 in Kraft tritt, sieht folgendes vor:

Die ÖMV liefert im Winter Strom an die Wiener E-Werke und Wärme an die Heizbetriebe, welche nach dem Prinzip der Kraft-Wärme-Kupplung wirtschaftlich erzeugt werden. Die Heizbetriebe Wien ersetzen mit der ÖMV-Wärme kalorisch teuer erzeugte Energie. Die E-Werke entlasten mit dem ÖMV-Strom die eigenen kalorischen Kraftwerke. Im Tauschwege liefern die Wiener E-Werke elektrische Energie während der Sommermonate an die ÖMV.

Um die in den Kraftwerken der ÖMV-Raffinerie Schwechat erzeugte Wärme zu nutzen, wird in der Raffinerie Schwechat eine Wärmetauscher-Pumpstation errichtet. Über eine 3,5 Kilometer lange Transportleitung erfolgt die Einspeisung in das Verbundnetz der HBW. Mit dem Bau der Pumpstation und der Verbindungsleitung wird gleichzeitig mit der Vertragsunterzeichnung begonnen.

Die Bauzeit wird rund zehn Monate betragen. Durch den Bau der Fernwärmeschiene zwischen Simmering und der Raffinerie Schwechat wird auch eine Versorgung der Stadtgemeinde Schwechat mit Fernwärme ermöglicht.

21.1.1985: Wien wird immer heller

Das 2.700 Kilometer lange Wiener Straßennetz, das eine Fläche von 34 Millionen Quadratmetern einnimmt, wird immer heller. So produzierten die 223.000 Lampen der öffentlichen Beleuchtung Ende 1984 eine Lichtmenge von 873 Millionen Lumen, mehr als doppelt so viel wie vor 15 Jahren. Wien ist damit zweifellos eine der am besten beleuchteten Großstädte der Welt.

Um wieviel heller Wiens Straßen, Plätze und Wege in den vergangenen 15 Jahren geworden sind, ergibt ein Vergleich zwischen 1984 und 1969. In diesem Zeitraum nahmen die Straßenlänge in Wien um 18 Prozent, die Straßenfläche um 24 Prozent und die Zahl der Lampen um 37 Prozent zu. Die Lichtmenge lag jedoch 1984 um 102 Prozent über jener des Jahres 1969.

Der Stromverbrauch ist dabei in den vergangenen 15 Jahren sogar geringfügig - um fast vier Prozent - zurückgegangen. Diese Einsparung an Energie ist darauf zurückzuführen, dass trotz wesentlich besserer Beleuchtung der öffentlichen Verkehrsflächen Glühlampen durch Gasentladungslampen ersetzt wurden.

22.1.1985: "Duftender Meiler" vor dem Rathaus

Im Rahmen der Ausstellung "Der Wald" in der Volkshalle des Wiener Rathauses wurde heute vor dem Rathaus der "Duftende Meiler" entzündet. Der Holzkohlenmeiler symbolisiert die frühe Nutzung des Holzes für den Menschen und damit die Bedeutung des Waldes für die menschliche Zivilisation und Kultur.

23.1.1985: Bürgermeister übergibt EEG-Gerät an Dialysegesellschaft

Bürgermeister Dr. Helmut Zilk übergab heute ein tragbares EEG-Gerät an die Gesellschaft Nierentransplantierter und Dialysepatienten Österreichs. Das Gerät, das aus Sondermitteln des Bürgermeisters bezahlt wurde, wird an der ersten chirurgischen Klinik im AKH eingesetzt und soll ermöglichen, dass bei Todesfällen in Krankenhäusern im Umland von Wien die vom Gesetz geforderte notwendige Feststellung des Todeseintrittes vor Organentnahmen durchgeführt werden kann.

23.1.1985: Ehrenzeichenüberreichung an Rudolf Hausner

Prof. Rudolf Hausner erhielt heute die Ehrenmedaille der Stadt Wien in Gold überreicht.

24.1.1985: Preis für Jura-Soyfer-Theater

Das Jura-Soyfer-Theater erhält den mit 100.000 Schilling dotierten Jury-Preis der Kleinbühnen- und Freie-Gruppen-Jury der Stadt Wien für das Jahr 1984.

24.1.1985: Zilk: Lainz setzt Tradition Tandlers fort

Bürgermeister Dr. Helmut Zilk eröffnete heute einen Zubau zur Strahlenbettenabteilung und eine neuerrichtete Abklinganlage im Krankenhaus Lainz. Zilk erklärte, das Krankenhaus Lainz könne stolz darauf sein, dass diese moderneste Strahlentherapie Österreichs nicht nur von österreichischen Firmen sondern vor allem in Zusammenarbeit mit Ärzten und Technikern des Krankenhauses Lainz entwickelt wurde. Mit dieser auf dem modernsten Stand stehenden Strahlentherapieanlage schließe Lainz an die Tradition Julius Tandlers an, unter dem 1931 die erste Bestrahlungsabteilung Österreichs in Lainz eingerichtet worden war.

25.1.1985: Aus dem Wiener Gemeinderat

Nach der Fragestunde im heurigen Wiener Gemeinderat stand die Wahl neuer Gemeinderäte auf der Tagesordnung. Der bisherige 1. Vorsitzende des Wiener Gemeinderates, Leopold Mayrhofer (SPÖ), hat sein Mandat zurückgelegt. Zu seinem Nachfolger als 1. Vorsitzender wurde Gemeinderat Prof. Leopold Wiesinger (SPÖ) gewählt.

Zu einem weiteren neuen Vorsitzenden des Wiener Gemeinderates wurde Gemeinderat Ernst Outolny (SPÖ) gewählt.

Auch Gemeinderat Franz Peska (SPÖ) hat sein Mandat zurücklegt. Otmar Brix und Werner Faymann (beide SPÖ) wurden als neue Gemeinderäte angelobt. Werner Faymann ist damit mit 24 Jahren der jüngste Gemeinderat und Landtagsabgeordnete in Wien.

Ein weiterer Punkt betraf die Einbringung einer Dringlichen Anfrage betreffen Maßnahmen zur Verbesserung der Wiener Luftsituation sowie eine Mitteilung von Gesundheitsstadtrat Univ.-Prof. Dr. Alois Stacher über den Vorsorgebericht des Gesundheitsamtes.

Einstimmig angenommen wurde der Antrag auf Schaffung eines Selbsthilfefonds, dessen Mittel zur Gewährung einmaliger Beiträge als Starthilfe oder Überbrückungshilfe an private Selbsthilfegruppen verwendet werden sollen.

28.1.1985: Entscheidung im Wettbewerb "Wohnen und Stadterneuerung" - Architekt Falkner erster Preisträger bei Blockbebauung

Architekt Rupert Falkner erhielt von der Jury des Wettbewerbes "Wohnen und Stadterneuerung" den ersten Preis im Wettbewerbsteil "Blockbebauung" zugesprochen. Das Wettbewerbsgebiet befindet sich im 2. Bezirk, Engerthstraße/Vorgartenstraße, und umfasst eine Wohnhausanlage mit rund 300 Wohnungen. An dem Wettbewerb haben sich 42 Teams aus dem In- und Ausland beteiligt. Neben dem ersten Preis wurden drei zweite Preise (an Hans Ulreich, Ernst Hoffmann und Zoltan Egyed) sowie drei Anerkennungspreise (an Johann Staber, Rainer Lalics und Luigi Snozzi) vergeben.

30.1.1985: Neuer Radwege-Koordinator

Dipl.-Ing. Ernst Glaser wurde heute zum Projektkoordinator für das Radwegeprogramm der Stadt Wien bestellt.

31.1.1985: Hohe Auszeichnung für Stadtrat a. D. Wurzer

Bürgermeister Dr. Helmut Zilk überreichte heute das Große Silberne Ehrenzeichen mit dem Stern für Verdienste um die Republik Österreich an den frühere Wiener Planungsstadtrat Univ.-Prof. Dipl.-Ing. DDr. h. c. Rudolf Wurzer.