Historischer Rückblick aus dem Jahr 1985

Zusammenfassungen von Meldungen der Rathauskorrespondenz

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Oktober 1985

Oktober

1.10.1985: Goldenes Ehrenzeichen für Brigadier Albrecht

Bürgermeister Dr. Helmut Zilk überreichte dem ehemaligen Leiter der Spanischen Reitschule Brigadier Kurt Albrecht das Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien.

1.10.1985: Gemeinschaftsverkehr ÖBB - Wiener Lokalbahnen

Die Wiener Lokalbahnen und die Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) haben eine Betriebsgemeinschaft im Buslinienverkehr Baden - Bad Vöslau gegründet. Dies wurde heute bekanntgegeben. Dadurch kann das Bedienungsverbot der Kraftfahrlinie 1145 (Baden - Aigen/Thenneberg) aufgehoben und einem dringenden Wunsch der Bevölkerung Rechnung getragen werden.

Vorerst wird es in diesem Streckenabschnitt zu einer gegenseitigen Anerkennung der ausgegebenen Fahrausweise kommen. Fahrgäste mit Einzel- beziehungsweise Zeitkarten eines Unternehmens können wahlweise die Busse beider Unternehmen benützen. Ab der Fahrplanperiode 1986/87 wird es auch zu einer weitgehenden Koordinierung der Fahrpläne und zu einer Zusammenlegung von Haltestellen kommen.

Der Gemeinschaftsverkehr umfasst den Streckenbereich der Wiener Lokalbahnen von Baden-Krankenhaus bis Bad Vöslau.

1.10.1985: Aufklärungskampagne über AIDS

In Wien wird in Kürze eine Aufklärungskampagne über AIDS gestartet werden. Die Wiener Landesarbeitsgemeinschaft für Volksgesundheit wird dabei, gemeinsam mit der Stadt Wien und dem Gesundheitsministerium, eine Reihe von Aktivitäten, wie zum Beispiel die Herausgabe einer Informationsbroschüre, setzen. Mit Hilfe dieser Aufklärungskampagne soll seriös über diese Erkrankung, aber auch die Möglichkeiten der Ansteckung - die nach wie vor weit überschätzt wird - informiert werden.

1.10.1985: Hofratstitel für Prof. Czeike

Bürgermeister Dr. Helmut Zilk überreichte heute das Dekret über die Verleihung des Berufstitels Hofrat an ao. Univ.-Prof. Dr. Felix Czeike, den Direktor des Wiener Stadt- und Landesarchivs.

2.10.1985: "Schätze aus der verbotenen Stadt" im Völkerkundemuseum

Im Museum für Völkerkunde ist bis Mitte Dezember die Ausstellung "Palastmuseum Peking: Schätze aus der verbotenen Stadt" zu sehen. Die ursprünglich nur für Berlin geplante Ausstellung, die dort rund 400.000 Besucher anlockte, wurde nun vom Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung gemeinsam mit dem Kulturamt der Stadt Wien in das Völkerkundemuseum gebracht.

Die Ausstellung präsentiert mehr als 120 Kunstwerke aus über 3500 Jahren chinesischer Geschichte. Zu den kostbaren Exponaten zählen mehr als 3000 Jahre alte Jade, gut 2000 Jahre alte, kunstvoll gefertigte Bronzegefäße sowie fast 1000 Jahre alte Porzellankunstwerke. Weiters sind ein Kaiserthron aus der verbotenen Stadt, Porträts von chinesischen Kaisern und Kaiserinnen sowie Rollbilder zu sehen, die das alltägliche und das rituelle Leben in China zeigen.

3.10.1985: Erster Winter-Campingplatz in Wien

Die Bundeshauptstadt Wien erhält den ersten Winter-Campingplatz. Wegen der starken Nachfrage hat sich die Wigast entschlossen, den Campingplatz Wien-West II - 14., Hüttelbergstraße 80, das ganze Jahr über offen zu halten. Die ersten Buchungen für Weihnachten und den Jahreswechsel liegen bereits vor.

Der Campingplatz Wien-West II hat 280 Stellplätze. Um ihn "winterfest" zu machen, wurden geheizte Wasch- und Sanitäranlagen, winterfeste Elektro-Einrichtungen und Installationen, beheizte Wäschetrockenräume sowie ein gemütlich ausgestatteter Aufenthaltsraum geschaffen.

Der Campingtourismus spielt in Wien keine geringe Rolle. Auf den von der Wigast geführten Campingplatzen in Wien und Laxenburg verzeichnete man zu Ende der Saison 1985 insgesamt 102.000 Gäste und 331.000 Nächtigungen. Das ergibt bei den Nächtigungen eine über dem Durchschnitt liegende Steigerung von elf Prozent. Der Camping-Gast hält sich auch länger in Wien auf als der Hotelgast. Im Durchschnitt nächtigt ein Gast im Hotel in Wien 2,3 Mal, der Camping-Tourist bringt es auf 2,84 Nächtigungen.

4.10.1985: Spanier studieren Wiens U-Bahn

Eine spanische Delegation mit dem Vizeminsiter der baskischen Region, Eugenio Larando, an er Spitze wurde heute von Verkehrsstadtrat Johann Hatzl in der Leitstelle der Wiener U-Bahn am Karlsplatz empfangen. Grund für den Besuch: in der baskischen Stadt Bilbao soll auch eine U-Bahn gebaut werden. Die Wiener U-Bahn, die international einen sehr guten Ruf hat, wird deshalb nun studiert.

Die Stadt Bilbao ist, wenn auch kleiner, von der Struktur her mit Wien vergleichbar. Die Spanier interessieren sich deshalb auch für die Koordination der öffentlichen Verkehrsmittel in Wien und für die Unternehmensorganisation der Wiener Verkehrsbetriebe. In Bezug auf die U-Bahn gab es eine Reihe von Detailfragen, die bei einer Rundfahrt im Anschluss an den offiziellen Empfang geklärt werden konnten.

4.10.1985: Schubert-Ankäufe der Stadtbibliothek

Kulturstadtrat Franz Mrkvicka und der Leiter der Wiener Stadt- und Landesbibliothek Hofrat Mag. Dr. Franz Patzer präsentierten heute eine Sammlung von Schubert-Autographen, die von der Bibliothek angekauft wurden.

Die Briefe und Notenmanuskripte Schuberts, die heute auf dem internationalen Autographenmärkten zu den gesuchtesten Raritäten zählen, konnten um rund eine Million Schilling erworben werden, die außerhalb des normalen Ankaufsbudgets bereitgestellt wurden.

Unter anderem befindet sich in der Sammlung die Erstfassung der ersten 180 Takte es Ersten Satzes der Klaviersonate Des-Dur D.568. Der Schluss dieses Satzes war bereits Besitz der Bibliothek, sodass dieses Manuskript dadurch vervollständigt werden konnte.

Ein besonders eindrucksvolles Dokument ist ferner Schuberts Gesuch an den Kaiser um die Verleihung der Vizehofkapellmeisterstelle aus dem Jahre 1826, das abschlägig beschieden wurde. Zu den seltenen Briefen von Schuberts Hand zählt auch jener an seinen Bruder Ferdinand aus dem Jahre 1821, der Einblicke in das Schaffen und die private Sphäre des Komponisten bietet.

Weiters befinden sich in der angekauften Sammlung das Ehrendiplom des steirischen Musikvereins von 1823, eine der wenigen Auszeichnungen, die Schubert zu Lebzeiten erhielt.

Ergänzt wird dieser Bestand durch weitere wichtige Dokumente, wie das Zeugnis Antonio Salieris für Schubert von 1819 und Briefe verschiedener ausländischer Verleger, wie Breitkopf & Härtel, Probst und Schott, vornehmlich aus Schuberts Todesjahr. Schließlich ist unter anderem noch Ferdinand Schuberts eigenhändige, etwa 30 Seiten umfassende Autobiographie zu erwähnen.

7.10.1985: "Kunst im Cafe" mit Literaturschwerpunkt

Die "Kunst im Cafe" setzt im Herbst mit der Serie "Neuerscheinungen österreichischer Verlage" einen besonderen Schwerpunkt im Bereich der Literatur. Mit den inzwischen zehn Konzertcafes und den Ausstellungen in den Kaffeehäusern ergbit sich ein dichtes Kulturprogramm, das auch heuer wieder vom Kulturamt der Stadt Wien gefördert wird.

8.10.1985: Ausstellung "Das Wiener Modell - Vollwertiges Wohnen" im Theseus-Tempel

In einer Ausstellung im Theseus-Tempel im Wiener Volksgarten, werden bis Ende Oktober jene Projekte präsentiert, die bisher im Rahmen des "Wiener Modells - Vollwertiges Wohnen" entworfen worden sind. Ab Anfang November werden die Exponate dann im Rahmen einer großen Wohnbauausstellung im Künstlerhaus zu sehen sein.

Zu der Ausstellung im Theseus-Tempel gibt es eine Reihe von Vorträgen und Diskussionen, die von Radio Wien in Zusammenarbeit mit dem Institut für Stadtforschung veranstaltet werden.

8.10.1985: Hunde-Set-Automaten bewähren sich

Schon in den ersten zehn Tagen des Probebetriebes der drei in Wien aufgestellten Hunde-Set-Automaten wurden 450 Reinigungssets verkauft. Diese erfreulich hohe Verkaufsziffer zeigt, dass dieses Service der Stadt Wien von den Hundebesitzern angenommen wird.

9.10.1985: Internationaler Spielmobil-Kongress in Wien

Einen internationalen Spielmobil-Kongress mit rund 30 Teilnehmern aus Österreich, der Schweiz, der Bundesrepublik Deutschland und Italien veranstalten die Landesjugendreferate aus Wien und Niederösterreich.

Mit dem Spielmobil-Fahrzeug mit kreativem Inhalt - kommt das Spielen zum Kind, in Stadtrandgebieten oder auf das Land. Zum Erfahrungsaustausch und dem Austausch von Spiel-Ideen kommen Spiel-Mobile und "Spielmobiler", das sind die betreuenden Pädagogen, nun nach Wien.

Ziel der Spielmobil-Idee ist es, Kinder aus ihrer teilweise isolierten Spielsituation zum gemeinsamen Spiel zu führen.

Das Neueste rund ums Spielen zeigt Kindern und Eltern die Spielmobil-Messe, die im Jugendgästehaus Brigittenau abgehalten wird.

9.10.1985: Eine neue Stadtparkbrücke über den Wienfluss - Entwurf von Hermann Czech wird realisiert

Die derzeitige, nah dem Krieg als Provisorium errichtete Stadtparkbrücke über den Wienfluss soll durch eine neue, ästhetisch anspruchsvolle Konstruktion ersetzt werden. Darüber hinaus ist dieser Steg überaus wartungsintensiv, sodass auch aus diesem Grund ein Neubau schon seit längerer Zeit im Gespräch war. Als "Sieger" aus einem Gutachterverfahren mit sechs Architekten ging das Projekt von Hermann Czech hervor. Das Modell dieses Projektes sowie die anderen fünf Entwürfe sind nun in einer Ausstellung in der Z-Hauptanstalt zu besichtigen.

10.10.1985: Großes Silbernes Ehrenzeichen an Otto Engelberger

Vizebürgermeister Hans Mayr überreichte heute an den langjährigen Wiener Stadtplaner und nunmehrigen Vorstandsdirektor des Wiener Flughafens, Otto Engelberger, das Große Silberne Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien.

10.10.1985: Präsentation des neuen U-Bahn-Buches

Der "Compress-Verlag" präsentiete heute im Wiener Rathaus das neu erschienene U-Bahn-Buch. Es enthält auf 250 Seiten mit 230 Abbildungen alles Wissenswerte über den Bau der Wiener U-Bahn von der ersten Beschlussfassung im Wiener Gemeinderat bis zur Vorschauf auf die dritte und vierte Ausbauphase.

11.10.1985: Nach Hundertwasser-Haus nun Arik Brauer-Haus - Bürgermeister Zilk präsentierte Hundertwasser-buch auf der Frankfurter Buchmesse

Zu einem großen Österreichtag kam es heute auf der Frankfurter Buchmesse, als Wiens Bürgermeister Dr. Helmut Zilk gemeinsam mit Friedensreich Hundertwasser am Stand des österreichischen Bundesverlages das neuerschienene Buch über das Wiener Hundertwasser-Haus präsentierte. Hundertwasser selbst lobte dabei mehrmals ausdrücklich das ungeheure Risiko, das die Gemeinde Wien mit diesem Projekt auf sich genommen habe.

Bürgermeister Zilk wies in diesem Zusammenhang darauf hin, dass es im Wiener Wohnbauprogramm keine aus Fertigteilen zusammengesetzten Häuser mehr geben werde und kündigte erstmals konkret an, dass er das Hundertwasser-Haus als Beginn einer Kette betrachte. Nach ersten Vorgesprächen sei bereits fix, erklärte Zilk, dass der Maler und Liedermacher Arik Brauer das nächste derartige Haus gestalten werde. Derzeit wird ein geeigneter, im Besitz der Gemeinde Wien befindlicher Baugrund gewählt. Aufgrund der Lage dieses Baugrundes wird Arik Brauer dann die endgültige Planung vornehmen.

11.10.1985: 25 Jahre Kuratorium Wiener Pensionistenheime - 2.500 neue Wohnheimplätze

Erfolgreiche Bilanz über die 25-jährige Tätigkeit des Kuratoriums Wiener Pensionistenheime zog heute Stadtrat Univ.-Prof. Dr. Alois Stacher. Gegenwärtig verfügen die 22 in Betrieb befindlichen Heime - einschließlich des vom Kuratorium verwalteten Heimes "Wohnheim Ost" - im Sozialmedizinischen Zentrum Ost - über 5.518 Wohnheimplätze und 663 Plätze in den Betreuungsstationen. Weitere Heime mit insgesamt 2.500 Wohnheimplätzen und 320 Plätzen in B-Stationen befinden sich zurzeit in Bau beziehungsweise in Planung.

11.10.1985: Planungsauftrag für Rautenweg-Umspundung

Der Planungsauftrag für die Adaptierung beziehungsweise Umspundung der Deponie Rautenweg aufgrund der Gefährdungsabschätzung der Technischen Universität wurde heute im Gemeinderatsausschuss für Umwelt und Bürgerdienst an eine Gruppe von Zivilingenieuren vergeben. Wie die Technische Universität Wien in einer auf Initiative von Umweltstadtrat Helmut Braun erarbeiteten Gefährdungsabschätzung feststellte, sei eine Grundwasserbeeinträchtigung durch die Deponie in einigen Jahrzehnten nicht auszuschließen. Als Sicherung soll die Deponie Rautenweg daher nun auch eine Umspundung erhalten.

14.10.1985: Ehrung für Hundeführer

Eine Hundeführerin und zwei Hundeführer des Österreichischen Katastrophenhilfsdienstes wurden heute für ihre Leistungen - und natürlich die ihrer Hunde, die unter anderen beim Einsturz eines Hauses in der Webgasse (6. Bezirk) eingesetzt waren - mit der Ehrenmedaille ausgezeichnet.

15.10.1985: Finnischer Staatspräsident im Wiener Rathaus

Der Präsident der Republik Finnland, Dr. Mauno Koivisto, wurde heute anlässlich seines Österreich-Besuches von Vizebürgermeister Mayr im Wiener Rathaus empfangen. Präsident Koivisto trug sich in das Goldene Buch der Stadt Wien ein.

16.10.1985: Zilk und Fischer eröffnen Elektronikmesse in Wien

Auf dem Wiener Messegelände wurde heute die Internationale Fachmesse für industrielle Elektronik von Wissenschaftsminister Dr. Heinz Fischer und Bürgermeister Dr. Helmut Zilk eröffnet.

16.10.1985: Hundertwasser-Haus vor Fertigstellung

Das Hundertwasser-Haus im 3. Bezirk steht vor der endgültigen Fertigstellung, die Besiedlung wird voraussichtlich in etwa einem Monat beginnen. Aus diesem Anlass fand heute eine Pressebesichtigung mit Stadtrat Ing. Fritz Hofmann und Friedensreich Hundertwasser statt, bei der das Haus nochmals präsentiert wurde.

17.10.1985: Betriebsbaugebiet Scheydgasse eröffnet - auf dem ehemaligen VEW-Werk entstand neues Industriegelände

Auf dem ehemaligen Werksgelände der VEW-Werke in Wien-Strebersdorf wurde heute ein neues Industriegelände, das nun 16 Betrieben mit insgesamt 810 Arbeitsplätzen und einer noch zu bauenden Berufsschule mit 3.000 Ausbildungsplätzen für Lehrlinge einen neuen Standort bietet, eröffnet.

Die VEW-Werk sperrten ihren Betrieb 1981 zu, zuletzt waren dort etwas mehr als 400 Menschen beschäftigt. Bereits in der Startphase des neuen Industriegeländes finden in der Scheydgasse doppelt so viele Menschen eine Arbeit.

18.10.1985: Konferenz der Landtagspräsidenten aus Deutschland und Österreich

Themen des Finanzausgleichs, der öffentlichen Kontrolle und des Verhältnisses zwischen den Medien und den Parlamenten standen auf der Tagesordnung des heurigen Treffens der Präsidenten der Länderparlamente der Bundesrepublik Deutschland und Österreichs im Wiener Rathaus.

20.10.1985: Neues Umspannwerk der E-Werke

Die Wiener Stadtwerke-Elektrizitätswerke haben in Moosbrunn ein neues Umspannwerk in Betrieb genommen. Es wird über eine 110 kV-Doppelfreileitung vom Umspannwerk Südost angespeist. Die Abspannung erfolgt über zwei 110/20 Kilovolt-Regelleistungsumspanner mit einer Leistung von je 20 Megavoltampere.

Die Errichtung des Werkes war wegen des in diesem Gebiet ansteigenden Leistungsbedarfes für eine ausreichende Spannungshaltung im 20-Kilovolt-Netz notwendig. Unter anderem wird auch der Kurzwellensender des ORF mit einem Leistungsbedarf von derzeit rund zwei Megawatt von diesem Umspannwerk aus versorgt.

21.10.1985: Ehrenmedaille für Paul Blaha

Kulturstadtrat Franz Mrkvicka überreichte heute im Wiener Rathaus an den Direktor des Wiener Volkstheaters, Paul Blaha, die Ehrenmedaille der Bundeshauptstadt Wien in Gold.

Paul Blaha, 1925 in Maribor geboren, war zunächst lange Zeit als Theaterkritiker tätig. 1979 übernahm er die Direktion des Volkstheaters, dem er mit Uraufführungen österreichischer Autoren, der engen Bindung der Arbeiterkammeraktion "Volkstheater in den Außenbezirken" an den Spielplan des Haupthauses, der Schaffung des Volkstheater-Studios im Konzerthaus und der Reihe "VT-Extra" neue Strukturen gab. In die Zeit von Paul Blahas Direktion fällt auch die Generalrenovierung des Volkstheaters, mit der das Haus technisch neu ausgerüstet, aber auch weitgehend in seiner alten Architektur wiederhergestellt wurde.

23.10.1985: Hohe Wiener Auszeichnung für Simon Wiesenthal

Bürgermeister Dr. Helmut Zilk überreichte heute dem Leiter des jüdischen Dokumentationszentrums und Vizepräsidenten der Österreichischen Widerstandsbewegung Dipl.-Ing. Simon Wiesenthal das Große Silberne Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien.

24.10.1985: Aus dem Wiener Landtag

In der Sitzung des Wiener Landtages standen heute unter anderem folgende Punkte auf der Tagesordnung:

Umweltstadtrat Helmut Braun (SPÖ) stellte den Antrag zur Novelle des Müllabfuhrgesetzes. Der Antrag wurde mit Stimmenmehrheit angenommen.

Anschließend präsentierte der Umweltstadtrat das Wiener Abfallwirtschaftskonzept.

Aus dem Wiener Gemeinderat

Im Anschluss an die Sitzung des Wiener Landtages fand eine Sitzung des Wiener Gemeinderates statt.

In der Sitzung wurde ein Antrag betreffend den Ankauf von zwei Wohnhäusern im 15. Bezirk, Clementinengasse 7 und Turnergasse 13, in denen Wohnmöglichkeit für Alternativgruppen geschaffen werden sollen, eingebracht. Der Antrag wurde mit Stimmenmehrheit angenommen.

Einstimmig angenommen wurde der Antrag auf Errichtung des Radweges "Laxenburgerweg" im Abschnitt vom Karlsplatz über die Argentinierstraße zum Südtiroler Platz im 4. Bezirk mit einem Kostenerfordernis von voraussichtlich 5,8 Millionen Schilling.

Gleichfalls einstimmig angenommen wurde der Antrag, den Mietvertrag zwischen Gesiba und der Stadt Wien für das 5. Zentralberufsschulgebäude in Wien 21, Scheydgasse zu genehmigen.

Der eingebrachte Antrag die Mittel zur finanziellen Absicherung eines Pilotprojektes, durch das auf den ehemaligen "Austria-Email-Gründen" 270 Wohnungen und auf 20.800 Quadratmetern Betriebe entstehen sollen, wurde einstimmig angenommen. Träger dieses Projektes sind die "Z" und eine Enkelgesellschaft des Zuwandererfonds.

25.10.1985: 3.000 Dokumente für Historische Kommission

Schöne Erfolge konnte die Historische Kommission des Wiener Stadt- und Landesarchivs mit der Aktion "Besatzungszeit in Wien 1945 - 1955 - Dokumente gesucht" erzielen. Bis jetzt wurden mit mehr als 50 Zeitzeugen Tonband-Interviews gemacht. 256 Wienerinnen und Wiener haben der Kommission mehr als 3.000 Alltagsdokumente zur Verfügung gestellt, die das Leben in Wien während der Besatzungszeit mosaikartig zeigen.

Die Aktion ist jedoch noch nicht abgeschlossen. Das besondere Interesse der Historischen Kommission gilt den französischen und sowjetischen Besatzungstruppen (Einquartierungen, Einrichtungen, Veranstaltungen, Kontakte zur Bevölkerung, dem Neuaufbau der Verwaltung im Magistratsbereich sowie den Problemen des täglichen Lebens in den Jahren 1945 bis 1955.

25.10.1985: Goldenes Ehrenzeichen für Prof. Senger

Bürgermeister Dr. Helmut Zilk überreichte heute im Parkhotel Schönbrunn anlässlich der Sat-1-Premiere im Wiener Kabelfernsehen an Prof. Fritz Senger, Geschäftsführer der Kabel-TV-Wien, das Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien.

28.10.1985: Ehrengrab für Carry Hauser

Carry Hauser ist heute in Rekawinkel gestorben. Das Familiengrab auf dem Hietzinger Friedhof, in dem Professor Carry Hauser beigesetzt wird, wird ehrenhalber in die Obhut der Stadt Wien übernommen. Erst vor kurzem war Carry Hauser der Ehrenring der Stadt Wien überreicht worden.

29.10.1985: Fahrräder in der U-Bahn - Versuch wird fortgesetzt

Der heuer im Frühjahr von den Wiener Verkehrsbetrieben gestartete Versuch, den Transport von Fahrrädern in der U-Bahn zu erlauben, hat sich bewährt. Rund 20.000 Fahrgäste haben von dieser Möglichkeit Gebrauch gemacht. Wegen der guten Erfahrungen wird dieser Versuch - nicht wie ursprünglich vorgesehen nur bis 3. November - weiterlaufen.

30.10.1985: Senatsrat Windisch neuer Direktor des Stadterneuerungsfonds

Das Kuratorium des Wiener Bodenbereitstellungs- und Stadterneuerungsfonds hat in seiner letzten Sitzung einstimmig Senatsrat Ing. Kurt Windisch zum neuen Direktor des Stadterneuerungsfonds bestellt. Senatsrat Winisch, Jahrgang 1929, war zuletzt im Büro der Geschäftsgruppe Stadtentwicklung und Stadterneuerung tätig.

30.10.1985: Oberlaa eröffnet Filiale in der Inneren Stadt

In den letzten Jahren war es - viel zu oft - der Fall, dass aus Cafes etc. Bankfilialen wurden. Nun ist es einmal umgekehrt: Am 2. Dezember dieses Jahres wird der Kurbetrieb Heilquelle Wien Oberlaa Ges.m.b.H., ein Tochterunternehmen der Wiener Holding, im ehemaligen Gebäude der Chase Manhattan Bank auf dem Neuen Markt eine Filiale der Kur-Konditorei eröffnen. Das Gebäude Ecke Neuer Markt/Kupferschmiedgasse/Seilergasse wird den Namen "Oberlaaer Stadthaus" tragen.